BLUES DER GROSSSTADT 1./5./8./12.4 - ELBPHILHARMONIE KLEINER SAAL

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BLUES DER GROSSSTADT 1./5./8./12.4 - ELBPHILHARMONIE KLEINER SAAL
BLUES DER GROSSSTADT
1./5./8./12.4.      19:30 UHR
 ELBPHILHARMONIE KLEINER SAAL
BLUES DER GROSSSTADT 1./5./8./12.4 - ELBPHILHARMONIE KLEINER SAAL
BMW 7er
DER ANSPRUCH VON MORGEN

                                                                2 7. 4 .                  2 9. 5 .
                                                                                   2019

                                                   Ein gemeinsames Festival von:

BMW IST LANGJÄHRIGER PARTNER DER ELBPHILHARMONIE

Abbildung zeigt Sonderausstattungen.
BLUES DER GROSSSTADT 1./5./8./12.4 - ELBPHILHARMONIE KLEINER SAAL
BLUES DER GROSSSTADT
jeweils 19:30 Uhr | Elbphilharmonie Kleiner Saal

Mi, 1. Mai

Raï: Sofiane Saidi & Mazalda
Die Stimme von Sofiane Saidi, »Prinz des Raï 2.0«, schwebt über flirrenden
Beats, Gitarren- und Saxofonklängen und allerlei psychedelischen Sounds des
Sextetts Mazalda.

                                                                                                                                      © Tara Darby
So, 5. Mai

Finnischer Tango: Sväng
Vier Finnen, vier Mundharmonikas – vom üblichen Format bis hin zum
veritablen Bass-­B alken. Und die unendliche Welt nordischer Melancholie im    »Zwei Seelen wohnen, ach!, in meiner Brust.« Diesem berühmten Stoßseufzer aus
Tango-Takt.                                                                    Goethes »Faust« könnten sich auch die Musiker der Reihe »Blues der Großstadt«
                                                                               anschließen, die sich zwischen (mindestens) zwei Kulturen hin- und hergerissen
                                                                               fühlen. Denn einerseits bewegen sie sich in den traditionellen Stilen ihrer musi-
Mi, 8. Mai                                                                     kalischen Vorfahren – sei es der oft als »Blues Algeriens« bezeichnete Raï, der

Rembetiko: Çiğdem Aslan                                                        melancholische finnische Tango, der schwermütige Rembetiko der aus Kleinasien
                                                                               vertriebenen Griechen oder der Klezmer, der die untergegangene Welt jüdischer
Wenn die alevitisch-kurdische Sängerin Çiğdem Aslan den griechischen           Schtetl besingt. Andererseits aber leben diese Musiker nun einmal in der Gegen-
Rembetiko singt, hält sie die Hoffnung auf ein friedliches Miteinander der     wart, in modernen Metropolen wie London, Paris oder Berlin.
Kulturen wach.
                                                                               Das Resultat ist ein Vexierspiel der Identitäten, das perfekt ins Internationale
                                                                               Musikfest Hamburg passt – das Motto der aktuellen Ausgabe lautet nämlich
So, 12. Mai
                                                                               »Identität«. »Schon immer haben Leute im Exil in ihrer Volksmusik Zuversicht
Klezmer:                                                                       gefunden«, sagt etwa die Sängerin Çiğdem Aslan (oben im Bild). »Sich an
Daniel Kahn & The Painted Bird                                                 Elementen seiner eigenen Kultur festzuhalten ist eine Art, damit umzugehen,
                                                                               weit weg von zu Hause zu sein.«
Klezmer goes Punk & Cabaret: ein klug gemixtes Hochenergie-Programm aus
alten jiddischen Songs und neuen Liedern, die sich auch mal kritisch mit der
                                                                               Gleichzeitig ist die Großstadt mit ihrer offenen, vielfältigen Gesellschaft auch
US-Politik befassen.
                                                                               der ideale Ort, an dem sich diese traditionelle Musik entfalten oder mit anderen,
                                                                               neuen Strömungen verbinden kann. Das gilt nicht nur für Aslans Wahlheimat
                                                                               London: »Mit ihrer Diversität ist die Stadt ein Treffpunkt vieler Kulturen und
                                                                               musikalischer Stile. Sie können miteinander in Kontakt treten und sich mischen;
                                                                               eine Kultur kann hier aber auch für sich stehen, ohne sich verstellen oder ver­
                                                                               stecken zu müssen.« So entsteht ein neuer Blues der Großstadt – mit einem Bein
                                                                               in der Vergangenheit und einem in der Zukunft.
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SOFIANE SAIDI & MAZALDA

Der aus Algerien stammende und heute in Paris lebende Sänger Sofiane Saidi gilt
als »Prinz des Raï 2.0«. In seiner Vision einer modernen Raï-Musik verschmilzt
orientalische Musiktradition mit zeitgemäßer Tanzbarkeit und einem psychedeli-
schem Groove, dem man sich nur schwer entziehen kann.

