Stimmungsbild Bildungsberatung
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3. Stimmungsbild Bildungsberatung Die Erhebung „Stimmungsbild Bildungsberatung“ wurde zwischen 22. März und 8. April 2022 zum bereits dritten Mal durchgeführt. Versendet und ausgewertet wurde der aktualisierte Fragebogen 2022 über das Tool robin mood. Insgesamt wurde die Befragung an 624 SchülerInnen- und BildungsberaterInnen aus ganz Österreich ausgeschickt – die Zahl der Antworten variiert aufgrund der Möglichkeit, Fragen zu überspringen. Um eine Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr zu gewährleisten, verstehen sich Angaben in Prozent. Wegen des großen Umfangs wurden Kommentare und Freitextantworten nach bestem Wissen und Gewissen zusammengefasst bzw. gekürzt. In den Augen von career Institut & Verlag besonders interessante Kommentare wurden außerdem hervorgehoben. Das Stimmungsbild Bildungsberatung wird jährlich im Rahmen der MaturantInnen-Initiative von career Institut & Verlag durchgeführt und beruht auf dem Anliegen, Jugendliche bei individuell bestmöglichen Karriere-Entscheidungen zu unterstützen. Dies erfolgt durch regelmäßige Informationspublikationen (MaturantInnen-Guide, Karriere-Blog – analog und digital) und durch einen ständigen Austausch mit ExpertInnen, der SchülerInnenvertretung, Hochschulen, der HR-Community sowie den Verantwortlichen für Berufsorientierung. Kontakt: career Institut & Verlag Christina Nebel, BA Project & Communication Manager christina.nebel@career.gmbh +43 1/585 69 69 - 19 1
1. Wie geht es Ihnen aktuell in Ihrer Rolle als SchülerInnen- und BildungsberaterIn? sehr gut 19 13 gut 41 42 befriedigend 34 10 genügend 6 35 nicht genügend 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 2022 2021 (in %) Ankerbeispiel: n = 53 • zu wenige Ressourcen 2
2. Wie gut vorbereitet sehen Sie Ihre SchülerInnen auf bevorstehende Berufs- und Bildungsentscheidungen? sehr gut 6 8 gut 51 38 befriedigend 34 45 genügend 7 10 nicht genügend 2 7 0 10 20 30 40 50 60 2022 2021 (in %) Ankerbeispiele: n = 53 • bis zu einem gewissen Grad Holschuld der SchülerInnen • zwar kaum Realbegegnungen, aber viele online-Angebote – ob die SchülerInnen diese nutzen, sei dahingestellt • die Möglichkeiten, sich vor Ort zu informieren, sind durch Corona zu kurz gekommen 3
3. In welchen Bereichen erwarten Sie sich mehr Unterstützung, um SchülerInnen optimal auf anstehende Entscheidungen vorbereiten zu können? 21 Räumlichkeiten in der Schule (2022) * 66 Zeit (2022) * Zeit und Raum (2021) * 69 17 multiprofessionelle Unterstützung 37 6 technische Ausstattung bzw. Schulung 7 15 Info-Initiativen von Bildungsanbietern und/oder Arbeitgebern 22 9 Zusammenarbeit mit Lehrkräften oder Direktion (nur 2022 erhoben) 30 Ich erhalte ausreichend Unterstützung 30 2 Sonstiges (Kommentarfeld) 0 20 40 60 80 2022 2021 (in %) n = 88 * 2021 wurden „Zeit und Raum“ als gemeinsamer Punkt erhoben; aufgrund des deutlichen Vorsprungs, wurden die beiden Faktoren 2022 aufgeteilt. Zusätzlich wurde der Punkt „Zusammenarbeit innerhalb der Schule“ aufgenommen, welcher sich im Vorjahr im Rahmen einer anderen Frage hervorgetan hat. 4
Verkettete Frage: Konnte nur von Teilnehmenden beantwortet werden, die nicht „Ich erhalte ausreichend Unterstützung“ auswählten. Kommentare bei Frage 3 wurden außerdem im Folgenden miteinbezogen: 3.1. Mit welchen Maßnahmen könnte man Sie außerdem in Ihrer Arbeit unterstützen? Ankerbeispiele: n =21 • Zeit (z.B. zusätzlich Sprechstunde, Werteinheiten für Bildungsberatung) • angemessene Wertschätzung und Entlohnung • mehr Angebote (Berufsmesse, Potenzialanalysen etc.) im ländlichen Raum • Info-Veranstaltungen und Vorträge direkt vor Ort • regelmäßige Anwesenheit einer Psychologin/eines Psychologen sowie Infos von psychosozialen Einrichtungen • digitalisiertes Info-Material, keine Flyer • kostenlose Angebote von Partner-Institutionen (z.B. Anwaltskammer als häufiger Wunsch der SchülerInnen) • kostengünstige Begabungs- und Interessenstest für SchülerInnen • zusammengefasste Informationen zu Berufsmessen und aktuellen Studiengängen österreichweit => Überblick statt Overload 5
