29 Wie kam das Ausschreibungsmodell in das Erneuerbare-Energien-Gesetz? - Sven Messing - Nomos-Shop

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Schriften zum
Umweltenergierecht                       29
Sven Messing

Wie kam das Ausschreibungsmodell
in das Erneuerbare-Energien-Gesetz?

Eine Analyse der Gesetzgebungsprozesse
zum EEG 2014 und zum EEG 2017

        Nomos
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                    Schriften zum Umweltenergierecht

                    herausgegeben von
                    Prof. Dr. Helmuth Schulze-Fielitz
                    Thorsten Müller
                    Prof. Dr. Sabine Schlacke

                    in Zusammenarbeit mit der
                    Stiftung Umweltenergierecht

                    Band 29

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                Sven Messing

                Wie kam das Ausschreibungsmodell
                in das Erneuerbare-Energien-Gesetz?

                Eine Analyse der Gesetzgebungsprozesse
                zum EEG 2014 und zum EEG 2017

                            Nomos

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                 Gefördert durch ein Begabtenstipendium der Hanns-Seidel-Stiftung aus Mitteln des
                 Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

                 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in
                 der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
                 Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
                 Zugl.: Erlangen-Nürnberg, Univ., Diss., 2020
                 ISBN 978-3-8487-7712-9 (Print)
                 ISBN 978-3-7489-2105-9 (ePDF)

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                 1. Auflage 2020
                 © Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2020. Gesamtverantwortung für Druck
                 und Herstellung bei der Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. Alle Rechte, auch
                 die des Nachdrucks von Auszügen, der fotomechanischen Wiedergabe und der Über-
                 setzung, vorbehalten. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.

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Vorwort

Mein Interesse für die deutsche Energiepolitik wurde im Rahmen eines
Praktikums im Deutschen Bundestag im Frühjahr 2011 geweckt. Die Nu-
klearkatastrophe von Fukushima und die Debatte um die zukünftige Nut-
zung der Kernenergie dominierten die politische Agenda. Aber auch ande-
re energiepolitische Themen wie die Einführung des Biokraftstoffs E10
und der anstehende Gesetzgebungsprozess zum EEG 2012 waren Gegen-
stand der politischen Debatte.
   Da seit der Verabschiedung des EEG 2000 die Förderung erneuerbarer
Energien über feste Einspeisevergütungen ein Grundpfeiler des Erneuerba-
re-Energien-Gesetzes war, hat die Umstellung auf Ausschreibungen mein
Interesse geweckt. Nachdem in der Vergangenheit der Staat den Preis für
erneuerbare Energien gesetzlich festgelegt hatte, erfolgt die Preisbildung
nun durch den Markt. Wegen der Bedeutung des Erneuerbare-Energien-
Gesetzes für die Energiewende im Stromsektor erschien mir dieser Politik-
wechsel sowohl politisch als auch wissenschaftlich relevant, sodass ich ihn
zum Thema meiner Dissertation machte.
   Als die Themenfindung im Frühjahr 2016 abgeschlossen war, konnte
ich – noch vor der Verabschiedung des EEG 2017 – mit meiner Forschung
beginnen. So war es zum Beispiel möglich, nur wenige Monate nach dem
Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens erste Experteninterviews mit rele-
vanten Akteuren durchzuführen. Die mehrjährige Forschungsarbeit fand
schließlich mit der Abgabe der Dissertation im Februar 2020 ihren Ab-
schluss.
   Kurz darauf hat die Corona-Pandemie die Welt verändert. Die politische
Reaktion auf die Krise wird auch Auswirkungen auf die deutsche Energie-
politik haben: Bereits jetzt steht im Rahmen des Corona-Konjunkturpakets
eine weitere Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes bevor. Als dyna-
misches Politikfeld wird die Förderung erneuerbarer Energien somit auch
in Zukunft interessante Anknüpfungspunkte für weitere Forschungsarbei-
ten bieten.

