DIE EULE SENIORENZEITUNG - Informationen und Unterhaltung von Ihrem Seniorenbeirat der STADT GRÜNSTADT - Stadt Grünstadt

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DIE EULE SENIORENZEITUNG - Informationen und Unterhaltung von Ihrem Seniorenbeirat der STADT GRÜNSTADT - Stadt Grünstadt
Sommer

      DIE EULE
        SENIORENZEITUNG
         Informationen und Unterhaltung
von Ihrem Seniorenbeirat der STADT GRÜNSTADT

47. Ausgabe                          Juni 2021
DIE EULE SENIORENZEITUNG - Informationen und Unterhaltung von Ihrem Seniorenbeirat der STADT GRÜNSTADT - Stadt Grünstadt
Inhaltsverzeichnis

Seite 3              Impressum

Seite 4              Vorwort des Vorsitzenden

Seite 5 - 6          Bericht über das Projekt „Gemeindeschwesterplus“
                                                 (Birgit Langknecht)

Seite 7 – 8          Treffs, Veranstaltungen und Infos für Senioren

Seite 9 – 10         Das Alte Rathaus            (Richarda Eich)

Seite 11 – 12        Grünstadt soll schöner werden

Seite 13             Aus der Redaktion

Seite 14             In eigener Sache – Austräger gesucht!

Seite 15             Leserbrief

Seite 16             Die luca-App im Landkreis Bad Dürkheim

Seite 17             Pälzer Rätsel               (Walter Rupp)

Seite 18             Altersratschläge            (Wolfang E. Schaefer)

Seite 19 – 20        Der Geruch von Freiheit     (Helga Licher)
Seite 20             Kerscheplotzer

Seite 21             Dummheit                    (Gisela Darrah)

Seite 22             Hindernisse                 (Dr. Heinz Weber)

Seite 23             Tante Julche & ehrn Neffe   (Adolf Zindel)
                     Zeitgeist                   (Gisela Darrah)

Seite 24 – 25        Die Erde spricht            (Hilde Philippi)

Seite 26 – 27        Geschichten aus Dänemark (Sigurd Bartsch)

Seite 28             Tag am See                  (Samira Schogofa)
                     Eiswoog im Sommer           (Dagmar Schölzke)

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DIE EULE SENIORENZEITUNG - Informationen und Unterhaltung von Ihrem Seniorenbeirat der STADT GRÜNSTADT - Stadt Grünstadt
Impressum

Herausgeber:       Stadt Grünstadt
                   vertr. d. Bürgermeister Klaus Wagner
                   Kreuzerweg 2
                   67269 Grünstadt
                   Tel: 0 63 59 – 8 05-0
                   Fax: 0 63 59 – 8 05-500

Verantwortlicher im Sinne des Presserechts (V.i.S.d.P):
                    Stadt Grünstadt
                    Ordnungs- und Sozialabteilung
                    Seniorenbeirat
Redaktion:         verantwortlicher Redakteur:
                   Wolfgang Hofmann
                   hofmann-gruenstadt@t-online.de
                   Tel: 0 63 59 – 63 98
                   Internetadresse:
                   www.gruenstadt.de/sv_gruenstadt/Rathaus/
                   Grünstadter Beiräte/Seniorenbeirat
                   Die Beiträge geben ausschließlich die Meinung
                   der Verfasser wieder.
Technische Realisierung und Betrieb:
                   GemeindebriefDruckerei
                   Martin-Luther-Weg 1
                   29393 Groß Oesingen
                   Tel: 0 58 38 – 99 08 99
                   Fax: 0 58 38 – 99 089 09
                   E-Mail: info@gemeindebriefdruckerei.de
Datenschutzbeauftragte:
             Andrea Braun, c/o Stadtverwaltung Grünstadt

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Vorwort
Liebe Leserin und lieber Leser,
auch wir sind immer noch im Lockdown, haben aber trotzdem für Sie
die „Eule“ 47 produziert. Wir hoffen, Ihnen ein bisschen Freude beim
Lesen dieser Sommer-„Eule“ nach Hause zu bringen. Lesen Sie bitte
auf den Seiten 7 und 8 die Hinweise zu Terminen, die stattfinden,
aber auch zu denen, die leider immer noch ausfallen müssen.
Tipp: Ausschneiden und an Ihr Brett für Wichtiges.
Es wurden auch in dieser „Eule“ wieder Gedichte, Geschichten aus
aller Welt, Rätsel, ein Rezept und einige Bilder, die zum Nachdenken
und manche auch zum Handeln anregen sollten, für Sie
zusammengestellt.
Ich bedanke mich bei allen Mitstreitern; Anfang Mai fand unsere
letzte Video-Konferenz statt, bei der wir die aktuelle Lage in
Grünstadt besprochen haben. Einen nächsten Termin haben wir
Anfang Juni - und die Hoffnung, dass wir uns im Juli zum ersten Mal
im Jahr 2021 wieder persönlich treffen werden. Der Termin für das
E-Bike-Training am 04.05.2021 musste ja leider auch ausfallen; ich
werde die Interessenten informieren, wenn es einen neuen Termin
gibt.
Wenn Sie uns kennen lernen möchten, sobald es CORONA wieder
zulässt, besuchen Sie uns an jeden ersten Dienstag im Monat ab
10:00 Uhr im Weinstraßencenter im 1. Obergeschoss Sitzungs-
zimmer. Der Aufzug kann genutzt werden, bitte beim Wohnungsamt
klingeln. Wenn Sie Fragen haben, bei denen wir Ihnen helfen
können, melden Sie sich gerne. Mit Artikeln bei der Redaktions-
adresse Eule.
Meine Rufnummer Fon: 063596900              oder
Email FriedelSchindler@aol.com
Schindler Friedrich
Vorsitzender Seniorenbeirat
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Aktueller Bericht über das Projekt „Gemeindeschwesterplus“
Nachdem wir bereits im September 2020 in der „Eule“ 44 über die
„Gemeindeschwesterplus* im Landkreis Bad Dürkheim berichteten und unseren
Lesern Frau Birgit Langknecht vorstellten, wollten wir bei ihr nachfragen, wie
das Projekt angenommen wird und wie sich ihre Tätigkeiten im Kreis konkret
entwickelt haben. Frau Langknecht stand gerne zur Beantwortung unserer
Fragen bereit – herzlichen Dank dafür!

