DAS MAGAZIN 22/2 DER JUGEND DES DEUTSCHEN ALPEN VEREINS - JDAV
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WORTSCHATZ Me-Time Oder auch „Zeit für mich“. „Ich brauche meine Me-Time“ bedeutet, dass man eine Pause benötigt und für sich sein möchte, um das zu tun, worauf man Lust hat – OHNE jemand anderen. Und damit will man auch niemandem an den Karren fahren. Sich Zeit nehmen, um nachzudenken oder einfach nur um zu sein, ist legitim und kann etwas Befreiendes haben – und kann helfen, sich über seine eigenen Wünsche und Stärken, aber auch Schwächen und Fehler klar zu werden. FSI WARTE MAL! Unser Alltag wird immer vollgepackter, dagegen kön- nen wir uns kaum wehren. Irgendwann finden wir fast keine Zeit mehr für die Dinge, die wir eigentlich gerne machen würden. Geschweige denn Zeit nur so für uns. In den sozialen Netzwerken sehen wir dann auch noch Bilder von anderen Leuten, die allem Anschein nach deutlich mehr Freizeit haben und täglich auf Berg- oder Skitour sind. Wie wir mit diesem Druck umgehen und wie viel tatsächlich an den „tollen Bildern“ dran ist, er- klärt euch Janina. Und warum es vielleicht keine so gute Idee ist, alles vermeintlich Verpasste in den nächs- ten Urlaub zu packen, weiß Sepp: Es geht um das Phä- nomen „Multisporturlaub“, warum weniger manchmal mehr ist und warum einen Gang runterschalten gele- gentlich mehr Freude bringen kann. Es geht also ums Runterkommen, ums Abschalten und Entschleunigen. Wie sich eine Gruppe auf ein Tempo, das für alle passt, einigen kann und warum es dennoch in bestimmten Situationen auf Geschwindigkeit ankommt, hat Silvan für euch zusammengetragen. Und auch unsere Kinderseite steht im Zeichen der Langsamkeit – Daniela berichtet über Schnecken. Und jetzt habt viel Spaß beim Lesen und vor allem: Lasst euch Zeit! Nach der morgendlichen Skitour mittags schnell durch den Klettersteig und abends Franzi eine Runde auf dem Rad – so strukturiert der moderne Freizeitextremist einen Urlaubstag in der Übergangszeit. Bleibt da noch Zeit zum Durchschnaufen und Genießen? Titelbild: Die nächtliche Aufnahme am Lagginhorn im Wallis brauchte reichlich Zeit. Ein Teil des Bildes wurde 2,5 Stunden belichtet, die Von SEPP HELL Sterne werden so zu Lichtbahnen. Der andere Teil zeigt die Sterne so, wie wir sie vom Blick in den Nachthimmel kennen. Silvan Metz 56
Klettergerümpel, Mountain- bikes und Schnee – ein voll- gepackter Bergausflug an den Blankenstein Sepp Hell GENUSS STATT HEKTIK AM BERG GANG RAUS BEIM GANG RAUS W ie war das als Kind? Im Sommer Und heute? Zum Skifahren können wir uns noch nicht genug ist, hängen wir abends und Herbst brachen die Eltern mit im Sommer ein Gletschergebiet suchen oder noch einen Trailrun oder eine Runde auf uns zu Berg- oder Fahrradtouren mitten im Winter zum Wandern oder Klet- dem Rad dran. Mit ein wenig Glück reicht auf, im Winter zum Skifahren. Dazwischen tern günstig einen Flug in eine warme Regi- der geräumige Van inklusive Dachträger gab es Zeiten, in denen wir die Berge einfach on irgendwo im Süden buchen. Es ist also und Anhänger für die Anfahrt dann gerade mal in Ruhe ließen. Später kamen im Hoch- quasi alles immer möglich und die Über- so aus. sommer noch Kletter- und Hochtouren, im gangszeiten können sogar die intensivsten Frühjahr Ski-(hoch-)touren dazu. Und so Jahreswochen werden. Immer mehr Men- Neben dem Bedürfnis, die Freizeit mög- groß die Freude war, wenn’s nach einer Pause schen werden hier zu Freizeitextremisten, lichst vielfältig und aufregend zu gestalten, endlich wieder losging, so schön war auch die auf den „Multisporturlaub“ stehen: Nach haben wir den Anspruch, das ganze Jahr das Ende einer Saison, wenn es wieder ruhi- der Firnskitour frühmorgens, machen wir über das Trainingslevel hoch zu halten: ger wurde und man einmal Zeit für sich, seine über Mittag schnell einen Klettersteig oder Auch wenn das Wetter an diesem Sommer- Freunde und andere Hobbys hatte. eine Ausfahrt mit dem Kajak. Und weil das 57
