L'Officier Biennois de la Société des Officiers Bienne-Seeland - Offiziersgesellschaft Biel-Seeland

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L'Officier Biennois
                 Bulletin
de la Société des Officiers Bienne-Seeland

                     Hiver 2020
                     Winter 2020

Le mot du Président                           3
Editorial                                     7
Vorstand OG Biel-Seeland                      10
Programm 2020/2021                            13
Ankündigung Filmmatinée / Portrait Hamdaoui   14
Analyse des Abstimmungsergebnisses            17
Bericht Combat-Schiessen                      24
Bericht Soirée Gala                           28
Info Verein Bieler Lauftage                   31
Buchbesprechung «Werkstattbericht»            33
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  Das Buch kann zum Vorzugspreis von 25 CHF direkt via
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Der Bieler Offizier
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                    DAS WORT DES PRÄSIDENTEN
                    Geschätzte Kameradinnen und Kameraden,
                    liebe Freunde der OG Biel-Seeland
                    Chers et chères camarades, chers amis de la
                    SO Bienne-Seeland

Der Schock des äusserst knappen Ja von gerade einmal 50.14%
steckte mir noch in den Knochen, als mich die ASMZ 11/2020
erreichte. Mit einiger Spannung interessierte mich, welche
Lehren die SOG aus dieser Beinahe-Niederlage ziehen würde.
Doch weit gefehlt:
«Die Schweizerische Offiziersgesellschaft (SOG) nimmt das
weitsichtige Ja erfreut zur Kenntnis.»1
Est-ce vraiment ce que nous imaginons être un souverain
prévoyant ? Ce résultat presque accidentel fait-il vraiment
plaisir ? Nos ambitions sont-elles déjà tombées si bas que nous
en sommes satisfaits ? Si notre pays doit survivre, une
majorité mince ne suffit pas. C'est pathétique si nous ne
parvenons pas à convaincre une majorité substantielle de la
population de la nécessité d'une force aérienne moderne.
Prétendre le contraire n'est rien d'autre qu'une tromperie.
Mit Verlaub: dieses Ja ist nicht weitsichtig, es ist marginal.
Das Resultat nicht erfreulich, es ist katastrophal. Alles sprach
für einen deutlichen Sieg im Vergleich zum Gripen-Debakel
von 2014: eine fehlerfrei agierende, engagierte und professio-
nelle Bundesrätin Viola Amherd der selbst in linken Kreisen
wählbaren CVP, anstelle eines Bundesrats Ueli Maurer, der als
SVP-Exponent viele Stimmen a priori verschreckte, kein
Herzblut zeigte und mit Flachwitzen glänzte. Eine Grund-
satzfrage – Luftwaffenerneuerung Ja oder Nein – anstelle einer
Teillösung («Tiger-Teilersatz»).

1
 Oberst i Gst Stefan Holenstein, Präsident SOG in der ASMZ 11/2020,
Seite 17.

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 Kameradinnen und Kameraden
 Berücksichtigt bei Einkäufen und Aufträgen unsere Inserenten
 und gebt Euch als Vereinsmitglieder der Offiziersgesellschaft
 Biel-Seeland zu erkennen. Dank unseren treuen Inserenten ist
 die Herausgabe von vier Mitteilungsblättern an unsere
 Mitglieder im Jahr sichergestellt.

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Der Bieler Offizier
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Die grundsätzliche Fragestellung «Zukunft der Luftwaffe» statt
der technischen Diskussion über Triebwerke. Das bis hin zur
GLP geschlossene bürgerliche Lager. Eine Armee, die sich so-
eben in der ersten Mobilisierung seit dem 2. Weltkrieg be-
währte mit einem Brigadier als Medienstar. Unter diesen
Umständen nicht 60% einzufahren, ist schlicht Versagen. Die
Ursachen versuche ich in meiner Analyse zum Abstimmungs-
ergebnis (Seite 17) zu ergründen. Wenn wir nicht in aller
Schärfe Konsequenzen ziehen, riskieren wir, die Debatten-
hoheit in der Sicherheitspolitik nachhaltig zu verlieren.
Mais perdre courage à ce sujet serait tout aussi défaitiste que
de se cacher la tête dans le sable sous les mesures de corona
en vigueur. Avec la chance des braves, en septembre, par-
faitement placé entre deux vagues, nous avons pu vivre deux
grandes occasions : le Tir de Combat (page 24) et la Soirée
Gala (page 28) nous ont donné des moments de camaraderie
dans cette année de quarantaine. C'est ainsi que nous voulons
envisager l'année 2021 : nous ne relâcherons pas nos efforts,
et nous ne nous laisserons pas abattre.
Die OG Biel-Seeland plant im ersten Quartal drei lohnenswerte
Anlässe (Seite 13). Solange erlaubt, werden wir diese,
natürlich mit Schutzkonzepten, auch durchführen. Andernfalls
halten wir, wie wir es als Offiziere gelernt haben, eine
Eventualplanung bereit. Vergessen wir nicht: unsere 141-
jährige Gesellschaft hat härtere Zeiten überstanden als die
unsrigen. Blicken wir kameradschaftlich in die Zukunft. Mit
dem Vorstand freue ich mich auf ein baldiges Wiedersehen –
bis dahin wünsche ich Euch frohe Weihnachten und ein
gesegnetes neues Jahr.

