Gemeindeblatt - August - September 2021 - der Berliner Stadtmission Gemeinde Frankfurter Allee 96
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Gemeindeblatt der Berliner Stadtmission Gemeinde Frankfurter Allee 96 © Susann Eisold August - September 2021
Vorwort / Rückblick 2 „Lächele und sei fröhlich - es könnte noch schlimmer kommen. Und ich lächelte und war fröhlich – und es kam schlimmer.“ Was so lustig klingt, ist manchmal bitterer Ernst. Wenn man schon bis zum Hals in Schwierigkeiten steckt und dann erlebt, dass immer noch eins oben drauf kommt, … und, als wenn es noch nicht reichen würde, sich dann alte Probleme wieder melden. Ich habe das selbst schon erlebt, in Zeiten von „Umzug plus Schwierigkeiten an der Arbeitsstelle“ werden plötzlich die Kinder noch krank. Natürlich am Wochenende, wenn kein Arzt offen hat – und auf dem Weg in die Notaufnahme bricht das erst letzte Woche reparierte Auto endgültig zusammen. Von König Hiskia wird in der Bibel berichtet, dass es ihm ähnlich ging. Der Ärger, den er mit Feinden hatte, schien sich immer wieder zu wieder- holen und zu steigern. „Heute ist ein schrecklicher Tag“, sagt einer seiner Mitarbeiter. „Die Lage ist ernst“, heißt es da. Dann entspannt sich die Si- tuation kurzzeitig und anschließend tauchen die Probleme mit voller Wucht wieder auf. Hiskia hält einen vernichtenden Brief in den Händen. Und den liest er dann Gott vor. Er sagt: Schau dir das mal an. Bitte, hör mal zu. „Neige, HERR, dein Ohr und höre! Öffne, HERR, deine Augen und sieh her!“ (Die Bibel, 2. Buch über die Könige, 19. Kapitel, Vers 16), das ist der Mo- natsvers im August. Wenn wir uns an Gott wenden, können wir uns darauf verlassen, dass er uns hört. Und selbst, wenn es dann schlimm kommt (nein, als Christ hören die Probleme nicht plötzlich ein- fach auf), sind wir bei ihm geborgen. Wir können nie tie- fer fallen als in Gottes Hand. Er hört und sieht uns, er lässt uns nicht allein. Es lohnt sich, uns an ihn zu wen- den. Ich wünsche uns allen die absolute Gewissheit, dass Gott uns hört, wenn wir ihn ansprechen, und einen entspann- teren Sommer, als Hiskia ihn erlebte. Susann Friedl, Stadtmissionarin Uff ne Currywurscht… … trafen sich am 1. Juni bedürftige und einsame Menschen aus unserer Gemeinde und der Nachbarschaft. Fabis Esskultur, Kumpel&Keule und das Projekt Human Love luden ein, um in schlechten Zeiten was Gutes
3 Rückblick zu tun. Und es tat gut: bei schönstem Frühsommerwetter genossen wir eine ganz besondere Currywurst. Herzli- chen Dank an die drei Institutionen aus dem Kiez, die uns damit großartig geholfen haben, unser Motto vom „Mittag im Hof“ noch einmal in ande- rer Weise deutlich zu machen: Gemeinsam is(s)t man weniger allein. Kirche und EM2020 – wie passt das zusammen? Erlebnisse einer Konfirmandenmutter Seit einem Jahr bereitet sich mein Sohn auf seine Konfirmation vor. Und so geht er mit einer Selbstverständlichkeit in die Kirche, die vorher so nicht von ihm zu erwarten war. Für uns als Außenstehende gibt es dafür mehrere Gründe – der gemeinsame Besuch des Gottesdienstes mit seinen Kindergartenfreunden, der anschließende Konfirmandenunterricht (auf- grund der Pandemie häufig in der Onlineversion, aber mit einer enormen Wichtigkeit für ihn, schließlich durfte er während des Unterrichts nie, aber wirklich nie gestört werden) und die ihm ans Herz gelegte Betreuung der Technik. Keine Frage, dass er dies auch für die EM übernahm. Um als Mutter dann also einmal zu schauen, was das Kind so treibt, ent- schloss sich fast die ganze Familie, ge- meinsam das EM-Spiel Deutschland ge- gen Portugal in der Gemeinde zu schauen. Und es war ein Spiel, bei wel- chem die deutsche Mannschaft bereits gehörig unter Druck stand, hatte sie doch das erste Spiel verloren. Alles war vorbereitet – im Hof der Ge- meinde waren bereits fleißige Helferlein damit beschäftigt, die entspre- chende Pausenverpflegung für die Mitfiebernden vorzubereiten und die große Leinwand war in Sichtweite des Altars aufgebaut. Da konnte ja ei- gentlich nichts schief gehen. Es wurde mitgefiebert, angefeuert, gegrölt,
Rückblick 4 gelitten und ein bisschen gepöbelt - also eigentlich fast wie im Stadion, nur, zum Glück für diesen Tag, etwas kühler, da draußen eine unglaubliche Hitze herrschte. Trotz dieser Vorbereitung und Stimmung gingen die Portugiesen in Füh- rung – ohje. Aber zum Glück konnte die deutsche Mannschaft noch vor der Pause das Ergebnis drehen und so konnte etwas entspannt in die Pause gegangen werden. In der zweiten Halbzeit legten die Deutschen noch eine Schippe drauf, gewannen am Ende 4:2 und die Stimmung war hervorra- gend. Nach dem Abpfiff wurde auf dem Hof der Gemeinde das Spiel aus- gewertet, die letzten Essensreste vertilgt und der Altarraum noch schnell für den tags darauf stattfindenden sonntäglichen Gottesdienst vorbereitet. Beschwingt ging es nach Hause. Dabei stellte sich für das Kind die Frage, wie es das mit der technischen Betreuung des Halbfinales machen sollte, war es doch wieder ein zeitlich spätes Spiel und der Zug in den Radurlaub ging am darauffolgenden Tag. Und erst das ungläubige Gesicht, dass die Gemeinde auf den Support zum Finale verzichten muss, da er ja mitten in den Alpen war… Nun, das mit dem Halbfinale hatte sich dann sowieso erledigt, schied Deutschland doch bereits im Achtelfinale aus. Kirche und public viewing war aber insgesamt eine gelungene Veranstaltung. Martina Schulz-Brüssel rbb zu Gast in unserer Gemeinde Gefährliche Hitze - und ein bisschen Wasser kann helfen. Deshalb reaktivierte unser Lunchpakete-Team den „Was- serwagen“, mit dem wir kühle Getränke, Hygieneartikel und Sonnencreme zu den Obdach- losen am Bahnhof und in den Kiez bringen. Davon hörte der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) und entschloss sich kurzfristig, darüber bei uns einen Bericht zu fil- men. Wir haben uns natürlich sehr über die Beachtung dieses Arbeitszwei- ges unserer Gemeinde gefreut. Übrigens: zum Verteilerteam gehören zehn Menschen aus der Nachbar- schaft und acht Gemeindemitglieder. Den Einen tut es in der Seele weh,
