Magyar VizslaPremium Ratgeber - bede bei Ulmer

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Magyar           Premium Ratgeber
Vizsla

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Magyar VizslaPremium Ratgeber - bede bei Ulmer
Annette Schmitt

Magyar Vizsla
                 Premium Ratgeber

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Inhalt

      4   Basics
      4   Von den Ursprüngen zur Reinzucht
      8   Rassestandard
     14   Verhalten und Charakter
     18   Der Magyar Vizsla heute

     21   Vorüberlegungen und Anschaffung
     21   Anforderungen an den Halter
     26   Welpe oder erwachsener Hund ?
     28   Rüde oder Hündin ?
     31   Ein Hund aus zweiter Hand
     33   Auswahl von Züchter und Hund
     35   Welches Zubehör ist nötig ?
     38   EXTRA:
          Das richtige Hundespielzeug
     40   Welpensicheres Zuhause

     42   Haltung
     42   Die ersten Tage daheim
     47   Sozialisierung
     52   EXTRA:
          Welpenspielplatz zu Hause
     54   Erste Erziehungsschritte
     70   Pflege
     75   Ernährung
     78   EXTRA:
          Elf goldene Futterregeln
     80   Ausstellungen

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Inhalt

 83   Freizeitpartner Hund ...
 83   ... im Revier, in Freizeit und Alltag
100   ... im Urlaub

106   Gesundheit
106   Vorsorge
110   Bekannte Krankheitsbilder
112   Alternative Heilmethoden

115   Der ältere Magyar Vizsla
115   Was ändert sich im Alter ?
125   Abschied

126   Hilfreiche Adressen

127   Dank

128   Register

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Basics

          Von den Ursprüngen zur Reinzucht

Die Ahnen des Magyar Vizslas
sind ungarische Vogelhunde,
die erstmals im 13. Jahrhundert
schriftlich erwähnt werden.

          Über die Geschichte des Magyar Vizslas ist       tigen Vizslas anzusehen. Erste schriftliche
          nur wenig Literatur vorhanden, weshalb die       Aufzeichnungen über die ungarischen Vogel-
          genaue Rasseentstehung etwas umstritten ist.     hunde existieren aus dem 13. Jahrhundert. Die
          Graf Bela, ein Kenner der Rasse, meinte, dass    ersten Abbildungen entstammen dem 14.
          die Magyaren, wie sich die Ungarn selbst         Jahrhundert. Als Heimat der goldenen Vier-
          nannten, ihre Jagdhunde in zwei Typen ein-       beiner gilt Pannonien, der heute westlich der
          teilten: Die einen wurden zur Falkenjagd ein-    Donau gelegene Teil Ungarns. Aus verschie-
          gesetzt, die anderen zur Hetzjagd auf größeres   denen Briefen des 16. Jahrhunderts geht her-
          Wild. Die Vogelhunde waren größtenteils          vor, dass die ungarischen Vorstehhunde eng
          kurzhaarig und sind als die Vorläufer des heu-   mit der Falken- und Wachteljagd verbunden

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Von den Ursprüngen zur Reinzucht

