Wildkatzenmonitoring 2021 zur Erfassung der Wildkatzendichte
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Bericht zum Wildkatzenmonitoring 2021 zur Erfassung der Wildkatzendichte in Baden-Württemberg mit Auszügen und Abbildungen aus Rolshausen G, Cocchiararo B, Müller M, Nowak C (2021): Abschluss- bericht: Populationsgenetische Analyse der Haarproben von Wildkatzen für den nationalen FFH-Bericht 2025 im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung Zentrum für Wild- tiergenetik. Gelnhausen Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg FVA-Wildtierinstitut ⋅ Arbeitsbereich Wildtiermonitoring und -genetik Freiburg ⋅ Februar 2022 Bearbeitung Sabrina Streif ⋅ Raphael Kögel Titelbild ⋅ Klaus Echle 2
FVA-Wildtierinistitut Wildkatzenmonitoring 2021 zur Erfassung der Wildkatzendichte Im Rahmen des FFH-Monitorings im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) wurde im Frühjahr 2021 ein Monitoring zur Ermittlung der Wildkatzendichte in allen Bundesländern mit Wildkatzenvorkommen durchgeführt [1]. In Baden-Württemberg wurden die Daten vom Wildtierinstitut der Forstlichen Versuchs- und For- schungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) erhoben. Die genetischen Analysen und die Berechnung der Wildkatzendichten wurden vom Senckenberg-Zentrum für Wildtiergenetik durchgeführt. Zur Ermittlung der Wildkatzendichte mussten Untersuchungsgebiete mit bereits bekanntem Wildkat- zenvorkommen ausgewählt werden. Die beiden Untersuchungsgebiete von je 10 km² lagen am Kai- serstuhl (KS) und im Markgräflerland (ML). In Kürze In den beiden Untersuchungsgebieten Kaiserstuhl und Markgräfler- land konnte die Wildkatze flächendeckend nachgewiesen werden. Die berechneten Wildkatzendichten von 0.58 Individuen/km2 (KS) und 0.44 Individuen/km2 (ML) entsprechen im bundesweiten Ver- gleich einer mittleren bis mittelhohen Wildkatzendichte. Nur an wenigen Lockstöcken wurden Hauskatzenhaare gefunden. In beiden Untersuchungsgebieten wurde ein sehr hoher Hybridanteil ermittelt (62% im Kaiserstuhl, 46% im Markgräflerland). Die Vorkommen gehören populationsgenetisch zur westdeutschen seltener Anblick: Eine Wildkatze besucht tags- Wildkatzenpopulation. In beiden Untersuchungsgebieten wurde eine über einen Lockstock. Foto: FVA hohe genetische Diversität ermittelt. Erfassung und Gen-Analysen Das Wildkatzenmonitoring wurde mit der weiten großen Anzahl an gefundenen Baldrian-Lockstockmethode durchgeführt. Haaren, wurden aus Kostengründen in Dafür wurden in jedem Untersuchungsgebiet jedem Gebiet nur die Hälfte der Funde 50 Lockstöcke (angeraute Holzlatten) an ge- analysiert. Um dennoch das gesamte Un- eigneten Standorten aufgestellt und mit tersuchungsgebiet abzudecken, wurde von Baldrian besprüht. Die dadurch angelockten jedem Lockstock die Haarfunde von jeder Katzen reiben sich am Lockstock und ausge- 2. Woche analysiert. rissene Haare bleiben am Stock hängen. In einem Zeitraum von 10 Wochen (Februar – Gen-Analysen Mitte April) wurden die Haarfunde wöchent- Die vorliegenden Ergebnisse resultieren lich eingesammelt und der Baldrian erneuert. aus mehreren Analyseverfahren. Der erste Die genetische Analyse der Haarfunde führte Schritt dient der Artbestimmung. Zur Art- das Senckenberg-Zentrum für Wildtiergenetik bestimmung und Haplotypisierung wurde in Gelnhausen durch. Aufgrund der bundes- mittels PCR (Polymeraseketten-Reaktion) 3
