Basismodul 1: Was ist doping?

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Basismodul 1: Was ist doping?
Basismodul 1:
Was ist Doping?
Überblick                     55 Min.

               Folien-Nr.   Inhalt                               Methode            Vorbereitung                    Zeit

Einführung     2            Zum Nachdenken:                  Besprechung                                            5 Min.
                            Auseinandersetzung mit dem Zitat im Plenum oder
                            und Erläuterung seiner Aussage   stiller Impuls

Übung          3            Deine Meinung ist gefragt:           3 Fragen           Laminierte Antwortkarten im     20 Min.
(> 14 Jahre)                Abfrage der Voreinstellungen und     5 Antworten        Raum verteilen
                            Meinungen der Teilnehmer zu den
                            Themen Fairplay und Doping

    Übung      4            D-O-P-I-N-G:                         Buchstaben­        Flipchartblätter mit Buchstaben 20 Min.
(< 14 Jahre)                Aktivieren von Vorwissen zum         rätsel, Galerie-   D-O-P-I-N-G (Anzahl je nach
                            Thema Doping                         spaziergang        Gruppengröße) / evt. Metaplan-
                                                                                    wände

Information    5-6          Der Dopingbegriff (in Abgrenzung     Vortrag                                            10 Min.
                            zu Medikamentenmissbrauch)

                            Tatbestände im NADA-Code

Anwendung      7            Fallbeispiel „Claudias Traum vom     Besprechung        Arbeitsblätter;                 20 Min.
                            New-York-Marathon“:                  im Plenum oder     Flipchart mit
                            Auseinandersetzung mit der           Koordinaten­       Koordinatensystem
                            Frage, was bereits als Doping gilt   system

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Überblick

               Materialliste

               • Moderationskoffer

               • Flipchart

               • 8 laminierte DIN-A4-Karten mit den Antworten

               • Arbeitsblätter mit Fallbeispiel
                  „Claudias Traum vom New-York-Marathon“

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Einführung: Zum Nachdenken

                 Zitat   „Einen von zwei Schmerzen müssen wir ertragen: den der Disziplin oder den der Reue.
                           Der Unterschied ist, Disziplin wiegt Gramm, Reue wiegt Tonnen.“ Jim Rohn, Motivationstrainer

               Fragen    Was ist der Sinn der Aussage?
                         Was bedeutet das für euch?
                         Kennt ihr Situationen, auf die das Zitat passen könnte?

     Methodische         Mit dem Zitat wird in das Thema „fairer Sport“ und    o. Ä.). Das Zitat und seine Bedeutung muss nicht
        Hinweise         „Doping“ eingeführt. Dabei zielt das Zitat bereits    unbedingt besprochen werden. Gerade bei weni-
                         auf den moralischen Aspekt des Dopens ab und          ger Zeit oder bei erwachsenen Teilnehmern kann
                         weist auf den inneren Konflikt jedes einzelnen        das Zitat nur als stiller Impuls dienen und zu der
                         bei Betrug hin. Der Einstieg erfolgt allerdings be-   folgenden Übung überleiten, in der sich die Teil-
                         wusst offen. Die Teilnehmer können mit dem Zi-        nehmer intensiv mit den Themen Fair Play und
                         tat auch Situationen aus ihrem Alltag assoziieren,    ihren Einstellungen und Werthaltungen auseinan-
                         die nicht im direkten Zusammenhang mit Sport          dersetzen.
                         stehen (z. B. Spickzettel bei einer Klassenarbeit

     Überleitung         Es wird im Folgenden darum gehen, was genau Fair Play für jeden Einzelnen bedeutet und wo Doping
                         eigentlich anfängt. Dazu machen wir eine Übung, die „3 Fragen 5 Antworten“ heißt.

