PRESSEHEFT - Restaurierte 4K Filmfassung - Rapid Eye Movies
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KURZINHALT Der bewusst selbstreflexive Film THE LAST MOVIE nach einem Buch von Dennis Hopper und Drehbuchautor Steward Stern (...DENN SIE WISSEN NICHT, WAS SIE TUN), begleitet ein Filmteam bei den Dreharbeiten zu einem Western in einem entlegenen peruanischen Dorf. Nach Beendigung der Dreharbeiten bleibt Hopper als verbitterter Stuntman Kansas in Peru, weil er hofft, in der Einsamkeit und den Armen einer ehemaligen Prostituierten Erlösung zu finden. Die Dorfbewohner haben unterdessen das verlassene Filmset übernommen und inszenieren dort eine ritualartige Nachstellung des Films – mit Kansas als Opferlamm. PRESSENOTIZ Um keinen Film aus der New-Hollywood-Ära ranken sich so viele Geschichten wie um THE LAST MOVIE. Es heißt, Universal habe Hopper nach dem großartigen kommerziellen Erfolg von EASY RIDER völlig freie Hand gelassen für seine nächste Regiearbeit. Der Autor/Regisseur/Star nahm das Geld und rannte – buchstäblich – los, um in Peru, möglichst weit entfernt von der Hollywood-Maschinerie, THE LAST MOVIE zu drehen. Mit dabei waren so illustre Namen wie Kris Kristofferson, Julie Adams, Stella Garcia, Peter Fonda, Dean Stockwell, Toni Basil, Russ Tamblyn, Michelle Phillips und Samuel Fuller als Regisseur. Obwohl THE LAST MOVIE 1971 beim Filmfestival in Venedig den Kritikerpreis (CIDALC) gewann, sollte er für viele Jahre Hoppers letzter Film bleiben – die großen Hollywood-Studios schrieben ihn danach als maßlosen Wahnsinnigen ab. Nichtsdestotrotz hat der Film etwas aufregend Innovatives und erstaunlich Zeitgenössisches an sich und ist sichtlich beeinflusst vom Werk Bruce Conners und der französischen Nouvelle Vague sowie von den Popkünstlern und abstrakten Malern, die Hopper so verehrte. „The Last Movie ist ein Film, den ich in Peru gedreht habe. Ich habe damit das Filmfestival in Venedig gewonnen, aber Universal Pictures wollte ihn nicht ins Kino bringen. Vielleicht denkt ihr mal an Godard, wenn ihr ihn anschaut. Godard hat einmal gesagt, Filme sollten einen Anfang, einen Mittelteil und ein Ende haben – aber nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Ich habe den Film gemacht, nachdem ich das gelesen hatte. Ich wollte das Filmmaterial einsetzen wie ein abstrakter Expressionist seine Farbe. Ich führe euch ständig vor Augen, dass wir einen Film machen – und verweise ständig auf die Tatsache, dass es ziemlich verrückt sein könnte, in einem Publikum zu sitzen, sich so in einen Film hineinziehen zu lassen und irgendwann tatsächlich zu glauben, was man da sieht – und dann reiße ich euch wieder raus. Für die meisten ist das keine besonders angenehme Erfahrung.“ - Dennis Hopper Rapid Eye Movies bringt die restaurierte 4K-Fassung von THE LAST MOVIE neu ins Kino - Zur Filmrestaurierung Diese neu restaurierte Filmkopie wurde von Il Cinema Ritrovata in einer 4K-Auflösung von den 35mm-Originalnegativen abgetastet. Arbelos ist es mit Hilfe der Restaurierungssoftware Phoenix Refine von Digital Vision gelungen, Schmutz, Ablagerungen, Kratzer, Klebestellen, Streifen und sonstige Schäden möglichst schonend zu beseitigen. Dabei blieb die ursprüngliche Körnigkeit des Filmmaterials weitgehend erhalten. Die ursprüngliche Stereotonspur wird durch Audio Mechanics vom originalen 35mm-Masterband und Teilen der ursprünglichen Lichttonspur mit 24 Bit remastert. Restaurierungsleitung: Craig Rogers Farbrestaurierung: Lynette Duensing, Instinctual Los Angeles D.I.Conforming-Schnitt: Zach Rogers und Tyler Fagerstrom Filmabtastung: Il Cinema Ritrovata 2
