DIE EULE SENIORENZEITUNG - Informationen und Unterhaltung von Ihrem Seniorenbeirat der STADT GRÜNSTADT - Stadt Grünstadt
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Sommer DIE EULE SENIORENZEITUNG Informationen und Unterhaltung von Ihrem Seniorenbeirat der STADT GRÜNSTADT 47. Ausgabe Juni 2021
Inhaltsverzeichnis Seite 3 Impressum Seite 4 Vorwort des Vorsitzenden Seite 5 - 6 Bericht über das Projekt „Gemeindeschwesterplus“ (Birgit Langknecht) Seite 7 – 8 Treffs, Veranstaltungen und Infos für Senioren Seite 9 – 10 Das Alte Rathaus (Richarda Eich) Seite 11 – 12 Grünstadt soll schöner werden Seite 13 Aus der Redaktion Seite 14 In eigener Sache – Austräger gesucht! Seite 15 Leserbrief Seite 16 Die luca-App im Landkreis Bad Dürkheim Seite 17 Pälzer Rätsel (Walter Rupp) Seite 18 Altersratschläge (Wolfang E. Schaefer) Seite 19 – 20 Der Geruch von Freiheit (Helga Licher) Seite 20 Kerscheplotzer Seite 21 Dummheit (Gisela Darrah) Seite 22 Hindernisse (Dr. Heinz Weber) Seite 23 Tante Julche & ehrn Neffe (Adolf Zindel) Zeitgeist (Gisela Darrah) Seite 24 – 25 Die Erde spricht (Hilde Philippi) Seite 26 – 27 Geschichten aus Dänemark (Sigurd Bartsch) Seite 28 Tag am See (Samira Schogofa) Eiswoog im Sommer (Dagmar Schölzke) 2
Impressum Herausgeber: Stadt Grünstadt vertr. d. Bürgermeister Klaus Wagner Kreuzerweg 2 67269 Grünstadt Tel: 0 63 59 – 8 05-0 Fax: 0 63 59 – 8 05-500 Verantwortlicher im Sinne des Presserechts (V.i.S.d.P): Stadt Grünstadt Ordnungs- und Sozialabteilung Seniorenbeirat Redaktion: verantwortlicher Redakteur: Wolfgang Hofmann hofmann-gruenstadt@t-online.de Tel: 0 63 59 – 63 98 Internetadresse: www.gruenstadt.de/sv_gruenstadt/Rathaus/ Grünstadter Beiräte/Seniorenbeirat Die Beiträge geben ausschließlich die Meinung der Verfasser wieder. Technische Realisierung und Betrieb: GemeindebriefDruckerei Martin-Luther-Weg 1 29393 Groß Oesingen Tel: 0 58 38 – 99 08 99 Fax: 0 58 38 – 99 089 09 E-Mail: info@gemeindebriefdruckerei.de Datenschutzbeauftragte: Andrea Braun, c/o Stadtverwaltung Grünstadt 3
Vorwort Liebe Leserin und lieber Leser, auch wir sind immer noch im Lockdown, haben aber trotzdem für Sie die „Eule“ 47 produziert. Wir hoffen, Ihnen ein bisschen Freude beim Lesen dieser Sommer-„Eule“ nach Hause zu bringen. Lesen Sie bitte auf den Seiten 7 und 8 die Hinweise zu Terminen, die stattfinden, aber auch zu denen, die leider immer noch ausfallen müssen. Tipp: Ausschneiden und an Ihr Brett für Wichtiges. Es wurden auch in dieser „Eule“ wieder Gedichte, Geschichten aus aller Welt, Rätsel, ein Rezept und einige Bilder, die zum Nachdenken und manche auch zum Handeln anregen sollten, für Sie zusammengestellt. Ich bedanke mich bei allen Mitstreitern; Anfang Mai fand unsere letzte Video-Konferenz statt, bei der wir die aktuelle Lage in Grünstadt besprochen haben. Einen nächsten Termin haben wir Anfang Juni - und die Hoffnung, dass wir uns im Juli zum ersten Mal im Jahr 2021 wieder persönlich treffen werden. Der Termin für das E-Bike-Training am 04.05.2021 musste ja leider auch ausfallen; ich werde die Interessenten informieren, wenn es einen neuen Termin gibt. Wenn Sie uns kennen lernen möchten, sobald es CORONA wieder zulässt, besuchen Sie uns an jeden ersten Dienstag im Monat ab 10:00 Uhr im Weinstraßencenter im 1. Obergeschoss Sitzungs- zimmer. Der Aufzug kann genutzt werden, bitte beim Wohnungsamt klingeln. Wenn Sie Fragen haben, bei denen wir Ihnen helfen können, melden Sie sich gerne. Mit Artikeln bei der Redaktions- adresse Eule. Meine Rufnummer Fon: 063596900 oder Email FriedelSchindler@aol.com Schindler Friedrich Vorsitzender Seniorenbeirat 4
Aktueller Bericht über das Projekt „Gemeindeschwesterplus“ Nachdem wir bereits im September 2020 in der „Eule“ 44 über die „Gemeindeschwesterplus* im Landkreis Bad Dürkheim berichteten und unseren Lesern Frau Birgit Langknecht vorstellten, wollten wir bei ihr nachfragen, wie das Projekt angenommen wird und wie sich ihre Tätigkeiten im Kreis konkret entwickelt haben. Frau Langknecht stand gerne zur Beantwortung unserer Fragen bereit – herzlichen Dank dafür! Frau Langknecht, es würde uns interessieren, wie zahlreich Ihr Angebot zur Unterstützung und Alltagserleichterung von den über 80jährigen, die noch selbstbestimmt leben können, bisher in Anspruch genommen wurde. Das Angebot der GemeindeschwesterPlus wird bisher, insbesondere in der Stadt Grünstadt und den Stadtteilen Sausenheim und