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Wie Mieterschutz Mieter verdrängt – Auswirkungen der Wohnungspolitik auf den Mietwohnungsmarkt Untersuchung der Politikvorschläge von SPD, Grüne, Linke und der Berliner Landesregierung
Wie Mieterschutz Mieter verdrängt – Auswirkungen der Wohnungspolitik auf den Mietwohnungsmarkt Untersuchung der Politikvorschläge von SPD, Grüne, Linke und der Berliner Landesregierung Mietpreisbremse, Mietspiegelmanipulation oder der Mietendeckel – Regulierung der Mieten und Wohnun gen verdrängt Mieter aus dem Mietwohnungsmarkt. Die Vorschläge der SPD, Grünen, Linkspartei und der Berliner Landesregierung zur Regulierung von Miet wohnungsmärkten senken das Angebot an Mietwoh nungen und erschweren Mietern den Zugang zu diesen. Regulierung führt dazu, dass Eigentümer den Kern der Sozialpflichtigkeit des Eigentums nicht mehr einlösen können, nämlich Wohnraum zur Miete bereitzustellen. Überbordende Regulierung ist weder sozial noch Dr. Kai H. Warnecke marktwirtschaftlich. Präsident Haus & Grund Deutschland 2/10
Warum verringern Maßnahmen zum Schutz der Mieter das Angebot an regulierten Mietwohnungen? Wenn die Mieten und Wohnungsmärkte reguliert werden, geben daran fest. Die Mieten der unregulierten Wohnungen schießen in Eigentümer ihre Mietwohnungen auf, sobald sich das Vermieten nicht die Höhe. Wohnungssuchende werden gezwungen auf Eigentums mehr lohnt. Regulierte Wohnungen bleiben billig, die Mieter halten wohnungen auszuweichen. Die Regulierung des Mietmarkts senkt die Mieterquote Mietwohnungen Selbstgenutzte Eigentumswohnungen Die Mieten werden reguliert ... Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an Kholodilin und Kohl (2019) ZU FEN KAU VER Vermieten wird weniger rentabel – Bestandsmieter bleiben zur Neue Mieter haben hohe Wohnungssuchende müssen Mietwohnungen werden als Miete wohnen, auch wenn sich Suchkosten. auf Eigentumswohnungen Eigentumswohnungen verkauft. ihre Haushaltssituation ändert. ausweichen. ... Das Angebot an Mietwohnungen sinkt. Mietwohnungen Selbstgenutzte Eigentumswohnungen 3/10
Wer profitiert von regulierten Mieten? Gewinner sind nur Bestandsmieter. Aber schon sobald sich ihre glieds – die Gründe, seine Wohnungsgröße auf die aktuelle Haushalts Haushaltssituation verändert, können sie nur schwer ihre Wohn situation anzupassen, sind vielfältig. Zuziehende finden nur schwer situation entsprechend anpassen: Ehe oder Scheidung, Nachwuchs eine regulierte Wohnung – Eigentumserwerb wird gezwungener- und Auszug erwachsener Kinder, körperliche Einschränkungen maßen zur Alternative. Ist Vermietung nicht mehr rentabel, wird sich im Alter und Pflegebedürftigkeit oder der Tod eines Haushaltsmit der Vermieter zurückziehen. Gewinner Verlierer Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an Kholodilin und Kohl (2019) Mieter mit unveränderter Mieter mit veränderter Zuziehende Vermieter Haushaltssituation Haushaltssituation Wohnungssuchende 4/10
Was haben die Forscher vom DIW Econ genau untersucht? Für ihre Untersuchung haben die Forscher bei DIW Econ den Zusam messbar macht. Die Regulierungsintensität der wohnungspolitischen menhang zwischen Mietregulierung und der Mieterquote untersucht. Vorschläge der Parteien wurden entsprechend indiziert und mit der Dafür konnten sie im ersten Schritt auf ein Modell zurückgreifen, heutigen Lage in Deutschland verglichen. Im zweiten Schritt zeigen das die Intensität der Wohnungsmarktregulierung mit einem Index die Forscher, wie sich die Maßnahmen auf die Mieterquote auswirken. Schätzmodell der Auswirkung Kodierung Prognose der Wirkung Regulierungsintensität - alternative der alternativen Wohneigentumsquote Regulierungsindizes Wirkungsindizies Regulierungsdatenbasis Sichtung Positionen/Vorschläge Berechnung des Zusammenhangs 89 Staaten + historische Wohn- der Parteien + Kodierung alternative alternative Regulierungsindizes – eigentumsquote Regulierungsindizes Mieterquote 5/10