GEH-SCHWINDIGKEITEN Von verblüffend langsam über stinknormal und ganz schön schnell bis unfassbar schnell: In extrem unterschiedlichen Geschwindigkeiten geht’s in den Bergen voran. de: ter/Stun Höhenme 30 Bigwall- 4,5 Klettern St andard lettern Ex trem . 10 Std.) Bigwall-K 3 Tage (à ca 0,12 33 Tage (à ca. 8 St d. ) lo ist die üb lic he e“ Zeit ttern lvia Vidal so für die „N os Projektkle arbeitete Si tbege- VII, A2) (900 Hm, 0,0022 n) gw al l-E rs ca Stunde . 5 in ihrer Bi a“ itan. 60 Tage (à onia màgic am El C ap lex M eg os an hung „Sincr Gletscher arbeitete A Pa tagonien. 0 11 ngen Rout e 0 m ) in 0,00000 der (120 /Jahr fließt der 35 m la 200 Meter ch- ap hi e“ (X II-) stum ng e A le ts „Bibliogr Berg-Wach 22,6 km la s ihm der n m höchsten in Céüse, bi m m /Jahr hebe gletscher vo ie g gelang. Ru nd 1 zu m niedrigsten D ur ch st e A lp en . Durch (3800 m ) sich di 0 m). Der geht dieser Punkt (1 63 die Erosion ko bshavn- in n aber (flachere) Ja Höhengew au f Is land schafft tg eh en d wieder Glets ch er pro wei ttlich 7 km verloren. durchschni 20 12 m m er Jahr, im So ahr. gar 17 km/J waren’s so FORTSETZUNG tag perfekt für den Grillabend mit Freunden Stadt müssen sich die Berge immer rentie- de joggen gehen oder eine Radtour von der wäre und wir eigentlich noch die Alpinklet- ren, also mindestens ein Klettersteig dabei eigenen Haustüre aus starten, statt durch tertour vom Wochenende in den Knochen sein.“ die weite Berganreise Zeit zu verplempern haben, schlurfen wir wohl oder übel zum und die Freizeit wieder exakt durchtakten Routenspulen in die Kletterhalle – ganz nach Muss also denn wirklich jede Tour ein zu müssen. dem Motto: „Am Ende des Sommers muss ich neues Highlight werden? Eine Rekordzeit, auf jeden Fall eine 8 reißen!“ eine bestimmte Route oder ein Gipfel Muss der Trainingszustand auf Biegen und abgehakt werden? Brechen erhalten werden? Im Winter folgt eine anstrengende Wochen- Manchmal ist weniger mehr, wenn wir uns Mit bewussten, längeren Regenerationspha- end-Skitour auf die andere. Und zusätzlich bewusst Zeit nehmen zum Trödeln und Ge- sen kann sogar ein nachhaltigerer Erfolg strampeln wir uns dreimal die Woche vorm nießen, wenn wir uns mal am und nicht vom erzielt werden. Reduzieren wir im Sommer Bildschirm im Wohnzimmer auf unserem Wochenende erholen. beispielsweise das Klettertraining, können smarten Rollentrainer ab, die App ermög- Knochen- und Sehnenapparat gegenüber licht Rennen gegen andere Heimtrainieren- Muss es jedes Mal eine neue Tour sein, für den schneller wachsenden Muskeln aufho- de weltweit: „Jetzt war ich im Herbst so fit die eine umfassende Planung erforderlich len. Folge: Das Verletzungsrisiko sinkt. So- auf dem Rad, da will ich im Frühjahr nicht ist? gar die Profis machen das übrigens so. wieder bei null anfangen!“ Es ist herrlich, sich einmal wieder auf eine bekannte Tour einzulassen, fast keinen Pla- Nehmen wir doch einfach immer wieder mal Können wir bei diesem Freizeitverhalten nungsaufwand zu haben und so den Stress den Gang raus, fahren das Tempo runter und noch abschalten? Unsere Ausflüge und Ur- im Vorfeld zu reduzieren. reduzieren wir den Freizeitstress ein wenig. laube wirklich noch genießen? „Ich geh Und lasst uns in den Bergen doch wieder ein auch gern einfach nur mal so auf den Berg …“, Muss die Anreise in die Berge unbedingt bisschen mehr zu dem Kind von früher wer- meinte eine bergnah lebende Jugendleiterin sein? den, das einfach nur mit großen Augen die einmal nachdenklich. „Für die Leute aus der Wir könnten am Wochenende auch eine Run- Schönheit der Natur bewundert! 58