sind. Diesen Anforderungen entsprechend,
standen bei der Zucht stets eine leichte Füh-
rigkeit sowie ein ausgeprägter Such- und Fin-
derwille im Vordergrund. Als 1526 die Osma-
nen in Ungarn einfielen und somit die
160-jährige türkische Herrschaft begann,
wurde die ungarische Kultur zunehmend von
der türkischen beeinflusst. Höchstwahrschein-
lich vermischten sich auch die ungarischen
und die türkischen Jagdhunde, worauf vor
allem die bald vornehmlich zu findende gelb-
rote Fellfarbe hindeutet, die bei vielen Hunden
Vorderasiens typisch ist.                         Die typische gelbrote Fellfarbe ist wahrscheinlich ein
                                                  Erbe türkischer Jagdhunde, die sich während der türki-
                                                  schen Herrschaft mit den ungarischen Vogelhunden
Die systematische Zucht
                                                  mischten.
nimmt Formen an
Zum eigentlichen Vorstehhund wurde der Viz-       Der tschechische Züchter Kolman Slimák, der
sla erst mit dem Niedergang der Falkenjagd        über 50 Jahre Vizslas züchtete, vertrat 1983 bei
und der Einführung der Schusswaffen. Da nur       einem Vortrag die Meinung, dass der heutige
gelbrote Hunde als echte Vizslas galten, waren    Vizsla-Typ durch Verpaarungen ungarischer
nur solche Exemplare zur Zucht zugelassen.        Hunde mit Pointern und Schweißhunden ent-
Angeblich stellte diese Färbung bei der Reb-      stand. Oberstes Zuchtziel war stets die Erhal-
huhnjagd auch eine gute Tarnung auf den           tung der gelbroten Farbe geblieben. Nachdem
Stoppelfeldern dar. Im 18. Jahrhundert begann     sich die Zucht durch positive Pressemeldungen
schließlich die Familie Zay in Zayugroc Vizslas   über hervorragende jagdliche Leistungen der
im heutigen Sinne zu züchten. Sie baute ihre      Vizslas zu erholen schien, folgte 1920 ein er-
Zucht auf einem Stamm hervorragender Jagd-        neuter Rückschlag durch den Frieden von Tria-
hunde auf und war maßgeblich daran beteiligt,
dass die gelben Vierbeiner bald zu den am
weitesten verbreiteten Hunden im Karpaten-
becken gehörten. Diese alte Zuchtform erlitt
jedoch um 1880 einen jähen Einbruch, da un-
garische Jäger zunehmend englische Setter
und Pointer sowie deutsche Vorstehhunde
importierten. Die wenigen verbliebenen Lieb-
haber fürchteten allmählich um den Bestand
ihrer Rasse. Auf der Suche nach reinrassigen
Vizslas fanden sie nur noch etwa ein Dutzend
Hunde. Mit diesen bauten sie eine neue Zucht      Der heutige Vizsla-Typ ist wahrscheinlich das
auf. Angeblich kreuzten sie auch andere Vor-      Ergebnis aus Verpaarungen zwischen ungarischen
stehhunde, wie gelbe transsilvanische Vorsteh-    und anderen Vorstehhunderassen sowie Schweiß-
hunde, Weimaraner, Pointer und Setter ein.        hunden.