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Übung: Deine Meinung ist gefragt

         3 Fragen   Frage 1: Was bedeutet Fairness/Fair Play im Sport für dich?
     5 Antworten     1. Wenn ich auf einen zufälligen Vorteil im Wettkampf verzichte.
                     2. Wenn ich die Entscheidung des Schiedsrichters anerkenne.
                     3. Wenn ich Rücksicht auf Schwächere nehme und sie unterstütze.
                     4. Wenn mir der Sieg und der Erfolg nicht alles bedeutet.
                     5. Wenn ich auch die Leistung der anderen anerkenne.

                    Frage 2: Was ist für dich das Wichtigste, wenn du deinen Sport ausübst?
                     1. Erfolgreich zu sein und Bestzeiten aufzustellen.
                     2. Anerkennung für meine Leistung zu bekommen.
                     3. Mit meinem Team erfolgreich zu sein.
                     4. Spaß zu haben und Freunde zu treffen.
                     5. Anderen Sportlern gegenüber fair zu sein.

                    Frage 3: Was gilt als Doping?
                     1. Ein Bodybuilder nimmt ein Präparat zum Muskelaufbau.
                     2. Ein Student nimmt Medikamente gegen seine Prüfungsangst.
                     3. Ein Leistungssportler nimmt vor seinem wichtigen Wettkampf Medikamente gegen seine
                         Erkältung.
                     4. Ein Leistungssportler nimmt Präparate, um schneller zu regenerieren.
                     5. Ein Freizeitsportler nimmt vor dem Marathonlauf Schmerzmittel.

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Übung: Deine Meinung ist gefragt

      Methodische             Vorbereitung                                         derst nun die Teilnehmer auf, im Raum umherzu-
         Hinweise             Verteile die laminierten Folien mit den Antworten    gehen und sich die Antworten durchzulesen. Die
                              im Raum auf dem Boden. Wichtig ist, dass aus-        Teilnehmer bleiben bei der Karte stehen, die für
                              reichend Abstand zwischen den Folien ist, damit      sie am ehesten eine Antwort auf die gestellte Fra-
    Frage 1       Antwort 1   sich die Teilnehmer dort positionieren können. Die   ge darstellt. Die Teilnehmer diskutieren mit den
    Frage 2
                              3 Fragen zeigst du über die PowerPoint Präsen-       anderen Teilnehmern, warum sie sich gerade bei
    Frage 3
                              tation. Die Fragen erscheinen hintereinander und     dieser Antwort platziert haben.
                  Antwort 2
                              bleiben für die Teilnehmer während der gesamten
                              Übung gut sichtbar. Die 5 Antworten zu der jewei-    Während der Übung
          Antwort 3
                              ligen Frage sind immer in einer Farbe gestaltet,     Wenn die Teilnehmer zurückhaltend sind und sich
  Antwort 4
                              um die Zuordnung zu erleichtern.                     ungern im Raum bewegen, solltest du sie ermuti-
                  Antwort 5
                              Wenn weniger Zeit zur Verfügung steht, kannst du     gen. Bleibe dazu zusammen mit den Teilnehmern
                              die Übung auch auf „2 Fragen 3 Antworten“ re-        an einer Antwortmöglichkeit stehen und komme
                              duzieren. Frage 3 ist allerdings verpflichtend als   selbst mit den Teilnehmern ins Gespräch. Emp-
                              Überleitung zum Informationsteil. Du kannst also     fehlenswert ist es, wenn du dich auch selbst po-
                              aus Frage 1 und 2 eine auswählen. Gerade für jün-    sitionierst. Falls eine Antwort unbesetzt bleibt,
                              gere Zielgruppen (< 14 Jahre) ist Frage 2 besser     solltest du dich zu dieser Antwort stellen, damit
                              geeignet.                                            auch über diesen Aspekt diskutiert wird. Manch-
                                                                                   mal können die Teilnehmer auch zwischen zwei
                              Durchführung                                         Antworten stehen, was zeigt, dass eine Positionie-
                              Du stellst den Teilnehmern die erste der drei Fra-   rung nicht immer so eindeutig ist. Hier kannst du
                              gen. Die 5 verschiedenen Antwortmöglichkeiten        den Teilnehmern den Hinweis geben, dass sie sich
                              (laminierte Karten) zu dieser Frage legst du im      bei der Antwort positionieren sollten, die für sie
                              Raum an unterschiedlichen Stellen aus. Du for-       persönlich am Treffendsten ist. Das heißt nicht,