THE LAST MOVIE Ein Film von Dennis Hopper USA 1971, Englisch & Spanisch mit deutschen Untertiteln, 108 Minuten Besetzung Dennis Hopper - Kansas Stella Garcia - Maria Don Gordon - Neville Robey Julie Adams - Mrs. Anderson Sylvia Miles - Script girl Peter Fonda - Junger Sheriff Henry Jaglom - Pfarrerssohn Michelle Phillips - Bankiers Tochter Kris Kristofferson - Minstrel Wrangler Dean Stockwell - Billy the Kid Russ Tamblyn - Mitglied von Billys Bande Tomas Milian - Priester James Mitchum - Art Crew Regie: Dennis Hopper Buch: Dennis Hopper und Stewart Stern Drehbuch: Stewart Stern Kamera: Laszlo Kovacs Musik: Kris Kristofferson, John Buck Wilkin, Chabuca Granda, Severn Darden, The Villagers of Chinchero, Peru. Schnitt: David Berlatsky, Antranig Mahakian Makeup: Ted Coodley Kostüme: Gerald Alpert Tonmischung: Le Roy Robbins Produktionsassistenz: Meryle Seliner, Diana Schwab Produzent: Paul Lewis Ausführender Produzent: Michael Gruskoff Ko-Produzent: David Hopper Innenrequisiteur: Peter Cornberg Koordinator in Peru: Daniel Camino 3
Special Effects: Milton Rice Script Girl: Joyce King Regieassistenz: Vincent Cresciman Geräusche: Edit-Rite, Inc. Tonüberspielung: Producers Sound Service Optische Effekte, Vor- und Abspanntitel: Van Der Veer, Photo Effects Farbe von: Technicolor Postproduktionsleitung: Todd Colombo, Rol Murrow, David Hopper Stunt-Koordinator: Charles Bail Künstlerische Leitung: Leon Erickson 4
CREW BIOS Dennis Hopper Regie/Buch/Schauspiel (Kansas) Dennis Hopper, ältester Sohn von Jay und Marjorie Hopper, wurde am 17. Mai 1936 in Dodge City, Kansas, geboren. Im November 1954 stellte er sich in Hollywood bei Ruth Birch vor, der Leiterin des Besetzungsbüros der Hal Roach Studios. Sie gab ihm eine kleine Sprechrolle in der Fernsehserie CAVALCADE OF AMERICA, worauf er Mitglied in der Schauspielergewerkschaft Screen Actors Guild wurde und einen Agenten bekam. Kurz darauf bot man ihm eine tragende Rolle in „Boy in a Storm“ an, einer Folge der beliebten Fernsehserie MEDIC. Er spielt darin einen Jungen mit Epilepsie. Nach der Fernsehausstrahlung von „Boy in a Storm“ am 5. Januar 1955 wurde Hoppers Agent Bob Raison von sieben großen Filmstudios kontaktiert, die Hopper unter Vertrag nehmen wollten. In Begleitung von Raison traf er sich zunächst mit Harry Cohn, dem Studiochef von Columbia Pictures, konnte sich mit diesem aber nicht einig werden. Danach trafen sie sich bei Warner Brothers mit Nicholas Ray, der gerade mit den Vorbereitungen seines Films ...DENN SIE WISSEN NICHT, WAS SIE TUN beschäftigt war. Hopper unterschrieb einen Standardvertrag für sieben Jahre mit Warner Brothers, bekam seine erste Rolle in GEGEN ALLE GEWALTEN und spielte danach Goon, einen Widersacher von James Deans Figur Jim in ...DENN SIE WISSEN NICHT, WAS SIE TUN. Während der Dreharbeiten wurde Dean für Hopper Mentor und Freund zugleich und bestärkte ihn in seinem neu entdeckten Interesse für die Fotografie und das Filmemachen. Nach ...DENN SIE WISSEN NICHT, WAS SIE TUN gingen Dean und Hopper gemeinsam nach Marfa, Texas, um unter der Regie von George Stevens für GIGANTEN zu drehen – nach dem gleichnamigen Bestsellerroman von Edna Ferber. Im Anschluss bot Warner Brothers ihm eine Hauptrolle in KINGS’S ROW an, einem Drama für die ABC-TV-Reihe des Studios. Darin spielte Hopper an der Seite von Natalie Wood, mit der er sich bereits während der Dreharbeiten zu ...DENN SIE WISSEN NICHT, WAS SIE TUN angefreundet hatte. Hopper übernahm in THE STORY OF MANKIND die Rolle des Napoleon Bonaparte. Er war außerdem in vielen Fernsehwestern zu sehen, darunter CHEYENNE, THE RIFLEMAN und 5
