Programm | Frühjahr 2020 - zu Klampen Verlag

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Programm | Frühjahr 2020 - zu Klampen Verlag
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          Programm | Frühjahr 2020
Programm | Frühjahr 2020 - zu Klampen Verlag
Katja Koch, geboren 1970, studierte Sonderpädagogik und habilitierte
                                             sich, nach Referendariat und Promotion in Rostock, im Jahr 2007
                                             in Würzburg. Seit 2008 ist sie Professorin für Sonderpädagogische
© Xenia Dienemann

                                             Entwicklungsförderung an der Universität Rostock.

                                             Mathias Brodkorb, geboren 1977, studierte Philosophie und
                                             Altgriechisch. Von 2002 bis 2019 gehörte er für die SPD dem
                                             Landtag von Mecklenburg-Vorpommern an. Von 2011 bis 2016
© Mathias Brodkorb

                                             war er Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur und von
                                             2016 bis 2019 Finanzminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

                                                               D    as deutsche Abitur war jahrzehntelang ein Qualitätssiegel. Bildung
                                                                    »made in Germany« genoss hohes Ansehen in der Welt und versprach
                                                                mit dem Abitur als ihrem schulischen Höhepunkt freien Hochschulzugang
                                                                und gesellschaftlichen Aufstieg.
                                                                Wird das Versprechen heute noch eingehalten? Das Bild, das die Schulen
                                                                und die von ihnen vergebenen Abschlüsse bieten, gibt eine eindeutige
                                                                Antwort: Kaum jemand kann noch darüber hinwegsehen, dass
                                                                das Leistungsniveau in deutschen Schulen nicht nur in alarmierendem
                                                                Maße sinkt, sondern im Vergleich der Bundesländer auch noch
                                                                eklatante Unterschiede aufweist.
                                                                Obwohl das bildungspolitische Chaos und die skandalöse Ungerechtigkeit
                                                                im deutschen Bildungssystem offensichtlich sind, herrscht über die
                                                                entscheidende Ursache für den Niedergang weitgehend Unklarheit.
                                                                Katja Koch und Mathias Brodkorb zeigen, dass der mit guten Gründen
                                                                vor siebzig Jahren eingeführte Bildungsföderalismus inzwischen absurde
                                                                Blüten treibt: Während einige Bundesländer hohe Anforderungen stellen,
                     Mathias Brodkorb / Katja Koch              machen es andere ihren Abiturienten leicht.
                     Der Abiturbetrug                           So hängt das Abiturergebnis heute eher von der Gnade der Geburt als
                     Vom Scheitern des deutschen                von der schulischen Leistung ab. Leidtragende sind nicht nur Schüler
                     Bildungsföderalismus                       und ihre Eltern.
                     Eine Streitschrift
                     März 2020
                     ca. 140 Seiten, 13 x 20 cm
                     Hardcover
                     ca. 14 Euro
                     ISBN 978-3-86674-616-9
                     Auch als E-Book erhältlich
Programm | Frühjahr 2020 - zu Klampen Verlag
Das Abitur ist vom Aufstiegsversprechen zum kaum
noch aussagekräftigen Bildungszertifikat degeneriert.
Abhilfe soll ein vermeintliches Zentralabitur
schaffen. Ein bildungspolitischer Fake, allein dazu
ersonnen, aufgebrachte Gemüter zu beruhigen.
Programm | Frühjahr 2020 - zu Klampen Verlag
Siegfried Kohlhammer, geboren 1944, studierte Germanistik,
                                                Philosophie und Romanistik und wurde 1971 promoviert.
                                                Anschließend arbeitete er als Lektor und Dozent für deutsche
                                                Sprache und Literatur in Italien, Indonesien und lange Jahre
                                                an japanischen Universitäten, seit 2004 ist er als freier Autor
                                                und Übersetzer tätig.

