NILS FRAHM - Elbphilharmonie
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BMW 7er WILLKOMMEN DER ANSPRUCH VON MORGEN Seit Nils Frahm 2011 sein Klavier mit Filz präparierte und so seinen typisch sanften Sound erschuf, hat er nahezu alles ange- stellt, um immer wieder neue Klänge zu kreieren. Mit seinem Mix aus klassischer und zeitgenössischer Klaviermusik, die er meist um minimalistische Elektro-Klänge anreichert, begeistert der gebürtige Ham- burger inzwischen rund um den Globus. An seinem Reflektor-Wochenende erhält er nun die Möglichkeit, sich und seine Musik in der Elbphilharmonie von allen Seiten zu präsentieren. Dabei werden das Konzerthaus und dessen Umgebung für drei Tage zur Spielwiese für Frahm und seine Gäste – allesamt namhafte Künst- ler aus den Bereichen Elektro, Pop, Film und Fotografie. Der »Reflektor Nils Frahm« wird gefördert durch die BMW IST LANGJÄHRIGER PARTNER DER ELBPHILHARMONIE Abbildung zeigt Sonderausstattungen.
SA, 8. JUNI KONZERTE RAHMENPROGRAMM 17 Uhr | Elbphilharmonie Kleiner Saal 10–11:30 Uhr | Elbphilharmonie Kaistudio 1 THE GENTLEMAN LOSERS WORKSHOP SAMU KUUKKA KEYBOARDS, ELECTRONICS Sven Kacirek – Polyrhythmus verstehen und umsetzen VILLE KUUKKA GUITARS, ELECTRONICS € 5 / Ab 8 Jahren / Vorkenntnisse nicht erforderlich MARTYN HEYNE MARTYN HEYNE GUITAR, ELECTRONICS ab 10 Uhr | alle 30 Minuten | letzte Vorführung 17:30 Uhr TATU RÖNKKÖ PERCUSSION BallinStadt Auswanderermuseum Hamburg FILMVORFÜHRUNG: »ELLIS« 21 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal Regie: JR, USA 2015 / Musik: Nils Frahm, Woodkid Englische Originalfassung NILS FRAHM: »ALL MELODY« Eintritt frei / Ticket erforderlich Inkl. Transfer per Barkasse zwischen Anleger Elbphilharmonie und BallinStadt NILS FRAHM LIVE ELECTRONICS sowie 20 % Nachlass auf den Museumsbesuch In Kooperation mit BallinStadt Auswanderermuseum Hamburg 20 Uhr | MS Stubnitz (Überseebrücke) 15–20 Uhr | Elbphilharmonie Kaistudios Foyer AFTER-SHOW-PARTY FOTOAUSSTELLUNG: KLAUS FRAHM 0:00–2:00 RAF | 2:00–3:30 THOMAS FEHLMANN »The Fourth Wall – Stages & Cages« 3:30–6:00 SUPERDEFEKT Eintritt frei € 12 / Tickets vor Ort erhältlich 17 Uhr | Astor Film Lounge HafenCity | Astor 2 FILMVORFÜHRUNG: »VICTORIA« Regie: Sebastian Schipper, D 2015 / Musik: Nils Frahm, DJ Koze, Deichkind Englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln € 14 / In Kooperation mit ASTOR Film Lounge HafenCity
SO, 9. JUNI KONZERTE RAHMENPROGRAMM 16 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal ab 10 Uhr | alle 30 Minuten | letzte Vorführung 17:30 Uhr BallinStadt Auswanderermuseum Hamburg PENGUIN CAFE ARTHUR JEFFES PIANO | DARREN BERRY VIOLIN | CLEM BROWNE VIOLIN FILMVORFÜHRUNG: »ELLIS« OLI LANGFORD VIOLIN | VINCENT GREENE VIOLA Regie: JR, USA 2015 / Musik: Nils Frahm, Woodkid REBECCA WATERWORTH VIOLONCELLO | ANDY WATERWORTH DOUBLE BASS Englische Originalfassung Eintritt frei / Ticket erforderlich Inkl. Transfer per Barkasse zwischen Anleger Elbphilharmonie und BallinStadt 17 Uhr | Elbphilharmonie Kleiner Saal sowie 20 % Nachlass auf den Museumsbesuch In Kooperation mit BallinStadt Auswanderermuseum Hamburg SCHNEIDER KACIREK STEFAN SCHNEIDER LIVE ELECTRONICS | SVEN KACIREK DRUMS 10–20 Uhr | Elbphilharmonie Kaistudios Foyer SZUN WAVES LUKE ABBOTT LIVE ELECTRONICS | JACK WYLLIE SAXOPHONE FOTOAUSSTELLUNG: KLAUS FRAHM LAURENCE PIKE DRUMS »The Fourth Wall – Stages & Cages« Eintritt frei 21 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal 13–14:30 Uhr | Elbphilharmonie Kaistudio 1 AN EVENING WITH DEVENDRA BANHART AND GUESTS WORKSHOP Martyn Heyne – Die Architektur der Musik DEVENDRA BANHART VOCALS € 5 / Ab 8 Jahren / Vorkenntnisse nicht erforderlich NOAH GEORGESON GUITAR, BASS, VOCALS, SYNTHESIZER | STARGAZE 20 Uhr | MS Stubnitz (Überseebrücke) 17 Uhr | Astor Film Lounge HafenCity | Astor 2 AFTER-SHOW-PARTY FILMVORFÜHRUNG: »MANIFESTO« 0:00–2:00 LUKE ABBOTT | 2:00–3:30 PLAID (»WARP« LIVE) | 3:30–6:00 MAX COOPER »Manifesto« (Regie: Julian Rosefeldt, D/AUS 2015) Englische Originalfassung € 12 / Tickets vor Ort erhältlich € 14 / In Kooperation mit ASTOR Film Lounge HafenCity