Welche Veränderungen schlagen die Parteien vor? Viele Vorschläge der Parteien verschärfen bestehende Regulierungsinstrumente für den Mietwohnungsmarkt. Sie bedeuten eine tatsächliche Ver schärfung der bestehenden Regeln. Das Modell der Forscher vereinfacht und fragt nur, ob bestimmte Kategorien der Regulierung erfüllt werden. Grüne Berlin Linke Index Regulierung SPD Realer Mietpreisstopp Nominaler Mietpreisstopp Mietobergrenze Mietpreiskontrolle Mietpreisstopp nicht begrenzt auf Mietdauer Keine Ausnahmen von Mietregulierungen Spezifische Mietpreiskontrolle Kündigungsschutz während Vertragslaufzeit Kündigungsschutz am Ende der Vertragslaufzeit Kündigungsschutz Regulierung liegt vor, Mindestmietdauer keine Änderung der Verbot von Kurzzeitvermietungen Regulierungsintensität Wohnraumregistrierung im Modell Schutz von Wohnraum Schaffung von Wohnraum Verpflichtung zur Wohnraumnutzung Wohnraumlenkung Regulierung liegt nicht Mobilitätsbeschränkung vor, Änderung der Erhaltung der sozialen Zusammensetzung Regulierungsintensität Obergrenzen für Wohnnutzung im Modell durch Verstaatlichung von Wohnraum Vorschläge 6/10
Wie wirken sich die Maßnahmen der Parteien aus? Eine besonders starke Verschärfung der Mietpreiskontrolle wird Bei der Wohnraumlenkung planen alle Parteien Verschärfungen. von der Linken und der Berliner Landespolitik verfolgt: Die Grünen setzen besonders stark auf staatliche Mangelverwaltung, Mietendeckel und Co. bedeuten einen totalen Mietenstopp. um knappen Wohnraum umzuverteilen. So wirkt sich die ver- Die Verschärfungen der SPD zur Mietpreisbremse wirken da milder. pflichtende Nutzung von Wohnraum insbesondere bei spekulativem Die Politikvorschläge der Grünen zur Verschärfung der Mietpreis- Leerstand sowie die Möglichkeit der Vergesellschaftung von kontrolle haben keine Wirksamkeit im Index. Wohnungen gegen Entschädigung auf den Index aus. Alternative Regulierungsindizes „Mietpreiskontrolle“ Alternative Regulierungsindizes „Wohnraumlenkung“ Veränderung im Vergleich zum Status quo Veränderung im Vergleich zum Status quo Grüne Linke SPD Berlin Grüne Linke SPD Berlin 1.0 1.0 +0,33 +0,33 0.8 0.8 +0,17 0.6 0.6 +0,25 0.4 0.4 +0,13 +0,13 +0,13 0.2 0.2 0.0 0.0 Mietpreiskontrollindex Status quo Wohnraumlenkungsindex Status quo Mietpreiskontrollindex Alternativ Wohnraumlenkungsindex Alternativ 7/10
Wie verändern die Politikvorschläge die Mieterquote? Alle Politikvorschläge führen dazu, dass die Mieterquote in den nächsten Jahren wahrscheinlich abnimmt. Um 4,5 Prozentpunkte würde die Mieterquote sinken, wenn die Politikvorschläge der Linken und des Berliner Senats für Deutschland gelten würden. Die Vorschläge der SPD würden zu einem Rückgang der Mieterquote um 2,8 Prozentpunkte und die der Grünen nur zu einer Reduktion von 2,4 Prozentpunkten führen. Erwartete Veränderung der Mieterquote aufgrund alternativer Regulierungsindizes Grüne Linke SPD Berlin 0.0 0.5 Prozentpunkte -1.0 -1.5 -2.0 -2.5 -3.0 - 2,4 - 2,8 -3.5 -4.5 - 4,5 - 4,5 Beitrag von Mietpreiskontrolle Wohnraumlenkung 8/10