Fürth, 14. Juli 2020

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Danksagung

Mein besonderer Dank gilt meiner Doktormutter Prof. Dr. Petra Bendel,
Leiterin des Zentralinstituts für Regionenforschung der FAU Erlangen-
Nürnberg, für ihre hervorragende Betreuung meiner Promotion von der
Themenfindung bis zur Abgabe.
   Darüber hinaus danke ich Prof. Dr. Markus Krajewski, Inhaber des
Lehrstuhls für Öffentliches Recht und Völkerrecht der Juristischen Fakul-
tät der FAU Erlangen-Nürnberg, dass er als Zweitgutachter diese Disserta-
tion bewertet hat. Einen wichtigen Beitrag leistete als Drittgutachter in der
Disputation auch Prof. Dr. Heinrich Pehle mit seiner umweltpolitischen
Expertise.
   Die Dissertation wurde durch ein Begabtenstipendium der Hanns-Sei-
del-Stiftung aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und For-
schung gefördert. Daher bedanke ich mich an dieser Stelle herzlich für das
in mich gesetzte Vertrauen.
   Empirisch waren die Experteninterviews eine wichtige Grundlage für
diese Forschungsarbeit. Mein Dank gilt all denjenigen, die sich zu einem
solchen Interview bereit erklärt und meine Forschung auf diese Weise un-
terstützt haben.
   Inhaltliches und methodisches Feedback ist von zentraler Bedeutung für
eine erfolgreiche Promotion. In diesem Zusammenhang bedanke ich mich
bei allen Doktorandinnen und Doktoranden von Prof. Dr. Petra Bendel
sowie bei den Mitgliedern des Doktorandennetzwerks der Stiftung Um-
weltenergierecht für die stets konstruktiven Anmerkungen im Anschluss
an meine jeweiligen Vorträge.
   Trotz sorgfältiger Arbeit lassen sich kleinere sprachliche Fehler und Un-
genauigkeiten selten vermeiden. Ich bin Petra und Peter Messing sehr
dankbar für das Korrekturlesen dieser Dissertation.
   Ohne die Unterstützung von Familie, Freunden und Kollegen wäre mei-
ne Promotion ebenso wenig vorstellbar gewesen. Insbesondere bedanke
ich mich bei meiner Frau Emilia, meinem Sohn Niko, meinen Eltern und
meiner Schwester für ihre Unterstützung in den vergangenen Jahren.

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Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis                                                19

Abstract                                                             21

1. Einleitung                                                        25
1.1. Inhaltlicher Überblick                                          25
     1.1.1. Forschungsthema                                          25
     1.1.2. Politische Relevanz                                      27
     1.1.3. Wissenschaftliche Relevanz                               32
1.2. Aufbau der Forschungsarbeit                                     34

2. Methodisches Vorgehen                                             37
2.1. Multiple Streams als Forschungsansatz                           37
     2.1.1. Entwicklung durch John W. Kingdon                        37
     2.1.2. Weiterentwicklung durch Nikolaos Zahariadis              39
     2.1.3. Anwendung in der politikwissenschaftlichen Forschung     40
     2.1.4. Differenzierung zwischen Agenda Setting und
            Politikwechsel                                           41
2.2. Literaturreview                                                 43
2.3. Experteninterviews                                              46
     2.3.1. Charakteristika der befragten Expertinnen und Experten   46
     2.3.2. Durchführung einer Pilotstudie                           48
     2.3.3. Durchführung der Experteninterviews                      49
     2.3.4. Auswertung der Experteninterviews                        50
2.4. Medienanalyse                                                   53
2.5. Dokumentenanalyse                                               54

3. Forschungsstand                                                   56
3.1. Ergebnisse des Literaturreviews                                 56
     3.1.1. Bundespolitische Perspektive                             57
     3.1.2. Europapolitische Perspektive                             66
     3.1.3. Perspektive der Bundesländer                             69

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Inhaltsverzeichnis

     3.1.4. Anknüpfungspunkte für meine Forschungsarbeit und
            wissenschaftlicher Mehrwert                        70
3.2. Weitere Forschung zum EEG                                 72

4. Agenda Setting vor der Bundestagswahl 2013 (Phase I)         74
4.1. Überblick                                                  74
4.2. Debatte um die Kosten des EEG                              75
     4.2.1. Verschiedene Ansätze der Kostenberechnung           75
     4.2.2. Grundsätzliche Kostendebatte                        78
     4.2.3. Entwicklung der EEG-Umlage                          79
     4.2.4. Ursachen für den Anstieg der EEG-Umlage             81
     4.2.5. Europapolitische Perspektive                        84
     4.2.6. Perspektive der Bundesländer                        86
4.3. Vorschläge zur Reform des EEG                              88
     4.3.1. Strompreisbremse                                    88
     4.3.2. Quotenmodell                                        92
     4.3.3. Ausschreibungsmodell                                93
     4.3.4. Senkung der Stromsteuer                             93
     4.3.5. Weitere Vorschläge                                  94
4.4. Wahlkampf                                                  95
     4.4.1. Wahlprogramme der Parteien                          95
     4.4.2. Aussagen im Wahlkampf                               96
4.5. Altmaier als Agenda Setter                                 97
4.6. Window of opportunity                                      98
4.7. Darstellung zentraler Ereignisse des Agenda Settings      100

