COVID Cube - Text und Quellen
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COVID Cube – Text und Quellen – Stand 30.3.2021 – hat gelöscht: 25 Quellen im Text in eckigen Klammern Mein Schutz Wenn Sie geimpft werden, sind Sie gut bis sehr gut vor COVID-19 geschützt. Man weiß das aus großen, aussagekräftigen Studien. Mit diesen Studien wurden die Impfstoffe zugelassen. Außerdem weiß man inzwischen, dass Sie auch gut bis sehr gut vor schweren Verläufen und Tod durch COVID-19 geschützt sind. Man weiß aber noch nicht, wie lange der Impfschutz anhält. NACHGEFRAGT … Woher weiß man, wie gut die Impfstoffe vor Infektionen schützen? Man weiß das aus wissenschaftlichen Studien. Die Studien mit den zugelassenen COVID-Impfstoffen waren relativ ähnlich. Im Folgenden wird als Beispiel der COVID- Impfstoff von BioNTech aufgeführt [Polack, NEJM]. Rund 40.000 Personen aller Altersstufen ab 16 Jahren nahmen an der Studie teil, die zur Zulassung des Impfstoffs führte. Die Personen bekamen je zwei Spritzen – per Zufallsprinzip bekam die eine Hälfte der Personen zwei echte Impfungen, die andere Hälfte zwei Scheinimpfungen mit Kochsalzlösung. Nach durchschnittlich zwei Monaten hatten in den beiden Gruppen unterschiedlich viele Personen einen positiven PCR-Test und mindestens ein typisches COVID-19-Symptom: • • mit dem echten Impfstoff: 8 • mit dem Scheinimpfstoff: 162 Man weiß also relativ sicher, dass der Impfschutz 95 Prozent beträgt. Inzwischen wurden drei weitere Impfstoffe zugelassen, die ähnlich gut oder etwas weniger vor Infektionen schützen [Creech]. Das gilt auch für den Schutz vor der in Deutschland am weitesten verbreiteten Virus-Variante [Oh]. Derzeit dürfen in Deutschland Impfstoffe der Firmen BioNTech, Moderna, AstraZeneca und Johnson & Johnson verwendet werden. Was weiß man über den Schutz vor schweren Verläufen und Todesfällen? In Israel, England und Schottland wurden bereits viele Menschen geimpft. Auswertungen von mehreren Millionen geimpften Menschen aus diesen Ländern ergeben, dass die COVID-Impfung zu deutlich weniger schweren Verläufen, Einweisungen ins Krankenhaus und Todesfällen führt [Creech, Dagen, Vasileiou]. Diese Wirkung ist bei den untersuchten Impfstoffen in allen Altersgruppen vergleichbar gut. Daten aus England zeigen zudem, dass bereits eine einzelne Dosis gut vor schweren Krankheitsverläufen schützt [Bernal]. Man weiß allerdings noch nicht, wie lange der Schutz anhält.