MO, 10. JUNI KONZERTE ab 10 Uhr | alle 30 Minuten | letzte Vorführung 17:30 Uhr BallinStadt Auswanderermuseum Hamburg 17 Uhr | Elbphilharmonie Kleiner Saal FILMVORFÜHRUNG: »ELLIS« Regie: JR, USA 2015 / Musik: Nils Frahm, Woodkid BJÖRN MEYER Englische Originalfassung BJÖRN MEYER BASS Eintritt frei / Ticket erforderlich Inkl. Transfer per Barkasse zwischen Anleger Elbphilharmonie und BallinStadt sowie 20 % Nachlass auf den Museumsbesuch NUBYA GARCIA In Kooperation mit BallinStadt Auswanderermuseum Hamburg NUBYA GARCIA SAXOPHONE AL MACSWEEN PIANO DANIEL CASIMIR DOUBLE BASS 10–20 Uhr | Elbphilharmonie Kaistudios Foyer SAM JONES DRUMS 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal FOTOAUSSTELLUNG: KLAUS FRAHM »The Fourth Wall – Stages & Cages« ERLEND ØYE UND LA COMITIVA Eintritt frei ERLEND ØYE VOCALS, GUITAR, UKULELE STEFANO ORTISI GUITAR 11 Uhr | Astor Film Lounge HafenCity | Astor 2 LUIGI OROFINO GUITAR MARCO CASTELLO GUITAR FILMVORFÜHRUNG: »VICTORIA« STARGAZE Regie: Sebastian Schipper, D 2015 / Musik: Nils Frahm, DJ Koze, Deichkind Englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln € 12 / In Kooperation mit ASTOR Film Lounge HafenCity RAHMENPROGRAMM 11 Uhr | ASTOR Film Lounge HafenCity | Club 10–11:30 Uhr | Elbphilharmonie Kaistudio 1 FILMVORFÜHRUNG: »MANIFESTO« »Manifesto« (Regie: Julian Rosefeldt, D/AUS 2015) WORKSHOP Englische Originalfassung Arthur Jeffes – Unfolding the music of the Penguin Cafe € 12 / In Kooperation mit ASTOR Film Lounge HafenCity € 5 / Ab 8 Jahren / Vorkenntnisse nicht erforderlich
FESTIVAL MAP ASTOR FILM LOUNGE HAFENCITY ELBPHILHARMONIE GROSSER SAAL Filmvorführung: »Victoria« MS STUBNITZ / 8.6., 17 Uhr | 10.6., 11 Uhr Nils Frahm: »All Melody« (8.6.) ÜBERSEEBRÜCKE Penguin Cafe (9.6.) Filmvorführung: »Manifesto« After-Show-Parties An Evening with Devendra Banhart and Guests (9.6.) 9.6., 17 Uhr | 10.6., 11 Uhr 8.6. & 9.6., jeweils 23 Uhr Erlend Øye und La Comitiva (10.6.) Tickets online erhältlich | € 14 Tickets vor Ort erhältlich | € 12 ELBPHILHARMONIE KLEINER SAAL DOPPELKONZERTE: The Gentleman Losers / Martyn Heyne (8.6.) Schneider Kacirek / Szun Waves (9.6.) Björn Meyer / Nubya Garcia (10.6.) REFLEKTOR NILS FRAHM ELBPHILHARMONIE KAISTUDIOS WORKSHOPS: Sven Kacirek (8.6.) Martyn Heyne (9.6.) Arthur Jeffes (10.6.) Barkassenfahrt im kostenfreien Filmticket ggf. noch Tickets online erhältlich inkludiert AUSWANDERERMUSEUM BALLINSTADT HAMBURG Filmvorführung: »Ellis« ELBPHILHARMONIE KAISTUDIOS FOYER 8.–10.6., jeweils zwischen 10 und 17:30 Uhr Fotoausstellung: Klaus Frahm je zur vollen und halben Stunde 8.6., 15–20 Uhr | 9. & 10.6., 10–20 Uhr Eintritt frei Eintritt frei ELBPHILHARMONIE VORPLATZ Festivalcontainer mit Infopoint und gastronomischem Angebot 8.–9.6., 14–21 Uhr | 10.6., 14–20 Uhr
PORTRÄT DIE KATHEDRALE IM OHR Leise Töne am Klavier sind so etwas wie die Musik zur Zeit. Doch was Nils Frahm daraus macht, ist einzigartig – und aufs Schönste unvorhersehbar. Im Laufe seiner noch jungen Karriere hat Nils Frahm bereits erreicht, was nicht viele Musiker von sich behaupten können: Er hat diesen eigenen, unverwech- selbaren Sound. Und was er damit ausdrückt, ist aufs Schönste unvorherseh- bar, nachzuhören etwa auf seinem 2018 erschienenen, opulenten Solo-Album All Melody. Das hat er in einem von ihm selbst vollständig entkernten und neu aufgebauten Tonstudio in Berlin aufgenommen, im Funkhaus Nalepastraße, wo bis 1990 der Rundfunk der DDR residierte. Dort hat Frahm akustisches und elek- tronisches Instrumentarium so ineinander verblendet, dass es klingt wie nichts Zweites auf der Welt. Chorgesang, Harmonium, Jazz-Trompete, alte analoge Synthesizer, modulare Synthesizer und Keyboards gruppieren sich um sein filz- bewehrtes Klavier. Das Spiel mit Dynamik und Klangräumen ist meisterlich, und am Ende der das Album beschließenden Harm Hymn, einem todtrauri- gen, empfindlichen, herrlichen Stück Trostmusik, geht in der letzten Minute ein Firmament an Obertönen auf. Oft wurde Nils Frahm, der Hamburger Jung aus Bergedorf, mit dem irrefüh- renden Etikett Neoklassik versehen. Doch es gibt einen entscheidenden Unter- schied zu Kollegen wie dem Italiener Federico Albanese oder dessen Lands- manns Ludovico Einaudi, dem Isländer Ólafur Arnalds, dem Briten Max Richter Wer sich hingegen mit Frahms Schaffen näher beschäftigt, entdeckt einen emi- oder dem Deutschen Lambert. Keiner von ihnen begreift mehr die Tasten des nent radikalen, wagemutigen, eigensinnigen, umstürzlerischen Hochsensiblen Klaviers als Hebel zum Aushebeln der bestehenden Ordnung. Das Zertrüm- am Klavier, der seinen weltweit rasant wachsenden Ruhm schon deswegen ver- mern der vermeintlich heilen Welt auf dem Wege avancierter Faustkämpfe mit dient, weil er alles anders macht als die anderen und mit Besessenheit so lange der Tastatur, dem Korpus und den Saiten eines Flügels hat für sie keinen Reiz, in die Musik