2023 AUSSTELLUNGEN - Stadt Donzdorf
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Liebe Kunstfreunde, wenn Gesellschaft und Politik fast nur noch im Krisenmodus funktionieren, dann kommt der Kunst die vornehme Aufgabe zu, Kräfte, Energien und Zuversicht zu mobilisieren, die die Bewältigung dieser Kri- sen ermöglichen. Schon seit vielen Jahren praktizieren wir Konzerte und Ausstellungen als Möglichkei- ten des gemeinsamen Erlebens, als Möglichkeiten der Reflektion und als Möglichkeit, für sich selbst Kraft zu schöpfen aus dem, was andere kraftvoll erschaffen haben. An diesem Gedanken arbeiten wir auch im Jahr 2023 weiter und wir sind sicher, dass es auch im kommenden Jahr gelingen wird, die Ar- beit der Künstlerinnen und Künstler in einem Gesellschaftsverständnis zu sehen, das immer wieder Hoff- nung und Zukunftsgläubigkeit vermittelt. Mit insgesamt 6 Konzerten und 4 Ausstellungen wollen wir Sie durch das Jahr begleiten, wollen im ge- sellschaftlichen Leben der Stadt freudige Höhepunkte vermitteln und diese Freude mit internationalen Gästen teilen. Lassen Sie uns gemeinsam in der Musik und der Bildenden Kunst all das finden, was die Zeiten überdauert, weil es das zutiefst menschliche Suchen nach Sinnhaftigkeit, nach Frieden und nach Freiheit beinhaltet. So gehen wir mit großem Dank an all diejenigen, die uns diese Arbeit durch finanzielle oder ideelle Unterstützung ermöglichen in das Jahr 2023. Dafür wünsche ich Ihnen und allen, die diese Perspektive mit uns teilen, alle Gute. Ihr Martin Stölzle Bürgermeister
Sehr geehrte Kunst- und Kulturfreunde! Den Bildenden Künstlern/innen wie auch den Musiker/innen haben die zurückliegenden Coronajahre manchen Streich gespielt in ihren Plänen und Projekten. Gerade deshalb wollen wir ihnen - liebes Publikum - unsere Bildideen für das Jahr 2023 vorstellen und Neues und Interessantes für sie und ihre Wahrnehmung zeigen. Den Anfang des Eventbogens wird vom 26. Februar bis zum 28. April 2023 der Pariser Künstler Alexandre Yterce bilden. Er ist ein Multitalent. Neben seiner Arbeit als Fotograf und Zeichner/Maler ist Yterce auch Schauspieler und Kurzfilmer und bereitete für das Jahr 2022 auch seinen ersten Spielfilm „Die Stimmen des rissigen Abgrundes“ vor. Wie dieser Titel anreißt, geht es Yterce in seiner gesamten Arbeit um den Menschen in seiner psychischen Gestimmtheit: Wie gehen wir mit unseren inneren Dämonen um, oder anders, sehr gegenwärtig ausgedrückt: Haben wir noch die Kraft, die Welt zu verändern, von der wir wissen, dass sie verändert werden muss angesichts der Seuchen, Kriege und Klimakatastrophen. Durchaus als deutlichen Kontrast dazu entwickelt die Karlsruher Malerin Annett Bienhaus ihren Bilderkosmos. Weniger surreal-mythisch, eher sinnlich-visuell kommen ihre oft großformatigen Gemälde daher. Unter-Wasserwelten, Pferdewesen und auch manchmal mutierte andere Tiere, nicht immer ganz realistisch, aber doch sehr nahbar, anschaulich, manchmal grotesk verändert und mit fremden Elemeten kontrastiert. Eine Malerei der faszinierenden Farben und Farbklänge wird sie verzaubern in der Ausstellung vom 7. 5. bis zum 7. 7. 2022. Mitte September bis Mitte November haben wir Arbeiten von Wolfgang Neumann hier in Donzdorf zu sehen. Der junge Stuttgarter ist ein wahrer Tausensassa der Gegenwartskunst. Er – Maler, Grafiker, Songwriter, Musiker – liebt die grellen, satirischen Szenarien; Bilder, die Nichtzusammenhängendes zusammenbringen, die Menschen, Tiere und Sensationen explodieren lassen, Schrecken und Schönheit zu verbinden suchen. Ebenso werden auch sehr belebend verschiedene Techniken des Malens, Zeichnens, der Druckgrafik frisch miteinander kombiniert zu einem beeindruckenden Stelldichein. Wir sind auf seine Schau gespannt. Vielleicht spielt er mit seiner Band zur Vernissage? Etwas stiller, wenn auch