Programmheft 22.03.2022 Ein Tag auf Gut Boldevitz

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Programmheft 22.03.2022 Ein Tag auf Gut Boldevitz
Programmheft 22.03.2022
Ein Tag auf Gut Boldevitz

                            Finanzgruppe Mecklenburg-Vorpommern
Programmheft 22.03.2022 Ein Tag auf Gut Boldevitz
Dienstag, 22.03.2022 · Boldevitz, Kapelle des Gutshauses

Ein Tag auf Gut Boldevitz

Daniel Hope Violine, Künstlerischer Leiter Festspielfrühling Rügen 2022
Ikki Opitz Violine
Julia Turnovsky Violine
Yibai Chen Violoncello
Carla Maria Rodrigues Violoncello
Jacques Ammon Klavier
Programmheft 22.03.2022 Ein Tag auf Gut Boldevitz
14:00 Uhr · Klassiker und Visionäre
Mittagskonzert mit Ikki Opitz, Julia Turnovsky, Carla Maria Rodrigues
und Yibai Chen

Joseph Haydn (1732–1809)
Streichquartett D-Dur op. 20 Nr. 4 Hob. III:34
    Allegro di molto
    Un poco Adagio affettuoso
    Menuetto. Allegro alla zingarese — Trio
    Presto scherzando
(J. Turnovsky, Violine I; I. Opitz, Violine II; C. M. Rodrigues, Viola; Y. Chen, Violoncello)

Franz Schubert (1797–1828)
Triosatz Nr. 1 B-Dur für Violine, Viola und Violoncello D 471
    Allegro
(J. Turnovsky, Violine; C. M. Rodrigues, Viola; Y. Chen, Violoncello)

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847)
Streichquartett Nr. 2 a-Moll op. 13
    Adagio — Allegro vivace
    Adagio non lento
    Intermezzo. Allegretto con moto — Allegro di molto
    Presto — Adagio non lento
(I. Opitz, Violine I; J. Turnovsky, Violine II; C. M. Rodrigues, Viola; Y. Chen, Violoncello)

Konzert ohne Pause
Bild- & Tonaufnahmen — auch mit dem Handy — sind untersagt.
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Programmeinführung

                                    Joseph Haydn (1732–1809)
                                    Streichquartett D-Dur op. 20 Nr. 4 Hob. III:34
                                    Zur Begründung des klassischen Streichquartetts nicht nur
                                    als Besetzungsform, sondern als Gattung, trug maßgeblich
                                    Joseph Haydn bei — und zwar aus einem ganz profanen
                                    Umstand: Baron Karl Joseph von Fürnberg hatte regelmäßig
                                    dieselben vier musizierenden Gäste, darunter auch Joseph
                                    Haydn, auf sein Schloss Weinzierl etwa 80 Kilometer west-
                                    lich von Wien eingeladen, um von ihnen mit Musik unter-
Sonnige aussichten                  halten zu werden. »Fürnberg forderte Haydn auf, etwas zu
Die Streichquartette aus der        komponieren, das von diesen vier Kunstfreunden aufgeführt
Serie op. 20 werden auch als        werden könnte«, berichtet Haydns Freund und Biograf Georg
»Sonnenquartette« bezeichnet.       August Griesinger. Die Besetzung stand durch die instru-
Diesen Beinamen verdanken           mentalen Fähigkeiten der Gäste fest, und so entstanden
sie nicht etwa Haydn selbst, der    Ende der 1750er-Jahre die ersten Streichquartette Haydns,
damit etwa seinen Schaffens-        über die der Komponist selbst »divertimento a quattro«
höhepunkt oder die heitere          schrieb. Tatsächlich stehen sie noch ganz im Zeichen der
Stimmung der Werke hätte            Divertimenti und ihre verspielten Elemente veranlassten
meinen können, sondern einem        gestrenge Kritiker, Haydn die »Herabwürdigung der Musik
Kniff des Verlegers Johann Julius   zu komischen Tändeleien« vorzuwerfen.
Hummel. Dieser hatte das Titel-        Nachdem Haydn diese frühen Werke für die Quartett-
blatt der Erstausgabe nämlich       gesellschaften in Weinzierl geschrieben hatte, dauerte es gut
mit einer Sonne versehen.           zehn Jahre, ehe er sich wieder der Gattung Streichquartett
                                    zuwandte — da stand er schon in den Diensten des Fürsten
                                    Nikolaus Esterházy. Innerhalb von drei Jahren entstanden
                                    drei Serien zu je sechs Quartetten, die sich mit ihrem
                                    Umfang, der ernsthaften Rhetorik und der meisterhaften
                                    Themenverarbeitung von dem leichtgewichtigen Charakter
                                    der frühen Gelegenheitswerke weit entfernt hatten. Den Höhe-
                                    punkt dieser drei Serien bilden zweifelsohne die Quartette
                                    op. 20, von denen Haydn selbst sagte, sie seien »auf eine ganz
                                    neue Besondere Art« geschrieben. Das D-Dur-Quartett fußt
                                    im ersten Satz auf einem mysteriös pochenden Hauptthema,
                                    das später mit kräftigen Triolen konterkariert wird. An zwei-
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Programmeinführung

Schloss Esterházy im ungarischen Fertőd, Haydns Wirkungsstätte von 1761 bis 1790

ter Stelle folgt ein Variationensatz, der von einem ernsten
Moll-Thema ausgeht, das voller Affekt vorzutragen ist. Die
hier anklingende Melancholie verfliegt sogleich mit dem fol-
genden Menuett, in dem Haydn zigeunerische Klänge ein-
bringt, in dem er den Rhythmus quasi gegen den Strich bürs-
tet und das Metrum immer wieder verdreht und veschleuert.
Im Trio forciert Haydn den Eindruck noch, indem er dem
Cello ein tänzerisches Solo im ungarischen Stil spielen lässt.
Diese Effekte bleiben auch im Fainel erhalten, das voller
pointierter und scherzender Aspekte daher kommt.
imke griebsch
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Programmeinführung