                                                     D    ie Piraterie zählte einst neben Krieg, Seuchen und Hungersnöten zu
© privat

                                                          den Geißeln der Menschheit, der Seeräuber galt als »Feind aller«.
                                                      Ab dem 17. Jahrhundert erfuhr der Pirat jedoch eine soziale und politi-
                                                      sche Aufwertung. In der aufklärerischen Literatur romantisiert, wird er
                                                      seit den frühen achtziger Jahren entweder als Rebell und Vorkämpfer
                                                      für Freiheit und Gerechtigkeit oder als hedonistischer Anarchist gefeiert.
                                                      In jüngster Vergangenheit hat man eine nach ihm benannte politische
                                                      Partei gegründet und ihn zur Pop-Ikone stilisiert.
                                                      Das »zweitälteste Gewerbe der Welt« hat bis in unsere Gegenwart nichts
                                                      von seiner Brutalität und Skrupellosigkeit eingebüßt. Siegfried Kohlhammer
                                                      geht der Verzerrung und Verkehrung historischer Fakten auf den Grund
                                                      und zeigt, welche Rolle Piraten bei imperialistischen Eroberungsfeldzügen
                                                      und der Sklavenjagd gespielt haben. Vor den Küsten Afrikas und Asiens
                                                      gefährden auch heute wieder organisierte Banden die Seefahrt, bringen
                                                      Schiffe und deren Besatzungen in ihre Gewalt, um Lösegelder zu erpres-
                                                      sen. Der Freibeuter, so belegt dieses Buch eindrucksvoll, taugt keinesfalls
                                                      als sozialromantische Kultfigur.

           Siegfried Kohlhammer
           Piraten
           Vom Freibeuter zum Sozialrevolutionär?
           zu Klampen Essay
           Herausgegeben von Anne Hamilton
           März 2020
           ca. 140 Seiten, 11,5 x 18,5 cm
           Hardcover
           ca. 16 Euro
                                                                                                                  Bereits erschienen:
           ISBN 978-3-86674-612-1
           Auch als E-Book erhältlich

                                                                                      Siegfried Kohlhammer
                                                                                        Islam und Toleranz
                                                                 Von angenehmen Märchen und unangenehmen
                                                                                                  Tatsachen
                                                                                           zu Klampen Essay
                                                                            Herausgegeben von Anne Hamilton
                                                                                     200 Seiten, 11,5 x 18,5 cm
                                                                                        Hardcover, 19,80 Euro
                                                                                     ISBN 978-3-86674-145-4
                                                               Platz 5 der Sachbuch-Bestenliste von NDR und
                                                                                             SZ im April 2011
Programm | Frühjahr 2020 - zu Klampen Verlag
Im Gegensatz zum sozialromantischen Bild, das
uns seit der Zeit der Voraufklärung begleitet,
bleibt Piraterie das, was sie seit eh und je
gewesen ist: ein organisiertes Verbrechen.
Programm | Frühjahr 2020 - zu Klampen Verlag
Burkhard Müller, geboren 1959, ist Dozent für Latein an der TU
                                                Chemnitz. Er schreibt regelmäßig für die »Süddeutsche Zeitung«
                                                und »Die Zeit«. 2008 erhielt er den Alfred-Kerr-Preis für Litera-
                                                turkritik. Im zu Klampen Verlag sind erschienen: »Schlussstrich«
                                                (1995, 2004), »Verschollene Länder« (1998, 2013), »Der König hat
                                                geweint« (2005), »Die Tränen des Xerxes« (2006), »Lufthunde«
                                                (2008) und »Fälschungen, Verwandlungen« (2016).

                                                      E  in liebestoller Gott verfolgt eine Nymphe, die seiner Zudringlichkeit
© privat

                                                         nur dadurch entkommt, dass sie sich in einen Baum verwandelt.
                                                      Die Geschichte von Daphne und Apoll gehört zu den schönsten und
                                                      bekanntesten aus Ovids »Metamorphosen«. Über zwei Jahrtausende
                                                      hinweg hat sie Maler und Bildhauer so fasziniert, dass sie immer wieder
                                                      den entscheidenden Augenblick der Verwandlung Daphnes zu bannen
                                                      versuchten. Einige der größten Werke der Kunstgeschichte sind so
                                                      entstanden.
                                                      Ovids Text ist heute jedoch mehr denn je eine Herausforderung: Allein
                                                      schon das antike Versmaß bereitet im Deutschen Kopfzerbrechen.
                                                      Auch wenn das mythische Geschehen klar erscheint, erweist sich Ovids
                                                      Sprache als so komplex, dass sich Generationen von Schülern daran die
                                                      Zähne ausgebissen haben. Wie ist mit einer Sprache umzugehen, die
                                                      niemandes Muttersprache mehr ist, mit einer literarischen Form, die wir
                                                      kaum noch durchschauen?
                                                      Für Burkhard Müller schafft erst die Einsicht in das, was uns von den
                                                      Zeiten Ovids trennt, die Voraussetzung für eine Annäherung an sein
                                                      Werk. Indem Müller den Geist der antiken Vorlage einzufangen versucht,
                                                      bietet er uns einen Schlüssel nicht nur zur lateinischen Dichtkunst,
                                                      sondern auch zu der von ihr inspirierten abendländischen
           Burkhard Müller
           Apoll und Daphne
                                                      Kunstgeschichte.
           Geschichte einer Verwandlung
           zu Klampen Essay
           Herausgegeben von Anne Hamilton
           März 2020
           ca. 92 Seiten, 11,5 x 18,5 cm
           Hardcover mit zwölf farbigen Abbildungen
           ca. 14 Euro
                                                                                                                   Bereits erschienen:
           ISBN 978-3-86674-611-4
           Auch als E-Book erhältlich