Asselheim, in denen Anfang d. J. alle über 80-jährigen von der Kreisverwaltung schriftlich über das Angebot informiert wurden, sehr rege angenommen. In den Orten der Verbandsgemeinde Leiningerland konnte ich durch meine dort im letzten Jahr, coronabedingt, veranstaltete „Dorfplauderei“ zahlreiche Menschen erreichen. Die Anzahl der Klienten zu denen mehr als einmaliger Kontakt besteht/bestand, bewegt sich zwischenzeitlich im 3-stelligen Bereich und es kommen immer wieder neue dazu. Bezüglich Hilfe bei der Corona-Impfanmeldung bin ich 2021 in den ersten 5 Monaten knapp 50mal aktiv geworden. Benötigt die genannte Personengruppe Hilfe zum Herstellen der Kontakte z.B. mit den örtlichen Pflegestützpunkten? Oder regeln die Senioren das noch weitestgehend selbst? Die ggf. erforderliche Herstellung eines Kontaktes mit dem Pflegestützpunkt schaffen die Personen bzw. deren Angehörige meist noch selbst, häufig ist Information über dessen Tätigkeitsfeld und die Weitergabe der Telefonnummern ausreichend; wobei ich auch dabei unterstützen würde, falls erforderlich. Die Zusammenarbeit mit dem Pflegestützpunkt Grünstadt ist in beide Richtungen sehr unkompliziert. Da eine Beratung u. Info auch zu Hause stattfinden können, wird das auch mal ausgenutzt, um Besuch zu bekommen oder ein Pläuschchen halten zu können? – Oder wird die Telefonische Beratung bevorzugt? Die Hausbesuche werden eindeutig bevorzugt und sind aus meiner Sicht sinnvoller, da sich die Menschen im gewohnten Umfeld wohler fühlen und so schneller ein vertrauensvoller Umgang entstehen kann. 5
Es gibt mir einen direkten Einblick in die individuellen Lebensumstände, wodurch sich die Interventionsbedarfe schneller erfassen lassen. Es zeigte sich mir aber in einer Schlüsselsituation, dass die Generation der über 80-jährigen, in den wenigsten Fällen „einfach so“ um einen Hausbesuch bitten. Ein Mann sagte einmal gegen Ende eines Hausbesuchs, dass es ihm so gut gefallen habe, dass er sich überlegen müsse aus welchem Grund er einen weiteren Besuch bekommen könnte. Daraus habe ich gelernt und teile nun mit, dass es nicht immer einen greifbaren Anlass bräuchte, um einen Besuch der GemeindeschwesterPlus zu bekommen, Einsamkeit ist auch ein Grund. Daraus haben sich einige Kontakte ergeben, bei denen eben auch mal nur geplauscht wird. Wird es nach Ablauf der „Projektzeit“ für Sie ein weiteres Wirken als GemeindeschwesterPlus in Grünstadt geben? Von meiner Seite liebend gerne, das ist jedoch nicht meine Entscheidung, sondern die der Kreisverwaltung Bad Dürkheim. Es heißt jedoch im gerade abgeschlossenen Koalitions-/Zukunftsvertag der neuen Landesregierung Rheinland-Pfalz 2021-2026: „Die rheinland-pfälzische GemeindeschwesterPlus ist ein Erfolgsprojekt, welches wir ausbauen und flächendeckend einführen. Wir werden einen stufenweisen Ausbau umsetzen. Wir streben an, den Ausbau dann mit 54 Gemeindeschwestern innerhalb der Legislaturperiode abzuschließen.“ Während Ihres kompletten Berufslebens standen Sie in Kontakt zu sowohl psychisch als auch körperlich erkrankten Menschen über- wiegend im fortgeschrittenen Lebensalter. Können Sie sich eine andere Tätigkeit, ohne soziale Komponente vorstellen? Nein, ich liebe den Kontakt zu und die Kommunikation mit Menschen und möchte diesen helfen und sie unterstützen, daher wäre eine Tätigkeit ohne diese Aspekte für mich undenkbar. Welchen Rat können Sie der Personengruppe, die in Ihren Zuständigs- keitsbereich fällt, für die Zukunft geben? Achten Sie auf eine gesunde Ernährung, bewegen Sie sich aus- reichend, pflegen Sie die sozialen Kontakte zu Ihren Mitmenschen und machen Sie sich die Zeit so schön wie es geht! Wenn Sie merken, dass Sie in manchen Bereichen nicht mehr so gut klar kommen, warten Sie nicht zu lange, sich Beratung und Hilfe zu holen, denn mit Defiziten zu leben beschleunigt den Eintritt der Pflegebedürftigkeit. Frau Langknecht ist telefonisch unter 0 63 22 – 961-9126 oder mobil unter 01 51 – 189 77 185 erreichbar. 6
