Gesundheitsförderung in der Nachbarschaft - Fonds Gesundes Österreich
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Gesundheitsförderung in der Nachbarschaft. Evaluationsergebnisse der FGÖ-Initiative „Auf Gesunde Nachbarschaft!“ – Schwerpunktzielgruppe Ältere Dr.in Katharina Resch, MSc Universität Wien 20. Österreichische Gesundheitsförderungskonferenz 20.-21. Juni 2018, Wien w w w .univ ie.ac.at
Hintergrund und Forschungsdesign • Soziale Teilhabe über die gesamte Lebensspanne ein wichtiger Aspekt des Zusammenlebens; Einschränkung des Mobilitätsradius gerade im Alter unmittelbare Wohnumgebung – die Nachbarschaft – gewinnt auch für soziale Beziehungen an Bedeutung (Simonson et al. 2013) • Evaluierung von fünf Gesundheitsförderungsprojekten mit Älteren in Nachbarschaften (Sbg., NÖ, Wien, Stmk., Bgld.) mit dem Ziel soziale Teilhabe von Älteren zu stärken • Mixed-methods Studiendesign: 27 qualitative Interviews, 4 teilnehmende Beobachtungen, 165 Fragebögen, 11 Workshops, 5 Fokusgruppendiskussionen w w w .univ ie.ac.at
Wichtige Ergebnisse auf einen Blick • Zusammensetzung der Frauen und Männer in den Projekten: 78% Frauen und 22% Männer • 50% der erreichten Älteren lebten alleine, 38% zu zweit. Wunsch nach sozialer Teilhabe ist hoch • Schaffung von Möglichkeiten der sozialen Teilhabe durch die Initiative „Auf Gesunde Nachbarschaft!“ Mobilisierung und Anreize zur sozialen Teilhabe Stärkung von Kontakten in der Nachbarschaft und ortsübergreifend (z.B. NÖ, Bgld.); ortsfremde Sozialkontakte gewinnen wieder an Bedeutung (nachbarschaftliches Sozialkapital) • Förderliche Faktoren: nicht überladene und wiedererkennbare Aktivitätsangebote; eine Ansprechperson, die möglichst nicht wechselt; konsumfreie Räume • Gesundheitsförderung und Stadtteilarbeit nutzen Synergien Partnerschaften w w w .univ ie.ac.at
Quantitative Ergebnisse: Gesundheit und Soziodemografie • Durchschnittsalter ca. 70 Jahre • 76% in Alterspension und 13% in Berufsunfähigkeitspension • 13% konnten erreicht werden, die als mehrfach „benachteiligt“ gelten • 1/3 hat große oder einige Schwierigkeiten, mit ihrer Pension auszukommen – Ausnahme Stmk.: 64% • 37% vermissen es, im Alltag Menschen um sich zu haben. • Anreise: Stadt – zu Fuß / Land – mit dem Auto • 59% geben an, dass die FGÖ-Initiative dazu beigetragen hat, neue Menschen kennenzulernen und 41% geben an, dass sie alte Kontakte auffrischen konnten. w w w .univ ie.ac.at
Quantitative Ergebnisse: Gesundheit und soziale Teilhabe Je besser finanziell abgesichert, je mobiler die Personen, je mehr soziale Unterstützung sie erfahren, je weniger einsam sie sind, desto gesünder fühlen sie sich soziale Teilhabe ist einer der wichtigsten Faktoren für Gesundheit & Wohlbefinden Gesundheit und soziale Gesundheit und Gesundheit und Unterstützung emotionale Einsamkeit Immobilität Mittelwert Unterstützung Mittelwert Einsamkeit Mittelwert Mobilität 4 3 3 3 2 2 2 1 1 1 0 0 0 Gesundheit Gesundheit Gesundheit w w w .univ ie.ac.at
Bewährte Methoden der Gesundheitsförderung • Bedarfserhebungen als erste Kontaktmöglichkeit in der Nachbarschaft Bedarfs- Kleinprojekte • Kleinprojekte: wichtig, dass nicht zu viele erhebungen Kleinprojekte parallel laufen und dass diese mind. 5-6 Monate durchgehend laufen • Arbeit mit Freiwilligen in verschiedenen aktiven Schulungen / Rollen (AktivlotsInnen, GastgeberInnen, Vortragende) Arbeit mit Gesundheits- Freiwilligen • Schulungen / Gesundheitskompetenz: Bezug zur kompetenz Lebenswelt Älterer, Didaktik und Anschauungsmaterial; niederschwellig; • Aufsuchende Arbeit: Zeit einplanen, zentrale/n aufsuchende Stadtteil- Mitarbeiter/in festlegen Arbeit begehungen • Stadtteilbegehungen: Sozialräume aneignen; Ältere zum Projekt einladen w w w .univ ie.ac.at
Lessons Learned aus der Initiative 1. Die Projekte erreichen eher ältere Frauen. Maßnahmen zur gezielten Ansprache von älteren Männern würden Gesundheitsförderungsprojekte in Zukunft unterstützen. 2. Die Kontakt- und Aufbauphase des Projekts braucht Zeit. 3. Es muss ein regelmäßiges Angebot geschaffen werden, das der Zielgruppe bekannt ist, und wenn möglich ein Minimalangebot, das auch nach Projektende aufrechterhalten werden kann. 4. Gesundheitskompetenz sollte an die informellen, non-formalen und formalen Bildungserfahrungen der erreichten Personen angepasst werden und niederschwellig angelegt sein. 5. Neue soziale Rollen müssen geübt werden. Es gibt eine Vielzahl an passiven und aktiven Rollen, die Ältere in Projekten eingenommen haben. w w w .univ ie.ac.at
Lessons Learned aus der Initiative 6. Die Projekte verdanken ihren Erfolg u.a. dem persönlichen Einsatz und dem Engagement von ProjektmitarbeiterInnen und älteren Freiwilligen. 7. Nachbarschaften sind sehr unterschiedlich wahrgenommene und erlebte Sozialräume und erfolgreiche Projekte passen sich diesen Gegebenheiten an. 8. Die begleitende Evaluation sowie die projektübergreifenden Vernetzungstreffen wurden als positiver „Blick von außen“ und als Perspektivenwechsel wahrgenommen. 9. Gerade für sozial benachteiligte Zielgruppen steigt die Bedeutung von konsum- freien Räumen für Projektaktivitäten. 10. Nachbarschaftsbezogene Projekte stärken soziale Beziehungen. w w w .univ ie.ac.at
Drin. Katharina Resch, MSc E-Mail: katharina.resch@univie.ac.at Universität Wien – Postgraduate Center, Campus der Universität Wien, Spitalgasse 2, Hof 1, 1090 Wien T +43-1-4277-10803, www.postgraduatecenter.at Kontakt Maga. Christina Weißenböck, BA BA E-Mail: christina.weissenboeck@univie.ac.at Universität Wien – Postgraduate Center, Campus der Universität Wien, Spitalgasse 2, Hof 1, 1090 Wien T +43-1-4277-10811, www.postgraduatecenter.at Anna Fassl, BA BSc E-Mail: anna.fassl@univie.ac.at Universität Wien – Institut für Soziologie, Rooseveltplatz 2, 1090 Wien T +43-1-4277- 49219, www.soz.univie.ac.at w w w .univ ie.ac.at
Sie können auch lesen