hineinhorcht, bis sie völlig unkopierbar aus ihm heraustönt. Und oder sie sehen keine Notwendigkeit mehr dafür. Auch rhythmische Komple- aus den Lautsprechern. Denn Frahm, Jahrgang 1982, ist als sein eigener Tonin- xität, harmonische Kühnheit oder eine unberechenbare Melodik gelten ihnen genieur mindestens so gut wie als Musikerfinder. wenig. Sie pflegen eine Kunst des pianistischen Wohlklangs, stellen dem Hörer Als Kind hatte er Unterricht bei dem Russen Nahum Brodski, dessen Lehrer keine Hürden in den Weg und reichern das akustische Klavier durch mehr oder wiederum bei Alexander Siloti studiert hatte, einem russischen Virtuosen, des- weniger subtile elektronische Spurenelemente an. Das Ergebnis ist eine ver- sen Bearbeitung von Bachs h-Moll-Präludium Besucher von Klavier-Recitals als gleichsweise schlichte, tröstende, in ihren besseren Momenten auch mit etwas gern gespielte Zugabe kennen. Schon zu Schulzeiten hat Frahm aber nicht nur Geheimnis aufgeladene Musik. Viele empfinden sie als Balsam für die Seele in Klavier geübt, sondern heimlich auch mit Aufnahmegeräten herumexperimen- unruhigen Zeiten. Andere erblicken darin restauratives Neo-Biedermeier. tiert. »Klang aufzunehmen war für mich etwas so Magisches, dass ich darüber
P O R T R ÄT nicht mal mit meinen Freunden sprach, weil ich Angst hatte, dass sie mich aus- der Not nachbarschaftlicher Beschwerden eine Tugend und lachen würden«, erzählte er einmal in einem Interview. bedeckte zusätzlich die Saiten seines Klaviers mit schallschlu- Der Soundtrack seiner Kindheit war durch Jazz geprägt. Durch ECM-Jazz. ckenden Filztüchern. Sein Vater Klaus Frahm hatte der damaligen Hausgrafikerin des Labels ge- Das klingt dann zunächst auch entsprechend dumpf, ober- legentlich Fotos für ECM-Covers zugeliefert, und die Münchner Plattenfirma tonarm und abtörnend. Frahm aber geht mit Mikrofonen und revanchierte sich mitunter durch die f reundliche Übersendung von Muster- Pickups so dicht an die abgedämpften Saiten heran und stellt exemplaren ihrer Neuerscheinungen. So hörte Frahm in jungen Jahren Musik auch die Raummikrofone so nah an die Position der eigenen von Keith Jarrett, Ralph Towner oder Arvo Pärt, deren Kunst fraglos in seinem Ohren, dass sein Klavier an eine Druse denken lässt, an einen eigenen Schaffen Spuren hinterlassen hat. Aber ebenso früh war ihm klar, dass dieser Gesteinshohlräume, deren Innenwände mit Kristallen – neben der überlegenen Klasse der Interpreten – bei diesen Aufnahmen mehr besetzt sind. Das stumpfe, gewöhnliche Äußere gibt nicht preis, noch als sonst auch der Ton die Musik macht. Der Raum. Die richtige Mikrofo- welch glitzernder Reichtum sich im Inneren verbirgt. nierung. Und die Stille. Frahm ist auch ein Erfinder. Weil ihm nicht einleuchten Keiner seiner vermeintlichen Stilgenossen aus der sogenannten Neoklassik wollte, weshalb die Klavierbauer ihr von Haus aus so voll tönen- hat das Spiel mit dem Flüsterklavier so weit, so konsequent und klanglich so des Instrument umständlich mit einem Holzkasten verkleiden, bahnbrechend neu betrieben wie Nils Frahm. Bei ihm sind nicht nur die Ham- ließ er sich vom lettischen Klavierbauer David Klavins einen Flü- merköpfe, die im Klavier die Saiten anschlagen, mit Filz umspannt. Als er von gel entwerfen, bei dem kein Korpus den Schall begrenzt. Und in Hamburg nach Berlin gezogen war, machte er in seiner ersten Wohnung aus seiner Berliner Wohnung ließ er ein Klavier installieren, dessen Saiten hochkant verlaufen und über mehrere Etagen reichen wie Orgelpfeifen. Solche Sonderanfertigungen nutzt er wie ein Nils Frahm in seinem Studio in Berlin Experimentallabor als Basis für seinen unnachahmlich diskre- ten, inwendig leuchtenden Frahm-Sound. Es lohnt sich, dem Subtext dieses Sounds nachzulauschen. Er lässt an das Bonmot des Klang-Eremiten Arvo Pärt denken, nach dem es genügt, einen einzigen Ton schön zu spielen. Das funkelnd Leise dieses Klangs macht das Ohr zur Kathedrale. Es bringt die Schüchternheit zum Leuchten und lässt das Unspek- takuläre triumphieren. Es feiert die Mauerblümchen, legt ihre sorgsam verborgenen Gefühle unter das Vergrößerungsglas einer Musik, die versteht, und macht sie dadurch groß und erha- Das Porträt ist ein Auszug aus ben. dem aktuellen Elbphilharmonie Magazin – erhältlich im Zeit- Frahms Musik ist die Musik zur Zeit. Man stellt sich vor, wie schriftenhandel und im Shop sie – womöglich unterm Kopfhörer – in den massenhaft verein- auf der Elbphilharmonie Plaza zelten Haushalten großer Städte läuft, wo beim Blick aus dem Fenster der Zweizimmer-Apartments in den höheren Stockwer- ken weit hinten am Horizont, jenseits des Lichtermeers, das Dunkel der Natur zu erahnen ist, aus der diese Musik kam, ehe sie durch die Frahm’sche Klangraffinerie ging, damit sie so naturähnlich klinge, wie sie nie war. TOM R. SCHULZ