Treffs, Veranstaltungen und Infos für Senioren Coronabedingt gibt es aus dem Verteilgebiet der „Eule“ (Stadt Grünstadt/Asselheim/Sausenheim) noch wenig Neues zu berichten. In den letzten Tagen kehrte aufgrund sinkender Inzidenzen jedoch nach und nach wieder ein Hauch von Normalität in unser Leben ein. CabaLela Grünstadt Gute Nachrichten aus dem CabaLela! Seit dem 2. Juni hat unser Grünstadter Schwimmbad wieder geöffnet und steht den Bürgern der Stadt und den umliegenden Gemeinden über den Sommer zur Verfügung. Aktuelle Öffnungszeiten und Abstands- sowie Hygieneregeln sind auf der Homepage des Cabalela www.cabela.de aufgeführt. Da Kontaktdaten der Besucher erhoben werden müssen, empfehlen Stadt Grünstadt und Stadtwerke die Verwendung der luca-App zur Registrierung Ihres Besuchs. Weitere Infos hierzu unter auf Seite 16 dieser „Eule“. Informationen der Stadtverwaltung Grünstadt Grünstadter Weinwettstreit Wie schon vorherzusehen war, fällt der Grünstadter Weinwettstreit – eigentlicher Termin 23. Bis 26. Juli 2021 – in diesem Jahr zum 2. Mal in Folge aus. Die amtierende 70. Weingräfin Saskia Herkelrath aus Obrigheim bleibt ein weiteres Jahr im Amt. Wiedereröffnung der Stadtbücherei Grünstadt Seit dem 18. Mai 2021 ist die Stadtbücherei Grünstadt im Ausweichquartier im Brauhaus zu folgenden Zeiten geöffnet: Dienstag: 14:30 – 19:00 Uhr Mittwoch: 14:30 – 19:00 Uhr Donnerstag: 09:00 – 12:00 Uhr und 14:30 – 19:00 Uhr Freitag: 14:30 – 19:00 Uhr Samstag: 10:00 – 13:00 Uhr Bitte beachten Sie, dass Maskenpflicht sowie eine Eintritts- beschränkung auf max. 10 Personen bestehen. Die Abstandsregeln (1,5 Meter Mindestabstand) sind einzuhalten. 7
Museum im Alten Rathaus (Hauptstrasse 84) Auch das Museum im Alten Rathaus muss coronabedingt noch geschlossen bleiben. Daher wird die noch laufende Sonder- ausstellung über die Zuckerfabrik Offstein verlängert. Auf der Homepage des Museums sind Vorträge zu diesem Thema, die leider ausfallen mussten, als Podcast abrufbar. Schauen Sie doch mal auf https://museum-im-alten-rathaus-gruenstadt.hpage.com/ veranstaltungen.html vorbei. Protestantische Kirchengemeinde Grünstadt Sonntags um 10 Uhr finden öffentliche Gottesdienste in der protestantischen Kirchengemeinde Grünstadt statt. Wer teilnehmen möchte, muss sich am Samstag zwischen 9 und 11 Uhr telefonisch unter 0 63 59 – 22 53 oder via Mail bei Pfarramt.Gruenstadt.1@evkirchepfalz.de melden. Die Anmeldung ist zwingend erforderlich. Dabei werden die persönlichen Kontaktdaten erhoben und für 3 Wochen aufbewahrt, um die staatliche Forderung nach einer möglichen Nachverfolgung von Infektionsketten zu erfüllen. Es ist Pflicht, die Kirche mit Maske zu betreten und die wegen des Mindestabstandes von 2 Metern ausgewiesenen Sitzplätze zu benutzen (Platzeinweisung). Pfarrei Hl. Elisabeth, Katholische Kirchengemeinde Aufgrund des mit der Landesregierung vereinbarten Schutzkonzepts des Bistums Speyer kann momentan nur eine begrenzte Zahl von Besuchern Gottesdienste mitfeiern. Die Gläubigen müssen sich dazu bis zu zwei Tage zuvor bzw. bis jeweils Freitag, 11 Uhr, anmelden, Tel. 0 63 59 – 22 95 oder pfarramt.gruenstadt@bistum-speyer.de. Dabei werden die Kontakt- daten erfasst, die zur Verfolgung möglicher Infektionen drei Wochen aufbewahrt und dann vernichtet werden. 8
Das Alte Rathaus (Richarda Eich) Wir bedanken uns bei Frau Richarda Eich für den nachfolgenden Gastbeitrag und freuen uns auf weitere interessante Artikel zur Historie unserer Stadt. Zu meiner Person: Mein Name ist Richarda Eich, ich habe mit meinem Mann zusammen über 40 Jahre das Modehaus Eich geführt. Seit unserem Ruhestand bin ich ehrenamtlich im Altertumsverein tätig. Ich organisiere den Museumsdienst, d.h. Ich sorge dafür, dass immer eine Person während der Öffnungszeiten des Museums vor Ort ist, um Fragen der BesucherInnen zu beantworten, ich bin auch selbst oft im Museum. Des Weiteren biete ich im Namen des Altertumsvereins Führungen zur Stadtgeschichte sowie zum jüdischen Leben in unserer Stadt an, Termine auf Absprache. Das bot sich an, da mein Hobby seit über 40 Jahren das Sammeln von Ansichtskarten, Fotos und allem aus Papier über Grünstadt ist. Auf Grund der Pandemielage dürfen Museumsöffnung und Führungen zur Zeit nicht stattfinden. Deshalb möchte ich Ihnen in der Eule nach und nach die historischen Gebäude unserer Heimatstadt vorstellen. Meine Informationen stammen im Wesentlichen aus den Büchern von Herrn Walter Lampert, aber auch von Emil Müller, dem Gründer des Altertumsvereins, sowie den Herren Feßmeyer und Blankenheim. Beginnen möchte ich mit dem Alten Rathaus. Das Alte Rathaus befindet sich in der Hauptstraße 84. Es wurde erbaut um 1600, der ganze untere Teil soll Markthalle gewesen sein. Es ist bekannt, dass die gemeindlichen und gerichtlichen Angelegenheiten der Stadt im Alten Rathaus behandelt wurden. Das Gebäude wurde mehrfach umgebaut. Hinter der Martinskirche befindet sich ein Epitaph für den Schultheiß Johann Conrad Fabricius, der sich auf der Treppe des Rathauses zu Tode stürzte. Es wird berichtet, dass Bücher beim Durchmarsch von Grünstadt von der Treppe des Alten Rathauses eine Ansprache an die Bevölkerung gehalten hat. Wie das Gebäude mit der Freitreppe genau aussah, wissen wir nicht. 9