                                                                                               Burkhard Müller
                                                                               Fälschungen, Verwandlungen
                                                           Vom schönen Schein der Bilder, Häuser und Menschen
                                                                                           zu Klampen Essay
                                                                            Herausgegeben von Anne Hamilton
                                                                                      256 Seiten, 11,5 x 18,5 cm
                                                                                         Hardcover, 20,00 Euro
                                                                                      ISBN 978-3-86674-521-6
                                                                »Es ist ein unglaublicher Gewinn, Müller beim
                                                                       Denken gewissermaßen zuzuschauen«
                                                                                                  Börsenblatt
Programm | Frühjahr 2020 - zu Klampen Verlag
Jahrhundertelang waren Ovids »Metamorphosen«
eine Quelle der Inspiration für Künstler und
Literaten. Warum es auch heute noch lohnt, sich
mit einem Autor auseinanderzusetzen, der wie kaum
ein anderer die abendländische Kulturgeschichte
geprägt hat.
Programm | Frühjahr 2020 - zu Klampen Verlag
Hans-Josef Fritschi, geboren 1958, ist Heilpraktiker, Referent für
                                                  Gesundheitsbildung und Autor. Nach verschiedenen Ausbildungen im
                                                  medizinischen Bereich war er selbständig in einer Naturheilpraxis
                                                  tätig und ist Autor verschiedener Bücher zum Thema Ganzheits-
                                                  medizin. Obwohl selbst nicht Homöopath, befasst er sich seit
                                                  den neunziger Jahren mit der Kritik an der Homöopathie und hat
                                                  inzwischen mehrere Veröffentlichungen hierzu vorgelegt. Er setzt
                                                  sich dafür ein, die Argumente für und gegen Homöopathie offen
                                                  und konstruktiv zu diskutieren.

                                                       G    egenwärtig gibt es eine neuentfachte gesellschaftliche Diskussion
© privat

                                                            über alternativmedizinische Heilverfahren, welche mit den Theorien
                                                        der Naturwissenschaft in Konflikt stehen. Vor allem die Homöopathie gerät
                                                        zunehmend unter Beschuss und soll, wenn es nach dem Willen der Gegner
                                                        der Alternativmedizin geht, aus der ärztlichen Praxis ausgeschlossen
                                                        werden. Aber auch anderen Methoden wie Akupunktur, Osteopathie oder
                                                        Yoga soll künftig kein Platz mehr im Gesundheitswesen eingeräumt
                                                        werden. Organisierte Gruppierungen aus den Reihen der sogenannten
                                                        Skeptikerbewegung setzen sich mit großangelegten Kampagnen dafür ein,
                                                        diese Ziele gesellschaftlich und politisch umzusetzen.
                                                        Hans-Josef Fritschi prüft die Intentionen und Argumente der Homöopa-
                                                        thiegegner und beleuchtet, wieso die Diskussion solch medialen Aufwind
                                                        erhalten hat. Außerdem wagt er einen kritischen Blick in die Zukunft der
                                                        angestrebten streng rationalistischen Einheitsmedizin und untersucht,
                                                        was sie für die Patientinnen und Patienten bedeuten würde. Ein Plädoyer
                                                        für den Erhalt der Komplementärmedizin.

