"Kroos"artig. Nicht alles über den Fußballer Toni Kroos als Film im Kino - Kulturexpresso

Die Seite wird erstellt Wehrhart Gerlach
 
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"Kroos"artig. Nicht alles über den Fußballer Toni Kroos als Film im Kino - Kulturexpresso
„Kroos“artig. Nicht alles
über den Fußballer Toni Kroos
als Film im Kino
Berlin, Köln, München, Deutschland (Kulturexpresso). „Kroos“
kommt ins Kino, Kroos war schon da. 2014 mit der
Herrenfußballmannschaft Weltmeister geworden – das waren noch
Zeiten – erfahren wir im neuen Kinofilm „Kroos“, dass Toni
Kroos auch sonst Weltspitze ist. Real Madrid stellt nur
Spitzenleute ein. Doch nicht nur das – Kroos scheint der
wichtigste Mann in der Mannschaft zu sein. Gleichzeitig bleibt
er im Hintergrund. Kennen Sie das (berühmte) Bild mit Angela
Merkel in der Kabine? Minuten, nachdem „Deutschland“
Weltmeister wurde? Toni Kroos ist nicht drauf. Doch wenn man
nachforscht, das Gesamtbild zu sehen bekommt, von dem nur ein
Ausschnitt veröffentlicht wurde, sieht man, wo Toni Kroos war.
Rechts im Hintergrund beschäftigte er sich mit seinen
Turnschuhen. Während die anderen siegestrunken in die Kamera
schauten oder die Nähe der Bundeskanzlerin Merkel suchten. Das
deutet auf eine Eigenschaft Kroos‘ hin, doch reicht es, um ihn
zu verstehen?

In „Kroos“ geht es wenig um die Person T.
"Kroos"artig. Nicht alles über den Fußballer Toni Kroos als Film im Kino - Kulturexpresso
Kroos

Großartig = groß und artig? © 2019, Foto/BU: Andreas Hagemoser

Vielleicht geht es uns ja auch gar nicht um den Menschen;
vielleicht wollen wir nur den Fußballer sehen, und der ist
toll. Wie außergewöhnlich er wirklich ist, davon erhielten wir
nach dem Fußballspiel gegen Schweden in der Vorrunde der
Herrenfußballweltmeisterschaft 2018 eine Vorstellung. Was
Fachleute schon wussten, erfuhr die breite Masse erst nach
diesem Spiel, das fast mühsam erst gegen Ende gewonnen wurde.
Es fühlte sich wie ein großer Sieg an, nachdem die
bundesdeutsche Mannschaft sich von Mexiko hatte schlagen
lassen. Die Mexikaner hatten davon nichts und schieden zügig
aus. Die schwedische Mannschaft verlor zwar gegen die
deutsche, scheffelte aber in den beiden anderen Spielen genug
Punkte, um eine Runde weiterzukommen.

Was den deutschen Zuschauern im Siegestaumel noch nicht
schwante – erst musste das letzte Spiel gewonnen werden oder
eine bestimmte Konstellation eintreten, wenn es           ein
Unentschieden geben sollte. Doch tatsächlich verlor       die
deutsche Mannschaft mit Erfolgstrainer Jogi Löw gegen     die
Auswahl Koreas. Die Koreaner mussten zwar genauso wie     die
Deutschen die Heimreise antreten, aber immerhin hatten    sie
einmal den amtierenden Weltmeister besiegt.

Doch wer hatte durch seine außergewöhnliche Leistung den
deutschen Herren den Hals gerettet? Boateng? Özil? Gar Neuer?
Schweinsteiger und Lahm hatten sich nach dem Gewinn des Cups
2014 aus der Nationalmannschaft verabschiedet, Beckenbauer
hatte das frühe Ausscheiden aus dem Team kritisiert. Neuer,
von dem man manchmal den Eindruck erhält, er würde lieber Tore
schießen als sie nur zu halten, konnte nichts ausrichten. Es
war Freistoßexperte Toni Kroos. Er hatte in einer
Freistoßvariante mit zwei Spielern vor dem liegenden Ball
alles wieder Richtung „Weiterkommen“ gedreht. Hochdramatisch,
wenige Momente vor Schluss. Dass es letztlich für das
Achtelfinale nicht reichte, lag nicht an Kroos.

Doch dass er, während alle anderen schon unter der Dusche
stehen, noch allein Freistöße oder Torschüsse übt, sagte ein
Mitspieler vor laufenden Kameras.

Es stimmte.

Das wissen wir nach diesem Film.

