Behind the screen - SUSANNE KAMPS - Bilder 2015 2019
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„[Das] Foto der Künstlerin in ihrem Atelier, auf dem sie vor neun kleinen Ölgemäl- den steht… liest sich… wie „Die Malerei verwebt eines ihrer Gemälde: visuell sich wie eine Tapisserie. decadent, eine immersive Sie sucht Flächen und Welt aus Farben, Szenen und verwandelt in Flächen, Perspektiven, die zu einer verdichtet Farben, kräf- Vision verwoben sind, welche tigt und steigert ihre erkennbar ist, aber gemäss Autonomie.“ Regeln konstruiert, die gänz- lich Kamps eigene sind.“ Die amerikanische Kunsthistorikerin Prof. Paula Burleigh zitiert aus ihrem Essay „Verführeri- Prof. Manfred Schneckenburger zitiert aus dem Katalog „Susanne Kamps – Bilder 1996-2005“. sche Subversion: Susanne Kamps Innenansichten“.
Inhalt Anna McNay Gegenwärtige und Vergangene Zeit: Das Zusammenbringen von Zeitebenen in der Arbeit von Susanne Kamps Seite 1 Paula Burleigh Verführische Subversion: Susanne Kamps Innenansichten Seite 11 Ölbilder Seite 17 Papierarbeiten Seite 69 Biographie Seite 85 Bibliografie Seite 87 Impressum Seite 89 www.susannekamps.com www.instagram.com/susannekampsart
Gegenwärtige und Vergangene Zeit: ‚Wer würde nicht an Matisse, Dufy, Derain und die Fauves denken, wenn man sich das Gemälde sie absorbiert, verschmilzt und reinterpretiert, unter Verwendung der Kunst vergangener Meis- Das Zusammenbringen von Zeitebenen in der Arbeit von Susanne Kamps anschaut…?‘, fragt Christia- ne Dressler 2010 in ihrem Essay.1 ter, ebenso wie sie auch ihre Fotosammlung ver- wendet, Nippes von ihren geliebten Flohmärkten von Susanne Kamps und Haushaltsgegenstände – als, mit den Worten Gewiss ist dies der Fall bei den vier Arbeiten, von Matisse, eine ‚Arbeitsbibliothek‘.2 Für mich welche vergangenes Jahr anlässlich des zehnten sind die Künstler, an die ich am ehesten denke, von ANNA MCNAY Jubiläums von Cynthia Corbetts Young Masters wenn ich mir ihre Gemälde anschaue, Pierre Art Prize eingereicht wurden, insbesondere das Bonnard und Edouard Vuillard, bekannt für ihren Diptychon Behind the Screen (2019), welches in Stil des ‚Intimismus‘, bzw. der Verwendung der Gegenwärtige und vergangene Zeit besonderem Maße eine Hommage an Henri Ma- häuslichen Inneneinrichtung, zusammen mit der Sind vielleicht beide in der zukünftigen Zeit gegenwärtig, tisses Interior with Aubergines (1911) darstellt. Nebeneinanderstellung von Mustern, Ebenen Und ist die zukünftige Zeit in der vergangenen Zeit enthalten. Die lebendige Farbpalette, die Palmwedel, die mit mit gleichmäßiger Farbgebung, und erneut dem Fensterläden versehenen Fenster sowie die ge- Fenstermotiv. T S Eliot, Vier Quartette neigte Perspektive weisen allesamt unbestreitbar in die Richtung des Künstlers, von dem Kamps Aber da ist auch Kamps Verwendung des Dipty- zugibt, dass sie ihn seit dem Jahr 2000 als ihre chons, welches kompositorisch das Konzept von größte Inspiration betrachtet. Vergangenheit und Gegenwart erschließt, ebenso Behind the Screen, 2019, Öl auf Leinwand, Diptychon, 80 x 200 cm/32 x 79 in Es wäre jedoch bei weitem zu oberflächlich, wie es das Zurückblicken in die Kunstgeschichte sich ausschließlich auf ihn zu beschränken, da zwecks Inspiration auf akademischem Niveau tut. Kamps Wissen hinsichtlich der Kunstgeschichte und die Art, auf die sie sich ihrer bedient sehr Man nehme zum Beispiel das Diptychon Comme viel weiter reicht, wodurch nicht nur spezifische Chez Nous (2017). Die rechte Leinwand stellt Künstler, sondern auch Bewegungen, Motive und eine häusliche Küchenszene dar, mit einem alt- Mittel aufgenommen werden – die sie allesamt modischen Herd, Seiher, Sieb, Pfeffermühle, Paravent No. 3, 2004, Öl auf Leinwand. Jedes Paneel 170 x 60 cm / 67 x 24 in ihrer eigenen Interpretation unterwirft, wodurch einer Knoblauchknolle … Die beiden Leinwände die abgeschlossenen Arbeiten, wie sie es nennt, fügen sich nahtlos zusammen und tun es dennoch zu ‚Hommagen‘ werden, wobei diese sehr stark nicht – der mit einem weißen Tischtuch bedeckte von ihrer eigenen, hinzugefügten Note durch- Tisch, welcher den Großteil der linken Leinwand Ein Essay, welches sich auf die vier Gemälde fokussiert, die Susanne drungen sind. Kamps kopiert nicht, noch stiehlt ausfüllt, geht über in die rechte Leinwand, ebenso Kamps für das zehnte Jubiläum des Young Masters Art Prize, ins Leben sie (wobei sich dies auf das gemeinhin Picasso wie die blühende Oleanderpflanze, die davorsteht. zugeschriebene Zitat bezieht, dass ‚gute Künstler Aber der obere Bereich wirkt dissonant – die gerufen seitens der Cynthia Corbett Gallery in London, eingereicht hat, kopieren, großartige Künstler jedoch stehlen‘): beiden Sets ausgeschnittener Blätter im Stil von insbesondere auf Kamps preisgekrönten Beitrag, Behind the Screen. 1 2
Matisse stoßen abrupt aufeinander. Es ist unklar, mit einer Brücke und Palmbäumen hin öffnet, augenscheinlich zufällige Zusammenstellung un- muss sich zwangsläufig fragen: was wird (oder ob dies Bilder sein sollen, die sich an der Wand plus etwas das eine Strandpromenade sein könnte, gleichartiger Gegenstände – weit entfernt von der ist) geschehen? Wird (oder hat) die Katze das oder auf Fenstern befinden – um die Antwort zu wobei sich die blaugemusterte Tapete von diesem selektiven Monumentalität der Stillleben von Paul Tischtuch herunterreißen oder hat sie es bereits wissen ist natürlich keine Voraussetzung – aber zweiten Bild hineinwellt, als ob dies der Wellen- Cézanne…’4 Während Fantin-Latour am meisten heruntergerissen, wodurch die Karaffe, das Glas, diese leichte Dissonanz in der Interpretation des schlag wäre, der in den Raum spritzt. für seine Blumengemälde bekannt war, war Vu- die Obstschale, der Teller und anderes Geschirr Betrachters verdeutlicht, dass zwei klar unter- illards Kunst ‚ein Fest des Alltäglichen‘, ‚knapp zersplittern oder schon zersplittert sind? schiedene Ebenen im Spiel sind. Ob dies Ebenen Das rechte Drittel, nahezu vollständig ohne Be- gehaltene Intimität‘.5 Anders als die Klaustropho- im räumlichen oder zeitlichen Sinne sind, der zug, bildet eine Zusammenstellung von Lilien ab bie, welche oftmals in seinen stark gemusterten Katzen sind extrem wichtig, nicht nur in Kamps Vorstellung und Erinnerung… Wiederum, alles ist – recht japanisch anmutend in ihrer dekorativen und dunklen Innenräumen fühlbar ist, sind der Arbeit, sondern auch in ihrem Leben. ‚Ich bin in möglich. Wirkung. Man fragt sich, ob sich das ‚Bizarre‘ Ton und das Gefühl in den Werken von Kamps der Tat ein Katzenfan,‘ gibt sie zu. ‚Wir haben genau das Gegenteil. Sogar Comme Chez Nous, zwei süße Katzen, Seraphine (dreifarbig) und mit seinem dunklen Hintergrund, ist, vielleicht Carry (eine sehr moderne Katze, und sie ist zu- aufgrund des Vordergrunds in Weiß und Türkis, dem sehr klug – sie kann eigenständig den Kühl- hell, lichterfüllt, luftig und strahlt, wie der Titel schrank öffnen). Natürlich sind sie die coolsten andeutet, eine gewisse Heimeligkeit aus. Katzen der Welt.