5 Rückblick wie es Menschen geht und die Anderen fragen: "was würde Jesus tun" – und gemeinsam packen alle an. DANKE! - an Euch, egal aus welcher Motivation Ihr es tut. Ein kleiner Dienst der Menschlichkeit ... Gott segne Euch dafür! Nachbarschaftscafé am 19.06. Seit längerer Zeit schon lassen wir manch einen Abend in gemütlicher At- mosphäre gemeinsam mit den Nachbarn unserer Gemeinde ausklingen. Bei Ge- tränken und Leckereien vom Grill genie- ßen wir unseren immer schöner werden- den Innenhof (Danke an dieser Stelle an alle „urban gardener“ ). Als wir aber bei der Planung feststellten, dass der vorgesehene Termin im Juni mit der abendlichen Übertragung eines EM- Spiels unserer Nationalmannschaft zu- sammenfiel, haben wir aus dem Grillen kurzerhand ein Café am Nachmit- tag gemacht und im Schatten der Pavillons selbstgebackene Kuchen ver- kostet, frisches Obst, Kaffee und kühle Getränke genossen, gespielt, mit- einander geplaudert, … kurzum: einen der bisher wärmsten Tage in die- sem Jahr sehr entspannt verbracht. Wiederholung nicht ausgeschlossen… Anja Puls Fete de la musique am 21.6. Wie schon in den Jahren davor haben wir uns wieder an der Fete de la musique beteiligt. Immer am 21. Juni dürfen Musiker, ob Profi oder Ama- teur, auf öffentlichen Plätzen auftreten, ohne eine Genehmigung zu benötigen. So starteten wir um 19 Uhr in der Sack- gasse der Müggelstraße ein einstündiges bunt gemischtes Konzert mit Blä- serchor, Band und einigen Soloauftrit- ten. Es gab ein paar Evergreens, Gos- pels, ein wenig Klassik und das ein oder andere christliche Lied, um auch unser Motto der Stadtmission zu verkün- den. Das Publikum war begeistert und applaudierte von Fenstern, Balko-
Rückblick 6 nen und dem umstehenden Kreis. Nach unserem kleinen „Hofkonzert“ waren alle Musizierenden noch zu Leckereien vom Grill und gemeinsamen Gesprächen in das Allee-Bistro eingeladen. Dessen Terrasse fungierte als 1A-Loge und der Inhaber ließ es sich nicht nehmen, uns reichlich zu bewirten. Abschließend kann man sagen, dass alle Beteiligten viel Spaß hatten! Beate Puls „Mittag im Hof“ hat Geburtstag Auszug aus Berliner Morgenpost (www.morgenpost.de, 23.06.2021) Seit einem Jahr bietet die Stadtmission ein „Mittagessen im Hof“ gegen Einsamkeit an. Zum Geburtstag gab es Nudeln mit Tomatensoße. Weil einsame Menschen nicht an Kirchenportale klopfen, ist die Stadtmissionsgemeinde in der Frankfurter Allee zu Pandemiebe- ginn von Haus zu Haus gegangen. „Wir haben geklingelt und uns mit den Menschen unterhalten. Viele haben uns erzählt, dass sie sehr einsam sind“, sagt Jost Berchner. Der ehrenamtliche Mitarbeiter hat daraufhin schnell gehandelt und das „Mittagessen im Hof“ ins Leben ge- rufen. Jeder ist dort willkommen. Seit einem Jahr treffen sich im zweiten Hinterhof einsame Menschen. „Anfangs haben wir gemeinsam ge- kocht, dann hat das die Pandemie- lage verboten“, erinnert sich Jost Berchner. Vor ein paar Wochen durften sie wieder starten: Mit Ab- stand und im Freien. Seitdem kom- men wieder bis zu 30 Menschen, denn zusammen is(s)t man weniger allein. Zu diesem Jubiläumstag gratulierte Raed Saleh, Vorsitzender der SPD- Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, und brachte zum Nachtisch ei-
7 Rückblick nen selbst gebackenen Kuchen mit – eine Kirsch-Tarte. „Den hat ein guter Freund gebacken. Ich hatte gestern Abend leider keine Zeit mehr“, er- klärte Saleh. Und versprach demnächst in der Stadtmission Eierkuchen zu machen. „Einsamkeit ist nicht gut für die Seele. Wir brauchen Begegnung und Aus- tausch, um uns selbst zu spüren, gemeinsam aktiv zu werden, zu teilen, was uns bewegt“, weiß Stadtmissionsdirektor Christian Ceconi. Deshalb biete die Stadtmission in Projekten und Stadtmissionsgemeinden einsa- men Menschen Gespräche, Gemeinschaft und wenn sie wollen, sogar mehr – wie beispielsweise die Möglichkeit zu ehrenamtlichem Engage- ment. Uwes Tour – spezial Hallo, wir sind die Unterberger's und haben die ehrenvolle Aufgabe be- kommen, unsere Erlebnisse in Bezug auf eine andere, ganz „ungewöhnli- che“ Stadtführung durch Berlin zu berichten. Kurz zu uns: Wir sind Anja und Jens und kommen aus der wunderschönen Hansestadt Greifswald. Und uns verbindet eine mittlerweile fast 20-jährige Freundschaft mit Fa- milie Puls. Aber jetzt zu Uwe und der Stadtführung: Unter dem Motto " Draußen schlafen ist eine Kunst " trafen wir uns mit wei- teren Interessenten zu dieser außergewöhnli- chen Stadtführung am 24. Juni 2021 um 18 Uhr am Hauptbahnhof. Dort lernten wir Uwe Tobias kennen. Er erzählte zum Beginn der Führung, wie es dazu kam, dass er schlussend- lich sieben Jahre seines Lebens auf der Straße als Obdachloser verbrachte. Auf der Strecke vom Hauptbahnhof entlang des Spreeufers erfuhren wir in so mancher Geschichte von Uwe, wie hart das Leben auf der Straße sein kann, z.B. wie wichtig ein Pappkarton sein kann, um die Feuchtigkeit vom Körper fernzuhalten oder dass es „7er- oder 9er-Bänke“ gibt, die maßgeblich für den Schlafkomfort wichtig sind. Die Stadtführung war so aufgebaut, dass nach einem kleinen Fuß- marsch immer wieder neuralgische Punkte, die Uwes Obdachlosenleben beherrscht haben, aufgesucht wurden. An diesen Stellen erzählte Uwe, wie er mit einfachen Mitteln sein Dasein sicherte. So ist uns noch im Gedächt-