Kameradschaftliche Grüsse – salutations cordiales

Maj i Gst Patrick HOFSTETTER

Président SO Bienne-Seeland

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                EDITORIAL
                Chères lectrices, chers lecteurs
                Geschätzte Kameradinnen und Kameraden

                «Boxen – Ellbögeln – Stüpfe»

Viel ist über die herrschende Corona-Pandemie, welche nach
wie vor auch unser Land mit aller Macht im Griff hat, geschrie-
ben und geredet worden. Das Wort des Jahres ist für mich
jedoch nicht «Covid-19», sondern «gewöhnungsbedürftig».
Denn genau das ist die ganze Lage für uns alle.
Der Chef der Armee, KKdt Thomas Süssli, brachte es an der
Delegiertenversammlung der SOG ganz einfach auf den Punkt:
Früher habe man sich zum Gruss anständig die Hand gegeben,
jetzt werde nur noch mit den Füssen getreten, die Ellbogen
ausgefahren oder geboxt.
In der humorvollen Bemerkung ist eine wichtige Botschaft
enthalten: Treten wir mit den Füssen den Defätismus zu
Boden! Fahren wir die Ellbogen aus und verschaffen wir uns
Platz und Gehör für unsere Anliegen für die Armee am Boden
und in der Luft, für Sicherheit und Freiheit. Viele Menschen in
unserem Land haben bisher unglaublich viel gearbeitet zu-
gunsten der betroffenen Bevölkerung, sie konnten nicht
daheim bleiben und leisteten enormen Einsatz im Sozialwesen
im Bildungswesen, im Gesundheitswesen und in der Armee im
Assistenzdienst.
Und zu guter Letzt: Die Corona-Pandemie ist leider noch nicht
vorbei. Boxen wir uns jetzt noch tapfer durch diese Zeit hin-
durch mit dem konsequenten Einhalten der vom BAG angeord-
neten Massnahmen. Es ist alles nur gewöhnungsbedürftig!
In unserem Land führen vielerorts noch wunderschöne alte und
gepflegte Holzbrücken über Flüsse, teils in Städten, teils in

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den Bergen über tiefe Bergschluchten. Sie alle verbinden Orte,
Kantone oder sogar Länder. Und vor allem verbinden sie
Menschen, damit sie sich trotz Hindernissen begegnen können.
Wir dürfen nicht einfach stehen bleiben. Wir dürfen nicht
resignieren und alle Kontakte aufs Eis legen, auf Kamerad-
schaft verzichten. Wir dürfen uns gegenseitig nicht im Stich
lassen! Winken wir hinüber, rufen wir einen Gruss, bleiben wir
in Kontakt mit andern Menschen, notfalls über symbolische
Brücken wie Telefon, Brief, E-Mail oder Skype. Es ist ein wenig
gewöhnungsbedürftig, doch es funktioniert, es macht meistens
sogar Spass.
Ich wünsche zu den nun für viele
Mitglieder und ihren Angehörigen
gewöhnungsbedürftigen      Fest-
tagen einen Brückenschlag ins
Jahr 2021, das besser wird. Ich
wünsche      positives   Denken,
gefreute Erlebnisse, gemütliche
Stunden, eben Feiertage.
Zum sicher denkwürdigen Jahres-
wechsel ins 2021 wünsche ich
Zuversicht, Zusammenhalt und
Glück.
Bleiben Sie und Ihre Angehörigen
alle gesund!

EXEMPLO DUCEMUS

Es grüsst Sie kameradschaftlich et cordialement

Four Ursula BONETTI, Chefredaktorin

Fotos: © Irg Zimmermann. Reussbrücke bei Hünenberg, Ganterbrücke Wallis

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Kontaktadressen Vorstand und Redaktion
                   Präsident
                   Major i Gst Patrick HOFSTETTER
                   Tf 079 504 70 09
                   Patrick.Hofstetter@bieleroffiziere.ch

                   Vizepräsident
                   Major Yves NUSSBAUM
                   Tf 079 706 83 86
                   Yves.Nussbaum@bieleroffiziere.ch

                   Sekretär
                   Oblt Jann BANGERTER
                   Tf 079 432 46 49
                   Jann.Bangerter@bieleroffiziere.ch

                   Kassier
                   Oblt Olivier P. MÜLLER
                   Tf 079 263 14 64
                   Oliver.P.Mueller@bieleroffiziere.ch

                   Verbindungsoffizier
                   Oberst Peter R. TSCHANTRE
                   Tf 079 330 09 22
                   Peter.Tschantre@bieleroffiziere.ch

                   Verbindungsoffizier Bieler Lauftage
                   Hptm Patrick DEMIERRE
                   Tf 079 231 46 67
                   Patrick.Demierre@bieleroffiziere.ch

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                    Webmaster
                    Hptm Marco SCHLÄPPI
                    Tf 079 786 65 01
                    Marco.Schlaeppi@bieleroffiziere.ch

                    Beisitzer
                    Oblt Pascal GAGGERO
                    Tf 079 228 43 39
                    Pascal.Gaggero@bieleroffiziere.ch

                    Redaktion
                    Four Ursula BONETTI
                    Tf 032 679 02 34
                    Ursula.Bonetti@bieleroffiziere.ch