10.385 2.070 Speedklet tern eed ku nd en ist der Berglauf Sp 5,2 Se von Veddriq 1.660 Den Reko rd de r Herren mètre Weltrekord (IN A) für die en Ki lo Leonardo Skimo beim Renn rm te 15-Meter- lly ge no 730 25:55 in M . war die Vert ic al de Fu hält Philip Speedklette rwand. von Rémi (Schweiz) Eiger Spee d Siegerzeit (IT A): Für I) bei der Goetsch 458 2: 28 St d. w ar 2011 die Bonnet (SU im Vertical die 1000 H öhenmeter n Dani Arn old Skim o-W M gerade mal eed Bestzeit vo enmeter. brauchte er Bigwall-Sp 18 00 Hm über 72 0 H öh in . 300 So flott war en lex A (SUI) für di e ordwand. 28:5 3 M un d Tommy der Eiger-N ern no ld Bergwand Hon 18 in der or mzeit C aldw el l 20 di e N Das ist 00 Hm) am fü r di e „Nose“ (9 (Aufstieg) bei ihrem sc hi ld er ung El C apitan Be d von rwegen. Speedrekor von Wande 7 St d. 1:58:0 EXPERTENINTERVIEW ZU FOMO DIE ANGST, Fear of Missing Out (FoMO) wird von der Jugend zunehmend als Problem wahrgenom- DAS sich klarzumachen, dass nicht alles in den sozialen Medien wahr ist; also oft längst men. Was ist das überhaupt? FoMO beschreibt die Angst, dass man etwas LEBEN nicht so toll ist, wie es dargestellt wird. We- niger Zeit in den sozialen Medien zu ver- ZU VER- verpasst. Das bezieht sich vor allem auf po- bringen, hilft natürlich auch. Denn die Zeit, sitive Erfahrungen, die Freund*innen und die in den sozialen Medien verbracht wird, Familie teilen, an denen man selbst aber ist ja wiederum Zeit, die nicht im „realen“ nicht teilnimmt. Welche Rolle spielen die sozialen Medien? Soziale Medien bieten die Möglichkeit, Er- PASSEN Leben mit den Freund*innen verbracht wird. Daher wäre es sinnvoller, mehr Zeit mit Menschen zu verbringen, die einem wichtig sind. Dadurch würde man auch weniger ver- fahrungen zu teilen. Und das bedeutet auch, Angst zu haben, etwas zu ver- passen, was diese machen, und wäre öfter dass wir mitkriegen können, was andere dabei. passen, ist nichts Neues. Wir alle machen. Das heißt, wir kriegen über soziale Medien ständig präsentiert, was andere tun haben sie in unterschiedlichem Was kann man machen, um der FoMO in und was wir im Moment alles nicht tun Ausmaß, meint CORNELIA SINDER- Coronazeiten zu entkommen? könnten. Und das befeuert das Gefühl, etwas Gemeinsame Videokonferenzen mit Freund* zu verpassen. MANN, promovierte Psychologin innen können helfen, auch wenn hier eben- an der Universität Ulm. Das falls bekannt ist, dass zu viel „müde“ ma- Wer ist von FoMO betroffen? chen kann. Trotzdem wäre mein Tipp, eine Im Prinzip wir alle. Aber die Frage ist, wie Interview führte JANINA STILPER. Echtzeit-Verbindung zu den Freund*innen stark sie bei den Einzelpersonen ausgeprägt übers Telefon herzustellen, wenn man sich ist. Das hängt unter anderem mit dem Alter nicht sehen kann. zusammen: Je jünger man ist, desto höher Das ist auf jeden Fall ist die Tendenz zu FoMO. Auch bestimmte besser, als ihnen auf Persönlichkeitseigenschaften, wie Neuroti- den sozialen Medi- zismus und das soziale Umfeld, in dem man en nur dabei zuzu- aufwächst, können FoMO begünstigen. Men- schauen, was sie ver- schen, die eher nachdenklich und ängstlich meintlich gerade Tol- sind, wird hoher Neurotizismus zugeschrie- les erleben. ben. Das wiederum kann Angststörungen und depressive Verstimmungen begünsti- gen und hat einen Einfluss, wie stark ausge- prägt FoMO ist. Realität oder digitale Scheinwelt – die Grenzen Was kann man gegen FoMO machen? verschwimmen. Kinder und Jugendliche sollten versuchen Sepp Hell 59