‘6 Diese Katzen tauchen regel- mäßig in Kamps Arbeiten auf, genau wie sie es in Dennoch gibt es eine gewisse Spannung. Der der Tat – wenn auch oftmals getarnt – in den von Herd stellt den in Kamps Atelier dar, und, auch Bonnard tun. Cat Days (2017) – eine Hommage wenn der Betrachter dies nicht weiß, fügt die- an David Hockney und seine Dog Days, ein Buch ser ein gewisses Unbehagen hinzu, im Hinblick mit Gemälden und Zeichnungen, welche die Ka- darauf, dass sie von Tag zu Tag nicht weiß, ob meradschaft seiner Dackel Stanley und Boodgie dieser anspringen wird oder nicht. Etwas offen- feiern – ist gleichermaßen gänzlich Kamps häus- sichtlicher fügt die springende Katze nicht nur lichen Kameraden gewidmet. Die Wiederholung Bewegung hinzu, sondern verursacht ein schar- der Katzen über zwei Leinwände hinweg entstand fes Atemholen seitens des Betrachters. Das Bild lediglich dadurch, dass Kamps das Gefühl hatte, Comme Chez Nous, 2017, Öl auf Leinwand, Diptychon, 100 x 280 cm/40 x 110 in fängt einen exakten Augenblick in der Zeit ein – Seraphine sei so groß, dass sie sie mehr als ein- genau den Moment des Gegenwärtigen, jetzt be- mal malen müsse – bisweilen können ihre kom- Ein ähnlicher Effekt wird in Kamps älterem Ge- des Titels auf den Raum selbst bezieht, oder auf reits wieder verstrichen, aber für immer unsterb- positorischen Entscheidungen derart willkürlich mälde Chambre Bizarre (2008) hervorgerufen, diese anomale Raumverteilung und Einführung lich gemacht im Fenster der Leinwand – und man erscheinen. Die großen Vasen aus den 1930er welches eine eigene Diptychon-artige Teilung einer neuen, nichtlinearen Ebene. umfasst, wobei die linke Leinwand zwei Drittel der Komposition ausmacht und eine Innenein- Japonismus – und die ukiyo-e Holzschnittmeister richtung mit einem Tisch darstellt, und im Hinter- aus dem Japan des Edo-Zeitalters – ist ein Stil der grund ein Fenster, welches sich zu einer Szene Kamps sowohl direkt beeinflusst hat, aber auch durch die Künstler, auf die sie sich vorwiegend bezieht. Ein Phänomen, welches den Höhepunkt seines Einflusses im Westen rund 1890 erreichte, das sich vorwiegend der Form des Polyptychons bediente, ebenso wie der Verwendung der Farbe Schwarz in seiner Holzschnitttechnik – ein weite- rer Aspekt, der sich in Comme Chez Nous wider- spiegelt (und zu sehen im Werk von Matisse, zum Beispiel in Still Life with Pomegranates, 1947).3 Der Tisch in Comme Chez Nous, basierend auf Henri Fantin-Latours Still Life Corner of a Table (1873), umfasst ein willkürliches Sortiment an Gegenständen, wie Belinda Thomson zu Vuil- Chambe Bizarre, 2008, Öl auf Leinwand, 100 x 140 cm/39 x 55 in lards The Candlestick (c1900) schreibt: ‘[eine] Cat Days, 2017, Öl auf Leinwand, Diptychon, 160 x 280 cm/63 x 110 in 3 4
Jahren zum Beispiel, mit Affen darauf, waren teren, wie der französische Künstler, mit seinen eBay-Käufe – ‚Ich habe sie gesehen und wuss- geschickt ausgewählten Zusammenstellungen te, dass ich sie haben muss!‘ – an sich nicht zu von Flächen mit gleichmäßiger Farbgebung und furchteinflößend teuer, aber, sobald der Versand Mustern, dem Diktum des Künstlers und Autors aus dem Vereinigten Königreich hinzugekommen Maurice treu bleibt, hinsichtlich seiner Définition war, ‚waren sie letztlich die teuersten Vasen über- du néo-traditionnisme (1890), gemäß der die haupt!‘ Dementsprechend hatte Kamps das Ge- ‚ebene Fläche mit Farben bedeckt [ist], die in ei- fühl, sie müsse sie zumindest in einem Gemälde ner bestimmten Reihenfolge arrangiert sind‘, aber unsterblich werden lassen. zugleich eine anheimelnde Geschichte erzählt.10 Dasselbe gilt für Kamps Gemälde, da auch sie die Genau wie Chris Stephens die Komponenten der Gewohnheit hat, anscheinend eine Komposition Gemälde von Vuillard beschreibt, so sind auch von Objekten, Mustern und Farben, die sie liebt, die in Cat Days ‚gegenständlich, aber design- zusammenzuwürfeln, den vermeintlich objektiven orientiert‘.7 Um Vuillard für sich selbst sprechen Regeln des Geschmacks zum Trotz,‘11 wodurch zu lassen: ‚Man lebt umgeben von dekorierten sie trotzdem Riesenerfolge poetischen Ausmaßes Objekten. Im gewöhnlichsten Innenbereich gibt kreiert, so wie es nur ein Künstler, der mit gutem es kein Objekt, dessen Form keinen ornamentalen Geschmack gesegnet ist, zu tun vermag. Food Counter, 2019, Öl auf Leinwand, 80 x 180 cm/32 x 71 in Anspruch hätte – und meistens versteckt die Form Farbsättigung zu erreichen. Bonnard übernahm ihre Funktion vor uns unter diesen irrelevanten Kamps Farben sind intensiv und lebendig – wie ebenfalls diese brillante Palette nach seinem Be- Verzierungen‘.8 Gewiss verkörpert Cat Days, was die von Matisse und den Fauves. Sie mischt oft- such in Saint-Tropez im Jahr 1909, als er von den Thomson als Vuillards ‚bescheidene Objekte und mals frisches Pigment in die feuchte Farbe auf mediterranen Farben beeindruckt war, ‚das Meer, dichte Muster‘9 eschreibt. Sie beschreibt des Wei- der Leinwand, um den größtmöglichen Grad der die gelben Mauern, die Schatten, so farbig wie das Licht‘.12 Jahre später riefen seine Arbeiten – wenn man zum Beispiel The Gulf of Saint-Tropez (1937) und The Studio with Mimosa (1939-46) nimmt – noch immer diese Eindrücke wach. Es war eben- falls im Midi, dass ‚er überrascht war von der Arten auf die das starke Licht seine Wahrnehmung der inhärenten Farben von Objekten beeinflusste, deren Schatten und deren Reflexionen‘.13 Solch ein Bewusstsein ist auch in Kamps Arbei- Pâtisserie, 2004, Öl auf Leinwand, 100 x 120 cm/39 x 47 in ten erkennbar, insbesondere anhand der gemuster- ten, intimistischen Tapete von Smokey Earl Grey Regale der Restauranttheke. Es ist fast so, als (2017), ein Gemälde in der Broschüre, die für den würde man ein Fließband vorbeilaufen sehen, be- Young Masters Art Prize vorgelegt wurde.14 laden mit Motiven aus Kamps visuellem Vokabu- lar oder ‚Arbeitsbibliothek‘ – die