nicht ohne Tiefgang zeigen sich die Bilder des Kölner Künstlers Michael Gatzke, die ab 16. Dezember 2023 hier zu sehen sind. Der erfahrene und weitgereiste Künstler geht als vordergründig figürlicher Gestalter die Spanne zwischen abbildender und abstrakter Darstellung, die Dualität zwischen rationaler und emotionaler Befindlichkeit zwischen Selbstvergessenheit und Kontrolle als malendes Subjekt an, also die existentielle Selbstbefragung des Künstlers zwischen Chaos und souveräner Sicherheit: der Mensch und seine Umgebung. Mit diesem Überblick im Voraus grüßen wir sie sehr herzlich. Bleiben sie gesund und wiss- und sehbegierig. Ihre Kuratoren Rosemarie Vollmer Karl Vollmer
ALEXANDRE YTERCE – LA NUIT NOUS ECOUTE (Die Nacht hört uns zu) Ausstellung im Schloss – 26. 02.2023-28.04.2023 Vernissage am 26.02.2023, 11 Uhr Roter Saal, Schloss Donzdorf LA NUIT NOUS ECOUTE (DIE NACHT HÖRT UNS ZU) Durch literarische, dichterische und mythologische Themen beschäftigt sich das Werk Alexandre Yterce hauptsächlich mit der Frage, wie der Mensch seine inneren ‘Dämonen’ (Langeweile, Ängste, Depressionen, Gier, Hass, usw.) bekämpft, beschwört, überwindet. Der Titel dieser neuen Ausstellung La nuit nous écoute (Die Nacht hört uns zu) ist eine deutliche Anspielung auf seine 1. Ausstellung in Donzdorf 2014: Les paroles de la nuit (Die Worte der Nacht). Bei dieser neuen Gelegenheit wird er Werke zu folgenden Fragen/Themen zeigen: Hören wir noch unseren Träumen zu? Hören wir noch unseren Intuitionen zu? Haben wir noch die Kraft, diese Welt zu ändern, von der wir alle wissen, dass sie verändert werden muss? Ist die Kunst immer noch diese Brücke zwischen dem Chaos der Gefühle und den Erhellungen des Intellekts? ALEXANDRE YTERCE Der Pariser Maler und Fotograph, Alexandre Yterce hat seine Werke u.a. bereits in Paris, in den Niederlanden und in Deutschland ausgestellt. Mit Unterstützung der Stiftung Sylt Quelle verwirklichte er im Jahr 2004 sein Künstlerbuch mit Gedichten von Hölderlin, Fièvres pourpres (Purpurne Fieber, Hybriden- Verlag, Berlin). 2018 erschienen seine Illustrationen der Gedichte von Georg Trakl. Für das Jahr 2023 bereitet er u.a. noch einen Spielfilm Les voix de l’abîme fissuré (Die Stimmen des rissigen Abgrundes).
ANNETT BIENHAUS - washing the water Ausstellung im Schloss – 07.05.2023-07.07.2023 Vernissage am 07.05.2022, 11 Uhr Roter Saal, Schloss Donzdorf Die Malerei von Annett Bienhaus erinnert an märchenhafte Idyllen und Bildwelten die sich jedoch an der Einfachheit ihrer Motivwahl festhalten. Die Motive findet sie in der heimischen Flora und Fauna vor unser Tür, in Naturkundlichen Werken und Zeitschriften. In streng naturalistischer Malweise, Ölfarbe auf Nessel, stellt Annett Bienhaus Tiere und Pflanzen dar. Die Umgebung der Tiere wird nur angedeutet, ein Ast ein Baum, eine Stimmung, diese gießt sie aus verdünnter Ölfarbe, die sich bei näherer Betrachtung ins Ungegenständliche auflöst. Frau Bienhaus arbeitet mit viel Freifläche meist auf großem Format, die Landschaft ist nur angedeutet, das einzig klar Formulierte sind die Tiere (Krähe, Eichelhäher, Spatz, Katze, Hund, Pferd etc.), Leerstellen werden bewusst nicht gefüllt, ihre Motive separiert sie wie kleine Inseln im Bildraum. Neben den Malereien beschäftigt die Künstlerin sich noch mit Collagen, die Einzelteile der Collagen, Blumen, Edelsteine, Muscheln etc. schneidet sie aus schwarz weiss Fotokopien aus und setzt diese dann neu zusammen. Ihre Vorliebe zur barocken Stilllebenmalereien wie die Waldbodenstillleben des Holländers Jan Davidz de Heem waren schon während ihres Studiums an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe erste Inspirationsquellen, jegliche Tierdarstellungen sei es von Malern wie George Stubbs oder Franz Marc aber auch so simple Dinge wie Glanzbildchen aus Poesiealben oder