                                                                                                           5
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Basics

                                                           1922 fand auf dem Gelände des Grafen Vilmos
                                                           Fettics erstmals eine Feldprüfung für die Rasse
                                                           statt. Als 1924 bei einer erneuten Feldprüfung
                                                           ein Vizsla den ersten Preis vor Pointern und
                                                           deutschen Vorstehhunden gewann, erfuhr die
                                                           Zucht einen enormen Aufschwung. Bekannt
                                                           wurde der Vizsla schließlich für seine große
                                                           Ausdauer: Viele Hunde jagten den ganzen Tag
                                                           lang, ohne Anzeichen von Müdigkeit zu z­ eigen.
                                                           1928 erschien der erste offizielle Standard.
                                                           1935 wurde die Rasse schließlich von der FCI
                                                           anerkannt.
       Schon bei der ersten Feldprüfung im Jahre 1922
       erntete der Magyar Vizsla Bewunderung für seine     Der drahtige Bruder
       enorme Ausdauer.
                                                           Die Idee zur Zucht des Drahthaarigen Vizslas
       non, bei dem Ungarn große Teile seines Gebiets      keimte in den 1930er-Jahren unter ungari-
       und somit auch viele wertvolle Zuchthunde an        schen Jägern auf. Ihr Ziel war es, einen Jagd-
       die Tschechoslowakei, Rumänien und Jugosla-         hund zu schaffen, der dieselben Gebrauchsei-
       wien verlor. Der im selben Jahr aber auch auf-      genschaften und denselben Charakter wie der
       kommende Natio­nalismus förderte wiederum           Kurzhaarige Vizsla hatte, andererseits aber
       die Zucht einheimischer Hunderassen und so          widerstandsfähiger bei schlechten, kalten Wit-
       wurde im Mai 1920 die Ungarische Vizsla-            terungsbedingungen war. Dieser Typ entstand
       Züchter Verei­nigung gegründet, die kurze Zeit      durch Kreuzungen glatthaariger Vizslas mit
       später das erste Stammbuch und einen Stan-          deutschen drahthaarigen Vorstehhunden. Zu-
       dard herausbrachte.                                 nächst fielen durch die Einkreuzung brauner
                                                           Deutsch Drahthaarhunde neben den gelben
                                                           Welpen immer wieder auch Braune. Da aber
                                                           selbst die Färbung des Kurzhaarigen Vizslas
                                                           bei der drahthaarigen Variante beibehalten
                                                           werden sollte, züchtete man nur mit den gel-
                                                           ben Nachkommen weiter, sodass schließlich
                                                           in der dritten Generation das Ziel des draht-
                                                           haarigen Idealtyps erreicht war. Während auch
                                                           hier wie bei den Kurzhaarigen Vizslas der
                                                           Zweite Weltkrieg erhebliche Rückschläge in
                                                           der Zucht mit sich brachte, trugen nach dem
                                                           Krieg ungarische Züchter, die in der Slowakei
                                                           eine neue Heimat fanden, maßgeblich zum
                                                           Wiederaufbau der Drahthaar-Vizsla-Zucht
                                                           und somit Bestandsstabilisierung bei. 1963
    Die drahthaarige Variante ist besonders widerstands­   wurde der Drahthaarige Vizsla von der FCI als
    fähig gegen Kälte und Nässe.                           eigene Rasse unter dem Namen „Drahthaari-

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Von den Ursprüngen zur Reinzucht

                                                  
                                                      Der Rassename
                                                      Die Bezeichnung „Vizsla“ taucht bereits
                                                      1508 in einem Brief der Gräfin Batthyháni
                                                      an ihren Sohn Balthasar auf; darin verlangt
                                                      sie von ihm einen Falken und einen Vizsla.
                                                      Laut Hauck haben die Ungarn damals aller-
                                                      dings alle Vorstehhunde „Vizsla“ genannt.
                                                      Während „Magyar“ übersetzt „Ungarisch“
Der Name „Vizsla“ taucht schon sehr früh auf,         bedeutet, ist die Herkunft des Wortes
seine genaue Herkunft ist jedoch umstritten.          ­„Vizsla“ nicht restlos geklärt; möglicherweise
                                                       stammt es vom finnisch-ugrischen „vizi“,
ger ungarischer Vorstehhund“ anerkannt und             was so viel wie „suchen, nachspüren, auf­
ein extra Standard erstellt. Bis heute sind die        forschen“ heißt. Nach einer anderen Quelle
drahthaarigen Hunde deutlich seltener als die          soll „vizi“ für „mager“ stehen.
kurzhaarigen.                                          Joseph Budenz schreibt in seinem ungarisch-
In Deutschland hielt der Vizsla nach dem               ugrisch vergleichenden Wörterbuch: „Das
Zweiten. Weltkrieg Einzug. 1977 gründete               Wort „Vizsla“ hat seinen Ursprung in einem
sich der „Verein Ungarischer Vorstehhunde              Ortsnamen.“
e.V.“, dessen Zuchtschwerpunkt nach wie vor       
die Erhaltung der rassetypischen Jagdge-
brauchshundeeigenschaften ist. Die Welpen-        Die Vorläufer des heutigen Vizslas wurden zur Fal-
abgabe erfolgt vornehmlich an Jäger.              kenjagd eingesetzt.

                                                                                                        7
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Rassestandard
    Basics

    Die im Rassestandard festgehaltene
    Kriterien soll der Hund optimal erfüllen.