WAGON TRAIN sowie in Filmen wie ZWEI RECHNEN AB mit Burt Lancaster und Kirk Douglas und LAND OHNE GESETZ, in dem er einen Bösewicht und Widersacher von Pat Wayne spielte. 1958 „verlieh“ Warner Brothers Dennis Hopper für den Western SCHIESS ZURÜCK, COWBOY an 20th Century Fox. Dabei kam es zum Streit zwischen Hopper und dem Regisseur Henry Hathaway, der für Hopper mit dem Verlust seines Vertrags mit Warner Brothers und dem Rauswurf aus Hollywood endete. Während der Dreharbeiten zu DIE VIER SÖHNE DER KATIE ELDER begann Hopper mit dem Buch zu THE LAST MOVIE, das er zusammen mit Steward Stern verfasste, dem Drehbuchautor von ...DENN SIE WISSEN NICHT, WAS SIE TUN. Doch die Finanzierung erwies sich als recht problematisch, und die Produktion von THE LAST MOVIE geriet sofort ins Stocken. Um an Geld zu kommen, übernahm Hopper eine kleine Rolle in dem psychodelischen Film THE TRIP mit Peter Fonda in der Hauptrolle, Jack Nicholson als Drehbuchautor und Roger Corman als Regisseur. Corman gab Fonda und Hopper die Gelegenheit, bei einer Szene des Films Regie zu führen. THE TRIP gewann nicht nur ein neues, nicht-bürgerliches Publikum für sich, er brachte auch das Team zusammen, das mit EASY RIDER (1969) Hoppers Durchbruch als Regisseur produzieren sollte. 1968 sagten Bert Schneider und Bob Rafelson die Finanzierung des „Bikerfilms“ EASY RIDER zu. Den Filmtitel steuerte Dennis Hopper bei, der gemeinsam mit Terry Southern und Peter Fonda auch das Drehbuch schrieb. Gedreht wurde von Anfang an auf 16mm. Der ursprüngliche Kameramann Barry Feinstein, der 1961 Hoppers erste Fotoausstellung präsentiert hatte, wurde nach einer Reihe von Unstimmigkeiten bei den Dreharbeiten durch László Kovács ersetzt. Für die Rolle des George Hanson wurde Jack Nicholson gecastet. Nach und nach wuchs das Interesse an dem Film, das 1969 in seiner Auswahl als amerikanischer Wettbewerbsbeitrag für die Filmfestspiele in Cannes kulminierte, wo er den Preis für Best New Director erhielt. Im Anschluss daran brach EASY RIDER weltweit alle Kinorekorde und wurde in zwei Kategorien für den Oscar nominiert – Bestes Drehbuch (Fonda, Southern und Hopper) und Bester Nebendarsteller (Jack Nicholson). Der finanzielle Erfolg von EASY RIDER sollte jungen Filmemachern ganz neue Möglichkeiten eröffnen. So engagierte Universal Pictures gleich fünf „junge Genies“, darunter Dennis Hopper, der sich 1970 auf THE LAST MOVIE zurückbesann und im peruanischen Chinchero mit den Dreharbeiten begann. Der Film handelt von einer Hollywood-Filmproduktion und deren Einfluss auf die indigene Bevölkerung, welche die Dreharbeiten beobachtet. Die Produktionskosten blieben unter dem angesetzten Budget und der Dreh wurde innerhalb der vorgesehenen Zeit beendet. Im Anschluss zog Hopper nach Taos, New Mexico, wo er das 6
Haus kaufte, in dem einst Mabel Dodge Luhan u. a. D. H. Lawrence als Gast beherbergt hatte. In der ehemaligen Künstlerkolonie begann er mit dem Schnitt von THE LAST MOVIE. In dieser Zeit heiratete Hopper die Schauspielerin Michelle Phillips, die zusammen mit anderen Newcomern in der 30-minütigen Anfangssequenz vor der Titelsequenz des Films zu sehen ist, darunter Dean Stockwell, Jim Mitchum, Russ Tamblyn, John Phillip Law, Kris Kristofferson und Peter Fonda. Die Ehe hielt nur acht Tage. Während Hopper mit dem Schnitt von THE LAST MOVIE beschäftigt war, kamen Lawrence Schiller und L. M. Kit Carson nach Taos, um den Dokumentarfilm THE AMERICAN DREAMER über Hopper zu drehen. Das Buch dazu schrieben alle drei zusammen: Schiller, Carson und Hopper selbst. 1971 kaufte Hopper das Kino El Cortez Movie Theater in Ranchos de Taos. Das Lichtspielhaus diente ihm als Vorführstudio, und am Wochenende wurden dort umsonst Zeichentrickfilme für die Kinder des Ortes gezeigt. Auch eine Galerie eröffnete Hopper. Sie trug den Namen Dennis Hopper Works of Art und hatte sich zum Ziel gesetzt, die Gemeinschaft mit anderen Künstlerinnen und Künstlern vertraut zu machen. Eines Tages stattete die Malerin Georgia O’Keeffe Hoppers Haus einen Besuch ab, nachdem sie von dem Ruf des Mannes erfahren hatte, der das Haus von Mabel Dodge Luhan erworben hatte. Obwohl THE LAST MOVIE beim Filmfestival in Venedig den renommierten Kritikerpreis (CIDALC.) gewann, wollte Universal ihn nur ins Kino bringen, wenn Hopper sich dazu bereit erklärte, ihn umzuschneiden. Hopper weigerte sich, und so verschwand der Film für lange Zeit im Kopienlager. 