Objekte strahlen Die vierte Arbeit, welche für den Preis einge- eine Art Vertrautheit aus, sowohl aufgrund unse- reicht wurde, Food Counter (2019), ist ihrerseits rer eigenen Leben und Wohnungen, aber auch eine Hommage an Wayne Thiebaud, ein weiterer aufgrund ihrer anderen Arbeiten. Wie Wörter in Künstler auf den Kamps sich regelmäßig bezieht einem Satz interagieren die visuellen Lexeme (zum Beispiel, siehe auch Pâtisserie, 2004; die und kombinieren sich so, dass sie in jeder Arbeit sechsteilige Auftragsarbeit Zucotto, 2005 (die neue Bedeutungen bilden. Wie Matisse seinen sich aktuell in einer deutschen Unternehmens- Schülern riet, sollte ein Stillleben die ‚Emotion sammlung befindet); und Macarons, 2019) und des Ensembles, die Interrelation der Objekte, den dessen Farben und Themen sie liebt. Anders als spezifischen Charakter von jedem Objekt – modi- die anderen drei Arbeiten in diesem Set, ist dieses fiziert durch dessen Beziehung zu den anderen‘ Gemälde kein Diptychon im traditionellen Sinne; einfangen.15 Kein Objekt sollte jemals in Isolation trotzdem ist es horizontal unterteilt in die zwei betrachtet werden. Smokey Earl Grey, 2017, Öl auf Leinwand, 180 x 270 cm/70 x 88 in 5 6
Die essbaren Gegenstände auf diesem Bild über- Wer ist demnach die Figur in Kamps Gemälde? gefangenen Fisch abgesehen hat (Gegenwart), treffen selbst Thiebaud in der Lumineszenz ihrer Ist es ihr eigener Schatten, der sich nach dem wodurch eine Spannung entsteht – wie bei der rosa, türkisen und gelben Palette. Bei weitem zu Strand und dem sommerlichen Glück des Bilds springenden Katze in Comme Chez Nous – hin- zuckerhaltig, um essbar zu sein, erscheinen sie auf dem Wandschirm sehnt? Da Kamps oftmals sichtlich dessen, was als Nächstes geschieht, und eher als Süßigkeiten, die ausschließlich zur Dar- Szenen malt, die das Studio darstellen, oder mit ob der Fang es ins Restaurant schaffen wird, ehe bietung hergestellt wurden, was diese Gemälde einer Staffelei, liegt nahe, dass die Reflexion ei- er von der gierigen Katze verschlungen wird. natürlich ebenfalls sind – Verführungen, die den ner Figur auf der Leinwand die Künstlerin selbst Betrachter dazu bringen, nach dem Genuss einer sein dürfte. Obwohl es gleichermaßen die des Das vorstehend genannte Motiv des Fensters ist süßen Delikatesse zu verlangen, aber als solche Betrachters sein könnte. Wie auch immer, sie hat ein weiteres Mittel, welches Kamps verwendet, nicht essbar. Bonnard hat einst zugegeben: ‚Si- etwas Beunruhigendes, was uns dazu bringt, uns zusammen mit den unterschiedlichen Paneelen cherlich habe ich mich von der Farbe verführen in unsere eigenen Gedanken und Psychologien ihrer Diptychen und der Kollision von Ebenen lassen. Ich habe ihr nahezu unbewusst die Form zu vertiefen, unsere eigenen Erinnerungen und mit gleichmäßiger Farbgebung und gemusterten geopfert.‘16 Kamps lässt jedoch nicht zu, dass dies unsere eigenen Verlangen. Das Paneel zur Linken Oberflächen, um unterschiedliche Temporalitäten geschieht. Wie ihr ehemaliger Mentor, Hermann- scheint den Sommer im Süden Frankreichs dar- anzudeuten. Dies wird an keiner Stelle deutlicher Behind the Screen, Rechtes Paneel, 80 x 100 cm/31 x 39 in Josef Kuhna, in seinem Essay aus 2005 bemerkt: zustellen; das rechte scheint, aufgund der Blumen als bei Behind the Screen, mit seinen drei boden- für Kamps bestimmt die Form den bildlichen – Tulpen und Hortensien, die anfangen ihre Blü- tiefen Fenstern in dem Pariser Appartement und Raum und Farbe hebt ihn hervor.17 umschrieben als ‚aus der Laune heraus‘ hinzu- tenblätter zu verlieren (ein weiterer Hinweis auf einem Fenster in einem Fenster (und einem Para- gefügt, bestätigt Kamps, dass dies tatsächlich der das implizite memento mori, die Vergänglichkeit vent innerhalb eines Paravents) auf der linken Lassen Sie uns jetzt an den Anfang zurückkehren Fall gewesen sei. Das Gemälde wirkt ansonsten und das Vergehen der Zeit), der späte Frühling in Seite. und uns Behind the Screen ein wenig genauer an- sehr heimelig und einladend, aber die Figur wirft Paris zu sein. Die Schattenfigur spielt hier eine sehen. Der Titel stammt vom faltbaren Objekt, – recht wortwörtlich – einen unverkennbaren Rolle, indem sie die beiden Räume überbrückt – In A Theory of Contemporary Rhetoric beschreibt welches den Großteil der linken Leinwandhälfte Schatten darauf. Es hat etwas damit auf sich, dass zwei Orte, zwei Jahreszeiten, zwei Erinnerungen, Richard Andrews dieses Fenster wie folgt: ‚Die- füllt, ein Gemälde eines tatsächlichen Wand- sie sich in der Mitte befindet, gerade ein wenig in zwei Zeiten. ses vermeintlich simple Baumittel […] definiert schirms, den Kamps im Jahr angefertigt hat – Pa- den linken Teil der Leinwand hineinragend, wo- das Grenzgebiet oder den Rahmen zwischen ravent No. 3. Hierin zeigt sich die Hommage an durch dies vielleicht für die Vergangenheit steht Innerem und Äußerem. Eine solche Abstraktion Matisse am deutlichsten, aber man kann zudem – für das was vergangen und daher nicht mehr da ermöglicht es uns, über die Bedeutungen dieser feststellen, dass zwei von Bonnards frühesten ist? Sehen Sie sich Bonnards anscheinend fröh- Unterscheidung nachzudenken: Inneres/was ist Werken, beeinflusst vom Japonismus, im viertei- liches The Studio with Mimosa einmal näher an, „anders“ oder außerhalb; was ist einerseits ver- ligen, lithographischen Paravent erkennbar sind, und Sie sehen auch hier eine Schattenfigur, in der traut und was ist andererseits weniger vertraut. The Nurses’ Promenade (1894-97) und in einem Ecke links unten. In diesem Fall ist dies höchst- […] Das Fenster als solches ist eine Membran, weiteren Teil des Paravents Women in the Garden wahrscheinlich die Erinnerung an seine Frau eine Ebene der Transparenz zwischen den beiden (1890-91). Marthe, die im Jahr 1942 verstarb, vier Jahre ehe Welten…‘18 Dies spezifisch zum Temporären in Der rechte Teil der Leinwand, welcher zuerst er das Bild fertigstellte. Bezug setzend, schreibt Lara Marlowe über Bon- kreiert wurde, wurde während eines Parisaufent- nard: ‚[Er] verwendet Fenster, Türen und Spiegel halts gemalt und stellt weit gefasst Kamps Appar- als Kompositionsmittel. Aber sie sind auch meta- tement während dieses Zeitraums dar. Ich sage physisch, indem sie einen beständigen Fluss zwi- ‚weit gefasst‘, da die Palette von einem südlichen schen Realität und Reflexion kreieren, zwischen Glanz durchdrungen ist; das Sofa ist das aus Innerem und Äußerem, dem Innenleben des Ma- Ihrem Zuhause in Düsseldorf; und Seraphine und Hafen Cassis, 2000, Öl auf Leinwand, 180 x 230 cm/71 x 91 in lers und der Außenwelt. […] Die Zeit steht still.