RATGEBER Photovoltaikanlage

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RATGEBER Photovoltaikanlage
Bei Ihrer Entscheidung für eine Photovoltaikanlage ist es wichtig die verschiedenen Angebote eingehend zu
vergleichen, da es erhebliche Preis- und Qualitätsunterschiede gibt. Außerdem weichen die Lebensdauer
und der Ertrag unterschiedlicher Anlagen, sowie das Serviceangebot der Hersteller, zum Beispiel in Bezug auf
die Garantie, unter Umständen stark voneinander ab. Nicht immer ist das günstigste Angebot daher auch
das Beste.
Diese Checkliste dient als Leitfaden für den Kauf Ihrer Photovoltaikanlage und hilft Ihnen alle wichtigen
Punkte rund um den Kauf Ihrer Anlage zu erfassen.

                            Voraussetzungen für eine Photovoltaikanlage
Vor der Entscheidung für oder gegen eine Photovoltaikanlage ist zunächst zu prüfen, ob sich die zur
Verfügung stehende Dachfläche für die Nutzung von Photovoltaik eignet.
    o Die optimalen Voraussetzungen bietet ein nach Süden ausgerichtetes Dach mit 30˚ Neigung.
    o Dank der heutigen Modulleistungen, lassen sich jedoch auch Ausrichtungen zwischen Süd-Ost und
        Süd-West, genauso wie Dachneigungen zwischen 25˚ und 45˚, sinnvoll nutzen.
    o Um Ertragsverluste zu vermeiden, sollte die Dachfläche frei von Verschattungen sein.
    o 8 m² Fläche werden für 1 kWp benötigt. In den meisten Fällen macht eine Anlage ab 4 kWp
        (32 m²) Sinn.
    o Überprüfen Sie, ob die Dachstatik intakt ist und die Mehrbelastung durch die PV-Anlage
        bedenkenlos aushält. Informationen zur Statik bekommen Sie beim Statiker/Architekten oder
        bitten Sie Ihren Installateur um Auskunft.
                                          Angebotsdokumentation
Folgende Unterlagen sollte ein Angebot für eine Photovoltaikanlage enthalten:
    o Detailliertes Angebot mit Kurzbeschreibung zu den Anlagenkomponenten Modul, Wechselrichter,
       Unterkonstruktion und Kabel. Die wichtigsten Kriterien sind:
           o Modul: Angaben zum Hersteller, der Modulleistung und –typen und den Garantien
           o Wechselrichter: Angaben zum Hersteller, der Gerätetypen und den Garantien
           o Unterkonstruktion: Angaben zum Hersteller und Nachweis der Systemstatik
           o Kabel: Angaben zum Hersteller, Kabelquerschnitt und Freigabe zum Einsatz im Solarbereich
    o Ertragsprognose – Wie hoch ist der prognostizierte Jahresertrag in kWh/kWp?
    o Wechselrichterverschaltung – Wie sind die Module mit den Wechselrichtern verschaltet?
    o Wirtschaftlichkeitsberechnung – Wie rechnet sich Ihre Investition?
    o Datenblätter der angebotenen Komponenten
    o Zahlungskonditionen – Vermerk über den Zeitpunkt und die Höhe der zu leistenden Zahlungen
    o Hinweis zu Flashlisten – Anders als ein Datenblatt dokumentieren Flashlisten die tatsächliche
       Leistung eines jeden Moduls. Die Flashliste ist ein wesentlicher Bestandteil der
       Anlagendokumentation und enthält zu jedem Modul die Seriennummer und die Leistungsdaten.

       TIPP! Lassen Sie sich am besten ein Muster des angebotenen Moduls vorführen. So können Sie die
       Qualität vor dem Kauf selber prüfen und sich eingehend über das Produkt informieren.