           Hans-Josef Fritschi
           Alternativloses Heilen
           Welche Medizin wir bekommen,
           wenn Globuli & Co. verschwunden sind
           Mai 2020
           ca. 200 Seiten, 13,5 x 20,5 cm
           Hardcover
           ca. 24,00 Euro
           ISBN 978-3-86674-609-1
           Auch als E-Book erhältlich
Programm | Frühjahr 2020 - zu Klampen Verlag
Sogenannte Skeptiker wollen sämtliche alternativen
Heilverfahren aus der Medizin verbannen, weil sie
wirkungslos seien. Doch was verlieren wir damit?
Was ist das Beste für uns Patientinnen und Patienten?
Programm | Frühjahr 2020 - zu Klampen Verlag
Gerd Hankel, Dr. jur., Dipl.-Übersetzer, geboren 1957, studierte an
                                                        den Universitäten Mainz, Granada und Bremen. Seit 1993 ist er
                                                        freier Mitarbeiter des Hamburger Instituts für Sozialforschung, seit
                                                        1998 wissenschaftlicher Angestellter der Hamburger Stiftung zur
                                                        Förderung von Wissenschaft und Kultur. Er ist Autor zahlreicher
                                                        Beiträge zum humanitären Völkerrecht, zum Völkerstrafrecht und
                                                        zum Völkermord in Ruanda, dessen justizielle Aufarbeitung er
                                                        untersuchte.
© Georg Ponzelar

                                                                 E    ntwicklungshilfe, beschönigend heute auch »Entwicklungszusam-
                                                                      menarbeit« genannt, ist eine umstrittene Angelegenheit. Gegner wie
                                                                   Befürworter führen gewichtige Argumente ins Feld, sind sich jedoch
                                                                  darin einig, dass etwas geschehen muss, gerade im subsaharischen Afrika.
                                                                  Nur was und wie? Sollen Veränderungen durch radikale Beschränkung
                                                                  auf humanitäre Hilfe und durch das Hoffen auf Eigeninitiativen aus dem
                                                                  Druck menschenunwürdiger Verhältnisse heraus zustande kommen?
                                                                  Oder durch zusätzliche finanzielle Hilfen und Kooperation in der Erwartung
                                                                  einer allmählichen Veränderung zum Besseren? Und zu welchem
                                                                  Besseren überhaupt?
                                                                  Ruanda gilt heute als Paradebeispiel der Entwicklung in Zentralafrika,
                                                                  die Demokratische Republik Kongo hingegen als Inbegriff von Korruption,
                   Gerd Hankel                                    Vetternwirtschaft und Staatsversagen. Zwei Extreme in Afrika, die
                   Das Dilemma                                    gleichwohl Parallelen aufweisen und uns vor allem zu einem genauen
                   »Entwicklungshilfe« in Afrika.
                   Ein Erfahrungsbericht                          – und selbstkritischen – Blick auf Afrika auffordern: jenseits paterna-
                                                                  listischer Attitüden, politischer Blindheit, ökonomischer Gier oder einer
                   März 2020
                                                                  Gleichgültigkeit, die oft in bedenkliche Nähe zur Arroganz gerät – trotz
                   ca. 150 Seiten, 12,5 x 19 cm                   des europäischen Wunsches, Hilfe zu leisten.
                   Paperback
                                                                  Seit fast zwanzig Jahren arbeitet Gerd Hankel in und über Zentralafrika
                   ca. 16,00 Euro
                                                                  und blickt auf eine lange Erfahrung in der Zusammenarbeit mit NGOs
                   ISBN 978-3-86674-607-7                         zurück. Seine Beobachtungen münden in einem differenzierten
                   Auch als E-Book erhältlich
                                                                  Plädoyer für die Entwicklungshilfe, zu der es trotz aller Widrigkeiten
                                                                  und realitätsfernen Erwartungen auf Geber- wie Nehmerseite keine
                                                                  sinnvolle Alternative gibt.

                                                             Bereits erschienen:

                                              Gerd Hankel                                                                      Gerd Hankel
                     Ruanda Leben und Neuaufbau nach                                                                           Ruanda 1994 bis heute
                    dem Völkermord. Wie Geschichte ge-                                                                         Vom Umgang mit einem
                   macht und zur offiziellen Wahrheit wird                                                                     Völkermord
                                487 Seiten, 13,8 x 21,5 cm                                                                     160 Seiten, 12,5 x 19 cm
                             Hardcover mit SU, 38,00 Euro                                                                      Paperback, 16,00 Euro
                                 ISBN 978-3-86674-539-1                                                                        ISBN 978-3-86674-590-2
                               »Wohltuend sachliche und                                                                        »Für die Gegenwart
                                 fundierte Analyse« FAZ                                                                        so wertvoll« SZ
Zum Erfolg verdammt – Wunsch und Wirklichkeit
in der Entwicklungshilfe. Ein Kenner berichtet.
Arshaluys Mardigian wird 1901 in Ostarmenien als Bankierstochter
                                                                          geboren. Mardigians Vater und Bruder werden bei einem Massaker
                                                                          an armenischen Christen getötet. Während der Todesmärsche
                                                                          verliert sie die verbliebenen Familienmitglieder. 1917 kann sie in die
                                                                          Vereinigten Staaten fliehen.
© Armenian Genocide Museum-Institute