‘19 Carry, die sie verständlicherweise vermisste, sind dazugekommen, um in ihrer bequemen Lieblings- Im Hinblick auf dieses Verständnis der Beziehung Und Matisse selbst schrieb: ‚Wenn es mir ge- ecke zu spielen (bzw. zu dösen). zwischen dem Polyptychon und der Darstellung lungen ist, in meinem Gemälde das was draußen unterschiedlicher Zeiten ist Kamps Hafen Cassis ist, d.h. das Meer, mit dem Inneren wiederzuver- Auch hier passen die zwei Leinwände auf den (2000) exemplarisch. Dieses Mal ein Triptychon, einen, dann ist es, weil die Atmosphäre der Land- ersten Blick zusammen, aber sieht man näher hin, skizziert es geschickt Vergangenheit, Gegenwart schaft und die meines Raums ein und dieselbe erkennt man eine gewisse Unstimmigkeit zwi- und Zukunft, mit seinem ruhigen Hafen (Vergan- ist … Ich brauche nicht Außen und Innen zu- schen den Bodendielen – und dann nimmt man genheit) zur Linken, dem Restaurant zur Rechten sammenzubringen, beide sind in meinem Gefühl die Schattenfigur wahr, welche von rechts nach (Zukunft) und dem größeren, zentralen Bild, wiedervereint.‘20 links schleicht. In der Young Masters Broschüre Behind the Screen, Linkes Paneel, 80 x 100 cm/31 x 39 in welches eine Katze darstellt, die es auf den frisch 7 8
Ich glaube, dasselbe gilt für Kamps. Durch den FUSSNOTEN Einsatz ihrer verschiedenen Mittel – das Dipty- chon, die unterschiedlichen Ebenen, das Fenster- 1 Christiane Dressler, „25 Degrees in Winter,“ in Susan- Poetry of the Everyday, veröffentlicht von The Holburne motiv, das eingefangene Spannungsmoment, die ne Kamps. 25 Degrés en Hiver. Bilder 2005-2010, 2010, Museum, Bath, begleitend zur Ausstellung unter dem- S. 4-5, S. 4 selben Namen, 24. Mai – 15. September 2019, S. 9-27, Schattenfigur – bringt sie nicht nur Vergangenheit 2 Matisse beschrieb im Jahr 1943 seine Sammlung von S. 27 und Gegenwart zusammen, sondern auch Gegen- Gegenständen – und objets d’art – aus aller Welt als 12 Lara Marlowe, „Pierre Bonnard: The bright palette of wart und Zukunft. a tortured soul”, The Irish Times, 23. April 2019 https:// seine ‚Arbeitsbibliothek‘ gegenüber seiner Tochter Mar- guerite Duthuit. Archives Henri Matisse, Issy-les-Mou- www.irishtimes.com/culture/art-and-design/visual-art/ Vielleicht ist es daher nicht so sehr wie Eliot sei- lineaux, zitiert in Ellen McBreen, „Matisse at Work“, in pierre-bonnard-the-bright-palette-of-a-tortured- ne Vier Quartette eröffnet, sondern wie er sie be- Matisse in the Studio, veröffentlicht vom Museum of Fine soul-1.3858758 [abgerufen am 13. May 2020] schließt: Arts, Boston, begleitend zur Ausstellung unter demsel- 13 Matthew Gale, „Pierre Bonnard: Suspended in Mid- ben Namen, 2017, S. 13-42, S. 14. Air,” in The CC Land Exhibition. Pierre Bonnard: The Colour Vergangene Zeit und zukünftige Zeit 3 Weitere Arbeiten von Kamps, die eine Hommage an of Memory veröffentlicht von Tate Publishing, London, Was hätte sein können und was gewesen ist den Stil des Japonismus darstellen, umfassen (jedoch begleitend zur Ausstellung unter demselben Namen, Weisen auf einen Punkt hin, der stets gegenwärtig ist. nicht vollständig): Bambus Triptychon (1998), Japanese 2019, S. 10-24, S. 11 Breakfast (2006), Japanese Lady Playing the Samisen 14 Susanne Kamps: Tea Time, Cynthia Corbett Gallery, (2006), Asia (2009), Veilleur de Nuit (2009) und After März 2020 Van Gogh (2015). 15 „Sarah Stein’s Notes, 1908,” in Jack Flam, Matisse on 4 Belinda Thomson, „Vuillard’s Poetry of the Everyday: Art, rev. ed. Berkeley: University of California Press, 1995, Es ist die Gegenwart, welche sowohl die gegen- Questions of Intimism and Taste,” in Edouard Vuillard: The S. 51, zitiert in Ellen McBreen, „Matisse at Work”, in wärtige als auch die zukünftige Zeit umfasst, Poetry of the Everyday, veröffentlich von The Holburne Matisse in the Studio, veröffentlicht vom Museum of Fine und es ist der gegenwärtige Moment, der stets in Museum, Bath, begleitend zur Ausstellung unter dem- Arts, Boston, begleitend zur Ausstellung unter demsel- Kamps Gemälden eingefangen wird – der gegen- selben Namen, 24. Mai – 15. September 2019, S. 9-27, ben Namen, 2017, S. 13-42, S. 18 wärtige Moment der Künstlerin, auch wenn dieser S. 25. 16 Charles Terrasse, Bonnard, 1927, pp128-29: ‚Certes, la Züge der Vergangenheit und der Zukunft enthält 5 Chris Stephens, „Foreword,” in Edouard Vuillard: The couleur m’avait entraîné. Je lui sacrifiais, et presque incon- (und sogar an Bedingungen geknüpfte ‚was wäre Poetry of the Everyday, veröffentlicht von The Holburne sciemment, la forme…’, zitiert in Matthew Gale, „Pierre wenn‘), aber auch der der Betrachter, beeinflusst, Museum, Bath, begleitend zur Ausstellung unter demsel- Bonnard: Suspended in Mid-Air,” in The CC Land Exhibi- ben Namen, 24. Mai – 15. September 2019, S. 5-7, S. 6 tion. Pierre Bonnard: The Colour of Memory veröffentlicht auf welche Art auch immer, von deren Begeg- 6 Persönliche Korrespondenz. von Tate Publishing, London, begleitend zur Ausstellung nung mit der Arbeit. Die Arbeit ist in diesem Fall 7 Chris Stephens, „Foreword,” in Edouard Vuillard: The unter demselben Namen, 2019, S. 10-24, S. 12 das einzige Fenster: das Fenster, durch das die 17 Hermann-Josef Kuhna, „Starke Farben”, in Susanne Poetry of the Everyday, veröffentlicht von The Holburne Betrachter in die Welt blicken, so imaginär diese Museum, Bath, begleitend zur Ausstellung unter demsel- Kamps. Bilder 1996-2005, 2005, S. 8-9, S. 8 auch sein mag, in der sie existieren, solange sie ben Namen, 24. Mai – 15. September 2019, S. 5-7, S. 5 18 Richard Andrews, A Theory of Contemporary Rhetoric, vor dem Gemälde stehen. 8 Notiz von Vuillard, 26. Oktober 1894, zitiert in Belinda Routledge: New York, 2014, S. 91-92 Thomson, „Vuillard’s Poetry of the Everyday: Questions 19 Lara Marlowe, „Pierre Bonnard: The bright palette of of Intimism and Taste,” in Edouard Vuillard: The Poetry of a tortured soul,” The Irish Times, 23. April 2019 https:// the Everyday, veröffentlich von The Holburne Museum, www.irishtimes.com/culture/art-and-design/visual-art/ Anna McNay Bath, begleitend zur Ausstellung unter demselben Na- pierre-bonnard-the-bright-palette-of-a-tortured- St Paul’s Walden Bury men, 24. Mai – 15. September 2019, S. 9-27, S. 10 soul-1.3858758 [abgerufen am 13. Mai 2020] 9 Belinda Thomson, „Vuillard’s Poetry of the Everyday: 20 Matisse in einem Brief an Teriadeune, zitiert in Richard Hertfordshire, England Questions of Intimism and Taste,” in Edouard Vuillard: The Andrews, A Theory of Contemporary Rhetoric, Routledge: Mai 2020 Poetry of the Everyday, veröffentlich vonThe Holburne New York, 2014, S. 91-92, S. 93 Museum, Bath, begleitend zur Ausstellung unter dem- selben Namen, 24. Mai – 15. September 2019, S. 9-27, S. 26 10 Belinda Thomson, „Vuillard’s Poetry of the Everyday: Questions of Intimism and Taste,” in Edouard Vuillard: The Poetry of the Everyday, veröffentlich von The Holburne Museum, Bath, begleitend zur Ausstellung unter dem- selben Namen, 24. Mai – 15. September 2019, S. 9-27, S. 17-18 11 Belinda Thomson, „Vuillard’s Poetry of the Everyday: Questions of Intimism and Taste,” in Edouard Vuillard: The 9 10
