Zwischenbericht- RExx - Der Rhein - Südwestfalen - Express
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RExx – Der Rhein – Südwestfalen – Express Vorstellung eines Konzeptes zur besseren Erschließung Südwestfalens im Schienenverkehr und einer schnelleren Verbindung des Oberbergischen an die Rheinregion -Zwischenbericht- Autoren: Tom Langemann und Andre Trapp E-Mail: bahnprojekt@gmx.de Stand: Februar 2021
Inhaltsverzeichnis Vorwort .................................................................................................................................................... 4 Einleitung ................................................................................................................................................. 5 Aktuelle Situation ..................................................................................................................................... 6 Streckenverläufe der relevanten Teilstrecken für die Idee des RExx ................................................. 6 EuskirchenKöln Hbf .................................................................................................................... 6 Köln HbfGummersbach .............................................................................................................. 6 GummersbachMeinerzhagen ..................................................................................................... 7 MeinerzhagenLüdenscheid ........................................................................................................ 7 MeinerzhagenListerscheid .......................................................................................................... 8 Ergänzungstrecke MeinerzhagenKrummenerl ....................................................................... 8 ListerscheidOlpe ......................................................................................................................... 8 ListerscheidFinnentrop ............................................................................................................... 8 Aktuelle Anbindung und Fahrzeiten zum Knotenpunkt Köln ............................................................... 8 Anbindungen ................................................................................................................................... 8 Fahrzeiten ....................................................................................................................................... 9 NVR / NWL – Machbarkeitsstudie zum Ausbau der RB25 zur S-Bahn ............................................ 10 Bereits geplante (Aus-)Baumaßnahmen ........................................................................................... 11 Rahmenbedingungen für die Grundidee des Rhein-Südwestfalen-Expresses ..................................... 12 Rahmenbedingungen ........................................................................................................................ 12 Vermeidung von Umstiegen ......................................................................................................... 12 Schnelle Verbindung ..................................................................................................................... 12 Hohe Taktfrequenz ....................................................................................................................... 12 Möglichst geringe Ausbaumaßnahmen entlang der Strecken ...................................................... 13 Einplanung von existierenden, tangierenden Bahnlinien.............................................................. 13 Verknüpfung mit angedachten Reaktivierungsprojekten .............................................................. 13 Mögliches Streckenpotential ausnutzen ........................................................................................... 13 Industrie Südwestfalen.................................................................................................................. 13 Hochschulen und Fachhochschulen ................................................................................................. 14 Zielsetzungen der Kreise .................................................................................................................. 14 Nicht weiterverfolgte Ideen ................................................................................................................ 15 Reaktivierung der ehemaligen Verlängerung der Biggesee-Express-Strecke ............................. 15 Verlängerung der Stichstecke MeinerzhagenKrummenerl ....................................................... 15 Umfahrung via Ruhr-Sieg-Strecke ................................................................................................ 15 Der Rhein-Südwestfalen-Express ......................................................................................................... 16 Streckenverlauf des RExx ................................................................................................................. 16 EuskirchenKöln Hbf .................................................................................................................. 16 Köln HbfGummersbach ............................................................................................................ 17 GummersbachMeinerzhagen ................................................................................................... 18 MeinerzhagenLüdenscheid ...................................................................................................... 19 MeinerzhagenListerscheid ........................................................................................................ 20 Seite | 2
ListerscheidOlpe ....................................................................................................................... 21 ListerscheidFinnentrop ............................................................................................................. 21 Möglicher Fahrplan............................................................................................................................ 22 Fahrzeiten ..................................................................................................................................... 22 Anzahl der Umstiege..................................................................................................................... 23 Weitere, nicht zu vernachlässigende Themen ...................................................................................... 23 Fahrzeugeinsatz ................................................................................................................................ 23 Verkehrswende / Fernverkehrsausbau ............................................................................................. 24 Weiterführung des Konzeptes für die Eifelstrecke ............................................................................ 26 Zusammenfassung ................................................................................................................................ 27 Anhang .................................................................................................................................................. 27 Seite | 3