4. Welche konkreten Maßnahmen sind Ihres Erachtens die wirkungsvollsten, wenn es um Berufs- und Bildungsentscheidungen Ihrer SchülerInnen geht? Ankerbeispiele: n = 40 • das persönliche Gespräch – individuelle Beratung (bestenfalls mit einer professionellen Grundlage z.B. 18plus) • Berichte aus der Praxis (aus „erster Hand“ z.B. Tage der offenen Türe, Vorträge vor Ort, Tipps von ehemaligen SchülerInnen) – Realbegegnungen • Schnuppertage, Berufsorientierungstage – sich ausprobieren dürfen • aktive Einbindung in den Unterricht • Berufs- und Bildungsmessen (z.B. BeSt3-Messe) • aktuelle und neutrale Informationen (nicht werblich) • Maßnahmen, die ausreichend vorbereitet werden konnten (Thema: Zeitmangel) • Potenzialanalysen 6
5. Wie gut konnten MaturantInnen 2022 Ihrer Ansicht nach auf ihre Abschlussprüfungen vorbereitet werden? sehr gut 13 12 gut 58 32 befriedigend 21 33 genügend 6 21 nicht genügend 2 2 0 10 20 30 40 50 60 70 2022 2021 (in %) Ankerbeispiele: n = 53 • Corona war schwierig, aber mittlerweile konnte ein Großteil wieder "auf Kurs" gebracht werden • Probleme bei der Vorbereitung durch massive Zunahme der Krankenstände bei SchülerInnen und LehrerInnnen • es mangelte leider häufig an Initiative einzelner SchülerInnen Auszug (Zitat): „Es kommt seit dem Wegfall der Schutzmaßnahmen […] zu massiven Krankenständen, auch unter SchülerInnen. Individuelles Nachholen und Gesundwerden wären gleichzeitig nötig. Versäumte Schularbeiten sind ein großes Problem. Auch bei den VWA-Präsentationen werden einzelne SchülerInnen nicht anwesend sein. Es ist unfair, wenn die positiv absolvierte Matura nicht vom Können, sondern vom Zufall abhängt. Bezüglich Beurteilung gab es in den Vorjahren schon befriedigende Lösungen.“ 7
6. Haben Sie ausreichend Zeit zur Verfügung, um Ihre SchülerInnen zu beraten? JA (42 %) NEIN (58 %) Ankerbeispiele: n = 52 • wenn ich vor der ersten Stunde komme oder nach meiner letzten Stunde bleibe • in Freistunden findet man kaum Zeit und Ruhe (häufige Supplierungen) • SchülerInnen sind zeitlich ziemlich überlastet 8
7. Finden Sie im Rahmen Ihrer Tätigkeit ausreichend Zeit, um auf aktuelle Ereignisse oder Schwierigkeiten einzugehen (z.B. Pandemie, Krieg, Klimakrise etc.)? JA (30 %) NEIN (70 %) n = 50 9
8. Welche Krisen bzw. welche globalen/gesamtgesellschaftlichen Themen beschäftigen Ihre SchülerInnen aktuell besonders? Klimawandel 43 Ukraine-Krieg 74 Corona-Pandemie 77 Sonstiges (Kommentarfeld) 13 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Ankerbeispiele: n = 110 • es belastet vor allem, dass es so viele Krisen und Probleme gibt... • Persönlichkeitsfindung, persönliche Schwierigkeiten im sozialen Umfeld (z.B. persönliche Geschlechtsdefinition) • Zukunftssorgen (z.B. Auswirkungen auf uns und unsere Wirtschaft) • psychische Belastungen • Matura und Ausbildung nach der Matura • schulische Leistungen • Fake-News, Verschwörungstheorien • Inflation, Wohnen • Probleme mit Eltern 10
9. Was sehen Sie aktuell in Ihrem Job als Ihre größte Herausforderung an? Ankerbeispiele: n = 42 • Zeitmangel (v.a. in Zusammenhang mit der steigenden Zahl an Beratungen und mehr Administration aufgrund von Corona) (sehr häufig genannt) • Steigende psychische Belastung/Mangel an PsychologInnen • Motivation aller Beteiligten …auch angesichts der Krisen – v. a. Corona-Pandemie … herauszufinden, wer Hilfe benötigt (Thema: Eigeninitiative) • Erreichbarkeit der SchülerInnen (örtlich und emotional) • sachliche Aufklärung (Fake-News, Social Media) – Balance finden, was (auch in Unterrichtszeit) besprochen werden muss • Sicherheit vermitteln („Ruhe im Chaos bewahren“) • Marketing, um SchülerInnen zu gewinnen, nimmt Überhand • gesund zu bleiben (LehreInnenmangel) Auszug (Zitat): „ …mit den Folgen des fast 2-jährigen Distance Learnings umzugehen – das bezieht sich weniger auf die Stoffvermittlung, sondern mehr auf soziale Umstände und Folgeerscheinungen. Die diesjährigen und nächstjährigen MaturantInnen haben es am schwersten, weil sie beinahe 2 Jahre zu Hause verbracht haben und hätten eine modifizierte Art der Matura verdient!“ Auszug (Zitat): „Die Fülle an Angeboten kann für die MaturantInnen auch zur Herausforderung werden.“ Auszug (Zitat): „…ein Übermaß an Aufgaben, die sehr schwer realisiert werden können. Vielleicht ist mein Anspruch an mich zu hoch, es bleibt immer das Gefühl nicht genug gemacht zu haben.“ 11
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