Verführische Subversion: Susanne Kamps Innenansichten von Prof. PAULA BURLEIGH, PhD Eine amerikanische Kunsthistorikerin diskutiert die Rolle des Gender in Susanne Kamps Malerei - und den Begriff von „Camp“ Behind the Screen, 2019, Öl auf Leinwand, Diptychon, 80 x 200 cm/32 x 79 in Die Arbeit von Susanne Kamps ist ungeniert auf, die gänzlich ihre eigene ist. In diesem Essay maximalistisch: auffallend farbige, kaleidosko- beleuchte ich die Arten, auf die Kamps innerhalb pische Konfigurationen von Textur und Mustern verschiedener historischer Vermächtnisse arbeitet, Geschichte der westlichen Kunst haben Kritiker transformieren alltägliche Innenräume in faszi- um diese durch ihre Auseinandersetzung mit The- oftmals bemalte Paravents in die Randgebiete nierende, räumliche Puzzles. Die Künstlerin hat men wie Gender, „Camp“ [Anm. d. Übersetzerin: des Designs verbannt; eine Kategorie, welche der ihre Arbeit als eine „Tapisserie von Texturen“ tuntig] und Ritual zu aktualisieren und sogar zu Malerei und Bildhauerei untergeordnet ist. Indem bezeichnet, was gekonnt ihre Vorliebe für üppige unterlaufen. sie diese künstlichen Hierarchien ablehnt, umarmt Oberflächendesigns charakterisiert, insbesonde- Kamps die häusliche Sphäre und ihren dazugehö- re von Textilien. Kritiker und Historiker haben Die groß angelegte, panoramische Komposition rigen Nippes. In der Tat, viele ihrer Arbeiten er- Kamps Treue gegenüber den abgeflachten Per- Behind the Screen (2019) fängt Schlüsselthemen kunden die Privaträume, welche Individuen zum spektiven und der gesättigten Palette von Henri ein, welche im Oeuvre der Künstlerin immer eigenen Trost und zur eigenen Freude hegen und Matisse und den Fauves, den französischen Farb- wiederkehren. Auf der einen Seite des Diptychs pflegen. experimentalisten des frühen 20. Jahrhunderts, öffnet sich das lichtdurchflutete Wohnzimmer vermerkt. Aber weitere, jüngere historische von Kamps Apartment in Paris hin zu verlocken- Kamps Interesse an Design und häuslichen In- Vorbilder sind ebenso relevant: Kamps steht im den Fragmenten eines tiefblauen Himmels. Das nenräumen wirft Fragen hinsichtlich der weit- Dialog mit Wayne Thiebauds fröhlichen Torten- gegenüberliegende Paneel zeigt einen bemalten, gehend unbemerkten Rolle von Gender in ihrer und Kuchengemälden, und ihre halluzinatorische raumhohen Paravent. Vertraute Elemente eines Arbeit auf. Kamps kunsthistorische Auswahl Palette und das schwindelerregende Spektrum an Stilllebens – Blumen, Vasen, Bücher –, besiedeln stammt vollumfänglich von Männern; eine Reali- Perspektiven huldigt der Arbeit von David Hock- das Wohnzimmer, zusammen mit heimeligeren, tät, welche von den systemischen Ungleichheiten ney. Hinsichtlich der Thematik tendiert Kamps dekorativen Gegenständen, einschließlich einer eingegeben ist, die Ausbildungs- und Ausstel- zu Variationen des Stilllebens, sich entzückend großen Flamingofigur und dem Buchstaben e, lungsmöglichkeiten für Frauen weitaus weniger an alltäglichen Ansichten von Möbeln, Trinkge- welcher an der Wand angebracht ist. Zwei Katzen verfügbar machten. Kamps bedient sich ausge- fäßen, Lebensmitteln und Tischoberflächen. Sie – Seraphine und Carry – schlummern friedlich wählter ästhetischer Empfindungen ihrer männ- schließt sich dabei einer ehrwürdigen Tradition auf einer eierschalenfarbigen Couch. Während die lichen künstlerischen Vorfahren, aber erfüllt die von Künstlern an – Paul Cézanne, Pablo Picasso malerische Pinselführung und die Palette in Edel- daraus resultierenden Kompositionen mit Inhalt, –, welche mit den alltäglichsten Gegenständen steintönen eine Fauvistische Ästhetik des frühen der konventionelle Gendernormen in Frage stellt. die größten formellen Risiken eingingen. In der zwanzigsten Jahrhunderts widerspiegeln, veran- Ihr Fokus auf dem häuslichen Innenraum ist bei Tat, während Kamps Gemälde als üppige Innen- kern anekdotische Einzelheiten – der Flamingo weitem nicht neutral, sondern die Erkundung räume interpretiert werden können, lösen sie und der benachbarte Kakadu, der an der Wand eines Raumes, der historisch als feminin gilt. Das Belle Epoque, 2015, Aquarell auf Papier, 100 x 70 cm/39 x 28 in sich bisweilen auch in reine Passagen von Farbe angebrachte Buchstabe, das ausgesprochen zeit- Gemälde Belle Epoque (2015) bringt den Be- und Form auf, die oftmals multiple Perspektiven genössische Sofa – den Raum in einem erkennbar trachter in eine intime Nähe zu einem Spiegel, aufweisen, welche zu einer einzigen Komposi- aktuellen Moment. Solche Design-Schnörkel re- der sich auf einem Schminktisch befindet, posi- Ringhalter, der auf einem wellig gemusterten tion zusammengefügt werden. Aber zusätzlich gen provokativ Fragen zu Geschmack und Kitsch tioniert neben Schmuck und Parfumflacons. Dort, Stoff schwebt, vor Armbändern an einem Ständer. zur Vielzahl kunsthistorischer Referenzen weist an, Grenzen, welche die Künstlerin mit dem be- wo wir uns selbst im Spiegel sehen sollten, sieht Ungeachtet der Genderzugehörigkeit des Betrach- Kamps Praxis eine zeitgenössische Sensibilität malten Paravent sogar noch weiter verlegt. In der man lediglich einen körperlosen, handförmigen ters, platziert Belle Epoque das Publikum in die 11 12