Rückblick 8 nis geblieben, dass die Spree sein Kühlschrank war, für seine Getränke. Nach gut 2 1/2 Stunden endete die Tour am Alten Museum. Hier erfuhren wir, wie wichtig es aus der Sicht der Obdachlosen ist, eine Wertschätzung von vorbeigehenden Passanten zubekommen. Das Problem der Obdach- losigkeit ist uns aus Greifswald nicht in diesem Maß bekannt. Bei unseren Berlin-Besuchen waren wir immer unsicher, wie wir damit umgehen soll- ten. Jetzt wissen wir, wie wir diese Menschen bewusst wahrnehmen und ihnen begegnen können, denn: „Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln.“ Wir danken Uwe für diese wertvollen Einblicke und wünschen ihm ganz viele neugierige Menschen bei seinen nächsten Touren. Familie Unterberger Kirche, Kasper & Co Bei schönem, warmem Sommerwetter haben wir den KKC – Gottesdienst am 27.06. draußen im Innenhof gefeiert. Kinderlachen erfüllt den Hof und hallt von den Wänden wieder. Der Kasper ist vom Fußball-Fieber gepackt und möchte die beste Mannschaft mit Superstars aufstellen. Aber nicht jeder bekommt bei ihm eine Chance… bis er merkt, dass sein Team nur richtig toll wird, wenn sich ganz viele ver- schiedene Leute zusammentun und dass vermeintliche Schwächen die größte Begabung sein können. Und wir lernen: Jeder von uns ist ein Su- perstar in Gottes Team! So auch Philipp und Daniel, für die ihr Praktikum mit diesem Gottesdienst leider schon endete. Wir wünschen diesen tollen Superstars alles Gute auf ihrem weiteren Weg! Michael Bröse Eine Preisübergabe Juhu, wir haben den Kiezpreis gewonnen - diesmal für unsere Lunchpa- kete-Verteilaktion! Deshalb bekamen wir am 30.06. beim „Mittag im Hof“ Besuch von Sven Heinemann (SPD und Mitglied des Berliner Abgeordne- tenhauses). Nach dem gemeinsamen Essen übergab er den symbolischen Scheck im Großformat in Höhe von 200 Euro an die Gemeinde und an die
9 Rückblick Verteilerinnen und Verteiler. Zum krönenden Abschluss hat er noch eine Runde Eis am Stiel für alle Gäste ausgegeben. Ein großer Dank geht an dieser Stelle natürlich an alle Helfenden, die Tag für Tag bei Wind und Wetter losgezogen sind, um die Pakete zu verteilen. Celina Kolarik Eine ungewöhnliche Sommerrüstzeit Geht es um die Organisation einer Sommerrüstzeit, schauen immer alle bittend und etwas mitleidig auf mich. Vermutlich, weil es mir Spaß macht, mit einem Team und etwas Gottvertrauen herausfordernde Aufgaben mu- tig anzupacken. Tatsächlich aber war die diesjährige Sommerrüstzeit unserer Ge- meinde so herausfordernd wie noch nie. Lag es daran, dass die Teilnehmerzahl eine Woche vor Beginn von etwas unter 20 auf 34 Teilnehmer hochschnellte? Oder daran, dass unser Organisations- team statt der üblichen 10-12 Mitarbeiter diesmal nur aus fünf Menschen bestand? Oder war es die Überraschung drei Tage vor Beginn, dass statt null Kindern plötzlich acht aufgeweckte und abenteuerlustige Jungen im Alter von 6-12 mitkamen und somit quasi ohne Mitarbeiter ein KidsClub spontan durchgeführt werden musste? Damit waren die ungewöhnlichen Rah- menbedingungen noch nicht zu Ende: die Vollpension fiel weg und wir muss- ten die Verpflegung selbst organisieren. Hatten wir sonst genug Fahrzeuge für den Besuch unserer Patenwohnstätte im ca. 20 km entfernten Telz, schien es nun, dass eventuell die Autos mindestens 2x fahren müssen. Der Blä- serchor hatte keine Oberstimmen – wird er spielen können? Vor Ort alle Angestellten in Kurzarbeit oder Urlaub – wie lösen wir gebäudetech- nische Probleme … wo sind die Kahn- schlüssel, wie kommen wir an die Feuer- schale und, verflixt noch mal: wo sind all die Schüsseln für die Mahlzeiten hin?
Rückblick / Gemeinde aktuell 10 Jeder Tag brachte eine Fülle an neuen Problemen und Problemchen und ich war so dankbar, dass wir uns (das 1. Mal in der Geschichte der Ge- meindefahrten) als kleines Organisationsteam morgens trafen, bevor noch irgendwer wach war, uns kurz austauschten, wie es uns geht und zusam- men beteten. Auch das Thema „Psalmen – Gott anbeten, anrufen, an- schreien“ war für mich äußerst lebensnah und einges, über das gesprochen wurde, konnte ich direkt eine Stunde später schon anwenden, egal ob es in den Psalmen um das Klagen ging oder um Rachegedanken, um ausge- lassenen Jubel oder um die Rettung aus bedrückenden Situationen. Wer hoffte, in diesen Zeilen etwas „Rüstzeitenluft“ zu schnuppern und enttäuscht über den Blick hinter die organisatorischen Kulissen ist, den lade ich gern ein: fragt die 34 Teilnehmer, wie es gewesen ist und ihr wer- den viele bunte Geschichten hören. Und die Bilder dazu: die hängen im Gemeindehaus und können gern bestaunt werden. Jost Berchner Ein Abschied Hallo liebe FFA-Gemeinde, hier melden sich nochmal Daniel und Philipp. Unsere Praktikumszeit in eurer Gemeinde ist ja bereits im Juni zu Ende gegangen und wir sind wieder von der Haupt- stadt zurück in einem kleinen Dorf im Schwarzwald, um dort weiter zu studieren. Wir sind dankbar dafür, was wir alles sehen, lernen und entdecken durften und blicken gern auf die Erfahrungen zurück. Es war ein harter Winter mit Corona und vielen Einschränkungen, aber glücklicherweise konnten wir bei allen möglichen Aktionen ganz praktisch mit anpacken, wie Lego- stop-motion, Gemeindemitgliedern beim Möbelschleppen helfen, Konfir- mandenarbeit oder den Gottesdienst gestalten. Was uns aber besonders begeistert hat: dass so viele unterschiedliche Menschen immer wieder zu euch kommen (z.B. Mittag im Hof) und ein Stück Heimat finden. Dankbar sind wir auch für die Arbeit mit den Jüngeren aus der Gemeinde und es hat vor allem mit den Corona-Lockerungen immer mehr Spaß gemacht, auch einfach einmal ein Eis zusammen zu essen! Wir wünschen euch für die Zukunft alles Gute und Gottes überreichen Segen. Falls wir mal wieder in Berlin sind, schauen wir sehr gerne auch wieder bei euch vorbei! Eure beiden Praktikanten aus den Süden. Daniel & Philipp