1972 heiratete Hopper Daria Halprin, und das Ehepaar kehrte nach Taos zurück, wo ein Jahr später Hoppers zweite Tochter Ruthanna zur Welt kam. Zwar hatte Hopper zu diesem Zeitpunkt seine künstlerischen Aktivitäten bis auf das Filmemachen eingestellt, doch war er in den frühen 1970er-Jahren in einer Reihe von Ausstellungen zu sehen, u. a. in Survey of the Sixties (1970), eine Ausstellung von 200 Fotografien im Rahmen des „Festival Dei Due Mondi“ in Spoleto, Italien, Dennis Hopper: Black and White Photographs, eine von Henry T. Hopkins organisierte Einzelausstellung für das Fort Worth Art Center Museum in Fort Worth, Texas, und das Denver Art Museum of Contemporary Art in Denver, Colorado, sowie Dennis Hopper: Black and White Photographs from the 1960s (1971), eine Fotoausstellung in der Corcoran Gallery of Art in Washington, D.C. Nach dieser Ausstellung ließ Hopper Tausende von Negativen aus den Jahren 1961 bis 1967 in Hopkins’ Obhut, der dafür sorgte, dass sie die schwierigen siebziger Jahre heil überstanden. 7
In den 1970er-Jahren setzte Hopper seine Zusammenarbeit mit einer Reihe namhafter Künstler fort. 1971 machte Andy Warhol ein Porträt von Dennis Hopper in THE LAST MOVIE. Ein Jahr später arbeiteten Warhol und Hopper gemeinsam an MAO (1972), einem von Warhol angefertigten Siebdruck auf Papier. Hopper schoss am Ende zwei Kugeln in das fertige Werk. 1967 hatte Bruce Conner unter dem Titel The Dennis Hopper One Man Show eine Reihe von Collagen in der James Willis Gallery, San Francisco, ausstellen wollen. Aufgrund von Unstimmigkeiten zwischen Conner und Willis fand die Ausstellung jedoch nicht statt. 1973 veröffentlichte Conner dann eine Reihe von Radierungen, die auf den Original-Collagen basierten. Diese wurden sowohl in der James Willis Gallery als auch in der Texas Gallery in Houston unter dem Titel The Dennis Hopper One Man Show gezeigt. Hopper spielte in den 1970ern auch in vielen Filmen mit, darunter in KID BLUE von James Frawley, TRACKS von Henry Jaglom, MAD DOG von Philippe Mora und DER AMERIKANISCHE FREUND von Wim Wenders. Einer seiner Filmpartner in DER AMERIKANISCHE FREUND war Nicholas Ray, der Hopper ein paar Jahre zuvor in ...DENN SIE WISSEN NICHT, WAS SIE TUN eine Rolle verschafft hatte. 1976 flog Hopper nach Pagsanjan in den Philippinen, wo er für Francis Ford Coppolas APOCALYPSE NOW vor der Kamera stehen und Gelegenheit haben sollte, mit Marlon Brando zu drehen. Als der Film nach dreijähriger Produktion 1979 in die Kinos kam, erntete Hopper viel Lob für seine Rolle als Fotojournalist. 1980 wurde Hopper in dem kanadischen Film THE CASE OF CINDY BARNES die Rolle des alkoholkranken Vaters angeboten. Später übernahm er von Leonard Yakir, der auch am Drehbuch mitgeschrieben hatte, die Regie des Films. Hopper schrieb das Drehbuch um und nannte den Film OUT OF THE BLUE, frei nach dem Song seines Freundes Neil Young. In den frühen 1980er-Jahren war Hopper in mehreren Filmen zu sehen: RUMBLE FISH von Francis Ford Coppola, HUMAN HIGHWAY von Neil Young und Dean Stockwell, DAS OSTERMAN WEEKEND von Sam Peckinpah und COOL UND ABGEFAHREN von Robert Altman. In den Achtzigern wurde Hopper schließlich als Fotograf „wiederentdeckt“. 