        Vereinsadresse: OG Biel-Seeland, 2500 Biel/Bienne

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                      Programm 2021
Angehörige, Freunde, Gäste sind an unseren Anlässen stets
(soweit nicht anders vermerkt) willkommen!
Herbst und Winter 2020/2021: Wir treffen uns ab und zu
spontan, etwa für ein Bier in der Stadt oder ein taktisches
Brettspiel. Interessenten melden sich per WhatsApp beim
Vizepräsidenten (079 706 83 86), um in die WhatsApp-Gruppe
aufgenommen zu werden.
Sonntag, 31. Januar 2021, Filmmatinée im Cinéma Lido, Rue
Centrale 32a, 2502 Biel/Bienne
Film: „Des hommes“ (f/d)
Einführungsreferat von Mohamed Hamdaoui, Grossrat Kt BE
Anmeldung und Registrierung gemäss Covid-19-Schutz-
massnahmen BAG unbedingt erforderlich. Einladung Seite 14.
Donnerstag, 25. Februar 2021, 1900, Gruppenturnier im
Lasercity Biel, Mattenstr. 165, 2503 Biel – das Lasertournier
kann gemäss aktuellen Bestimmungen durchgeführt werden.
Je nach Covid-19 gibt es anschliessend Pizza und Bier.
Platzzahl    beschränkt,     Anmeldung     ab    sofort   an
patrick.hofstetter@bieleroffiziere.ch
Samstag, 13. März 2021, 0900, 142. Generalversammlung,
Route Principale 37, 2533 Leubringen, Gemeindesaal.
10. bis 12. Juni 2021 finden, entgegen aller Unkenrufe, die
Bieler Lauftage statt mit ausnahmsweise neuem Start- und
Zielort sowie neuer Strecke. Zeigt Zusammenhalt und fairen
Sportgeist und nehmt daran teil!

Die aktuellsten Anlässe finden Sie immer auf der Homepage:
www.bieleroffiziere.ch und auf www.facebook.com/ogbiel/

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                                                        Avant-première
                                                       suisse alémanique
             « Des Hommes »
                Dimanche
              31 Janvier 2021
                Dès 09h00
               Cinéma Lido

                                                                       Trailer F/d

La Matinée du film de la Société des Officiers Bienne-Seeland
a pour but de proposer des films à dimension militaire,
historique ou géopolitique.
Cette année, nous aurons l’occasion de découvrir un film
historique où des anciens combattants français de la guerre
d’Algérie se remémorent les faits de cette époque. Ce film
aborde la problématique des blessures de guerre donc,
notamment, les traumatismes psychologiques.

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Il sera intéressant d’en apprendre davantage sur ces
événements historiques un peu oubliés de nos manuels
d’histoires en Suisse. Afin de mettre en perspective la
thématique, nous aurons le privilège d’accueillir Mohamed
Hamdaoui, né en Algérie, politicien et antropologue (voir
portrait).

Le programme en détail :
Lieu :
     Cinéma Lido, Rue Centrale 32A, 2502 Bienne
0900 Ouverture des portes
0910 Introduction (Président SO)
0915 Introduction à la thématique par
     Mohamed Hamdaoui
0945 Film «Des Hommes », F/d,104 min, sans entracte
1110 Fin de la projection (apéro, à confirmer)
Les familles, amis et collègues des membres de la société sont
également cordialement invités. Toutefois, l’inscription est
obligatoire pour tout le monde (une inscription individuelle
par personne) :

                    Ou, alternativement, si le lien ne
                    marche pas, par e-mail à
                    pascal@gaggero.ch

Le Comité et l’équipe du cinéma prendront toutes les mesures
sanitaires appropriées et ordonnées par le canton. Dans ce
contexte, le nombre de places disponibles n’est pas encore
connu. Nous les distribuerons selon le principe du « premier
inscrit, premier servi ».

Nous nous réjouissons de vous accueillir nombreuses et
nombreux.

Au nom du Comité, Pascal GAGGERO
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Intervenant Matinée du film 2021 : Mohamed Hamdaoui

                                      Jahrgang / Année de naissance :
                                      1964
                                      Journalist und Berner Grossrat /
                                      Journaliste et député au Grand
                                      Conseil Bernois
                               « Mohamed Hamdaoui est né
                               dans une famille de Touaregs en
Algérie avec douze frères et sœurs. Il est arrivé en Suisse à
l’âge de trois ans. En 1988, il étudie la sociologie et
l'anthropologie aux Universités de Lausanne et de Neuchâtel. Il
a notamment travaillé à la Télévision Suisse Romande et
comme correspondant au Palais fédéral pendant douze ans.
Conseiller pour la ville de Bienne, vice-président du PS
Bienne, coprésident du Parti Socialiste Romand, et en 2014,
élu au Grand Conseil bernois »*.
*adapté de Source: RTS
https://www.rts.ch/play/radio/entre-nous-soit-
dit/audio/mohamed-hamdaoui-journaliste-depute-ps-au-
grand-conseil-bernois?id=9760623
Mohamed Hamdaoui wurde in einer Tuareg-Familie in Algerien
mit zwölf Brüdern und Schwestern geboren. Er kam im Alter
von drei Jahren in die Schweiz. 1988 studierte er Soziologie
und Anthropologie an den Universitäten Lausanne und
Neuenburg. Er arbeitete u.a. bei der Télévision Suisse
Romande und während 12 Jahren als Korrespondent im
Bundeshaus. Stadtrat der Stadt Biel, Vizepräsident der SP Biel,
Co-Präsident des Parti Socialiste Romand, und wurde 2014 in
den Grossen Rat von Bern gewählt.»**
** Quelle: Bieler Tagblatt
https://www.bielertagblatt.ch/nachrichten/biel/mohamed-
hamdaoui-wechselt-zur-cvp
Plt Pascal GAGGERO

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Analyse des Abstimmungsergebnisses
vom 27. September 2020

«Die Schweizerische Offiziersgesellschaft (SOG) nimmt das
weitsichtige Ja erfreut zur Kenntnis.»2