11 Gemeinde aktuell Noch ein Abschied Drei Monate war Marcel bei uns und hat sich auf unsere Ge- meinde eingelassen. Mit spannenden Ideen begeisterte er Kinder auf der Straße, gab unserem Guerilla-painting neue Impulse, sprang überall freundlich ein, wenn helfende Hände benötigt wurden. Danke, Du hast uns gut getan! Ein dritter Abschied Auf eigenen Wunsch scheidet Lennin Gonzales aus dem Leitungsteam aus. Er selbst schreibt dazu: „Ich war geehrt, im Leitungsteam zu sein. Doch bin ich zeitlich so stark beschränkt, dass es keinen Sinn ergibt, wenn ich eine Gemeinde mitleite, in der ich weniger präsent bin, als mir lieb ist. Deshalb ist es das Richtige, wenn ich das Leitungsteam verlasse.“. In der Sitzung am 30. Juni hat das restliche Leitungsteam diesen Rücktritt be- dauernd angenommen. Vielen Dank, Lennin, für alle guten Gedanken, dein Mitbeten und die Momente, in denen du Menschen durch deine Mitarbeit berührt hast. Schön, dass du und deine liebe Frau uns – je nach eurer Zeit - in der Ge- meinde erhalten bleiben. Seid gesegnet! das Leitungsteam Ein vierter Abschied Kaffee trinken, Gespräche führen, Fußball gucken, mitarbeiten – die un- terschiedlichsten Menschen aus dem Kiez sind Teil eurer Kirche und pa- cken an. Mich fasziniert total, wie Nachbarschaft und Gemeinschaft in eurer Gemeinde gelebt werden. Ob beim „Mittag im Hof“, dem Lunch- pakete verteilen oder bei „Lass treffen“ in der Jugend – alle sind dabei. Mein FSJ neigt sich dem Ende zu und damit auch meine Zeit bei euch (letzter Tag: 28.08.). Das Jahr ist geradezu an mir vorbei gerast und trotzdem ist mein Kopf voll mit neuen Eindrücken und Erfahrun- gen. Ich bin sehr froh, dass ich bei euch mitgearbeitet habe und ich hoffe, dass ich euch gut unterstützen konnte. Ihr seid ein kleines Stück Heimat hier in Berlin für mich geworden. Also Danke für die Zeit bei euch. Ich wünsche euch Gottes reichen Segen und ich freue mich schon, euch bald mal wieder zu besuchen. Celina Kolarik
Gemeinde aktuell 12 Zwischenstopp Zum Wochenbeginn (dienstags 14:30 Uhr) wollen wir einen Zwischen- stopp einlegen: Wie geht es Dir? Was bringt die Woche? – Herzliche Ein- ladung dazu. Gerhard Hübsch und Jost Berchner Aktion „Verteilen von Lunchpaketen“ – ein kleiner Rückblick Ich weiß gar nicht mehr, wann es war, doch auf jeden Fall im letzten Jahr zu Beginn des dritten Lockdowns (Oktober/November). Unsere Ge- meinde hat sich daran beteiligt, Lunchpakete an Einsame, Bedürftige und vor allem an Obdachlose zu verteilen. Da ich montags grundsätzlich frei habe, entschloss ich mich, beim Verteilen mitzuhelfen. In Zweier-Teams wa- ren wir unterwegs. Die ersten Male bin ich mit Gerhard Hübsch zusammen gegangen, später mit verschiedenen anderen Menschen. Mal war es jemand aus der Gemeinde, mal jemand aus der Nachbarschaft oder jemand, der jemanden kannte, der jemanden kannte. Manchmal fiel jemand aus und ich bin allein losgezogen. Es entwickelten sich immer interessante Gespräche mit dem jeweiligen „Mitverteiler“. Ich habe viele verschiedene Standpunkte zum Thema Ob- dachlosigkeit kennen gelernt, sowohl in unserem Team, als auch von den Menschen, die uns gesehen haben. Da war sehr viel Zuspruch und Mut- machendes dabei. Zu den Obdachlosen selbst entstand auch der ein oder andere lose Kontakt, ein kurzes Gespräch oder eine Einla- dung zum kurzen Verweilen bei denen, die sich am Containerbahnhof eine „Bleibe“ geschaffen hatten. Manchmal Lunchpakete verteilen sprach uns auch jemand an, weil er ei- nen Rucksack, Schlafsack oder gar ein Zelt brauchte. Diese Anfragen ha- ben wir dann in der WhatsApp-Gruppe weitergeleitet und die Verteiler der nächsten Tage haben diese Dinge, so sie dann vorhanden waren, wei- tergegeben. Im Winter hat mich mal jemand nach Handschuhen angespro- chen und ich hatte an diesem Tag, weil es sehr kalt war, zwei Paar überei- nander angezogen und da hat er dann das eine Paar von mir bekommen… Die Verteilaktion wurde mehrmals verlängert und nun aber doch Ende Juni beendet. Und was bleibt?