Was bringt die Impfung mir persönlich? Das hängt vor allem davon ab, wie alt Sie sind. Mit dem Alter steigt die Gefahr steil an, dass Sie schwer erkranken oder sterben. Ihr persönlicher Nutzen hängt auch davon ab, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass Sie sich anstecken. In strenger Quarantäne können Sie sich nicht anstecken, dann hat die Impfung auch keinen Nutzen für Sie. Wenn Sie aber Kontakte mit anderen Menschen haben, würden Sie ohne Impfung über kurz oder lang COVID-19 bekommen. Mit Impfung ist diese Gefahr sehr viel geringer. Herdenschutz Vermutlich geben geimpfte Menschen keine oder weniger Viren weiter. Deshalb schützen sie vermutlich auch andere Menschen. Das nennt man Herdenschutz. So könnte die COVID-Impfung dazu beitragen, die Pandemie einzudämmen und zu beenden. Man weiß aber noch nicht genau, wie zuverlässig eine COVID-Impfung verhindert, dass man andere Menschen ansteckt. NACHGEFRAGT … Warum ist ein Herdenschutz wichtig? Impfungen schützen normalerweise nicht nur Sie selbst, sondern auch andere, weil Geimpfte das Virus nicht weitergeben. Wenn viele Menschen geschützt oder „immun“ sind, spricht man von Herdenschutz oder Herdenimmunität. So wurde dank der Impfung wurde das Pockenvirus ausgerottet, das zuvor Millionen Menschen getötet hatte. Eine Herdenimmunität gegen COVID-19 würde langfristig die Rückkehr zum normalen Leben mit uneingeschränkten Kontakten ermöglichen [RKI Stiko]. Das würde auch das Gesundheitssystem entlasten. Dann könnten viele verschobenen Operationen nachgeholt werden. Auch für Notfälle wären wieder mehr Kapazitäten frei. Braucht man dafür überhaupt eine Impfung? Nein, eigentlich nicht. Unser Immunsystem erinnert sich an Viren und reagiert schnell, wenn es wieder zu einem Kontakt mit denselben Viren kommt. Es gab deshalb zu Beginn der Pandemie auch die Überlegung, auf Schutzmaßnahmen zu verzichten, und auf eine rasche, natürliche Herdenimmunität zu hoffen. Da jedoch zu viele infizierte Menschen schwer krank wurden und starben, entschieden sich fast alle Länder gegen diese Strategie [Deutsches Ärzteblatt, Schweden]. Wie gut eine überstandene COVID-19-Erkankung vor einer erneuten Erkrankung schützt, weiß man noch nicht genau. Es gibt Hinweise aus dem Amazonasgebiet, dass der Schutz schwächer sein könnte als erhofft. In Manaus ging man nach der 1. Welle im Mai 2020, in der sich weite Teile der Bevölkerung infiziert hatten, von einer Herdenimmunität aus. Mitte Januar aber kam es wider Erwarten zu einer 2. Welle. Ein Grund dafür könnte die Verbreitung von mutierten Viren sein [Taylor].
Eine Untersuchung aus Singapur zeigt, dass die Immunantwort mit Antikörpern, die das Virus neutralisieren, individuell sehr unterschiedlich ist. Nach Berechnungen der Wissenschaftler könnte die Immunantwort nur Wochen, aber auch Jahrzehnte bestehen bleiben [Chia]. Erzeugt die COVID-Impfung eine Herdenimmunität? Auch das weiß man noch nicht genau. Das Virus ist in geimpften Menschen seltener nachweisbar als in nicht-geimpften Menschen. Man kann also annehmen, dass das Virus von Geimpften seltener und in geringerer Menge weitergegeben wird als von Nicht-Geimpften. Es zwar noch keine Belege dafür, aber man geht davon aus, dass die Impfung einen Effekt auf den Schutz der Gemeinschaft hat. [RKI] Nebenwirkungen Leichte Nebenwirkungen der Impfung sind häufig, schwere Nebenwirkungen wie heftige allergische Reaktionen sind sehr selten. Nebenwirkungen treten fast immer schnell auf und gehen bald wieder weg. Es ist nahezu ausgeschlossen, dass Schäden erst Monate oder Jahre nach der Impfung entstehen. Langfristige Folgen wären nur möglich, wenn die Impfung eine rasche Reaktion bewirkt, die dauerhaft bestehen bleibt. Es könnte sein, dass extrem seltene Nebenwirkungen erst auffallen, wenn sehr viele Menschen geimpft worden sind. Weil der AstraZeneca-Impfstoff sehr seltene Hirnvenenthrombosen vor allem bei jüngeren Menschen auslösen kann, empfiehlt die Ständige Impfkommission, den Impfstoff nur Menschen über 60 Jahren zu geben. NACHGEFRAGT … Woher weiß man das? Eine wichtige Quelle sind wissenschaftliche Studien. Der Hersteller BioNTech beispielsweise begann im Frühjahr 2020 mit Studien der Phase 1 und 2, in denen es vor allem um die Verträglichkeit des Impfstoffs ging. Man testete dabei verschiedene Dosierungen. Als sich der Impfstoff bewährte, startete Ende Juli 2020 eine große Studie der sogenannten Phase 3. Auch die anderen Hersteller haben ähnliche Studien durchgeführt [RKI Stiko; Voysey]. Wie sahen die Studien aus? In den Studien wurden Personen miteinander verglichen, die entweder die echte Impfung bekamen oder eine Scheinimpfung mit Kochsalzlösung. Dieser Vergleich mit einer Scheinimpfung ist wichtig, weil man wissen möchte, welche Nebenwirkungen auf den eigentlichen Impfstoff und welche auf den Vorgang des Impfens zurückgehen. Was kam bei den Studien heraus? Hier sehen Sie die Nebenwirkungen nach der zweiten Injektion [RKI Stiko]. Die Zahlen bedeuten (dargestellt am ersten Beispiel): Schmerzen an der Einstichstelle bekamen von 100 Personen mit dem echten Impfstoff 78 Personen / mit dem Scheinimpfstoff 12 Personen.