RAHMENPROGRAMM FOTOAUSSTELLUNG KLAUS FRAHM FILM ELLIS Klaus Frahm, Vater von Nils Frahm, wurde 1953 bei Hamburg 8.6. | 15–20 Uhr geboren und studierte Anthropologie (Ethnologie) und Publi- 9. & 10.6. | 10–20 Uhr Elbphilharmonie Kaistudios Foyer zistik. Als Fotograf ist er Autodidakt. Der Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Architekturfotografie – durchaus auch mit poli- Eintritt frei tisch-ethischem oder sozialem Subtext. Seit 1976 werden Klaus Der 13-minütige Kurzfilm ist eine poetische Parabel auf unsere 8.–10.6. | 10–17:30 Uhr Frahms Werke ausgestellt und weltweit veröffentlicht. Seine Gesellschaft und eine Erinnerung daran, dass wir alle Flücht- alle 30 Minuten letzte Vorführung 17:30 Uhr Fotografien finden sich in zahlreichen Kunstsammlungen. Auch linge sein könnten. Es ist die Geschichte eines Paares, das zu BallinStadt Auswanderermuseum für das Label ECM hat er einige Albumcover fotografiert. Er lebt Beginn des vergangenen Jahrhunderts auf seiner Reise in die Hamburg in Hamburg und Berlin. USA in der Auffangstation Ellis Island festgehalten wird. Von der Transfer per Barkasse zwischen Mit der Serie The Fourth Wall spezialisiert sich Klaus Frahm kleinen Insel vor Manhattan kann es die neue Welt zwar sehen, Anleger Elbphilharmonie und seit 2010 auf die Fotografie von europäischen Theatern und aber nicht betreten. Der französische Fotograf und Streetart- BallinStadt Opernhäusern. Dabei wendet er den Blick vom Bühnen- in den Künstler »JR«, der hier Regie geführt hat, mischte historische Eintritt frei / Ticket erforderlich Zuschauerraum, durch die imaginäre »vierte Wand.« Die zwei Aufnahmen mit Flüchtlingsbildern der Gegenwart und schuf (inkl. 20 % Nachlass auf den Welten vor und hinter der Bühne werden so in reizvollen Kon- so einen bildgewaltigen Film an Originalschauplätzen, durch Museumsbesuch) trast gesetzt. den Robert de Niro als Erzähler führt. Den Text schrieb For- rest-Gump-Autor und Oscar-Preisträger Eric Roth, die Musik stammt aus der Feder von Nils Frahm und dem französischen Musiker Woodkid.
RAHMENPROGRAMM FILM MANIFESTO Ein Film, eine Schauspielerin, 13 Rollen. Was viele andere 9.6. | 17 Uhr | € 14 Schauspieler einschüchtern würde, begeisterte die zweifache 10.6. | 11 Uhr | € 12 Astor Film Lounge HafenCity Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett. Der deutsche Filmkünstler FILM VICTORIA und Regisseur Julian Rosefeldt gewann die australische Schau- spielerin für sein Filmprojekt und lässt sie in verschiedenste Tickets unter hamburg.astor-filmlounge.de Selbstvergessen tanzt die junge Spanierin Victoria in einem Ber- 8.6. | 17 Uhr | € 14 Rollen schlüpfen: Ob als Obdachloser, als Kranarbeiterin auf liner Szene-Lokal und lernt dort vier Jungs kennen. Sie flirten, 10.6. | 11 Uhr | € 12 einer Müllhalde, Lehrerin, Society-Lady oder Theaterchoreo- Astor Film Lounge HafenCity doch bald wird aus Spaß bitterer Ernst: Ihre neuen Bekannten grafin – Cate Blanchett spielt mit allen Facetten und beweist müssen als Gefallen für einen Knastbruder eine Bank überfal- Tickets unter ihre enorme Wandelbarkeit. len – und schließen Victoria in ihren Plan mit ein … hamburg.astor-filmlounge.de Die Grundlage des preisgekrönten Films bilden zahlreiche Der Regisseur Sebastian Schippers folgt seiner Protagonistin Manifeste, die von Julian Rosefeldt zum Teil neu collagiert, edi- in Echtzeit durch das nächtliche Berlin – ohne Schnitt, in einer tiert oder gekürzt wurden und die allesamt die verschiedenen einzigen 140-minütigen Kameraeinstellung. Auf der Berlinale Kunstströmungen des 20. Jahrhunderts behandeln. »Ein Künst- 2015 feierte der Film seine Premiere und wurde gleich mehr- lermanifest ist ein Text voller Lebensfreude, Energie und abso- fach ausgezeichnet: Unter anderem mit dem Silbernen Bären luter Überzeugung, der nicht nur die Kunst, sondern die ganze für den norwegischen Kameramann Sturla Brandth Grøvlen. Welt verändern will«, beschrieb der Regisseur seine Inspiration Auch beim Deutschen Filmpreis gewann Victoria insgesamt für den Film. Den Soundtrack dazu entwarf Nils Frahm. sechs Auszeichnungen, darunter eine für die von Nils Frahm, DJ Koze und Deichkind komponierte Filmmusik.