1986 hatte er zwei Einzelausstellungen: Dennis Hopper Photographs im Arts Lab in Birmingham und Dennis Hopper: Out of the Sixties in der Gallerie Tony Shafrazi in New York. Hopper beschloss, Taos zu verlassen und ins kalifornische Venice umzuziehen, wo er eine der drei von Frank O. Gehry und Brian Murphy entworfenen Atelierwohnungen erwarb. Seine Entscheidung für Venice hatte mit seinen positiven Erinnerungen an James Dean zu tun, mit dem er 1954 dort gemeinsam Beat-Poetry-Lesungen und Cool-Jazz-Performances besucht hatte. 1987 begann Hopper mit den Dreharbeiten zu COLORS – FARBEN DER GEWALT mit Sean Penn und Robert Duvall in den Hauptrollen. Beim Kinostart des Films im Jahr darauf wurden aus Angst vor möglichen Gewaltausbrüchen zwischen rivalisierenden Banden die Vorstellungen in 15 Kinos in Kalifornien und New Jersey abgesagt. Danach folgten CATCHFIRE mit Jody Foster, Dean Stockwell und Vincent Price, THE HOT SPOT – SPIEL MIT DEM FEUER mit Don Johnson und Virginia Madsen und CHASERS – ZU SEXY FÜR DEN KNAST mit Tom Berenger, William McNamara und Erika Eleniak. In den 1990ern wurden Hopper immer wieder anspruchsvolle Charakterrollen angeboten. Er spielte in Film- und Fernsehproduktionen wie FLASHBACK, CHATTAHOOCHEE, TOLLWÜTIG, RED ROCK WEST, DER DROGENCOP, TRUE ROMANCE, SPEED, THE MOVIEMAKER, WATERWORLD, ACTS OF LOVE – IN DEN FÄNGEN DER SINNLICHKEIT und EDtv. 2008 war Hopper neben Charlize Theron in SLEEPWALKING zu sehen, neben Penelope Cruz und Ben Kingsley in ELEGY ODER DIE KUNST ZU LIEBEN, in HELL RIDE mit Quentin Tarantino als ausführendem Produzenten und in Wim Wenders PALERMO SHOOTING. (Engl. Original frei nach Dennis Hopper: A System of Moments, Hg. Peter Noever, Ausstellungskatalog, Wien und Berlin 2001) 8
Am 26. März 2010 wurde Hopper mit einem Stern (Nummer 2.403) auf dem Walk of Fame in Hollywood geehrt. Dennis Hopper starb am 29. Mai 2010 in Venice, Kalifornien, an den Folgen einer Prostatakrebserkrankung. Filmografie Spielfilme (als Regisseur, Auswahl): Easy Rider (1969) The Last Movie (1971) Out of the Blue (1980) Colors (1988) - COLORS – FARBEN DER GEWALT Spielfilme (als Schauspieler, Auswahl) Rebel Without A Cause (1955) - ...DENN SIE WISSEN NICHT, WAS SIE TUN Giant (1956) – GIGANTEN The Sons of Katie Elder (1965) - DIE VIER SÖHNE DER KATIE ELDER Cool Hand Luke (1967) - DER UNBEUGSAME Easy Rider (1969) True Grit (1969) - DER MARSHAL The Last Movie (1971) Kid Blue (1973) The American Friend (1977) - DER AMERIKANISCHE FREUND Apocalypse Now (1979) Rumble Fish (1983) River’s Edge (1986) Blue Velvet (1986) Hoosiers (1986) – FREIWURF Straight to Hell (1987) True Romance (1993) Speed (1994) Basquiat (1996) Jesus’ Son (1999) 9
László Kovács Kamera Der 1933 in Ungarn geborene László Kovács stand bei einigen der bemerkenswertesten Filme der 1960er- und 1970er-Jahre hinter der Kamera und hatte großen Anteil am Aufstieg des New Independent Cinema, das 1969 mit EASY RIDER seinen Anfang nahm. Kovács hatte an der Universität für Theater- und Filmkunst in Budapest studiert, war aber 1956 aus Ungarn geflohen und hatte dabei Filmmaterial vom dortigen antisowjetischen Aufstand außer Landes geschmuggelt. Im Jahr darauf ließ er sich in den USA nieder. Kovács begann seine Hollywood- Karriere als Kameramann mit B-Movies, zu denen auch einige Bikerfilme gehörten, was Dennis Hopper schließlich dazu bewog, ihn als Kameramann für EASY RIDER und später auch für THE LAST MOVIE zu engagieren. Besonders erwähnenswert von den über 70 Filmen, bei denen Kovács die Kameraführung hatte, sind Bob Rafelsons FIVE EASY PIECES – EIN MANN SUCHT SICH SELBST (1970) und DER KÖNIG VON MARVIN GARDENS (1972), Robert Altmans EIN KALTER TAG IM PARK (1969), Peter Bogdanovichs PAPER MOON (1973) und Martin Scorseses NEW YORK, NEW YORK (1977). 2002 wurde Kovács von der American Society of Cinematographers für sein Lebenswerk geehrt. Er starb am 22. Juli 2007 in Beverly Hills, Kalifornien. (Engl. Original frei nach der Encyclopedia Britannica) Filmografie (Auswahl) Easy Rider (1969) That Cold Day in the Park (1969) - EIN KALTER TAG IM PARK Five Easy Pieces (1970) - FIVE EASY PIECES – EIN MANN SUCHT SICH SELBST The Last Movie (1971) What’s Up Doc (1972) - IS’ WAS, DOC? The King of Marvin Gardens (1972) - DER KÖNIG VON MARVIN GARDENS Paper Moon (1973) Shampoo (1975) New York, New York (1977) Ghostbusters (1984) Say Anything (1989) - TEEN LOVER Kris Kristofferson 10