                                   Franz Schubert (1797–1828)
                                   Triosatz Nr. 1 B-Dur für Violine, Viola und Violoncello
                                   D 471
                                   In den Jahren 1816/17 schrieb Franz Schubert zwei Streich-
                                   trios. Wie die ebenfalls in dieser Zeit entstandenen frühen
                                   Streichquartette waren diese Trios für das familieninterne
                                   Streichensemble bestimmt, das mit Franz’ Brüdern Ignaz
                                   und Ferdinand an den Geigen, ihm selbst an der Bratsche und
                                   dem Vater am Cello regelmäßig im häuslichen Rahmen
»Ein geringerer Artist als die     musizierte. Im Gegensatz zu den Streichquartetten aus jener
anderen großen Musiker, hatte      Zeit weisen die beiden Streichtrios keinen derart experimen-
doch von allen den größten         tierfreudigen Umgang mit arrivierten kompositorischen
Erbreichtum an Musik. Er ver-      Strukturen auf. Sie sind klar an den großen Vorbildern Haydn
schwendete ihn mit voller          und Mozart orientiert sowie formal gesehen klar und durch-
Hand und aus gütigem Herzen,       sichtig konzipiert. In der Liebe zu sanglichen Linien und
sodass die Musiker noch ein        schön gesetzten Melodien zeigt sich aber auch in diesen
paar Jahrhunderte an seinen        Jugendwerken schon jener Schubert, der später wahre Meilen-
Gedanken und Einfällen zu          steine der Kammermusik vorlegen sollte.
zehren haben werden. In seinen        Das erste der beiden in B-Dur stehenden Trios blieb
Werken haben wir einen Schatz      unvollendet. Es ist mit einiger Sicherheit anzunehmen, dass
von unverbrauchten Erfindun-       das überlieferte Allegro als Kopfsatz eines klassischerweise
gen; andere werden ihre Größe      viersätzigen Werkes gedacht war, da es auch für einen lang-
im Verbrauchen haben. — Dürfte     samen Satz eine Skizze gibt. Der Grund für den Abbruch des
man Beethoven den idealen          Stückes rätselhaft. Vielleicht enthielten die beiden Sätze dem
Zuhörer eines Spielmannes          damals nach Eigenständigkeit strebenden Schubert zu viele
nennen, so hätte Schubert darauf   und zu deutliche Reminiszenzen an Mozart und Haydn.
ein Anrecht, selber der ideale     Trotz dieser Anklänge, die für Schuberts Schaffen in jenen
Spielmann zu heißen.«              Jahren charakteristisch sind und die von einem Schubert-
Friedrich Nietzsche über Franz     Forscher als »Klassik-Imitation« bezeichnet wurden, gehört
Schubert                           der Triosatz zu den reizvollsten Miniaturen in Schuberts
                                   Kammermusik.
                                   isabel schubert
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Programmeinführung

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847)
Streichquartett Nr. 2 a-Moll op. 13
Sein zweites Streichquartett verfasste Felix Mendelssohn
Bartholdy mit gerade einmal 18 Jahren. Es ist ein Frühwerk
von erstaunlicher kompositorischer Reife. In dieser Zeit stu-
dierte Mendelssohn Bartholdy in Berlin, nachdem er zuvor
schon in Paris von Rossini, Cherubini und Meyerbeer wichtige
Impulse erhalten hatte. In Berlin war Mendelssohn bereits
als Jugendlicher sehr erfolgreich: Er komponierte und diri-
gierte eigene Werke in zahlreichen Konzerten, aber setzte
sich auch für andere, vergessene Komponisten ein. So führte
er 1829 Bachs Matthäuspassion auf und läutete damit eine
Renaissance der fast vergessenen Werke Bachs ein.
   Das Quartett beginnt mit einem Adagio-Teil, der fast
identisch als Abschluss des Quartetts wiederholt wird und
dem Werk somit einen musikalischen Rahmen verleiht.
Nach dieser innigen Einleitung prägt ein markantes, kraft-
volles Thema den ersten Satz: In a-Moll entfaltet sich ein mit
vielen   Punktierungen    versehenes,   abwärts    führendes
Thema, das immer wieder solistisch, imitatorisch oder auch
von mehreren Stimmen gemeinsam den Satz durchzieht.
Der langsame Satz, ein ruhiges Adagio non lento, ist genau
genommen strenger der Klassik verpflichtet als Haydns ent-
sprechender Satz: Streng in dreiteiliger Liedform gehalten,
setzt es ganz auf Kantabilität. Ambivalent präsentiert sich
dagegen das Intermezzo: Melancholisch anmutende, klar
strukturierte Teile umrahmen einen Fugatoabschnitt, in
dem sich die Instrumente rasante Läufe und Melodiebögen
zuspielen. Der letzte Satz, ein Presto, baut auf dem Kontrast
zwischen frei anmutenden, fast rezitativischen Passagen der
ersten Violine und strengen Fugatoteilen auf, die in drama-
tischem Fluss dem Ende entgegen streben.
anna vogt
Programmheft 22.03.2022 Ein Tag auf Gut Boldevitz
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19:30 Uhr · Raritäten und Glanzstücke
Abendkonzert mit Daniel Hope, Ikki Opitz und Jacques Ammon