Kamps die Themen Design, Konsum und Mode, Künstler auf ähnliche Art inspiriert haben. Viel- um das maskuline Erbe der französischen Avant- leicht erklärt Kamps Assimilierung verschiedener gardemaler radikal zu aktualisieren – und sogar Einflüsse, weshalb sie nie den biederen westli- auf den Kopf zu stellen. chen Konventionen der Zentralperspektive Vintage Shop, 2018, Öl auf Leinwand, 120 x 160 cm/47 x 63 in Position der feminin performativen Selbstdarstel- zu „Camp“ ist. Darin, in „Notes on Camp“, defi- lung, in der Verwicklung in das Ritual der Ver- niert Sontag „Camp“ als „einen Modus der Ver- Fortnum & Mason, 2017, Öl auf Leinwand, 70 x 100 cm/28 x 39 in schönerung. An anderer Stelle, wie in Fortnum & führung“, den Mason (2017) und Vintage Shop (2018), wird der sie im Folgenden als „[einen] Geist der Extra- Betrachter zum Käufer, der Schaufensterauslagen vaganz“ beschreibt. „Camp ist eine Frau, die in von Hüten, Schuhen, Damenhandtaschen oder ein einem Kleid aus drei Millionen Federn herum- Aber das ist noch nicht die ganze Geschichte: um oder des illusionistischen Raums zugetan war. aufwändiges Teegeschirr, ausstaffiert mit makel- läuft“. zu Behind the Screen zurückzukehren, können Eine große Innenansicht mit dem Titel Cat Days los dekorierten Süßigkeiten, bewundert. Dies sind Kamps zeigt uns nicht diese Frau: der Betrachter wir Einflüsse jenseits der französischen Avant- (2017) veranschaulicht nicht nur das Experimen- stilsichere Welten, ausgesprochen feminine und wird zu dieser Frau, welche ihre fabelhafte Um- garde erkennen. Während der Paravent in der tieren der Künstlerin mit Raum und Perspektive, bisweilen an das Konzept von „Camp“ grenzend. gebung durchstreift. Selbst die großen Vorreiter westlichen Tradition oftmals als unwesentliches sondern auch mit der Zeit. Während die Kompo- Berüchtigt schwierig zu definieren, umschreibt des Stilllebens, von Chardin bis Picasso, hätten Designobjekt abgetan wurde, nimmt dieser einen sition als eine Küche interpretiert werden kann, „Camp“ eine ästhetische Empfindung, welche un- einige der Objekte, die Kamps routinemäßig dar- zentralen Platz in der Geschichte der japanischen welche von sich ausruhenden Katzen besiedelt apologetisch in Stil, Spaß und Überfluss schwelgt, stellt, nicht inkludiert – das zu tun, hätte bedeu- Kunst ein, einer wichtigen Inspirationsquelle für ist, bricht der Raum unter eingehender Beobach- sich dabei irgendwo zwischen sogenanntem guten tet, sich auf feminines Territorium vorzuwagen, Kamps. Die flache, grafische Qualität ihres Ge- tung in eine kubistische Nebeneinanderstellung und schlechten Geschmack bewegend. Letztlich welches historisch betrachtet als frivol galt. Aber mäldes spiegelt ästhetische Konventionen wider, ungleichartiger Perspektiven auseinander. Der stellt „Camp“ die bloße Existenz von Kategorien „Camp“ (und Kamps) lehnt überholte, genderba- die japanischen Drucken des achtzehnten und implizite Betrachter ist in Bewegung, aber die wie „gut“ und „schlecht“ in Frage. Die ameri- sierte Hierarchien ab. Stattdessen widmet sie ihre neunzehnten Jahrhunderts eigen sind – flache Komposition kreist um seine eigene mysteriöse, kanische Autorin Susan Sontag schrieb im Jahr Aufmerksamkeit Tapeten, Fensterauslagen von Räume, klar umrissene Formen und das Fehlen innere Logik. Losgelöst schwebt der Betrachter 1964, was auch weiterhin das bekannteste Essay Geschäften und Textilien. Auf diese Art erkundet von Schatten – Stilmittel, die viele europäische über karierten Bodenfliesen, welche unharmonisch 13 14
kollidieren würden, wären sie nicht von einem lan- die Vergnügen von Essen und Trinken, den Duft spräch teilnehmen. In der Tat, Kamps betrachtet gen blauen Tisch überdeckt. Ein hölzerner Hocker von Parfum, sogar Klang, in Form von Noten- scheint viel weiter entfernt als der flache Raum es blättern. Kamps Kompositionen zelebrieren den erlauben sollte. Ein verschmitzter Geist blickt dem Exzess: sie sind farbenfrohe Mischungen, die den Betrachter hinter einer unklar platzierten Pflanze Freuden der sinnlichen Erfahrung huldigen, den entgegen; uns dazu einladend, dieses visuelle Puz- besten der flüchtigen, zeitgebundenen Vergnügun- zle zusammenzusetzen. Es sind wohlgemerkt vier gen des Lebens. Es ist nicht verwunderlich, dass Katzen sichtbar, aber in nur zwei Mustern, was Katzen – die dekadentesten Haustiere – unter den darauf hindeutet, dass sich die Szene über einen wenigen Lebewesen sind, welche die Gemälde Zeitraum hinweg entfaltet. Während die multiplen besiedeln. Perspektiven an Cézanne und Picasso erinnern, stehen die kräftigen Umrisse und fortlaufende Vor allem ist die Arbeit von Kamps eine ganz Erzählung eher in Verlängerung der japanischen eigene visuelle Sprache, welche sich nahtlos zwi- Tradition – vielleicht subtil angedeutet in den ge- schen gelebter Erfahrung und einer grafischen musterten Vasen (ein kürzlicher eBay Kauf der Welt aus Farbe und Linien bewegt. In Notting Hill Künstlerin), die wie japanische Lackware ausse- (2010), ein Gemälde basierend auf der Londoner hen. Wohnung, welche sich die Künstlerin mit ihrem Ehemann teilt, stellt Kamps den Besuch einer Van Gogh Ausstellung im British Museum dar, mit einem Poster von Van Goghs Sonnenblumen an der Wand (tatsächlich existierte das Bild auf dem Umschlag eines gekauften Ausstellungskatalogs). Sie hat das Betrachten eines echten Pfaus im Hol- land Park in Form eines prächtig gemalten Vogels umgesetzt, der bei einer Tür steht, was an ein Mo- tiv aus Whistlers Peacock Room (1877) erinnert. Der Betrachter kann lediglich die leeren Rück- seiten mehrerer Leinwände ausmachen, welche gegen die Wand gelehnt stehen, was auf weitere Cat Days, 2017, Öl auf Leinwand, 160 x 280 cm/63 x 110 in Erinnerungen, Erfahrungen und Einflüsse hindeu- Notting Hill, 2010, Öl auf Leinwand, 180 x 220 cm/71 x 87 in tet, die allesamt darauf warten, in visuelle Codes übersetzt zu werden. Um noch ein letztes Mal Der japanische Einfluss erstreckt sich jenseits zu Behind the Screen zurückzukehren, Kamps von Raum und Zeit. Japanische Paravents, wie Paravent ist mehr als ein Designobjekt und ein diese Sammlung als eine einzige Arbeit, welche der in Behind the Screen dargestellte, dienten als Eckpfeiler der japanischen Kunstgeschichte; er neun Ansichten von Paris darstellt, und sie hat an- Hintergründe für Rituale, von der Teezeremonie ist auch ein Gemälde innerhalb eines Gemäldes, dere, ähnlich konfigurierte Arbeiten kreiert – neun bis zu Tanzdarbietungen. Während die mensch- welches auf einen echten Paravent verweist – Ansichten von Japan, neun Ansichten von Ghana liche Figur nur selten in den Arbeiten von Kamps Paravan No. 3 (2004) –, den Kamps im Stil von –, welche nahezu als Installationen fungieren. erscheint, gibt es reichlich Hinweise auf die Be- Matisse