Vorwort Durch viele Fahrten von Südwestfalen in den Kölner Raum bemerkt man als Fahrgast schnell, dass die jetzigen Verbindungen von Umwegen und teilweise langen Wartezeiten gekennzeichnet sind. Attraktiv sind die dadurch nicht. Der Bundesverkehrswegeplan 2030 mit dem Stand von August 2016 weist den südlichen Kreis Olpe, im Bereich Olpe bis ca. Attendorn, mit einem „hohen Defizit“ im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) aus1. Daher ist es notwendig, langfristig die Attraktivität des SPNV zu steigern und die verbundenen Defizite zu minimieren. Als Berechnungsgrundlage für die Einteilung galten dabei u.a. die Erreichbarkeit von Flughäfen, IC-, ICE- und EC-Bahnhöfen sowie die Fahrzeit bis zum Erreichen des nächsten Oberzentrums. Um die Attraktivität zu steigern wurde dieses Konzept ausgearbeitet. Natürlich lässt sich ein solches großes Projekt, wie es hier im Folgenden beschrieben wird, nicht von heute auf morgen umsetzten. Ein grober Zeitrahmen der Fertigstellung könnte Mitte der 2030-er Jahre liegen. In diesem Zeitraum endet unter anderem der Kölner-Dieselnetz-Vertrag, unter dem auch die RB25, die auf einem Hauptteil der untersuchten Strecke fährt, fällt2. Es wäre in diesem Zusammenhang sinnvoll, einen Umstieg auf Fahrzeuge mit Elektroantrieb mit der Umstellung der Gesamtstrecke durchzuführen. Mit diesem Konzept würden verschiedene Bereiche, wie z.B. die Industrie oder der Tourismus, sehr profitieren. Da ein attraktives Angebot geschaffen würde, existierte erstmals ein Anreiz um vom Auto auf die Schienen zu wechseln. Gerade in der Zeit des Klimawandels, in der der Schienenverkehr einer der Haupthoffnungsträger ist, müssen attraktivere Verbindungen in möglichst vielen Orten vorhanden sein. Die Weitergabe von Unterlagen an Dritte, auch auszugsweise, sowie deren Veröffentlichung, Vervielfältigung, Verbreitung oder sonstige Verwertung ist ohne ausdrückliche schriftliche Zustimmung der Autoren nicht zulässig. 1 https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Publikationen/G/bundesverkehrswegeplan-2030-gesamtplan.pdf?__blob=publicationFile, Seite 67 2 https://infoportal.mobil.nrw/organisation-finanzierung/spnv-vergaben/spnv-strecken-in-nrw-mit-durchgefuehrten-vergabeverfahren.html; abgerufen: 14.02.2021 Seite | 4
Einleitung In dieser Untersuchung wird ein Konzept vorgestellt, das zur besseren Bahnerschließung des Raums Südwestfalen und einer schnelleren Verbindung des Oberbergischen Kreises an die Rheinregion führen soll. Ziel ist es, die Vorteile dieses Konzeptes zu verdeutlichen, sodass am Ende eine Machbarkeitsstudie hierzu erfolgt. Dafür wird die aktuelle Situation auf der Strecke von Euskirchen über Köln bis nach Lüdenscheid bzw. bis nach Finnentrop vorgestellt. Dies dient unter anderem zur Veranschaulichung, da jegliche Änderungen auf der Basis der aktuellen Linienverbindungen basieren. Zusätzlich werden die Verbindungen und Fahrzeiten in den Kölner Raum vorgestellt, da diese als Vergleichswerte für die Verbindung des Rhein – Südwestfalen – Expresses dienen sollen. Der Nahverkehr – Rheinland (NVR) und der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) haben gemeinsam eine Machbarkeitsstudie für die Oberbergische Bahn, eine Teilstrecke von Köln bis Lüdenscheid der untersuchten Gesamtstrecke, in Auftrag gegeben. Die Zwischenergebnisse wurden in diese Arbeit mit aufgenommen, damit sie so gut es geht mit in das Konzept integriert werden können. Ausstehend sind hierbei noch die Abschlussergebnisse, die im Laufe des ersten bzw. zweiten Quartals 2021 veröffentlicht werden sollen. Eine Einarbeitung der Ergebnisse aus der Studie erfolgt anschließend. Es gibt darüber hinaus noch weitere Bau- bzw. Ausbaumaßnahmen, die seitens der Aufgabenträger schon beschlossen oder aufgrund der Verzögerungen bei der Machbarkeitsstudie erstmal zurückgestellt wurden. Für dieses Konzept mussten immer wieder Entscheidungen getroffen werden. Diese basieren auf zuvor festgelegten Rahmenbedingungen, auf die bei Entscheidungsprozessen zurückgegriffen wurde. Von diesem Konzept würden unter anderem Hochschulen, Fachhochschulen und die Industrie des Raums Südwestfalen profitieren. Die im Rahmen von ersten konzeptuellen Gesprächen mit Landräten, Bürgermeistern, Aufgabenträgern und weiteren Personen der drei Kreise Kreis Olpe, Oberbergischer Kreis und Märkischer Kreis entstandenen Ergebnisse sind hier ebenfalls festgehalten. Während des Entwicklungsprozesses der Untersuchung kamen Ideen auf, die sich zum Beispiel aus wirtschaftlicher Sicht als nicht umsetzungsfähig herausgestellt haben. Auch diese Ideen werden hier kurz vorgestellt, um die Gedankengänge während des Entwicklungsprozesses zu präsentieren. Der RExx, der Rhein – Südwestfalen – Express, wird anschließend mit seinem Streckenverlauf und den tangierenden Linien vorgestellt. Es sollen hierbei die nötigen Baumaßnahmen aber auch die Vorteile, insbesondere die Fahrzeit, die Anschlüsse und die Anzahl der Umstiege angesprochen werden. Auf einen möglichen Fahrplan wird an der Stelle noch verzichtet, da die Zahlenwerte auf denen der Fahrplanentwurf basiert, eine Schätzung auf Basis ähnlicher Strecken in Kombination mit aktuell bekannten Fahrzeiten enthält. Hier werden vor allem noch die Ergebnisse aus der NVR/NWL – Machbarkeitsstudie, u.a. für einen besseren Vergleich, erwartet. Abschließend werden noch ein paar Worte zu den möglichen einzusetzenden Fahrzeugen und der Verkehrswende zusammengetragen. Seite | 5