• • Schmerzen an der Einstichstelle: 78 / 12 • Abgeschlagenheit: 59 / 23 • Kopfschmerzen: 52 / 24 • Muskelschmerzen: 37 / 8 • Rötung an der Einstichstelle: 6 / 1 • Schwellung an der Einstichstelle: 6 / 0 • Schwere Ereignisse: 0,3 / 0,3 • Lebensbedrohliche Ereignisse: 0,1 / 0,1 • Todesfälle: 0 / 0 Welche Erfahrungen hat man bisher gemacht? Bislang wurden weltweit 300 Millionen Impfungen verabreicht [WHO Dashboard]. Diese Erfahrungen sind neben den Studien eine zweite wichtige Quelle. Die gravierendsten Nebenwirkungen sind demnach heftige allergische Reaktionen, die sich jedoch gut behandeln lassen. Die Erfahrung aus 2 Millionen Impfungen [CDC]: • • Heftige allergische Reaktionen gesamt: 21 • Innerhalb von 30 Minuten: 18 von 21 • Bei Allergikern: 17 von 21 • In die Klinik eingewiesen: 4 von 21 Menschen mit besonderen Risiken, etwa mit einer Allergie, sollten nach der Impfung deshalb für eine halbe Stunde beobachtet werden. Gibt es langfristige oder seltene Folgen? Bei Impfungen reagiert der Körper sofort. Es ist nahezu ausgeschlossen, dass Reaktionen erst Monate oder Jahre nach der Impfung auftreten. Denkbar ist aber, dass eine rasche Reaktion auf die Impfung über längere Zeit bestehen bleibt [Sax]. Es kann sein, dass extrem seltene Impfreaktionen bislang nicht aufgefallen sind. Alle Beschwerden, die über die normalen Reaktionen hinausgehen, sollen dem Paul- Ehrlich-Institut gemeldet werden. So können eventuell doch spät auftretende und sehr seltene Nebenwirkungen entdeckt werden. Erhöht der AstraZeneca-Impfstoff das Risiko für Thrombose? Nein, für Thrombosen im Allgemeinen nicht. Doch für die sehr seltenen Hirnvenenthrombosen könnte es einen Zusammenhang mit dem AstraZeneca- Impfstoff geben. hat gelöscht: u Nachdem im März 2021 aus Österreich vier Thrombosefälle nach Gabe des hat gelöscht: Es ging dabei um 8 Fälle auf 1,6 Millionen Impfungen, statistisch zu erwarten wären 1 bis 1,4 Fälle Impfstoffs von AstraZeneca gemeldet worden waren, beobachtete das Paul-Ehrlich- [BMG, 19.03.2021]. Die EMA untersuchte den Verdacht Institut auch in Deutschland und anderen Ländern „eine auffällige Häufung einer und kam erneut zu dem Ergebnis, dass der Impfstoff speziellen Form von sehr seltenen Hirnvenen-Thrombosen in Verbindung mit einem von AstraZeneca sicher und wirksam ist. Die analysierten Daten … Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie) und Blutungen“ [PEI, 15.3.2021]. Eine Analyse durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) ergab keine Hinweise, hat gelöscht: e hat gelöscht: en