Frau Langknecht, es würde uns interessieren, wie zahlreich Ihr Angebot
zur Unterstützung und Alltagserleichterung von den über 80jährigen, die
noch selbstbestimmt leben können, bisher in Anspruch genommen
wurde.

Das Angebot der GemeindeschwesterPlus wird bisher, insbesondere in der
Stadt Grünstadt und den Stadtteilen Sausenheim und Asselheim, in denen
Anfang d. J. alle über 80-jährigen von der Kreisverwaltung schriftlich über das
Angebot informiert wurden, sehr rege angenommen. In den Orten der
Verbandsgemeinde Leiningerland konnte ich durch meine dort im letzten Jahr,
coronabedingt, veranstaltete „Dorfplauderei“ zahlreiche Menschen erreichen.
Die Anzahl der Klienten zu denen mehr als einmaliger Kontakt
besteht/bestand, bewegt sich zwischenzeitlich im 3-stelligen Bereich und es
kommen immer wieder neue dazu.
Bezüglich Hilfe bei der Corona-Impfanmeldung bin ich 2021 in den ersten 5
Monaten knapp 50mal aktiv geworden.
Benötigt die genannte Personengruppe Hilfe zum Herstellen der Kontakte
z.B. mit den örtlichen Pflegestützpunkten? Oder regeln die Senioren das
noch weitestgehend selbst?
Die ggf. erforderliche Herstellung eines Kontaktes mit dem Pflegestützpunkt
schaffen die Personen bzw. deren Angehörige meist noch selbst, häufig ist
Information über dessen Tätigkeitsfeld und die Weitergabe der
Telefonnummern ausreichend; wobei ich auch dabei unterstützen würde, falls
erforderlich. Die Zusammenarbeit mit dem Pflegestützpunkt Grünstadt ist in
beide Richtungen sehr unkompliziert.
Da eine Beratung u. Info auch zu Hause stattfinden können, wird das auch
mal ausgenutzt, um Besuch zu bekommen oder ein Pläuschchen halten
zu können? – Oder wird die Telefonische Beratung bevorzugt?
Die Hausbesuche werden eindeutig bevorzugt und sind aus meiner Sicht
sinnvoller, da sich die Menschen im gewohnten Umfeld wohler fühlen und so
schneller ein vertrauensvoller Umgang entstehen kann.

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Es gibt mir einen direkten Einblick in die individuellen Lebensumstände,
wodurch sich die Interventionsbedarfe schneller erfassen lassen.
Es zeigte sich mir aber in einer Schlüsselsituation, dass die Generation der
über 80-jährigen, in den wenigsten Fällen „einfach so“ um einen Hausbesuch
bitten. Ein Mann sagte einmal gegen Ende eines Hausbesuchs, dass es ihm
so gut gefallen habe, dass er sich überlegen müsse aus welchem Grund er
einen weiteren Besuch bekommen könnte. Daraus habe ich gelernt und teile
nun mit, dass es nicht immer einen greifbaren Anlass bräuchte, um einen
Besuch der GemeindeschwesterPlus zu bekommen, Einsamkeit ist auch ein
Grund. Daraus haben sich einige Kontakte ergeben, bei denen eben auch mal
nur geplauscht wird.
Wird es nach Ablauf der „Projektzeit“ für Sie ein weiteres Wirken als
GemeindeschwesterPlus in Grünstadt geben?
Von meiner Seite liebend gerne, das ist jedoch nicht meine Entscheidung,
sondern die der Kreisverwaltung Bad Dürkheim.
Es heißt jedoch im gerade abgeschlossenen Koalitions-/Zukunftsvertag der
neuen Landesregierung Rheinland-Pfalz 2021-2026:
„Die rheinland-pfälzische GemeindeschwesterPlus ist ein Erfolgsprojekt,
welches wir ausbauen und flächendeckend einführen. Wir werden einen
stufenweisen Ausbau umsetzen. Wir streben an, den Ausbau dann mit 54
Gemeindeschwestern innerhalb der Legislaturperiode abzuschließen.“
Während Ihres kompletten Berufslebens standen Sie in Kontakt zu
sowohl psychisch als auch körperlich erkrankten Menschen über-
wiegend im fortgeschrittenen Lebensalter. Können Sie sich eine andere
Tätigkeit, ohne soziale Komponente vorstellen?
Nein, ich liebe den Kontakt zu und die Kommunikation mit Menschen und
möchte diesen helfen und sie unterstützen, daher wäre eine Tätigkeit ohne
diese Aspekte für mich undenkbar.
Welchen Rat können Sie der Personengruppe, die in Ihren Zuständigs-
keitsbereich fällt, für die Zukunft geben?
Achten Sie auf eine gesunde Ernährung, bewegen Sie sich aus-
reichend, pflegen Sie die sozialen Kontakte zu Ihren Mitmenschen und
machen Sie sich die Zeit so schön wie es geht!
Wenn Sie merken, dass Sie in manchen Bereichen nicht mehr so gut klar
kommen, warten Sie nicht zu lange, sich Beratung und Hilfe zu holen, denn mit
Defiziten zu leben beschleunigt den Eintritt der Pflegebedürftigkeit.

Frau Langknecht ist telefonisch unter 0 63 22 – 961-9126 oder mobil unter
01 51 – 189 77 185 erreichbar.