    Im Standard ist festgehalten, wie ein perfekter   und im Wasser brauchbar sein muss, wobei er
    Hund einer Rasse auszusehen hat. Aber auch        folgende typische Eigenschaften besitzt: aus-
    ein kurzer Einblick in Veranlagung und Wesen      geprägter Spürsinn, festes Vorstehen, ausge-
    wird hier gegeben. Da beide Rassen einen fast     zeichnetes Apportierverhalten und zielstrebi-
    identischen Standard haben, ist nachfolgend       ges Verfolgen der Schwimmspur bei großer
    nur ein Standard abgedruckt, in dem die Un-       Wasserfreudigkeit. Er verträgt sowohl schwie-
    terschiede von Kurzhaarigem und Drahthaari-       riges Gelände als auch extreme Wetterlagen.
    gem Vizsla an den jeweiligen Stellen extra        Als leistungsfähiger Jagdgebrauchshund sind
    aufgeführt werden.                                Schuss- und Wildscheue, eine fehlende Be-
                                                      reitschaft zum Vorstehen bzw. zum Apportie-
    Kurzhaariger Ungarischer                          ren ebenso unerwünscht wie die fehlende
    Vorstehhund (Kurzhaariger Vizsla)                 Wasserfreudigkeit. Wegen seines problemlo-

    FCI-Standard Nr. 57/13.09.2000/D

    Drahthaariger Ungarischer
    Vorstehhund (Drahthaariger Vizsla)
    FCI-Standard Nr. 239/13.09.2000/D

    Übersetzung Peter Weit, Uwe Fischer und
    Dr. J.-M. Paschoud
    Ursprung Ungarn
    Datum der Publikation des gültigen
    Originalstandards 06.04.2000                      Der Vizsla ist ein jagdlicher Allrounder, der im
    Verwendung Vielseitig einsetzbarer Jagd-          Wald, Feld und Wasser gleichermaßen gut ein-
    gebrauchshund, der sowohl im Feld, im Wald        setzbar ist.

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Rassestandard

sen Naturells und seiner Anpassungsfähigkeit
kann er auch in der Wohnung leicht gehalten
werden.

Klassifikation FCI Gruppe 7 Vorstehhun-
de. Sektion 1: Kontinentale Vorstehhunde. Mit
Arbeitsprüfung (Feld- und Wasserprüfung).

Kurzer geschichtlicher Abriss
Kurzhaariger Vizsla Die Vorfahren des
ungarischen Vorstehhundes kamen mit den          Durch Kreuzungen von Kurzhaarigen Vizslas mit
wandernden ungarischen Stämmen in unsere         der Rasse Deutsch Drahthaar entstand der Draht-
Heimat. Schriftliche Erwähnung und Darstel-      haarige Ungarische Vorstehhund.
lungen sind bereits in den Dokumenten aus
dem 14. Jahrhundert zu finden. Seine Bedeu-      dessen Körperbau robuster ist als der des
tung für die Jagd ist seit dem 18. Jahrhundert   Kurzhaarigen Ungarischen Vorstehhundes.
stetig gewachsen. In Ungarn führte man be-       Seine Erscheinung ist das Spiegelbild eines für
reits am Ende des 19. Jahrhunderts Wettbe-       jeden Zweck geeigneten Vorstehhundes und
werbe für Vorstehhunde durch, an denen auch      lässt Ausdauer, Leistungsfähigkeit und An-
die ungarischen Vorstehhunde mit großem          spruchslosigkeit erkennen.
Erfolg teilnahmen. Zu der damaligen Zeit
spielten bei der Entwicklung der Rasse wahr-     Wichtige Proportionen
scheinlich andere Jagdhunderassen eine Rolle.    • Die Körperlänge übertrifft etwas die Wi-
Die zielgerichtete Zucht begann im Jahre 1920,     derristhöhe.
wobei der Kurzhaarige ungarische Vorsteh-        • Die Brustkorbtiefe beträgt etwas weniger
hund 1936 von der FCI anerkannt worden ist.        als die Hälfte der Widerristhöhe.
Drahthaariger Vizsla Der Drahthaarige            • Der Fang ist etwas kürzer als die Hälfte der
Ungarische Vizsla entstand durch Kreuzung          Kopflänge.
des Kurzhaarigen Ungarischen Vorstehhundes
mit dem Drahthaarigen Deutschen Vorsteh-         Verhalten/Charakter (Wesen)
hund in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhun-    Kurzhaariger Vizsla Lebhaft, freundlich,
derts. Seine Rassemerkmale sind denen des        ausgeglichen, leicht erziehbar. Die hervorra-
Kurzhaarigen Ungarischen Vorstehhundes           gende Kontaktbereitschaft gehört zu seinen
gleich.                                          grundlegenden Eigenschaften. Er verträgt
                                                 keine grobe Behandlung und darf weder ag-
Allgemeines Erscheinungsbild                     gressiv noch scheu sein.
Kurzhaariger Vizsla Mittelgroßer, elegan-        Drahthaariger Vizsla Ein anhänglicher,
ter Jagdhund von edlem Äußeren und mit kur-      leicht erziehbarer und gelehriger, selbstbe-
zem, semmelgelbem Haarkleid. Der eher            wusster Hund, der keine grobe Behandlung
leichte, trockene, hagere Aufbau spiegelt die    verträgt. Er hält Kontakt mit seinem Führer,
Harmonie von Schönheit und Kraft wieder.         sucht leidenschaftlich, ist beharrlich, verfügt
Drahthaariger Vizsla Ein lebhafter, sem-         über eine gute Nase und steht hervorragend
melgelber, trockener und hagerer Jagdhund,       vor.