Im Hof des Alten Rathauses befindet sich ein alter Türsturz mit der Jahreszahl 1811, wahrscheinlich wurde damals die Treppe entfernt und der Türsturz kam über den Eingang. 1906 fand der nächste Umbau statt, das Uhrtürmchen über dem Eingang wurde nach oben versetzt. Fenster und Türen wurden wieder verändert. Wer genau hinschaut, erkennt an der Ost-und Südseite Renaissance-Fenster. Im Türmchen befindet sich die wahrscheinlich älteste Glocke der Stadt, sie kam in der Franzosenzeit nach Grünstadt und soll aus Dirmstein stammen. Bis zum Umbau 1906 war das Feuerwehrauto der Stadt im rechten Teil des Untergeschosses untergebracht, es zog dann um in das Spritzenhaus auf dem Luitpoldplatz. Die Verwaltung der Stadt befand sich im Alten Rathaus, bis es an Heiligabend 1944 durch Bomben beschädigt wurde. Die Verwaltung zog dann in den Kreuzerweg, wo sie sich bis heute befindet. Im Alten Rathaus befindet sich im ehemaligen Ratssaal das Trauzimmer der Stadt, außerdem findet sich im Erdgeschoß die Tourist-Info. Der Altertumsverein hat im 1. Und 2. Stockwerk Platz für das Museum und sein Archiv gefunden. Das Alte Rathaus 1905… … und heute 10
Grünstadt soll schöner werden – Stolpersteine auf dem Weg zur sauberen und barrierefreien Stadt Was der jüngeren und mobileren Generation vielleicht auf den ersten Blick nicht auffällt, uns Älteren jedoch schon: in Grünstadt ist in Sachen Sauberkeit und Barrierefreiheit an einigen Ecken noch Luft nach oben. Dieses Foto wurde am 11.05.21 auf- genommen, die Entsorgung der Plastik- Wertstoffsäcke erfolgte allerdings erst am 18.05., also erst eine Woche später! Somit war in diesem Bereich der Bürgersteig eine Woche lang blockiert und die gelagerten Müllsäcke boten – von der Optik mal abgesehen – wunderbaren Nährboden für Schädlinge aller Art. Stellen wir uns vor, alle Haushalte würden ihren Müll eine Woche vor Leerung auf die Straße stellen…! (Foto: Friedel Schindler) In Punkto Barrierefreiheit spricht dieses Bild für sich – hier ist Fußgänger-Slalom inklusive Wechsel auf die Fahrbahn angesagt. Aufgenommen am 15.05.2021 (Foto: Klaus Schönberg) 11
Mit einem Rollator oder Kinderwagen ist man beim Ausweichen gezwungen, auf die Fahrbahn zu wechseln – Gefahrenstelle! Aufgenommen am 15.05.2021 (Foto: Klaus Schönberg) Abfallender Bürgersteig, Stromkasten und darüber hinaus ragender Papierkorb – gleich mehrere Gefahren- stellen auf einmal. Aufgenommen am 15.05.2021 (Foto: Klaus Schönberg) Wir alle können auf verschiedene Weise dazu beitragen, das Zusammenleben in Grünstadt für alle Gruppen möglichst angenehm zu gestalten. Dabei sollten stets die „Schwächeren“ im Fokus stehen – und jeder kann ganz schnell zu den „Schwächeren“ gehören und auf die Rücksichtnahme der Anderen angewiesen sein. Bitte helfen Sie alle mit, das können wir nur zusammen schaffen! 12
Herzlichen Dank an alle Autoren – Ihre Meinung ist uns wichtig In eigener Sache … und noch eine „Corona-Eule“! Bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe hatte uns das Virus fest im Griff. Schrittweise geht’s jedoch wieder in Richtung Normalität! `S hott e bissche länger gedauert… Trotzdem haben wir versucht, für Sie wieder eine bunte Mischung zusammenzustellen und wir hoffen, dass Ihnen die „Eule“ auch dieses Mal gefällt. Wir freuen uns über Lob, Tipps, Verbesserungs- vorschläge und Kritik – kurz gesagt, Ihre Meinung zur „Eule“. Es ist wirklich großartig, wie Sie, liebe Leser, uns nach wie vor mit Artikeln und Beiträgen unterstützen. Mittlerweile wird die „Eule“ auch über die Grünstadter Stadtgrenzen hinaus gelesen und so finden Sie in dieser Ausgabe unter anderem Beiträge aus Altleiningen und Frankenthal, für die wir uns herzlich bedanken. Die Anregung, „mehr vunn unsere schänne Pälzer Sprooch“ in der „Eule“ zu bringen, nehmen wir gerne auf. Bitte beachten Sie, dass sich das Redaktionsteam eine Auswahl der Einsendungen vorbehält. 13
Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion. Bei Abdruck von Beiträgen werden Vor- und Zuname des Autors genannt. Ansprechpartner für alle Belange der „Eule“ ist Wolfgang Hofmann, Lisztstrasse 3, 67269 Grünstadt, Tel. 0 63 59 – 63 98, hofmann-gruenstadt@t-online.de Falls Sie etwas spenden wollen, dann bitte mit dem Vermerk „Seniorenbeirat – die Eule“ an Stadtverwaltung Grünstadt Sparkasse Rhein-Haardt IBAN DE62 5465 1240 0010 0162 93 BIC MALADE51DKH Wir brauchen Hilfe! Dringend – Dringend – Dringend Für verschiedene Straßen in Sausenheim werden Austräger für die „Eule“ gesucht. Insgesamt sind 132 Exemplare zu verteilen. Wer möchte uns unterstützen? Angelgasse 15 Ex. Auf der Hohl 5 Ex. Bärenbrunnenstraße 12 Ex. Böhlgasse 3 Ex. Hintergasse 4 Ex. Kirchgasse 2 Ex. In den Maulgärten 16 Ex. Rathausstraße 17 Ex. In der Osterau 7 Ex. Raiffeisenstraße 3 Ex. Schloßbergstraße 13 Ex. Silchergasse 2 Ex. Triftweg 6 Ex. Untertorstraße 18 Ex. Dem langjährigen Austräger, der den Bezirk leider aus gesund- heitlichen Gründen aufgeben muss, gilt unser ganz herzlicher Dank für die immer zuverlässige Unterstützung. 14
Leserbrief Zum Thema „Umbau des bestehenden Radweges von Grünstadt nach Obersülzen“ erreichte uns ein Leserbrief von Herrn Harald Hermann. Der Stadtrat Grünstadt, die glorreichen 15, „das Quadrat der Spezialisten“ hat mal wieder zugeschlagen. Nicht zu fassen, aber wahr, der Radweg nach Obersülzen wird zurückgebaut. Die Anhänger des motorisierten Verkehrs haben in Grünstadt die Oberhand. Grünstadt ist eine Autofahrerstadt. Wir befinden uns im Jahr 2021 n.Chr. Die ganze Republik baut Radwege, um die Klimaziele zu erreichen. Ganz Deutschland? Nein! Eine pfälzische Kommune hört nicht auf, die Radwege zu boykottieren. Sie leisten Widerstand, und das Leben in der Stadt Grünstadt wird immer gefährlicher. Man muss sich das mal vorstellen, da wird ein intakter und sicherer Radweg bewusst unterbrochen, um an Grundstücke Ein- und Ausfahrten zu bauen. Zumal diese Grundstücke bequem von der Dieselstraße angefahren werden können. Das ist kein Radweg mehr, das ist ein Spießrutenlauf. Wer haftet, wenn ein Unfall passiert – der Stadtrat, der diese wahnsinnige gefährliche Situation genehmigt hat? Der Radfahrer, der einen vermeintlich sicheren Radweg befährt? Oder der Grundstückseigentümer? Ich hoffe für alle Beteiligten, dass ein solcher Fall nie eintreten wird. Wenn doch, wer hat da noch ein reines Gewissen? 15
Aktuelle Information des Landkreises Bad Dürkheim: Die luca-App Als eine von sechs Modellregionen in Rheinland-Pfalz setzt der Landkreis Bad Dürkheim seit 12.04.2021 die „luca-App“ ein. Die luca-App ermöglicht eine digitale Nachverfolgung von Kontaktpersonen bestätigter COVID-19-Fälle – per Smartphone im direkten Austausch mit dem zuständigen Gesundheitsamt. Ziel der App ist es, Kontakte lückenlos zu dokumentieren und fehleranfällige und möglicherweise unvollständige Papier-Kontaktlisten zu ersetzen. Das entlastet nicht nur das Gesundheitsamt bei der Kontaktnachverfolgung, sondern auch Einrichtungen und Unternehmen, die verpflichtet sind Personendaten aller Gäste, Teilnehmer oder Kunden in einem Kontaktnachweis zum Zwecke der Kontaktnachverfolgung zu erfassen. Wer sich die luca-App herunterlädt, gibt einmalig in der App seine Kontaktdaten an und kann dann beispielsweise bei einem Restaurantbesuch sein Smartphone vorzeigen. Durch den Scan eines QR-Codes werden diese automatisch und verschlüsselt erfasst. Die entsprechenden Daten können im Infektionsfall dem Gesundheitsamt elektronisch übermittelt werden, die Mitarbeiter in der Kontaktnachverfolgung sehen dann sofort, mit wem die infizierte Person in den vergangenen Tagen Kontakt hatte. So bleibt dem Gesundheitsamt die umständliche herkömmliche Kontaktnachverfolgung erspart und die Nutzer der App können umgehend informiert werden, dass sie Kontakt zu einer infizierten Person hatten. Die Nutzung der App, die auf allen gängigen Smartphones läuft, ist für alle Bürger sowie teilnehmende Einrichtungen und Betriebe kostenfrei. Verfügbar ist die luca-App für Android, iOS und als WebApp. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.luca-app.de/ 16
(Walter Rupp) 17