ein Fragment der mitochondrialen (mtDNA) Fotos der Wildkameras an den Lockstö- sequenziert. Die erhaltenen Sequenzen wur- cken den bioinformatisch analysiert und mit der An 75 der 100 Lockstöcke wurden während NCBI Genbank (www.ncbi.nlm.nih.gov/ der Untersuchung Wildkameras angebracht. genbank) abgeglichen [1]. Damit war es mög- Wildkatzen und Hauskatzen sowie viele wei- lich, Haarfunde von anderen Tierarten auszu- tere Tierarten konnten mittels Kamera fest- sortieren, z.B. stammten einige Haaren von Insgesamt gehalten werden. Exemplarisch wurden eini- Steinmarder, Baummarder oder Fuchs. Mit ge Fotos den jeweiligen Ergebnissen der ge- wurden 76 dem Analyseverfahren ist jedoch nicht mög- lich, Aussagen über das Individuum oder über netischen Analyse zugeordnet (siehe Abbil- Wildkatzen den Hybridisierungsgrad zu machen. dungen). Diese Zuordnung gelingt nicht in nachgewiesen, allen Fällen. Zur Bestimmung der Individuen, genetischen darunter 40 Diversität, Populationszugehörigkeit und zur Hybride. Nur 6 Bestimmung des Hybridisierungsgrades wur- Hauskatzen de eine SNP-Analyse (single nucleotide poly- morphism) durchgeführt. wurden genetisch erfasst. Ergebnisse in Zahlen UNTERSUCHUNGSGEBIET UNTERSUCHUNGSGEBIET KAISERSTUHL MARKGRÄFLERLAND berechnete Wildkatzendichten in den Untersuchungsgebieten [1]: 0.58 Individuen pro Quadratkilometer 0.44 Individuen pro Quadratkilometer mit Konfidenzintervall zwischen 0.44 und 0.79 mit Konfidenzintervall zwischen 0.41 und 0.56 Verteilung der Nachweise auf 50 Lockstöcke: mit Wildkatzennachweis mit Hauskatzennachweis mit Wild– und Hauskatzennachweis ohne Katzennachweis Übersicht Haarfunde Zuordnung der Individuen KS ML KS ML Haarfunde insgesamt 183 177 Anzahl Individuen 38 38 Haarfunde analysiert 67 76 Anzahl Wildkatzen 9 18 Wildkatzennachweise 56 70 Anzahl Hauskatzen 2 4 Hauskatzennachweise 7 5 Anzahl Felis sp. 2 1 Nachweise Felis sp. 4 1 Anzahl Hybride 25 15 4
Insgesamt wurden 183 Haarproben gefunden. Ein Teil der Pro- UNTERSUCHUNGSGEBIET ben wurde aufgrund geringer Probenqualität oder zu weniger KAISERSTUHL Haare aussortiert. Von den 67 analysierten Haarproben stammten 56 von Wildkat- zen, 7 von Hauskatzen, 4 von Katzenartigen (Felis sp.). Die Haar- funde konnten 38 Individuen zugeordnet werden: 9 Wildkatzen, 25 Hybriden, 2 Hauskatzen und 2 Katzenartigen. Wildkatzendichte Die flächendeckende Verbreitung der mutlich auf vereinzelte Überflutungser- Wildkatze in geeigneten Lebensräu- eignisse oder Holzarbeiten zurückzu- men am Kaiserstuhl und in den an- führen. Während der Telemetriestudie grenzenden Rheinauen konnte bestä- von 2010 und 2015 konnten dort meh- tigt werden. Die berechnete Wildkat- rere Individuen erfolgreich besendert zendichte von 0.58 Tieren pro Quad- und für mehrere Monate beobachtet ratkilometer entspricht im bundeswei- werden [2]. Auch anhand weiterer Da- ten Vergleich einer mittelhohen Wild- ten aus dem Wildkatzenmonitoring sind katzendichte, etwa vergleichbar mit dort mehrere Wildkatzen bestätigt. den Vorkommen in Rheinland-Pfalz Verteilung der Lockstöcke im Un- [1]. Unter Berücksichtigung des Wald- Von 38 erfassten Individuen sind 19 tersuchungsgebiet Kaiserstuhl. anteils, der im rheinland-pfälzischen weiblich und 19 männlich. Das Ge- Untersuchungsgebiet wesentlich hö- schlechterverhältnis ist ausgeglichen. her ist als im Kaiserstuhl, ist die Wild- In Abbildung 1 ist der Anteil der Männ- katzendichte verhältnismäßig hoch. chen höher, weil 4 männliche Individu- Etwas überraschend sind die wenigen en an mehreren Lockstöcken nachge- Wildkatzenfunde in den angrenzenden wiesen wurden – eines sogar an 6 ver- Rheinauewäldern im Nordwesten des schiedenen. Der Grund für die höhere Untersuchungsgebiets. Das Ausbleiben Fängigkeit der Männchen könnte durch von Haarfunden an den Lockstöcken die zahlreichen, meist subadulten um Burkheim und Jechtingen ist ver- Männchen begründet werden, die auf der Suche nach einem eigenen Territo- rium weite Strecken zurücklegen und mehrere Lockstöcke besuchen. Abbildung 1. Geschlechterverteilung der nach- gewiesenen Individuen an einzelnen Lockstö- cken im Untersuchungsgebiet Kaiserstuhl. Ab- bildung aus Quelle: Rolshausen et al. (2021): Populationsgenetische Analyse der Haarproben von Wildkatzen für den nationalen FFH-Bericht 2025. Abschlussbericht [1]. 5