dass die Impfung das allgemeine Risiko für Thrombosen erhöht. Es könnte aber hat gelöscht: so die EMA, sein, dass es einen Zusammenhang zwischen Impfung und sehr seltenen Hirnvenenthrombosen gibt [EMA, 18.03.2021]. Inzwischen hat man eine plausible Vorstellung davon, wie es zu den Hirnvenenthrombosen kommen kann [Greinacher]. Es gab einen kurzzeitigen Impfstopp, den die Bundesregierung zum 19. März wieder hat gelöscht: Die Bundesregierung hob den aufhob. [Bundesregierung, 18.3.2021]. hat gelöscht: hat gelöscht: Inzwischen sind 31 Fälle von Hirnvenenthrombosen im Zusammenhang mit einer hat gelöscht: , so dass der AstraZeneca-Impfstoff in AstraZeneca-Impfung bekannt geworden, 9 Menschen davon starben. Bei Deutschland seit 19. März wieder verwendet werden kann… insgesamt über 2,7 Millionen Erstdosen erkrankt also etwa 1 von 100.000 geimpften Menschen [PEI Aktuelles, RKI Impfquotenmonitoring]. Meist betrifft es Frauen unter hat gelöscht: 55 Jahren. In einem Beschlussentwurf vom 30.3.2021 empfiehlt die STIKO, mit dem hat gelöscht: ! AstraZeneca-Impfstoff nur noch Menschen über 60 Jahren zu impfen. Bei ihnen ist die Gefahr zu sterben etwa 60mal so hoch wie bei jüngeren Menschen, das Risiko hat gelöscht: 16 für Hirnvenenthrombosen ist jedoch geringer. Ein Impfen jüngerer Menschen sei hat gelöscht: 4 dennoch weiter möglich, solle aber sorgfältig abgewogen werden. [STIKO] hat gelöscht: 1 hat gelöscht: 8 Zum Umgang mit einem Verdacht auf eine Hirnvenenthrombose empfiehlt die hat gelöscht: Deutsches Ärzteblatt, Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie: „Geimpfte Personen sollten Hirnvenenthrombosen… sich sofort in ärztliche Betreuung begeben, wenn sie in den Wochen nach der hat gelöscht: Die Impfung Symptome wie Kurzatmigkeit, Brustschmerzen, Arm- oder hat gelöscht: empfiehlt Beinschwellungen entwickeln. Das trifft auch auf Personen zu, die in den Tagen nach der Impfung kleine punktförmige Einblutungen (Petechien) oder Blutergüsse der Haut über die Impfstelle hinaus entwickeln.“ [DGHO]. Eine Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie gibt detaillierte Empfehlungen für die Diagnose und Behandlung [Weimar]. Erbgut Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Impfstoffe das Erbgut verändern. NACHGEFRAGT … Was enthalten die Impfstoffe? Zwei der in Deutschland zugelassenen Impfstoffe enthalten sogenannte mRNA, die in winzige Fetttröpfchen verpackt ist. Der Begriff m-RNA bedeutet Boten-RNA oder Boten-Ribonukleinsäure. Zwei weitere Impfstoffe enthalten DNA, oder Desoxyribonukleinsäure, die in Adenoviren verpackt ist. Sowohl Boten-RNA als auch DNA werden von Körperzellen aufgenommen und in Eiweißmoleküle (Proteine) des Virus übersetzt. Die Eiweißmoleküle lösen dann die Immunreaktion aus, die zum Schutz vor dem Virus führt [RKI]. Warum hat man Boten-RNA-Impfstoffe entwickelt? Für die Impfung haben viele Forscherinnen und Forscher auf Boten-RNA gesetzt, weil sich solche Impfstoffe besonders schnell entwickeln und leicht in großer Menge herstellen lassen. Sie haben damit, was Impfungen angeht, Neuland betreten. Man kann also nicht auf langjährige Impf-Erfahrungen zurückgreifen. Allerdings hat man bei der Entwicklung von Wirkstoffen schon viel Erfahrung mit Boten-RNA