Aktuelle Situation Streckenverläufe der relevanten Teilstrecken für die Idee des RExx Der später vorgestellte mögliche Streckenverlauf des RExx verläuft von Euskirchen über Köln nach Meinerzhagen mit dortiger Zugtrennung und Weiterfahrt nach Lüdenscheid bzw. Finnentrop. Hierfür werden in diesem Abschnitt die relevanten Teilstrecken und ihre aktuellen Linien vorgestellt, um einen Vergleich mit dem RExx-Konzept zu ermöglichen. Dabei werden auch mögliche Anschlüsse angesprochen. EuskirchenKöln Hbf Der Streckenabschnitt von Euskirchen bis Köln Hbf wird aktuell von der von/nach RB24, dem RE22 und dem RE12 bedient. Die einzelne Halte sind in der Gummersbach /Lüdenscheid nebenstehenden Abbildung dargestellt. K.-Messe/Deutz K.-Hbf Die RB24 fährt stündlich von Köln Hbf bzw. Köln Messe / Deutz nach Kall. K.-Hansaring Die Linie wird darüber hinaus am Tag bis zu achtmal nach Gerolstein K.-West verlängert. Eine halbe Stunde später fährt eine weitere RB24 zur K.-Süd Verstärkung des Nachmittagsbetriebes von Köln Süd nach Kall. Als Hürth-Kalscheuren Regionalbahn hält diese an jeder sich auf der Strecke befindlichen Station. Brühl-Kierberg Einmal pro Stunde wird die Strecke durch den RE22 ergänzt. Der Erftstadt Regionalexpress hält bis Euskirchen nur an ausgewählten Stationen. Weilerswist Dadurch reduziert sich unter anderem die Fahrzeit von 42 Minuten mit der W.-Derkum RB24 auf 36 Minuten mit dem RE22. Der RE22 fährt zudem ab Gerolstein E.-Großbüllesheim als RB22 bis Trier weiter, hält aber bereits ab Kall an jeder Station. Euskirchen An den Werktagen zweimal und am Wochenende bzw. an Feiertagen dreimal wird die Strecke durch den RE12 verstärkt. Dieser fährt von Köln RE22/RB22 aktuell RE12 aktuell Hbf über Euskirchen nach Trier, hält als Sprinterzug nur an ausgewählten RB24 aktuell Haltestellen und benötigt 14 Minuten weniger bis Trier als der RE22. S23 aktuell RB23 aktuell Insgesamt verkehren zwei bis drei Züge pro Stunde auf der Teilstrecke Euskirchen nach Köln Hbf und umgekehrt. In Euskirchen endet die von Bad Münstereifel kommende RB23, die stündlich Anschluss an die S23 nach Bonn Hbf bietet. Grundsätzlich ist auf der Eifelstrecke in den nächsten Jahren mit einem Fahrgastzuwachs zu rechnen, sodass über eine Kapazitätserhöhung nachgedacht werden muss. von/nach Lüdenscheid Gummersbach Köln HbfGummersbach GM.-Dieringhausen Der Kölner Hauptbahnhof ist durch Köln, aber auch durch die vielen Fern- Ründeroth und Nahverkehrsverbindungen, welche in alle Himmelsrichtungen verkehren, der zentrale Umstiegspunkt für Reisen im Fern- und Engelskirchen Nahbereich. Overath Honrath Auf der Strecke Köln Hbf nach Gummersbach verkehrt die Linie RB25, Hoffnungsthal welche von Köln-Hansaring über Overath nach Lüdenscheid fährt. Alle halbe Stunde bedient ein Zug von Köln Hansaring die Strecke nach Rösrath Gummersbach und hält als Regionalbahn fast immer an jeder auf der Rösrath-Stümpen Strecke befindlichen Station. Einer der beiden Züge innerhalb einer K.-Frankfurter Str. Stunde fährt anschließend weiter bis nach Lüdenscheid. K.-Trimbornstr. K.-Messe/Deutz Köln Hbf K.-Hansaring RB25 aktuell Seite | 6
Die RB25 aus Gummersbach bzw. Lüdenscheid kommend hat in Köln Anschluss an verschiedene Züge des Nah- und Fernverkehrs. Auf der RB25 verkehren Dieseltriebfahrzeuge, da nur zwischen Köln-Frankfurter Str. und Köln- Hansaring eine entsprechende Elektrifizierung auf der Strecke vorhanden ist. GummersbachMeinerzhagen von/nach Von Gummersbach aus fährt die RB25 einmal stündlich nach Lüdenscheid Meinerzhagen und umgedreht. In Meinerzhagen kann man Anschlüsse an Meinerzhagen den entsprechenden Busverkehr erreichen. Marienheide Diese Teilstrecke ist nicht elektrifiziert. Gummersbach von/nach Gummersbach RB25 aktuell MeinerzhagenLüdenscheid Im Abschnitt zwischen Meinerzhagen und Lüdenscheid herrscht heute ein von/nach Stundentakt der RB25. Dabei ist Halver-Oberbrügge ein Bedarfshalt, der Hagen / Dortmund nur nach entsprechender Meldung angefahren wird. Um es an dieser Stelle noch einmal hervorzuheben: Aktuell existiert eine Direktverbindung von Lüdenscheid nach Köln. Zwischen den beiden Bahnhöfen Lüdenscheid und Lüdenscheid – Brügge L.-Brügge liegt ein Halbstundentakt durch die RB25 und RB52 vor. Beide Züge Halver-Oberbrügge befahren diesen Teilabschnitt stündlich. Die RB52 verkehrt nach der Kierspe Wende in Lüdenscheid-Brügge weiter nach Dortmund Hbf über Hagen Meinerzhagen Hbf. von/nach Dieser Teilstreckenverlauf ist, ebenso wie die vorherigen Teilstrecken, Gummersbach / Köln nicht elektrifiziert. RB25 aktuell RB52 aktuell Insgesamt weist die RB25, aufgrund ihres hohen eingleisigen Anteils, eine signifikant erhöhte Ausfallquote auf. Je weiter ein Bahnhof vom Knotenpunkt Köln Hbf entfernt ist, desto eher ist er von Zugausfällen, -verspätungen oder vorzeitigen -wenden aufgrund von zum Beispiel mangelnder Infrastruktur betroffen. Im Jahre 2019 sind 1,2% der Zugkilometer (ca. 68 Verbindungen alleine im Januar 2019) zwischen Meinerzhagen und Lüdenscheid ausgefallen. 75% davon sind auf Störungen in der Infrastruktur zurückzuführen3. 3 https://www.come-on.de/luedenscheid/behandelt-keine-kunden-ausfaelle-rb25-allein-januar-11800075.html Seite | 7
MeinerzhagenListerscheid Zwischen Meinerzhagen und Listerscheid liegen keine für den SPNV verwendeten Gleise. Der ÖPNV findet auf dieser Strecke nur durch Busse der Linie R61 statt. Diese Linie verbindet den Bahnhof in Meinerzhagen mit dem Bahnhof in Attendorn. Der Bus verkehrt zu Schulzeiten anders als in den Ferien. Teilweise, insbesondere an Wochenenden, werden die Leistungen als Taxibus angeboten. Ergänzungstrecke MeinerzhagenKrummenerl Von Meinerzhagen aus existiert eine, 2005 komplett überarbeitete Stichstrecke (DB-Streckennr. 2815), die zum ca. 12km entfernten Steinbruch Krummenerl führt. Diese Güterstrecke wurde unter anderem mit neuen Gleisen und neuer Signaltechnik ausgestattet. Der Steinbruch in Krummenerl liefert Schotter für den Gleisbau. Dieser wird in unregelmäßigen Abständen über die Stecke bis Meinerzhagen und anschließend in Richtung Hagen Güterbahnhof verbracht. Ursprünglich sollte diese Strecke bis auf die Biggesee-Express-Strecke fortgeführt werden. Der Bau wurde aufgrund zweier Weltkriege nie vollendet. ListerscheidOlpe Zwischen Listerscheid und Olpe fährt stündlich der Biggesee-Express, die RB92. Die Strecke ist auf der gesamten Länge eingleisig angelegt und zählt in ganz NRW zu den pünktlichsten Regionalbahnlinien, da sie die Gleise zwischen den Endpunkten alleine befährt4. Zudem sind die Buslinien in Olpe und Attendorn fast alle auf die Ankunfts- und Abfahrtszeiten der RB92 angepasst. Dadurch können ankommende Busfahrgäste ohne lange Umstiegszeiten in die RB92 einsteigen und ankommende Zugfahrgäste in die jeweiligen Busse umsteigen. Aufgrund dieser Vertaktungen sollten die Fahrzeiten, wenn möglich nicht verändert werden. ListerscheidFinnentrop Die RB92 verkehrt über Listerscheid hinaus bis Finnentrop. Aufgrund der Finnentrop Eingleisigkeit der Strecke besteht die einzige Kreuzungsmöglichkeit der Züge, Heggen für die hin- und rückfahrende RB92, in Attendorn. Attendorn Auf der Strecke befinden sich Langsamfahrstellen im Bereich Attendorn- Kraghammer Biggen und Finnentrop-Altfinnentrop. Diese lassen sich auf nicht beschrankte Listerscheid Bahnübergänge zurückführen. Der Aufgabenträger hat schon seit längerem angekündigt, dass diese Langsamfahrstellen beseitigt werden. Bisher fand von/nach Meinerzhagen dieses allerdings noch nicht statt5. RB92 aktuell Aktuelle Anbindung und Fahrzeiten zum Knotenpunkt Köln Anbindungen Die Anbindungen von Overath, Gummersbach, Meinerzhagen und Lüdenscheid nach Köln sind über die direkte Verbindung der RB25 gesichert. Die Orte Attendorn, Finnentrop und Olpe besitzen keine direkte Anbindung nach Köln im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Die RB92 dient als Zubringer um in Finnentrop auf die Ruhr–Sieg– Strecke, auf der der RE16 zwischen Essen und Siegen und die RB91 zwischen Hagen und Siegen 4 https://www.kcitf-nrw.de/fileadmin/03_KC_Seiten/KCITF/Qualitaet/QB19_NRW_SPNV.pdf, Seite 71 5 Quelle nicht abrufbar Seite | 8