                                                                                                   9
Basics

                                                       Nasenlöchern. Die Farbe des Nasen-
                                                       schwamms harmonisiert in einem dunklen
                                                       Ton mit der Farbe des Haarkleides.
                                                       Fang Stumpf, nicht zugespitzt, mit kräftigen
                                                       Kiefern, stark muskulös. Der Nasenrücken ist
                                                       gerade.
                                                       Lefzen Straff anliegend, keine Hängebelef-
                                                       zung.
                                                       Kiefer/Zähne Kräftige Kiefer mit einem
                                                       perfekten, regelmäßigen und vollständigen
                                                       Scherengebiss, wobei die obere Schneide-
                                                       zahnreihe ohne Zwischenraum über die unte-
                                                       re greift und die Zähne in etwa senkrecht im
 Die Ungarischen Vorstehhunde sind sehr sensibel und   Kiefer stehen; mit 42 gesunden Zähnen
 brauchen daher auch eine einfühlsame Hand.            gemäß Zahnformel.
                                                       Backen Kräftig, gut bemuskelt.
     Kopf – Oberkopf                                   Augen Leicht oval, von mittlerer Größe. Die
     Trocken, edel, wohlproportioniert (Kurzhaari-     Lider sind gut am Augapfel anliegend. Der
     ger Vizsla).                                      Blick ist lebhaft und intelligent. Die Augenfar-
     Schädel Mäßig breit, leicht gewölbt, in der       be ist braun und harmonisiert mit der Farbe
     Mitte eine schwach ausgebildete Stirnfurche       des Haarkleids, wobei bevorzugt wird, wenn
     aufweisend, die von dem mäßig entwickelten        die Augen möglichst dunkel sind.
     Hinterhauptbein ausgeht und in Richtung des
     Stopps verläuft. Die Augenbrauenbogen sind        Behang Etwas hinten und mittelhoch ange-
     mäßig entwickelt.                                 setzt. Der Ohrlappen ist fein, liegt an den Ba-
     Stopp Mäßig.                                      cken an und endet nach unten in einer abge-
                                                       rundeten V-Form. Die Länge beträgt beim
     Gesichtsschädel                                   Kurzhaarigen Vizsla etwa drei Viertel der
     Nasenschwamm Breiter und gut entwi-               Kopflänge. Beim Drahthaarigen Vizsla ist der
     ckelter Nasenschwamm mit möglichst weiten         Behang etwas kürzer.