Komponist Kris Kristofferson wurde 1936 in Brownsville, Texas, geboren. Anfang der 1970er-Jahre schrieb er recht erfolgreiche Countrysongs. Seine Titel „Me and Bobby McGee”, „Help Me Make It Through the Night“, „Sunday Mornin' Comin' Down” und „For the Good Times” waren nicht nur Charthits, sie verhalfen der Countrymusik auch zu einem ernsthafteren und persönlicheren Image, wie es die Songs von Bob Dylon Mitte der 1960er-Jahre für die Popmusik getan hatten. 1987 waren Kristoffersons Kompositionen bereits von mehr als 450 Künstlerinnen und Künstlern aufgenommen worden. Sein Name als Songwriter ermöglichte ihm eine Karriere als Musicaldarsteller, wodurch wiederum Hollywood auf ihn aufmerksam wurde, was zu einer langjährigen Laufbahn als Filmschauspieler führte. (Vgl. allmusic.com) CAST BIOS Julie Adams (Mrs. Anderson) Julie Adams wurde am 17. Oktober 1926 als Betty May Adams in Waterloo, Iowa, geboren und wuchs in Little Rock auf, wo sie bereits in der Grundschule mit der Schauspielerei begann. Nach dem Little Rock Junior College zog sie 1946 zu einer Tante in Hollywood. Dort besuchte sie eine Schauspielschule und arbeitete nebenbei als Sekretärin. Ihr erster Auftritt in einem Film war eine Minirolle als Starlet in der Paramount-Produktion RED, HOT AND BLUE (1949). Darauf folgten eine Reihe von Low-Budget-Western für die Lippert Studios, in denen sie als Betty Adams angekündigt wurde. 1951 unterstützte sie einen Schauspieler bei einem Screentest und wurde daraufhin selbst von Universal Studios unter Vertrag genommen. Diese änderten ihren Vornamen zunächst in Julia und 1955 in Julie. Etwa zu dieser Zeit landete Universal einen großen Werbecoup, indem sie ihre Beine versicherten. 1954 wurde sie – immer noch als Julia – für eine Rolle besetzt, mit der sie bei vielen im Gedächtnis geblieben ist: als Kay Lawrence in dem 3D-Thriller DER SCHRECKEN VOM AMAZONAS. 11
Zu den bemerkenswerten Filmen ihrer Karriere zählen der Film noir DREI SCHRITTE VOR DER HÖLLE (1957), COWBOY-MELODIE (1965) mit Elvis Presley und der Fernsehfilm GO ASK ALICE (1973). 1954 heiratete sie den Schauspieler Ray Danton, mit dem sie zwei Söhne hat. 1981 wurden sie wieder geschieden. 1971 spielte Adams die Hauptrolle der Ehefrau von Jimmy Stewart in der Familien-Sitcom ALLE MEINE LIEBEN. Von 1987 bis 1993 hatte sie eine wiederkehrende Rolle als kokette Immobilienmaklerin Eve Simpson in der beliebten Krimiserie MORD IST IHR HOBBY. Ab und zu sieht man sie in einzelnen Folgen beliebter Serien wie COLD CASE – KEIN OPFER IST JE VERGESSEN und CSI: NEW YORK. Sie lebt in Kalifornien. 2011 veröffentlichte sie ihre Autobiografie unter dem Titel The Lucky Southern Star: Reflections from the Black Lagoon. 2012 wurde Adams beim jährlichen Wonderfest in Louisville, Kentucky, der Rondo Award der Monster Kid Hall of Fame verliehen. 2013 wurde sie von der University of Arkansas at Little Rock mit dem Distinguished Alumni Award ausgezeichnet. (Vgl. Encyclopedia of Arkansas History and Culture) Filmografie (Auswahl): Bend of the River (1952) - MEUTEREI AM SCHLANGENFLUSS Creature from the Black Lagoon (1954) - DER SCHRECKEN VOM AMAZONAS Tickle Me (1964) - COWBOY-MELODIE The Last Movie (1971) Tomás Milián (Priester) Tomás Milián wurde 1933 als Tomás Quintín Rodríguez in Havanna, Kuba geboren. Sein Vater Tomás Rodríguez war General unter Gerardo Machado und wurde 1933 nach Fulgencio Batistas Machtübernahme inhaftiert. 