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Treffs, Veranstaltungen und Infos für Senioren
Coronabedingt gibt es aus dem Verteilgebiet der „Eule“ (Stadt
Grünstadt/Asselheim/Sausenheim) noch wenig Neues zu berichten.
In den letzten Tagen kehrte aufgrund sinkender Inzidenzen jedoch
nach und nach wieder ein Hauch von Normalität in unser Leben ein.

CabaLela Grünstadt
Gute Nachrichten aus dem CabaLela!
Seit dem 2. Juni hat unser Grünstadter Schwimmbad wieder
geöffnet und steht den Bürgern der Stadt und den umliegenden
Gemeinden über den Sommer zur Verfügung. Aktuelle
Öffnungszeiten und Abstands- sowie Hygieneregeln sind auf der
Homepage des Cabalela www.cabela.de aufgeführt.
Da Kontaktdaten der Besucher erhoben werden müssen, empfehlen
Stadt Grünstadt und Stadtwerke die Verwendung der luca-App zur
Registrierung Ihres Besuchs. Weitere Infos hierzu unter auf Seite 16
dieser „Eule“.

Informationen der Stadtverwaltung Grünstadt
Grünstadter Weinwettstreit
Wie schon vorherzusehen war, fällt der Grünstadter Weinwettstreit –
eigentlicher Termin 23. Bis 26. Juli 2021 – in diesem Jahr zum 2. Mal
in Folge aus. Die amtierende 70. Weingräfin Saskia Herkelrath aus
Obrigheim bleibt ein weiteres Jahr im Amt.
Wiedereröffnung der Stadtbücherei Grünstadt
Seit dem 18. Mai 2021 ist die Stadtbücherei Grünstadt im
Ausweichquartier im Brauhaus zu folgenden Zeiten geöffnet:
Dienstag:      14:30 – 19:00 Uhr
Mittwoch:      14:30 – 19:00 Uhr
Donnerstag:    09:00 – 12:00 Uhr und 14:30 – 19:00 Uhr
Freitag:       14:30 – 19:00 Uhr
Samstag:       10:00 – 13:00 Uhr

Bitte beachten Sie, dass Maskenpflicht sowie eine Eintritts-
beschränkung auf max. 10 Personen bestehen. Die Abstandsregeln
(1,5 Meter Mindestabstand) sind einzuhalten.

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Museum im Alten Rathaus (Hauptstrasse 84)
Auch das Museum im Alten Rathaus muss coronabedingt noch
geschlossen bleiben. Daher wird die noch laufende Sonder-
ausstellung über die Zuckerfabrik Offstein verlängert. Auf der
Homepage des Museums sind Vorträge zu diesem Thema, die leider
ausfallen mussten, als Podcast abrufbar. Schauen Sie doch mal auf
https://museum-im-alten-rathaus-gruenstadt.hpage.com/
veranstaltungen.html
vorbei.

Protestantische Kirchengemeinde Grünstadt
         Sonntags um 10 Uhr finden öffentliche Gottesdienste in
         der protestantischen Kirchengemeinde Grünstadt statt.
         Wer teilnehmen möchte, muss sich am Samstag zwischen 9
und 11 Uhr telefonisch unter 0 63 59 – 22 53 oder via Mail bei
Pfarramt.Gruenstadt.1@evkirchepfalz.de melden. Die Anmeldung ist
zwingend erforderlich. Dabei werden die persönlichen Kontaktdaten
erhoben und für 3 Wochen aufbewahrt, um die staatliche Forderung
nach einer möglichen Nachverfolgung von Infektionsketten zu
erfüllen. Es ist Pflicht, die Kirche mit Maske zu betreten und die
wegen des Mindestabstandes von 2 Metern ausgewiesenen
Sitzplätze zu benutzen (Platzeinweisung).

Pfarrei Hl. Elisabeth, Katholische Kirchengemeinde
          Aufgrund des mit der Landesregierung vereinbarten
          Schutzkonzepts des Bistums Speyer kann momentan nur
          eine begrenzte Zahl von Besuchern Gottesdienste
mitfeiern. Die Gläubigen müssen sich dazu bis zu zwei Tage zuvor
bzw. bis jeweils Freitag, 11 Uhr, anmelden, Tel. 0 63 59 – 22 95 oder
pfarramt.gruenstadt@bistum-speyer.de. Dabei werden die Kontakt-
daten erfasst, die zur Verfolgung möglicher Infektionen drei Wochen
aufbewahrt und dann vernichtet werden.

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Das Alte Rathaus                                              (Richarda Eich)

Wir bedanken uns bei Frau Richarda Eich für den nachfolgenden
Gastbeitrag und freuen uns auf weitere interessante Artikel zur
Historie unserer Stadt.

Zu meiner Person: Mein Name ist Richarda Eich, ich habe mit meinem Mann
zusammen über 40 Jahre das Modehaus Eich geführt. Seit unserem
Ruhestand bin ich ehrenamtlich im Altertumsverein tätig. Ich organisiere den
Museumsdienst, d.h. Ich sorge dafür, dass immer eine Person während der
Öffnungszeiten des Museums vor Ort ist, um Fragen der BesucherInnen zu
beantworten, ich bin auch selbst oft im Museum. Des Weiteren biete ich im
Namen des Altertumsvereins Führungen zur Stadtgeschichte sowie zum
jüdischen Leben in unserer Stadt an, Termine auf Absprache. Das bot sich an,
da mein Hobby seit über 40 Jahren das Sammeln von Ansichtskarten, Fotos
und allem aus Papier über Grünstadt ist. Auf Grund der Pandemielage dürfen
Museumsöffnung und Führungen zur Zeit nicht stattfinden. Deshalb möchte
ich Ihnen in der Eule nach und nach die historischen Gebäude unserer
Heimatstadt vorstellen. Meine Informationen stammen im Wesentlichen aus
den Büchern von Herrn Walter Lampert, aber auch von Emil Müller, dem
Gründer des Altertumsvereins, sowie den Herren Feßmeyer und Blankenheim.