13 Gemeinde aktuell Da ich jeden Montag mit losgezogen bin, entstand doch eine gewisse Müdigkeit und die Frage: Warum mache ich das, bringt das was? Es ging mir nicht darum, mein Gewissen zu beruhigen oder eine gute Tat zu vollbringen. Sondern es geht darum, barmherzig zu sein und eben nicht zu fragen, was es mir bringt. Ich möchte anderen etwas bringen, etwas geben, nicht nur ein Lunchpaket, das ja nicht von mir war. Sondern ich gebe meine Zeit und mich selbst, denn meine Zeit und mein Leben sind nicht von mir, sondern mir von Gott geschenkt. Auf diesem Weg möchte ich allen Danke sagen, die mit losgegangen sind, bei Wind und Wetter, und diesen Dienst mitgemacht haben - egal, aus welchen Motiven. Und sollte ein nächster Lockdown kommen und sollten Verteiler gesucht werden, ich wäre wieder dabei. Antje Berchner Bibelgesprächskreis Vor den Ferien hatten wir uns wieder zum Bibelgesprächskreis getroffen, in kleinen Gruppen. Bisher sind die Gruppen sehr klein geblieben, so dass wir sie eigentlich wieder zusammenlegen könnten. Außerdem sind viele bereits doppelt geimpft und dadurch ent- spannter mit den Treffen in der Gemeinde. Al- lerdings gehen wir Richtung Herbst und niemand weiß, wie es dann wieder mit den Coronazahlen aussieht. Deshalb bleiben wir zunächst bei der ge- teilten Gruppe und entscheiden im November neu. Herzlichen willkommen zu Gesprächen über Bibeltexte und der Frage, was sie mit unserem Alltag zu tun haben. Dienstag 16:30 – 18:00 (parallel zum KidsClub), Donnerstag 10:30 – 12:00 und als online-Angebot am Freitag, 18:30 – 20:00 (Link im Gemeindebüro oder bei mir erfragen.) Susann Friedl Gibt es Wunder? In jedem Fall kann man wunderliche Sachen erleben, manchmal sogar im ganz profanen Zusammenhang. Hier ein Beispiel: Im Laufe einiger Monate entstand in unserem Nachbarhof eine illegale Sperrmüllkippe. Nun hätte uns das nicht weiter stören brauchen, wenn nicht über dieses Fremdgrundstück auch unser Zugang zum Gemeinde- haus verläuft. So ein fünf Meter langer und ein Meter hoher Sperrmüllberg ist nicht die optimale Einladung, wenn man unser Gemeindehaus besucht
Gemeinde aktuell 14 – zumal, wenn zunehmend dieser Haufen von Zweibeinern als Toilette und von Vierbeinern als Zuhause genutzt wird. Also entschlossen wir uns in der urban-gardening- Gruppe (Gemeindemitglieder und Nachbarn), den Sperrmüll zu beseitigen und das freiwerdende Stück zu bepflanzen. Einer besorgte einen Leih-Trans- vorher porter, ein Anderer Handschuh und Schutzanzüge, jemand drittes mehrere Rollen Müllsäcke. Alles passte in den Leih-Trans- porter und alle waren froh, dass das Ekelzeug endlich wegkommt. Nur: die Berliner Stadtreinigung wollte das so ohne weiteres nicht haben: da die Menge nicht haushaltsüblich, mussten 70,- EUR bezahlt werden. Missmutig gelangte dazu ein Post auf Facebook. Keine 24 Stun- den später meldeten sich mehrere Men- schen über Internet, die den Post gelesen nachher hatten und jeweils mit Geld helfen wollten. Die Summe aller Kleinspen- den: glatte 70,- EUR. Ein Wunder? Keine Ahnung – wunderlich in jedem Fall und für mich ein riesiger Grund zum Danken. Jost Berchner Geänderter Gottesdienstbeginn ab 22. August In der letzten Zeit wurden zunehmend verschiedene Wünsche für eine andere Gottesdienstzeit an das Leitungsteam herangetragen und wir haben lange über diese Anregungen diskutiert. Die Bandbreite reichte von „10 Uhr ist mir zu früh“ über „Ein Gottesdienst am Sonntagabend zum Start in die neue Woche wäre schön“ bis „Zwei Gottesdienste, um verschiedene Bedürfnisse aufzugreifen“. Allen Vorstellungen können wir nicht gerecht werden. Aber wir starten einen Testlauf: ab 22.08. werden unsere Gottes- dienste, mit Ausnahme von „Kirche, Kasper & Co“ (bleibt bei 11 Uhr), vorerst für ein halbes Jahr um 10:30 Uhr begin- nen. Menschen, die weiter weg wohnen, haben so die Möglichkeit, ihren Sonntagmorgen etwas stressfreier zu beginnen, bei anderen ist die Fahrverbindung mit den öffentlichen Verkehrs- mitteln besser und das Mittagessen ist trotzdem
15 Gemeinde aktuell schaffbar. Lasst uns diese sechs Monate nutzen, um Erfahrungen damit zu sammeln und uns über die Vor- und Nachteile auszutauschen - gerne in den Gemeindegesprächen, die am 29.08. und dann folgend ab Oktober wieder am 1. Sonntag im Monat nach dem Gottesdienst stattfinden wer- den. Natürlich steht das Leitungsteam auch für direkte Fragen und Anre- gungen gerne persönlich zur Verfügung. Stephan Puls, Leitungsteam Kollekte In jedem unserer Gottesdienste sammeln wir Geld, um die laufenden Kos- ten der Gemeinde zu decken und unsere Projekte und Veranstaltungen zu finanzieren. Seit 2018 sind wir durch die Leitung der Berliner Stadtmission gebeten, nicht nur unsere eigenen Bedürfnisse zu sehen, sondern auch über die reinen Gemeindebelange hinaus zu agieren. An einem Sonntag pro Monat geht die Kollekte deshalb an einen externen Zweck. Dieser muss bestimmte Kriterien erfüllen (mindestens 6x im Jahr für Projekte und Werke außer- halb der Stadtmission, davon je mindestens 2x für Werke der Inneren Mission, Werke der Äußeren Mis- sion, Initiativen zur Bewahrung der Schöpfung oder Förderung von Frie- den und Versöhnung). Wir haben in dieser Zeit eine Vielzahl von Kol- lektenzwecken vorgestellt bekommen und konnten diverse finanzielle Un- terstützungen überweisen, so z.B. in diesem Jahr die Ev. Allianz, Brot für die Welt, den NABU, die „Arche“, die Liebenzeller Mission und das GEC der Berliner Stadtmission. Die Summen schwanken dabei zwischen ca. 100 und 200 €. Besonders bewegt hat mich allerdings die Sammlung vom 18.7., bei der wir um Hilfe für die hochwassergeschädigten Menschen im Südwesten unseres Landes gebeten haben. Wir können die Diakonie-Ka- tastrophenhilfe mit 400 € unterstützen – das finde ich großartig! Wenn Ihr von Projekten, Werken oder Organisationen wisst, die euch wichtig sind, sprecht mich gerne an. 12x im Jahr haben wir eine großartige Hilfsmöglichkeit – lasst sie uns nutzen! Anja Puls Neuer Anlauf für das Nähprojekt Es ist an der Zeit, dass wir wieder beginnen. Die lange Pause wird kleine Probleme aufzeigen. Mit Freude und Eifer lassen sich diese überwinden. Sicherlich sind jetzt alle Teilnehmer geimpft. Start ist am Montag, 20. Sep- tember um 16:30 Uhr. Anne Stöwhase freut sich auf euch.
