Carte Blanche Health Insurance Days, Interlaken 2015 - Christian Köpe 23. April 2015
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Die Qual der Wahl • Integrierte Versorgungsmodelle im Fextal • Vorteil der stochastischen gegenüber der deterministischen Methode zur Bedarfsermittlung für WLAN im Spitalbereich • Rabiates Manifesto gegen die weitere Einschränkung von Markt im Gesundheitswesen
Anamnese und Diagnoseversuch • Fokus der Massnahmen auf sichtbare Elemente, Geldfluss und Akteure/ Einkommen • Wo wird wieviel ausgegeben? Wer verdient wieviel? • Wie können Preise reduziert werden? • Wo können Vergleiche zu Senkungen führen? • Bruchlinien zwischen Tarifpartner bzw. Kanton und Bund • Spital- und Arzt zentrierte Strukturen und Systeme • Komplexe, breite und schwerfällige Plattformen (Einbezug/Blockade aller) • Krankenversicherer mit geringer Bereitschaft zur Innovation • Patienten und Kunden als grösste Macht noch immer ohne Bedeutung
Anamnese und Diagnoseversuch • Fokus der Massnahmen auf sichtbare Elemente, Geldfluss und Akteure/ Einkommen • Wo wird wieviel ausgegeben? Wer verdient wieviel? • Wie können Preise reduziert werden? • auch schon gehört, bekannt Wo können Vergleiche zu Senkungen führen? • Bruchlinien zwischen Tarifpartner bzw. Kanton und Bund • Spital- und Arzt zentrierte Strukturen und Systeme • Komplexe, breite und schwerfällige Plattformen (Einbezug/Blockade aller) • Krankenversicherer mit geringer Bereitschaft zur Innovation • Patienten und Kunden als grösste Macht noch immer ohne Bedeutung
Verhandlungsthemen Fokus Prozesse/Abläufe • Preis im Vordergrund • Zero-sum-game als Ziel • Keine Einkommenseinbussen Fokus Preis • Kein persönliches Interesse • Keine Nachteile bei Nichtabschluss Basis: Analyse der geführten Verhandlungen 1995-2014
Verhandlungsthemen Fokus Prozesse/Abläufe nicht gesehen, nicht • Preis imgehört, Vordergrund • Zero-sum-game als Ziel aber, •naKeine und? Einkommenseinbussen Fokus Preis • Kein persönliches Interesse • Keine Nachteile bei Nichtabschluss Basis: Analyse der geführten Verhandlungen 1995-2014
Reformbedarf und Innovation • Kostenwachstum weitere Konstante • Demographische und technologische Rahmenbdêdingungen absehbar • Gross angelegte Reformen auch aus politischen Gründen nicht möglich • Innovation könnte System von innen her voranbringen • Instrumente und Konzepte, Technologien sind vorhanden • Aber bisher keine Innovation und kein Wandel wie in anderen Industrien Beispiele Steuerberatung oder Reise :
Die zentrale Frage für Innovation im Markt Schweiz • Nicht der Preis, sondern die Mengen und die dahinterstehenden Prozesse sind das echte Problem. • Verschwendung, Doppelspuringkeiten, spät erkannte Probleme • Zunehmend Kapazitätsprobleme und weitere Stärkung der Angebotsseite • Es kann schon enorm viel gewonnen werden, wenn Leistungen am jeweils optimalen Ort erbracht werden können. • Wie können Leistungen gut und kostengünstig erbracht werden und wie können verfügbare Kapazitäten auf allen Stufen optimal eingesetzt werden?