Beginnen möchte ich mit dem Alten Rathaus.

Das Alte Rathaus befindet sich in der Hauptstraße 84. Es wurde
erbaut um 1600, der ganze untere Teil soll Markthalle gewesen sein.
Es ist bekannt, dass die gemeindlichen und gerichtlichen
Angelegenheiten der Stadt im Alten Rathaus behandelt wurden. Das
Gebäude wurde mehrfach umgebaut. Hinter der Martinskirche
befindet sich ein Epitaph für den Schultheiß Johann Conrad
Fabricius, der sich auf der Treppe des Rathauses zu Tode stürzte.
Es wird berichtet, dass Bücher beim Durchmarsch von Grünstadt von
der Treppe des Alten Rathauses eine Ansprache an die Bevölkerung
gehalten hat. Wie das Gebäude mit der Freitreppe genau aussah,
wissen wir nicht.

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Im Hof des Alten Rathauses befindet sich ein alter Türsturz mit der
Jahreszahl 1811, wahrscheinlich wurde damals die Treppe entfernt
und der Türsturz kam über den Eingang. 1906 fand der nächste
Umbau statt, das Uhrtürmchen über dem Eingang wurde nach oben
versetzt. Fenster und Türen wurden wieder verändert. Wer genau
hinschaut, erkennt an der Ost-und Südseite Renaissance-Fenster.
Im Türmchen befindet sich die wahrscheinlich älteste Glocke der
Stadt, sie kam in der Franzosenzeit nach Grünstadt und soll aus
Dirmstein stammen. Bis zum Umbau 1906 war das Feuerwehrauto
der Stadt im rechten Teil des Untergeschosses untergebracht, es
zog dann um in das Spritzenhaus auf dem Luitpoldplatz. Die
Verwaltung der Stadt befand sich im Alten Rathaus, bis es an
Heiligabend 1944 durch Bomben beschädigt wurde. Die Verwaltung
zog dann in den Kreuzerweg, wo sie sich bis heute befindet. Im Alten
Rathaus befindet sich im ehemaligen Ratssaal das Trauzimmer der
Stadt, außerdem findet sich im Erdgeschoß die Tourist-Info. Der
Altertumsverein hat im 1. Und 2. Stockwerk Platz für das Museum
und sein Archiv gefunden.

Das Alte Rathaus 1905…                      … und heute

                                 10
Grünstadt soll schöner werden – Stolpersteine auf dem Weg
zur sauberen und barrierefreien Stadt
Was der jüngeren und mobileren Generation vielleicht auf den ersten
Blick nicht auffällt, uns Älteren jedoch schon: in Grünstadt ist in
Sachen Sauberkeit und Barrierefreiheit an einigen Ecken noch Luft
nach oben.

                            Dieses Foto wurde am 11.05.21 auf-
                            genommen, die Entsorgung der Plastik-
                            Wertstoffsäcke erfolgte allerdings erst am
                            18.05., also erst eine Woche später!
                            Somit war in diesem Bereich der
                            Bürgersteig eine Woche lang blockiert und
                            die gelagerten Müllsäcke boten – von der
                            Optik mal abgesehen – wunderbaren
                            Nährboden für Schädlinge aller Art.

                            Stellen wir uns vor, alle Haushalte würden
                            ihren Müll eine Woche vor Leerung auf die
                            Straße stellen…!
(Foto: Friedel Schindler)

                            In Punkto Barrierefreiheit spricht dieses
                            Bild für sich – hier ist Fußgänger-Slalom
                            inklusive Wechsel auf die Fahrbahn
                            angesagt.

                            Aufgenommen am 15.05.2021

(Foto: Klaus Schönberg)

                                   11
Mit einem Rollator oder Kinderwagen ist
                          man beim Ausweichen gezwungen, auf
                          die    Fahrbahn     zu   wechseln    –
                          Gefahrenstelle!

                          Aufgenommen am 15.05.2021

(Foto: Klaus Schönberg)

                                       Abfallender     Bürgersteig,
                                       Stromkasten und darüber
                                       hinaus ragender Papierkorb
                                       – gleich mehrere Gefahren-
                                       stellen auf einmal.

                                       Aufgenommen am
                                       15.05.2021

(Foto: Klaus Schönberg)

Wir alle können auf verschiedene Weise dazu beitragen, das
Zusammenleben in Grünstadt für alle Gruppen möglichst angenehm
zu gestalten. Dabei sollten stets die „Schwächeren“ im Fokus stehen
– und jeder kann ganz schnell zu den „Schwächeren“ gehören und
auf die Rücksichtnahme der Anderen angewiesen sein. Bitte helfen
Sie alle mit, das können wir nur zusammen schaffen!

                                12
Herzlichen Dank an alle Autoren –
Ihre Meinung ist uns wichtig
In eigener Sache
… und noch eine „Corona-Eule“! Bis zum Redaktionsschluss dieser
Ausgabe hatte uns das Virus fest im Griff. Schrittweise geht’s jedoch
wieder in Richtung Normalität!
                `S hott e bissche länger gedauert…