Zehn Ratschläge zur Erhaltung der mentalen Robustheit im Alter Der wichtigste Grundsatz: Ein gesunder Optimismus und eine positive Lebenseinstellung sowie geistige und körperliche Aktivität wirken lebensverlängernd. 2. Strukturiere Dir jeden Tag mit Aufgaben, die Du Dir stellst. 3. Schaue abends auf den vergangenen Tag zurück und sei zufrieden, wenn er nicht nutzlos war. 4. Freue Dich abends auf die Aufgaben, die Du Dir für den nächsten Tag vorgenommen hast. 5. Freue Dich auf Dinge in den nächsten Tagen oder Wochen, vielleicht ein besonderer Film im Fernsehen oder ein Besuch im Konzert oder Kino. 6. Für kommende Ereignisse, wie ein Besuch der Familie oder eine Urlaubsreise, pflege die Erwartung und die Vorfreude. 7. Pflege ein Hobby oder eine Leidenschaft wie vielleicht als Bücherfreund, als Heimwerker oder Gärtner, als Sammler oder als Fotograf, jedenfalls etwas mehr als der Stammtischbesuch oder Dauerfernsehen. 8. Lerne immer wieder Neues: am Computer oder mit Fremdsprachen oder mit sonstigen Fähigkeiten. 9. Erhalte Dir Deine guten Erinnerungen, vielleicht auch durch Blättern in alten Fotoalben. Die weniger guten Erinnerungen blende einfach aus oder wende sie zum Besseren. 10. Erfreue Dich auch an einfachen Dingen, wie an besonderen Blumen, an schönen Bildern und an guter Musik. Merke: Ein träger Kopf ist die Werkstatt des Teufels und der Teufel heißt „Alzheimer“! (George Carlin) (Wolfgang E. Schaefer) 18
Der Geruch von Freiheit…. (Helga Licher) Es muss in meinen Genen liegen, dass ich einem Campingurlaub so gar nichts abgewinnen kann. Bereits in meiner frühesten Kindheit habe ich lieber am Küchentisch gesessen und gemalt, während meine Geschwister mit Begeisterung Zelte und Butzen gebaut haben und ihre Ferientage in dunkel verhangenen Höhlen verbracht haben. „Jahr für Jahr fahren Millionen Menschen zum Campen, warum sollten wir das nicht auch mal ausprobieren?“ Alarmiert horche ich auf. Meine Hoffnung, unseren diesjährigen Sommerurlaub in einem kleinen schnuckeligen Hotel an der italienischen Adria verbringen zu können, schwindet auf der Stelle. Mein Mann möchte zurück zur Natur. Er möchte die Zivilisation hinter sich lassen und seinen Urlaub stattdessen in freier Wildbahn verbringen. Kurz gesagt: er möchte, dass wir die kostbarsten Wochen des Jahres in einem Zweimannzelt verbringen, unser müdes Haupt auf einer Luftmatratze zur Ruhe legen und unser Mittagessen, statt von unseren guten Porzellantellern, aus einer Konservendose löffeln. Der Gedanke an einen aussichtslosen Kampf mit Mücken und anderem Ungeziefer lässt mich erschauern. Ich bin durchaus naturverbunden, aber meine Liebe zur Natur stößt bei dieser Vorstellung schnell an ihre Grenzen. Ich brauche nach dem Aufstehen eine heiße Dusche und vor allen Dinge Ruhe bei meiner Morgentoilette. Ich kann es nun mal nicht leiden, wenn mir gleich ein Dutzend Augenpaare beim Zähneputzen zusehen, während im Waschbecken nebenan die Wäsche einer Großfamilie gewaschen wird. „Camping ist eine Lebenseinstellung“, sagt mein Gatte und schwärmt von Lagerfeuerromantik, sternklaren Nächten und traumhaften Sonnenaufgängen. „Du wirst morgens vom Gezwitscher der Vögel geweckt und nicht vom Klingeln deines Weckers. Campen hat einfach den Geruch von grenzenloser Freiheit und Abenteuer und bringt uns unsere verbrauchte Energie zurück.“ 19
„Ich weiß“, antworte ich. Als unser Nachbar letzte Woche vom Zelturlaub zurückkam, hing der Geruch nach Freiheit noch wochenlang in seinen Klamotten. Das war nicht gerade angenehm… Mein Mann kann das nicht verstehen. Für ihn gibt es nichts Schöneres als im Einklang mit der Natur zu leben. „Camper sind nicht zimperlich. Für eine gewisse Zeit kann man schon mal auf Komfort verzichten. Auf einer Luftmatratze schläft man gar nicht so schlecht. Man muss es einfach erlebt haben“, meint er. Nun ja, vielleicht würde ja sogar ich es schaffen auf mein bequemes Bett zu verzichten aber vierzehn Tage ohne Badewanne auszukommen, würde mir schon sehr schwerfallen. An den Geruch von Freiheit und Abenteuer muss ich mich wirklich noch gewöhnen… Kerscheplotzer – ääfach guud! 5 alde Milchweck, ¼ Lidder Milch, 125 g Butter, 3 Eigelb, 150 g Zucker, 1 Teelöffel Zimd, 2 TL Kakao, 100 g gemahlene Hasselniss, 1 Kilo Kersche (ganz wichdisch: Stää drinnlosse!), 3 Eiweiß unn Fett unn Weckmehl fer die Kucheform. Als erschdes die Kucheform/Springform einfette unn mit Weckmehl aussträäe. Dann die in Würfel geschniddene Milchweck in de Milch eiweiche. Butter, Eigelb unn Zucker schaumich rühre unn die reschdliche Zutaate bis uffs Eiweiß dezugewwe. Eiweiß steifschlaache und leicht unnerhewwe. Bei 175 – 200 Grad Umluft ungefähr ä Stunn backe, je nooch Backeigenschafte vumm Owwe. 20