                            WINAICO Deutschland GmbH ∙ Industriestraße 68 ∙ 97993 Creglingen
                           Tel.: +49 7933 700 30-0 ∙ Fax.: +49 7933 700 30-10 ∙ www.winaico.com
Anlagenkomponenten
Photovoltaikmodul o   Zertifikate
                      Lassen Sie sich Prüfzertifikate und Testergebnisse des angebotenen Moduls
                      vorlegen. Folgende Zertifikate sind elementar wichtig:
                      - IEC 61215 und 61730 (Qualitätsprüfungen vom TÜV-Rheinland)
                      - Schutzklasse II
                      - CE-Zertifizierung

                      Des Weiteren sind folgende Zertifikate bei Qualitätsmodulen üblich:
                      - UL Zertifizierung (Strenges Qualitätssiegel für den amerikanischen Markt)
                      - Ammoniakbeständigkeit nach DLG (Freigabe für den Einsatz im
                        landwirtschaftlichen Bereich)
                      - PID Resistenz (Nur geringfügige Leistungsverluste durch potentialinduzierte
                        Degradation (PID))
                      - Salznebelbeständigkeit (Freigabe für den Einsatz in Küstennähe)

                      TIPP! Überprüfen Sie auf den IEC Zertifikaten immer, ob unter License Holder und
                      Manufacturing Plant der selbe Hersteller eingetragen ist. Ist dem nicht so,
                      handelt es sich um ein OEM Produkt. D.h. die Module werden nicht selbst vom
                      Anbieter produziert, sondern lediglich nach der Produktion mit dessen
                      Typenschildern und Verpackung versehen.
                 o    Garantien
                      Beim einem Photovoltaikmodul gibt es zwei Garantieleistungen die es zu
                      beachten gilt.
                          o Produktgarantie: Die Produktgarantie gilt für die Fertigungsqualität und
                              hat in der Regel eine Dauer von 10 Jahren.
                          o Leistungsgarantie: Allgemein werden mit den Leistungsgarantien
                              unterschiedliche Leistungen für unterschiedliche Laufzeiten zugesichert.
                              Üblich sind lineare Leistungsgarantien über 25 Jahre mit einem
                              jährlichen Leistungsabfall von 0,7 % der Nennleistung.
                 o    Leistungsangabe in Watt (Wp)
                      Die elektrische Leistung (Nennleistung) eines Moduls wird in Watt-Peak (Wp)
                      angegeben. Sie gibt die maximale Leistung unter Standardtestbedingungen (STC)
                      an. Diese genormten Laborbedingungen kommen in der Realität äußerst selten
                      vor und haben folglich keine Aussagekraft über die tatsächliche Modulleistung
                      unter realen Freiluftbedingungen.

                      TIPP! Lassen Sie sich Referenzen des angeboten Moduls zeigen und fordern Sie
                      nach Möglichkeit Ertragswerte von bestehenden Anlagen an, um sich von der
                      Leistung der Module ein Bild machen zu können.

                        WINAICO Deutschland GmbH ∙ Industriestraße 68 ∙ 97993 Creglingen
                       Tel.: +49 7933 700 30-0 ∙ Fax.: +49 7933 700 30-10 ∙ www.winaico.com
Anlagenkomponenten
Photovoltaikmodul o   Leistungstoleranzen
                      Die Nennleistung von Modulen unterliegt Fertigungsschwankungen. Nahezu alle
                      Modulhersteller liefern jedoch ihre Module mit Plustoleranzen aus, so dass Sie
                      mindestens die auf dem Datenblatt ausgewiesene Wattleistung erhalten.
                      Durchschnittlich liegen die Leistungstoleranzen bei 0/+5 %.

                      TIPP! Überprüfen Sie die Nennleistung der gelieferten Module anhand der
                      Flashliste! Aufgeführte Seriennummern sollten mit den aufgeklebten
                      Typenschildern auf dem Modul übereinstimmen.
                 o    Temperaturkoeffizient (PM)
                      Die Leistung eines Moduls sinkt mit dem Anstieg der Temperatur. Der
                      Temperaturkoeffizient gibt die Leistungsänderung des Moduls pro Grad
                      Temperaturerhöhung an. Üblicherweise liegt er bei max. -0,5 % pro Grad Celsius.
                      Je näher der Temperaturkoeffizient bei Null liegt, umso geringer wirkt sich die
                      Temperaturerhöhung auf den Ertrag aus.