Olivier Messiaen (1908–1992)
Thème et Variations für Violine und Klavier
    Thème. Modéré
    Variation 1. Modéré
    Variation 2. Un peu moins modéré
    Variation 3. Modéré, avec éclat
    Variation 4. Vif et passionné
    Variation 5. Tres modéré
(I. Opitz, Violine; J. Ammon, Klavier)

Karol Szymanowski (1882–1937)
La Fontaine d’Aréthuse für Violine und Klavier aus Mythes op. 30
(I. Opitz, Violine; J. Ammon, Klavier)

Maurice Ravel (1875–1937)
Sonate Nr. 2 G-Dur für Violine und Klavier
    Allegretto
    Blues. Moderato
    Perpetuum mobile. Allegro
(I. Opitz, Violine; J. Ammon, Klavier)

pause
Aleksey Igudesman (*1973)
Duette für zwei Violinen (Auszüge)
(I. Opitz, Violine I; D. Hope, Violine II)

Gabriel Fauré (1845–1924)
»Après un rêve« für Violine und Klavier aus Trois mélodies op. 7
(orig. für Gesang und Klavier)
(I. Opitz, Violine; J. Ammon, Klavier)

Camille Saint-Saëns (1835–1921)
Havanaise für Violine und Klavier op. 83
(I. Opitz, Violine; J. Ammon, Klavier)

Sergej Rachmaninow (1873–1943)
Vocalise für Violine und Klavier op. 34 Nr. 14
(orig. für Gesang und Klavier)
(I. Opitz, Violine; J. Ammon, Klavier)

Dmitri Schostakowitsch (1906–1975)
Fünf Stücke für zwei Violinen und Klavier (Auszüge)
    Präludium aus der Musik zum Film »Hornisse« op. 97
    Gavotte aus der Bühnenmusik zu »Die menschliche Komödie« op. 37
    Polka aus der Ballettmusik zu »Der helle Bach« op. 39
(I. Opitz, Violine I; D. Hope, Violine II; J. Ammon, Klavier)

Bild- & Tonaufnahmen — auch mit dem Handy — sind untersagt.
Programmeinführung

                                   Olivier Messiaen (1908–1992)
                                   Thème et Variations für Violine und Klavier
                                   Messiaens Thème et Variations war ein Hochzeitsgeschenk
                                   für seine erste Frau Claire Delbos. Diese hatte selbst Geige
                                   und Komposition studiert und erregte mit ihren Fähigkeiten
                                   die Aufmerksamkeit des jungen Messiaen. Die beiden gaben
                                   regelmäßig Rezitale und brachten bei einer solchen Gelegen-
                                   heit auch das Thema mit Variationen gemeinsam öffentlich
                                   zur Aufführung. Das Werk dürfte aber auch bei privateren
»Ich bin frei geblieben und        Gelegenheiten erklungen sein: Das Musikleben im Paris der
gehöre keiner Schule an. Die       frühen 1930er-Jahre war geprägt von Salons, in denen die
Freiheit ist für die Künstler      führenden musikalischen Persönlichkeiten Frankreichs
notwendig. Indem sie ihre          zusammenkamen. Möglicherweise ist in diesem Rahmen
Zukunft wählt, schafft die Frei-   auch die öffentlich wohl nie erklungene Fantaisie gespielt
heit neue Vergangenheit, und       worden, die Messiaen nach dem Erfolg des Themas mit Vari-
das ist es, was uns aufbaut. Das   ationen ebenfalls für seine Frau komponiert hatte.
ist es auch, was den Stil des         Bereits in der Themenvorstellung klingen unverkenn-
Künstlers, seine Eigenarten,       bare Eigenschaften der Musiksprache Messiaens an. Sie ist
seine Handschrift ausmacht.«       geprägt von einem quasi improvisatorischen Charakter
Olivier Messiaen                   sowie der Suche nach neuen Verbindungen der musika-
                                   lischen Funktionen. In den fünf Variationen entfaltet sich
                                   schließlich vor allem das Improvisatorische, von dem sich
                                   Messiaen, der herausragende Organist und Improvisator an
                                   diesem Instrument, im Kompositionsprozess stets leiten
                                   ließ. Das Glück der Ehe, an deren Beginn das Werk steht,
                                   hielt nur einige Jahre. Nach der Geburt des Sohnes Pascal
                                   erkrankte Delbos an einem Nervenleiden, musste sich später
                                   einer Operation unterziehen und verbrachte die letzten Jahre
                                   ihres Lebens in einem Sanatorium in der Nähe von Paris, wo
                                   sie 1959 starb. Neben dem Thema und Variationen für Violine
                                   und Klavier zeugen aber noch eine Reihe von weiteren seiner
                                   Frau und auch seinem Sohn gewidmeten Kompositionen
                                   von Messiaens großer Liebe zu seiner Familie.
                                   esther kreitschik
Programmeinführung