gesammelt. Das Verhalten der Boten-RNA im menschlichen Körper ist also gut bekannt. Kann die Boten-RNA im Impfstoff meinem Erbgut schaden? Nein, das ist nicht möglich, weil sich Boten-RNA und menschliche Erbsubstanz chemisch unterscheiden. Man hat mit Gentechnik und Gentherapie seit vielen Jahrzehnten Erfahrung mit Veränderungen am Erbgut. Man weiß also sehr gut, was nötig ist, damit sich Erbgut verändert. Man kennt auch viele mRNA-Viren und weiß, dass sie das menschliche Erbgut nicht verändern [Sax]. Die Boten-RNA im Impfstoff kann auch in der Zelle nicht in menschliche Erbsubstanz umgewandelt werden. Kann die DNA im Impfstoff meinem Erbgut schaden? Jeder Mensch hat schon etliche Erkältungen mit Adenoviren durchgemacht. Bei diesen natürlichen Infektionen wurde bisher keine genetische Veränderung menschlicher Zellen beobachtet. Auch vermehren sich die speziellen Adenoviren, die für die Impfstoffe verwendet werden, nicht im menschlichen Körper, und sie werden schnell vernichtet. Deshalb besteht nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft kein Risiko, dass sich die DNA in den Impfstoffen in das menschliche Erbgut einbaut [RKI]. Aufwand Sie werden je nach Impfstoff zweimal im Abstand von drei bis zwölf Wochen geimpft, der Impfstoff von Johnson & Johnson wird nur einmal gespritzt. Dafür müssen Sie ein Impfzentrum aufsuchen. Für die Impfung der gesamten Bevölkerung bringt das Gesundheitssystem sehr viel Geld und Personalressourcen auf. NACHGEFRAGT … Kann ich jetzt schon geimpft werden? Das kommt auf Ihr Risiko für einen schweren Verlauf an. Da noch nicht genug Impfstoff für alle Menschen in Deutschland zur Verfügung steht, muss der Impfstoff nach und nach verteilt werden, sobald er geliefert wird. Das Robert-Koch-Institut hat berechnet, mit welcher Verteilungs-Strategie die meisten Lebensjahre gerettet werden können [RKI Stiko]. Diese Berechnung ergibt verschiedene Gruppen, die nacheinander geimpft werden. In der ersten Gruppe sind zum Beispiel Menschen über 80 Jahre und Personal in Krankenhäusern und Pflegeheimen, die viel Kontakt mit COVID-19-Patientinnen und -Patienten haben. In der letzten Gruppe sind Menschen unter 60 Jahre ohne besondere Risikofaktoren. Muss ich mich selbst um die Impfung kümmern? Teilweise. Wann Ihre Gruppe dran ist und wo Sie sich wegen des Termins melden können, erfahren Sie über die Medien oder Sie werden angeschrieben. Dann sollten Sie selbst einen Termin vereinbaren. Wieviel Zeit kostet mich die Impfung?