Dummheit (Gisela Darrah) Generationen von Lehrern und Eltern haben sich bemüht, uns glauben zu machen, es könnte sich plötzlich herausstellen, dass wir dumm sind. Sie dachten, dass Kinder sich dann mehr anstrengen würden. Bis zu einem gewissen Grad war das auch erfolgreich, wir strengten uns wirklich an. Aber wehe, es passierte ein Missgeschick und wir machten Fehler! Dann witterten wir Anzeichen des furchtbaren Tatbestands: Wir waren dumm! Dieser Gedanke, einmal aufgenommen ins kindliche Gehirn, wirkte wie Gift. Warum erst dieses oder jenes versuchen? Dazu reicht mein Intellekt oder meine Begabung oder meine Ausdauer bestimmt nicht aus. Der Selbstzweifel als Volkscharakter der Deutschen versorgte und versorgt noch ganze Heerscharen an Therapeuten mit Arbeit und Brot. Aber lässt sich dieser Gedanke wieder auslöschen aus den grauen Zellen? Abspeichern in den Papierkorb und dann den Papierkorb leeren? Mühsames Training nach dem Motto: „Ich liebe mich selbst“ kann große Verbesserungen im Wohlbefinden hervorbringen. Aber ungeschehen kann es die negativen Beeinflussungen nicht mehr machen. Alle Menschen – von wenigen Ausnahmen abgesehen – sind etwa gleich intelligent. Fähigkeiten und Fertigkeiten geistiger Art können trainiert werden und sich entwickeln. Der Irrglaube von Intelligenz und Dummheit als Erbanlagen, die unwiderruflich feststehen, bringt Eltern, Lehrer und Kinder dazu, Bildung gar nicht erst anzustreben und die ganze Vielfalt der Möglichkeiten nicht zu entdecken. (aus dem Büchlein „Gedankensplitter“) 21
Hindernisse (Dr. Heinz Weber) Du wolltest heute Rasen mäh’n doch Hinderniss‘ im Wege stehn. Die Sonne brennt vom Himmel heiß und dämpft erheblich deinen Fleiß. Da bleibst du lieber etwas sitzen, anstatt beim Mähen stark zu schwitzen. Du sagst dir dann, für diese Plag, ist morgen wohl ein besserer Tag. Doch falsch gedacht, denn in der Nacht: Es regnet, Blitz und Donner kracht! Erst wenn der Rasen wieder trocken, kannst du dich machen auf die Socken und tun, was lange aufgeschoben. Das Wetter ist dann auch zu loben! Herr Dr. Weber ist am 24. März 2021 im Alter von 96 Jahren verstorben. Bis ins hohe Alter veröffentlichte er Gedichte aus dem täglichen Leben, zuletzt das Büchlein „Kunterbunte Verse 5“, das er uns dankenswerterweise für Veröffentlichungen zur Verfügung stellte. Durch seine Verse wird er immer im Gedächtnis bleiben. 22
Tante Julche & ehrn Neffe (Adolf Zindel) Ledich is die Tante Julche, achtunverzich wird se sei – weil se noch so gsund unn rund is, bild se sich noch ebbes ei. Sie hot Bsuch heit vunn ehrm Neffe, der en freie Daach grad hat, der is nämlich als Primaer in de Schul drin, in de Schdadt. Neidisch dut er se betrachte, wend kään Blick vunn ehrm Gesicht – unn die Tante Julche lächelt unn geht aa als wie e Lichd. „Guter Auguschd“, saat se zu em „Früher war ich wunnerschää! Gell, mer merkt des noch, mein Liewer, des verwischt sich net, nää nää.“ Unn der Auguscht, der Primaner, nickt ehr dorch sein Zwicker zu: „Ach, was wär ich glücklich, wann ich so en Schnorres hätt wie Du!“ Zeitgeist (Gisela Darrah) Der Zeitgeist, wie der Himbeergeist, ist ein ziemlich gefährlicher Stoff. In Maßen genossen, fördert er die Verdauung der aktuellen Ereignisse. Im Übermaß aber kann er zu Rauschzuständen und Selbstüberschätzung mit unabsehbaren Folgen führen. (aus dem Büchlein „Gedankensplitter“) 23
Die Erde spricht (Hilde Philippi) Ihr habt mir großen Schmerz bereitet, habt mich verletzt und ausgebeutet. Seit ewig hab‘ ich euch gegeben, was alles ihr gebraucht zum Leben. Ich gab euch Wasser, Nahrung, Licht, lang hieltet ihr das Gleichgewicht, habt urbar mich gemacht, gepflegt, was ich euch bot, betreut, gehegt. Doch in den letzten hundert Jahren ist der Satan wohl in euch gefahren. Was in mir schlummert, wird geraubt, weil ihr es zu besitzen glaubt. Ihr bohrt nach Öl an tausend Stellen, verschmutzt die Meere, Flüsse, Quellen, umkreist mich sinnlos Tag und Nacht, seid stolz, wie weit ihr es gebracht. Habt furchtbar mich im Krieg versehrt, kostbaren Lebensraum zerstört, habt Pflanzen, Tiere ausgerottet, wer mahnt, der wird von euch verspottet. Kennt Habgier, Geiz und Hochmut nur und respektiert nicht die Natur! Drum werde ich jetzt Zeichen setzen und euch, so wie ihr mich, verletzen. Ich werde keine Ruhe geben, an allen meinen Teilen beben, schick euch Tsunamiwellen hin, die eure Strände überzieh’n, Vulkane werden Asche spei’n, verdunkelt wird die Sonne sein! 24