5. Politikentscheidung EEG 2014 (Phase II)                     102
5.1. Überblick                                                 102
5.2. Entwicklung der EEG-Umlage                                103
     5.2.1. EEG-Umlage erreicht neuen Höchstwert               103
     5.2.2. Folgen des Anstiegs der EEG-Umlage                 107
     5.2.3. Weitere Aspekte                                    108
5.3. Innenpolitische Einigung auf das Ausschreibungsmodell     109
     5.3.1. Sondierungsgespräche von CDU, CSU und Bündnis
            90/Die Grünen                                      109
     5.3.2. Koalitionsverhandlungen von CDU, CSU und SPD       109

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                                                           Inhaltsverzeichnis

    5.3.3. Gründe für die Wahl des Ausschreibungsmodells                114
    5.3.4. Der Energiewendefonds als Alternative oder Ergänzung
           zum Ausschreibungsmodell                                     116
5.4. Bündelung der Kompetenzen im BMWi                                  118
     5.4.1. Debatte um die energiepolitischen Kompetenzen der
            Bundesministerien                                           118
     5.4.2. Einfluss auf die Problemwahrnehmung                         121
     5.4.3. Einfluss auf die Wahl des Ausschreibungsmodells             123
     5.4.4. Einfluss auf BMU und BMWi im Gesetzgebungsprozess           124
     5.4.5. Einfluss auf den Bundestag im Gesetzgebungsprozess          127
     5.4.6. Einfluss auf den zuständigen Minister                       128
5.5. Das EEG und das Beihilferecht der Europäischen Union               130
     5.5.1. Beihilfeverfahren der Generaldirektion Wettbewerb           130
     5.5.2. Energie- und Umweltbeihilfeleitlinien der
            Generaldirektion Wettbewerb                                 138
     5.5.3. Rolle der Generaldirektion Energie                          144
5.6. Gesetzgebungsverfahren                                             147
     5.6.1. Eckpunktepapier des BMWi                                    147
     5.6.2. Einbindung der Bundesländer                                 148
     5.6.3. Kabinettsbeschluss                                          152
     5.6.4. Bundestag                                                   152
     5.6.5. Bundesrat                                                   156
5.7. Altmaier, Gabriel oder Baake – wer war der Policy
     Entrepreneur?                                                      159
     5.7.1. Peter Altmaier                                              160
     5.7.2. Sigmar Gabriel                                              160
     5.7.3. Rainer Baake                                                162
     5.7.4. Weitere Akteure                                             164
5.8. Window of opportunity                                              167
     5.8.1. Generaldirektion Wettbewerb                                 168
     5.8.2. Große Koalition                                             169
     5.8.3. Weitere Faktoren                                            169
5.9. Darstellung zentraler Ereignisse der Politikentscheidung zum
     EEG 2014                                                           169

6. Politikentscheidung EEG 2017 (Phase III)                             173
6.1. Überblick                                                          173

                                                                          11
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Inhaltsverzeichnis

6.2. EEG-Umlage und Netzausbau                                      174
     6.2.1. Entwicklung der EEG-Umlage                              174
     6.2.2. Netzausbau und Netzentgelte                             178
     6.2.3. Feedback der Bevölkerung                                180
6.3. Ausgestaltung des Ausschreibungsmodells                        182
     6.3.1. Pilot-Ausschreibungen für Photovoltaik-
            Freiflächenanlagen                                      182
     6.3.2. Bürgerenergie und Akteursvielfalt                       183
     6.3.3. Ausbaukorridor                                          184
     6.3.4. Kritik an Ausschreibungen und technologiespezifischen
            Ausbaupfaden                                            185
     6.3.5. Solarenergie                                            186
     6.3.6. Windenergie an Land                                     187
     6.3.7. Windenergie auf See                                     190
     6.3.8. Bioenergie                                              192
     6.3.9. Technologieneutrale Ausschreibungen                     194
6.4. Das EEG und das Beihilferecht der Europäischen Union           194
     6.4.1. Abschluss des Beihilfeverfahrens zum EEG 2012           194
     6.4.2. Verhandlungen zum EEG 2017                              195
6.5. Gesetzgebungsverfahren                                         196
     6.5.1. Bundesregierung                                         196
     6.5.2. Bund-Länder-Gipfel                                      199
     6.5.3. Bundestag                                               202
     6.5.4. Bundesrat                                               209
6.6. Darstellung zentraler Ereignisse der Politikentscheidung zum
     EEG 2017                                                       210