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Übung: Deine Meinung ist gefragt

                       dass nicht auch andere Antworten für sie zu-         de ihrer Positionierung befragt. Auch die Teilneh-
                       treffend sind. Hier sollen die Teilnehmer für sich   mer, die sich eventuell immer noch zwischen zwei
                       selbst eine Hierarchisierung vornehmen. Ein Teil-    Antwortmöglichkeiten positioniert haben, werden
                       nehmer aus jeder Gruppe wird nun über die Grün-      nach den Gründen gefragt.

               Frage   Was nehmt ihr mit aus der Übung?

                       Reflexion                                            zu der Diskussion hin, wo Doping anfängt und was
                       Mit dieser Übung werden die Teilnehmer dazu an-      als Medikamentenmissbrauch gilt. Damit leitest
                       geregt, über ihren eigenen Begriff von Fair Play     du zum Informationsteil und zu deinem Vortrag
                       nachzudenken. Außerdem leitet die letzte Frage       über.

     Überleitung       Wir haben gesehen: Wo Doping anfängt, ist nicht      dings genau definiert, was als Doping gilt. Das
                       leicht zu bestimmen. Im Leistungssport ist aller-    schauen wir uns jetzt einmal genauer an.

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Übung: D-O-P-I-N-G

     Methodische         Vorbereitung                                        Reflexion
        Hinweise         Entsprechend der Gruppengröße eine bestimmte        In einem „Galeriespaziergang“ werden die Ergeb-
                         Anzahl Flipchartblätter beschriftet mit den Buch-   nisse der anderen Gruppen gesichtet und bespro-
            D            staben D-O-P-I-N-G vorbereiten und im Raum          chen. Dabei erläutert jede Gruppe die Wahl ihrer
            O
            P
                         verteilt an die Wände/Metaplanwände hängen.         Begriffe.
            I
            N
                         Durchführung
            G
                         Die Teilnehmer werden in Kleingruppen eingeteilt
       na D a            und lösen die Buchstabenrätsel, indem sie Begrif-
     verb O ten
        s P ortler       fe im Kontext von Doping assoziieren.
     unfa I r
      kon N trollen
          G esundheit

                 Frage   Warum habt ihr euch gerade für diese Begriffe entschieden?

                         Mit dieser Übung werden die Teilnehmer dazu         rung zu dem Informationsteil und der Frage, was
                         angeregt, generell über das Thema Doping nach-      Doping genau bedeutet, vor allem in Abgrenzung
                         zudenken und ihre Assoziationen mit dem Begriff     zu Medikamentenmissbrauch.
                         zu sammeln. Die Ergebnisse dienen als Hinfüh-

      Überleitung        Ihr habt schon viele sehr richtige Schlagworte gesammelt, die alle mit Doping zusammenhängen.
                         Aber wo fängt Doping an? Im Leistungssport ist genau definiert, was als Doping gilt. Das schauen wir
                         uns jetzt einmal genauer an.

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Information: Der Dopingbegriff