Viele Premieren
Photowand für die Premiere von „Kroos“, einem Film über den
Fußballer Toni Kroos und den Verein Real Madrid. Toni Kroos
und der Produzent Leopold Hoesch standen an diesem 1. Juli nur
wenig später auch vor dieser Wand im Zoopalast im Rampenlicht.
© 2019, Foto/BU: Andreas Hagemoser

Die Weltpremiere fand am 30. Juni in Köln statt. Warum in
Köln? Anke Engelke ist dort und die Millionenstädte heißen in
der Bundesrepublik Berlin (3einhalb), Hamburg (1,8), München
(1,4) – und seit einiger Zeit: Köln! 1.036.771 Menschen sollen
dort einmal zum Zeitpunkt X gewohnt haben. Vor kurzem.

Der Pressetext vom 1. Juli 2019 zum Thema der Premieren: „Mehr
als 90 Minuten Zeit für seinen ganz persönlichen Roten Teppich
nahm sich gestern Toni Kroos bei der Weltpremiere von KROOS,
dem Dokumentarfilm, der sehr private und überraschende
Einblicke in das Leben und die Karriere seines titelgebenden
Protagonisten gibt. Bei hochsommerlichen Temperaturen feierten
nicht nur unzählige Fans im Kölner Cinedom gemeinsam mit dem
Fußball-Weltmeister, sondern auch zahlreiche prominente Gäste
und Wegbegleiter – darunter Uli Hoeneß, Jupp Heynckes,
Wladimir Klitschko, Reiner Calmund, Lukas Podolski, Wolfgang
Niersbach, Emilio Butragueño, Christoph Maria Herbst, Kai
Pflaume, Oliver Pocher und die Band Revolverheld sowie NRW-
Ministerpräsident Armin Laschet und Kölns Oberbürgermeisterin
Henriette Reker. Nach ausgiebigem Interview-, Selfie- und
Autogramm-Marathon begrüßten Toni Kroos, Regisseur Manfred
Oldenburg und Produzent Leopold Hoesch das Premierenpublikum
in fünf voll besetzten und mit regulärem Publikum
ausverkauften Sälen des Cinedom.“

In Berlin hat Toni Kroos den Film gemeinsam mit Leopold Hoesch
am Montag in vier Kinos – dem UCI Luxe Mercedes-Platz, dem
Cubix, dem Cinemaxx am Potsdamer Platz und dem Zoo-Palast –
persönlich präsentiert, „in München im Mathäser-Filmpalast“
wird er den Streifen am „Donnerstag, 4. Juli, dem Starttag von
KROOS“, vorstellen. „Für die Premieren in Köln und München
stehen die Audi AG und für die in Berlin stattfindenden
Premierenscreenings     die      Audi-City     Berlin     als
Kooperationspartner bereit.“

Man
höre und lese. Toni Kroos braucht nicht zu laufen. Dabei kann
er das
eigentlich ganz gut.

Kritikpunkte

In so einer Selbstdarstellung möchte niemand seine Schwächen
zeigen. Stattdessen werden die Stärken hervorgehoben. Als
solche gilt sein soziales Engagement; Kroos gründete eine
eigene Stiftung. Er kümmert sich nicht nur um seine eigenen
Kinder.
Von seiner Familie erfährt man ein bisschen. Er hat eine
schöne Ehefrau und einen Bruder. Dieser spielt genauso Fußball
wie sein Vater, der in Greifswald Trainer ist. Seine Mutter
kommt auch zu Wort.

Die meisten Auskünfte, Lobe und Stellungnahmen stammen von
Kollegen und Trainern. Dazu zählen Zidane, der durch einen
Kopfstoß berühmt-berüchtigt wurde, und Uli Hoeneß, der wegen
einer Steuerstraftat im Gefängnis saß.

Am lustigsten ist vielleicht der Dialog mit Robbie Williams.
Der Sänger ist schon mal kein Sportler, was Abwechslung
bedeutet. Aber er ist Fan eines englischen Vereins. Williams
möchte gern, dass sein Lieblingsverein die Champions League
gewinnt. Dazu braucht er Kroos. Der soll von Spanien ist die
noch EU-Zone namens England kommen. Kroos ist der Schlüssel
zum Erfolg.

2016, 2017 und 2018 gewann er jedes Mal die Champions League.

Filmdaten zu „Kroos“

Ein Dokumentarfilm von Manfred Oldenburg
mit Toni Kroos,
Zinédine Zidane, Pep Guardiola, Jupp Heynckes, Uli Hoeneß,
Florentino Pérez, Robbie Williams, Wolfram Eilenberger, Bruder
Felix Kroos, Jessica Kroos, Roland Kroos (Vater), Birgit Kroos
(Mutter), und verschieden mehr

Bundesweiter Kinostart am 4. Juli 2019 (Weltpremiere Köln 30.
Juni, Premieren in Berlin am 1. Juli)
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