Karol Szymanowski (1882–1937)
La Fontaine d’Aréthuse für Violine und Klavier
aus Mythes op. 30
Farbenreich, fast impressionistisch zeigt sich die Kammer-
musik des polnischen Komponisten Karol Szymanowski.
Ausgangspunkte für sein musikalisches Denken waren orien-
talische Exotik und die Mythologie, die er auf Reisen nach
Italien und Nordafrika kennenlernte. Die Begegnung mit
den musikalischen Traditionen und der kulturellen Welt des
Mittelmeerraumes trieben seinen persönlichen Stil stark
voran. Im Frühjahr 1915 schrieb Szymanowski sein dreiteiliges,     Alpheus Arethusa jagend (Gemälde aus dem 18.
                                                                   Jahrhundert von Antoine Coypel)
programmatisches Werk Mythes für Violine und Klavier.
Die Klangfarbe dieser Komposition ist ungewöhnlich und
resultiert aus einer Kombination verschiedener Techniken,
die zu einem großen Reichtum an Ausdrucksformen führt.
So entsteht ein expressionistischer Grundtenor. Spiel-
technisch gesehen hob Szymanowski mit diesem Werk die
Violine auf eine ganz neue Stufe.
   Die drei Teile von Mythes illustrieren drei Aspekte der
antiken Mythologie. La Fontaine d’Arethuse berichtet von
der Nymphe Aretusa, die sich gegen die Avancen des Gottes
Alpheus zur Wehr setzte, indem sie von der Jagdgöttin
Artemis in eine Quelle verwandelt wurde. Laut der Legende
befindet sich diese Quelle in der Nähe von Syrakus auf Sizilien.
Das Klavier imitiert von Beginn an das Rauschen von Wasser
und liefert so den Hintergrund für eine der schönsten Melo-
dien, die Szymanowski je komponiert hat.
isabel schubert
Programmeinführung

                                  Maurice Ravel (1875–1937)
                                  Sonate Nr. 2 G-Dur für Violine und Klavier
                                  In der Sonate für Violine und Klavier G-Dur von Maurice
                                  Ravel tun sich neue Klangwelten auf. Als Ravel 1923 die
                                  Komposition begann, war die große Zeit des Impressionismus
                                  bereits vorüber, und doch ist die Sonate stark geprägt von
                                  kompositorischen Techniken dieser Stilrichtung. Schon der
                                  Beginn des an erster Stelle stehenden Allegrettos führt in
                                  eine träumerische Welt. Das Klavier eröffnet die Komposition
»Ich habe nie aufgehört, Ravel    mit dem arabesken, ersten Thema, das von der Geige aufge-
als den größten Meister der       griffen wird, während ein dissonantes, klopfendes Motiv im
französischen Musik neben         Bass die romantische Stimmung ironisch aufbricht. Ein
Rameau und Debussy anzu-          zweites Thema wird von der Violine vorgestellt. Das Klavier
sehen — einen der größten         begleitet die entrückte, scheinbar endlos dahin fließende
Musiker aller Zeiten. Was er in   Melodie nur durch getupfte Farbkleckse in parallelen Quin-
Musik ausdrückt, berührt mich     ten, wie sie für die impressionistische Musik typisch sind
seltsam. Schon seine Aussage-     und die die Melodie immer wieder neuartig einfärben. Im
kraft ist von einer Klarheit,     zweiten Satz, dem Blues, verlässt Ravel die Tradition des
einem Raffinement und einem       Impressionismus und wendet sich der kompositorischen
so unvergleichlichen Glanz,       Gegenwart zu. Hier rückt der Rhythmus in den Vordergrund,
dass alle Musik nach ihm          der das feste Gerüst des Satzes bildet. Im Wechsel schlägt ein
unvollkommen erscheint.«          Instrument den Takt, während das andere darüber zu impro-
Schriftsteller Romain Rolland     visieren scheint. Glissandi in der Violine erinnern an das für
                                  den Blues typischen »Slide« der Gitarre, im Klavier erklingen
                                  melodische Figuren, die bis heute den Blues prägen. Zu
                                  Beginn des dritten Satzes taucht das ironische Klopfmotiv
                                  aus dem ersten Satz wieder auf. Anfänglich noch stockend,
                                  kommt es langsam ins Rollen und motiviert schließlich die
                                  Violinstimme zu ihrem »Perpetuum mobile«. Hier wird der
                                  Violinist bis an die Grenzen gefordert. Immer weiter treibt
                                  die Musik in taumelnden Strudeln hin zum furiosen Schluss.
                                  sebastian urmoneit
Programmeinführung

Aleksey Igudesman (*1973)
Duette für zwei Violinen (Auszüge)
Aleksey Igudesman wurde in Russland geboren, aber bereits
im Kindesalter emigrierte seine Familie nach Deutschland.
Im Alter von 12 Jahren wurde Igudesman an der Yehudi
Menuhin School aufgenommen und studierte hier wie
Daniel Hope und Ikki Opitz, die heute einige Kompositionen
ihres Mitschülers zum Besten geben. Später studierte Aleksey
Igudesman am Konservatorium Wien. Bekanntheit erlangte
er als musikalisches Komiker-Duo Igudesman & Joo, gemein-
sam mit dem englisch-koreanischen Pianisten Hyung-ki Joo.
Aber auch als Dirigent und Arrangeur sowie als Komponist
betätigt sich Igudesman. Sein musikalisches Schaffen
umfasst ein breit gefächertes Repertoire an Violinduetten,
Violinsonaten und Geigenlehrschulen. Neben seinen Violin-
duetten für Erwachsene (»Klezmer & More«, »Celtic & More«,
»Latin & More«, »Asia & More« u. a.) veröffentlichte er auch
einige Geigenschulen. In »Violins of the World«, einem
Gemeinschaftsprojekt von Gidon Kremer, Julian Rachlin,
Janine Jansen und Alexandra Soumm werden Aleksey Igudes-
mans Violinduette aufgeführt und ebenfalls von ihm ver-
fasste Gedichte von Roger Moore vorgetragen. Allem Schaffen
von Igudesman ist der humorvolle, beschwingte Zugang
eigen.
isabel schubert
Programmeinführung