fahren, zu gelangen. Über diese Anbindungen können die Orte Essen, Hagen und Siegen mit entsprechender Umstiegszeit in Finnentrop erreicht werden. In Siegen gibt es anschließend die Möglichkeit mit dem RE9 mit einer Umstiegszeit von 22 Minuten über die Sieg–Strecke nach Köln zu fahren. Von Hagen gibt es die Möglichkeit mit dem Nahverkehr, dem RE7, mit einer Umstiegszeit von 15 Minuten nach Köln zu fahren. Bei Nutzung des Fernverkehrs kommen verschiedene IC- und ICE- Verbindungen in Frage. Diese sind mit Umsteigezeiten von 15-20 Minuten erreichbar, verkehren allerdings, bis auf zwei alternierende im Zweistundentakt verkehrende ICs, nur unregelmäßig. Die Gesamtfahrzeiten belaufen sich ab Finnentrop in der Regel auf über zwei Stunden. Eine andere Fahrmöglichkeit ist, mit dem Bus der Linie R61 bis nach Meinerzhagen zu fahren und dort auf die RB25 mit einer Aufenthaltszeit von 15 Minuten umzusteigen. Bei der Wahl der passendsten Verbindung spielen verschiedene Aspekte, wie zum Beispiel Gesamtfahrzeit, Anzahl der Umstiege oder Komfort, eine Rolle. Sie müssen sich an der Möglichkeit, Teilstrecken oder auch die komplette Strecke mit dem Auto zurückzulegen, messen lassen. Fahrzeiten 03:00 02:30 02:00 01:30 01:00 00:30 00:00 Attendorn Gummersbach Lüdenscheid Meinerzhagen Olpe Overath Auto SPV (inkl. Fernverkehr) ÖPNV Abbildung 1 Fahrzeiten in Stunden von verschiedenen Orten nach Köln Hbf Auto: Zeiten ohne Verkehrsbeeinträchtigungen nach google.de/maps; SPV (Schienenpersonenverkehr): ab Attendorn und Lüdenscheid enthalten unregelm. verkehrenden Fernverkehr von Hagen Hbf bis Köln Hbf; ÖPNV: Zeiten entsprechen den kürzesten Regelfahrzeiten an einem Wochentag Abfahrt ab 10.00 Uhr; Verbindungen in der Kategorie Wie im vorherigen Abschnitt schon erwähnt, ist die Gesamtfahrzeit eine der Hauptaspekte für die Wahl der Fortbewegung. In Abbildung 1 sind die Fahrzeiten von verschiedenen Orten nach Köln sowohl mit dem ÖPNV, als auch mit dem Auto dargestellt. Für die Orte Attendorn und Lüdenscheid existieren noch schnellere Verbindungen, wenn der Fernverkehr mit einbezogen wird. Für Meinerzhagen und Olpe liegen fast identische Fahrzeiten mit dem Auto bis nach Köln vor. Die Fahrzeiten mit dem ÖPNV sind im Vergleich aber jeweils über 30 Minuten länger. Im Falle von Olpe ist die Gesamtfahrzeit sogar doppelt so lang. Hier ist das Auto wegen seiner Schnelligkeit deutlich attraktiver. Die Fahrt führt über die A4, welche, gerade im Kölner Bereich, besonders stauanfällig ist. Dies führt im Berufsverkehr häufig zu erhöhten Fahrzeiten. Seite | 9
Die Zeiten mit dem ÖPNV sind von Olpe bzw. von Attendorn nach Köln mehr als doppelt so hoch wie mit dem Auto. Ein Teil der Fahrzeit ist hierbei auf die nicht angepassten Umstiege und die daraus resultierenden Umsteigezeiten zurückzuführen. Bei den Orten, die heute schon mit der RB25 in Richtung Köln angebunden sind werden, im Vergleich zu Attendorn und Olpe, akzeptablere Zeiten erreicht. Trotzdem sind auch hier noch Verbesserungen wünschenswert, sodass sich die Fahrzeiten mit dem Auto und die Fahrzeiten im ÖPNV mehr angleichen. Ziel sollte auf jeden Fall sein, dass die Fahrzeiten nach Köln sich mit dem ÖPNV nicht erhöhen, sondern geringer werden. NVR / NWL – Machbarkeitsstudie zum Ausbau der RB25 zur S-Bahn Der NVR, als SPNV-Besteller der Teilstrecke Köln bis Marienheide, und der NWL, für den Streckenabschnitt Marienheide bis Lüdenscheid, haben zum Ausbau der Strecke bis 2033 eine Machbarkeitsstudie beauftragt6. Gemäß dem im Februar 2020 bekanntgegebenem Zwischenergebnis7 soll die RB25 auf der Strecke Köln-Hansaring bis Gummersbach durch eine S-Bahn mit der Liniennummer 15 ersetzt werden. Außerdem soll der Verlauf über Köln hinaus bis Kall in der Eifel verlängert werden. Von Kall bis Gummersbach ist ein durchgängiger 20-Minuten-Takt vorgesehen. Zwei der drei Umläufe pro Stunde sollen über Gummersbach hinaus bis Marienheide verkehren. Hinzu kämen auf der Gesamtstrecke ein zusätzlicher Halt in Overath-Vilkerath zwischen Köln Hbf und Lüdenscheid und zusätzliche Halte in Köln-Aachner Str., Köln-Weißhausstr., Köln-Klettenberg sowie Hürth-Fischenich zwischen Köln Hbf und Kall. Die RB25 würde gekürzt. Sie ergänzte dann stündlich die in Gummersbach endende S15 mit Halt in Marienheide, Meinerzhagen, Kierspe, Halver-Oberbrügge, Lüdenscheid-Brügge und Lüdenscheid. Eine Anbindung des Kreises Olpe mit Attendorn oder Olpe ist nicht vorgesehen. Für dieses Bedienkonzept soll die Strecke zwischen Kall und Marienheide durchgehend elektrifiziert werden. Im Rahmen des Baues der Kölner Westspange, wozu auch die fehlende Verbindung der S-Bahngleise von K.-Hansaring über K.-West und K.-Süd bis Hürth-Kalscheuren ergänzt werden soll, werden in Köln Hbf und in Köln-Messe/Deutz jeweils ein weiterer S-Bahnsteig ergänzt8. Dieser Ausbau ist notwendig, damit die S15 auf ihrem vom NVR geplanten Linienweg verkehren kann. Die Parkplätze des in Marienheide in Nähe des Bahnhofs gelegenen P+R Parkplatz sollen, um Platz für ein Wendegleis für die S15 zu schaffen, reduziert werden. Der finale Abschlussbericht der Machbarkeitsstudie soll im März 2021 vorliegen. Die Ergebnisse werden daraufhin in diese Untersuchung mit einbezogen. 6 https://sdnet.nvr.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZfGITiZEYreHqA2ixtnSmiLhV4rCAh_90DK9-AJZGbil/Mitteilungsvorlagen_NVR_-HA- _ZV-_VA-_NVR-35-2020.pdf, Seite 1f 7 https://sdnet.nvr.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZVwL0m1rL26mBpHm7CjBk40YZrSzi1laBAf7Jw3H_3ar/Mitteilungsvorlagen_NVR_-HA- _ZV-_VA-_NVR-2-2020.pdf, Seite 1 8 https://sbahnkoeln.de/ausbauprojekt Seite | 10