DIE KONZERTE
S A , 8. J U N I | 17 U H R | K L E I N E R S A A L THE GENTLEMAN LOSERS MARTYN HEYNE Seit sie Teenager sind, machen die Brüder Samu und Ville Der in Hamburg geborene Komponist und Gitarrist Martyn Kuukka gemeinsam Musik. Die beiden Finnen probierten eine Heyne lernte schon in jungem Alter größtenteils autodidaktisch Vielzahl an Stilen aus, bis sie ihren unverwechselbaren Sound Gitarre und Klavier und gab mit zehn Jahren seine erste Live- entdeckten – damit war 2004 die Band The Gentleman Losers Performance. Schließlich folgte eine klassische Musikausbil- geboren. Ihr Anspruch ist kein geringer: Die Kuukka-Brüder dung am Konservatorium in Amsterdam. wollen Musik kreieren »aus einer Vergangenheit, die noch nicht 2009 zog Martyn Heyne nach Berlin und arbeite in seinem stattgefunden hat«. Mit ihrem Mix aus atmosphärischer Musik, Martyn Heyne dortigen Musikstudio in Tempelhof mit verschiedensten Musi- Americana, Post-Rock-Anklängen und einem dunklen Unter- guitar, electronics kern und Bands zusammen, darunter Nils Frahm, The Natio- ton gewannen sie viele Bewunderer; das erste selbstproduzierte Tatu Rönkkö nal und Lubomyr Melnyk. In Zusammenarbeit mit dem Kompo- Album eroberte 2006 die Musikcharts. percussion nisten Dustin O’Halloran arbeitete er am Soundtrack der Serie Die jüngste Einspielung Make We Here Our Camp of Winter Transparent, der mit einem Emmy ausgezeichnet wurde. Es Samu Kuukka entstand 2018 in einer Holzhütte an einem See in Südfinnland. entstanden auch erste eigene Einspielungen: Nach dem Mini- keyboards, electronics Der Sound kommt spontaner daher, mit dem die beiden Brü- Album Shady and Light von 2016 kam 2017 die CD Electric Inter- Ville Kuukka dern vor allem ein Gefühl einfangen wollten: eine Wendung nach vals heraus, von der im heutigen Konzert Auszüge zu hören sind. guitars, electronics innen, wo sich der herannahende Winter bemerkbar macht. So Das Musikmagazin Intro schrieb dazu: »Fließende Musik ohne entstand ein sublimes Album, das sowohl auf traditionell-ana- einfache Lösungen, aber sie fordert auch zum Verfolgen, Rein- logem Equipment als auch auf modernen Produktionstechniken wühlen und Entdecken auf.« basiert. Konsequenterweise erscheint das gefeierte Werk die- Mit seinen Werken will Martyn Heyne das Publikum zu einem sen Monat auch auf Vinyl. So wollen die Brüder eine einzigar- aktiven Zuhören und zum Suchen nach Verbindungen ermu- tige künstlerische Handarbeit kreieren, die sowohl das Ohr als tigen. Deshalb wählt er die Reihenfolge der Stücke stets mit auch das Auge anspricht. Ein ähnliches Konzept verfolgen sie Bedacht und erklärt, dass einige unter ihnen wirken sollen »wie bei ihrem heutigen Reflektor-Konzert, für das Samu Kuukka ein Espresso am Nachmittag«. eine Video-Montage entwarf.
S A , 8. J U N I | 21 U H R | G R O S S E R S A A L 1982 in Hamburg geboren, erhielt Nils Frahm früh Klavierun- terricht und kam dadurch mit Musik verschiedenster Stile und Epochen in Berührung. Die Freude am musikalischen Experi- ment und das Spiel mit verschiedenen Genres sind seit jeher sein Markenzeichen. Frahm kombiniert Klassik und Elektro und nähert sich einem traditionsreichen Instrument wie dem Kla- vier auf unkonventionelle Art: Seine kontemplativen, eine hyp- notisch-intime Wirkung entfaltenden Musikexperimente begeis- tern Fans auf der ganzen Welt. Als Solo-Künstler arbeitete der 36-jährige Komponist bereits mit zahlreichen Musikern. Auch etliche Soundtracks sind so entstanden, für die Nils Frahm unter anderem mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Seine künstlerischen Facetten bündeln sich nun im von ihm kuratierten Reflektor-Festival in der Elbphilharmonie. Im Zentrum steht dabei Frahms 2018 erschienenes Album All Melody, mit dem er bereits im Sydney Opera House und im Barbican Centre in London Erfolge feierte. Seinen zuvor ver- öffentlichten Platten liegt oft eine Geschichte zugrunde: Felt (2011) entzündete sich an jenem dumpfen Klavierklang, den er aus Rücksicht gegenüber seinen Nachbarn mit filzumspannten Hammerköpfen erzeugt hatte. Screws (2012) verarbeitet die kör- perliche Einschränkung, als der Komponist nach einer Verlet- zung nur noch mit neun Fingern spielen konnte. All Melody hin- gegen feiert die Grenzenlosigkeit der Musik – denn zum ersten Mal hatte Frahm nicht mit Hindernissen zu kämpfen. Als stol- zer Besitzer eines eigenen Tonstudios im renommierten Berli- ner Funkhaus schöpfte er die neu gewonnenen Möglichkeiten voll aus. Immer wieder baute er den Raum um, bis er mit Ver- kabelung, Elektrizität und Holzeinkleidung zufrieden war und zu Details übergehen konnte, etwa dem Bau einer Pfeifenorgel oder dem Mischpult. Und so kommt das Album All Melody Nils Frahms ursprünglicher musikalischer Idee bisher am nächsten: »Die Musik, die ich in mir höre, wird nie auf eine CD gebrannt werden – wie es scheint, kann ich sie nur für mich selbst spie- NILS FRAHM: ALL MELODY len. Aber diese Aufnahme beinhaltet im besten Sinne alles, was meine Musik ausmacht.« Mit Encore 1+2 erschien zudem bereits weiteres unveröffentlichtes Material zum Album.