In Algerien aufgewachsen, wurde Saidi von frühester Kindheit vom Raï geprägt,
sang schon als Junge bei Hochzeiten und Familienfesten und mit 15 Jahren bereits
in den legendären Clubs der algerischen Stadt Oran wie dem Andalusians und dem
Dauphin, das mit Cheb Hasni, Fethi und Marsaoui einige der Ikonen des moder-
nen Raï hervorgebracht hat. Von dort zog es den umtriebigen Musiker schließlich
in die französische Hauptstadt, wo er sich zu einem der gefragtesten Interpreten
der Szene entwickelte. Sofiane Saidi ist permanent zwischen den Welten unter-
wegs: in den Cabarets des Orients ebenso wie in Clubs und Bars, bei Partys am
Ufer der Seine und großen Popmusikfestivals Europas.

Zahlreiche Einspielungen dokumentieren das bisherige Schaffen des Künstlers.
So brachte Sofiane Saidi in Zusammenarbeit mit dem französischen Acid-House-
Duo Acid Arab und Keyboarder Kenzi Bourras das Album »Music of France«
heraus, auf dem unter anderem die Single »El Hafla: the Party« enthalten ist.
Diese Aufnahme wurde 2016 für den Victoire de la Musique Award nominiert.

                                                                                                                         © Aurore Vinot
2018 erschien mit »El Ndjoum« das jüngste Album von Sofiane Saidi und Mazalda.

Mit Mazalda steht Sofiane Saidi ein kongeniales Musikerensemble zur Seite. Es
besteht aus sechs »Musikverrückten«, Rhythmusgruppe und Blechbläsern, die
                                                                                     Sofiane Saidi vocals
sich – von der Musiktradition der Beduinen, von Funk und Elektro inspiriert – kurz
als »menschliche Version maschinengenerierter Klänge« bezeichnen. Sie unter-         Mazalda
stützen Sofiane Saidis warm-heiseren Gesang mit lebhaftem Sound, tiefgründigen       Stéphane Cézard saz, guitar
Raï-Rhythmen und unerschöpflichem Klangfarbenreichtum. Eine Formation, die           Julien Lesuisse saxophone
Herz, Seele und Groove würzt.                                                        Adrien Spirli bass, keyboard
                                                                                     Lucas Spirli keyboard
                                                                                     Moncef Hakim Besseghir percussion
                                                                                     Yann Lemeunier drums
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SVÄNG

                                                           Das »Mundharmonika-Pendant zum Kronos-Quartet« (Songlines-Magazin)
                                                           spielt zeitgenössische Mundharmonikamusik, die derzeit wohl kein zweites Mal
                                                           in dieser Kompaktheit und Virtuosität zu finden ist. Drei der Bandmitglieder
                                                           entstammen der renommierten finnischen Sibelius-Akademie und verkörpern
                                                           dennoch das hundertprozentige Gegenteil von Akademismus. Und mit Pasi Leino
                                                           haben Sväng einen Vertreter der großen finnischen Mundharmonika-Orchester-­
                                                           Tradition in ihren Reihen. Jouko Kyhälä beschreibt die Musik des fulminanten
                                                           Quartetts folgendermaßen: »Finnland liegt zwischen Ost und West. Sowohl die
                                                           melancholischen Russen als auch die fröhlichen Schweden beherrschten phasen-
                                                           weise das Land. Also gibt es beide Seiten in der finnischen Mentalität und auch
                                                           Musik. In uns ist eine tiefe Liebe zum Moll, zur Schwermut. Aber in uns ist auch
                                                           viel Lebensfreude.«