gemalt hat. Es ist einfach, sich in diesem Voller Referenzen, liest sich das Foto wie eines wegungen, Handlungen und Verlangen des Kör- komplexen Labyrinth zu verirren, welches sich ihrer Gemälde: visuell dekadent, eine immersive pers. In Form von Macarons, Torten und Kuchen: geschickt zwischen dem tatsächlichen Objekt und Welt aus Farben, Szenen und Perspektiven, die Versprechen geschmacklichen Genusses sind im der flachen Komposition bewegt, zwischen Ver- zu einer Vision verwoben sind, welche erkennbar Überfluss vorhanden. Aufwändig gedeckte Tische gangenheit und Gegenwart. Es ist eine angeneh- ist, aber gemäß Regeln konstruiert, die gänzlich und Teegeschirre legen nahe, dass die Künstlerin me, wenn auch schwindelerregende Reise. Kamps eigene sind. weniger an den Nahrungsmitteln selbst, sondern an der Zeremonie deren Verzehrs interessiert ist. Ein Foto der Künstlerin in ihrem Atelier, auf dem In der Tat, während die Malerei sich inhärent an sie vor neun kleinen Ölgemälden steht, die in Paula Burleigh, PhD Paravent No. 3, 2004, Öl auf Leinwand. Jedes Paneel das Sehvermögen richtet, verweist der Inhalt auf einem dichten Raster arrangiert sind, betont die Meadville, Pennsylvania USA 170 x 60 cm / 67 x 24 in eine multi-sensorische Erfahrung anderer Arten: Art, auf die die Gemälde an einem laufenden Ge- August 2020 15 16
Ölbilder 17 18
Paris Themes, 2019 Öl auf Leinwand je 70 x 60 cm/28 x 24 in 19 20
Vue sur le Jardin, 2019 Boulangerie, 2019 Macarons, 2019 Öl auf Leinwand Öl auf Leinwand Öl auf Leinwand 70 x 60 cm/28 x 24 in 70 x 60 cm/28 x 24 in 70 x 60 cm/28 x 24 in 21 22
Carousel, 2019 Flacons de Parfum, 2019 S Choco, 2019 Öl auf Leinwand Öl auf Leinwand Öl auf Leinwand 70 x 60 cm/28 x 24 in 70 x 60 cm/28 x 24 in 70 x 60 cm/28 x 24 in 23 24
Vitrine avec Savon, 2019 Bouquinistes II, 2019 Coton Doux, 2019 Öl auf Leinwand Öl auf Leinwand Öl auf Leinwand 70 x 60 cm/28 x 24 in 70 x 60 cm/28 x 24 in 70 x 60 cm/28 x 24 in 25 26
Japanese Themes, 2015 Öl auf Leinwand je 70 x 60 cm/28 x 24 in Installationsansicht im Frauenmuseum Bonn, 2015 27 28
Medinilla, 2015 Medinilla No 2, 2015 Öl auf Leinwand Öl auf Leinwand 70 x 60 cm/28 x 24 in 70 x 60 cm/28 x 24 in 29 30
Scampi, 2015 Sushi Geisha, 2015 After van Gogh, 2015 Öl auf Leinwand Öl auf Leinwand Öl auf Leinwand 70 x 60 cm/28 x 24 in 70 x 60 cm/28 x 24 in 70 x 60 cm/28 x 24 in 31 32
Ghana Themes, 2019 Öl auf Leinwand je 70 x 60 cm/28 x 24 in 33 34
Smokey Earl Grey, 2017 Öl auf Leinwand 180 x 220 cm/70 x 88 in 35 36
Fortnum & Mason, 2017 High Tea, 2017 Öl auf Leinwand Öl auf Leinwand 70 x 100 cm/28 x 39 in 70 x 100 cm/28 x 39 in 37 38
Tea with Lemon Cake, 2017 Vintage Tea Party, 2017 Öl auf Leinwand Öl auf Leinwand 40 x 40 cm/16 x 16 in 40 x 60 cm/16 x 24 in 39 40
Flower Shop, 2018 Öl auf Leinwand 120 x 160 cm/47 x 63 in 41 42
L’air du Temps, 2017 Öl auf Leinwand 120 x 160 cm/47 x 63 in 43 44
The Pottery Table, 2017 Öl auf Leinwand 180 x 120 cm/71 x 47 in 45 46
Comme Chez Nous, 2017 Öl auf Leinwand, Diptychon 100 x 280 cm/39 x 110 in 47 48
Cat Days, 2017 Öl auf Leinwand, Diptychon 160 x 280 cm/63 x 110 in 49 50
Monkeyshine, 2017 Öl auf Leinwand 60 x 80 cm/24 x 31 in 51 52
Let’s Travel More, 2017 Öl auf Leinwand 180 x 240 cm/71 x 94 in 53 54
Arabesque, 2014 Öl auf Leinwand 40 x 30 cm/16 x 12 in 55 56
Montevideo Carneval I und II, 2017 Öl auf Leinwand je 120 x 160 cm/47 x 63 in 57 58
The Morning Room, 2017 Öl auf Leinwand 40 x 40 cm/16 x 16 in 59 60
Vintage Shop, 2018 Öl auf Leinwand 120 x 160 cm/47 x 63 in 61 62
Vitrine Parisienne, 2019 Öl auf Leinwand 80 x 100 cm/32 x 40 in 63 64
Food Counter, 2019 Öl auf Leinwand 80 x 180 cm/31 x 71 in 65 66
Behind the Screen, 2019 Öl auf Leinwand, Diptychon 80 x 200 cm/31 x 79 in 67 68
Papierarbeiten 69 70
Tea Time, 2015 Aquarell auf Papier 100 x 70 cm/39 x 28 in 71 72
Art Deco, 2015 Belle Epoque, 2015 Aquarell auf Papier Aquarell auf Papier 100 x 70 cm/39 x 28 in 100 x 70 cm/39 x 28 in 73 74
Interior in Pucatrihue Chile, 2017 In the Tree House, 2015 Aquarell auf Papier Aquarell auf Papier 60 x 80 cm/24 x 31 in 70 x 100 cm/28 x 39 in 75 76
English Breakfast, 2015 Rouge et Noir, 2017 Aquarell auf Papier Mischtechnik und Collage auf Papier 70 x 100 cm/28 x 39 in 70 x 100 cm/28 x 39 in 77 78
Cat in the Bath, 2019 Aquarell auf Papier 50 x 70 cm/20 x 28 in 79 80
Pistaches, 2019 Grandes Tasses, 2019 Aquarell auf Papier Aquarell auf Papier 50 x 70 cm/20 x 28 in 50 x 70 cm/20 x 28 in 81 82
Susanne Kamps Atelier in der Cité des Arts, Paris, 2019 (oben) und 2009 (rechts) 83 84
Biografie Geboren in 1967 in Münster, Deutschland Online Ausstellungen 2006 Bilder 2005-2010, Galerie Borutta, Das Kleine Format „Bilder, die wir Recklinghausen lieben“, Künstlerverein Malkasten, Atelier in Düsseldorf, Deutschland 2020 Carry on Creativity, Artsy online Düsseldorf Ausstellung für Förderung der eng- Bilder 2005-2010, Kunstverein Salzgitter lischen Wohlfahtsorganisation Trus- Sommer Salon, Plan D Galerie, sell Trust, Cynthia Corbett Galerie, Kunstverein Alsdorf Düsseldorf Kunststudium London 2005 Galerie Niepel bei Morawitz, Düsseldorf Three Painter Exhibition, Atelier 1996-2001 Studium an der Kunstakademie Alen, München Münster bei den Professoren Ludmilla Kunstverein Oberhausen von Arseniew und Hermann-Josef Kuhna Einzelaustellungen Israel Retrospective, Galerie am Eck, 2004 Galerie Borutta, Recklinghausen Düsseldorf 2001 Meisterschülerin 2020 Schloss Lüdinghausen, Kaktus Kulturforum [veschoben wegen Industrie und Handelskammer NRW, 2016 Offene Ateliers, Atelierausstellung, 2011 Chelsea College of Art, London COVID-19] Düsseldorf Düsseldorf 2019 Cité Internationale des Arts, Paris 2002 MünsterArt-web 24 Ausstellung für Kinder von Flüchlin- gen, Düsseldorf Rathaus Preise/Stipendia Galerie Niepel bei Morawitz, Düsseldorf 1998 Galerie Upstairs, Münster Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf 2021 Stipendium der Cité Internationale 2014 Bed & Breakfast, Kunstverein Worms des Arts, Paris 2015 Offene Ateliers, Atelierausstellung, Bed & Breakfast, Kunstverein Gruppenausstellungen (Auswahl) Düsseldorf 2019 3. Preis Young Masters Art Price Schwetzingen (10th Anniversary) – gefördert von 2020 Galerie Niepel bei Morawitz, Galerie Peter Tedden, Düsseldorf der Cynthia Corbett Galerie, London 2013 Pomegranate & Co, Janco-Dada Düsseldorf [Galerie geschlossen Museum, Ein Hod, Israel wegen COVID-19] 2014 Offene Ateliers, Atelierausstellung, Stipendium der Cité Internationale