Regulierungsintensität bei Mietpreiskontrolle im Regulierungsintensität bei Wohnraumlenkung im europäischen Vergleich vor und nach Verschärfung europäischen Vergleich vor und nach Verschärfung 0.80 0.80 0.70 0.70 Regulierungsintensität in Basispunkten Regulierungsintensität in Basispunkten 0.60 0.60 0.50 0.50 0.40 0.40 0.30 0.30 0.20 0.20 0.10 0.10 0.00 0.00 CY DK LU NL DE EE SE ES FR IE MT RO AT BE BG PT DK ES DE CY LU FR NL CZ GR HU SI AT Status quo nach Verschärfung Status quo nach Verschärfung Warum ist der Mietwohnungsmarkt so wichtig? Mietwohnungen haben eine wichtige sozialpolitische Funktion: Vergleich starken Mieterschutz ist der Mietwohnungsmarkt sozial Ob Studentenwohnung oder Altersruhesitz – der er Mietwohnungs akzeptierte und attraktive Alternative zum Eigentum. Die privaten markt stellt die Versorgung von breiten Schichten der Bevölkerung Eigentümer und Vermieter sind die tragende Säule der Wohnraum mit Wohnraum sicher. Er ermöglicht Flexibilität und Mobilität. Mit hohen versorgung: 66 Prozent der Mietwohnungen in Deutschland wer Standards der Wohnungsausstattung und einem im internationalen den von rund 3,9 Millionen Privatpersonen zur Verfügung gestellt. 9/10
Wieso nicht den Verkauf von Mietwohnungen verhindern? Alle Formen der Wohnraumlenkung, z.B. durch Umwandlungsverbote, sind Instrumente der Mangelverwaltung. Diese rigorosen Instrumente scheinen sozialpolitisch geboten. Sie versprechen, Wohnraum auf den Wohnungsmarkt zurückzuführen. Die Instrumente sind aber eigentlich die Reaktion auf Folgeprobleme politischer Ersteingriffe in den Preis. Das ist der Einstieg in eine Eingriff des Staates immer weitreichendere staatliche Interventionsspirale. Das politische Ziel, leistbaren Wohnraum in Mieten und Preismechanismus zu schaffen, wird hingegen verfehlt. Sollte der Staat auf Regulierung verzichten? Weitere Regulierung, um negative Folgen Es kommt auf den fairen Interessenausgleich zwischen Mietern und Vermietern an. Ein überregu des Preiseingriffs lierter Eigentümer wird nicht vermieten, ein schlecht geschützter Wohnungssuchender wird zu mildern nicht mieten, wenn er ins Eigentum ausweichen kann. Deswegen muss staatliche Regulierung Mieter schützen, ohne Vermietern die wirtschaftliche Grundlage zu entziehen. Jedem staatlichen Wenn Mietenregulierung nicht wirkt, was dann? Eingriff folgen zwangsläufig weitere Hohe Mietpreise sind das soziale Problem, nicht aber seine Ursache. Denn hohe Mieten zeigen Eingriffe unmissverständlich an, dass es zu wenig Wohnraum gibt. Preiseingriffe schaffen keinen Wohn raum. Das Wohngeld hilft zielgerichtet und kurzfristig Haushalten, die von hohen Mieten überlastet sind. Langfristig hilft jedoch nur zusätzlicher und bezahlbarer Wohnungsbau, um die Wohnungsknappheit zu beenden. 10/10
Haus & Grund ist mit rund 900.000 Mitgliedern der mit Abstand größte Vertreter der privaten Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer in Deutschland. Den Bundes- verband mit Sitz in Berlin tragen 22 Landesverbände und über 900 Ortsvereine. Als Gründungsmitglied der Union Internationale de la Propriété Immobilière (UIPI), dem Zusammenschluss der Interessenvertretungen der europäischen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer, engagiert sich Haus & Grund Deutschland auch für den Schutz des privaten Immobilieneigentums in der Europäischen Union. Haus & Grund Deutschland Mohrenstraße 33, 10117 Berlin Die ganze Studie „Abschätzung möglicher Auswirkungen T 030-20216-0 neuer Mietregulierungen auf den Mietwohnungsmarkt in F 030-20216-555 Deutschland“ von DIW Econ lesen Sie hier: info@hausundgrund.de https://diw-econ.de/publikationen/studien/mietregulierungen/ www.hausundgrund.de
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