Bereits geplante (Aus-)Baumaßnahmen In den folgenden Jahren sind auf der Strecke bereits einige Ausbauten geplant. Lüdenscheid ---Grenze NWL / NVR --- Marienheide-Köln Frankfurter Straße Elektrifizierung der Strecke9 Gummersbach Osberghausen Bau eines Betriebsbahnhofes [zurückgestellt bis 2021]10 Ründeroth Barrierefreier Umbau, ggf. Erhöhung von Bahnsteigen [2022-2024]11 Engelskirchen-Ehreshoven Neubau eines Begegnungsabschnittes [zurückgestellt bis 2021]12 Rösrath – ehm. Bhf Porz/Heumar Geschwindigkeitserhöhung von 120km/h auf 140km/h13 Köln Messe/Deutz Köln Messe/Deutz – Hürth Kalscheuren Köln Hbf Neubau der Westspange; zwei neue S-Bahngleise zur Taktverdichtung in Köln Messe/Deutz, Köln Hbf, Köln Hansaring, Köln West, Köln Süd; Neubau der S- Bahnhaltestellen Köln Aachener Straße, Köln Weißhausstraße, Köln Klettenberg, Vorplanung läuft14 Hürth-Kalscheuren Euskirchen 9 https://sdnet.nvr.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZSP7vojMI6NAiG0KhVeFuEya_AfPTgkvMxkgWmnwWQ1X/Beschlussvorlage_NVR_- HA-_ZV-_VA-_NVR-96-2020.pdf, Seite 1f 10 https://sdnet.nvr.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZUsKeW6h4FGoAGCHK2027trJrzH97Xqa-JYessddquBJ/Anlage_2_zur_Ds.-Nr._NVR- 59-2020_-_Uebersicht_Bewertungsergebnisse.pdf, Seite 2; https://sdnet.nvr.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZTWwa9qgrJTMDArLmD9ORkErnRwgHLMmxaA6reef0kS9/Anlage_3a_zur_Ds.- Nr._NVR-59-2020_-_Prio_1_Schienenwege.pdf Seite 13 11 https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/261/1926142.pdf 12 https://sdnet.nvr.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZUsKeW6h4FGoAGCHK2027trJrzH97Xqa-JYessddquBJ/Anlage_2_zur_Ds.-Nr._NVR- 59-2020_-_Uebersicht_Bewertungsergebnisse.pdf, Seite 2; https://sdnet.nvr.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZTWwa9qgrJTMDArLmD9ORkErnRwgHLMmxaA6reef0kS9/Anlage_3a_zur_Ds.- Nr._NVR-59-2020_-_Prio_1_Schienenwege.pdf Seite 14 13 https://sdnet.nvr.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZUsKeW6h4FGoAGCHK2027trJrzH97Xqa-JYessddquBJ/Anlage_2_zur_Ds.-Nr._NVR- 59-2020_-_Uebersicht_Bewertungsergebnisse.pdf, Seite 2; https://sdnet.nvr.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZTWwa9qgrJTMDArLmD9ORkErnRwgHLMmxaA6reef0kS9/Anlage_3a_zur_Ds.- Nr._NVR-59-2020_-_Prio_1_Schienenwege.pdf Seite 14 14 https://sbahnkoeln.de/ausbauprojekt; abgerufen am 06.02.2021 Seite | 11
Rahmenbedingungen für die Grundidee des Rhein- Südwestfalen-Expresses Rahmenbedingungen Um konkret nach Verbesserungsmöglichkeiten suchen zu können, wurden zunächst Rahmenbedingungen definiert, die eine zielorientierte Weiterentwicklung der Untersuchung sicherstellen sollen. Priorisiert ergibt sich damit eine Vorgehensweise anhand derer verschiedene Maßnahmen geprüft und abgewogen werden können. Diese Rahmenbedingungen wurden zu Beginn fest- und für diese Arbeit zur Grunde gelegt. 1. Vermeidung von Umstiegen 2. Schnelle Verbindung 3. Hohe Taktfrequenz 4. Möglichst geringe Ausbaumaßnahmen entlang der Strecken 5. Einplanung von existierenden, tangierenden Bahnlinien 6. Verknüpfung mit angedachten Reaktivierungsprojekten Vermeidung von Umstiegen Umsteigeverbindungen sind, gerade mit Gepäck, immer ein Hemmnis für den Umstieg vom Auto auf die Schiene. Hinzu kommt die Angst um verpasste Anschlüsse, gerade wenn die letzte Verbindung in einer Reisekette nur einen stündlichen Takt bietet. Potentielle Fahrgäste geben dieses oft als Hemmnis für den Umstieg vom Auto auf die Bahn an15. Es gilt also die zukünftigen Verbindungen so lange wie möglich durchfahren zulassen. Sollten Umstiege unvermeidbar sein, so sollten die, die von der Mehrheit der Fahrgäste genutzt werden, möglichst bahnsteigsgleich sein. Darunter ist zu verstehen, dass der Zug entweder auf demselben Gleis oder auf dem Nachbargleis am gleichen Bahnsteig ankommen sollte. Schnelle Verbindung Für weit vom Zielort Köln entfernte Orte ist eine schnelle Verbindung unabdingbar, um im Vergleich zum Auto attraktiver zu sein und die Reisenden zum Umstieg auf die Schiene zu bewegen. Ziel sollte es sein, dass die Bahnfahrzeit einer Strecke nicht mehr als 25% über der Autofahrzeit für die gleiche Distanz liegt. Bei einer Studie wurde herausgefunden, dass Autofahrer eine um diesen Prozentwert höhere Fahrzeit mit der Bahn im Vergleich zum Auto noch als akzeptabel ansahen16. Grundsätzlich gilt allerdings, dass die Verbindung so schnell wie möglich sein sollte bzw. die Gesamtfahrzeit so gering wie möglich. Hohe Taktfrequenz Für nahe an Oberzentren und Großstädten, wie z.B. Köln, gelegene Gebiete können durch die ohnehin schon kurzen Fahrwege keine relevanten Fahrzeitverkürzungen erreicht werden. Daher sollte hier eine entsprechende Taktfrequenz vorgehalten werden, um schnelles Ein- und Auspendeln für große Fahrgastzahlen zu ermöglichen, welche in diesen Bereichen zu erwarten sind. 15 https://vm.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-mvi/intern/bilder/VM_Bilder/Innovationskongress/2-ADAC-A- Nichtnutzung_%C3%96PNV.pdf, Seite 4-6 16 Die Quelle ist zur Zeit nicht auffindbar Seite | 12
Möglichst geringe Ausbaumaßnahmen entlang der Strecken Damit das Gesamtprojekt, nach einer erfolgten Machbarkeitsstudie, eine Chance auf Realisierung erhält, muss die Finanzierung mithilfe von Bundes- und Landesmitteln sichergestellt sein. Diese Mittel können jedoch nur zugeteilt werden, wenn ein Nutzen-Kosten-Indikator (NKI) von mindestens 1 gegeben ist. Der NKI rechnet den Nutzen gegen die entsprechenden Kosten. Zusätzlich wird ein entsprechender Risikozuschlag mit beachtet. Infrastrukturmaßnahmen, wie zum Beispiel Ausbauten auf Zweigleisigkeit oder Elektrifizierung, sind häufig im gehobenen Kostensegment angesiedelt, weswegen die Anzahl bzw. deren Aufwand möglichst klein gehalten werden sollte. Einplanung von existierenden, tangierenden Bahnlinien Die aktuell verkehrenden Bahnlinien sollten möglichst in ihrer derzeitigen zeitlichen Lage und örtlichen Ausdehnung weiter verkehren. Dennoch wird es an einzelnen Stellen, gerade um Anschlüsse sicherzustellen, zu Änderungen kommen müssen. Diese sollten aber möglichst minimal gehalten werden. Ein abgestimmtes Grundkonzept für die tangierenden Linien sollte mit erarbeitet werden. Damit sind die Bahnen gemeint, welche Teilabschnitte der hauptsächlich untersuchten Strecke mitbenutzen. Verknüpfung mit angedachten Reaktivierungsprojekten Regionenübergreifende Planungen sind bei Untersuchungen für Bahnstrecken, die mehrere Aufgabenträger und Landesteile durchziehen, unabdingbar. Einzelne Aufgabenträger haben bereits Reaktivierungsvorhaben ins Auge gefasst, die die Strecke teilweise tangieren. Diese sollten in die Planungen mit einbezogen werden. Gleichzeitig wird ebenfalls ein grobes Grundkonzept für diese Vorhaben entworfen. Mögliches Streckenpotential ausnutzen Industrie Südwestfalen Südwestfalen, u.a. mit dem Märkischen Kreis und dem Kreis Olpe, wird gerne als „Herzkammer des Mittelstands“ bezeichnet17. Die Region bietet gute wirtschaftliche Perspektiven, leidet aber, aufgrund des hohen Anteils an