7. Diskussion                                                       213
7.1. Zusammenfassung der Ergebnisse                                 213
     7.1.1. Politikwechsel in drei Phasen                           213
     7.1.2. Relevanz institutioneller Rahmenbedingungen             220
7.2. Diskussion der Ergebnisse                                      224
     7.2.1. Kosten der Förderung erneuerbarer Energien              224
     7.2.2. Entscheidung für das Ausschreibungsmodell               225
     7.2.3. Relevanz politischer Parteien                           226
     7.2.4. Einfluss von Interessengruppen und Wissenschaft         228

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                                                         Inhaltsverzeichnis

    7.2.5. Ressortzuschnitt in Bundesregierung und Europäischer
           Kommission                                                 230
    7.2.6. Die Bundesländer und das EEG                               233
    7.2.7. Limitationen und Forschungsbedarf                          234
7.3. Weiterentwicklung des Multiple-Streams-Ansatzes                  236
     7.3.1. Differenzierung zwischen Agenda Setting und
            Politikentscheidung                                       237
     7.3.2. Institutionelle Rahmenbedingungen im Multiple-
            Streams-Ansatz                                            240
7.4. Schlussfolgerungen und Ausblick                                  247
     7.4.1. EEG-Umlage                                                247
     7.4.2. Ausbau erneuerbarer Energien                              250
     7.4.3. EU-Beihilferecht                                          252
     7.4.4. Innenpolitischer Prozess                                  253
7.5. Fazit                                                            255

Anhang                                                                257

Literaturverzeichnis                                                  261

                                                                        13
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Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1:   Agenda Setting und Politikentscheidung nach
               Herweg                                              42

Abbildung 2:   Flowchart der systematischen Suche für den
               Literaturreview                                     45

Abbildung 3:   Charakteristika der Interviewpartner
               (politische Ebene)                                  47

Abbildung 4:   Charakteristika der Interviewpartner
               (staatliche Akteure)                                47

Abbildung 5:   Charakteristika der Interviewpartner
               (nichtstaatliche Akteure)                           48

Abbildung 6:   Kodierung der Experteninterviews                    51

Abbildung 7:   Entwicklung der EEG-Umlage von 2000 bis 2013        79

Abbildung 8:   Ursachen des Anstiegs der EEG-Umlage 2014 im
               Vergleich zu 2013                                   81

Abbildung 9:   Öffnung des Gelegenheitsfensters während des
               Agenda Settings                                     99

Abbildung 10: Entwicklung der EEG-Umlage von 2013 bis 2014        104

Abbildung 11: Häufigkeit der Nennung als Policy Entrepreneur in
              den Experteninterviews                              159

Abbildung 12: Öffnung des Gelegenheitsfensters während der
              Politikentscheidung zum EEG 2014                    168

Abbildung 13: Entwicklung der EEG-Umlage von 2014 bis 2016        175

Abbildung 14: Entwicklung der Netzentgelte von 2006 bis 2016      179

                                                                  15
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Abbildungsverzeichnis

Abbildung 15: Ergebnisse der Ausschreibungsrunden vor der
              Verabschiedung des EEG 2017                          182

Abbildung 16: Ausbau von Photovoltaik in GW/Jahr                   187

Abbildung 17: Ausbau von Windenergie an Land in GW/Jahr            188

Abbildung 18: Installierte Leistung an Windenergie auf See in GW
              (kumuliert)                                          191

Abbildung 19: Ausbau von Bioenergie in GW/Jahr                     192

Abbildung 20: Agenda Setting vor der Bundestagswahl 2013 aus
              der Perspektive des MSA                              214

Abbildung 21: Versuch der Einführung einer Strompreisbremse
              aus der Perspektive des MSA                          215

Abbildung 22: Politikentscheidung zum EEG 2014 aus der
              Perspektive des MSA                                  217

Abbildung 23: Politikentscheidung zum EEG 2017 aus der
              Perspektive des MSA                                  219

Abbildung 24: Mögliches Analyseraster zur Analyse des Einflusses
              der ministeriellen Zuständigkeit                     246

Abbildung 25: Mögliches Analyseraster zur Analyse des Einflusses
              von EU und Bundesländern                             246