S 0, 9. J U N I | 16 U H R | G R O S S E R S A A L PENGUIN CAFE Vor zehn Jahren trommelte der Komponist Arthur Jeffes einen bunten Haufen hochtalentierter Musiker aus so verschiedenen Bands wie Suede, Gorillaz und Razorlight zusammen. Gemeinsam riefen sie die Band Penguin Cafe ins Leben. Ihre Mission: das Erbe von Arthurs verstorbenem Vater Simon Jeffes wieder- zubeleben, dessen wunderbar verschrobenes Musikerkollektiv Penguin Cafe Orchestra (PCO) die britische Musikszene in den Siebzigern mit einer Mischung aus überschwänglichem Folk und moderner Kammermusik auf klassischen, elektronischen und exotischen Instrumenten aufgemischt hatte. So kurios wie der Stil des Ensembles war auch dessen Ursprung: Eine Lebensmittelvergiftung hatte Simon Jeffes einst einige Tage in einen wachtrau- martigen Zustand versetzt. Währenddessen plagten ihn Albträume von einer Welt aus Überwachung und zwischenmenschlicher Kälte. Einziger Ort der Lebens- freude war darin eine Musikkneipe: das Penguin Cafe. Dort erklang Musik, die jedem Zuhörer seltsam vertraut schien. Diese musikalische Vision ließ Jeffes mit seinem Penguin Cafe Orchestra in den folgenden 25 Jahren Wirklichkeit wer- den – bis er 1997 nach vielen gefeierten Alben und Tourneen überraschend starb. Als sein Sohn Arthur Jeffes das Projekt 2009 neu belebte, strich er das »Orchestra« aus dem Bandnamen, um Verwechslungen zu vermeiden. Der Spi- rit und die musikalische Ausrichtung aber sind gleich geblieben: Wie einst der Vater lässt sich auch Arthur mit seinen Kompositionen in kein Genre zwängen – und erfreut damit Liebhaber genial-absonderlicher Musik und die väterliche Fangemeinde gleichermaßen. Mit einem gewaltigen Instrumentarium von Geige bis Loop-Station finden sich darin Einflüsse aus Afrika bis Venezuela und Bra- silien, aus Klassik, Art-Rock und Avantgarde, Bluegrass und Minimal. Auch die Eindrücke seiner Arktis-Expeditionen ließ der studierte Archäologe Jeffes in den Klang des Penguin Cafe einfließen. Auf bislang drei erfolgreichen Alben mit wechselnden Musikern gelang der Band damit das Kunststück, den Geist des Vorläufer-Kollektivs zu bewahren und gleichzeitig aufregend Neues zu schaffen. The Imperfect Sea von 2017 etwa versammelt Tanzbares, gespielt auf reellen Instrumenten. Im vergangenen Jahr Arthur Jeffes piano nahmen die Musiker Werke der CD Union Cafe des väterlichen Kollektivs neu auf; Darren Berry violin im Herbst soll ein neues Album erscheinen. Am heutigen Abend kommt Penguin Clem Browne violin Cafe nun als siebenköpfiges Kammermusik-Ensemble in die Elbphilharmonie – Oli Langford violin und fügt dem »Reflektor« damit eine ganz besondere Note hinzu. Vincent Greene viola Rebecca Waterworth violoncello Andy Waterworth double bass
S O , 9. J U N I | 17 U H R | K L E I N E R S A A L SCHNEIDER KACIREK SZUN WAVES »Ein Geniestreich! Es zeigt, wie Musik noch immer in neue Die Band Szun Waves besetzt eine seltene Nische zwischen Vir- Dimensionen überführt werden kann«, schrieb das Musikma- tuosität, an Jazz geschulter Musikalität und Experimenten mit gazin Electronic Sound ekstatisch über das neue Album Radius Stefan Schneider elektronischer Musik. Ihr 2016 selbst veröffentlichtes Debütal- Walk des Duos Schneider Kacirek. Die aus Hamburg und Düs- live electronics bum At Sacred Walls besticht durch einen natürlichen Groove. seldorf stammenden Musiker Stefan Schneider und Sven Kaci- Sven Kacirek Mit dem aktuellen Album New Hymn To Freedom betritt das rek gehen für die Suche nach neuen Sounds sogar auf Expedi- drums Trio einen Raum grenzenloser Spontaneität. Die Platte doku- tion bis nach Kenia. Ihr erstes gemeinsames Album Shadows mentiert sechs live aufgenommenen Improvisationen, die mit Documents zieht daraus seine ungeschliffene Energie: Es ist ihrem Facettenreichtum Publikum und Presse begeisterten. So eine traumwandlerische Interpretation kenianischer Musik, schrieb die Online-Zeitung The A. V. Club: »Einerseits ist New Luke Abbott umgesetzt mit Drums und analogen Synthesizern, ohne Sam- Hymn ein Annäherung an den spirituellen Jazz, von anderer live electronics ples. Warte betrachtet wandelt es sich zu einer New-Age-Sinfonie Jack Wyllie In das aktuelle Album Radius Walk flossen dagegen Erfah- mit bernsteinfarbenen Lichtreflexen. Wer es erneut wendet, ent- saxophone rungen ein, die Schneider Kacirek auf gemeinsamen Tourneen deckt ein fantastisches Werk voll atmosphärisch-perkussiver Laurence Pike sammelten. Die Live-Situation intensivierte das Zusammen- Experimente. New Hymn schimmert wie ein grob geschliffener drums spiel, das ist auch auf dem neuen Album zu hören. Sven Kaci- Diamant.« rek präparierte sein Studio so, dass die spezifischen Klänge der Das Trio setzt sich aus drei erfolgreichen Musikern zusam- Drums und analogen Synthesizer zu einem kompakten Gan- men: Luke Abbott hat sich durch sein Spiel mit atmosphäri- zen verschmolzen. So schufen die Klangkünstler einen Sound, schen Sounds und Jazz Fringes international einen Namen der noch konzentrierter und transparenter daherkommt als auf gemacht. Jack Wyllie gibt mit der Gruppe Portico Quartet Kon- dem Vorgängeralbum. Eine zentrale Rolle in ihrer Musik spie- zerte weltweit; die Formation wurde bereits für einen Mercury len dunkle Bass-Drones und flirrende Percussion. Im heutigen Prize nominiert. Und Laurence Pike fand seine eigene Stimme Reflektor-Konzert präsentiert das Duo nebst den beiden Alben im Bereich der Improvisation und experimentellen Musik. Mit auch einige Solostücke. seinen Bands PVT und Triosk brachte er zahlreiche gefeierte Alben heraus.