Sie müssen Zeit für folgenden Schritte einplanen: Weg zum Impfzentrum, eventuell Warten, Aufklärungsgespräch, Injektion, 15 Minuten Nachbeobachtung, bei besonderem Risiko bis zu 30 Minuten. Nach 3 bis 12 Wochen wiederholt sich die Prozedur. Welchen Aufwand muss die Gesellschaft treiben? Um 80 Millionen Bürgerinnen und Bürger in Deutschland impfen zu können, braucht man sehr viel Infrastruktur, Material und Personal. Dieser Aufwand muss gegen den Aufwand abgewogen werden, der durch noch längere Lock-Down-Maßnahmen entstehen würde. Risikofaktoren Menschen mit einem oder mehreren Risikofaktoren sind besonders gefährdet, schwer an COVID-19 zu erkranken oder zu sterben. Der mit Abstand wichtigste Risikofaktor ist das Alter – ältere Menschen mit COVID-19 erkranken und sterben öfter als jüngere. Je älter Sie sind und je mehr Risikofaktoren Sie haben, desto wahrscheinlicher ist es also, dass Sie selbst von der Impfung profitieren. NACHGEFRAGT … Wie groß ist die Gefahr, dass ich an COVID-19 sterbe? Das hängt vor allem von Ihrem Alter ab. Von 10.000 Menschen, die an COVID-19 erkrankt sind, sterben ohne Impfung [RKI Stiko]. • • im Alter zwischen 40 und 49 Jahren: 7 • im Alter zwischen 50 und 59 Jahren: 30 • im Alter zwischen 60 und 69 Jahren: 160 • im Alter zwischen 70 und 79 Jahren: 580 • im Alter zwischen 80 und 89 Jahren: 1200 • ab dem Alter von 90 Jahren: 1560 Welche Risikofaktoren gibt es noch? Folgende Risikofaktoren hat das Robert-Koch-Institut abgeschätzt [RKI Stiko]. Die Zahl gibt an, um wievielmal höher das Sterbe-Risiko im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ist: • • Alter über 80 Jahre: 16,9 • Down-Syndrom: 10,4 • Alter 70 bis 79 Jahre: 7,4 • Organtransplantierte: 4,2 • Alter 60 bis 69 Jahre: 2,8 • Demenz: 2,2 • Starkes Übergewicht (BMI über 30): 1,8 • Chronische Nierenerkrankung: 1,7 • Psychiatrische Erkrankung: 1,5
• Chronische Lebererkrankung: 1,5 Was haben die Risikofaktoren mit der Impfung zu tun? Man kann es auf die einfache Formel bringen: Je höher das Risiko, desto höher der mögliche Gewinn. Zum Vergleich: Wenn 100 Menschen bei schneller Fahrt einen Unfall haben, verhindert ein Airbag mehr Todesfälle, als wenn die Menschen Schrittgeschwindigkeit fahren. Für die Impfung bedeutet das: Je höher Ihr persönliches Risiko ist, schwer zu erkranken oder zu sterben, desto wahrscheinlicher ist es auch, dass Sie von der Impfung profitieren. Man weiß aber noch nicht genau, wie viele schwere Verläufe, langwierige Folgen und Todesfälle durch die Impfung verhindert werden. Alternativen Ein knappes Jahr ist vom Ausbruch der COVID-19-Pandemie bis zur Zulassung der ersten Impfung vergangen. In dieser Zeit ohne Impfstoff hat man in allen Ländern der Erde Strategien ausprobiert, wie man dem Virus begegnen kann. Im Vergleich zur Impfung schneiden diese Strategien schlechter ab: Sie führen zu mehr Todesfällen oder Firmenpleiten oder lassen uns erst später zu einem normalen Leben zurückkehren. NACHGEFRAGT … Kann die Impfung die Pandemie beenden? Nach heutigem Wissen bietet die Impfung die Chance, die Pandemie im Jahr 2021 so weit im Griff zu haben, dass wir zu einem normalen Leben zurückkehren können. Nach heutigem Wissen nimmt man an, dass die Impfungen auch gegen veränderte Viren, die Mutationen, wirken, aber vielleicht nicht so stark. Impfstoffe können, wie bei der saisonalen Grippe, an Veränderungen des Virus angepasst werden. Da noch nicht sicher geklärt ist, wie ansteckend jemand trotz Impfung sein kann, wird auch Geimpften weiterhin empfohlen, sich an die Vorsichtsmaßnahmen zu halten [RKI Stiko]. Welche alternativen Strategien gegen COVID-19 gibt es? Es sind