Firmenkonkurse in Österreich - STUDIE, 10. Mai 2021 - Wien
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STUDIE, 10. Mai 2021 Firmenkonkurse in Österreich Corona-Konkurse im ersten Quartal: Die Zombie- Unternehmen lauern! Von Januar bis März 2021 kam es in Österreich zu 325 Insolvenzverfahren von protokollierten Unternehmen. Dies entspricht einer Abnahme um 41 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Dieser Rückgang bedeutet jedoch nicht, dass es der Wirtschaft gut geht. Er ist eine Folge der Milliardenbeträge, welche der Staat in die Wirtschaft pumpte. Doch viele Konkurse wurden dadurch nur in die Zukunft verschoben, aber keinesfalls aufgehoben. Dies betrifft insbesondere die «Zombie»-Unternehmen, die bei einem normalen Geschäftsverlauf eigentlich bereits hätten aufgeben müssen, nun aber durch Zuschüsse und Sonderregelungen weiterhin künstlich am Leben erhalten werden. In absoluten Zahlen gab es gemäss der Analyse von Dun & Bradstreet die meisten Insolvenzen in Wien (145 Fälle), gefolgt von Niederösterreich (53 Fälle), der Steiermark (37 Fälle) und Oberösterreich (33 Fälle).
Konkurse im Q1 2021 nach Bundesland Konkurse Konkurse Bundesland Veränderung Q1 2021 Q1 2020 Wien 145 249 -42% Niederösterreich 53 75 -29% Steiermark 37 54 -31% Oberösterreich 33 66 -50% Salzburg 18 23 -22% Kärnten 13 33 -61% Tirol 11 25 -56% Burgenland 9 16 -44% Vorarlberg 6 8 -25% Total 325 549 -41% Im ersten Quartal des Jahres 2021 sank die Anzahl der protokollierten Unternehmen, bei denen ein Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt wurde, gegenüber dem Vorjahresquartal um ganze 41 Prozent auf 325 Fälle. Diese Zahl umfasst sowohl die mangels kostendeckenden Vermögens abgewiesenen wie auch die eröffneten Fälle, die dann zu einem Sanierungs- oder Konkursverfahren führen. In absoluten Zahlen gab es die meisten Insolvenzen in Wien. Hier gingen 145 Betriebe in ein Insolvenzverfahren, was einer Abnahme um 42 Prozent entspricht. In Niederösterreich gab es 53 betroffene Firmen (-29%), gefolgt von der Steiermark mit 37 Fällen (-31%). In Oberösterreich gingen 33 Unternehmen in den Konkurs (-50%), in Salzburg waren es 18 betroffene Firmen (- 22%) und in Kärnten deren 13 (-61%). Am wenigsten Pleiten gab es im Tirol (11 Fälle, - 56%), im Burgenland (9 Fälle, -44%) und in Vorarlberg (6 Fälle, -25%). Der massive Rückgang der Firmenpleiten dürfte vor allem an den zweistelligen Milliardenbeträgen liegen, die als Corona-Nothilfe in die Wirtschaft gepumpt wurden. Davon profitierten auch Betriebe, die in einem normalen Geschäftsjahr bereits in die Pleite gegangen wären. Doch mit den Zuschüssen kommen sie vorläufig weiterhin über die Runden, auch wenn sie bei einem normalen Geschäftsverlauf rein wirtschaftlich betrachtet bereits nicht mehr überlebensfähig wären. Deshalb reden wir bei diesen Studie Firmenkonkurse Österreich | 10.05.20212
Firmen von «Zombies». Die Konkurse dieser Zombiefirmen sind aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. Es gibt noch weitere Faktoren, die mittelfristig das Aufschlagen einer Konkurswelle vermuten lassen. Zum einen sind dies die direkten Auswirkungen der Krise auf diejenigen Firmen, welche in stark betroffenen Branchen wie beispielsweise dem Gastgewerbe tätig sind. Wenn hier die staatlichen Unterstützungen ausbleiben, wird es zur Bereinigung kommen. Zum anderen ist die Insolvenzantragspflicht bei Überschuldung noch bis zum 30. Juni 2021 ausgesetzt. Das bedeutet, dass betroffene Unternehmen nicht verpflichtet sind, bei einer allfälligen Überschuldung einen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zu stellen. Auch so kann ein Konkurs in die Zukunft verschleppt werden. Studie Firmenkonkurse Österreich | 10.05.20213
Konkurse Q1 2021 nach Branche Konkurse Konkurse Branche Veränderung Q1 2021 Q1 2020 Bau 87 103 -16% Handel 53 83 -36% Juristische, kommerzielle & technische Dienste 42 65 -35% Gastronomie & Hotellerie 26 73 -64% Transport, Reise 15 38 -61% Finanz, Holdings, Investmentgesellschaften 14 36 -61% Immobilien 14 21 -33% Diverse (zusammengefasst) 74 130 -43% Total 325 549 -41% Rund ein Viertel der Insolvenzen fanden im Baugewerbe statt. Insgesamt musste über 87 Firmen dieser Branche ein Verfahren eröffnet werden. Dies ist eine Abnahme um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Handel kam es zu 53 Pleiten (-36%), gefolgt von den juristischen, kommerziellen und technischen Dienstleistern mit 42 Fällen (-35%) und dem Gastgewerbe mit 26 Fällen (-64%). Studie Firmenkonkurse Österreich | 10.05.20214
Konkurse nach Unternehmensalter Konkurse Anteil an Firmenalter Q1 2021 Gesamkonkursen 0-1 Jahre 17 5% 2 Jahre 51 16% 3 Jahre 43 13% 4 Jahre 36 11% 5-9 Jahre 94 29% 10-19 Jahre 51 16% 20-49 Jahre 28 9% ab 50 Jahre 5 2% Total 325 100% 45 Prozent der Insolvenzfälle wurden durch Firmen mit einem Alter von bis zu vier Jahren verursacht. Betriebe in der Altersgruppe von fünf bis neun Jahren waren für 29 Prozent der Fälle verantwortlich. Die älteren Unternehmen verursachten somit noch 26 Prozent der Insolvenzen. Studie Firmenkonkurse Österreich | 10.05.20215
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