Gemeinde aktuell 16 Medieninteresse an unserer Gemeinde „Echt, schon wieder? Na, hoffentlich stellen die nicht wieder so viele Fra- gen!“ … Zuerst war es für alle aufregend und spannend, das Medieninte- resse in den letzten 2-3 Monaten. Inzwischen reagiert der Eine oder die Andere schon etwas genervt, wenn es wieder heißt: „Bitte beachtet! Heute haben wir wieder Besuch von Reportern“. Dabei freuen wir uns immer noch sehr, dass unsere Arbeit in und mit dem Kiez Beachtung findet. ZDFzoom war da und drehte mehrere Tage über Altersarmut. Das ARD-Mittagsmagazin filmte unser Guerilla-Pain- ting und befragte die Kinder zu ihrem Corona-Alltag. Der Evangeliums- rundfunk, der Rundfunk Berlin-Brandenburg und der Radiosender RS2 wollten zu unterschiedlichen Zeiten hören und sehen, was wir beim Ver- teilen von Lunchpaketen erleben, wie wir bei Hitzetagen Wasser zu ob- dachlosen Menschen bringen und wie gut es einsamen Menschen tut, ein- mal in der Woche beim „Mittag im Hof“ zusammen zu kommen. Die Ber- liner Morgenpost war da, der Tagesspiegel, die Berliner Woche … Und verschiedene Fotografen der Berliner Stadtmission haben inzwischen dut- zende Bilder vom urban-gardening, dem „einLaden“, dem stop-motion- Filmen und anderen Aktionen gemacht. Muss das sein? Nein, es MUSS nicht sein. Wenn wir aber vor Gott unsere Arbeit tun und Menschen fangen an, sich zu wundern, darüber zu reden und zu uns zu kommen, um zu sehen, ob das wirklich alles stimmt, dann darf das so sein. Und wer weiß, was das bewirkt: jeder Reporter, Kamera- mensch und Fotograf bekam einen Kaffee oder ein Mittagessen, hörte eine Andacht oder hatte ein kleines persönliches Gespräch. Denn auch da ist es uns wichtig: Niemand verlässt unseren Hof, ohne beachtet worden zu sein und ein paar persönliche Worte gewechselt zu haben. Brass News Was hat unser Bläserchor noch so vor, außer Gottesdienstbegleitung? Einige von uns werden bei der Verabschiedung der Landesposaunenwar- tin Barbara Barsch am 14. August in Potsdam dabei sein – allerdings gibt
17 Gemeinde aktuell es dafür derart viele Anmeldungen, dass ein Open- Air-Blasen veranstaltet wird, weil nicht alle Bläser in die Kirche passen. Am 22. August werden wir den Bläserchor Fenn- pfuhl/Alt-Lichtenberg unterstützen. Die Gemeinde vor Ort veranstaltet ein Diakonie-Fest, auf dem auch die Bläser blasen sollen. Dieses Fest findet im Gemeindegarten und um die Kirche Alt- Lichtenberg statt (das ist die kleine Kirche auf der Verkehrsinsel in der Möllendorff-Straße). Es ist auch für Besucher recht interessant, weil es verschiedene Verkaufsstände und gute Workshop-Angebote der teilneh- menden Einrichtungen gibt – wer also Lust hat, dort vorbei zu schauen – es lohnt sich. Und dann wird es im September wieder die „Uta-Fahrt“ geben: Uta Poh- landt lädt uns auf ihr Grundstück ein, und wer mitkommt, wird Spaß ha- ben, liebevoll zubereitetes Essen bekommen, viel üben und am Sonntag in der Umgebung einen Gottesdienst der örtlichen Kirchengemeinde ver- schönern. Jens Gemeindegespräche Nach den Schulferien setzen wir unsere Gemein- degespräche in der gewohnten Regelmäßigkeit fort. Das erste Treffen wird am 29.08. nach dem Gottesdienst stattfinden. © S. Hofschlaeger / pixelio.de Absagen von Veranstaltungen Wir hatten uns drauf gefreut und schon viel vorbereitet. Schlussendlich nutzten die Kinder im Kiez und in der Gemeinde die letzte Ferienwoche anders, weshalb wir das Stadtferienlager (mit Beginn am 02.08.) absagen müssen. Für den 29.08. plante das House of Integration eine Kiezrallye unter Be- teiligung verschiedener Akteure im Kiez. Durch die steigende Inzidenz sind jedoch einige Partner vorsichtig geworden und es bleibt einfach zu wenig Zeit, auf mögliche Eventualitäten und Ausfälle sinnvoll zu reagie- ren. Deshalb hat der Evangelische Jugendhilfe Verein e.V. zusammen mit unserer Gemeinde entschieden, die Kiezrallye jetzt abzusagen, bevor die Vorbereitungen unnötig Ressourcen verschlingen. Danke für alle Vorpla- nungen und Unterstützungsbereitschaft.
Gemeinde aktuell 18 Grüße und Dank Ihr Lieben, im Juni/Juli war ich für ziemlich genau drei Wochen zur Hochdosis-Che- motherapie mit nachfolgender Stammzell-Transplantation im Kranken- haus. Am ersten Juli-Wochenende ging es mir wirklich schlecht: ohne zu sehr ins Detail zu gehen – die Schleimhäute meines kompletten Verdau- ungstrakts waren durch die Chemo so geschädigt, dass ich Schmerzmittel bekam, künstlich ernährt und „bewässert“ werden musste. Gott sei´s ge- dankt: nach wenigen Tagen und ohne nennenswerte Komplikationen ging es allmählich wieder bergauf. Mit dem Essen war es anfangs noch recht mühsam – alles schmeckte an- ders (und leider in der Regel nicht besser) und oft wurde mir schon beim Geruch von bestimmten Sachen übel. Inzwischen ist das schon wieder viel entspannter: Zwar darf ich noch immer nicht alles essen (Stichwort: keim- arme Ernährung), aber seit ich nicht mehr nach Krankenhausplan essen muss, sondern mich von meinem Appetit leiten lassen kann, geht es im- mer besser. Inzwischen bin ich schon ein paar Wochen wieder aus der Klinik und erhole mich allmählich von den Strapazen der zurückliegenden Behandlung. Allerdings macht das schwül-warme Wetter meinem Kreis- lauf arg zu schaffen. Auch bin ich insgesamt noch recht schwach und sehr schnell erschöpft. Aber das wird sich sicher mit der Zeit wieder geben, wenn ich täglich eine Runde um den Block gehe. Ich bin unendlich dankbar für Eure treue Gebetsunterstützung – an den schwersten Tagen war es mir ein großer Trost zu wissen, dass viele an mich denken und für mich beten. Einmal mehr habe ich mich sehr getra- gen gefühlt und hatte trotz aller Schmerzen und Unannehmlichkeiten die Gewissheit: Gott ist da. Ob in der liebevollen Fürsorge des Pflegeperso- nals, das mich betreute, ob im stärkenden Schlaf, den ich trotz allem ver- lässlich finden konnte, ob im Eiswürfel, der meine schmerzhaft geschwol- lene Mundschleimhaut kühlte, ob im Puddingsüppchen, das ich gerade noch schlucken konnte, ob in der künstlichen Ernährung oder den Schmerzmitteln, die mich durch die schlimmsten Stunden brachten, ob im Zuspruch derjenigen, die digital, telefonisch oder auch postalisch mit mir in Kontakt standen, oder in den Gebeten der vielen, von denen ich „nur“ über andere weiß – Gott war in jedem einzelnen Moment da. Auch wenn ich aufgrund meines nach wie vor geschwächten Immunsys-