Düsseldorf des Arts, Paris 2012 Paint it Fresh! Galerie fifty-fifty, „175 Jahre Verein der Düsseldorfer Düsseldorf Künstler – Zwischen Hungertuch und 2012 Butterflöckchen, Galerie Peter 2013 Israel Stipendium vom Kulturamt der Kunstpalast“, Stadtmuseum Düsseldorf Tedden, Düsseldorf Stadt Düsseldorf, Ein Hod, Israel Die subtile Urenkelin der Fauves, 2011 Galerie Mai, Moers Das Kleine Format, Künstlerverein Die Grosse Kunstausstellung NRW, 2009 Stipendium der Cité Internationale Malkasten, Düsseldorf Museum Kunstpalast, Düsseldorf des Arts, Paris Galerie Niepel bei Morawitz 2019 Young Masters Art Prize 10th 2011 Galerie Esther Klinghammer, Köln 2000 Förderpreisausstellung, Kunstakademie Rathaus Düsseldorf Anniversary Exhibition, Cynthia Münster Corbett Galerie, London Galerie Conzen, Düsseldorf 2010 25 Degrés en Hiver, NRW Ober- finanzdirektion, Münster 2018 Das Kleine Format „Künstler sehen Rathaus Düsseldorf Kunstmessen Künstler“, Künstlerverein 2009 Galerie Niepel bei Morawitz Malkasten, Düsseldorf 2010 Offene Ateliers, Atelierausstellung, 2020 Scope New York 2020, Cynthia Düsseldorf Corbett Galerie, London 2008 25 Degrés en Hiver, Ballhaus im 2017 Farbe bekennen, Rathaus Düsseldorf Nordpark, Düsseldorf Aufbruch, Kunstverein Düsseldorf Inter Art, Galerie Reich, Köln Palm Beach Modern & Contemporary, Cynthia Corbett Galerie, London 2007 Galerie 48, Saarbrücken Keine Angst vor Schön, art e motion, 2009 Kunstverein Unna Düsseldorf 2015 ArtFair 25, Frauenmuseum, Bonn Galerie Zone F, Berlin Sittart Galerie, Düsseldorf 85 86
Bibliografie 2008 Offene Ateliers, Atelierausstellung, Kritische Texte Mehr als eine Urenkelin der Fauves 2003 Katalog „Die Grosse Kunstausstel- Düsseldorf – Die subtilere Urenkelin der Fauves, lung NRW“, Museum Kunstpalast, 2020 Verführische Subversion: Prof. Manfred Schneckenburger, in Düsseldorf, Abbildung 131. 2007 Galerie Noack, Mönchengladbach Susanne Kamps Innenansichten, Susanne Kamps: Bilder 1996-2005 Prof Paula Burleigh, veröffentlicht Susanne Kamps, Ronald Puff, in Galerie Niepel bei Morawitz, online bei www.susannekamps.com Susanne Kamps: Bilder 1996-2005 Düsseldorf Bilder in öffentlichen und privaten Gegenwärtige und Vergangene Zeit: 2004 Das Atelier als Flächenornament, Sammlungen 2006 Best Friends, Messemagazin Verlag, Das Zusammenbringen von Zeit - Manfred Schneckenburger, Seite 30 Düsseldorf ebenen in der Arbeit von Susanne im Katalog KLASSE! – Malerei von Deutsche Rückversicherung, Düsseldorf Kamps, Anna McNay, AICA, ver- Meisterschülern der Klasse Prof. 2005 Die Grosse Kunstausstellng NRW, öffentlicht online bei www.susan- Kuhna, WGZ Bank DZ Bank (ehemalige WGZ Bank), Düsseldorf Museum Kunstpalast, Düsseldorf nekamps.com Heuking, Kühn, Lüer & Wojtek Rechtsanwälte, Cubus Kunsthalle, Duisburg 2016 Figurative Kunst, Thomas W Kuhn, Düsseldorf AICA, Seite 126 von Abstraction Kataloge 2004 KLASSE! – Malerei von Meisterschü- & Figuration Zero Pop Art Junge Privatsammlung, Tel Aviv lern der Klasse Prof Kuhna, Ruhr- Kunst: Gesammelt in Düsseldorf 2020 Susanne Kamps: Behind the Screen, festspielhaus, Recklinghausen 1971 to 2016, Sammlung von Heu- Bilder 2015-2019, e-Katalog king, Kühn, Lüer & Wojtek Offene Ateliers, Atelierausstellung, 2019 Katalog der Young Masters Art Prize, Düsseldorf 2014 Susanne Kamps, Ralf Hartweg, Tenth Anniversary Exhibition, London. Kurator, WGZ Bank Art Collection, Kunstsommer, Kunstverein Oberhausen Seite 73 von Kunstsammlung von 2016 Abstraction & Figuration Zero Pop WGZ Bank: New Acquisitions since Art Junge Kunst: Gesammelt in 2003 The Paravent Project Berlin, Galerie 2006 Düsseldorf 1971 to 2016, Sammlung Burkhard Eikelmann, Starke Founda- von Heuking, Kühn, Lüer & Wojtek, tion in Lions Palace, Berlin Bed & Breakfast, Dr Dietmar Schuh, Düsseldorf. Künstlerische Leiter, Kunstverein The Paravent Project Vol. 2, Galerie Schwetzingen, in Susanne Kamps: 2014 Kunstsammlung WGZ Bank: Neu- Burkhard Eikelmann, Düsseldorf Bed & Breakfast erwerbungen seit 2006, Düsseldorf. Susanne Kamps Bed & Breakfast: Die Grosse Kunstaustellung NRW, 2010 25 Degres en Hiver, Christiane Bilder 2011-2014, Kunstverein Museum Kunstpalast, Düsseldorf Dressler, in Susanne Kamps: Bilder Schwetzingen. Offene Ateliers, Atelierausstellung, 2005-2010 Düsseldorf 2012 Katalog „Die Grosse Kunstausstel- Susanne Kamps: Papierarbeiten an lung NRW“, Museum Kunstpalast, 2002 Offene Ateliers der Künstler der der Côte d‘Azur, Prof Hermann- Düsseldorf. Galerie, Galerie Burkhard Eikel Josef Kuhna, in Susanne Kamps: mann, Düsseldorf Bilder 2005-2010 2010 Susanne Kamps 25 Degres en Hiver: Bilder 2005-2010, Düsseldorf. 2001 Kunstpreis 2001, Apollinaris, Bad 2005 Starke Farben, Prof. Hermann-Josef Neuenahr-Ahrweiler Kuhna, in Susanne Kamps: Bilder 2005 Susanne Kamps: Bilder 1996-2005, 1996-2005 ( Düsseldorf. Katalog „Die Grosse Kunstausstel- lung NRW“, Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Abbildung 107. 87 88
Impressum Atelier der Künstlerin: Uerdingerstrasse 42 40474 Dusseldorf Tel: +49 211 405 8352 Email: susanne,kamps@arcor.de info@susannekamps.com Texte Autoren Anna McNay ist eine freiberufliche Kunstautorin und Redakteurin mit Sitz in Großbritannien. Sie absolvierte einen MA in Kunstgeschichte am Birkbeck College der University of London (2013). Sie war Kunstredak- teurin für das DIVA-Magazin (2102-2016), Stellvertretender Redakteurin der State Medien (2013-2017) und stellvertretender Redakteurin der Zeitschrift Arts Quarterly (Art Fund, 2017-2020). Sie ist Mitglied des britischen Zweiges der International Association of Art Critics (AICA). Paula Burleigh ist die Direktorin der Allegheny Art Galleries und Assis- tenz-Professorin für Kunstgeschichte am Allegheny College in Meadville, Pennsylvania. Burleigh verfügt über einen PhD in Kunstgeschichte vom Graduate Center der City University von New York. Burleigh ist ein Joan Tisch Teaching Fellow am Whitney Museum für American Art, New York gewesen und Dozentin am Museum of Modern Art, New York. Ihre Tex- te sind in der Brooklyn Rail, auf Artforum.com, in den Stedelijk Studies, im Art Journal sowie in verschiedenen Sammelbänden erschienen. Photographie: Stephan Aust, Alexander Eliezer, Taki Kiometzis und Lothar Konitzer Übersetzungen: Mareike Winkelman e-Katalog entworfen und bearbeitet von Ilona von Treskow, Düsseldorf, August 2020 www.susannekamps.com www.instagram.com/susannekampsart 89 90
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