Immer wieder erlebte ich es in Übungen oder bei anderen
Gelegenheiten, dass ein Gruppenführer oder Zugführer sein
Vorgehen mit einem (zuweilen trotzigen) «aber es hat ja
funktioniert!» begründete. Ich nahm das jeweils zum Anlass,
dem Aspiranten die schwierige Lektion zu erklären, dass kein
richtiges Resultat alleine ein falsches Vorgehen rechtfertige.
Wenn der Erfolg nicht dem eigenen Vorgehen, sondern dem
Glück verdankt ist, gilt es selbstkritisch Lehren für die Zukunft
zu ziehen. Das beginnt damit, das Resultat richtig zu deuten.
Dass sich 50.14% für die Erneuerung – und damit de facto für
den Erhalt der Luftwaffe in ihrer angestammten Form ausge-
sprochen haben, ist kein Erfolg, sondern eine krachende
Niederlage. Wenn 2013 die Abschaffung der Wehrpflicht von
73.2% der Stimmenden abgelehnt wurde, wenn 2020 ganze 77%
der Schweizerinnen und Schweizer die Armee für unbedingt
oder eher notwendig beurteilen3, dann ist es ein Versagen
sondergleichen, dass die Befürworter des Bundesbeschlusses
über die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge gerade einmal mit
8681 Stimmen vorne lagen.
Wir haben darin versagt, einer stattlichen Mehrheit die
Notwendigkeit einer modernen Luftwaffe zu erklären. Dieses
Ja war nicht weitsichtig, es war zufällig. Und es ist schon gar
nicht erfreulich, sondern besorgniserregend. Wenn wir diese
50.14% nun selbstgefällig und selbstzufrieden als Erfolg

2
  Oberst i Gst Stefan Holenstein, Präsident SOG in der ASMZ
11/2020, Seite 17.
3
  Studie «Sicherheit 2020», Dr. Tibor Szvircsev Tresch und
Prof. Dr. Andreas Wenger, CSS, ETHZ.

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Praxis für komplementär-medizinische Anwendungen
Hauptgasse 6, CH-3294 Büren a.Aare
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Der Bieler Offizier
                Bulletin der Offiziersgesellschaft Biel-Seeland

verbuchen, verpassen wir die zwingende Gelegenheit, Lehren
zu ziehen und uns für die nächste Abstimmung vorzubereiten.
Nicht Zweckoptimismus, sondern eine schonungslose After-
Action-Review (für die ältere Generation: «Manöverkritik») ist
erforderlich.
Gewiss, die sattsam genannten Erkenntnisse werden auch hier
wieder vorgetragen: es sei schwierig, die urbanen, lateini-
schen und weiblichen Stimmen zu gewinnen. Zudem habe die
Mobilisierung aufgrund der diversen linken Vorlagen den
Gegnern der Luftwaffe in die Hände gespielt. Doch stimmen
diese Mantra-artig wiederholten Interpretationen, ist etwas an
diesen Argumenten, halten sie einer sachlichen Überprüfung
stand?
Vergleichen wir die Resultate der Abstimmung vom
27. September 2020 (Abb. 2) mit dem Gripen-Debakel vom
18. Mai 2014 (Abb. 1). Die Stimmbeteiligung war 2020 mit
59.4% tatsächlich klar überdurchschnittlich (über alle Vorlagen
2019 lag er nur bei 40.9%). Ähnliches gilt allerdings auch für
die Abstimmung 2014, als die Beteiligung beinahe so
überdurchschnittliche 56.3% betrug. Schauen wir genauer hin.
Die These, dass vorab militärkritische Kreise mobilisiert
wurden, kann tatsächlich empirisch gestützt werden. So
beträgt die Korrelation zwischen der Veränderung im Ja-
Stimmenanteil der einzelnen Kantone und der jeweiligen
Veränderung in der Stimmbeteiligung 0.44, unter Aus-
klammerung des Kantons Wallis («Amherd-Effekt») gar 0.52.
In Worten: in Kantonen mit stärker gewachsener Stimm-
beteiligung im Vergleich zu 2014 hat der Ja-Stimmenanteil
weniger zugenommen oder gar abgenommen. Das ist jedoch
keine Entschuldigung für das Versagen, sondern höchstens ein
Indiz, wo wir versagt haben.
Die Veränderung der Ja-Stimmenanteile 2020 im Vergleich zu
2014 birgt in der Tat noch weitere erhellende Erkenntnisse.
Am stärksten zugenommen hat der Ja-Stimmenanteil in
Prozentpunkten    in   den   traditionell   armeekritischen