Trotzdem haben wir versucht, für Sie wieder eine bunte Mischung
zusammenzustellen und wir hoffen, dass Ihnen die „Eule“ auch
dieses Mal gefällt. Wir freuen uns über Lob, Tipps, Verbesserungs-
vorschläge und Kritik – kurz gesagt, Ihre Meinung zur „Eule“.
Es ist wirklich großartig, wie Sie, liebe Leser, uns nach wie vor mit
Artikeln und Beiträgen unterstützen. Mittlerweile wird die „Eule“ auch
über die Grünstadter Stadtgrenzen hinaus gelesen und so finden Sie
in dieser Ausgabe unter anderem Beiträge aus Altleiningen und
Frankenthal, für die wir uns herzlich bedanken.
Die Anregung, „mehr vunn unsere schänne Pälzer Sprooch“ in der
„Eule“ zu bringen, nehmen wir gerne auf.
Bitte beachten Sie, dass sich das Redaktionsteam eine Auswahl der
Einsendungen vorbehält.
                                  13
Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion.
Bei Abdruck von Beiträgen werden Vor- und Zuname des Autors
genannt.
Ansprechpartner für alle Belange der „Eule“ ist Wolfgang Hofmann,
Lisztstrasse 3, 67269 Grünstadt, Tel. 0 63 59 – 63 98,
hofmann-gruenstadt@t-online.de

Falls Sie etwas spenden wollen, dann bitte mit dem Vermerk
„Seniorenbeirat – die Eule“ an
Stadtverwaltung Grünstadt
Sparkasse Rhein-Haardt
IBAN     DE62 5465 1240 0010 0162 93
BIC      MALADE51DKH

     Wir brauchen Hilfe! Dringend – Dringend – Dringend

Für verschiedene Straßen in Sausenheim werden Austräger für die
„Eule“ gesucht. Insgesamt sind 132 Exemplare zu verteilen. Wer
möchte uns unterstützen?

Angelgasse         15 Ex.           Auf der Hohl        5 Ex.
Bärenbrunnenstraße 12 Ex.           Böhlgasse           3 Ex.
Hintergasse         4 Ex.           Kirchgasse          2 Ex.
In den Maulgärten  16 Ex.           Rathausstraße      17 Ex.
In der Osterau      7 Ex.           Raiffeisenstraße    3 Ex.
Schloßbergstraße   13 Ex.           Silchergasse        2 Ex.
Triftweg            6 Ex.           Untertorstraße     18 Ex.

Dem langjährigen Austräger, der den Bezirk leider aus gesund-
heitlichen Gründen aufgeben muss, gilt unser ganz herzlicher Dank
für die immer zuverlässige Unterstützung.

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Leserbrief
Zum Thema „Umbau des bestehenden Radweges von Grünstadt nach
Obersülzen“ erreichte uns ein Leserbrief von Herrn Harald Hermann.

Der Stadtrat Grünstadt, die glorreichen 15, „das Quadrat der
Spezialisten“ hat mal wieder zugeschlagen.
Nicht zu fassen, aber wahr, der Radweg nach Obersülzen wird
zurückgebaut. Die Anhänger des motorisierten Verkehrs haben in
Grünstadt die Oberhand. Grünstadt ist eine Autofahrerstadt.
Wir befinden uns im Jahr 2021 n.Chr.
Die ganze Republik baut Radwege, um die Klimaziele zu erreichen.
Ganz Deutschland? Nein! Eine pfälzische Kommune hört nicht auf,
die Radwege zu boykottieren. Sie leisten Widerstand, und das Leben
in der Stadt Grünstadt wird immer gefährlicher.
Man muss sich das mal vorstellen, da wird ein intakter und sicherer
Radweg bewusst unterbrochen, um an Grundstücke Ein- und
Ausfahrten zu bauen. Zumal diese Grundstücke bequem von der
Dieselstraße angefahren werden können. Das ist kein Radweg mehr,
das ist ein Spießrutenlauf.
Wer haftet, wenn ein Unfall passiert – der Stadtrat, der diese
wahnsinnige gefährliche Situation genehmigt hat? Der Radfahrer,
der einen vermeintlich sicheren Radweg befährt? Oder der
Grundstückseigentümer? Ich hoffe für alle Beteiligten, dass ein
solcher Fall nie eintreten wird. Wenn doch, wer hat da noch ein reines
Gewissen?

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Aktuelle Information des Landkreises Bad Dürkheim:
Die luca-App
Als eine von sechs Modellregionen in Rheinland-Pfalz setzt der
Landkreis Bad Dürkheim seit 12.04.2021 die „luca-App“ ein.
Die luca-App ermöglicht eine digitale Nachverfolgung von
Kontaktpersonen bestätigter COVID-19-Fälle – per Smartphone im
direkten Austausch mit dem zuständigen Gesundheitsamt. Ziel der
App ist es, Kontakte lückenlos zu dokumentieren und fehleranfällige
und möglicherweise unvollständige Papier-Kontaktlisten zu
ersetzen. Das entlastet nicht nur das Gesundheitsamt bei der
Kontaktnachverfolgung, sondern        auch Einrichtungen       und
Unternehmen, die verpflichtet sind Personendaten aller Gäste,
Teilnehmer oder Kunden in einem Kontaktnachweis zum Zwecke der
Kontaktnachverfolgung zu erfassen.
Wer sich die luca-App herunterlädt, gibt einmalig in der App seine
Kontaktdaten an und kann dann beispielsweise bei einem
Restaurantbesuch sein Smartphone vorzeigen. Durch den Scan
eines QR-Codes werden diese automatisch und verschlüsselt
erfasst. Die entsprechenden Daten können im Infektionsfall dem
Gesundheitsamt elektronisch übermittelt werden, die Mitarbeiter in
der Kontaktnachverfolgung sehen dann sofort, mit wem die infizierte
Person in den vergangenen Tagen Kontakt hatte. So bleibt dem
Gesundheitsamt        die       umständliche         herkömmliche
Kontaktnachverfolgung erspart und die Nutzer der App können
umgehend informiert werden, dass sie Kontakt zu einer infizierten
Person hatten.
Die Nutzung der App, die auf allen gängigen Smartphones läuft, ist
für alle Bürger sowie teilnehmende Einrichtungen und Betriebe
kostenfrei.
Verfügbar ist die luca-App für Android, iOS und als WebApp.