S O , 9. J U N I | 21 U H R | G R O S S E R S A A L AN EVENING WITH DEVENDRA BANHART AND GUESTS 1981 in Texas geboren, wuchs Devendra Banhart zunächst in Venezuela auf. Als Teenager kehrte er mit seiner Familie in die STARGAZE USA zurück, nach Südkalifornien, wo er sich bald in die Skate- Stargaze ist ein internationales Netzwerk aus vielseitig talen- Mayah Kadish board-Kultur verliebte. Sowohl während seiner Kindheit in tierten und klassisch ausgebildeten Musikern aus ganz Europa. violin Caracas als auch später an der High School kam er mit einer Seit 2013 arbeitet das Kollektiv nicht nur als Orchester, sondern Thora Sveinsdottir Vielzahl an musikalischen Strömungen und Stilen in Berührung, ist auch als Kurator aktiv und initiiert zahlreiche Zusammenar- viola die allesamt in seine Musik einflossen – von Salsa, Merengue beiten und neue Projekte auf dem Feld von zeitgenössischem Antonios Pratsinakis und Bossa Nova über Rocksteady, Ska bis hin zu Folk, Blues und Pop, elektronischer oder klassischer Musik. So entstanden Kol- violoncello Devendra Banhart Avantgarde. Auch als Maler ist Devendra Banhart erfolgreich, laborationen mit Künstlern wie unter anderem Lisa Hannigan, Maaike van der Linde vocals seine Werke wurden unter anderem im San Francisco Museum Poliça, Nils Frahm und Matthew Herbert. flute Noah Georgeson of Modern Art, im Palais des Beaux-Arts in Brüssel und im In diesen Konstellationen trat Stargaze bereits an weltbe- Marlies van Gangelen guitar, bass, vocals, synthesizer Museum of Contemporary Art in Los Angeles ausgestellt. Die kannten Konzerthäusern und Festivals auf wie dem Barbican oboe Cover zu seinen Alben entwarf er ebenfalls meist selbst. Centre in London, der Kölner Philharmonie, dem Holland Fes- Romain Bly Mit Noah Georgeson verbindet ihn eine lange Zusammen tival und der Ruhrtriennale. Neben den zahlreichen Zusam- trumpet, horn arbeit. Bereits 2004 tourten sie gemeinsam, 2005 nahmen sie menarbeiten mit anderen Künstlern pflegt Stargaze sein eige- Christophe Schweizer das Album Cripple Crow auf. Seitdem hat Georgeson vier wei- nes Repertoire und führt vor allem Werke von Songwritern und trumpet tere Alben von Banhart produziert. Geboren wurde Noah Geor- Komponisten wie Greg Saunier, Sufjan Stevens, Bryce Dessner, Kobi Arditi geson in Kalifornien, wo er schon als Teenager in verschiedenen David Lang und Richard Reed Parry auf. trombone Punkbands spielte. Er teilte sich zudem einen Gitarrenlehrer mit In Rahmen des »Reflektor Nils Frahm« ist das Ensemble Gyan Riley, dem Sohn von Terry Riley, der ihn zum Komponie- gleich an zwei Abenden zu erleben: Im heutigen Konzert mit ren anregte. Neben vier Grammys erhielt er auch eine Emmy- Devendra Banhart sowie morgen an gleicher Stelle mit Erlend Nominierung für die Produktion der Titelmusik zur Fernsehse- Øye und La Comitiva. rie Narcos.
M O , 10. J U N I | 17 U H R | K L E I N E R S A A L BJÖRN MEYER Der Stockholmer Musiker Björn Meyer kam kurz vor seinem 18. Geburtstag zum ersten Mal in Kontakt mit dem E-Bass. Ein paar Noten, eher per Zufall gespielt, eröffneten ihm ein Klanguniversum, in dem er ungeahnte Inspiration fand. Nach Abschluss seines Informatik- und Physikstudiums widmete er sich 1989 zum ersten Mal ganz der Musik und seiner Leidenschaft für den Bass. Bis heute NUBYA GARCIA erforscht Meyer unermüdlich das klangliche Potenzial seines Instruments und Erst 28 Jahre alt, mischt die Londonerin Nubya Garcia mit ihrem entwickelt es weiter. intensiven, hitzigen Saxofonspiel gerade die internationale »In der Tiefe vibriert alles, zugleich glimmen in der Höhe klangliche Silber- Jazz-Szene auf. Bereits jetzt gehört sie in Großbritannien zu fäden. Ein elektrischer Orchesterklang, den uns Meyer unterm Klang-Mikros- den treibenden Kräften bei der Wiederentdeckung jazz-basier- Nubya Garcia kop zeigt«, beschreibt der Schweizer Tages-Anzeiger die Kompositionen des ter Sounds. Ihr Ton auf dem Tenorsaxofon und die Power ihres saxophone Schweden. Bei Solo-Auftritten schwebt Meyer mühelos zwischen vermeintlichen Spiels lassen an große Namen wie John Coltrane oder Pharoah Al MacSween Gegensätzen wie Komposition und Improvisation, Elektro und Akustik, Moderne Sanders denken. piano und Tradition. Ein selbstverständliches Zusammenspiel entfaltet sich zwischen Aufgewachsen im kreativen Umfeld der karibischen Eltern, Daniel Casimir pulsierenden Stimmungen, archaischen Hymnen und rhythmischen Pattern- macht ihr Markenzeichen – afrikanisch gefärbter Jazz – die double bass Strukturen. Mit der Erfahrung von gut dreißig Jahren intensiver Auseinander- Musikerin zu einer Schlüsselfigur in einer Reihe neuer wie eta- Sam Jones setzung mit dem Bass eröffnet Björn Meyer einen neuen Zugang zu seinem blierter Bands. So arbeitete Garcia bereits mit dem legendären drums Instrument. Sein erstes Soloalbum Provenance erschien im Herbst 2017, wei- Elektro-Produzenten Congo Natty zusammen und war mit eige- tere CDs entstanden mit Musikern wie dem Oud-Spieler Anouar Brahem oder nen Arbeiten Teil des Theon Cross Trios, des Jazz-Ensembles der Band Bazar Blå. Maisha und des Nérija Septetts.