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L'Officier Biennois
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Westschweizer Kantonen und BL (+7.5% bis +5.0%; wobei das
VS mit +13.9%, dem offensichtlichen Amherd-Effekt zum Dank,
obenaus schwingt). Die Kampagne hat also bei dieser
Zielgruppe relativ gesehen durchaus verfangen – nur relativ
deshalb, weil abgesehen von VS die Mehrheiten in diesen
Kantonen nach wie vor deutlich gegen die Beschaffung
stimmten. Doch auf wessen Kosten griff diese Kampagne?
In schockierender Weise ist die Zustimmung zur Luftwaffen-
erneuerung ausschliesslich in stramm armeefreundlichen
Kantonen zurückgegangenen, namentlich UR (0.4%), OW
(1.5%), NW (2.5%) und AI (3.3%). In weiteren konservativen
Kantonen sieht es nicht besser aus: SG, SZ, AR, LU, GL und TG
verzeichneten allesamt bescheidene Zuwachsraten zwischen
1.4% und 0.0%. In Anbetracht der insinuierten «zu schliessen-
den Reihen» ein Versagen sondergleichen. Hier und nicht bei
den militärpolitisch schon fast rituell beklagten Romands,
Urbanen und Frauen sind die Fehler zu suchen. Das gebietet
schon nur die Taktik, denn wir werden künftige Abstimmungen
nicht mit Jurassiern und Genfern, sondern mit Inner-
schweizern und Ostschweizern gewinnen.
Wie haben wir denn diese Stimmen verloren oder nicht mehr
von ihnen gewonnen? Ich stelle drei Thesen zur Diskussion:
Zunächst die penetrante Anbiederung der Kampagne an die
urban-feminine Zielgruppe. Zusätzlich der taktisch ungünstige
Auftritt von KKdt Rebord in der Ringier-Presse. Schliesslich
aber, und ganz grundsätzlich, die Unfähigkeit oder der
Unwille, den tatsächlichen Grund für die Erneuerung der
Luftwaffe zu nennen. Ich vertiefe die drei Thesen in den
folgenden Abschnitten.

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Der Bieler Offizier
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Abb. 1: Resultate zur Gripenabstimmung vom 18.05.2014 (Darstellung: SRF)

Abb. 2: Resultate zur Abstimmung über die Erneuerung der Luftwaffe vom
27.09.2020 (Darstellung: SRF)

Die Anbiederung wird im Sujet der Befürworter-Kampagne
offensichtlich (Abb. 3). Von fünf abgebildeten Personen sind
deren drei weiblich: die Notärztin, die Feuerwehrfrau und die
Kampfjet-Pilotin. Ich will damit nicht den Auftritt von Hptm
Fanny Chollet kritisieren: sie ist authentisch, sie ist glaub-
würdig, sie hat als Kameradin unseren Respekt verdient und
diesen in der Öffentlichkeit bestimmt auch eingeholt. Bei
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einer Comic-Darstellung greifen diese Mechanismen jedoch
nicht. Das Sujet der Kampagne war schlicht nicht repräsen-
tativ. 2016 waren 30% der Rettungssanitäter Frauen. Der
Frauenanteil in den Polizeikorps schwankt je nach Kanton
zwischen 10% und 20%. Bei der Feuerwehr sind es schweizweit
9.9%, in der Armee 0.7% und im Zivilschutz 0.5%. Dass daraus
auf der Abbildung eine Frauenquote von satten 60% resultiert,
ist billige Anbiederung und damit in etwa das Gegenteil von
Authentizität. Ob die Kampagne bei den Angebiederten
gegriffen hat, vermag ich nicht zu schätzen – wie viel sie bei
den treuen Armeebefürworten «abgebiedert» hat, genauso
wenig. In den oben genannten konservativen Kantonen scheint
der positive Effekt in jedem Fall sehr überschaubar gewesen
zu sein.

Abb. 3: Sujet der Kampagne «Sicherheit Ja» für den 27. September 2020

Durchaus wesensähnlich ist der taktische Fehler, der
Korpskommandant Philippe Rebord am 10. Februar 2019 als
damaliger Chef der Armee begangen hatte. Indem er
gegenüber dem Sonntagsblick bar jeder Not der SOG in den
Rücken gefallen ist, indem er ihren Positionsbezug gegen die
Verschärfung des Waffenrechts ablehnte, dürfte er den
Burgfrieden zwischen Armee und Schützen völlig unnötig
gefährdet haben. Mir wurde jedenfalls von verschiedenen
Kameraden, die sich in ländlichen Kantonen in der Kampf-
flugzeug-Kampagne engagierten, zugetragen, dass die sonst so
zuverlässigen    Schützen      nur    schwer      für    die
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Der Bieler Offizier
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Luftwaffenerneuerung zu erwärmen waren. Dies erfolgte nicht
etwa aus Desinteresse, sondern ganz explizit mit dem Verweis
darauf, dass die Armee sie im Vorjahr ebenso im Regen habe
stehen lassen.
Der fundamentale Fehler besteht jedoch darin, dass wir es
versäumt haben, den eigentlichen Zweck einer modernen
Luftwaffe zu erklären. Wir benötigen die Luftwaffe nicht für
den Luftpolizeidienst. Es geht nicht um zum Comic vernied-
lichte Sicherheit. Die Armee ist nicht einfach ein Glied in der
Kette Notarzt – Zivilschutz – Feuerwehr – Polizei. Die Armee ist
ein entscheidendes Mittel des Bundes in Zeiten, wo Macht-
politik wieder zur Tagesordnung gehört. Es geht um Landes-
verteidigung, um die Fähigkeit, in einem nicht auszuschlies-
senden Krieg in den nächsten 40 Jahren wenigstens ein
Minimum an Kapazitäten zu besitzen, die wir in die
Waagschale werfen können, wenn es um den Fortbestand
unserer Nation geht.
Gewiss, es ist anspruchsvoll, damit die frankophon-urban-
femininen Zielgruppen zu gewinnen. Dass wir mit viel Glück
das Westschweizer Rot genügend gelichtet haben, ohne das
Deutschschweizer Blau massgeblich zu verdichten (Abb. 1
und 2), ist jedoch keine zukunftsfähige Alternative für sicher-
heitspolitische Debatten. Im Credo «Wir wollen nicht
martialisch daherkommen» von Thierry Burkart (FDP) als
Präsident des Ja-Komitees schwang ein sicherheitspolitischer
Defätismus mit. Wenn wir es nicht schaffen, in breiten Kreisen
für die Notwendigkeit einer kriegstüchtigen Armee zu
argumentieren, haben wir versagt.