Weitere Informationen finden Sie unter

https://www.luca-app.de/

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(Walter Rupp)

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Zehn Ratschläge zur Erhaltung der mentalen Robustheit im Alter

Der wichtigste Grundsatz: Ein gesunder Optimismus und eine positive
Lebenseinstellung sowie geistige und körperliche Aktivität wirken
lebensverlängernd.
2.
Strukturiere Dir jeden Tag mit Aufgaben, die Du Dir stellst.
3.
Schaue abends auf den vergangenen Tag zurück und sei zufrieden, wenn er
nicht nutzlos war.
4.
Freue Dich abends auf die Aufgaben, die Du Dir für den nächsten Tag
vorgenommen hast.
5.
Freue Dich auf Dinge in den nächsten Tagen oder Wochen, vielleicht ein
besonderer Film im Fernsehen oder ein Besuch im Konzert oder Kino.
6.
Für kommende Ereignisse, wie ein Besuch der Familie oder eine Urlaubsreise,
pflege die Erwartung und die Vorfreude.
7.
Pflege ein Hobby oder eine Leidenschaft wie vielleicht als Bücherfreund, als
Heimwerker oder Gärtner, als Sammler oder als Fotograf, jedenfalls etwas
mehr als der Stammtischbesuch oder Dauerfernsehen.
8.
Lerne immer wieder Neues: am Computer oder mit Fremdsprachen oder mit
sonstigen Fähigkeiten.
9.
Erhalte Dir Deine guten Erinnerungen, vielleicht auch durch Blättern in alten
Fotoalben. Die weniger guten Erinnerungen blende einfach aus oder wende
sie zum Besseren.
10.
Erfreue Dich auch an einfachen Dingen, wie an besonderen Blumen, an
schönen Bildern und an guter Musik.
    Merke: Ein träger Kopf ist die Werkstatt des Teufels
            und der Teufel heißt „Alzheimer“!
                            (George Carlin)

(Wolfgang E. Schaefer)
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Der Geruch von Freiheit….                                (Helga Licher)

Es muss in meinen Genen liegen, dass ich einem Campingurlaub so
gar nichts abgewinnen kann. Bereits in meiner frühesten Kindheit
habe ich lieber am Küchentisch gesessen und gemalt, während
meine Geschwister mit Begeisterung Zelte und Butzen gebaut haben
und ihre Ferientage in dunkel verhangenen Höhlen verbracht haben.
„Jahr für Jahr fahren Millionen Menschen zum Campen, warum
sollten wir das nicht auch mal ausprobieren?“
Alarmiert horche ich auf. Meine Hoffnung, unseren diesjährigen
Sommerurlaub in einem kleinen schnuckeligen Hotel an der
italienischen Adria verbringen zu können, schwindet auf der Stelle.
Mein Mann möchte zurück zur Natur. Er möchte die Zivilisation hinter
sich lassen und seinen Urlaub stattdessen in freier Wildbahn
verbringen. Kurz gesagt: er möchte, dass wir die kostbarsten
Wochen des Jahres in einem Zweimannzelt verbringen, unser
müdes Haupt auf einer Luftmatratze zur Ruhe legen und unser
Mittagessen, statt von unseren guten Porzellantellern, aus einer
Konservendose löffeln. Der Gedanke an einen aussichtslosen Kampf
mit Mücken und anderem Ungeziefer lässt mich erschauern. Ich bin
durchaus naturverbunden, aber meine Liebe zur Natur stößt bei
dieser Vorstellung schnell an ihre Grenzen.
Ich brauche nach dem Aufstehen eine heiße Dusche und vor allen
Dinge Ruhe bei meiner Morgentoilette. Ich kann es nun mal nicht
leiden, wenn mir gleich ein Dutzend Augenpaare beim Zähneputzen
zusehen, während im Waschbecken nebenan die Wäsche einer
Großfamilie gewaschen wird.
„Camping ist eine Lebenseinstellung“, sagt mein Gatte und schwärmt
von Lagerfeuerromantik, sternklaren Nächten und traumhaften
Sonnenaufgängen. „Du wirst morgens vom Gezwitscher der Vögel
geweckt und nicht vom Klingeln deines Weckers.
Campen hat einfach den Geruch von grenzenloser Freiheit und
Abenteuer und bringt uns unsere verbrauchte Energie zurück.“

                                 19
„Ich weiß“, antworte ich.
Als unser Nachbar letzte Woche vom Zelturlaub zurückkam, hing der
Geruch nach Freiheit noch wochenlang in seinen Klamotten.
Das war nicht gerade angenehm…
Mein Mann kann das nicht verstehen. Für ihn gibt es nichts
Schöneres als im Einklang mit der Natur zu leben.
„Camper sind nicht zimperlich. Für eine gewisse Zeit kann man
schon mal auf Komfort verzichten. Auf einer Luftmatratze schläft man
gar nicht so schlecht. Man muss es einfach erlebt haben“, meint er.
Nun ja, vielleicht würde ja sogar ich es schaffen auf mein bequemes
Bett zu verzichten aber vierzehn Tage ohne Badewanne
auszukommen, würde mir schon sehr schwerfallen.
An den Geruch von Freiheit und Abenteuer muss ich mich wirklich
noch gewöhnen…

Kerscheplotzer – ääfach guud!

                               5 alde Milchweck, ¼ Lidder Milch,
                               125 g Butter, 3 Eigelb, 150 g Zucker,
                               1 Teelöffel Zimd, 2 TL Kakao,
                               100 g gemahlene Hasselniss,
                               1 Kilo Kersche (ganz wichdisch: Stää
                               drinnlosse!),
                               3 Eiweiß unn Fett unn Weckmehl fer
                               die Kucheform.

Als erschdes die Kucheform/Springform einfette unn mit Weckmehl
aussträäe.
Dann die in Würfel geschniddene Milchweck in de Milch eiweiche.
Butter, Eigelb unn Zucker schaumich rühre unn die reschdliche
Zutaate bis uffs Eiweiß dezugewwe. Eiweiß steifschlaache und leicht
unnerhewwe.
Bei 175 – 200 Grad Umluft ungefähr ä Stunn backe, je nooch
Backeigenschafte vumm Owwe.