UNTERSUCHUNGSGEBIET KAISERSTUHL Hybridvorkommen Abbildung 2 zeigt die Verteilung Hybriden am Kaiserstuhl und den der Wildkatzen, Hybriden und Rheinauen war seit der Telemetrie- Hauskatzen im Untersuchungsge- studie, die von 2010 bis 2015 durch- biet. Die genetischen reinen geführt wurde, bekannt [2]. Ein er- Wildkatzen verteilen sich über höhter Anteil an Hybriden in einer das gesamte Gebiet. Individuen Population wird häufig nach der Aus- waren teilweise an mehreren breitung in neue Verbreitungsgebiete Lockstöcken zu finden. Die sehr beobachtet. Man ging davon aus, große Anzahl an Hybriden im dass weitere Hybridisierungsereignis- Untersuchungsgebiet ist ein sehr se nach Populationsetablierung in auffallender Befund. Die häufigs- dem Gebiet ausbleiben. Die vorlie- te Hybridart sind Wildkatzenrück- genden Ergebnisse zeigen, dass auch kreuzungen, also eine Kreuzung nach der Etablierung der Population zwischen einer Wildkatze und vermehrt Hybride in diesem Gebiet Genetisch nachgewiesene Wildkatzenrück- einem Wildkatzenhybrid. Es ka- vorkommen. Es muss daher nach kreuzung im Kaiserstuhl. Foto: FVA men auch F1 und F2 Hybride vor, weiteren Ursachen und Einflussfakto- was auf kürzlich stattgefundene ren, die eine Hybridisierung begüns- Hybridisierungsereignisse schlie- tigen, gesucht werden. ßen lässt. Weniger häufiger wur- den Hauskatzenrückkreuzungen gefunden. Das Vorkommen von Abbildung 2: Verteilung von Wildkatzen, Haus- katzen und Hybriden an Lockstöcken im Unter- suchungsgebiet Kaiserstuhl. Abbildung aus Quelle: Rolshausen et al. (2021): Abschlussbe- richt. Populationsgenetische Analyse der Haar- proben von Wildkatzen für den nationalen FFH- Bericht 2025.[1] 6
Insgesamt wurden 177 Haarproben gefunden. Ein Teil der Pro- UNTERSUCHUNGSGEBIET ben wurde aufgrund geringer Probenqualität oder zu weniger MARKGRÄFLERLAND Haare aussortiert. 76 Haarproben wurden genetisch analysiert. Es wurde 70-mal Wildkatze, 5 mal Hauskatze und 1 mal eine Katzenartige nachgewiesen. Die Haarproben konnten 18 Wild- katzen, 15 Hybriden, 4 Hauskatzen und 1 Katzenartigen zuge- ordnet werden. Wildkatzendichte Die Wildkatzenverbreitung im Unter- Männchen verschoben, was ein typi- suchungsgebiet Markgräflerland ist sches Bild bei der Anwendung der flächendeckend und entspricht mit Lockstockmethode ist. Neben der tat- 0.44 Tieren pro Quadratkilometer ei- sächlich höheren Anzahl an Männchen ner relativ hohen Dichte für ein erst waren diese auch häufiger an mehreren neu besiedeltes Gebiet. Bereits 2011 Lockstöcken. Ein Weibchen war an 2 konnten vereinzelt Wildkatzen per Lockstöcken, 8 Männchen waren an Lockstock nachgewiesen werden, die- mehreren Lockstöcken, eines sogar an ses Vorkommen bestätigt sich erneut 5 Standorten. Der Grund für die höhere 2016 und 2017 im Rahmen des Pro- Fängigkeit der Männchen könnte durch Verteilung der Lockstöcke im Unter- jektes MOBIL. In den höchsten Lagen die zahlreichen, meist subadulten suchungsgebiet Markgräflerland. im Nordosten des Untersuchungsge- Männchen begründet werden, die auf biets wurden keine Wildkatzenhaare der Suche nach einem eigenen