                                   Gabriel Fauré (1845–1924)
                                   »Après un rêve« für Violine und Klavier
                                   aus Trois mélodies op. 7
                                   Über die Musik von Gabriel Fauré äußerte sich sein Lehrer
                                   Camille Saint-Saëns überschwänglich: »Man findet in ihr
                                   alles, was verführen kann: neue Formen, kühne Modulationen,
                                   kuriose Klänge, einen gänzlich unvorhersehbaren Gebrauch
                                   der Rhythmen; und über all dem waltet ein Zauber, der das
                                   ganze Werk umhüllt und der die breite Masse der gewöhn-
lesestoff                          lichen Zuhörer dazu bringt, ungeahnte Kühnheiten als die
In »Der Klang von Paris« ent-      natürlichste Sache von der Welt hinzunehmen.« Tatsächlich
führt Publizist Volker Hage-       bestechen Faurés Kompositionen durch eine ganz eigene
dorn in die pulsierende Metro-     Tonsprache, die grundsätzlich auf dem diatonischen System
pole Paris im 19. Jahrhundert.     fußt, aber durch unzählige Differenzierungen quasi reicher
Hier geht er auf literarische      als üblich erscheint. Im Vergleich zu Faurés Zeitgenossen
Spurensuche nach den Kunst-        Claude Debussy oder dessen Erbe Maurice Ravel ist der 1845
schaffenden Zeit und präsen-       am Fuße der Pyrenäen geborene Musiker auf den internatio-
tiert ein spannendes Porträt       nalen Konzertprogrammen eher wenig präsent. Das dürfte
dieser so besonderen Zeit.         aber weniger an einer etwaigen mangelhaften Qualität seiner
»Der Klang von Paris« von Volker   Werke liegen, als vielmehr daran, dass Fauré kaum groß
Hagedorn (Rowohlt, 2019)           besetzte Werke hinterlassen hat. Einzig sein beliebtes
                                   Requiem kommt häufig zur Aufführung und war ursprüng-
                                   lich ebenfalls für eine kleine Besetzung konzipiert.
                                      Insbesondere musikalische Miniaturen haben sich nach-
                                   drücklich etabliert: »Après un rêve« gilt heute als Faurés
                                   populärstes Lied, obwohl es zu seinen ganz frühen gehört.
                                   Bekannt ist es vor allem in der Instrumentalversion. Fauré
                                   vertonte darin eine anonyme italienische Madrigaldichtung,
                                   die das Erwachen nach tiefem Schlaf und verliebtem Träu-
                                   men schildert.
                                   Isabel Schubert
Programmeinführung

Camille Saint-Saëns (1835–1921)
Havanaise für Violine und Klavier op. 83
Unterhaltungsmusik — was manchem nahezu wie eine des-
pektierliche Beleidigung in den Ohren klingen mag, war für
Camille Saint-Saëns möglicherweise hehres Ziel. Ein Blick in
seine Violinmusik offenbart jedenfalls eine Fülle von ganz
offensichtlich für die leichte Muse bestimmten Werken. Ein
Paradebeispiel dafür ist seine Havanaise. Zu dieser ließ sich
der Franzose von dem kubanischen Geiger Rafael Diaz
Albertini inspirieren, mit dem er gemeinsam auf Tournee          Rachmaninow spielt
gewesen war. Es ist unklar, ob die Idee auf einer Habanera       Saint-Saëns
von Pablo de Sarasate fußte oder eben naheliegenderweise         Wer sich in die Weiten des
auf der Urform des eigentlich kubanischen Tanzes basierte.       Internets begibt, stößt hier auf
So oder so schafft diese Musik unmittelbar Atmosphäre und        eine klingende Verbindungs-
betört mit wenigen Tönen.                                        linie zwischen Sergej Rachma-
isabel schubert                                                  ninow und und Camille Saint-

                                                                 Saëns: So ist nämlich eine
Sergej Rachmaninow (1873–1943)                                   Aufnahme aus dem Jahr 1924
Vocalise für Violine und Klavier op. 34 Nr. 14                   zu finden, auf der Rachma-
Unter einer Vocalise versteht man eine mit der Stimme into-      ninow als hervorragender Pia-
nierte Gesangslinie ohne Worte. Rachmaninows berühmte            nist den Schwan aus Saint-
Vocalise entstand 1912 als letzte Nummer seiner 14 Lieder        Saëns’ Karneval der Tiere spielt.
op. 34 — ein Abschluss, dem sozusagen die Worte ausgehen,
oder besser: wo der Gesang sich von Wort und Inhalt befreit
und Ausdruck pur wird. Im Original ist die Wahl des Vokals,
auf dem die Melodielinie interpretiert wird, freigestellt, und
dementsprechend bietet sich eine instrumentale Umsetzung
geradezu an. Die besondere Faszination der Vocalise liegt in
ihrer beinahe hypnotischen Aura, bedingt im spielerischen
Kreisen der Melodie um einen Kern. Der Charakter dieser
Linie ist dabei ungemein zart, bruchlos fließend, dennoch
gestenreich und voll intensiver Spannung — nach Art eines
Gebets oder einer Meditation.
kerstin klaholz
Programmeinführung

                                   Dmitri Schostakowitsch (1906–1975)
                                   Fünf Stücke für zwei Violinen und Klavier (Auszüge)
                                   Schostakowitschs Freund Lew Atowmjan fertigte zahlreiche
                                   Bearbeitungen von dessen Film- und Bühnenmusiken an.
Schostakowitsch und der Film       Auch die Fünf Stücke für zwei Violinen und Klavier sind der-
Bereits in jungen Jahren pflegte   artige Bearbeitungen und übertragen Schostakowitschs
Dmitri Schostakowitsch eine        diffizile Orchesterwerke meisterlich in den kleinen kammer-
enge Beziehung zum Film.           musikalischen Rahmen. Das erste Stück, ein romantisches
Nach dem frühen Tod seines         Präludium, stammt aus Schostakowitschs Musik zum Film
Vaters verdiente er sich           »Hornisse« (1955). Darauf folgt eine lebhafte Gavotte, diesmal
zunächst sogar als Stummfilm-      aus der Bühnenmusik für »Die Menschliche Komödie«
pianist im Kino sein Geld.         (1934). An fünfter Stelle steht ein Satz aus dem Ballett »Der
                                   helle Bach« und gestaltet sich als eine zigeunerische Polka.
                                   isabel schubert
Biografien