EXEMPLO DUCEMUS!

Maj i Gst Patrick HOFSTETTER

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Combat-Schiessen 2020, ein sicheres Vergnügen

In der Talsohle des Corona-Jahres 2020, mittig zwischen
den zwei Wellen, trafen sich gut dreissig Kameraden zum
bereits mehr als 20 Jahre in Folge stattfindenden Combat-
Schiessen in der Schiessgrube von Walperswil. In gewohnt
professioneller und innovativer Weise stellte der Civil
Combat Club Biel zwei dynamische Parcours sowie einen
Parcours «Shooting Experience» auf. Nach dem sportlichen
Teil folgte ein fulminantes BBQ – natürlich unter Einhaltung
eines zweckmässigen Corona-Schutzkonzeptes. Ein gelunge-
ner Anlass – von der ersten Patrone bis zur letzten Hülse.
Mit dem Pistolenschiessen ist es so eine Sache. Einerseits ist
die Pistole persönliche Waffe des Offiziers, andererseits wird
gerade im Militärdienst der Waffenhandhabung des Offiziers
viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt – mit den bekannten,
ernüchternden Folgen (der Schreibende kann dazu ein selbst-
kritisches Liedchen singen). Umso wichtiger ist die ausser-
dienstliche Fortbildung. Wenn diese dann noch in anspruchs-
voller Weise und gleichzeitig in geselligem Rahmen erfolgt, ist
dies ein gelungener Beitrag zur Schulung.
Die Schiessgrube in Walperswil, vom Civil Combat Club Biel
betrieben, bietet hierzu ideale Bedingungen. Die dynamischen
Parcours suchen Ihresgleichen: Bewegliche Ziele, Metallziele,
teilverdeckte Ziele und ein 180°-Zielhang fordern den
Schützen allerhand ab. Die professionelle Begleitung des Civil
Combat Clubs sorgt für höchste Sicherheit und gezieltes Feed-
back, so dass jeder und jede profitiert. Mit jährlich neu
gestalteten Parcours bleibt es zudem für Veteranen so
interessant wie für Leutnants.
Überhaupt ist letztere Gradgruppe Grund zur Freude: mit
9 anwesenden Leutnants ist es uns gelungen, einen stattlichen
Anteil junger Kameraden zu motivieren – und sie wurden nicht
enttäuscht. Zwar ging der Preis in der Hauptkategorie «Pist 49
und Pist 75» an den altehrwürdigen Oblt Pascal Gaggero, der
damit auch die Ehre des Vorstands rettete. Mit Lt Nils Carnal
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Der Bieler Offizier
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stellte allerdings ein Leutnant unter Beweis, dass die Glock –
vom geübten Schützen eingesetzt – der alten SIG P220 massiv
überlegen ist und sicherte sich damit den Sonderpreis «Pot du
Commandant». Dieser, genauso wie alle übrigen Preise,
wurden einmal mehr vom Swiss Army-Shop zur Verfügung
gestellt.
Eine Rangverkündigung alleine füllt allerdings noch keinen
Abend, zumal die Zeit während der Auswertung sinnvoll
genutzt werden soll. Das probate Mittel hierzu heisst seit
Jahren «Apéro und Grillade» und Oberst Matthias Dick bietet
persönliche Gewähr, dass dies mitnichten nur ein Lückenfüller
ist. Dieses Jahr brillierte er für einmal nicht nur mit seinem
durchdachten Grill-Controlling-Konzept, sondern darüber
hinaus mit einem pragmatischen und doch wirksamen Corona-
Schutz-Konzept. Verstärkt durch seine Familie, die nach mehr
als 20 Jahren zum ersten Mal in dritter Generation das
Combat-Schiessen bewirtete, konnte ein hoher Schutzstandard
mit Einbahnverkehr, Plexiglas und – auch eine Premiere –
bedienter Fassstrasse statt Selbstbedienung realisiert werden.
Ihnen und dem Combat-Club gilt unser grosser Dank.
Nun, die Kameraden und Gäste fühlten sich sichtlich sicher.
Anders lässt es sich jedenfalls nicht erklären, dass noch bis
Mitternacht herzhaft gelacht und die eine oder andere Hülse
gebodigt wurde. Bleibt dabei zu betonen, dass auch im
Anschluss die Sicherheit gewährleistet blieb - denn die
standhaftesten Kameraden machten sich bei Auflösung der
Gesellschaft allesamt per Velo (militärisch: Frd) auf den
Heimweg. Gekrönt wird dieser durchwegs gelungene Anlass
nur noch dadurch, dass er zur stattlichen Anzahl von drei
neuen Mitgliedern und drei neuen Passivmitgliedern geführt
hat – ein Erfolg auf ganzer Linie.

EXEMPLO DUCEMUS!
Maj i Gst Patrick HOFSTETTER, Präsident

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Bereits in dritter Generation bewirtet die Familie Dick das Combatschiessen
der OG Biel – herzlichen Dank!

Am Grill: Schutzhandschuhe, Schutzmaske, (Schutz-)Brille – Sicherheit wird
grossgeschrieben.
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Der Bieler Offizier
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Feste Sitzordnung, Tracking, Einbahnverkehr – auch wenn wir uns im
Dezember mittlerweile grössere Einschränkungen gewohnt sind, waren wir
im September mehr als korrekt unterwegs.