Abbildung 26: Prognose von Agora Energiewende zur
              zukünftigen Entwicklung der EEG-Umlage               247

Abbildung 27: Kosten neuer Anlagen im Jahr 2016 (unter
              Berücksichtigung aller externen Kosten)              249

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Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Identifikation der Kernaussagen der
           Experteninterviews                                      52

Tabelle 2: Treffer für den Begriff "EEG“ in der Medienanalyse       54

Tabelle 3: Treffer für den Begriff "EEG“ in der
           Dokumentenanalyse                                        55

Tabelle 4: Themen der Forschung zum EEG sowie Anzahl der
           jeweils identifizierten Publikationen                    56

Tabelle 5: Gegenüberstellung der Kostenkalkulation Altmaiers
           mit dem Ergebnis der FÖS-Studie                          77

Tabelle 6: Ereignisse in der Phase des Agenda Settings vor der
           Bundestagswahl                                          101

Tabelle 7: Vergleich der Vereinbarungen des Koalitionsvertrags
           mit den Regelungen des EEG 2014                         112

Tabelle 8: Gesetzgebungsprozesse zum EEG 2014, zum
           Mindestlohngesetz und zur Rente mit 63                  114

Tabelle 9: Unterschiedliche Problemwahrnehmung von BMU
           und BMWi                                                122

Tabelle 10: Vergleich zentraler Inhalte des Eckpunktepapiers mit
            dem EEG 2014                                           148

Tabelle 11: Ergebnisse des Bund-Länder-Gipfels vom 1. April 2014   150

Tabelle 12: Ereignisse in der Phase der Politikentscheidung zum
            EEG 2014 (Jahr 2013)                                   171

Tabelle 13: Ereignisse in der Phase der Politikentscheidung zum
            EEG 2014 (Jahr 2014)                                   172

                                                                   17
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Tabellenverzeichnis

Tabelle 14: Eckpunkte des BMWi zu technologiespezifischen
            Ausschreibungen                                       197

Tabelle 15: Ergebnisse des Bund-Länder-Gipfels vom 31. Mai 2016   200

Tabelle 16: Regelungen zu Ausschreibungen für Biomasseanlagen
            im Gesetzgebungsprozess                               204

Tabelle 17: Ereignisse in der Phase der Politikentscheidung zum
            EEG 2017 (Jahre 2014 und 2015)                        211

Tabelle 18: Ereignisse in der Phase der Politikentscheidung zum
            EEG 2017 (Jahr 2016)                                  212

Tabelle 19: Mögliche Strategien der Policy Entrepreneure          239

Tabelle 20: Hypothesen zum Einfluss der ministeriellen
            Zuständigkeit auf einen Politikwechsel                243

Tabelle 21: Hypothesen zum Einfluss von EU und Bundesländern      244

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Abkürzungsverzeichnis

AEUV        Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union
BDEW        Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft
BMU         Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicher-
            heit (bis 2013) bzw. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz,
            Bau und Reaktorsicherheit (seit 2013)
BMWi        Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (bis 2013) bzw.
            Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (seit 2013)
CDU         Christlich Demokratische Union Deutschlands
CO2         Kohlenstoffdioxid
CSU         Christlich-Soziale Union in Bayern
EEG         Erneuerbare-Energien-Gesetz
EU          Europäische Union
EuG         Gericht der Europäischen Union
EuGH        Europäischer Gerichtshof
FAZ         Frankfurter Allgemeine Zeitung
FDP         Freie Demokratische Partei
FÖS         Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft
GW          Gigawatt
IG BCE      Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
IG Metall   Industriegewerkschaft Metall
kW          Kilowatt
kWh         Kilowattstunde
MSA         Multiple-Streams-Ansatz
SPD         Sozialdemokratische Partei Deutschlands
SZ          Süddeutsche Zeitung
VKU         Verband kommunaler Unternehmen