grundsätzlich vier alternative Strategien denkbar: • Ein vollständiger, weltweiter Lockdown auf unbestimmte Zeit könnte hat gelöscht: strenger verhindern, dass sich das Virus weiter ausbreitet. Die Pandemie käme zum Erliegen. Nachteil: Das wäre politisch kaum durchsetzbar und hätte weitere schwere menschliche, kulturelle und wirtschaftliche Folgen. • Ein Lockdown mit Tragen eines Mund-Nasenschutzes, hat gelöscht: leichter Kontaktbeschränkungen, Schließen bestimmter Einrichtungen und intensivem Testen und Nachverfolgen infizierter Personen könnte verhindern, dass zu viele Menschen schwer erkranken und sterben. Die Maßnahmen sind dabei unterschiedlich effektiv [Sharma]. Nachteil: Das würde die jetzige Situation vermutlich auf viele Jahre fortschreiben. • Ein Ende des Lockdowns und der Maßnahmen würde irgendwann zu einem Herdenschutz und damit auch zu einem Ende der Pandemie führen. Nachteil:
Die Infektions- und Sterbezahlen würden weiter in die Höhe schnellen, das Gesundheitssystem wäre auf Monate hinaus völlig überlastet. Versuche mancher Staaten, rasch eine Herdenimmunität zu erreichen, sind gescheitert [Deutsches Ärzteblatt, Schweden]. • Eine wirksame Behandlung könnte schwere Verläufe und Todesfälle verhindern. Bei der Immunschwäche-Krankheit AIDS, die vom HI-Virus ausgelöst wird, hat diese Strategie gut funktioniert. Gegen eine COVID- Erkrankung wurde das Kortison-ähnliche Mittel Dexamethason geprüft. Außerdem hat die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA inzwischen mit REGN-COV2 einen Wirkstoff für die Behandlung besonders gefährdeter Menschen zugelassen. Nachteil: Die Wirksamkeit der Mittel ist, wenn überhaupt vorhanden, sehr begrenzt [RECOVERY, AWMF], sie haben Nebenwirkungen und sie haben ihre Wirksamkeit nur bei Menschen gezeigt, die auf der Intensiv-Station schon auf Beatmung angewiesen waren. Mit Medikamenten lässt sich COVID-19 derzeit also nicht wirksam in Schach halten [AWMF]. Erkrankung Wer sich gegen eine Impfung entscheidet, nimmt das Risiko in Kauf, sich anzustecken – und dann auch andere anzustecken. Mit einer Impfung ist dieses Risiko nicht gleich Null, aber es ist um ein Vielfaches geringer. Eine Infektion verläuft bei vielen Menschen völlig harmlos. Sie kann aber auch gravierende Folgen haben: Man kann monatelang geschwächt sein, schwer erkranken, oder sterben. NACHGEFRAGT … Welche Ausmaße hat die Pandemie? Bis 30. März gab es allein in Deutschland etwa 2,8 Millionen erfasste COVID-19- hat gelöscht: 25 Fälle und 76.000 Todesfälle. Weltweit gab es etwa 127 Millionen Erkrankungen und hat gelöscht: 7 2,8 Millionen Todesfälle [WHO Dashboard]. Ältere Menschen sterben weit häufiger hat gelöscht: über als jüngere Menschen. hat gelöscht: 5 hat gelöscht: 0 Welche Folgen hat eine Erkrankung? hat gelöscht: 7 Als grobe Faustregel kann gelten: Die eine Hälfte der Infizierten hat keine Beschwerden. Die andere Hälfte hat Beschwerden wie Husten, Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen, Geruchs- und Geschmacksverlust, Luftnot, Muskel- und Gelenkschmerzen, Gedächtnisstörungen, oder ausgeprägte Erschöpfung und Müdigkeit. Zu den schweren Folgen zählen Lungenentzündung, Organversagen und Tod. Menschen mit Luftnot können im Krankenhaus künstlich beatmet werden. Von 100 Menschen im Alter von 80 bis 89 Jahren, die an COVID-19 erkrankt sind, kommen fast 30 in die Klinik [RKI Stiko]. Schätzungen für Deutschland zeigen, dass ein an COVID-19-gestorbener Menschen im Durchschnitt 9,6 Lebensjahre verliert [Rommel]. Weltweit sind bislang über 20 Millionen Lebensjahre durch COVID-19 verloren gegangen [Pifarré i Arolas]. Heilt eine COVID-19-Erkrankung bald aus?