Territo- gefunden. Wildkatzen wurden bis auf rium weite Strecken zurücklegen und 760m NN im Gebiet nachgewiesen. mehrere Lockstöcke besuchen. Von den 38 nachgewiesenen Individu- en sind 14 weiblich und 24 männlich. Die Geschlechterverteilung ist zu den Abbildung 3: Verteilung von Wildkatzen, Haus- katzen und Hybriden an Lockstöcken im Unter- suchungsgebiet Markgräflerland. Abbildung aus Quelle: Rolshausen et al. (2021): Abschlussbe- richt. Populationsgenetische Analyse der Haar- proben von Wildkatzen für den nationalen FFH- Bericht 2025. 7
UNTERSUCHUNGSGEBIET MARKGRÄFLERLAND Hybridvorkommen Wie auch im Kaiserstuhl wurden im Un- tersuchungsgebiet Markgräflerland meh- rere Hybridindividuen gefunden. Unter den Hybriden waren sowohl F1- und F2- Hybride als auch Wildkatzenrückkreuzun- gen, die aus der Kreuzung von einer Wildkatze mit einem Hybrid hervorgeht. Nur eine Hauskatzenrückkreuzung wurde nachgewiesen. In der Verteilung der Wildkatzennach- weise fällt auf, dass sich diese haupt- sächlich im Wald befinden. Im gesamten Osten des Untersuchungsgebiete, links und rechts von der Bahnlinie wurden hauptsächlich Hybride gefunden. Genetisch nachgewiesener F1-Hybrid im Markgräflerland. Die starke Tige- rung auf den Flanken lässt eine Hybridisierung bereits vermuten. Die Flan- ken der Wildkatzen sind meist verwaschen ohne kontrastreiche Tigerung. Foto: FVA Abbildung 2: Verteilung von Wildkatzen, Haus- katzen und Hybriden an Lockstöcken im Unter- suchungsgebiet Kaiserstuhl. Abbildung aus Quelle: Rolshausen et al. (2021): Abschlussbe- richt. Populationsgenetische Analyse der Haar- proben von Wildkatzen für den nationalen FFH- Bericht 2025. 8
Schlussfolgerungen und Konsequenzen Die Gefährdung der Wildkatzenpo- besiedelten Gebieten gefunden [6]. pulation in Baden-Württemberg Bisherige Studien zeigen deutliche durch Hybridisierung wurde durch Unterschiede in den Hybridisierungs- diese systematische Erhebung mit- raten zwischen den Lebensräumen. tels Lockstöcken bestätigt. Im Rah- In großen, zusammenhängenden und men des Wildkatzenmonitorings strukturreichen Waldgebieten wie wurden auch in den letzten Jahren dem Hunsrück, Hainich, Eifel wurden vermehrt Wildkatzenhybride ge- die geringsten Hybridisierungsraten funden [3]. in Europa gefunden. Wohingegen in den fragmentierten, offenland- Die errechneten Hybridisierungsra- geprägten Lebensräumen wie Schott- ten von 62% im Kaiserstuhl und land, Ungarn, Frankreich und Baden- 46% im Markgräflerland liegen Württemberg höhere Hybridzahlen deutlich über dem Bundesdurch- gefunden wurden [7,8]. Welche Fak- schnitt, der mit 3,9 % bisher als toren die hohen Hybridvorkommen in sehr gering eingeschätzt wurde [4, den beiden Untersuchungsgebieten Genetisch nachgewiesene Wildkatzenrück- 5]. Die meisten Hybriden sind beeinflussen oder begünstigen, ist kreuzung im Markgräflerland. Foto: FVA Wildkatzen-Rückkreuzungen. Es nun Gegenstand weiterer Untersu- wurden auch Hybride der F1 und chungen. der F2 Generation gefunden sowie Rückkreuzungen mit Hauskatzen. Die Erfassung der Wildkatzendichte Im Vergleich waren in den anderen soll laut BfN im 6 Jahres Turnus wie- sieben beteiligten Bundesländern derholt werden um den Bestand- keine Hybride oder nur vereinzelt strend langfristig zu erfassen. zu finden [1]. Im Rahmen einer Abschlussarbeit am Es wurden nur sehr wenige Haus- FVA-Wildtierinstitut werden die Er- katzen nachgewiesen. Diese waren gebnisse des genetischen Monito- meist in der unmittelbaren Nähe rings mit den Ergebnissen des Foto- von Siedlungen zu finden. fallenmonitoring in den beiden Un- tersuchungsgebieten Kaiserstuhl