Erfahrungsbericht Erasmus Groningen WS 2018/19 + SS 2019
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Erfahrungsbericht Erasmus Groningen WS 2018/19 + SS 2019 Vorbereitung Die Heimatuni Oldenburg hat sich gut gekümmert, ich habe Informationen bekommen, wann ich was wo einzureichen habe. Ebenso wurde ich auf die Möglichkeit, eine Förderung über Erasmus+ zu erhalten, aufmerksam gemacht. Über sie lief auch der Kontakt zu der Gasthochschule, so war der Ablauf reibungslos. Anreise Umgezogen bin ich mit einem privaten PKW, denn der Abstand von Oldenburg nach Groningen ist ja nicht so weit. Ich bin zweimal gefahren. Da ein Fahrrad in Groningen unverzichtbar ist, habe ich die letztendliche Hinreise zu Semesterbeginn mit dem Flixbus gemacht, da man dort sein Fahrrad mitnehmen kann. Unterkunft In Groningen eine Unterkunft zu finden ist schwierig. In Facebook-Gruppen gibt es Angebote: oft kleine, heruntergekommene Zimmer für viel Geld. Viele WGs schreiben auch explizit, dass sie keine Deutschen wollen. Meistens bekommen die Anbieter bereits nach wenigen Minuten unzählige Zimmeranfragen. Ich hatte dann das Glück, dass eine Freundin einer Freundin in Groningen wohnt und letztendlich bin ich bei ihr eingezogen. Das Zimmer und die Wohnung waren schön, kosteten allerdings 460€ aber ich war froh, etwas zu haben. Zu Beginn des Semesters mussten einige neue Studenten in Zelten am Zernike-Campus schlafen, weil es zu wenige Wohnungen gab. Studium an der Gasthochschule Das Studium unterscheidet sich deutlich von dem Studium in Oldenburg. Es sind insgesamt viel mehr Studierende und auch sehr viele internationale Studierende. Es fanden deutlich weniger Vorlesungen und Pflichtveranstaltungen statt. Aber die Veranstaltungen, die stattfanden, fand ich sehr gut. Oft haben zwei Dozenten gemeinsam eine Veranstaltung gehalten. Zunächst ungewohnt war auch die Tatsache, dass mit einem Mikrofon durch die Reihen gegangen wurde und man spontan Fragen beantworten musste. Dies war aber nicht weiter schlimm, da es keinen Prüfungscharakter hatte und es kein Problem war, wenn man etwas nicht wusste. Schade ist, dass es in Groningen weniger Praxisbezug gab. Es wurde strikt nach Büchern gelernt. Die Betreuung war gut, man bekam immer schnell eine Antwort, wenn man jemandem gemailt hat. Allerdings wusste man manchmal nicht, wer für etwas zuständig ist. Alltag und Freizeit Der Unialltag war bestimmt vom Eigenstudium und Vorbereitung von kleineren Vorträgen für Kleingruppen sowie Vorbereiten von Praktika.
Groningen als Stadt ist äußerst lebenswert. Die Häuser und Parks und Grachten sind wunderschön, die Fahrradwege sind grandios und die Menschen auffallend freundlich und entspannt. Ich habe mir ein Hobby in einer Gruppe von Niederländern gesucht, sodass ich auch Gelegenheit hatte, Niederländisch zu lernen. Denn wenn man auf Englisch, mit vielen Internationalen studiert, ergibt sich diese Möglichkeit kaum von allein. Wenn man allerdings auf Englisch studiert, in der Freizeit sich aber eher mit deutsch- oder niederländischsprachigen Menschen umgibt, erlernt man das Alltagsenglisch natürlich nicht so sehr. Der Unisport in Groningen heißt „aclo“: ein Jahr kostet 59€ und man kann viel damit machen. Spontan zu Kursen gehen, von welchen es jeden Tag etliche gibt oder schnell sein und sowas wie Segelfliegen buchen. Erfahrungen allgemein, Absprachen zur Anerkennung von Leistungen, Fazit Ein neues System des Studierens kennenzulernen war sehr wertvoll und interessant. Mein Englisch hat sich deutlich verbessert durch die Vorlesungen, das Lesen und das Recherchieren. Natürlich findet man nicht so schnell engere Kontakte zu den Kommilitonen, da die sich alle schon ein paar Jahre kennen und Freundesgruppen bestehen. Mitbewohner und Hobbys sind da ein guter Weg, Kontakte zu knüpfen. Außerdem haben viele Leute eine Menge Kontakte bei den internationalen Einführungswoche (ESN) geknüpft. Ich hoffe, dass die Leistungen wie geplant anerkannt werden, allerdings sind die Studiumsinhalte natürlich nicht identisch: manches hat man zusätzlich gemacht und manches werde ich in Oldenburg nachholen müssen. Der Aufenthalt ist schon mit einigen Mühen verbunden: Organisation, Unterkunft suchen, hin und wieder zurück ziehen. Das verursacht natürlich auch Kosten. Außerdem kann man für die Zeit des Auslandsaufenthalts seinen Nebenjob und Hobbys in Oldenburg nicht weiterführen. Wenn man nicht mehr in seiner Heimat gemeldet ist, sondern nur an seinem derzeitigen Wohnort, so muss man sich auch in Oldenburg ab- und in Groningen anmelden. Man sollte sich vorher bei seiner Bank, Versicherung etc. erkundigen, ob das Probleme macht, wenn man seinen Wohnsitz im Ausland hat – denn an manchen Stellen war es doch schwierig oder zumindest etwas komplizierter als eine
Adressänderung innerhalb Deutschlands. Wenn man aber Lust auf den Auslandsaufenthalt hat, dann fällt das alles nicht so schwer ins Gewicht. Beste Erfahrung: Einkaufen, im Café sitzen und nette kurze Unterhaltungen mit Niederländern, mit dem Fahrrad zum Meer fahren, in Parks sitzen Schlechteste Erfahrung: erste Prüfung: man braucht sein Passwort für die Studierendenplattform, um sie digital schreiben zu können. Ich wusste meins nicht auf Anhieb. Gestresster Start in die Prüfung, unklar, wie man digital alle Quellen finden kann, Zeitdruck. DOs: An das Fahrradfahrverhalten der Niederländer anpassen: im Zweifelsfall hat man Vorfahrt, wenn es regnet erst Recht. App „buienalarm“ runterladen um die kurzen Regenschauer gut abpassen zu können! Selten regnet es mal länger. Wenn man Niederländisch lernen möchte: konsequent weiter Niederländisch sprechen. Häufig wird dein aufmerksames Gegenüber schnell ins englische wechseln, wenn es merkt, dass du noch Schwierigkeiten mit dem Niederländischen hast. Dann einfach wieder auf Niederländisch antworten.
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