ein bemooster Stock den sie auf einem Spaziergang findet, finden sich in ihren Arbeiten wieder. Sie wuchs in einem sehr kunstaffinen Umfeld auf, beide Elternteile haben ihrerseits Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart studiert . ANNETT BIENHAUS * 22.05.1972 in Stuttgart 1999-2004 Studium der Freien Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Prof. Antes, Prof. Kluge, Simone Westerwinter, Antje Majewski, Prof Wasmuth, Prof.Ackermann, Prof. Dorner und Prof. Van Wamerdam 2004 Diplom an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste 2004-2005 Meisterschülerin bei Prof. Van Wamerdam
WOLFGANG NEUMANN - Abtropfgewicht Ausstellung im Schloss – 17.09.2023-17.11.2023 Vernissage am 17.09.2023, 11 Uhr Roter Saal, Schloss Donzdorf Der Künstler Wolfgang Neumann (Jg. 1977) ist in seinen Werken so vielseitig wie in seinen Themen. Seine Gemälde und Zeichnungen leben von großer Erzählfreude mit Versatzstücken aus real- gegenständlichen und fiktiv- erzählerischen Wirklichkeiten. Seine grell bunt kontrastierenden Farben sind fluide, bewegt und mit ausdrucksvoller Handschrift aufgetragen. Die eingesetzten Materialien sind dabei vielfältig. Inhaltlich arbeitet sich Neumann an gesellschaftlich-medialen, wie auch an kunsthistorisch oder literarischen Themen ab, die er kritisch bis grotesk überspitzt in seine Bildwelt hineinträgt. Seine assioziationsreichen Ausstellungs- und Bildtitel sind oft lautmalerische Wortgebilde und dabei ebenso eigensinnig wie die Songtexte, die er für seine Band „Aus dem Staub“ dichtet. www.wolfgangneumann.com WOLFGANG NEUMANN 1977 geboren Studium an der Staatlichen Akademie der Bilden- den Künste Stuttgart Mitglied im Künstlerbund Baden-Württemberg und im Deutschen Künstlerbund Werke in zahlreichen Sammlungen international www.wolfgangneumann.com
MICHAEL GATZKE - Noli me tangere Ausstellung im Schloss – 17.12.2023-17.02.2024 Vernissage am 17.12.2023, 11 Uhr Roter Saal, Schloss Donzdorf Michael Gatzke verfolgt 2 divergierende Malprinzipien, das der Abstraktion und das der figürlichen Bevölkerung (oft mittels Collage). Mensch und Umgebung sind das Hauptthema von Michael Gatzke. Beide stehen gleichberechtigt nebeneinander. Gefühlte abstrakte Landschaften, immer mehrschichtig, immer auch mit narrativer Dimension. Darin ikonenhaft hineingeworfen Menschen oder Menschengruppen. Der eigentlich scharfe Kontrast erzeugt eine neue symbiotische Sichtweise, bei der die Summe mehr als die Teile ausmachen. Im Zusammenspiel soll der Bildraum triumphieren, der das Auge in ständiger Bewegung hält. Im Gelingen sind die Bilder des Künstlers atmosphärisch aufgeladen. Dann atmen sie die versöhnliche Ruhe und Schrankenlosigkeit eines malerisch und kompositorisch neu erschaffenen kleinen Universums. Michael Gatzke versucht, seine Arbeiten offen zu halten, den letzten Schritt dem Betrachter zu überlassen. Seine Titel geben nur Hinweise. Rätsel dürfen nicht durch den Künstler aufgelöst werden ... MICHAEL GATZKE 2018 Bachelor of Fine Arts (B.F.A.) 2014 Kunststudium Alanus Hochschule, Alfter (Bonn) 1986 - 2014 diverse juristische Berufe 1985 2. Juristisches Staatsexamen, Düssel- dorf 1976 Abitur, Köln
AUSSTELLUNGEN 2023 Alexandre Yterce Ausstellung: 26. Februar 2023 (Vernissage 11 Uhr) – 28.April 2023 Annett Bienhaus Ausstellung: 07. Mai 2023 (Vernissage 11 Uhr) – 07. Juli 2023 Wolfgang Neumann Ausstellung: 17. September 2023 (Vernissage 11 Uhr) – 17. November 2023 Michael Gatzke Ausstellung: 17. Dezember 2023 (Vernissage 11 Uhr) – 17. Februar 2024
Impressum: Stadtverwaltung Donzdorf, Schloss 1-4, 73072 Donzdorf Telefon: 07162-9220, E-Mail: stadt@donzdorf.de Bild Titelseite: „Kannst du es hören 2“ von Claudia Wirth. Ankauf aus der Ausstellung 2022 für die Sammlung der Stadt Donzdorf
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