19 Gemeinde aktuell / Ausblick tems Kontakte möglichst noch meiden soll – ich freue mich schon jetzt auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen! Bis dahin bleibt behütet und seid herzlichst gegrüßt von Nora Neues vom „einLaden“ Ein Jahr ist es her, dass wir den Schlüssel für unseren „einLaden“ beka- men. Und genauso lange haben wir mit ein paar kleinen Aktionen „das Licht angemacht“ – aber so richtig ge- öffnet, das ging durch die Pandemieentwicklung einfach nicht. Nun wol- len wir aber die nächsten Schritte gehen. Am 11.08. laden wir die Nach- barn aus dem Haus ein, um ihnen unser Konzept und unsere Ideen vor- zustellen. Im September wollen wir mit regelmäßigen Öffnungstagen be- ginnen (voraussichtlich Montag und Donnerstag). Im Oktober soll es dann das erste Wohnzimmerkonzert geben. Also: seid gespannt! Rahmenplan 2022 Wir wollen mit den Planungen des nächsten Jahres beginnen und bitten alle Kreise und Mitarbeiter, die Planungen und möglichen Termine für 2022 an Anja Puls zu geben. Sommerspielplatz Corona hat einiges durcheinander gebracht. Inzwischen sind es nun auch fast zwei Jahre geworden, in denen Kontaktsperren und -einschränkungen den Alltag bestimmen, die Kinder größer geworden sind, mancher wegge- zogen und andere in den Kiez gekommen sind. Wir haben gemerkt: wir müssen unser Sommer- und Winterspielplatzteam neu aufstellen und manchen guten Kontakt nicht nur auffrischen sondern komplett neu aufbauen. Dazu wollen wir die Zeit nutzen und freuen uns darauf, Kinder zwischen 1 und 5 Jahren und ihre Eltern nach den Oktoberferien im Winterspiel- platz wieder begrüßen zu können. Filmgottesdienst am 19. September Gibt es Gott wirklich? Ist Gott da? Gerade in Krisenzeiten fragen sich viele Menschen, ob es Gott überhaupt gibt oder wo er gerade ist, wo sie ihn doch so sehr brauchen. Der neue bundesweite Filmgottesdienst greift Fragen und Zweifel auf – und gibt Antworten. Wir übertragen ihn am 19.09. Weitere Informationen: www.filmgottesdienst.de/gottistda
Ausblick 20 Verschiebung Abendmahl Weil die meisten Gemeindemitglieder im Urlaub oder an der Sommerrüst- zeit teilnehmen, verschieben wir unser Abendmahl auf den 08. August. KidsClub-Pause ist vorbei! Die lange Pause ist zu Ende und der KidsClub startet wieder! Ab dem 10.08. (16:30 - 18:00 Uhr) treffen sich Kinder im Grundschulalter (6-12 Jahre), um mit Jesus und Michael Bröse den schönsten Tag der Woche zu erleben. In den ersten Wochen werden wir erst einmal „nur“ gemeinsam spielen, bevor wir dann ab September richtig durchstarten. Wir freuen uns auf Euch! Kirche, Kasper & Co. (Beginn: 11 Uhr) Am 15.08. und 12.09. kommt der Kasper wieder und wir erle- ben mit ihm einige neue Abenteuer. Dabei sind Kinder herz- lich willkommen, aber auch Eltern, Großeltern und Freunde, denn das Puppentheater und das begleitende Programm halten für jeden etwas bereit. Beim anschließenden Suppenbrunch gibt es dann viel Zeit und Gelegenheit, um miteinander ins Gespräch zu kommen. 143. Gemeindegeburtstag Am 20. August ist unser Gemeindegeburtstag. Vor 143 Jah- ren machten sich „Stadtmissionare“ auf, um zu den Men- schen im „Berliner Osten“ zu gehen und als Christen zu hel- fen und von Jesus zu erzählen. Auch in diesem Jahr wollen wir das feiern. Deshalb laden wir die Gemeinde und die Nachbarn zu einem „chill&grill“ (Beginn: 17 Uhr) ein. Ge- gen 19 Uhr wollen wir dann gemeinsam unseren Gemeindegeburtstag mit einem fröhlichen „sing&pray“ ausklingen lassen. Hochzeit von Eva & Leon Am 21.08.21 ist es soweit: Wir werden heiraten und das wollen wir mit vielen tollen Menschen feiern! Wo, wann und alles weitere findet sich auf der Internetseite: eva- seibold.de/hochzeit (Nach dem richtigen „Klick“ dort das Passwort „Freudentanz“ eintippen – und schon fin- det man alle Infos und die Möglichkeit sich anzumelden. Wir können Euch und diesen Tag kaum erwarten! Eva und Leon
21 Ausblick / Neues aus der Berliner Stadtmission Diakoniefest nebenan in Lichtenberg Das Diakonie-Sommerfest am 22. August im Pfarrgarten der Ev. Kirchen- gemeinde Lichtenberg startet um 14 Uhr mit einem Familiengottesdienst. Unter dem Motto #ZusammenGutAnfangen laden in der Möllendorff- straße 33 ein Trommelworkshop, eine Siebdruck-Werkstatt, eine Hüpf- burg, Kaffee, Kuchen und Gegrilltes zum Verweilen ein. Für musikalische Unterhaltung sorgen der multikulturelle Chor „Stimmentausch“ und der Posaunenchor der Berliner Stadtmission. Weitere Informationen: www.stz- lichtenbergnord.de/veranstaltung/diakonie-sommerfest-im-pfarrgarten-der-ev-kirchengemeinde-lichtenberg. Band-Neustart Wir haben so richtig Bock, Musik zu machen. Du auch? Dann sprich uns an oder komm einfach am 24.08. um 18 Uhr im Gemeindehaus vorbei. Jedes Instrument und jeder Sänger/Sängerin ist herzlich willkommen. Thanh Le und Jost Berchner Linedance Sobald Corona es zuließ, gab es wieder Linedance. Leider kam uns die Europameisterschaft im Fußball dazwischen, so dass wir nicht so viel tan- zen konnten, wie wir wollten, was alle bedauert haben. Den Großen Saal braucht man dafür schon. Nun ja – die Fußball-EM ist vorbei, aber der Linedance bleibt. Am 04.09. geht es wieder weiter, und wir hoffen, dass Corona es zulässt und wir niemanden wegen Platzmangel wegschicken müssen. Seid herzlich eingeladen, dabei zu sein! Jens Der Frauenkreis trifft sich wieder! Ab dem 09.09. treffen wir uns wieder alle 14 Tage donnerstags um 10 Uhr. Wir freuen uns auf ein gemeinsames Wiedersehen mit Kaffee und 2. Früh- stück und hoffen, dass Corona uns nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht. Nicht zu vergessen, um was es uns bei unseren Treffen geht: Gott, die Bibel, christliche Literatur und Musik christlicher Lieder- macher. Roswitha Schunack Volleyballturnier Am 28.08. treffen sich die Jugendlichen aller Gemeinden der Berliner Stadtmission zu einem Volleyballturnier im Gemeindehof Karow. Nähere Informationen gibt es unter beachvolleyball@berliner-stadtmission.de.