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Dummheit                                                (Gisela Darrah)

Generationen von Lehrern und Eltern haben sich bemüht, uns
glauben zu machen, es könnte sich plötzlich herausstellen, dass wir
dumm sind.
Sie dachten, dass Kinder sich dann mehr anstrengen würden. Bis zu
einem gewissen Grad war das auch erfolgreich, wir strengten uns
wirklich an. Aber wehe, es passierte ein Missgeschick und wir
machten Fehler! Dann witterten wir Anzeichen des furchtbaren
Tatbestands: Wir waren dumm!
Dieser Gedanke, einmal aufgenommen ins kindliche Gehirn, wirkte
wie Gift. Warum erst dieses oder jenes versuchen? Dazu reicht mein
Intellekt oder meine Begabung oder meine Ausdauer bestimmt nicht
aus. Der Selbstzweifel als Volkscharakter der Deutschen versorgte
und versorgt noch ganze Heerscharen an Therapeuten mit Arbeit
und Brot. Aber lässt sich dieser Gedanke wieder auslöschen aus den
grauen Zellen? Abspeichern in den Papierkorb und dann den
Papierkorb leeren? Mühsames Training nach dem Motto: „Ich liebe
mich selbst“ kann große Verbesserungen im Wohlbefinden
hervorbringen. Aber ungeschehen kann es die negativen
Beeinflussungen nicht mehr machen.
Alle Menschen – von wenigen Ausnahmen abgesehen – sind etwa
gleich intelligent. Fähigkeiten und Fertigkeiten geistiger Art können
trainiert werden und sich entwickeln. Der Irrglaube von Intelligenz
und Dummheit als Erbanlagen, die unwiderruflich feststehen, bringt
Eltern, Lehrer und Kinder dazu, Bildung gar nicht erst anzustreben
und die ganze Vielfalt der Möglichkeiten nicht zu entdecken.
(aus dem Büchlein „Gedankensplitter“)

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Hindernisse                                                    (Dr. Heinz Weber)

Du wolltest heute Rasen mäh’n
doch Hinderniss‘ im Wege stehn.
Die Sonne brennt vom Himmel heiß
und dämpft erheblich deinen Fleiß.
Da bleibst du lieber etwas sitzen,
anstatt beim Mähen stark zu schwitzen.
Du sagst dir dann, für diese Plag,
ist morgen wohl ein besserer Tag.
Doch falsch gedacht, denn in der Nacht:
Es regnet, Blitz und Donner kracht!
Erst wenn der Rasen wieder trocken,
kannst du dich machen auf die Socken
und tun, was lange aufgeschoben.
Das Wetter ist dann auch zu loben!

Herr Dr. Weber ist am 24. März 2021 im Alter von 96 Jahren verstorben.
Bis ins hohe Alter veröffentlichte er Gedichte aus dem täglichen Leben, zuletzt
das Büchlein „Kunterbunte Verse 5“, das er uns dankenswerterweise für
Veröffentlichungen zur Verfügung stellte.
Durch seine Verse wird er immer im Gedächtnis bleiben.

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Tante Julche & ehrn Neffe                               (Adolf Zindel)

Ledich is die Tante Julche,
achtunverzich wird se sei –
weil se noch so gsund unn rund is,
bild se sich noch ebbes ei.
Sie hot Bsuch heit vunn ehrm Neffe,
der en freie Daach grad hat,
der is nämlich als Primaer
in de Schul drin, in de Schdadt.
Neidisch dut er se betrachte,
wend kään Blick vunn ehrm Gesicht –
unn die Tante Julche lächelt
unn geht aa als wie e Lichd.
„Guter Auguschd“, saat se zu em
„Früher war ich wunnerschää!
Gell, mer merkt des noch, mein Liewer,
des verwischt sich net, nää nää.“
Unn der Auguscht, der Primaner,
nickt ehr dorch sein Zwicker zu:
„Ach, was wär ich glücklich, wann
ich so en Schnorres hätt wie Du!“

Zeitgeist                                             (Gisela Darrah)

Der Zeitgeist, wie der Himbeergeist, ist ein ziemlich gefährlicher
Stoff.
In Maßen genossen, fördert er die Verdauung der aktuellen
Ereignisse. Im Übermaß aber kann er zu Rauschzuständen und
Selbstüberschätzung mit unabsehbaren Folgen führen.
(aus dem Büchlein „Gedankensplitter“)

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Die Erde spricht                           (Hilde Philippi)

Ihr habt mir großen Schmerz bereitet,
habt mich verletzt und ausgebeutet.
Seit ewig hab‘ ich euch gegeben,
was alles ihr gebraucht zum Leben.
Ich gab euch Wasser, Nahrung, Licht,
lang hieltet ihr das Gleichgewicht,
habt urbar mich gemacht, gepflegt,
was ich euch bot, betreut, gehegt.
Doch in den letzten hundert Jahren
ist der Satan wohl in euch gefahren.
Was in mir schlummert, wird geraubt,
weil ihr es zu besitzen glaubt.
Ihr bohrt nach Öl an tausend Stellen,
verschmutzt die Meere, Flüsse, Quellen,
umkreist mich sinnlos Tag und Nacht,
seid stolz, wie weit ihr es gebracht.
Habt furchtbar mich im Krieg versehrt,
kostbaren Lebensraum zerstört,
habt Pflanzen, Tiere ausgerottet,
wer mahnt, der wird von euch verspottet.
Kennt Habgier, Geiz und Hochmut nur
und respektiert nicht die Natur!
Drum werde ich jetzt Zeichen setzen
und euch, so wie ihr mich, verletzen.
Ich werde keine Ruhe geben,
an allen meinen Teilen beben,
schick euch Tsunamiwellen hin,
die eure Strände überzieh’n,
Vulkane werden Asche spei’n,
verdunkelt wird die Sonne sein!

