Naturnahes Wandern in Südtirol - Sanft und aktiv inmitten geschützter Landschaft

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Naturnahes Wandern in Südtirol - Sanft und aktiv inmitten geschützter Landschaft
47 Naturwanderungen

Klaus Puntaier

Naturnahes Wandern
in Südtirol
Sanft und aktiv inmitten geschützter Landschaft

                                             Besonderheiten zu
                                               FAUNA
                                             UND FLORA
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92   NATURNAHES WANDERN IN SÜDTIROL

     37      DIE ERWEITERTE PEITLERKOFELRUNDE

 TECHNISCHE DATEN                 Von Untermoi rund um den Peitlerkofel

 Ausgangspunkt
                                  In dieser Gegend trifft man fast überall auf die verschiedens-
 Parkplatz in Untermoi            ten Enzianarten; auf den sanften Bergwiesen ebenso wie in den
 Anfahrt                          schroffen Felswänden. Entlang dieser beliebten Rundwande-
 Bruneck – Gadertal – St. Mar-    rung gedeiht aufgrund der Unterschiede in Bodenart, Höhen-
 tin in Thurn
                                  lage und Exposition je nach Jahreszeit eine vielfältige Flora.
 Gehzeit (insgesamt)
 Ca. 6 Stunden
 Höhenunterschied (insgesamt)     Wegverlauf
 Ca. 1100 Hm                      Der Weg Nr. 8 beginnt beim Parkplatz in Untermoi (ladinisch:
 Beste Jahreszeit                 Antermëia) und führt zum Würzjoch hinauf. Von dort wandert
 Von Juni bis Oktober
                                  man über den Weg Nr. 8A zur Peitlerscharte. Die sanften, von
                                  einer typischen Dolomitenkulisse umrahmten Peitlerwiesen
                                  entschädigen für die Mühen des Aufstiegs zur Scharte. Man
 Wanderung empfohlen von:         folgt dem Rundweg Richtung Gömahütte und zweigt kurz da-
 Hotel Antermoia, St. Martin in   vor auf den Weg Nr. 5 (später Nr. 5B) nach Untermoi ab, wobei
 Thurn (Seite 152)
                                  das letzte Stück der Wanderung auf dem Weg Nr. 8 verläuft.
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PUEZ – SCHLERN – ROSENGARTEN – LATEMAR   93

Besonderes
In der Literatur der Alpenflora findet man rund 30 verschiede-
ne Enzianarten aufgelistet. Bei wissenschaftlichen Analysen in
der Umgebung des Peitlergebietes katalogisierte man 20 ver-
schiedene Enzianarten. Auch um den Peitlerkofel selbst ist die
Familie der Enziane breit gefächert. Im Volksmund bezeichnet
man als Enzian zumeist den frühblühenden, blauen Stängel-
losen Enzian (auch Silikat-Glocken-Enzian). In den kalkreichen
Gebieten, die während der Wanderung durchstreift werden,
gedeiht sehr oft der Clusius-Enzian (auch Kalk-Glocken-En-
zian), der dem Stängellosen Enzian sehr ähnlich sieht, aber
meist erst ab Juli blüht. Auch der Frühlingsenzian, im Dialekt
besser unter dem lieblichen Namen „Schusternagele“ be-
kannt, ähnelt dem Bayerischen und dem Kurzblättrigen En-
zian; letztere blühen aber meistens etwas später. Im Sommer
und teilweise im Herbst werden dann der Fransenenzian, der
Schwalbenwurz-Enzian und der gelb blühende Punktierte En-
zian angetroffen. Den Gelben Enzian, aus dessen Wurzeln der
bekannte, sehr bittere Enzianschnaps hergestellt wird, sucht
man hier vergebens. Diese Pflanze, die über einen Meter hoch
und bis zu 60 Jahre alt werden kann, kommt in Südtirol leider
nur noch sehr selten vor. Wahrscheinlich ist das häufige Sam-
meln der Grund dafür.
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94   NATURNAHES WANDERN IN SÜDTIROL