Gebetskalender /Geburtstagskinder 22 Notunterkunft am Containerbahnhof geöffnet Seit Juli erhalten wieder obdachlose Menschen eine Übernachtungsmög- lichkeit und Ansprechpartner auf dem Containerbahnhof (hinter dem Ringcenter II). www.berliner-stadtmission.de Gebetskalender Wir bei der Berliner Stadtmission wollen füreinander beten (Vollversion unter www.berliner-stadtmission.de): 01.08. – 07.08. Wohnstätte Rahnsdorf, Ambulante Unterstützung 08.08. – 14.08. Komm & Sieh – ein Inklusionsunternehmen 15.08. – 21.08. Gemeinde / Nachbarschaftszentrum Frankfurter Allee 22.08. – 28.08. Wohnungslosentagesstätte Warmer Otto 29.08. – 04.09. Freiwilligenprogramm und Ausbildung 05.09. – 11.09. Musik und Chöre in der Berliner Stadtmission 12.09. – 18.09. Geistliches Netzwerk Frühschicht 19.09. – 25.09. Ganzjährige Notübernachtungen 26.09. – 02.10. Gästehäuser Gussow Geburtstagskinder August September Christa Schulze (Telz) Johannes Berchner Dorothee Philipps Sebastian Werner Renate Bosch Katrin Marsotto Werner Fritzsch Elisabeth Schwabauer Elea Reimann Birgit Kleinschmidt (Telz) Jeffrey Herrera Nima Zonoobi Petra Elfmann (Telz) Myriam Köpke Johannes Haake Luci Schmidtke Heike Röhl Lukas Kluge Helmut Schmidtke Andreas Grahl Lorena Zambrano Jurek Oslislok Benedict Puls Hans Berchner Swanhild Peter Angelika Römert Uta Pohlandt Christian Köpke Annelies Kluge Markus Klötzig Norbert Stöwhase Beate Haake Lydia Kowas
23 Hier treffen wir uns Gottesdienst So, 10:30 – 11:30 Uhr, Ansprechpartner (Asp.): S. Friedl mit Kindergottesdienst Asp: Beate Puls Gebetskreise So, 10:00 – 10:15 Uhr, Asp.: Susann Friedl Di, 17:30 – 18:00 Uhr, Asp.: Susann Friedl Gesprächskreise offene Treffen in Gemeinde oder Wohnungen Bibelgesprächskreis Di, 16:30 – 18:00 Uhr, Asp.: Susann Friedl Bibelgesprächskreis Do, 10:30 – 12:00 Uhr, Asp.: Susann Friedl Bibelgesprächskreis (online) Fr, 18:30 – 20:00 Uhr, Asp.: Bernhard Oelmann Kreis der Begegnung 1x im Monat (3. Do), Asp: Anne/Norbert Stöwhase Frauenkreis (ab 50) Do, 10:00 – 12:00 Uhr (14-tägl.), Asp: Roswitha Schunack Hauskreis 2x im Monat nach Absprache, Asp.: Nora Kuhn Jugendhauskreis Do, 18:30 – 21:00 (14-täglich), Asp.: Tobias Berchner Musik vom Anfänger bis zum Profi, von Klassik bis Modern Bläserchor Mi, 18:00 - 19:30 Uhr, Asp: Jens Berchner, Johannes Haake Band Di, 18:00 – 19:00 Uhr, Asp.: Than Le Sängerchor (projektweise) Di, 18:00 – 19:15 Uhr, Asp.: Jost Berchner Unterricht Instrumente für alle, die ein Instrument spielen lernen möchten Blechblasinstrumente Mi, 17:00 – 18:00 Uhr, Jens Berchner Gitarre nach Absprache, Asp.: Susann Friedl Linedance für alle, die Linedance lieben Sa, 17:00 – 18:30 Uhr (14-täglich), Asp.: Jens Berchner Sommer-/Winterspielplatz Spielplatz /Indoorspielplatz für Kinder von 1-5 Jahren pausiert, Asp.: Jost Berchner KidsClub Spiel und Spaß mit Inhalt für Kinder von 6-12 Jahren (pausiert) Di, 16:00 – 17:30 Uhr, Asp.: Michael Bröse Lass treffen Spiel und Spaß mit Inhalt für Teens (14-19 Jahre) Fr, 18:00 – 20:00 Uhr, Asp.: Eva Seibold 60+/- Seniorentreffen mit kulturellem Höhepunkt Mi, 15:00 – 17:00 Uhr (1x im Mo), Asp.: offen Mitarbeiterkreis Treffen der Mitdenkenden und Mitarbeitenden Mi, 19:30 – 21:00 Uhr (1x im Mo), Asp.: Leitungsteam Mittag im Hof Zum Mittag allein? Das muss nicht sein! Mi, 12:00 – 15:00 Uhr, Asp.: Jost Berchner Büchertisch Asp: Alan Middleton Kleiderannahme Asp: Jost Berchner Verteilung Lunchpakete (pausiert) Asp: Jost Berchner Ordnerdienst (am So) Asp: Gerhard Hübsch einLaden-Team Asp: Susann Friedl Nähprojekt Asp: Anne Stöwhase House of Integration Asp: Jost Berchner Raumvermietungen Indoor-Spielplatz und Gruppenräume können gemietet werden Asp: Jost Berchner (vorübergehend) Achtung: Durch die Entwicklungen in der Corona-Pandemie kommt es zu kurzfristigen Änderungen!
Und zum Schluss 24 Drei Dinge möchte ich heute gerne sagen. Erstens: Während Sie heute Nacht geschlafen haben, sind 30.000 Kinder verhungert oder an den Folgen von Un- terernährung gestorben. Zweitens: Die meisten von Ihnen interessiert das einen Scheißdreck und das Schlimmste ist drittens, dass sie sich mehr daran stö- ren, dass ich „Scheißdreck“ gesagt habe, als daran, dass heute Nacht 30.000 Kinder gestorben sind. Tony Campolo (US-amerikanischer Soziologe, baptistischer Pastor, ehem. geistlicher Berater von US-Präsident Bill Clinton. Erreichbarkeit der Stadtmissionarin und des Leitungsteams Stadtmissionarin: Susann Friedl (Tel.: 0160 92353160 mit Anrufbeantworter) sfriedl@berliner-stadtmission.de Leitungsteam: Stephan Puls, Roswitha Schunack, Nora Kuhn, Eva Seibold leitungsteam@smffa.de Redaktion Jost Berchner (Tel.: 030 2948292, jost.berchner@smffa.de), Anja Puls, Hans Berchner, Susann Friedl Für Artikel ohne namentliche Zuordnung ist die Redaktion verantwortlich. Das Gemeindeblatt kann auch per E-Mail oder Post versandt werden. Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 15. September 2021. Kontakt Berliner Stadtmission Gemeinde Frankfurter Allee Frankfurter Allee 96, 10247 Berlin Quergebäude, 2. Hof und „einLaden“ Telefon: 030 2948292 (mit AB) einLaden, Weichselstraße 29, 10247 Berlin www.facebook.com/GemeindeFFA www.instagram.com/gemeinde_ffa www.youtube.com (als Gemeinde FFA) www.berliner-stadtmission.de/gem-ffa gemeinde-frankfurter-allee@berliner-stadtmission.de Vermietungen: Jost Berchner (vermietung.gmdffa@berliner-stadtmission.de) Helfen Sie mit durch Ihre Spende Berliner Stadtmission, Bank für Sozialwirtschaft BIC: BFSWDE33BER, IBAN: DE63 1002 0500 0003 1555 00 Zweck: Gemeinde FFA
Sie können auch lesen