                                                           Bereits die erste CD, einfach »Sväng« betitelt, erlangte 2008 internationale Be-
                                                           achtung. In den darauffolgenden Jahren gelang es den vier charmanten Finnen,
                                                           neue Standards für das Ensemblespiel auf der Mundharmonika zu setzen – im
                                                           Hinblick auf Repertoire wie Spieltechnik. Die Musiker verwenden dazu sowohl
                                                           diatonische (auf eine Tonart festgelegte) als auch chromatische Mundharmoni-
                                                           kas (die alle zwölf Halbtöne hervorbringen können). Mit ebenso anspruchsvollen
                                                           wie unterhaltsamen Programmen überzeugen die V      ­ isionäre mittlerweile Publikum
                                         © Juha Reunanen
                                                           und Fachwelt rund um den Globus von den schier unbegrenzten Möglichkeiten
                                                           dieses Instruments und sind ein gern gesehener Gast auf Festivals, Kleinkunst-
                                                           bühnen und in Konzerthäusern. In Jools Hollands legendärer Silvestershow auf
                                                           BBC 2 begeisterten Sväng 2008 ein Millionenpublikum vor den Bildschirmen.
Eero Grundström Mundharmonika
Jouko Kyhälä Harmonetta, Mundharmonika
                                                           2018 erschien ihre achte CD »Sväng plays Tango«, die sich ausschließlich dem
Pasi Leino Bass-Mundharmonika
                                                           finnischen Tango widmet. Die Bandmitglieder haben dafür eine Auswahl der
Eero Turkka Mundharmonika
                                                           in Finnland sehr populären Tangos des 20. Jahrhunderts getroffen, diese ihrer
Timo Hakkarainen Tanz                                      Texte entkleidet und liebevoll neu arrangiert. Nur mit ihren Mundharmonikas
Heidi Vaittinen Tanz                                       vermitteln Sväng so die Atmosphäre eines samstäglichen »Lavantassi« (Tanz auf
                                                           dem Bretterboden) in einem finnischen Tanzsaal. Ergänzt wird das Album durch
                                                           Tango-Neukompositionen der Bandmitglieder im traditionellen Stil.
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ÇIĞDEM ASLAN

Çiğdem (sprich: »Tschiidem«) Aslan wuchs unweit des Taksim-Platzes in Istanbul
als Tochter alevitischer Kurden auf und zog vor wenigen Jahren nach London.
Während ihres Studiums der englischen Literatur in ihrer Heimatstadt trat sie
bereits regelmäßig als Rembetiko-Interpretin auf. Das dortige Leben als Teil einer
ethnischen Minderheit und später dann als Immigrantin und Musikstudentin in
Großbritannien hat ihr Verständnis für dieses Genre, den »griechischen Blues«,
der in der Regel von Männern dominiert wird, deutlich geschärft. Für ihr 2013
beim Berliner Independentlabel Asphalt Tango Records veröffentlichtes Debüt­
album »Mortissa« erhielt sie 2014 den Preis der deutschen Schallplattenkritik.

Mit ihrem aktuellen Album »A Thousand Cranes« geht Çiğdem Aslan auf eine
musikalische Reise in Richtung Athen, Balkan und Südostanatolien. Der Kranich
leiht dem neuen Album seinen Namen: Der symbolträchtige Zugvogel steht für
tiefes Wissen um Kultur und Tradition, seine Langlebigkeit für Glück und ewige
Jugend, sein Tanz verheißt wahre Liebe und unbändige Freude. Er wird denen
tröstend zur Seite gestellt, die im Exil der Heimat hinterhertrauern. Dem Kranich
wird Freiheitsliebe zugesprochen, er gilt als Symbol des Friedens.

Çiğdem Aslans Songs atmen Nostalgie und leben von der schmerzvollen Sehn-
sucht nach einer Zeit, in der Kulturen und Ethnien über alle Sprachbarrieren

                                                                                     © Tahir Palali
hinweg zusammenkommen, um Musik zu machen. Das Programm ist eine
Huldigung dieser friedvollen Zeiten, die aktuell so unerreichbar scheinen. Ihre
gleichermaßen sanfte und kraftvolle Stimme bringt die Botschaft von Hoffnung
und Durchhaltevermögen und öffnet dem Publikum die Türen zu den alten
                                                                                                      Çiğdem Aslan vocals
Liedern der Ägäis.
                                                                                                      Michalis Kouloumis violin
                                                                                                      Dimitris Koufogiorgos bouzouki
Die Aufnahmen zu »A Thousand Cranes« wurden im altehrwürdigen Athener
                                                                                                      Colin Somervell double bass
Studio AntArt gemacht, in dem schon Mikis Theodorakis Musikgeschichte
                                                                                                      Antonio Romero darbuka
schrieb. Unter der musikalischen Leitung von Nikolaos Baimpas begleitet
                                                                                                      Antonis Anissegos piano
Çiğdem Aslans erstklassiges Ensemble die musikalische Reise mit einem klaren
                                                                                                      Nikolaos Baimpas kanun, musical director
und modernen Sound und großer Spiel- und Improvisationsfreude.
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DANIEL KAHN &
                                                                  THE PAINTED BIRD