produzierendem Gewerbe, unter akutem Fachkräftemangel. Junge Leute ziehen nach einer entsprechenden Qualifikation oft zum Studieren oder für eine Ausbildung weg, finden aber den Weg wieder zurück in die Heimat nicht. Perspektivisch kann die Struktur Südwestfalens nicht die gleiche Infrastruktur bieten, wie der Rhein/Ruhr-Großraum. Um trotzdem eine Attraktivierung diesbezüglich zu erreichen, sind schnelle, NRW-weite Anbindungen essentiell. Im Rhein/Ruhr-Großraum wurde dazu das Rhein-Ruhr-Express-Projekt, in dem auf der Hauptachse zwischen Köln und Dortmund alle 15 Minuten ein Zug in jede Richtung verkehren soll, geplant18. Es soll schrittweise bis Mitte der 2030ger Jahre eingeführt werden. Die Region Südwestfalen profitiert hiervon, außer am äußersten Zipfel in Soest im gleichnamigen Kreis, nicht. Um Fachkräfte für ihr Unternehmen in die Region zu locken, ohne dass diese ihren Wohnsitz, in diesem Falle in Köln, aufgeben müssen, hat ein Unternehmen im Kreis Olpe bereits 2019 einen Bus gechartert, der jeden Tag Fachkräfte aus der Rheinstadt in den Kreis bringt19. Dies zeigt, wozu die Unternehmen, aufgrund des Mangels mittlerweile zurückgreifen, um ihre Stellen besetzen zu können. Das produzierende Gewerbe, gerade die Metallverarbeitung, ist im Märkischen Kreis und im Kreis Olpe überproportional vertreten20. Sämtlicher An- und Abtransport wird zurzeit über die Straße abgewickelt. Dies erzeugt nicht nur enorme CO2- Ausstöße, steigert die Abnutzung der Straßeninfrastruktur und 17 https://www.wp.de/region/sauer-und-siegerland/suedwestfalen-ist-die-herzkammer-des-mittelstands-id12097813.html 18 https://www.rrx.de/, abgerufen 14.02.2021 19 https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/mittelstand-her-mit-den-freaks-1.4704950 20 https://www.nrwbank.de/export/sites/nrwbank/de/corporate/downloads/presse/publikationen/regionalwirtschaftliche-profile- nrw/NRW.BANK_Wirtschaftsregion_Suedwestfalen_2020.pdf Seite | 13
strapaziert die Akzeptanz der Anlieger der Ausfahrtsstraßen, sondern fördert aufgrund der u.a. aufgrund der Lärm- und weiterer Emissionen nicht die Gesundheit im Naherholungsgebiet Biggesee. Eine bessere Anbindung an den Raum Südwestfalen wirkt nicht nur dem Fachkräftemangel entgegen. Sie bietet auch neue Möglichkeit, die entsprechenden Waren zu transportieren. Hochschulen und Fachhochschulen Mit Lüdenscheid (FH-Südwestfalen), Gummersbach (TH Köln), Köln (u.a. TH Köln, Universität Köln, HfMT Köln) und Siegen (Universität Siegen) existieren mehrere Hochschulstandorte entlang bzw. in der Nähe der Strecke. Die Studierenden, aber auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschulen und Fachhochschulen, müssen zurzeit mit dem ÖPNV große Umwege in Kauf nehmen, um andere Standorte oder andere Hochschulen zu erreichen. Durch den später vorgestellten RExx werden neue Querverbindungen geschaffen, die sämtliche Verbindungen dieser drei Standorte in schnellerer Zeit erreichbar machen. Zu beachten sind dabei auch die Studierenden, die nicht in unmittelbarer Nähe ihrer jeweiligen Hochschule wohnen und daher heute oftmals auf das Auto zurückgreifen, da die ÖPNV-Verbindungen übermäßig lange Zeit in Anspruch nehmen. Die Universität Siegen gibt eine Statistik heraus, in der sie die regionale Herkunft der Studierende erfasst. Im Wintersemester 2020 / 2021 sind aus dem Märkischen Kreis (4,54%) und dem Oberbergischen Kreis (5,66%) insgesamt 1909 Studenten eingeschrieben. Nicht erfasst sind hierbei die Beurlaubten und ausländischen Studierenden im Deutschkurs21. Für die anderen Hochschulen bzw. Fachhochschulen werden keine ähnlichen Statistiken herausgegeben. Aus der Statistik der Universität Siegen ist zu erkennen, dass die Studierenden aus den unterschiedlichsten, teils weit entfernten, Orten kommen. Gerade deswegen sollten nötige Querverbindungen erstellt werden, da u.a. Studierenden diese mit ihrem Semesterticket sinnvoll nutzen könnten. Zielsetzungen der Kreise Seit Beginn des Projektes (Anfang 2020) sind einige Gespräche mit Landräten, Bürgermeistern, Aufgabenträgern und weiteren Personen der drei Kreise Kreis Olpe, Märkischer Kreis und Oberbergischer Kreis zustande gekommen. Dabei haben sich aus diesen Gesprächen verschiedene Ziele herauskristallisiert, welche hier festgehalten werden: Kreis Olpe • Direktverbindung nach Gummersbach / Köln Hbf • Schnellere Anbindung an Gummersbach / Köln Hbf • Anbindung an den Märkischen Kreis im SPNV Märkischer Kreis • Schnellere Anbindung an Gummersbach / Köln Hbf • Möglichst umstiegsfreie Anbindung an Gummersbach / Köln Hbf • Anbindung an den Kreis Olpe im SPNV Oberbergischer Kreis • Umsetzung der Ergebnisse aus der NVR / NWL – Machbarkeitsstudie Nicht alle diese Ziele lassen sich miteinander vereinbaren, insbesondere bei der Einführung des RExx. Durch die starke Frequenz der drei S-Bahnen in einer Stunde sind die Gleise im Abschnitt Gummersbach bis Köln an ihrem Limit. Einen Regionalexpress der zudem noch Halte auslässt und 21 https://www.uni-siegen.de/start/die_universitaet/ueber_uns/daten/berichte/bundeslaender_und_kreise_aus_der_hochschulregion.pdf Seite | 14
dadurch schneller ist, wird sich nicht in das Konzept der 20-minütigen S-Bahn integrieren lassen. Daher wurde in der Untersuchung versucht, Kompromisse einzugehen, die einen annähernden 20-Minuten Takt in den Bereichen herstellen, die nah an Köln liegen, da hier die entsprechende Anzahl an Fahrgästen vorhanden ist, vgl. Rahmenbedingung drei. Jede weitere Ergänzung zum 20-minütigen S-Bahn Verkehr auf der Strecke der Machbarkeitsstudie würden teils massive Umbaumaßnahmen erfordern. Nicht weiterverfolgte Ideen Reaktivierung der ehemaligen Verlängerung der Biggesee-Express-Strecke Früher existierte von Olpe via Drolshagen eine Direktverbindung nach Gummersbach-Dieringhausen. Diese wurde für den Schienenverkehr 1993 stillgelegt und ist heute größtenteils mit einem Radweg überbaut. Eine Reaktivierung ist, aufgrund von weitreichenden Überbauungen sowie fehlenden oder abgerissenen Ingenieurbauwerken und des Kostenaufwandes, nicht als wirtschaftlich anzusehen. Der NWL entgegnete zu einer möglichen Reaktivierung im Juni 2020: „Jedoch muss [\] auch immer eine realistische Chance auf infrastrukturseitige Umsetzung, Finanzierung der Investitionen und eines dauerhaften Betriebs gegeben sein. Dies ist [\] für den genannten Korridor im Rahmen einer für den SPNV geeigneten Reaktivierung derzeit nicht gegeben.