      Inhaltliche   Der Doping-Begriff                                    • Meldepflichtversäumnisse und Kontrollver-
         Hinweise   Der Begriff „Doping“ bezieht sich ausschließlich         säumnisse; jede Kombination von drei Kontroll-
                    auf den organisierten Sport, alles andere ist Medi-      oder Meldepflichtversäumnissen innerhalb von
                    kamentenmissbrauch. Im Leistungssport ist klar           zwölf Monaten wird als ein Verstoß gewertet,
                    geregelt, welche Tatbestände als Doping gelten.       • die Beeinflussung des Dopingkontrollverfah-
                    Als Grundlage gibt es ein Regelwerk, das weltweit        rens,
                    gilt, der Welt Anti-Doping Code (= WADC). Die Ver­    • der Besitz, das Inverkehrbringen oder der Ver-
                    sion, die der deutschen Gesetzgebung angepasst           such des Inverkehrbringens einer verbotenen
                    ist, ist der Nationale Anti-Doping-Code (= NADC).        Substanz oder einer verbotenen Methode,
                    Der WADC bzw. NADC wird regelmäßig aktuali-           • der Verkauf oder die Weitergabe von verbotenen
                    siert; derzeit gilt die Fassung aus dem Jahr 2015.       Substanzen oder verbotenen Methoden,
                                                                          • die Verabreichung/Anwendung oder versuchte
                    Welche Tatbestände sind im NADA-Code aufge-              Verabreichung/Anwendung von verbotenen Sub-
                    listet? (Auszug)                                         stanzen oder Methoden,
                    • das Vorhandensein einer verbotenen Substanz,       • jegliche Form von Unterstützung oder Beteili-
                       ihrer Metaboliten oder Marker in der Probe ei-        gung im Zusammenhang mit einem Verstoß ge-
                       nes Athleten,                                         gen Anti-Doping-Bestimmungen, inklusive des
                    • der Gebrauch oder Versuch des Gebrauchs ei-           Versuchs,
                       ner verbotenen Substanz oder einer verbotenen      • der Umgang in beruflicher oder sportlicher
                       Methode,                                              Funktion mit einem Athletenbetreuer, der auf-
                    • die Verweigerung, das Unterlassen oder die Um-        grund von Verstößen gegen Anti-Doping-Be-
                       gehung einer Dopingkontrolle ohne zwingenden          stimmungen gesperrt ist oder gerichtlich verur-
                       Grund,                                                teilt wurde.

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Information: Der Dopingbegriff

      Inhaltliche    Hinweis: In der Powerpoint-Präsentation sind nur        Angst, Nervosität, Unruhe; 34% zu Mitteln gegen
         Hinweise    die ersten vier Tatbestände visualisiert. Die Aus-      Depressionen; 12% Tabletten gegen starke Ta-
                     wahl ist damit begründet, dass dies sicher die          gesmüdigkeit.
                     Tatbestände sind, die die Teilnehmer am ehesten      • Beispiel Freizeitsport: Umfrage im Rahmen des
                     betreffen. Im Vortrag sollten aber alle anderen         Bonn Marathon 2009: ca. 60% der Läufer neh-
                     Tatbestände auch erläutert werden.                      men Schmerzmittel vor dem Start (Prof. Dr.
                                                                             med. Kay Brune, Institut für Experimentelle und
                     Wo fängt Doping an?                                     Klinische Pharmakologie & Toxikologie , FAU
                     Medikamentenmissbrauch ist oft der Einstieg ins         Erlangen-Nürnberg, in Kooperation mit dem
                     Doping.                                                 Schmerzzentrum Bonn Bad-Godesberg, Dr.
                     • Beispiel Berufswelt: DAK-Studie 2015: 60 % der       med. Michael Küster).
                        Arbeitnehmer greifen zu Medikamenten gegen

        Literatur-   • https://www.nada.de/recht/ (WADC und NADC als PDF)
          hinweise   • http://www.praxis-kuester.de/bonn/downloads/MMW_Analgetika_Marathon.pdf
                        (Studie zum Schmerzmittelmissbrauch)
                     • http://www.dak.de/dak/download/Vollstaendiger_bundesweiter_Gesundheitsreport_2015-
                        1585948.pdf (Studie zum Medikamentenmissbrauch im Beruf)
                     • http://www.bleibsauber.nada.at/de/menu_main/wer-dopt/dopingmentalitaet-der-gesellschaft
                        (Website der NADA Austria mit Erklärung zur Dopingmentalität)
                     • Singler, A. & Treutlein, G. (2007). Doping im Spitzensport. Sportwissenschaftliche Analysen zur
                        nationalen und internationalen Leistungsentwicklung. Aachen: Meyer & Meyer (Buchtipp)