Inserat

       Nikim Aqua AG, Spärsstrasse 9, CH-2562 Port BE

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Soirée Gala 2020 – ein würdiger Abend
«Heute geschlossene Gesellschaft» konnten alle diejenigen
an der Tür lesen, welche am 19. September 2020 spontan
im Palace in Biel essen gehen wollten. Nur ein kurzer Blick
auf rund 50 elegante Damen und Herren in Uniform und
Abendgarderobe war ihnen vergönnt. Der Rest des Abends
blieb den Gästen der Offiziersgesellschaft Biel-Seeland
vorbehalten – ein Genuss für alle Sinne.

     Apéro auf der Terrasse in bester Stimmung

Die Zeichen standen noch drei Monate vor dem Anlass alles
andere als gut für den diesjährigen Höhepunkt der Veran-
staltungen der OG Biel-Seeland, der Soirée Gala. Es war
unklar, ob der Anlass überhaupt durchgeführt werden darf und
selbst wenn, war es schwierig vorauszusagen, ob sich
genügend Gäste anmelden würden. Umso grösser war die
Freude des Vorstandes, als feststand, dass der Anlass mit
Corona-Schutzkonzept stattfinden wird und er bereits
praktisch   ausgebucht     ist.  Insbesondere    die   vielen
Anmeldungen junger Offiziere sorgten für Begeisterung.

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Der Bieler Offizier
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Und auch der Abend selbst verlief wunderbar. Ab 18 Uhr
wurden die Gäste am Eingang des Lifestyle Restaurants
empfangen. Aufs Händeschütteln wurde dabei verzichtet,
doch dank der militärischen Grussform führte dies kaum zu
verlegenen Momenten. Vorschriftsgemäss wurde das Eintreffen
der einzelnen Gäste notiert und nachdem die Formalitäten
erledigten waren, ging es auch schon zum genüsslichen Teil
über. Auf der Terrasse wurden den Damen und Herren
köstliche Apéro Häppchen serviert, während das Musiker Duo
Marolf-Sabato die gute Stimmung mit ihren Klängen
unterstützte.

    Geniessen und sich freuen, trotz Covid-19

Um 19.30 Uhr und nach einer kurzen Rede des Präsidenten,
nahmen die Gäste im Innenbereich an ihren Tischen Platz und
der Service begann mit einem deliziösen Amuse Bouche. Und
die Küche hielt, was sie versprach. Das Essen mit dem
Entrecôte double Sauce Bearnaise als Hauptgang war
ausgezeichnet und als Abschluss liess das Dessertbuffet keine
Wünsche offen.

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Zu angeregten Diskussionen führte das mittlerweile schon fast
traditionelle Rätsel, das den Damen und Herren einiges an
Geschichtswissen abverlangte. Zu zehn Ereignissen des 20. und
21. Jahrhunderts galt es den Zeitpunkt zu schätzen; die
Summe der Abweichungen in Tagen ergab die Rangliste. Mit
insgesamt nur 1432 Tagen Abweichung sicherte sich Oblt Dario
Roth den ersten Platz und erhielt damit das hochwertige
Messerset, das wie auch die weiteren Preise in grosszügiger
Weise vom Swiss Army-Shop gespendet worden war.
Alte Kameradschaften und neue Bekanntschaften in einer
herzhaften Atmosphäre trugen zu einer gelungenen
Gesellschaft bei. Zufrieden blieben viele Gäste nach dem
Essen noch eine ganze Weile sitzen und liessen den Abend
gemütlich bei Gesprächen und einem letzten Glas ausklingen.

Der Vorstand bedankt sich herzlich bei allen Gästen, die dem
Abend mit ihrer Anwesenheit die gebührende Eleganz
verliehen haben, und dem Team des Restaurants Palace,
welches uns vorzüglich bewirtet hat. Zudem bedankt sich der
Vorstand bei der Quickline AG aus Nidau, welche es mit ihrer
finanziellen Unterstützung ermöglichte, dass wir den Anlass in
diesem Rahmen durchführen und den jungen Gästen einen
vergünstigten Preis anbieten konnten.

Major Yves NUSSBAUM

             Die Soirée Gala 2020 wurde unterstützt von:

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Der Bieler Offizier
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              Information Bieler Lauftage

Die Bieler Lauftage sind eng auch mit der OG Biel-Seeland und
mit dem UOV Biel und Umgebung verknüpft, seit der Gründung
bis in die heutigen Tage. In diesen 62 Jahren musste der Bieler
Hunderter noch nie abgesagt werden. Covid-19 hat es ge-
schafft. Es gab 2020 keine Bieler Lauftage.
In der Folge ergaben sich viele kurzfristige Veränderungen für
den Verein Bieler Lauftage, für den Vorstand, OK und
Geschäftsleitung und nicht zuletzt für die grosse Schar der
sportlichen Idealisten in der Laufszene. In den Medien ist über
Querelen, Rückblicke und Ausblicke ausführlich berichtet
worden. Leider war dabei sehr wenig sportliche Fairness zu
spüren. Es geht hart auf hart.
An der virtuell durchgeführten Generalversammlung vom
23. November Anno Corona wurde Rechenschaft abgelegt, es
wurden Weichen neu gestellt, Visionen entwickelt. Man blickt
in die Zukunft, was gewesen ist, ist vorbei.
Aus dem Vorstand des Vereins Bieler Lauftage ist unser Mit-
glied Oberst Peter R. Tschantré nach 33 Jahren Einsatz im
Verein und im OK für den Bieler Hunderter zurück getreten. Er
blickt auf eine erlebnisreiche und oft auch gefreute Zeit
zurück. Er hat die 100km nie als Läufer zurückgelegt, aber er
war doch stets an vorderster Front unterwegs, immer im
Interesse der Sache. Er steht nach wie vor hinter dem guten
Namen: Bieler Lauftage, ein Event, der zu Biel/Bienne gehört.
Wir gratulieren Kamerad Oberst Peter R. Tschantré herzlich
zur Ernennung zum Ehrenmitglied des Vereins Bieler Lauftage.
Die Ehrung ist verdient. Jeder, der Peter kennt, weiss, er
macht keine halben Sachen, er ist voll und ganz dabei.