                                                                          In New York betreibt sie Aufklärungsarbeit zum Völkermord in
                                                                          Armenien und schreibt ihre Geschichte in dem Buch »Ravished
                                                                          Armenia« (1918) auf, was großes Aufsehen erregt. Sie stirbt 1994
                                                                          in Los Angeles.
                                                                          Nach ihr wurde der »Aurora-Preis zur Förderung der Menschlichkeit«
                                                                          benannt, der jährlich von der Aurora Humanitarian Initiative
                                                                          vergeben wird.

                                                                                 U    nmittelbar nachdem sie 1917 den Türken entkommen ist, beginnt
                                                                                      Arshaluys Mardigian als eine der wenigen Überlebenden des
                                                                                 Völkermords an den Armeniern, von ihren Erfahrungen während des
                                                                                 Genozids zu berichten.
                                                                                 Ihr authentischer Augenzeugenbericht wurde seit seiner Erstveröffentli-
                                                                                 chung 1918 bereits in zwanzig Sprachen übersetzt und 1919 erfolgreich
                                                                                 verfilmt; sie selbst spielte in dem Stummfilm die Hauptrolle. Der Leidens-
                                                                                 weg des Mädchens erscheint nun nach hundert Jahren erstmals auf
                                                                                 Deutsch und lässt uns auch hierzulande, wo eine gründliche historische
                                                                                 Aufarbeitung des türkischen Völkermords an den Armeniern nach wie vor
                                                                                 aussteht, die Schrecken jener Ereignisse erahnen. Schonungslos und
                                                                                 eindringlich erzählt Arshaluys Mardigian von ihren Erlebnissen während
                                                                                 der Todesmärsche, der Gefangenschaft in den Häusern reicher Türken,
                                                                                 den Raubzügen kurdischer Reiter, den Massakern an ihrem Volk, ihrem
                                                                                 sechsmonatigen Umherirren in der Steppe und schließlich ihrer Rettung
                                                                                 und Übersiedlung nach Amerika.
                                       Arshaluys Mardigian
                                       ... meine Seele sterben lassen, damit
                                       mein Körper weiterleben kann
                                       Ein Zeitzeugenbericht vom Völkermord an
                                       den Armeniern 1915/16
                                       Aus dem Englischen von Walburga Seul
                                       Juni 2020
                                       ca. 220 Seiten, 12,5 x 20,5 cm
                                       Paperback
                                       ca. 24,00 Euro
                                                                                                                                             Bereits erschienen:
                                       ISBN 978-3-86674-608-4
                                       Auch als E-Book erhältlich

                                                                                                                     Wolfgang Gust (Hg.)
                                                                                               Der Völkermord an den Armeniern 1915/16
                                                                                                     Dokumente aus dem Politischen Archiv
                                                                                                         des deutschen Auswärtigen Amts
                                                                                                                  675 Seiten, 18 x 24,5 cm
                                                                                                             Hardcover mit SU, 48,00 Euro
                                                                                                                 ISBN 978-3-93492-059-0
                                                                                                        »Das Standardwerk zum Thema«
                                                                                                                                  taz
Erstmals auf Deutsch: der weltweit bekannte
Zeitzeugenbericht der siebzehnjährigen Arshaluys
Mardigian, die den Völkermord an den Armeniern
überleben konnte.