Das KCK-Modell Medizinische Leistungen sollten dort Kompetenz erbracht werden, wo KUMULATIV drei Kriterien erfüllt sind: 1.die für die Leistung notwendige Fachkompetenz ist verfügbar 2.die Leistung kann an dieser Stelle zu den geringstmöglichen Kosten erbracht werden Kosten Convenience 3.die Inanspruchnahme ist für Patienten «convenient», also sinnvoll und bequem
Begründung für das KCK Modell Kriterium Erläuterung Kompetenz Es ist notwendig, dass für die Betreuung jeweils die angemessene medizinische bzw. fachliche Kompetenz verfügbar ist. Diagnose und Behandlung sowie Behandlungsüberwachung benötigen nicht alle das gleiche Kompetenzniveau. Convenience Damit die Leistung auf der entsprechenden Stufe in Anspruch genommen wird, muss das Angebot «convenient» sein, also angemessen zugänglich. Zwischen der Alternative Arzttermin buchen und Arztbesuch oder Besuch einer Permanence kann unterschiedlich abgewogen werden. Auch bei chronisch Kranken kann eine Heimbetreuung more convenient sein als regelmässige Besuche im Spital. Kosten Wenn es Alternativen gibt, wo eine Leistung in Anspruch genommen wird, so ist – angenommen die anderen Kriterien sind erfüllt – die Leistung dort in Anspruch zu nehmen, wo die geringsten Kosten entstehen. Steuern kann das Angebot selbst oder andere Elemente. Die Frage der Wahl stellt sich aktuell. Befragungen haben ergeben, dass immer weniger Personen eine feste Beziehung zu einem Leistungserbringer pflegen, sondern situativ entscheiden, welche Leistungen sie wo in Anspruch nehmen.
Heute werden überall gute Leistungen erbracht, aber die geforderten Kriterien sind nicht erfüllt Beispiel Fehlende Kriterien Auswirkungen Kompetenzkriterium - Notfallbesuch (kein Unfall) Inanpruchnahme einer «zu hohen» Versorgungsstufe) Auswirkungen meist im Bereiche Kosten und Kosten und Convenience – Convenience Krebsbetreuung (finale Phase) Betreuung könnte u.U. in der im Spital palliativen Betreuung im •Mehrkosten Familienkreis erfolgen •Wartezeit Arztbesuch bei Kosten und Convenience – •Umständlich Augenentzündung kann u.U. in Apotheke erfolgen •Weitere Schnittstellen (Medikation, Diagnoseresultate, etc.) Kosten und Convenience – Arztbesuch für Impfung kann u.U. in der Apotheke erfolgen Das System ist heute so angelegt, dass immer bei der Kompetenz «angedockt» wird und zwar grundsätzlich bei der höchstmöglichen Kompetenz und nicht bei der «geringst-notwendigen». Regulatorische Rahmenbedingungen und bestehende Strukturen fördern dies! Weg von Berufsdefinitionen zu Rollen im System
Wer kennt Clayton Christensen?
Überlegungen zu ”Disruptive Innovation” Zwei zentrale Aspekte der Theorie von Clayton Christensen •Traditionell geschaffene zentralisierte Strukturen in Industrien werden aufgebrochen und in Teilbereichen wieder dezentral etabliert •Gegenüber komplexe und teure Produkte und Leistungen etablieren sich für neue Märkte Angebote mit einer geringeren, aber ausreichenden Expertise die wesentlich flexibler, kostengünstiger und breiter erbracht werden können
Typische Entwicklung eines Industriesektors • Zu Beginn dezentralisierte Strukturen und Leistungen • Technologieentwicklung führt zu Zentralisierung (komplizierte und teure Infrastruktur) • Weitere Differenzierung der zentralen Strukturen zu anderen mit teuren und komplexen Angeboten • In einer zweiten Phase Dezentralisierung mit spezifischen Bündeln von Angeboten, Leistungen, Produkte • Disruptive Innovationen finden nie innerhalb einer Organisation oder Struktur statt (Expansionen Spital? Aufbau Apotheke durch Arzt?)