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Der Präsident, Martin Reber, und Salome Strobel sind wieder-
gewählt worden.
Neu wurde der Präsident OG Biel-Seeland, Major i Gst Patrick
Hofstetter, in den Vorstand Bieler Lauftage gewählt, er wird
jedoch erst 2022 operationell sein. Ihm obliegen die Kontakte
zur Armee für die Kategorie Militär aus dem In- und Ausland.
Er hat das richtige Netzwerk dazu.
Seit Anfang Jahr konnte der Verein Bieler Lauftage auf die
kompetente Mitarbeit von Walter Mengisen als Berater zählen.
Walter Mengisen war stellvertretender Direktor am BASPO und
Rektor der Eidg. Hochschule für Sport. Er wurde in den
Vorstand gewählt. Ebenso wurde der Vorstand mit Florence
Pillet, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Sportökonomie
des VBS, verstärkt.
Der Verein, das OK und die Geschäftsleitung heissen die neuen
Mitglieder im Vorstand willkommen. Auch Hptm Patrick
Demierre ist noch im OK involviert. Die OG Biel-Seeland ist
also nach wie vor bei den Bieler Lauftagen prominent
vertreten.
Die Bieler Lauftage gibt es weiterhin, wenn auch vielleicht
nicht im genau gleichen Schema wie bisher. Wir freuen uns auf
wiederum tolle, sportliche Stimmung. Es leben die Bieler
Lauftage, es lebe die Nacht der Nächte!

             Wir warten auf die nächsten Bieler Lauftage!

Four Ursula BONETTI

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Der Bieler Offizier
                Bulletin der Offiziersgesellschaft Biel-Seeland

                       Organisation im Wandel

                       Der Werkstattbericht eines
                       Polizeikommandanten

Thomas Würgler war von 2009 bis Mitte 2020 Kommandant der
Kantonspolizei Zürich und hat in diesen 11 Jahren das
Polizeikorps entscheidend geprägt. Sein im Sommer 2020
erschienenes Buch «Organisation im Wandel – Der Werkstatt-
bericht eines Polizeikommandanten» ist nach Meinung des
Rezensierenden eine interessante Mischung zwischen einem
reflektierten Bericht über die Kommandozeit eines Polizei-
offiziers und einem praxisorientierten Leadership-Lehrbuch.

Würgler blickt in diesem Buch auf seine Kommandozeit zurück
und berichtet eindrücklich wie er das Korps entwickelt,
modernisiert und digitalisiert hat, die Prozess effizienter und
schneller gestaltet, und die Organisation vor allem auf die
Zukunft orientiert hat. Besonders eindrücklich schildert der
Autor seinen jahrelangen Fokus auf Wirkungsorientierung, und
wie dies im Kontext von New Public Management beurteilt und
gemessen wird.

In Leadership geht Würgler auf zwei grosse Themenbereiche
ein, zukunftsorientierte Führung und Organisationsent-
wicklung. Zukunftsorientierte Führung sieht er als konti-
nuierlicher Prozess, mit proaktiver Sichtweise, Vertrauen als
Basis, und immer mit dem Ziel etwas zu bewirken. In der
Organisationsentwicklung beschreibt und empfiehlt der Autor
anschaulich die Teilaspekte Gestaltung, Steuerung, Mit-

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                 Bulletin de la Société des Officiers Bienne-Seeland

arbeiterführung sowie insbesondere Handlung der Führungs-
person.
All dies wird äusserst gut und anschaulich beschrieben, mit
zahlreichen eindrücklichen Beispielen aus dem polizeilichen
und militärischen Führungsalltag illustriert und gibt so
inspirierende Empfehlungen für Leaders im Polizei-Umfeld, im
Militär und insbesondere auch in der Privatwirtschaft. Ein sehr
lesenswertes Buch, geschrieben von einer extrem erfahrenen
Führungskraft4 für Leaders von heute und morgen.

Oblt Olivier P. MÜLLER

Thomas Würgler, Werkstattbericht, Dessauer Verlag, 2020,
ISBN 978-3-9525281-0-5

               Geschichte wiederholt sich nicht,
               aber sie wiederholt ihre Lehren.
                                                 Richard v.Weitzsäcker

             Die Geschichte kennt kein letztes Wort.
                                                            Willy Brandt

4
 Oberst Thomas Würgler war im Militär zuletzt Kdt Art Rgt 6 in der
F Div 6; in der Corona-Krise im Frühling 2020 war er zudem Chef der
Kantonalen Führungsorganisation des Kantons Zürich

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Der Bieler Offizier
              Bulletin der Offiziersgesellschaft Biel-Seeland

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                           Vereinsadresse:
                  OG Biel-Seeland, 2500 Biel/Bienne

             OG Biel-Seeland, Postfach 1171, 2501 Biel
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