“22 Verlängerung der Stichstecke MeinerzhagenKrummenerl Die bei der DB unter der Streckennummer 2815 geführte Stichstrecke von Meinerzhagen zum Steinbruch Krummenerl sollte ursprünglich auf die Biggesee-Express-Stecke bei Eichhagen vor Olpe einmünden. Eine Fortführung auf der ursprünglich geforderten Route lässt sich heute nicht wirtschaftlich umsetzen. Es wären mehrere Brücken sowie ein Tunnel von mind. einem Kilometer Länge notwendig. Gleichzeig wäre nur eine Verbindung nach Olpe auf dieser Route möglich. Aufgrund des irreversiblen eingleisigen Rückbaus des Bahnhofes zu einem Haltepunkt wäre dort nur ein Halt außerhalb der Taktminute, in der die RB92 den Haltepunkt belegt, möglich. Folglich wären Anschlüsse an den Busverkehr, welcher an die Taktminute angepasst ist, oder an die RB92 in Richtung Finnentrop via Attendorn nur unter Inkaufnahme langer Umstiegszeiten möglich. Daher ist diese Verbindung nicht als attraktiv anzusehen. Umfahrung via Ruhr-Sieg-Strecke Die Ruhr-Sieg-Strecke erstreckt sich von Hagen durchs Lennetal bis nach Siegen. Von Olpe und Attendorn aus erreicht man mit der RB92 den Umstiegspunkt Finnentrop. Von dort können verschiedene Verbindungen nach Köln genutzt werden. Da die Ruhr-Sieg-Strecke sowohl ab Finnentop in Richtung Hagen als auch in Richtung Siegen nur Maximalgeschwindigkeiten zwischen 70-100km/h bietet und auf diesen Routen größere Umwege über die genannten Orte sowie Umstiege in Kauf genommen werden müssen, sind schnelle Verbindungen aus der Achse Olpe-Attendorn über diese Routen ins Rheinland mit Fahrzeiten unterhalb der jetzigen, aufgrund des kurvigen Verlaufes, nur durch teure Infrastrukturausbau- und Verbesserungsmaßnahmen möglich, die fast einem Komplettneubau gleichkämen und daher wirtschaftlich unrealistisch. Daher wurde diese Idee nicht weiterverfolgt. 22 E-Mail M. Stirnberg (NWL), 23. Juni 2020 Seite | 15
Der Rhein-Südwestfalen-Express In diesem Abschnitt wird der Streckenverlauf des RExx vorgestellt. Beim RExx handelt es sich um einen Regionalexpress, welcher das Rheingebiet und Südwestfalen miteinander verbinden soll. Der Zug wird hier als Regionalexpress bezeichnet, da dieser die schnellere Fahrt zwischen Finnentrop bzw. Lüdenscheid nach Köln ermöglichen soll. Es wird keine Aussage darüber getroffen, ob der Zug wirklich als Regionalexpress eingeführt werden sollte oder doch besser als Regionalbahn. Dafür müssten die Streckenprofile genau analysiert werden, was in dieser Untersuchung allerdings nicht stattfand. Dementsprechend wird der Zug hier nur als RExx bezeichnet. Die beiden „x“ dienen hier als Platzhalter für eine beliebige Zahl. Streckenverlauf des RExx Bei dem Rhein-Südwestfalen-Express handelt es sich um einen Regionalexpress, welcher von Euskirchen über Köln nach Meinerzhagen fährt. Der Zug wird in Meinerzhagen geteilt. Ein Teil übernimmt die Fahrt nach Lüdenscheid und der andere Teil fährt über Listerscheid und Attendorn nach Finnentrop. Ergänzend dazu gibt es die S15, welche die Idee der NVR / NWL – Machbarkeitsstudie aufgreifen soll. Es gibt hierbei 3 S-Bahnen, welche jeweils in Kall starten. Sie fahren dabei in einem etwa 20-minütigen Versatz. Zwei davon sind Kurzläufer und enden in Overath. Die verbleibende Langläufer S-Bahn fährt bis Meinerzhagen. Dadurch wird im Abschnitt Kall – Overath ein annähernder 20-Minuten-Takt erreicht. Die in der Machbarkeitsstudie vorgeschlagene Elektrifizierung der Strecke Kall Marienheide wird dieser Untersuchung zugrunde gelegt. EuskirchenKöln Hbf von/nach Gummersbach /Lüdenscheid Die zukünftige S15 soll über Köln hinaus bis Kall in der Eifel verkehren. Daher ist die Eifelstrecke bis nach Trier K.-Messe/Deutz mit in die Planung einzubeziehen. Eine detaillierte K.-Hbf Streckenplanung inkl. Fahrplan wird für den Bereich in K.-Hansaring der Eifel hinter Kall jedoch nicht ausgearbeitet. Ziel ist K.-West es, Empfehlungen für die zukünftige, den K.-Aachener Str. Fahrgastzahlen passende, Bedienung zu geben, die in K.-Süd Übereinstimmung mit der Gesamtstrecke, eine K.-Weißhausstr. sinnvolles Gesamtkonzept ergeben. K.-Klettenberg Die S15 wird pro Stunde mit drei Umläufen verkehren. Hürth-Kalscheuren Zwei der Umläufe sind Kurzläufer, der verbleibende ein H.-Fischenich Langläufer. Auf diesem Teil der Strecke verfolgen alle Brühl-Kierberg drei jedoch die gleiche Haltepolitik. Der Langläufer Erftstadt könnte schon vorzeitig in Euskirchen enden, um Weilerswist Standminuten als Ausgleich für Verspätungen zu bieten. Eine pünktliche Rückfahrt ist für den eingleisigen W.-Derkum Streckenbereich hinter Overath wichtig, da es sonst zu E.-Großbüllesheim noch mehr Verspätungen bei der langlaufenden S15 und Euskirchen dem RExx kommen kann. Nähere Informationen dazu Satzvey finden Sie im Abschnitt „Weiterführung des Konzeptes Mechernich für die Eifelstrecke“. Scheven Der RExx sollte ursprünglich in Köln Hbf enden, um Kall jedoch die Eifelstrecke zu stärken und eine zeitintensive RE22/RB22 aktuell RExx und logistisch aufwendige Wende in Köln Hbf zu RE12 aktuell RE12 RB24 aktuell S15 Langl. ersparen, wurde er in der Planungsphase bis Euskirchen S15 Kurzl. S23 aktuell verlängert. Mit einer Umlaufzeit von ca. 2:45h für 137km RB23 aktuell RB22 S23 liegt er damit im Vergleich zu anderen NRW-RE Linien Seite | 16
im Mittelfeld23. Die Aufenthaltszeit von ca. 25 Minuten am Ende der RExx-Strecke in Euskirchen dient ebenfalls dem Abbau von Verspätungen. Ob der RExx letztendlich wirklich bis Euskirchen fährt hängt hierbei von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von der Gleissituation in Köln. Denkbar sind hier auch andere Richtungen, damit die vorher bereits erwähnte aufwändige Wende in Köln wegfällt. Dadurch werden die Gleise schneller für andere Züge wieder freigegeben. Köln HbfGummersbach Die Gesamtstrecke von Euskirchen nach Lüdenscheid bzw. Finnentrop von/nach könnte an dieser Stelle theoretisch in zwei Abschnitte geteilt werden. Es Lüdenscheid werden nur wenige Fahrgäste über Köln Hbf hinaus, von Euskirchen Gummersbach Richtung Südwestfalen oder von Südwestfalen Richtung Eifel fahren. GM.-Dieringhausen Daher ist in Köln mit einem hohen Fahrgastwechselaufkommen zu Osberghausen rechnen, weshalb eine entsprechende Standzeit angesetzt wird. Ründeroth Köln Hbf ist mit dem Engpass der Hohenzollernbrücke fast permanent Engelskirchen überlastet. Daher werden sowohl in Köln Hbf als auch in Köln- Overath Messe/Deutz die S-Bahnsteige um jeweils zwei erweitert. So stehen pro Honrath Richtung jeweils zwei zur Verfügung, um einen größeren Durchsatz an S- Hoffnungsthal Bahn-Zügen zu erreichen. Dieser Plan wird im Rahmen des Baues der Rösrath Westspange, wozu auch die fehlende Verbindung der S-Bahngleise von K.-Hansaring über K.-West und K.-Süd bis Hürth-Kalscheuren ergänzt Rösrath-Stümpen werden soll, durchgeführt24. Dieser Ausbau ist notwendig, damit die S15 K.-Frankfurter Str. auf ihrem vom NVR geplanten Linienweg verkehren kann. K.-Trimbornstr. K.