Beispiel für Dezentralisierung und Innovation “making things more affordable and accessible” Zentral-Dezentral Teure Mainframes mit hohen Margen aber nur für spezielle Bedürfnisse Günstige PC/Laptops für Masse; geringere Margen und hohe Wettbewerbsintensität Meist unterschiedliche Akteure Weitere Beispiele: Ford-Toyota-Tata Laden-WalMart-Internet
Die Kernelemente des Modells von Christensen Was führt zu disruptiver Innovation? Entwicklung des Anbieters Technologie, die Leistung/Angebot Verbesserung der Leistung Vereinfachungen ermöglicht Technologiefortschritt Neudefinition eines «sustaining innovation» Geschäftsmodells (neue Kundengruppe, neues Angebot) Erwartungen des Marktes Fähigkeit Markt Absorption Neue Strukturen in der Wertschöpfung (Entwicklung, «disruptive innovation» Herstellung, Distribution) Zeitverlauf Disruptive Innovation führt immer auch zu einem breiteren Zugang für die neuen Leistungen/Produkte
Diagnose und Behandlung können zunehmend von Problemlösung zu strukturierten Prozessen werden Verfügbare und Empirische Medizin leistungsfähige Instrumente Komplexität Diagnose und Technologien und Behandlung Experimentelle Intuitive Medizin oder fallbezogene •Molekulare Diagnostik Problemlösung •Imaging Technologien •Evidence Based Medicine Erkennen und Präzisions Medizin Einordnen von •Informationssysteme Mustern •mHealth und eHealth •Expertensysteme (CDS, Basierend auf Regeln DDI) •Einsatz Algorythmen Zeitverlauf
Andere Anforderungen für die unterschiedlichen Segmente Zunehmende Sicherheit Diagnose Empirische Medizin Behandlungspfad Komplexität Diagnose und Behandlung Qualität definiert als Intuitive Medizin Funktion von Effizient, Funktionalität und Verlässlichkeit Präzisions Medizin (Standarisiert) Qualität definieret als Funktion von convenience, Flexibilität und Geringen Kosten Zeitverlauf
Umschreibung der Segmente in der Gesundheitsversorgung Intuitive Medizin Empirische Medizin «Präzisions» Medizin Intuitives Vorgehen, trial und Basierend auf statistischen Basierend auf klar definierten regeln error, Probemlösung auf Erkenntnissen, Studien und und Abläufen. höchstem Niveau mit hohen Erfahrungen, Erkennen von Anforderungen an Ausbildung Patterns, Evidence Based Vorgegebene Elemente zur und Erfahrung. Suche nach Medicine Abwicklung nach Standards. Ursachen hinter Symptomen. Starker Fokus auf Prozesse; «Take the judgement out of care» Prozesscompliance. Compliance führt zu nachweisbaren Erfolgen Sehr komplex, teuer Mittlere Komplexität Geringe Komplexität, tiefe Kosten Unterschiedliche Ansätze zur Vergütung Überwachung Ausbildung Einbezug Patient
Entsprechend könnten Strukturen und Prioritäten in der Versorgung entstehen Fallbezugen, intuitiv Kollaborativ, Hoch, Nutzen rasch sichtbar Arztpraxis Patientennetzwerke Schizophrenie Crohns Rheumatoide Krankheit Chronische Arthritis HIV Rücken- Krebs schmerzen Anreiz für Adherence/ Asthma Compliance Basierend auf Regeln Patientenzentriert, Apotheken? Integrierte Systeme Osteoporose Tief Diabetes Nutzen Obesity nicht sofort Bluthochdruck sichtbar Regeln, einfach Komplex, variabel, extensiv Grundlage für Verhaltensänderung
Wo ansetzen? • “Bottom-up” hat bisher immer funktioniert, Innovation zulassen • Aktuelle und neue Ideen vor diesem Hintergrund beurteilen • Geschäftsmodelle finden, die funktionieren • Modelle müssen sich am Nutzen orientieren Gefahr: Fehlendes Verständnis und Widerstände (z.B. eHealth) Verlagerung oder Einsparung: Verschiebung oder Vernichtung von Einkommen Und dann noch: Problem der Gewinne im Gesundheitswesen
Je weiser du wirst, desto weniger sprichst du. Arabische Weisheit
If you want to be seen – stand up If you want to be heard – speak up If you want to be appreciated – shut up
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