VOM RICHTIGEN TEMPO ALLES ZU SEINER ZEIT „Geschwindigkeit ist Sicherheit“ oder „Wer sichere Schritte tun will, muss sie langsam tun“. Ja was denn nun? Die Sprichwörter sind sich uneinig, doch immer mit der Ruhe, ich erkläre das schnell. Von SILVAN METZ I ch muss nicht so schnell in den gefährlichen schnell gehen, ich genieße lie- genug sein zu können. ber – solche Aussagen hört man am Berg hin und Im Gegensatz dazu gibt es Si- wieder, wenn gerade jemand tuationen, in denen Langsam- im Trailrunning-Outfit vor- keit Sicherheit bedeutet: Im beigehuscht ist und Sekun- Absturzgelände wollen Hän- den später bereits hinter der de und Füße präzise platziert nächsten Kehre verschwun- werden. Hektisches Agieren den ist. An dieser Haltung gibt birgt hier eine große Gefahr. es nichts auszusetzen, außer Auch in Situationen, in denen vielleicht die subtile Unter- die Orientierung schwierig stellung, schnelles Berggehen oder die Lawinensituation habe mit Genießen nichts zu angespannt ist, hilft ein ge- tun. Geschwindigkeit kann mächliches Tempo, ruhig zu schließlich auch ein genüss- werden und bessere Ent- liches Selbstziel sein. scheidungen zu treffen. Allerdings gibt es hier einen Wir haben nun für alle Situa- Haken: Niemand muss im- tionen ein geeignetes Tempo mer schnell gehen, aber alle geplant, doch wie hält man sollten immer schnell gehen das mit einer Gruppe ein? Je können. Es gibt Touren, bei nach Konditions-Level lang- denen klar ist, dass Zeit und weilen sich die einen, wäh- Schnelligkeit ein begrenzen- rend andere ihre Reserven zu der Faktor sind. Frühjahrs früh verfeuern. Ein „Tempo skitouren mit Nassschnee passt, oder?“ des Guides ist da lawinen am Nachmittag sind wenig zielführend. Die einen ein Beispiel. Auf anderen Touren müssen bestimmte Teilabschnitte Kleine Pause? Hier lieber nicht. Manchmal ist können fröhlich „Ja klar“ ru- Geschwindigkeit Sicherheit. schnell überwunden werden. Kein Mensch möchte stundenlang un- fen, andere wollen sich nicht Silvan Metz ter Seracs oder in Steinschlagrinnen herumschleichen. Wer hier die Blöße geben. Falls sich die schneller durch ist, ist der Gefahr kürzer ausgesetzt und somit si- Schwächeren doch beschwe- cherer unterwegs! Logisch, oder? „Ja, aber beim Genusswandern ren, ist das meist ein Zeichen, betrifft mich das doch nicht!“ Das stimmt leider nicht. Auch bei ein- dass sie ihre Komfortzone schon längst verlassen haben. Besser ist fachen Wanderungen muss man manchmal den Turbo zünden. es, unverfängliche Gespräche zu führen und „Verdächtige“ gezielt Sommergewitter können sich in kurzer Zeit entwickeln, dann will anzusprechen – so merkt man, wer außer Atem ist, ohne die Person man nicht ewig brauchen, sondern möglichst schnell auf der schüt- unter Druck zu setzen. Die Zugpferde dagegen kann man dauerhaft zenden Hütte sein. mit aufwendigen Fragen löchern. Redefluss lenkt ab und die zusätz- liche Anstrengung bremst aus. Als geübter Talkmaster lässt sich so Halten wir fest: Man braucht eine Geschwindigkeitsreserve. Dazu unbemerkt das Gruppentempo vereinheitlichen und mit passenden ist ein gutes Tempomanagement nötig, welches einem ein paar Kör- Gesprächsthemen sogar die Stimmung kontrollieren! ner für Gefahrenstellen oder den Notfall übrig lässt. Schon beim Start ist Disziplin gefragt: Wer zu schnell lossprintet, dem geht Und was, wenn die leitenden Personen selbst zu schnell sind? Viel- schnell die Puste aus, die verfrühte Verschnaufpause macht dann leicht ist euch schon aufgefallen, dass viele Bergführer*innen einen den Zeitgewinn zunichte. Pausen sollten strategisch geplant wer- einzelnen Wanderstock dabeihaben. Der entlastet nicht nur die den und Kraft geben für Passagen, in denen es schnell gehen muss. Knie, sondern dient auch als Taktgeber, mit dem sich das eigene Wir wollen also an ungefährlichen Stellen langsam genug gehen, um Tempo regulieren lässt. Probiert es mal aus! 60