     Der Nasenschwamm weist weite Nasenlöcher auf      Schon die Welpen zeigen einen äußerst wachen
     und harmoniert farblich mit der Fellfarbe des     und aufmerksamen Augenausdruck. Die Augenfar-
     ­Hundes.                                          be wird mit dem Erwachsenwerden noch dunkler.

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Rassestandard

Hals
Mittellang, in Harmonie zum Gesamtbild. Na-
cken sehr muskulös und leicht gewölbt. Straff
anliegende Kehlhaut.

Körper
Widerrist Ausgeprägt und muskulös.
Rücken Fest, gut bemuskelt, straff und gera-
de. Die Dornfortsätze sollen durch Muskulatur
verdeckt sein.
Lenden Kurz, breit, straff, muskulös, gerade       Die Pfoten weisen schiefergraue, widerstandsfähige
oder leicht gewölbt. Übergang vom Rücken           Ballen und kräftige braune Krallen auf.
zur Lende stramm und kompakt.
Kruppe Breit und genügend lang, nicht kurz         Bewegung. Kräftige, trockene Muskulatur.
abgeschlagen, zur Rute hin leicht abfallend;       Gute Winkelung zwischen Schulterblatt und
gut bemuskelt.                                     Oberarm.
Brust Tief und breit mit gut ausgeprägter,         Oberarm Möglichst lang und gut bemuskelt.
muskulöser und mittelmäßig gewölbter Vor-          Ellenbogen Am Körper anliegend, jedoch
brust; möglichst weit nach hinten reichendes       nicht angepresst, weder auswärts noch ein-
Brustbein. Brustbein und Ellenbogengelenk          wärts gedreht. Gute Winkelung zwischen
sollen auf gleicher Höhe liegen. Rippen mäßig      Oberarm und Unterarm.
gewölbt. Hintere Rippen gut herabreichend.         Unterarm Lang, gerade, ausreichend be-
Untere Profillinie und Bauch: In einem elegan-     muskelt. Kräftige, nicht grobe Knochen.
ten Bogen leicht aufgezogen nach hinten ver-       Vorderfußwurzelgelenk Trocken, straff.
laufend, straff.                                   Vordermittelfuß Kurz, nur ganz leicht
Rute Mittelhoch angesetzt, am Ansatz kräf-         schräg gestellt.
tig, sodann sich verjüngend. In Ländern in         Vorderpfoten Leicht oval, mit eng aneinan-
denen kein Kupierverbot gesetzlich vorge-          derliegenden, ausreichend gewölbten, kräftigen
schrieben ist, wird die Rute vorsorglich für den   Zehen. Kräftige, braune Krallen. Derbe, wider-
Jagdeinsatz um ein Viertel gekürzt. Sofern die     standsfähige, schiefergraue Ballen. Im Stand
Rute nicht gekürzt werden kann, reicht sie bis     und in der Bewegung fußen die Pfoten parallel.
zum Sprunggelenk und wird gerade bzw.
leicht säbelförmig getragen. In der Bewegung       Gliedmaßen/Hinterhand
wird sie bis zur Horizontalen erhoben. Rute        Allgemeines Von hinten betrachtet sind die
gut und dicht behaart.                             Hinterläufe gerade und parallel. Gute Winke-
                                                   lungen. Kräftige Knochen.
Gliedmaßen/Vorderhand                              Oberschenkel Lang und muskulös. Gute
Von vorne betrachtet sind die Vorderläufe ge-      Winkelung zwischen Becken und Oberschen-
rade und parallel; von der Seite betrachtet        kel.
senkrecht und gut unter dem Körper gestellt.       Knie Gute Winkelung zwischen Ober- und
Gute Knochenstruktur und starke Muskulatur.        Unterschenkel.
Schultern Schulterblatt lang, schräg und           Unterschenkel Lang, muskulös und seh-
nach hinten flach anliegend. Elastisch in der      nig. Seine Länge entspricht beinahe der Länge

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