1955 verließ Milián Kuba und studierte im Actors Studio in New York das bahnbrechende „Stanislawsky-System“ des Method Acting. Er spielte am Broadway in Maidens and mistresses at home at the Zoo. 1957 war er in der nur kurz laufenden Fernsehserie DECOY zu sehen. 1958 ging Milián nach Italien, um in einem Stück von Jean Cocteau zu spielen, und blieb 30 Jahre dort. Sein italienisches Filmdebüt gab er mit einem jungen römischen Kriminellen in WIR VON DER STRASSE (1959) von Mauro Bolognini mit Rosanna Schiaffino und Elsa Martinelli. In Bologninis BEL ANTONIO (1960) spielte er an der Seite von Marcello Mastroianni und Claudia Cardinale. Der Film wurde beim Filmfestival in Locarno mit dem Goldenen Leoparden ausgezeichnet. Milián war auch in anderen klassischen Arthouse-Filmen zu sehen, darunter Francesco Masellis GEFÄHRLICHE NÄCHTE (1960) mit Claudia Cardinale und Luchino Viscontis Beitrag zu dem italienischen Episodenfilm BOCCACCIO 70 (1962). Nachdem er fünf Jahre lang „intellektuelle“ Filme gemacht hatte, wie er sie nannte, wuchs seine Unzufriedenheit über seinen Vertrag mit dem Produzenten Franco Cristaldi und er überlegte, zurück in die Staaten zu gehen. Weil er dazu Geld brauchte, nahm er eine Rolle als Bandit in dem Spaghettiwestern OHNE DOLLAR KEINEN SARG (1966) von Eugenio Martin an. Diese spanisch-italienische Koproduktion sollte seiner Karriere einen unerwarteten Schub und letztendlich den Ausschlag dafür geben, dass er in Italien blieb. Sein nächster Western war DER GEHETZTE DER SIERRA MADRE (1966) von Sergio Sollima mit Lee Van Cleef in der Hauptrolle. Milián spielt darin Cuchillo, einen charmanten Gauner, der des Mordes und der Vergewaltigung beschuldigt wird. Eine ähnliche Rolle spielte er auch in Sollimas LAUF UM DEIN LEBEN (1968) mit Gian Maria Volonté. Mit diesen und anderen Rollen wurde Milián im Genre des Spaghettiwesterns bald zu einem Star. Und auch als die Begeisterung für das Genre abebbte, blieb er ein gefragter Schauspieler; er spielte die Hauptrolle in dem Drama I CANNIBALI (1970) unter der Regie von Liliana Cavani und die Rolle des Priesters in Dennis Hoppers THE LAST MOVIE (1971). Er war zu sehen in QUÄLE NIE EIN KIND ZUM SCHERZ von Lucio Fulci und fand etwas 12
später eine Nische im Genre des Poliziottescho (dem italienischen Krimi). Sein erster Film dieses Genres war DER BERSERKER (1974), auf den fünf weitere Filme unter der Regie von Umberto Lenzi folgen sollten. Ende der 1970er-Jahre kehrte Tomás Milián ins Komödienfach zurück. In DAS SCHLITZOHR UND DER BULLE (1976) von Umberto Lenzi gab Milián zum ersten Mal den Kleinkriminellen Sergio Marazzi alias „Er Monnezza“, eine Rolle, die er in zwei weiteren Filmen spielen sollte. Eine weitere wiederkehrende Figur war die des an Frank Serpico erinnernden Polizisten Nico Giraldi, den er in zwölf Krimikomödien spielte. Obwohl seine Stimme in Italien meist von Ferruccio Amendola synchronisiert wurde, schrieb Milián seinen Dialog in römischem Slang selbst. Darüber hinaus war er weiterhin in „Nicht-Genre-Filmen“ zu sehen, darunter Bernardo Bertoluccis LA LUNA (1979), für den er mit dem Silbernen Band der italienischen Filmjournalisten als bester Nebendarsteller ausgezeichnet wurde, und Michelangelo Antonionis IDENTIFIKATION EINER FRAU, der 1982 in Cannes mit dem Jubiläumspreis zum 35. Jubiläum des Festivals ausgezeichnet wurde. Im Laufe seiner 30-jährigen Karriere in Italien erhielt Milián zwei bedeutende Auszeichnungen für seine Arbeit, den Antonio-de-Curtis- Komödienpreis und den Coppa Del Consiglio Dei Ministri der italienischen Regierung. 