Vier Jahreszeiten an einem Tag – in den Bergen ist alles möglich! Nach Regen und Schneesturm auf dem Weg zum Geigelstein blickte am Gipfel die Sonne durch und beim Rückweg war schönstes Bergwetter. Und dein Bergmoment? Schicke deinen Beitrag – Erlebnis, Ärger, Zwischenfall, was auch immer – an bergmoment@alpenverein.de; Damit Miriam Haunolder zukünftig für wechselhafte Bedingungen als Text (280 Zeichen lang), bestens gewappnet ist, stiftet der JDAV-Partner Mountain Equip- oder als Foto mit Text (140 ment mit dem Softshell-Fäustling G2 Alpine Combi Mitt im Wert von Zeichen lang). In jedem 69,95 Euro den idealen Handschuh. Mit einem Griff wird der leichte Knotenpunkt prämieren wir Fäustling zum Fingerhandschuh und die robuste Innenhand aus eine Einsendung. Ziegenleder verträgt auch kräftiges Zupacken im Fels. 61
BERGKINDER SCHNECKEN AM BERG Wusstest du, dass Schnecken auch fernab von Salatköpfen und Blumenbeeten leben? Selbst auf kargen Felsen und Moränen kriechen sie umher. Manche kennt Die kleine Zylinder- man aus dem Tal, wie zum Beispiel die Weinbergschnecke. Andere sind wahre Felsenschnecke lebt ausschließlich in den Gebirgsspezialisten und kommen nur oberhalb der Baumgrenze vor. hohen Bergen Öster- Die Bergschnecken sind aber gar nicht so einfach zu entdecken, die meisten reichs. Zwischen 1500 und 2650 Metern fühlt Exemplare sind winzig: Das Haus der Zylinder-Felsenschnecke wird nur rund sie sich wohl. Naturhistorisches 13 mm hoch. Da muss man schon genau hinsehen, zumal sie es eher feucht und Museum Wien schattig mag. Sie lebt ausschließlich in den Kalkalpen Österreichs über 1500 Metern Höhe und ist ultra-langsam, sie bewegt sich manchmal nur wenige Zenti- meter pro Tag. Aktuelles Problem für viele Bergschnecken: Erwärmt sich das Klima, können sie nicht weiter nach oben ausweichen. Das liegt nicht an ihrer Geschwin- digkeit. Oft leben die Tiere bereits auf Gipfeln, wo ihre Vorfahren die letzte Eiszeit überdauert haben. Höher hinaus geht es also nicht. Wer dort oben also noch auf Schneckenbeobachtung gehen möchte, sollte sich besser beeilen. DER Sebastian Schrank IMPRESSUM An dieser Ausgabe arbeiteten mit: Daniela Erhard (DER), Sepp Hell, Silvan Metz (SME), Franziska Simon (FSI), Janina Stilper. Herausgeber: Jugend des Deutschen Alpenvereins. Bundesjugendleiter*in: Hanna Glaeser, Simon Keller. Redaktion: Georg Hohenester (verantwortl.), Philipp Radtke in Zusammenarbeit mit dem KNOTENPUNKT-Redaktionsteam. Beiträge in Wort und Bild an den DAV, Redaktion KNOTENPUNKT, Anni-Albers-Str. 7, 80807 München. Die Beiträge geben immer die Meinung der Verfasser*innen, nicht die der Jugend des Deutschen Alpenvereins wieder. Diese Publikation wird gefördert aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Gestaltung: Johanna Stuke, visionsbuero.com. Produktion: Sensit Communication, sensit.de. Wir verwenden den Genderstern, um alle Menschen 62 anzusprechen. Mit dem * möchten wir dabei auch Personen gerecht werden, die sich in den Kategorien weiblich oder männlich nicht wiederfinden. Mehr dazu unter jdav.de/gender
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