Kantonale Medienorientierung zur Volksabstimmung vom 9. Februar 2020 - Montag, 16. Januar 2020, Hotel Walhalla, St.Gallen - HEV Kanton St.Gallen
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Kantonale Medienorientierung zur Volksabstimmung vom 9. Februar 2020 Montag, 16. Januar 2020, Hotel Walhalla, St.Gallen 1
Worum geht es? • Gesamtschweizerisch sollen mindestens 10 Prozent der neu gebauten Wohnungen im Eigentum von Trägern des gemeinnützigen Wohnungsbaus sein. • Die Kantone und die Gemeinden sollen für sich ein Vorkaufsrecht für Grundstücke einführen können, automatisch soll dieses Vorkaufsrecht bezüglich Grundstücken des Bundes oder von bundesnahen Betrieben wie den SBB gelten. • Die Initiative verlangt, dass nach einer Sanierung mit Fördergeldern gar keine Mieterhöhung erfolgen darf. Quelle: https://spekulanten-stoppen.ch/ Donnerstag, 16. Januar 2020 Nein zur Initiative "Mehr bezahlbare Wohnungen" 2
Zur Abstimmung vorgelegter Text Donnerstag, 16. Januar 2020 Nein zur Initiative "Mehr bezahlbare Wohnungen" Quelle: https://spekulanten-stoppen.ch/ 3
80‘000 leere Wohnungen • Entspannter Wohnungsmarkt: schweizweit 80‘000 leere Wohnungen • höchster Wert seit 1999 • vor zehn Jahren eingesetzter Anstieg hat 20-Jahres-Hoch übertroffen. • entspricht etwa dem Wohnungsbestand der Stadt Bern • Angebotsmieten sind seit 2016 rückläufig • Leerwohnungsbestände: • CH: 1.66 Prozent • Kanton St.Gallen 2.18 Prozent • Stadt St.Gallen 2.46 Prozent • Selbst in der Ostschweiz locken Vermieter in einigen Regionen bereits mit Gratismonaten und anderen Zusatzangeboten. Dies zeigt klar auf, dass es mehr leere Wohnungen gibt und die Auswahl für die Mietinteressenten steigt. Donnerstag, 16. Januar 2020 Nein zur Initiative "Mehr bezahlbare Wohnungen" 4
Teuer und unrealistisch • Anteil der gemeinnützigen Wohnungen am gesamten Neubaubestand schweizweit (wie auch im Kanton St.Gallen): rund drei Prozent • Um Forderung zu erfüllen, müssten mehr als dreimal so viele Wohnungen durch gemeinnützige Wohnbauträger erstellt werden. • Dafür würden fünfmal mehr Darlehen und damit zusätzliche Mittel in der Grössenordnung von 120 Millionen Franken pro Jahr benötigt. • Die Quote in der Bundesverfassung würde den Bund zwingen, in den Bau 10% = 5000 Wohnungen von gemeinnützigen Wohnungen zu investieren, selbst wenn regional gar kein Bedarf besteht. • Gibt es genügend Genossenschaften? Donnerstag, 16. Januar 2020 Nein zur Initiative "Mehr bezahlbare Wohnungen" 5
Wirkung am falschen Ort • In den grossen Städten wie Genf, Basel oder Zürich ist die Nachfrage nach Wohnraum nach wie vor hoch und die Leerwohnungsquoten tief. • Diese grossen Schweizer Städte haben bereits eine eigenständige Wohnungspolitik, um preisgünstige Wohnungen zur Verfügung zu stellen. • In der Stadt Zürich sind 25 Prozent der Wohnungen im Besitz gemeinnütziger Wohnbauträger. Die 10 Prozent Quote wäre hier ohne grossen Aufwand übererfüllt. • Dort, wo es am ehesten nötig wäre, Anteil gemeinnützige Wohnungen am Bestand bringt die Initiative also gar nichts. Durchschnitt Schweiz ~ 4%; Quelle: BWO 2017, IAZI Donnerstag, 16. Januar 2020 Nein zur Initiative "Mehr bezahlbare Wohnungen" 6
Beispiel Stadt St.Gallen «Reglement zum Erhalt preisgünstiger Wohnungen» • Der 1991 ins Leben gerufene 12 Millionen- Rahmenkredit über das «Reglement zur Erhaltung preisgünstiger Wohnungen» wurde in den vergangenen Jahren knapp zur Hälfte (CHF 6,5 Mio.) genutzt. • Der letzte Antrag für Subventionen wurde 2011 bewilligt. Seither gab es keine Anträge mehr! • Im Umkehrschluss müsste der Bund in St.Gallen Baubeschränkungen für Investoren erlassen, um die Quote zu erreichen. • Dadurch würden aber insgesamt weniger Wohnungen pro Jahr erstellt. • Eine Wirkung, die nicht im Sinne der Mieter sein kann, da sich dadurch das Angebot noch verknappen würde und die Mieten steigen würden. https://www.stadt.sg.ch/home/verwaltung-politik/demokratie-politik/ stadtparlament/geschaefte.geschaeftDetail.html?geschaeftGUID=f8a16f80c6bd43788bfd95e61464eeae Donnerstag, 16. Januar 2020 Nein zur Initiative "Mehr bezahlbare Wohnungen" 7
Energetischer Bumerang • Initiative fordert, dass Programme der öffentlichen Hand zur Förderung von Sanierungen nicht zum Verlust preisgünstiger Wohnungen führen. • Häufig macht es Sinn, mit einer energetischen Sanierung weitere Erneuerungen an einer Liegenschaft anzugehen. • Doppelter Denkfehler: • Wenn eine Wohnung energetisch saniert wird und Fördergelder fliessen, dann steigt die Miete dadurch weniger stark an als ohne Fördergelder. • Eine energetische Sanierung kostet jedoch deutlich mehr als die Fördergelder, die man erhält. Deshalb kann die Miete trotz Fördergeldern ansteigen. Dafür sinken die Nebenkosten, während der Wohnkomfort in der umweltfreundlicheren Wohnung meist steigt. • Zahl der energetischen Sanierungen sinkt mit hoher Wahrscheinlichkeit. Oder Bauherren verzichten auf Fördergelder, was Mietpreiserhöhungen noch höher ausfallen lässt. Donnerstag, 16. Januar 2020 Nein zur Initiative "Mehr bezahlbare Wohnungen" 8
Kantonale Medienorientierung zur Volksabstimmung vom 9. Februar 2020 Montag, 16. Januar 2020, Hotel Walhalla, St.Gallen 9
Fragen und Diskussion www.mieterverbands-initiative-nein.ch www.initiative-logement-non.ch www.iniziativa-alloggio-no.ch Donnerstag, 16. Januar 2020 Nein zur Initiative "Mehr bezahlbare Wohnungen" 10
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