.
Gisela Friedrichsen studierte Germanistik und Geschichte in
                                                        München. Von 1974 bis 1989 war sie Redakteurin der »Frankfurter
                                                        Allgemeinen Zeitung«. Im Jahre 1989 holte Gerhard Mauz sie als sei-
                                                        ne Nachfolgerin zum Hamburger Nachrichtenmagazin »Der Spiegel«.
                                                        In den folgenden 27 Jahren verfolgte sie viele hundert Gerichtsver-
                                                        fahren. Seit 2016 arbeitet sie als Gerichtsreporterin für »Die Welt«.
                                                        Vor kurzem erschien ihr Buch »Der Prozess. Der Staat gegen Beate
                                                        Zschäpe u. a.« über das NSU-Verfahren.
© Bernd Hepner

                                                               J  edes Gerichtsverfahren spiegelt wider, woran unsere Gesellschaft krankt.
                                                                  Mal offenbaren wohlhabende Finanzjongleure ihren Hochmut, mal zeigt
                                                               sich, wie armselig das Leben auf der anderen Seite der Gesellschaft ist.
                                                               Mal wird einem von den Medien längst verurteilten Bundespräsidenten
                                                               die Amtswürde vor Gericht endgültig genommen, mal das Intimleben eines
                                                               TV-Wetterexperten lüstern seziert. Vor Gericht erhalten nahezu alle
                                                               menschlichen Seelenregungen, die sonst im Verborgenen walten, ihre
                                                               Bühne: Machtfantasien oder Habgier, seelische Gewalt oder Niedertracht.
                                                               Es kommt aber auch die Infamie eines Justizapparats zum Vorschein, der
                                                               lieber an einem Irrtum festhält, als ihn zuzugeben. Oder der einem
                                                               Angeklagten, der freigesprochen werden musste, nachruft, man halte ihn
                                                               trotzdem für den Täter.
                 Gisela Friedrichsen                           Vor Gericht zeigen sich jedoch nicht nur die Abgründe menschlicher
                 »Wir müssen Sie leider freisprechen«          Existenz, es gibt auch Momente der Hoffnung. Wenn es einem Richter
                 Gerichtsreportagen 2005–2016                  gelingt, die aus den Fugen geratene Welt der Täter und Opfer wieder
                 März 2020                                     ins Lot zu bringen, kann unsere Justiz Wunden heilen.
                 ca. 240 Seiten, 14,5 x 21,5 cm
                 Paperback
                 ca. 22,00 Euro
                 ISBN 978-3-86674-615-2
                 Auch als E-Book erhältlich

                                                     Bereits erschienen:

                                                                                                                      Gerhard Mauz
                              Gisela Friedrichsen                                                                     Die großen Prozesse der
                    »Ich bin doch kein Mörder«                                                                        Bundesrepublik Deutschland
                  Gerichtsreportagen 1989–2004                                                                        Herausgegeben von Gisela Friedrichsen
                        320 Seiten, 14,5 x 21,5 cm                                                                    240 Seiten, 13,8 x 21 cm
                          Paperback, 28,00 Euro                                                                       Paperback, 18,00 Euro
                       ISBN 978-3-86674-589-6                                                                         ISBN 978-3-86674-146-1
                    »Ein spannendes Buch vor                                                                          »Ein beispielloses Lebenswerk, das
                     allem für Nicht-Juristen!«                                                                       umstritten wie unentbehrlich ist«
                  Stadtmagazin Schädelspalter                                                                         3sat Kulturzeit
Gisela Friedrichsen hat drei Jahrzehnte lang über
die wichtigsten Gerichtsverfahren der Bundesrepublik
Deutschland berichtet. Mit dem zweiten Band
ihrer ausgewählten Justizreportagen legt sie ein
bedeutendes Stück deutscher Zeitgeschichte vor.
Dietrich zur Nedden, geboren 1961, lebt als Autor und Publizist
                                                      vorwiegend in Hannover. Er schreibt u. a. für den »NDR« und für
                                                      die »Wahrheit«-Seite der »taz«. Neben drei Bänden mit Kurzge-
                                                      schichten und Erzählungen veröffentlichte er den Roman
                                                      »Das Leben als auch«. Bei zu Klampen erschien 2006 der Essay
                                                      »Pfeifen! Vom Wesen des Fußballschiedsrichters«
                                                      (mit Michael Quasthoff).
© Marion Gülzow

                                                            Augen zu und durch!, ermahnte sich Weckerling, während ihn eine
                                                            Assistentin umsichtig anwies, wie er auf der Liege Platz zu nehmen
                                                            hätte, mit der er in die Röhre des Kernspintomographen gleiten würde.
                                                            Weckerling sprang plötzlich das Bild eines Tunnels entgegen. Ein Licht
                                                            am Ende des Tunnels, ja! Sogleich schlich sich behände der schale
                                                            Scherz ein, jenes Licht würde sich zuweilen als das eines entgegen-
                                                            rasenden Zuges entlarven.