M O , 10. J U N I | 20 U H R | G R O S S E R S A A L Riesige, dicke Brillengläser, die Gitarre und eine samtweiche Stimme – das sind Erlend Øyes Erkennungszeichen. Der Blondschopf gibt sich als schlacksiger Nerd, und gerade das macht ihn zum Popstar. Durch die Musik des Norwegers zieht sich ein relaxter Vibe, der die Augen und Ohren für Orte, Situationen und Begegnungen öffnet. In Øyes Liedern ste- Erlend Øye hen Geschichten im Zentrum. Immer wieder vocals, guitar, ukulele aber erfindet er seine Musik neu, sucht sich neue Mitstreiter, neue Orte und neue Themen. Stefano Ortisi Es gibt kaum eine Musikrichtung, die ihn nicht guitar reizt – ob elektronische Musik, Indie-Rock oder Luigi Orofino alternative Strömungen des Reggae. Diesen guitar geht er nach, ohne seine Markenzeichen, den Marco Castello intimen, akustischen Einschlag, abzulegen. guitar Bekannt wurde Erlend Øye, als er Ende der Neunziger mit seinem Kindheitsfreund und Eirik Glambek die Band Kings of Convenience Stargaze gründete und mit zweistimmigem Gesang und Akustikgitarren eine neue Ära des Folk ein- läutete. Bald darauf machte er mit dem Solo- Album Unrest von sich reden. Seit Øye auf Sizi- lien lebt, hat es ihm die italienische Popmusik der 60er und 70er Jahre angetan. Auf seiner aktuellen Tournee begleitet ihn deshalb das ERLEND ØYE UND LA COMITIVA sizilianische Kollektiv La Comitiva, dessen Sound auch von lateinamerikanischen Stilen geprägt ist.
VORSCHAU REFLEKTOR MANFRED EICHER Das Label ECM Records, 1969 von Manfred Eicher in München EXKLUSIV gegründet, genießt eine Sonderstellung in den Plattenschrän- ken der Welt – nicht nur bei all jenen, die in der Musik »The most beautiful sound next to silence« suchen, wie der einzige je formulierte Werbeslogan der Firma lautet. Auch Klang- und Bildästheten schätzen ECM seit nunmehr 50 Jahren als Hort exzellent aufgenommener Musik und einer Cover-Gestaltung FÜR von höchstem ästhetischen Anspruch. Nun wird Eicher beim nächsten »Reflektor« mit einem von ihm selbst gestalteten Pro- gramm und zahlreichen ECM-Künstlern die ganze Elbphilhar- monie auf seine unverwechselbare Weise zum Klingen bringen. ALLE 3.– 6. Februar 2020 | Elbphilharmonie Tickets ab 20. Juni auf www.elbphilharmonie.de Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren. IMPRESSUM Herausgeber: HamburgMusik gGmbH Geschäftsführung: Christoph Lieben-Seutter (Generalintendant), Jochen Margedant Redaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta, François Kremer, Laura Etspüler Lektorat: Reinhard Helling Gestaltung: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyer Druck: Flyer-Druck.de Anzeigen: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, antje.sievert@kultur-anzeigen.com TICKETS FÜR DIE SAISON 2019/20 AB 20.6. BILDNACHWEIS IN DEN VORVERKAUFSSTELLEN UND soweit bezeichnet: Nils Frahm, (Cover, Porträt und Zwischenseiten: Daniel Dittus); UNTER WWW.ELBPHILHARMONIE.DE Astor Film Lounge (Jan Bitter); Auswanderermuseum (Auswanderermuseum BallinStadt Hamburg); Martyn Heyne (Dan Lezz); Nils Frahm (Porträt Seite 2: Alexander Schneider); Schneider Kacirek (Andreas Schiko); Szun Waves (Mike Massaro); stargaze (Maarit Kytöharju); Björn Meyer (Fotini Potamia); Nubya Garcia (Fabrice Bourgelle); Manfred Eicher (Richard Schröder / ECM)
Es ist das Besondere, das Wellen schlägt. WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN PRINCIPAL SPONSORS PRODUCT SPONSORS FÖRDERSTIFTUNGEN BMW Coca-Cola Kühne-Stiftung Montblanc Hawesko Körber-Stiftung SAP Lavazza Hans-Otto und Julius Bär Meßmer Engelke Schümann Stiftung Deutsche Telekom Ricola Haspa Musik Stiftung Ruinart Hubertus Wald Stiftung Störtebeker Ernst von Siemens Musikstiftung Cyril & Jutta A. Palmer Stiftung Mara & Holger Cassens Stiftung CLASSIC SPONSORS Programm Kreatives Europa Aurubis der Europäischen Union Bankhaus Berenberg Adam Mickiewicz Institut Commerzbank AG Stiftung Elbphilharmonie DZ HYP GALENpharma Freundeskreis Elbphilharmonie Hamburg Commercial Bank + Laeiszhalle e.V. Hamburger Feuerkasse Hamburger Sparkasse Hamburger Volksbank HanseMerkur Versicherungsgruppe Jyske Bank A/S KRAVAG-Versicherungen Wall GmbH M.M.Warburg & CO ELBPHILHARMONIE CIRCLE Der offizielle Weinpartner der Elbphilharmonie Mehr Infos unter: hawesko.de/elphi
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