Basismodul 1                                                                                          Was ist Doping? | 10
Anwendung: Fallbeispiel
„Claudias Traum vom New-York-Marathon“

     Fallbeispiel   Claudia hat einen großen Traum: sie will an einem     die Vorbereitung, wie sie es sich wünschen würde.
                    Marathon teilnehmen. Es soll aber nicht irgend-       Und die Marathon-Strecke ist sehr anspruchsvoll.
                    ein Marathon sein. Sie will nach New York, zu dem     Claudia weiß, dass viele Sportler Schmerzmittel
                    größten und berühmtesten Marathon weltweit.           einnehmen, um mögliche Schmerzen unter der
                    Für ihren Traum will sie sich in den letzten drei     hohen Belastung während des Laufes zu unter-
                    Monaten vor dem großen Tag besonders intensiv         drücken und zu reduzieren. Zur Vorbeugung! Die
                    vorbereiten: fünfmal Training pro Woche, ent-         Medikamente sind rezeptfrei in der Apotheke zu
                    sprechend kohlenhydratreiche Ernährung, aus-          erhalten und haben keinen leistungssteigernden
                    reichend Regeneration und Schlaf. Doch Claudia        Effekt, da ist sich Claudia sicher. Claudia überlegt:
                    merkt schnell, dass es nicht so leicht ist, das re-   Soll sie vorbeugend Schmerztabletten einnehmen
                    gelmäßige Training in ihren Alltag zu integrieren.    für den Lauf? Denn eins steht für sie garantiert
                    Neben der Arbeit findet sie nicht so viel Zeit für    fest: Nicht ins Ziel zu kommen, ist keine Option!

           Fragen   Wie würdest du an Claudias Stelle entscheiden?
                    Gilt die Einnahme von Schmerzmitteln vor dem Marathonlauf als Doping?
                    Ist es fair, dass einzelne Sportler vor dem Marathon ihre Schmerzen mit rezeptfreien
                    Schmerzmitteln unterdrücken? Oder ist das aus deiner Sicht Betrug?

Basismodul 1                                                                                           Was ist Doping? | 11
Anwendung: Fallbeispiel
„Claudias Traum vom New-York-Marathon“

     Methodische       Entweder du selbst oder einer der Teilnehmer         den Teilnehmern genannten Argumente (pro/kon-
        hinweise       liest das Fallbeispiel vor. Der Fall kann nun ent-   tra Medikamenteneinnahme) auf einem Flipchart
                       weder im Plenum besprochen werden, indem du          mitdokumentieren, um das Problemverständnis
                       die obenstehenden Fragen stellst. Ggf. ist das im    zu fördern und die Verbindlichkeit der Übung zu
      Schmerzmittel    Anschluss an die Übung „3 Fragen 5 Antworten“,       erhöhen. Alternativ kann auch ein Teilnehmer die
       einnehmen
                       die eine hohe Aktivität der Teilnehmer erfordert     Argumente am Flipchart mitschreiben. Das könn-
    Pro      Kontra
    •        •         hat, nun völlig ausreichend. Du solltest die von     te für die Teilnehmer motivierender sein.
    •        •
    •        •
    •        •

              Fragen   Alternativ kann das Fallbeispiel mit dem Arbeitsblatt und der Methode „Koordinatensystem“ bearbeitet
                       werden. Die Teilnehmer beantworten zunächst jeder für sich die folgenden Fragen anonym:

                       Soll Claudia die Schmerzmittel vor dem Lauf einnehmen?
                       Begründet eure Entscheidung! (zwei Argumente)

                       Wie schwierig ist euch die Entscheidung gefallen?
                       Setzt an der entsprechenden Stelle im Koordinatensystem ein Kreuz.