                                                                          19
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Abstract

Deutsch

Einleitung: Ziel dieser Forschungsarbeit ist die Analyse der Gesetzge-
bungsprozesse zum EEG 2014 und zum EEG 2017. Da durch diese beiden
Reformen das Fördersystem für erneuerbare Energien grundlegend verän-
dert wurde, lautet die Forschungsfrage: Wie kam das Ausschreibungsmo-
dell in das Erneuerbare-Energien-Gesetz? Da das EEG eine zentrale Bedeu-
tung für die Energiewende in Deutschland hat und die Entscheidung für
das Ausschreibungsmodell sehr umstritten war, ist diese Thematik nicht
nur wissenschaftlich, sondern auch politisch von Relevanz.
Methoden: Konzeptionell ist Kingdonʼs Multiple-Streams-Ansatz inklusive
seiner Weiterentwicklungen eine wichtige Grundlage für diese For-
schungsarbeit. Zur Einordnung in den Forschungsstand wurde ein Litera-
turreview durchgeführt. Für die empirische Analyse wurden 29 Experten-
interviews durchgeführt, sieben davon im Rahmen einer Pilotstudie. Zu-
sätzlich wurden 543 Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der
Süddeutschen Zeitung (Medienanalyse) sowie 303 Publikationen aus Bun-
destag, Bundesrat und verschiedenen EU-Institutionen (Dokumentenana-
lyse) ausgewertet.
Ergebnisse: Der Politikwechsel zur Verankerung des Ausschreibungsmo-
dells im EEG fand in drei Phasen statt: Das Agenda Setting vor der Bun-
destagswahl 2013, die anschließende Phase der Politikentscheidung zum
EEG 2014 sowie die Politikentscheidung zum EEG 2017. Innenpolitisch
war die Debatte um die Kosten der Energiewende, die durch einen rasan-
ten Anstieg der EEG-Umlage ausgelöst wurde, von besonderer Relevanz.
Außerdem spielten die Eröffnung des Beihilfeverfahrens durch die Gene-
raldirektion Wettbewerb sowie die Leitlinien für staatliche Umweltschutz-
und Energiebeihilfen eine wichtige Rolle.
Diskussion: Im Unterschied zu früheren Publikationen führt diese For-
schungsarbeit eine detaillierte politikwissenschaftliche Analyse der Gesetz-
gebungsprozesse zum EEG 2014 und zum EEG 2017 durch. Diese wurden
auch durch institutionelle Rahmenbedingungen geprägt: die Bündelung
der energiepolitischen Kompetenzen im Bundesministerium für Wirt-
schaft und Energie, die Kompetenzen der Generaldirektion Wettbewerb

                                                                         21
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Abstract

sowie die Kompetenzen des Bundesrats. Auf Grundlage der empirischen
Ergebnisse dieser Forschungsarbeit wird ein Vorschlag für eine Weiterent-
wicklung des Multiple-Streams-Ansatzes gemacht, der den Einfluss institu-
tioneller Rahmenbedingungen berücksichtigt. Die weitere Forschung soll-
te sich insbesondere auf den europarechtlichen Rahmen für zukünftige
EEG-Reformen fokussieren.

Englisch

Introduction: This study aims to analyse the legislative processes regard-
ing the German Renewable Energy Acts 2014 (EEG 2014) and 2017 (EEG
2017). As these two reforms changed the support scheme for renewable en-
ergies fundamentally, the research question is: how was the system of ten-
dering introduced in the EEG? As the EEG is central for the German “En-
ergiewende” and the decision for the tendering model was highly contro-
versial, the topic is relevant not only from a scientific but also from a polit-
ical point of view.
Methods: The study is based on Kingdon’s Multiple Streams Approach
and its further developments. A literature review was conducted in order
to place this study in the context of previous research. As a part of the em-
pirical analysis, 29 expert interviews were conducted, where seven of them
served as a pilot study. Additionally, 543 articles of the “Frankfurter Allge-
meine Zeitung” and the “Süddeutsche Zeitung” were analysed (media ana-
lysis), as well as 303 publications of the German Bundestag, the Federal
Council of Germany and different EU institutions (document analysis).
Results: The policy change towards the system of tendering in the Renew-
able Energy Act took place in three phases: the agenda setting before the
parliamentary elections in 2013, the legislative process regarding the EEG
2014 and the legislative process regarding the EEG 2017. From a domestic
perspective, the rapid increase of the surcharge paid by electricity con-
sumers (“EEG-Umlage”) was of particular relevance. Additionally, the
opening of an in-depth investigation on the EEG 2012 by DG Competition
and the Energy and Environmental Aid Guidelines played an important
role.
Discussion: Different from previous publications, this study conducts a
detailed analysis of the legislative processes from a political science per-
spective. These processes were shaped by the institutional framework: the
bundling of competences in the Federal Ministry of Economy and Energy,

22
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                                                                     Abstract

the competences of DG Competition and the competences of the German
Federal Council. Based on the empirical results of this study, a proposal for
a further development of the Multiple Streams Approach is made, taking
into account the relevance of the institutional framework. Further research
should focus on the impact of European law on future reforms of the Re-
newable Energy Act.

                                                                          23
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