Daniel Hope
Violine, Künstlerischer Leiter Festspielfrühling Rügen 2022
Seit 30 Jahren ist Daniel Hope auf den Bühnen der Welt
zuhause. Er ist Preisträger des Europäischen Kulturpreises
2015 und wird für seine musikalische Kreativität und für
sein Engagement für humanitäre Zwecke weltweit ge-
schätzt. Hope ist musikalischer Direktor des Zürcher Kammer-
orchesters und des in San Francisco ansässigen New Century
Chamber Orchestra. Im Januar 2019 wurde ihm die Künst-
lerische Leitung der Dresdner Frauenkirche übertragen. Seit
Februar 2020 ist Hope Präsident des Beethoven-Hauses Bonn.
Während der Corona-Pandemie 2020 schuf und moderierte
er »Hope@Home« direkt aus seinem Berliner Wohnzimmer für
den Fernsehsender arte. Die Serie wurde fast fünf Millionen     Daniel Hope erspielte sich 1998
Mal gestreamt, brachte mehrere tausend Euro für Wohltätig-      mit dem London International
keitsorganisationen ein und lief bis April 2021.                Piano Quintet den Ensemble-
   Von 2002 bis 2008 war Daniel Hope das jüngste Mitglied       preis der Festspiele Mecklen-
des legendären Beaux Arts Trios, mit dem er über 400 Mal        burg-Vorpommern, war 2006
konzertierte. Für seine mehr als 25 Aufnahmen bis heute         erster Preisträger in Residence
erhielt Hope Auszeichnungen wie den Deutschen Schall-           und von 2009 bis 2013 Künstle-
plattenpreis oder den französischen Diapason d’Or. Die Ver-     rischer Partner bzw. Direktor
öffentlichung der Deutschen Grammophon von Max Richters         des Festivals. 2022 ist er Künst-
Vivaldi Recomposed, die es auf Platz 1 der internationalen      lerischer Leiter des Festspiel-
Klassik-Charts in 22 Ländern schaffte, gehört mit über          frühlings Rügen.
250.000 verkauften Exemplaren zu den erfolgreichsten
Alben eines klassischen Künstlers überhaupt. Daniel Hope
tritt regelmäßig in den bedeutendsten Konzertsälen welt-
weit auf. Er ist zudem gern gesehener Gast bei allen großen
internationalen Festivals, darunter die Salzburger Festspiele
und die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern.
   Daniel Hope spielt die Guarneri del Gesù »Ex-Lipinski«
von 1742, die ihm zur Verfügung gestellt wird, und lebt seit
2016 mit seiner Familie in Berlin.
Biografien

Ikki Opitz
Violine
Der Geiger Ikki Opitz ist seit 2002 Stimmführer der Zweiten
Violinen an der Deutschen Oper Berlin. Eine breitgefächerte
Konzerttätigkeit als Solist und Kammermusiker haben ihn
u. a. mit dem Konzerthausorchester Berlin, Staatsorchester
Mainz und der Sinfonia Varsovia auftreten lassen. Als Solist
und als Primarius des Opitz Quartetts gastierte er in England,
Kanada, Italien, Griechenland und Spanien. Als Kammer-
musikpartner von Daniel Hope konzertierte er mehrfach
beim Schleswig-Holstein Musik Festival. 2019 wirkte er bei
der Einspielung »Beethoven Rarities« mit, 2020 war bei der
preisgekrönten Serie »Hope@Home« zu Gast, 2021 spielte er
beim Eröffnungskonzert des Gstaad Menuhin Festivals mit.
   Geboren in Marburg an der Lahn, wurde Ikki Opitz mit
neun Jahren an der renommierten Yehudi Menuhin School
in London aufgenommen, wo er u. a. von Felix Andrievsky,
Mauricio Fuks und Yehudi Menuhin Unterricht erhielt. Über
den 9-Jährigen schrieb Menuhin: »Er spielte für mich mit
ganzem Herz und all seiner Seele und das kann man nur,
wenn man sich komplett der Musik und dem Musizieren ver-
schrieben hat.« Weitere Studien bei Mauricio Fuks (McGill
University, Montreal und Indiana University, Bloomington)
und bei Christoph Poppen und Ulf Wallin (Hochschule für
Musik Hanns Eisler, Berlin) folgten. Das Konzertexamen
schloss er 1999 mit Auszeichnung ab.
   Meisterkurse bei Igor Ozim, Zakhar Bron und Dénes
Zsigmondy haben Ikki Opitz künstlerisch geprägt. Er hat
verschiedene Preise und Auszeichnungen erhalten, darunter
der 2. Preis beim Internationalen Johannes Brahms Wett-
bewerb, das Heifetz Stipendium der Indiana University und
der Hanns-Eisler-Preis mit dem Opitz Quartett. Ikki Opitz
spielt auf einer Violine von Jean-Baptiste Vuillaume von 1827.
Biografien