                                                           H    annes Weckerling ist wohl das, was man unter einem ›liebenswerten
                                                                Unruhestifter‹ versteht: Vater zweier Kinder und mit seiner Lebens-
                                                            gefährtin an seiner Seite tritt er als gewitzter Autor auf und hält
                                                            Distanz zu den allgegenwärtigen technischen Errungenschaften. Er
                                                            nimmt sich selbst und das Leben zwar wichtig, aber nicht so ernst, als
                                                            plötzlich ihm die Ärzte nach einem epileptischen Anfall eine folgen-
                                                            schwere Diagnose stellen: Hirntumor.
                                                            Nicht länger die Mitmenschen durch sein oft bizarres Verhalten irritierend,
                                                            will sich Weckerling für den fundamentalen Riss in seinem Dasein
                                                            wappnen. Dabei übernimmt er von Ratschlägen nur das, was in ihm
                                                            nachhallt. Als eigensinniger Zeitgenosse meint er, eine intuitive Strategie
                                                            des Widerstands und der Überwindung zu finden. In seinen Kladden
                                                            schreibt er assoziativ viele Gedanken nieder. Immer stärker saugt er
                  Dietrich zur Nedden                       damit den Leser in den Strudel dessen hinein, was sich im Verlauf dieser
                  Diesseits                                 Krise in seiner Seele entwickelt. Aus dem Wechselspiel der verschiedenen
                  Ein Hirnroman
                                                            erzählerischen Bestandteile, verwoben mit Zitaten, Songtexten, Radio-
                  Gestaltet von Friedrich Forssmann         ansagen und Haikus, erwächst die eindringliche und sprachlich virtuose
                  März 2019                                 Schilderung einer existentiellen Geschichte mit autobiografischen Zügen.
                  ca. 240 Seiten, 13,8 x 21 cm
                  Paperback mit Fadenheftung                »Geniale Schnittmenge zwischen Diesseits und Jenseits: lakonisch,
                  ca. 20,00 Euro                            poetisch und tief berührend bis zum letzten Atemzug – und vor allem
                  ISBN 978-3-86674-614-5                    beim ersten danach!«
                  Auch als E-Book erhältlich                                                                     Felicitas Hoppe
Die Bilder auf dem Computerbildschirm der Klinik
lassen keinen Zweifel zu: Hannes Weckerling hat
einen Hirntumor von der Größe einer Fleischtomate.
»Das war‘s«, ist sein erster Gedanke. Er verliert den
Boden unter den Füßen. Welche Chance hat er?
Gert Pickel ist Professor für Kirchen- und Religionssoziologie und u. a. im Vorstand des Kompetenz-
zentrums für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung der Universität Leipzig. Zusammen mit
Oliver Decker veröffentlichte er 2016 ein Buch zu Extremismus in Sachsen.

Katrin Reimer-Gordinskaya ist Professorin für Kindliche Entwicklung, Bildung und Sozialisation an
der Hochschule Magdeburg-Stendal und Mitglied im Beirat des Landesprogramms für Demokratie
LSA. Sie forscht zu Vorurteilen, Diskriminierung und Rechtspopulismus u. a. im TransInno-LSA-
Teilprojekt »Bildungslandschaften in ländlichen Räumen«.

Oliver Decker ist u. a. Direktor des Kompetenzzentrums für Rechtsextremismus- und Demokratie-
forschung an der Universität Leipzig. Zusammen mit Elmar Brähler leitet er seit 2002 die
Leipzig-Studien zur autoritären und rechtsextremen Einstellung in Deutschland.

                                          M    it dem »Berlin-Monitor« werden die politischen Einstellungen und
                                               das politische Engagement der Berliner Bevölkerung untersucht. Wie
                                          offen sind die BerlinerInnen, wie weit ist Rechtsextremismus verbreitet,
                                          wer ist von Diskriminierung betroffen?
                                          Ein Schwerpunkt des Buches liegt auf der Verbreitung antisemitischer
                                          Einstellungen und den Erfahrungen der von Antisemitismus Betroffenen. So
                                          gelingt es, aus der
                                          Perspektive kritischer Wissenschaft Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
                                          Der »Berlin-Monitor« liefert einen wichtigen Einblick in eine vielfältige Stadt-
                                          gesellschaft, aber auch ein Verständnis für die Bruchlinien dieser Metropole.