1989 kehrte Milián in die Vereinigten Staaten zurück und war dort in Charakterrollen in Tony Scotts REVENGE – EINE GEFÄHRLICHE AFFÄRE, in Steven Spielbergs AMISTAD und in Steven Soderberghs TRAFFIC – MACHT DES KARTELLS zu sehen. (Paul van Yperen) Tomás Milián starb am 22. März 2017 Filmografie (Auswahl): The Big Gundown (1966) - DER GEHETZTE DER SIERRA MADRE The Ugly Ones (1967) - OHNE DOLLAR KEINEN SARG Django Kill…If You Live, Shoot! (1967) - TÖTE, DHANGO Face to Face (1967) - VON ANGESICHT ZU ANGESICHT Sonny and Jed (1972) - DIE ROTE SONNE DER RACHE Four of the Apocalypse (1975) - VERDAMMT ZU LEBEN, VERDAMMT ZU STERBEN The Tough Ones (1976) - DIE VIPER The Last Movie (1971) JFK (1991) - JFK – TATORT DALLAS Amistad (1997) Traffic (2000) - TRAFFIC – MACHT DES KARTELLS 13
Stella Garcia (Maria) Stella Garcia wurde am 6. Juli 1942 geboren. Ihre erste Filmrolle hatte sie Anfang der 1960er- Jahre in THE PRIVATE LIVES OF ADAM AND EVE. 1963 bekam sie eine kleine Rolle in dem Elvis-Presley-Film ACAPULCO als Señorita im Torito's. Nachdem ihre schauspielerische Leistung in THE LAST MOVIE in der Filmkritik der Variety positiv hervorgehoben wurde, boten die Universal Studios ihr die weibliche Hauptrolle in dem Western SINOLA (1972) an, mit Clint Eastwood in der männlichen Hauptrolle. In den 1970er-Jahren war sie in nur einem weiteren Film zu sehen; in SHE CAME TO THE VALLEY von Albert Band spielte sie einen Gast bei einer Weihnachtsfeier. 1996 kehrte sie zum Film zurück, und zwar in der Rolle der Maria in AUGE UM AUGE mit Sally Field und Kiefer Sutherland. 1997 war Stella Garcia als südafrikanische Geschäftsfrau in PLAYING GOD zu sehen. Filmografie (Auswahl) The Private Lives of Adam and Eve (1960) The Last Movie (1971) Joe Kidd (1972) - SINOLA 14
Don Gordon (Neville Robey) Don Gordon wurde am 13. November 1926 in Los Angeles geboren. Sein Leinwanddebüt gab er in DER KOMMANDEUR (1949). Mit Dennis Hopper spielte er neben THE LAST MOVIE auch in OUT OF THE BLUE. Außerdem war er Anfang der 1970er-Jahre in den Actionfilmen AUF LEISEN SOHLEN KOMMT DER TOD (1972), SLAUGHTER (1972) und STRASSEN ZUR HÖLLE zu sehen. In THE LOLLIPOP COVER spielte er den zynischen Boxer Nick Bartaloni und schrieb auch am Drehbuch mit. Gordon spielte im Laufe seiner Karriere in unzähligen Fernsehserien mit, darunter in zwei Folgen von Rod Sterlings THE TWILIGHT ZONE, als Preisboxer in „Der Mann mit den tausend Gesichtern“ (1960) und in Die Selbstvervollkommnung des Salvadore Ross (1964) als Gangster, der entdeckt, dass er seine schlechten Eigenschaften gegen gute austauschen kann. 1963 wurde Gordon für seinen Auftritt in der Fernsehserie PRESTON & PRESTON für einen Emmy nominiert. Drei Jahre später gab er den finsteren Richard Jensen, der in der zweiten Staffel der Primetime-Soap PEYTON PLACE die von Lee Grant gespielte Stella bedroht. Gordon und Steve McQueen waren Nachbarn im Laurel Canyon in Los Angeles. McQueen kam mit seinem Pick-up immer an Gordons Haus vorbei. Sie wurden Freunde, und McQueen verschaffte Gordon 1959 eine Rolle in einer Folge seiner Westernfernsehserie JOSH oder DER KOPFGELDJÄGER auf CBS. Später spielte er McQueens Filmpartner, Police Detective Delgetti, in BULLIT, den Gefängnisinsassen Julot in PAPILLON und einen Feuerwehrhauptmann in FLAMMENDES INFERNO. Zu Gordons umfassender TV-Filmografie zählen SPACE PATROL, CLIMAX!, 77 SUNSET STRIP, STACCATO, THE BLUE ANGELS, THE OUTER LIMITS, THE UNTOUCHABLES – DIE UNBESTECHLICHEN, FBI, MANNIX, DIE STRASSEN VON SAN FRANCISCO, HART ABER HERZLICH, T.J. HOOKER, REMINGTON STEELE (als Anthony Delgetti in einer Anspielung auf BULLIT) und DIAGNOSE: MORD. (Übersetzung aus: The Hollywood Reporter) Don Gordon starb am 24. April 2017 Filmografie (Auswahl): The Last Movie (1971) Papillon (1973) The Towering Inferno (1974) - FLAMMENDES INFERNO Out of the Blue (1980) 15
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