                                                                  Sänger, Musiker, Schauspieler, Regisseur, Komponist und Geschichtenerzähler in
                                                                  einer Person – das ist Daniel Kahn. Geboren und aufgewachsen in Detroit, hatte
                                                                  er Gelegenheit, seinen Platz zwischen schwarz und weiß, arm und reich, oben
                                                                  und unten, drinnen und draußen zu suchen. Mit dem aktuellen Album »The
                                                                  Butcher’s Share« machen Daniel Kahn & The Painted Bird ihrem Ruf als »radical
                                                                  Yiddish borderland bandistas« mit Punk-Attitüde alle Ehre. Es ist das bis dato
                                                                  kraftvollste und komplexeste Werk des unter anderem mit dem Jahrespreis
                                                                  der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichneten Künstlers und stellt sich den
                                                                  großen politischen und persönlichen Themen unserer Zeit.

                                                                  Unterstützt wird der nach Stationen in New Orleans und New York inzwischen
                                                                  in Berlin lebende Song-Poet dabei von hochkarätigen musikalischen Weggefähr-
                                                                  ten: der Berliner Klezmer-Veteran Christian Dawid mit seinem Arsenal von
                                                                  Blasinstrumenten sorgt dafür, dass sich The Painted Bird wie eine betrunkene
                                                                  Seemanns­kapelle anhört, die eine jüdische Hochzeitsfeier auseinandernehmen.
                                                                  Der Schlagzeuger Hampus Melin sorgt für den nötigen Drive, Michael Tuttle
                                                                  schlägt den Bass furios und sensibel zugleich. So sorgt The Painted Bird für die
                                                                  faszinierende Stimmung von Intensität und jiddischer Party-Stimmung, wie sie
                                                                  sonst nur Balkan-Bands oder die französische Gruppe Bratsch beherrschen.

                                                © Esra Rotthoff
                                                                  Unterstützung für das Album kam vom renommierten Maxim-Gorki-Theater in
                                                                  Berlin, wo die neue Live-Show der Künstler 2017 Premiere feierte und an dem
                                                                  Kahn mittlerweile als Musikkurator, Hauslyriker und immer wieder auch als
                                                                  Schauspieler tätig ist. Inspiriert von seiner Arbeit dort entwickelten sich die
Daniel Kahn vocals, accordion, piano
                                                                  lyrischen und musikalischen Grundideen für das neue Album, oder, wie Daniel
Christian Dawid clarinet, saxophone, trombone
                                                                  Kahn sagt: »Dieses Album entstand im Umfeld des Gorki-Theaters, in dem
Michael Tuttle double bass
                                                                  Künstler verschiedenster Herkunft einen gemeinsamen Boden finden, auf dem
Hampus Melin drums
                                                                  es nicht um gespaltene Identitäten, sondern um radikale Vision und komplizierte
Yeva Lapsker video                                                Narrative geht.«
BLUES DER GROSSSTADT 1./5./8./12.4 - ELBPHILHARMONIE KLEINER SAAL
Es ist das Besondere,
                                                                                                         das Wellen schlägt.
                2 7. 4 .                                              2 9. 5 .
                                             2019
W IR DA NKE N
dem Hauptförderer

dem Förderkreis Internationales Musikfest Hamburg

J ürgen A b ra ha m                                          Z ai und Ed gar E. No rd mann
Erica Are nh o ld                                            Ch r i sti ane und Dr. Lutz Peters
Ingeborg Pr inze ssin z u S c h l e sw i g -H o l s te i n   Ä n n e und Har tmut Pl ei tz
und Niko la u s Bro sc he k                                  Ma r tha Pul vermac her Sti f tung
Annegret un d Cla us- G . B u de l m an n                    G a bri el e und Peter Sc hwar tzko p f f
Christa un d A lb e r t Bü l l                               Ma rgaret und Jo c hen Sp ethmann
Birgit Ge r la c h                                           B i rg it Steenho l d t-Sc hütt
M ichael H a e nt je s                                       u n d Her ti gk Di efenbac h
Barbara un d Ia n K ir u K a ran                             Pro f. Dr. Vo l ker Stei nkraus
Ernst Pete r Ko m rowsk i                                    S a rah A nn und Egger t Vo sc herau
S abine u n d D r. K la u s L an dr y                        A n j a und Dr. Fred Wend t
M arion Meye n b u rg                                        H i l degard und Franz G ünter Wo l f
Birgit t un d Le if N ilsson                                 Co n s tanze und Chri sti an Wri ed t

sowie we ite re n Fö rd e re r n , di e n i c h t ge n an n t we rd en mö c hten.
                                                                                                             Der offizielle Weinpartner
den Förderern                                                dem Partner                                       der Elbphilharmonie

                                                                                                                                            Mehr Infos unter:
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