-Messe/Deutz Der Großraum Köln ist von einem sehr hohen Fahrgastaufkommen geprägt. Aufgrund geringer Fahrzeitvorteile durch einen RE ist in diesem Köln Hbf Bereich gemäß der dritten Rahmenbedingung eine hohe Taktung das Ziel. K.-Hansaring Daher ist hier die S-Bahn, die die entsprechenden Kapazitäten bietet und von/nach im annähernden 20-Minuten-Takt verkehren soll, geeignet. Die Stationen Euskirchen/Kall/Trier Hbf K.-Frankfurter Str. sowie K.-Trimbornstr. gehören zu den zentralen RB25 aktuell Stationen im Kölner Stadtgebiet, an denen regelmäßig S-Bahnen in S15 Langläufer S15 Kurzläufer Richtung Köln Hbf oder in Gegenrichtung verkehren. Auf eine Betrachtung RExx der Fahrgastzahlen wird daher verzichtet. RBxx (Wiehltalbahn) Im weiteren Verlauf der Strecke sind Rösrath-Stümpen, Hoffnungsthal und Honrath gemäß den Fahrgastzahlen als kleinere Stationen einzuordnen. Der S15 20-Minuten-Takt bietet dahingehend ausreichend Kapazitäten. Rösrath ist als Station mit größeren Fahrgastzahlen zu nennen. Da die Differenz zwischen einer RExx-Fahrt und einer S15-Fahrt von Rösrath bis Köln bei ca. 5 Minuten liegt, lohnt sich hier ein RExx-Halt nicht. Bei Einrichtung des Haltes wäre außerdem zu befürchten, dass Fahrgäste, aufgrund der drei Auslasshalte des RExx, dazu tendierten, selbigen anstatt die S15 zu wählen. Dies könnte dafür sorgen, dass die vor- bzw. nachfahrende S15 nur ein sehr geringes Fahrgastaufkommen aufwiese, während der RExx mit Kapazitätsproblemen zu kämpfen hätte. Um diese Situation zu umgehen, wird auf einen RExx-Halt in Rösrath verzichtet. Die Strecke von Overath bis Gummersbach weist, verglichen mit dem zuletzt behandelten Abschnitt, geringere Fahrgastzahlen in Summe auf, wodurch hier ein 20-minütiger S-Bahntakt nicht zielführend ist. Außerdem erreicht man hinter Overath den Bereich der Strecke, in dem durch Auslasshalte des RExx, signifikant kürzere Fahrzeiten erreicht werden können. Gemäß der zweiten Rahmenbedingung ist somit eine schnelle Verbindung, auch wenn die Gleisinfrastruktur höhere Geschwindigkeiten in diesem Bereich nicht zulässt, einem kürzeren Takt vorzuziehen. Ein 20-Minuten S-Bahntakt mit einem überlagerndem RE ist, aufgrund des hohen eingleisigen Streckenanteils, aktuell nicht möglich. Um eine 23 Eigene Statistik, https://www.vrs.de/fileadmin/Dateien/Downloadcenter/Fahrplanmedien/NRW_Fahrplan_2021.PDF 24 https://sbahnkoeln.de/ausbauprojekt; abgerufen 14.02.2021 Seite | 17
entsprechende Erhöhung der Taktfrequenz zu erhalten, wären hier viele Ausbaumaßnahmen notwendig, die in Summe höchstwahrscheinlich wirtschaftlich nicht umsetzbar sind. Geplant wurde daher ein S-Bahn/RE-Verkehr im 30-Minuten Takt, welcher durch den RExx und die Langläufer S-Bahn erreicht wird. Dieser Takt unterscheidet sich zwar grundsätzlich vom S-Bahn-20- Minuten-Takt, jedoch benötigt eine S-Bahn im Vergleich zum RE, durch die zusätzliche Halte annähernd 10 Minuten mehr. Somit ergibt sich aus dem 20-Minuten Takt zwischen Köln und Overath ein annähernder 30-Minuten-Takt zwischen Overath und Gummersbach. Der RExx hält ab Overath nur an den fahrgaststärkeren Stationen Engelskirchen, Gummersbach-Dieringhausen und Gummersbach. Im Vergleich zum Status quo würde damit jede Station hinter Overath bis Gummersbach, mit Ausnahme von Ründeroth, zweimal pro Stunde pro Richtung angefahren, jedoch mit höheren Kapazitäten und kürzeren Fahrzeiten zu den Zentren Gummersbach bzw. Köln. Sollte sich das Angebot etablieren, so kann über die Verlängerung eines weiteren S-Bahnumlaufes nachgedacht werden. Bis Engelskirchen wäre eine Verlängerung einer der in Overath endenden zwei Umläufe ohne weitere Baumaßnahmen an der Strecke möglich. Eine Reaktivierung des Bahnhofs Osberghausen als S-Bahnhalt, wie in der Grafik angegeben, ist optional und steht unmittelbar in Zusammenhang mit der Reaktivierung der Wiehltalbahn. GummersbachMeinerzhagen Die Stationen Gummersbach, Marienheide und Meinerzhagen profitieren an von/nach der bisherigen Strecke der RB25 am meisten von der Umstellung auf einen S- Lüdenscheid Bahn/RE-Verkehr im 30-Minuten Takt. Laut Zwischenbericht der vom NVR und NWL beauftragten Machbarkeitsstudie ist ab Gummersbach mit der S-Bahn Meinerzhagen 25 mit einer Fahrzeit von 66 Minuten bis zum Kölner Hbf zu rechnen . Die RB25 Marienheide benötigt für die gleiche Strecke aktuell 73 Minuten. Im Vergleich zum Auto und Gummersbach der zweiten Rahmenbedingung, dürften hier aber maximal 50 Minuten als von/nach Fahrzeit in Kauf genommen werden, um die Attraktivität im Vergleich zum Auto Gummersbach herzustellen. Dieses ist mit der S-Bahn im 20-Minuten-Takt nicht umsetzbar. RB25 aktuell Der RExx braucht in der aktuellen Kalkulation für die Strecke Gummersbach S15 Langläufer 26 RExx Köln Hbf ca. 59 Minuten und liegt damit näher am Zielwert. Weitere Fahrzeitverkürzungen sind nur durch massiven Ausbau und Neutrassierung der Strecke realisierbar. Für Pendler aus Gummersbach ergibt sich somit fast eine Viertelstunde Unterschied am Tag, ob die S- Bahn oder der RExx gewählt wird. Der in der Machbarkeitsstudie vorgeschlagene Planfall des 20-Minuten-S-Bahn-Taktes inkl. Kürzung der RB25 auf die Strecke Gummersbach Lüdenscheid, um Anschluss an eine in Gummersbach endende S-Bahn zu bieten widerspricht der ersten Rahmenbedingung. Es ist zu befürchten, dass die S15, aufgrund ihrer hohen Streckenlänge, insgesamt sehr verspätungsanfällig wird. Die heutige RB25 weißt schon jetzt eine hohe Ausfall- und Verspätungsquote mit zwei Zügen pro Richtung pro Stunde auf. Auch mit den geplanten Ausbaumaßnahmen werden sich die Quoten, dann mit drei Zügen pro Richtung pro Stunde, nicht signifikant verbessern lassen. Die gekürzte RB25, die nur stündlich verkehren soll, birgt dann die Gefahr, dass bei Verspätung der S-Bahn sehr lange Wartezeiten in Kauf genommen werden müssen. Gleichzeitig kommt ein Umstieg auf der Gesamtstrecke dazu. Durch diesen Umstieg und die verbundenen Umstiegszeiten werden sich die Fahrzeiten für alle Stationen hinter Gummersbach nicht großartig gegenüber dem aktuellen Stand ändern. Dies trägt keinesfalls zu einer Attraktivierung der Strecke bei und bietet dem Auto keinerlei Konkurrenz. Zu erwarten wäre daher, dass die erst 2019 vollständig reaktivierte Strecke ab Meinerzhagen, aufgrund von mangelnder bzw. auf Dauer sinkender Nachfrage, aus den genannten Gründen, wieder eingestellt wird. Dies ist weder im Sinne des Wirtschaftsraumes Südwestfalen, noch im Sinne der Umwelt vorteilhaft. Im ländlich geprägten Raum, zu dem auch die Gemeinde Marienheide zählt ist, selbst bei der Bereitschaft den Zug zu nutzen, das Auto immer noch einer der häufigsten Zubringer zum Bahnhof. 25 Quelle nicht mehr abrufbar 26 Ergebnis der Vorkalkulation Seite | 18
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