Ich bringe Wirbelstürme, Regen, bald werden Berge sich bewegen, was himmelhoch ihr habt errichtet, mit einem Schlag wird es vernichtet! Und Blitze, wie ihr sie nicht kennt, lass ich fahren vom Firmament! Ich kann es noch viel ärger treiben, drum lasst den Wahnsinn endlich bleiben! Hört, Menschen, was die Erde spricht, denn ihr braucht sie, sie braucht euch nicht. Gefunden an einer Kapelle im Bayrischen Wald von Almut und Wolfgang Reznicek (Indianische Weisheit) 25
Geschichten aus Dänemark (Sigurd Bartsch) Die Polizei, Dein Freund und Helfer, auch in Dänemark Ich war wieder einmal mit einer unserer Jugendgruppen in Nyborg. Wir waren in zwei Turnsälen untergebracht und versorgten uns selbst. Am Tage waren wir meistens mit der dänischen Gruppe unterwegs. So war es denn nach einem Tagesausflug, dass wir erst am Abend zurückgekommen waren. Nach kurzer Zeit kam einer der Jugendlichen zu mir und meldete einen Diebstahl. Nach und nach kamen etwa 10 Jugendliche mit der gleichen Botschaft zu mir. Wir stellten fest, dass eines der Oberlichter gewaltsam geöffnet worden war und dort wohl ein Dieb eingestiegen sein musste. Ich rief die Polizei an und versuchte mit dem Beamten Deutsch zu sprechen. Antwort war: „I Tyskland tele wi tysk, i Danmark tele wi dansk!“ (In Deutschland sprechen wir Deutsch, in Dänemark sprechen wir Dänisch) Also kratzte ich alle dänischen Vokabeln zusammen und versuchte, dem Mann den Sachverhalt zu schildern. Nur das verdammte Wort für Diebstahl hatte ich in der Volkshochschule nicht gelernt! Ich umschrieb und umschrieb bis mir der Schweiß auf der Stirn stand! Da sagte dieser Staatsdiener am anderen Ende der Leitung plötzlich in fließendem Deutsch, „ist etwas gestohlen worden?“ was mich beinahe aus der Fassung gebracht hätte. Immerhin äußerten sich die Jugendlichen sehr anerkennend über meine Dänischkenntnisse! Sie hatten die ganze Zeit um mich herumgestanden. Als dann die Kripo kam, fingen die genauso an von wegen Dänisch. Da habe ich dann allerdings gestreikt und siehe da, es ging auch auf Deutsch. Den Dieb haben übrigens die dänischen Jugendlichen überführt, nicht die Polizei. 26
Übrigens, der Bäckermeister von gegenüber, bei dem wir unsere Backwaren holten, redete, nachdem er gemerkt hatte, dass ich etwas Dänisch verstand, mit großer Inbrunst auf mich ein, so dass ich am Ende gar nichts mehr verstand. Dänisch gehört mit Norwegisch, Schwedisch und Färöisch zum nordgermanischen Zweig der indogermanischen Sprachen. Erst um 1200 herum spaltete sich Dänisch von den anderen ab. Zur gleichen Zeit wurde im Königsschloss in Nyborg eine erste Verfassung verabschiedet. Die Färöen und Grönland gehörten noch zu Dänemark, die Amtssprache dort ist, neben der Landessprache, Dänisch. In Südjütland wird neben Dänisch auch noch Deutsch gesprochen, es ist aber keine Amtssprache. Befassen wir uns noch etwas mit der dänischen Kultur, die unsere Schwaben nicht entdecken konnten. (Anmerkung: s. vorherige Geschichte) In Nyborg gab es seiner Zeit ein reges Kulturleben. Abgesehen von den vielfältigen Angeboten für Jugendliche und Erwachsene im Fritidzenter, gab es zwei große Harmonieorchester, eine Jazzband und ein größeres Streichorchester sowie eine Tirolerkapelle. Außerdem gibt es auch heute noch ein sehr umfangreiches Angebot der Volkshochschule. Die beiden Harmonieorchester wurden allerdings zusammengelegt, mangels Nachwuchs. Bei einem Gang über den Grünstadter Friedhof kam ich am Feld der Wiesengräber vorbei. Dabei blieb mein Blick an einer der Namensplatten hängen „Sigurd Bartsch“. Auch er war einer unserer Autoren und ließ uns durch seine Berichte an Etappen seines Lebens („Flucht aus Ostpreußen“ und „Kennen Sie Dänemark?“) teilhaben. Leider wird er sich am Abdruck der letzten beiden Geschichten, die in dieser und der kommenden „Eule“ veröffentlicht werden, nicht mehr erfreuen können. (Margot Hofmann) 27
Tag am See An diesem reich durchsonnten Tag hält mich der See in seinem Bann. Ich schaue träg, gedankenkarg die spiegelglatte Fläche an. Möcht’ Steine übers Wasser flitschen! Sie soll’n den Spiegel ramponieren. Wenn sie so auf das Wasser titschen, auf Wasserringen jubilieren, dann tanzt mein Herz leis jauchzend mit den Kräuselwellen auf dem See. Das Glatte, das der Stein durchschnitt, wirkt fad, wenn ich das Runde seh’. (mit freundlicher Genehmigung der Autorin Samira Schogofa) „Eiswoog im Sommer“ (Dagmar Schölzke) 28
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