Julia Turnovsky
Violine
Heute Preisträgerin der internationalen Violinwettbewerbe
David Oistrach, Carl Flesch und Johannes Brahms, gab Julia
Turnovsky im Alter von 13 Jahren ihr Debüt als Solistin mit
der Südwestdeutschen Philharmonie und trat seitdem mit
zahlreichen Orchestern auf wie dem Göttinger Symphonie-
orchester, der Camerata Salzburg, der Norddeutschen Phil-
harmonie Rostock, dem Japan Century Sinfonieorchester
und der Prager Kammerphilharmonie.
   Kammermusik und Soloprojekte führen sie u. a. in der
Saison 2021/22 zu den Festspielen Mecklenburg-Vorpom-
mern sowie nach Frankreich, Zypern und Japan. Bei früheren
Solo- und Kammermusik-Debüts war Turnovsky bei renom-
mierten Festivals wie dem Prager Frühling, dem Gstaad
Menuhin Festival und dem Haydn Festival Eisenstadt zu
Gast sowie in Konzertsälen wie dem Wiener Musikverein,
der Tonhalle Zürich, dem Mozarteum Salzburg und dem
Rudolfinum Prag.
   Julia Turnovsky wurde in Wien geboren und stammt aus
einer Musikerfamilie. Sie erhielt im Alter von fünf Jahren
ihren ersten Geigenunterricht. In den Jahren 2000 bis 2014
wurde sie von Prof. Boris Kuschnir am Konservatorium
Wien und an der Kunstuniversität Graz unterrichtet.
   Julia Turnovsky spielt eine Violine von Giovanni Battista
Guadagnini aus Turin, erbaut in den 1770er-Jahren, die ihr
freundlicherweise von der Österreichischen Nationalbank
zur Verfügung gestellt wird.
Biografien

Yibai Chen
Violoncello
Als Preisträger von drei internationalen Cellowettbewerben,
gilt Yibai Chen als einer der vielversprechendsten Cellisten
seiner Generation. Bislang ist er bereits mit dem Südwest-
deutschen Kammerorchester Pforzheim, dem Shanghai Phil-
harmonic Orchestra und Muhai Tang, dem Amadeus Cham-
ber Orchestra unter Agnieszka Duczmal, der Südwest-
deutschen Philharmonie Konstanz, dem Gauteng Philhar-
monic Orchestra oder dem Cape Town Philharmonic auf-
getreten. Zudem war er beim Internationalen Shanghai Cello
Festival zu Gast. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn
mit dem Pianisten Boyang Shi.
   Yibai Chen wurde 2001 geboren und begann seine Cello-
karriere im Alter von fünf Jahren. Bis Ende 2016 wurde er an
der zum Shanghai Conservatory of Music gehörenden Music
Middle School ausgebildet. 2017 zog er nach Berlin, um bei
Professor Danjulo Ishizaka an der Universität der Künste
Berlin zu studieren. Derzeit setzt Chen sein Studium an der
Hochschule für Musik Basel fort. Er hat an Meisterkursen
von David Geringas, Jens Peter Maintz, Jian Wang, Martti
Rousi, Liwei Qin, Tsuyoshi Tsutsumi, Gabriel Schwabe,
Wen-Sinn Yang teilgenommen und mit Daniel Hope und Jac-
ques Ammon gearbeitet.
   Chen wurde mit drei renommierten internationale Prei-
sen ausgezeichnet. Im Februar 2018 gewann er den dritten
Preis beim Lutosławski International Cello Competition in
Warschau. Im September desselben Jahres gewann er den
zweiten Preis beim Enescu International Cello Competition
in Bukarest. Im Juni 2019 gewann er den fünften Preis beim
Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb in St. Petersburg.
   Er spielt auf einem Cello von Joseph Guadagnini (erbaut
zwischen 1780 und 1800), eine Leihgabe der Deutschen Stif-
tung Musikleben Hamburg.
Biografien

Carla Maria Rodrigues
Viola
Carla Maria Rodrigues, derzeit Solobratscherin an der San
Francisco Opera seit 1996, ist auch als Gast-Solobratscherin
mit dem Australian Chamber Orchestra, dem Chamber
Orchestra of Europe und dem Minnesota Orchestra aufge-
treten, u. a. auch als Solistin in Strauss’ Don Quixote mit Yo
Yo Ma und David Zinman.
   Rodrigues hatte schon in jungen Jahren eine sehr aktive
Kammermusikkarriere und trat u. a. mit Yehudi und Heph-
zibah Menuhin, Rudolph Serkin, Pinchas Zukerman und
Daniel Hope auf. Als Kammermusikerin tourte sie ausgiebig
durch Europa, Israel, Südamerika, Indien und Australien und
war bei zahlreichen Festivals wie in Marlboro, Santa Fe,
Prussia Cove IMS und Schleswig-Holstein aktiv.
   Als leidenschaftliche Pädagogin war Rodrigues regel-
mäßig Gastlehrerin des Jerusalem Music Center und des
Mehli Mehta Foundation und Juniorprofessorin für Viola
von 2016 bis 2018 an der UCLA, Herb Alpert School of Music.
Außerdem war sie Dozentin bei EUphony, einem Kooperati-
onsprojekt für Kammermusik und Orchesterausbildung in
Zusammenarbeit mit der Universität Graz und der Anton
Bruckner Privatuniversität.
   Die in London geborene Tochter irisch-portugiesischer
Eltern besuchte die Yehudi Menuhin School und lernte
sowohl Geige als auch Bratsche. Zu ihren Lehrern gehörten
Robert Masters, Hans Keller und Yehudi Menuhin.
Biografien