                                 24
Ich bringe Wirbelstürme, Regen,
bald werden Berge sich bewegen,
was himmelhoch ihr habt errichtet,
mit einem Schlag wird es vernichtet!
Und Blitze, wie ihr sie nicht kennt,
lass ich fahren vom Firmament!
Ich kann es noch viel ärger treiben,
drum lasst den Wahnsinn endlich bleiben!
Hört, Menschen, was die Erde spricht, denn ihr braucht sie,
sie braucht euch nicht.
Gefunden an einer Kapelle im Bayrischen Wald von Almut und Wolfgang Reznicek

                             (Indianische Weisheit)

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Geschichten aus Dänemark                               (Sigurd Bartsch)

Die Polizei, Dein Freund und Helfer, auch in Dänemark
Ich war wieder einmal mit einer unserer Jugendgruppen in Nyborg.
Wir waren in zwei Turnsälen untergebracht und versorgten uns
selbst. Am Tage waren wir meistens mit der dänischen Gruppe
unterwegs. So war es denn nach einem Tagesausflug, dass wir erst
am Abend zurückgekommen waren. Nach kurzer Zeit kam einer der
Jugendlichen zu mir und meldete einen Diebstahl. Nach und nach
kamen etwa 10 Jugendliche mit der gleichen Botschaft zu mir. Wir
stellten fest, dass eines der Oberlichter gewaltsam geöffnet worden
war und dort wohl ein Dieb eingestiegen sein musste.

                Ich rief die Polizei an und versuchte mit dem
                Beamten Deutsch zu sprechen. Antwort war: „I
                Tyskland tele wi tysk, i Danmark tele wi dansk!“ (In
                Deutschland sprechen wir Deutsch, in Dänemark
                sprechen wir Dänisch) Also kratzte ich alle
                dänischen Vokabeln zusammen und versuchte, dem
                Mann den Sachverhalt zu schildern. Nur das
verdammte Wort für Diebstahl hatte ich in der Volkshochschule nicht
gelernt! Ich umschrieb und umschrieb bis mir der Schweiß auf der
Stirn stand! Da sagte dieser Staatsdiener am anderen Ende der
Leitung plötzlich in fließendem Deutsch, „ist etwas gestohlen
worden?“ was mich beinahe aus der Fassung gebracht hätte.
Immerhin äußerten sich die Jugendlichen sehr anerkennend über
meine Dänischkenntnisse! Sie hatten die ganze Zeit um mich
herumgestanden.
Als dann die Kripo kam, fingen die genauso an von wegen Dänisch.
Da habe ich dann allerdings gestreikt und siehe da, es ging auch auf
Deutsch. Den Dieb haben übrigens die dänischen Jugendlichen
überführt, nicht die Polizei.

                                 26
Übrigens, der Bäckermeister von gegenüber, bei dem wir unsere
Backwaren holten, redete, nachdem er gemerkt hatte, dass ich etwas
Dänisch verstand, mit großer Inbrunst auf mich ein, so dass ich am
Ende gar nichts mehr verstand.
Dänisch gehört mit Norwegisch, Schwedisch und Färöisch zum
nordgermanischen Zweig der indogermanischen Sprachen. Erst um
1200 herum spaltete sich Dänisch von den anderen ab. Zur gleichen
Zeit wurde im Königsschloss in Nyborg eine erste Verfassung
verabschiedet. Die Färöen und Grönland gehörten noch zu
Dänemark, die Amtssprache dort ist, neben der Landessprache,
Dänisch. In Südjütland wird neben Dänisch auch noch Deutsch
gesprochen, es ist aber keine Amtssprache.
Befassen wir uns noch etwas mit der dänischen Kultur, die unsere
Schwaben nicht entdecken konnten. (Anmerkung: s. vorherige Geschichte)
In Nyborg gab es seiner Zeit ein reges Kulturleben. Abgesehen von
den vielfältigen Angeboten für Jugendliche und Erwachsene im
Fritidzenter, gab es zwei große Harmonieorchester, eine Jazzband
und ein größeres Streichorchester sowie eine Tirolerkapelle.
Außerdem gibt es auch heute noch ein sehr umfangreiches Angebot
der Volkshochschule. Die beiden Harmonieorchester wurden
allerdings zusammengelegt, mangels Nachwuchs.

Bei einem Gang über den Grünstadter Friedhof kam ich am Feld der
Wiesengräber vorbei. Dabei blieb mein Blick an einer der Namensplatten
hängen „Sigurd Bartsch“.

Auch er war einer unserer Autoren und ließ uns durch seine Berichte an
Etappen seines Lebens („Flucht aus Ostpreußen“ und „Kennen Sie
Dänemark?“) teilhaben. Leider wird er sich am Abdruck der letzten beiden
Geschichten, die in dieser und der kommenden „Eule“ veröffentlicht werden,
nicht mehr erfreuen können.
(Margot Hofmann)

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Tag am See

       An diesem reich durchsonnten Tag
       hält mich der See in seinem Bann.
         Ich schaue träg, gedankenkarg
           die spiegelglatte Fläche an.
      Möcht’ Steine übers Wasser flitschen!
       Sie soll’n den Spiegel ramponieren.
      Wenn sie so auf das Wasser titschen,
           auf Wasserringen jubilieren,
     dann tanzt mein Herz leis jauchzend mit
        den Kräuselwellen auf dem See.
      Das Glatte, das der Stein durchschnitt,
       wirkt fad, wenn ich das Runde seh’.

(mit freundlicher Genehmigung der Autorin Samira Schogofa)

          „Eiswoog im Sommer“ (Dagmar Schölzke)

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