FOULPROTECT-Neuartige Bewuchsschutz- und Reinigungskonzepte sowie Vermeidung von Biokorrosion in der maritimen Technik B.T. Watermann, LimnoMar ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
FOULPROTECT- Neuartige Bewuchsschutz- und Reinigungskonzepte sowie Vermeidung von Biokorrosion in der maritimen Technik B.T. Watermann, LimnoMar S. Buchbach, IFAM
Projektziel: Entwicklung biozidfreier Beschichtungen für maritime Oberflächen Projektlaufzeit: Juli 2014 - Dezember 2017, 42 Monate 14 Partner (9 Industriepartner, 2 KMU, 3 Forschungseinrichtungen) Koordinator: Fraunhofer IFAM, Bremen
Ziele des Projektes: Entwicklung und Erprobung neuer Beschichtungskonzepte Langfristiger Schutz der Oberfläche vor Bewuchs ohne Biozid- Freisetzung Verwendung neuer Materialen für reinigungsfähige, harte Beschichtungen mit Antihaft-Eigenschaften Kompatibel mit bestehenden und innovativen Reinigungssystemen Geeignet für Stahloberflächen in der Maritimen Industrie Untersuchung zur bioinduzierten Korrosion auf verschiedenen Untergründen
Projektdesign • Chemische Konzipierung neuer Beschichtungen • Statische und dynamische Wirksamkeitsprüfungen, Nordsee • Feldtests an Schiffen der Frisia Reederei, des AWI und des BSH
MOM III Backbord
SLR Backbord
Demonstration der Antihaft-Eigenschaften
Ergebnisse • Die Antihaft-Beschichtungen auf der Steuerbordseite zeigten eine Wirksamkeit als Foul Release Coatings, die aber nicht die Bildung eines Biofilm verhindern konnte • WEGA für selbstreinigende Antihaftbeschichtungen „worst case“ • Marktprodukte empfohlen für Dienstgeschwindigkeiten > 10 kn, Aktivitätsgrad > 80%
Ergebnisse • Von den reinigungsfähigen Hartbeschichtungen zeigten 3 Beschichtungen eine gute Performance hinsichtlich Beständigkeit und Reinigungsfähigkeit • Auch bei längeren Reinigungsintervallen konnten alle Organismen entfernt werden • Auch nach ca. 15 Reinigungen waren die Beschichtungen intakt
Warum ein Projekt wie FoulProtect? • Biozid-Antifouling-Beschichtungen bei 95% der Weltflotte ist der Standard • Keine Biozid-Zulassung ist ohne Bedenken • Eintrag von ca. 60.000 t p.a Antifouling- Beschichtungen (Bindemittel, Biozide, Additive, Katalysatoren) • Wirksamkeit häufig unbefriedigend
Aktuelle Probleme in der Schifffahrt • Überkapazitäten der Weltflotte, niedrige Frachtraten, ständig wechselnde Fahrtgebiete, zu lange Liegezeiten, excessive slow steaming • Bewuchsentwicklung und Verlust der Gewährleistung durch slow steaming und zu langen Liegezeiten • Schon minimaler Bewuchs erhöht Emissionen und Treibstoffverbrauch • Treibstoffkosten, der entscheidende Faktor in den operativen Kosten
Aktuelle Probleme in der Schifffahrt • Verschleppung von Organismen durch Schiffsbewuchs • Beispiel Neuseeleand: 87% aller aquatischen sind durch Schiffsverkehr eingeschleppt worden • Anforderungen für ein Bewuchs-Mangement seit Anfang 2018 durch IMO, California Land State Commission und MPI-Neuseeland • Unterschiedliche Gesetzgebung zu einsetzbaren Bioziden
Performance-Kontrolle • Durch den Kostendruck besitzen fast alle Schiffe inzwischen Performance-Systeme • Permanente Erfassung der Verbrauchsdaten ist möglich • Bei Erhöhung des Treibstoffverbrauchs durch erhöhte Rauigkeit des Rumpfes werden Tauchfirmen für Unterwasser-Reinigungen angefordert
Rumpfreinigung durch die Nordseetaucher
Reinigungstechnologien • Rotierende Bürsten, Wasserhochdruck und Cavitation • Entfernung und Auffangen des Bewuchses • Bei Reinigung auf Antifouling-Beschichtungen wenige Firmen mit Ausfällung der gelösten Biozide
Bei Performance-Verlust • Häufige Reinigungen des Rumpfes bei Bewuchsentwicklung im Hafen oder auf Reede • Erodierende und selbstpolierende Antifouling- Beschichtungen sind aber nicht dafür ausgelegt • Partielle Entschichtung und schlagartige Biozid- und Polymer-Freisetzung • Auch bei der schonendsten Methode eine Entschichtung von 20 – 30 µm
Wichtigste hot spots für Rumpfreinigungen
Die mögliche Zukunft: Reinigung auf biozidfreien Beschichtungen Reinigung auf biozidfreien, reinigungsfähigen Hart-Beschichtungen mit Anti-Hafteigenschaften Unterstützende Reinigung von Foul Release Coatings Regelmäßige Reinigung vor Verlassen des Hafens „Clean before you leave“ Quelle: ecosubsea
Bewuchsmanagement • Bewuchs am Rumpf relevant für Performance, Bewuchs in den Nischenbereichen relevant für die Einschleppung fremder Arten • Zunehmende Forderungen und Auflagen für ein aktives Fouling Management z.B. Neuseeland, Australien, California • Ballastwasser Verordnung schärft den Focus • Farbfirmen liefern genaue Prognosen über Bewuchsdruck
Neuseeländische Gesetzgebung ab Mai 2018 Quelle: MPI Neuseeland
Quelle: MPI Neuseeland
Reinigung als Alternative? • Bewuchs entwickelt sich nur im Hafen oder während des Aufliegens • „Clean before you leave“ oder „Clean before arrival“ • Reinigung auf biozidfreien, reinigungsfähigen Hart- Beschichtungen mit Anti-Hafteigenschaften • Stationär im Hafen oder durch mobile Reinigungsroboter
Zukunft • Möglichst glatter Rumpf, Emissions- und Kosteneinsparung • Keine Verschleppung von aquatischen Organismen am Rumpf und in den Nischenbereichen • Deutliche Verminderung des Eintrag von Beschichtungskomponenten (Mikroplastik plus) • BeClean and Safe
Vielen Dank für die Unterstützung durch das BSH, und besonders der Schiffsführung und dem Tauchteam der WEGA Förderkennzeichen: 03SX370
Sie können auch lesen