Basismodul 1                                                                                          Was ist Doping? | 12
Anwendung: Fallbeispiel
„Claudias Traum vom New-York-Marathon“

         Methodische                      Die Teilnehmer sollen dann in einem Koordina-          mir leicht gefallen; Claudia soll das Schmerzmit-
            hinweise                      tensystem visualisieren, wie sie sich entschieden      tel nicht nehmen, die Entscheidung ist mir schwer
                                          haben und wie schwer/leicht ihnen diese Ent-           gefallen). Versichere dich abschließend, ob nun
                                          scheidung gefallen ist. Gerade für jüngere Teil-       jeder das Vorgehen verstanden hat. Ggf. beant-
     Die Entscheidung war
                             leicht
                                          nehmern solltest du zunächst an dem Flipchart          wortest du Rückfragen. Die Teilnehmer falten ihre
                                          erklären, wie das Koordinatensystem zu lesen und       ausgefüllten Zettel (anonym). Du sammelst die
   Schmerzmittel
    einnehmen

                   ja           nein
                                          wie das Kreuz einzutragen ist. Am besten zeigst        Zettel und trägst die Ergebnisse der Gruppe in das
                                          du das Vorgehen an zwei Beispielen (Claudia soll       Koordinatensystem auf dem Flipchart ein (Grup-
                             schwer       das Schmerzmittel nehmen, die Entscheidung ist         penkoordinatensystem).

                        Gruppenergebnis

                               Frage      Was fällt euch auf?

         Methodische                      Die Teilnehmer erklären das Gruppenergebnis. Es        mente von den Arbeitsblättern vor. Ggf. könnte
            hinweise                      soll klar werden, dass es kaum Entscheidungen          auch herauskommen, dass viele sich für die Me-
                                          gibt, die eindeutig und leicht sind. Bei der Auswer-   dikamenteneinnahme aussprechen, weil es nicht
                                          tung kommen dann die Argumente zur Sprache,            verboten und damit kein Doping ist. Daran kann
                                          die die Teilnehmer ebenfalls auf dem Arbeitsblatt      sich eine Diskussion anschließen, ob es auch im
                                          notiert haben. Entweder die Teilnehmer nennen          Freizeitsport Regeln (Verbote) und Kontrollen ge-
                                          ihre Argumente oder du liest ausgewählte Argu-         gen Medikamentenmissbrauch geben sollte.

Basismodul 1                                                                                                                Was ist Doping? | 13
Anwendung: Fallbeispiel
„Claudias Traum vom New-York-Marathon“

      Inhaltliche   Bei der Besprechung des Fallbeispiels erklärst du   ken vielen Freizeitsportlern nicht bewusst. Laien-
         hinweise   die Hintergründe und vermittelst folgende Zusatz-   sportler und auch Profis versprechen sich durch
                    informationen: Die Einnahme von Schmerzmitteln      die Schmerzmitteleinnahme besser durch den
                    im Laiensport wird immer populärer. Bei einer       Lauf zu kommen und einen Abbruch zu vermei-
                    Umfrage von 4.000 Marathonteilnehmern 2010          den. Das ist allerdings ein Irrtum, denn die Ab-
                    in Bonn wurde ermittelt, dass jeder Zweite vor      bruchrate sinkt nicht, sie steigt wegen schmerz-
                    dem Lauf ein Schmerzmittel eingenommen und          mittelbedingter Magen-Darm-Krämpfe sogar an.
                    rund zehn Prozent bereits unter Ibuprofen oder      Schmerzen müssen immer als Warnsignal des
                    Diclofenac trainiert hatte – die Gefahren waren     Körpers verstanden werden. Wird dieses Signal
                    dabei rund 90 Prozent der Befragten nicht klar.     ausgeschaltet und werden die schmerzenden
                    Schmerzmittel wie Diclofenac, Ibuprofen oder        Muskeln oder Gelenke weiterhin belastet, können
                    ASS sind nicht als Doping verboten, schädigen       sich die Beschwerden sogar verschlimmern. Bei
                    aber die Blutgefäße, können zu Darmblutungen        Schmerzen sollte besser auf den Start verzichtet
                    und Nierenversagen führen. Dieser Medikamen-        werden.
                    tenmissbrauch kann gefährlich sein, da die Risi-

Basismodul 1                                                                                       Was ist Doping? | 14
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