                 o    Serienwiderstand (RS)
                      Der Serienwiderstand gibt Aufschluss über die Anzahl der elektrischen
                      Widerstände in einem Modul. Je näher der Widerstand gegen Null geht, desto
                      geringer die Widerstände und umso höher der Ertrag eines Moduls.
                      Leistungsstarke Module haben einen Serienwiderstand
Anlagenkomponenten
Wechselrichter          Wirkungsgrad herangezogen werden, sondern der Europäische Wirkungsgrad,
                        der die unterschiedliche Sonneneinstrahlung im Jahresverlauf und die damit
                        verbundenen Schwankungen im Leistungsbereich der Wechselrichter
                        berücksichtigt und einen durchschnittlichen Wirkungsgrad bei mitteleuropäischen
                        Einstrahlungsverhältnissen wiedergibt.
                    o   Sehr gute Wechselrichter können bei angemessener Dimensionierung mittlere
                        Wirkungsgrade von über 97 % erreichen.
Unterkonstruktion   o   Achten Sie bei der angebotenen Unterkonstruktion darauf, dass ein statischer
                        Nachweis für das System vorliegt. Nur so können Sie sicherstellen, dass Wind-
                        und Schneelasten berücksichtigt und ein geprüftes Montagesystem verwendet
                        wird.
Solarkabel          o   Folgende Voraussetzungen sollten die Kabel erfüllen:
                            o Witterungs-/UV beständig nach HD 605/A1
                            o Ozon-beständig nach EN 50396
                            o Temperaturbereich -40°C bis + 125°C
                            o Beständig gegen Ammoniak- und Faulgase, Oxalsäure, Natronlauge und
                                weitere chemische Medien
                                                Anlagensicherheit
Blitz-,             o Für die Photovoltaikanlage benötigen Sie keinen speziellen Blitzschutz.
Überspannungs-        Verfügt das Haus aber über eine Blitzschutzanlage, sollten die Module in einem
schutz und            Mindestabstand von 0,5 m vom Blitzableiter und anderen Metallgegenständen
Erdung
                      verlegt werden
                    o Ein Überspannungsschutz muss sowohl für die Gleichstromseite (DC) und die
                      Wechselstromseite (AC) eingebaut werden.
                    o Die Erdung der Photovoltaikanlage ist zwingend erforderlich. In den meisten
                      Fällen erfolgt die Erdung über die Unterkonstruktion der Photovoltaikanlage.
                      Dabei wird die Anlage über einen s.g. Erdspieß geerdet.
Versicherung        o Es ist ratsam Ihre Anlage mit einer Allgefahren-, Betriebsunterbrechungs- und
                      Minderertragsversicherung gegen mögliche Ausfälle zu schützen.

                          WINAICO Deutschland GmbH ∙ Industriestraße 68 ∙ 97993 Creglingen
                         Tel.: +49 7933 700 30-0 ∙ Fax.: +49 7933 700 30-10 ∙ www.winaico.com
CHECKLISTE
Prüfen Sie anhand dieser Checkliste ob Ihnen alle relevanten Unterlagen vorliegen.

                                            WINAICO       Alternativangebot                       Alternativangebot
                                    Angebotsdokumentation
Kurzbeschreibung Anlagenkomponenten
Ertragsprognose
Wechselrichterverschaltung
Wirtschaftlichkeitsberechnung
Datenblätter
Hinweis auf Zahlungskonditionen
Hinweis zu Flashlisten
Mustermodul/Referenzanlage gesehen
                                     Anlagenkomponenten
IEC 61215 und 61730 Zertifikat
Schutzklasse II
CE-Zertifizierung
UL-Zertifizierung
Ammoniakbeständigkeit
PID Resistenz
Salznebelbeständigkeit
Produktgarantie von mind. 10 Jahren
25 Jahre lineare Leistungsgarantie
Positive Leistungstoleranzen
Temperaturkoeffizient
Serienwiderstand
Füllfaktor
Eur. Wirkungsgrad Wechselrichter
Systemstatik Unterkonstruktion
Solarkabel
                                       Anlagensicherheit
Überspannungsschutz
Erdung
Photovoltaikanlagenversicherung

                            WINAICO Deutschland GmbH ∙ Industriestraße 68 ∙ 97993 Creglingen
                           Tel.: +49 7933 700 30-0 ∙ Fax.: +49 7933 700 30-10 ∙ www.winaico.com
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