Jacques Ammon
Klavier
In Santiago de Chile als Kind deutsch-chilenischer Eltern
geboren, machte Jacques Ammon 1989 als Preisträger des
Klavierwettbewerbs »Claudio Arrau« auf sich aufmerksam.
In Deutschland tritt Jacques Ammon als Solist und Kammer-
musikpartner in renommierten Konzerthäusern und ist
regelmäßiger Gast beiden großen Musikfestivals. Darüber
hinaus konzertierte er in Österreich, Frankreich, Holland,
Großbritannien, Spanien, Italien, Belgien, Finnland, Polen,
Russland, Japan, Chile, Argentinien und den USA. Im Jahr
1996 gründet er zusammen mit dem Cellisten Eckart Runge
das Duo Runge&Ammon. Aus dieser intensiven und lang-
jährigen Zusammenarbeit entstanden Konzerttätigkeiten
weltweit.
   Die enge Verbundenheit Jacques Ammons mit dem Geiger
Daniel Hope wird durch seine Mitwirkung bei zahlreichen
CD-Aufnahmen für das Label Deutsche Grammophon und
bei diversen Konzerten und Projekten zum Ausdruck
gebracht.
   Neben dieser regen Konzerttätigkeit wirkt Jacques
Ammon als Juror bei Internationalen Wettbewerben und ist
ein passionierter Lehrer bei Festivals im In- und Ausland, u. a.
beim Internationalen Kammermusikkurs der Jeunesses
Musicales in Weikersheim, der Krzyżowa-Music in Polen,
der Akademie Hohenstaufen, der Hope Music Academy auf
Schloss Neuhardenberg, der Queen Elisabeth Music Chapel
in Belgien, den Karlsruher Meisterklassen und an der Kron-
berg Academy.
   Zum Wintersemester 2014 erhielt er einen Ruf als Profes-
sor für Klavier an die Hochschule für Musik und Theater
»Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig.
Spielstätte

Boldevitz, Kapelle des Gutshauses
1635 wurde das Gutshaus in Boldevitz erbaut. 1762 erwarb
der Regierungsrat Adolf Friedrich von Olthoff aus Stralsund
das Anwesen und baute es zu seinem Landsitz aus: Er fügte
die beiden Seitenflügel an und ließ einen kunstvollen Park      Am 29. Juni 1996 war die Kapelle
anlegen. Im Saal des Gutshauses gestaltete der Künstler         des Gutshauses in Boldevitz
Jakob Philipp Hackert sechs große Landschaftstapeten, auf       zum ersten Mal Spielort für ein
denen sich auch zum ersten Mal Darstellungen der Insel          Konzert der Festspiele Meck-
Rügen finden. Die klassizistische Kapelle wurde 1839            lenburg-Vorpommern.
errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Boldevitz als
Volkseigenes Gut weitergeführt, während das Gutshaus als
Verwaltungssitz und Kulturhaus diente. 1993 kaufte und res-
taurierte die Familie von Wersebe das Ensemble.
Danksagung

Für ihr Engagement danken wir

den Sponsoren und Förderern des Festspielfrühlings Rügen 2022

                                                                          Stadt Sassnitz   Stadt Bergen auf Rügen

den Partnerhotels des Festspiefrühlings Rügen 2022

Baltische Residenzen, Sellin & Binz                     im-jaich Wasserferienwelt, Lauterbach/Putbus
Cliff Hotel Rügen — Resort & Spa, Sellin                Romantik ROEWERS Privathotel, Sellin
Designhotel Villa niXe, Binz                            Travel Charme Kurhaus Binz, Binz
Hotel Badehaus Goor, Lauterbach/Putbus                  Travel Charme Nordperd & Villen, Göhren
Hotel Bernstein, Sellin                                 Villa Schulenburg, Putbus
Hotel Seeschloss Sellin, Sellin                         Vju Hotel Rügen, Göhren

unserem Partner, unseren Hauptsponsoren und -förderern und
unseren Medienpartnern

     Finanzgruppe Mecklenburg-Vorpommern

sowie
Purer Genuss für Ihre Sinne

» Ihr Festspielhotel am Meer«
                             Festspiel Arrangements
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Willkommen bei Freunden

Mehr als 2.000 Mitglieder haben sich bereits dafür entschieden: Sie genießen das
vielfältige Konzertangebot, fördern mit ihren Beiträgen musikalische Talente der
Jungen Elite und erleben bei exklusiven Sonderveranstaltungen des Vereins Begeg-
nungen untereinander sowie mit Künstlerinnen und Künstlern.
Eine Einzelmitgliedschaft ist ab 50 Euro Jahresbeitrag möglich.
Seien Sie mit dabei, Sie sind uns herzlich willkommen!

Ihre Anne Homann-Trieps
Vorsitzende des Fördervereins der Festspielfreunde

kontakt Festspielfreunde-Förderverein Festspiele MV e.V. · Christina Renneberg · Lindenstraße 1 · 19055 Schwerin ·
t 0385 5918599 · f 0385 5918510 · info@festspielfreunde-mv.de · www.festspiele-mv.de/engagement/festspielfreunde/
www.im-jaich.de

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Impressum

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redaktion und satz Isabel Schubert · i.schubert@festspiele-mv.de
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druck Digital Design — Druck und Medien GmbH
fotos und abbildungen Oliver Borchert (Gutshaus Boldevitz, Titel und Trennseite) · pixabay
(Schloss Esterházy) · Wikimedia Commons, gemeinfrei (Alpheus Arethusa jagend) · Inge Prader
(Daniel Hope) · privat (Ikki Opitz; Yibai Chen) · Neda Navaee (Julia Turnovsky; Jacques Ammon) ·
Elizabeth Leitzell (Carla Maria Rodrigues) · Holger Martens (Kapelle Boldevitz)

Änderungen vorbehalten.
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers.

wir danken
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