Bei vielen Menschen ja, aber bei einigen nicht. Man beobachtet ein Phänomen, das „Long COVID“ genannt wird. Daten aus Großbritannien zeigen, dass nach fünf Wochen jeder fünfte erfasste COVID-19-Infizierte noch Beschwerden hat, und nach 12 Wochen noch jeder zehnte. Zu den Beschwerden zählen zum Beispiel: Erschöpfung, Kurzatmigkeit, Vergesslichkeit und Konzentrationschwäche (“nebeliges Gehirn”), Schlafprobleme, Gelenkschmerzen, Depression und Angstzustände, Appetitverlust und Verdauungsprobleme [Venkatesan; NHS]. Sind die Mutationen besonders gefährlich? Ja. In England, Südafrika und anderen Ländern sind Varianten des Virus aufgetaucht, die sich teilweise besonders leicht und schnell verbreiten und die auch tödlicher sein könnten. Inzwischen gehen drei Viertel aller Infektion in Deutschland auf die Variante zurück, die erstmals in England aufgetreten ist, Tendenz rasch steigend [RKI Virusvarianten]. Für die in Deutschland kaum verbreitete Variante aus Südafrika gibt es Hinweise, dass die Impfstoffe nicht so gut oder gar nicht schützen [RKI Virusvarianten, Oh, Mahdi]. Methodik Grundlage für diese Information sind primär aktuelle und hochwertige systematische Übersichtsarbeiten, insbesondere die wissenschaftliche Begründung für die Impfempfehlungen der ständigen Impfkommission am RKI. Zudem wurden die offiziellen Zulassungsdokumente für die einzelnen Impfstoffe einbezogen. Um auch die internationalen Erkenntnisse aus dem breiten Einsatz der Impfstoffe zu berücksichtigen, vor allem bezüglich potenzieller Nebenwirkungen, schwerer Verläufe und Sterblichkeit, wurden auch hinreichend große und hochwertige Kohortenstudien geprüft. Zu Aussagen bezüglich der Behandlung wurden nationale und internationale Leitlinien berücksichtigt, wenn sie eine systematische Evidenzaufbereitung zur Grundlage hatten. Um den sehr schnell wachsenden Erkenntnisgewinn abbilden und den Umgang mit teils vorläufigen Veröffentlichungen (preprint) angemessen absichern zu können, werden relevante Quellen und Datenbanken regelmäßig von mindestens zwei DNGK-Mitgliedern gesichtet. Wöchentlich wird geprüft, ob sich aus den neuen Daten Änderungsbedarf ergibt. Quellen AWMF, and CEOsys Projekt. "Evidenzbericht für die S3-Leitlinie: Empfehlungen zur stationären Therapie von Patientenmit COVID-19AWMF-Registernummer 113 –001," 2021. Bernal, Jamie Lopez, Nick Andrews, Charlotte Gower, Julia Stowe, Chris Robertson, Elise Tessier, Ruth Simmons, et al. "Early effectiveness of COVID-19 vaccination Feldfunktion geändert with BNT162b2 mRNA vaccine and ChAdOx1 adenovirus vector vaccine on symptomatic disease, hospitalisations and mortality in older adults in England." MedRxiv, March 2, 2021, 2021.03.01.21252652. https://doi.org/10.1101/2021.03.01.21252652. Bundesregierung, 18.3.2021. "AstraZeneca-Impfungen werden fortgesetzt." Accessed hat gelöscht: BMG, 19.3.2021 (Bundesminisgerium für March 19, 2021. Gesundheit). "Fragen und Antworten zur Wiederaufnahme der Impfung mit AstraZeneca," 2021. ¶
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Autoren: Christian Weymayr, Corinna Schaefer Letzte Überarbeitung: 25.03.2021
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