und Ein erhöhter Anteil an Hybriden in Markgräflerland verglichen um Aus- einer Population wird häufig an sagen zur Eignung der beiden Moni- Verbreitungsrändern und in dünn toringmethoden für die Wildkatze machen zu können. HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN Fortführung und Intensivierung des Monitorings Die Entwicklung der Hybridisierung mit Hauskatzen muss dringend weiter beo- bachtet werden. Das Monitoring der Wildkatze muss in Baden-Württemberg intensiviert werden um weitere Hybridvorkommen zu entdecken oder auszu- schließen. Ein über mehrere Generationen angelegtes Monitoring in den Hyb- ridgebieten sollte entwickelt werden. Prüfung von Managementmaßnahmen Es sollte zudem geprüft werden, ob Managementmaßnahmen wie großangeleg- te Sterilisation von Hauskatzen eine geeignete Maßnahmen zur Reduzierung der Hybridisierung führt. 9
Vorkommen der Europäischen Wildkatze in Baden-Württemberg zum Stand 31.12.2020. Die Nachweise sind im 5x5 km Raster darge- stellt., genetisch gesicherte Nachweise in blau und Hinweise mit Foto oder Videobelege in gelb. Schwarze Linien kennzeichnen die Bun- desautobahnen. Datenquellen: FVA, BUND uw. Referenzen [1] Rolshausen G, Cocchiararo B, Müller M, Nowak C Nowak C (2020) Range-wide patterns of human- (2021): Abschlussbericht: Populationsgenetische mediated hybridisation in European wildcats. Analyse der Haarproben von Wildkatzen für den [6] Nussberger B, Currat M, Quilodran CS, Ponta N, nationalen FFH-Bericht 2025 im Auftrag des Keller LF (2018) Range expansion as an explana- Bundesamtes für Naturschutz, Senckenberg Ge- tion for introgression in European wildcats. Biolo- sellschaft für Naturforschung Zentrum für Wild- gical Conservation 218, 49-56. Conservation tiergenetik. Gelnhausen Genetics 21, 247-260 [2] Streif S, Kohnen A, Kraft S, Veith S, Wilhelm C, [7] Pierpaoli M, Biró ZS, Herrmann M, Hupe K, Sandrini M, Suchant R (2016): Die Wildkatze (Felis Fernandes M, Ragni B, Szemethy L, Randi E s. silvestris) in den Rheinauen und am Kaiserstuhl (2003) Genetic distinction of wildcat (Felis silves- - Raum-Zeit-Verhalten der Wildkatze in einer tris) populations in Europe, and hybridization intensiv genutzten Kulturlandschaft. Projektbe- with domestic cats in Hungary. Mol Ecol 12:2585 richt, Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt –2598 Baden-Württemberg, Freiburg. [8] Senn HV, Ghazali M, Kaden J, Barclay D, Harrower [3] Ministerium Ländlicher Raum (2019): Der Wild- B, Campbell RD, Kitchener AC (2019). Distin- tierbericht 2018. Ministerium Ländlicher Raum. guishing the victim from the threat: SNP-based Stuttgart. methods reveal the extent of introgressive hybri- [4] Steyer K, Kraus RHS, Mölich T, Anders O, Cocchi- dization between wildcats and domestic cats in araro B, Frosch C, Geib A, Götz M, Herrmann M, Scotland and inform future in situ and ex situ Hupe, K., Kohnen, A., Krüger, M., Müller, F., Pir JB, management options for species restoration. Reiners, T. E., Roch, S., Schade, U., Schiefenhövel Evolutionary Applications, 12(3), 399–414. P, Siemund M, Simon O, Steeb S, Streif S, Streit, https://doi. org/10.1111/eva.12720 B, Thein J, Tiesmeyer A, Trinzen M, Vogel B and Nowak C (2016): Large scale genetic census of an elusive carnivore, the European Wildcat (Felis s. silvestris). Conservation Genetics 17 (5): 1183– 1199. [5] Tiesmeyer A, Ramos L, Lucas JM, Steyer K, Alves PC, Astaras C, Brix M, Cragniolini M, Domokos C, Jansen R, Kitchener A, Mestdagh X, Migli D, Mul- der JL, Schockert V, Youlato D, Pfenninger M, 10
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