Gert Pickel, Katrin Reimer-Gordinskaya,
Oliver Decker (Hg.)
Der Berlin-Monitor 2019
Vernetzte Solidarität –
Fragmentierte Demokratie
Dezember 2019
130 Seiten, 21 x 29,7 cm
Paperback
ca. 18,00 Euro
ISBN 978-3-86674-613-8
Auch als E-Book erhältlich
e    xit! ist eine Zeitschrift für kritische Gesellschaftstheorie. Soziale Entwicklungen
           analysiert sie auf der Grundlage der Kritik der Wert-Abspaltung als einer Weiter-
       entwicklung der kritischen Theorie. Wesentliche Bezugspunkte sind dabei die Kritik
       der Politischen Ökonomie ebenso wie die Auseinandersetzung mit psychosozialen
       Phänomen vor dem Hintergrund der Psychoanalyse.

       Die voraussichtlichen Artikel im neuen Heft

       Robert Kurz Freie Fahrt ins Krisenchaos

       Roswitha Scholz Der Kapitalismus, die Krise ... die Couch und der Verfall des kapitalis-
       tischen Patriarchats – Kritische Bemerkungen zu Slavoj Žižek und Tove Soiland

       Thomas Meyer Zum ungebrochenen Elend des Positivismus – Ein verspäteter
       Nachtrag zur ›Sokal-Affäre‹

       Leni Wissen Zur Geschichte der Armenfürsorge

       Andreas Urban Überflüssigkeit als totale Institution –
       Zu Geschichte, Logik und Funktion des Altenheims

       Herbert Böttcher Auf dem Weg zu einer
       ›unternehmerischen Kirche‹ im Anschluss an
       die abstürzende Moderne

       Gerd Bedszent Vom Marsch in die Barbarei oder der
       Osten als Buhmann

       Thomas Meyer Zum Zusammenhang zwischen
       Warenform und Denkform – Sohn-Rethels Kritik
       der Naturwissenschaften

Verein für kritische Gesellschafts-
wissenschaften e.V., Koblenz (Hg.)
exit!
Krise und Kritik der Warengesellschaft
Jahrgang 17, Heft 17
Paperback, 14,8 x 21 cm
ca. 256 Seiten
März 2020
22,00 Euro, im Abo: 17,00 Euro
ISBN 978-3-86674-610-7
Körperkult und Kulturgeschichte des Körpers
M   al erotisiert es, mal stößt es ab: das Haar.
    Ob kurz oder lang, üppig oder schütter, glatt
oder gelockt, gefärbt oder »natur«, stets weckt
                                                                           V   on der biblischen Penis-Genese zur Denaturalisierung
                                                                               von Sexualität: die erste Monografie über das
                                                                           beste Stück des Mannes und seine kulturgeschichtlichen
es Assoziationen – selbst wenn es fehlt.                                   Vermittlungen.

»Kenntnisreich und lesenswert«                                             »Eine unterhaltsame und kenntnisreiche
                                                        rbb Kultur         Annäherung«
                                                                                           Maria Lang in Deutschlandradio Kultur
»Hat man dieses Buch einmal entdeckt und ein wenig
darin herumgeblättert, fällt einem die Entscheidung                        »Dieses Werk sollte in jeder Bibliothek stehen.«
sehr leicht weiterzublättern. Ein Zufallsfund, den                                                                        Die Welt
man gern weiterempfiehlt.«
                                        Aus-erlesen.de

Gerhard Staguhn                                                             Gerhard Staguhn
Und ewig lockt das Haar                                                     Der Penis-Komplex
Was es bedeutet, wie es wächst und warum es uns so anzieht                  Eine Analyse: biologisch, geschichtlich, psychologisch, persönlich
Bereits erschienen                                                          Bereits erschienen
184 Seiten, 12,5 x 20,5 cm                                                  336 Seiten, 12,5 x 20,5 cm
Hardcover                                                                   Hardcover mit SU
18,00 Euro                                                                  24,80 Euro
ISBN 978-3-86674-591-9                                                      ISBN 978-3-86674-546-9
Auch als E-Book erhältlich                                                  Auch als E-Book erhältlich

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                                                Siemensstr. 16 | 35463 Fernwald                     Tel. 069 120184040
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