     38      VON UNTERMOI AUF DEN MAURERBERG

 TECHNISCHE DATEN                  Lebensraum auf Zeit

 Ausgangspunkt
                                   In der Gegend des Lüsner Jochs schmilzt der letzte Schnee
 Parkplatz oberhalb von            meistens im Monat Mai, wobei das Schmelzwasser viele klei-
 Untermoi                          ne Tümpel bildet. Diese zeitlich begrenzten Wasserlebens-
 Anfahrt                           räume bieten dem Bergmolch ideale Bedingungen.
 Bruneck – Gadertal – St. Martin
 in Thurn
 Gehzeit (insgesamt)               Wegverlauf
 Ca. 5 Stunden                     Der Weg Nr. 20B beginnt am Parkplatz oberhalb von Unter-
 Höhenunterschied (insgesamt)      moi (ladinisch Antermëia) und führt über Wiesen und Wälder
 Ca. 800 Hm
                                   hinauf zum Lüsner Joch. Von dort kann man über den Weg
 Beste Jahreszeit
                                   Nr. 1A und Nr. 26 zum Col dal Lech aufsteigen und das Pan-
 Von Mai bis Oktober
                                   orama auf den Peitlerkofel sowie auf das Pustertal genießen.
                                   Auf dem Rückweg bleibt man auf dem Weg Nr. 1A, der zum
                                   Maurerberg führt, und steigt zur Maurerberghütte ab. Man
 Wanderung empfohlen von:          wandert auf den Weg Nr. 1 Richtung Würzjoch und biegt bei
 Hotel Antermoia, St. Martin in    einer Kehre links ab. Über den Weg Nr. 1B wandert man zu-
 Thurn (Seite 152)
                                   rück nach Untermoi.
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Besonderes
Um das Lüsner Joch und am Col dal Lech (ladinisch „Lech“ =
See) bilden sich während der Schneeschmelze kleine und
größere Tümpel. Tümpel sind Mulden, die nur zeitweise mit
Wasser gefüllt sind und rasch wieder austrocknen; die größ-
ten liegen in der Nähe der Glittner Seen oberhalb des Lüsner
Jochs. Trotz ihrer Größe überleben sie die warmen Sommer-
monate nicht. Diese Tümpel oberhalb der Waldgrenze bieten
dem Bergmolch einen idealen Laichplatz. Wie alle Amphibi-
en benötigt er zur Fortpflanzung Wasser. Seine Eier legt er
einzeln an Wasserpflanzen ab. Während der Paarungszeit im
Zeitraum Mai–Juni sind die Bergmolchmännchen besonders
prachtvoll gefärbt; ihr orangefarbener Bauch fällt jedem Be-
trachter sofort auf. Die etwas größeren Bergmolchweibchen
sind in ihrer graubraun marmorierten Farbe relativ unauffällig.
Gerade in der Paarungszeit kann man die Bergmolche meist
gut beobachten; mit etwas Glück sieht man sie am Boden der
Tümpel bei ihren Balzspielen. Außerhalb der Paarungszeit
hält sich der Bergmolch, der sich von Insekten, Schnecken
und Würmern ernährt, in feuchten Lebensräumen auf. Dort
bekommt man ihn nur sehr selten zu Gesicht.
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  HOTEL ANTERMOIA ÀÀÀ – ST. MARTIN IN THURN

 HOTEL ANTERMOIA                    Ein familiär geführtes Haus im schönen Bergdörfchen Anter-
 St.-Antone-Straße 51               moia, fernab jeder Hektik. Hier, am Fuße des mächtig aufra-
 I-39030 St. Martin in Thurn
 Tel. +39 0474 520049               genden Peitlerkofels und nur wenige Autominuten vom Würz-
 Fax +39 0474 520070                joch entfernt, liegt ein kleines, verstecktes Paradies. Der Na-
 info@hotelantermoia.com
 www.hotelantermoia.com             turpark Puez-Geisler liegt „gleich um die Ecke“, die Ferienregi-
                                    on Kronplatz bietet zahllose Möglichkeiten für Wanderer und
 Öffnungszeiten                     Skifahrer und die Lage des Hauses selbst, auf 1515 m Höhe, ist
 Von Mitte Mai bis Mitte Okto-
 ber und von Anfang Dezember
                                    mit seinem prächtigen Panorama bereits ein Erlebnis.
 bis Ostern
 Besondere Ausstattung              Genießen
 Finnische Sauna und Infrarot-      Ob im freundlichen, sonnigen Speisesaal oder in der urge-
 kabine, typische Gadertaler
 Stube im klassischen Stil mit      mütlichen Stube, hier sollte man sich einfach Zeit nehmen.
 Antikholz in Kombination mit       Südtiroler und internationale Spezialitäten, aber auch vie-
 warmen Farbtönen
                                    les, vielleicht Unbekanntes aus der lokalen Küche wie etwa
 Spezielle Angebote
 Neben individuell gestalteten      „Casiunzei“ werden geboten. Jahreszeitlich abwechselnd,
 Zimmern und Suiten auch groß-      selbstverständlich hausgemacht und mit vielen lokalen Frisch-
 zügige Appartements; eigenes,
 kindergerecht gestaltetes Spiel-   produkten. Und der Keller birgt gar viele einheimische und
 zimmer; eigener Minimarket         italienische Weine sowie „Hochprozentiges“, darunter einen
                                    exklusiv fürs Haus gebrannten Bauernschnaps.
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EMPFEHLUNGEN   153

Weitere spezielle Angebote
Wöchentlich bietet der Tourismusverband mehrere themati-
sche Wanderungen an, zu Geologie der Dolomiten, Flora und
Fauna im Naturpark, Kulturwanderungen zu den Mühlen am
Seresbach (ein „Muss“) oder zu den typischen „Viles“.

Aktivitäten
In der warmen Jahreszeit bieten der Naturpark Puez-Geisler,
aber auch das gesamte Gadertal eine fast unermessliche Viel-
zahl an Tourenmöglichkeiten. Man befindet sich schließlich im
Herzen der Dolomiten. Zudem gibt’s hier Sehenswürdigkeiten
von Rang wie das Museum Ladin, Ciastel de Tor und vieles
mehr. Aber auch Radfahrer, gleich ob Straßenrad oder MTB,
haben hier nur die Qual der Wahl. Und im Winter ist Schnee-
spaß garantiert. Ein Übungslift befindet sich nur 60 Meter vom
Hotel entfernt und mit ihm Skischule, Service und Verleih. Von
Pikolein geht’s mit der Gondelbahn Richtung Kronplatz; Alta
Badia gehört zu Dolomiti Superski, der größten Skischaukel
der Welt; der kostenlose Shuttlebus startet direkt am Hotel ...
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