Ev. Kirchengemeinden Dorlar und Atzbach Ausgabe 37 12.2017 03.2018
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Ev. Kirchengemeinden Dorlar und Atzbach Ausgabe 37 12.2017 - 03.2018 Hans-Dieter Buchmann pixelio.de
Redaktion Marianne Atzbach Manuela Bünger Dr. Luise Förster Ute Jacksteit Norbert Kuhn Silke Rauber Email: gemeinde- brief@gemeinde-lebt.de Bildnachweis Axel Bepperling Seite 20,21,22,23,24 Luise Dinter Seite 24 Förderverein KITA Seite 19 Dr. Luise Förster Seite 10,11,28 KiTa Senfkorn Seite 18, Hans-Dieter Buchmann pixelio.de Seite 1 N. Schwarz © Gemeindebrief- Druckerei.de Seite 5,7 Impressum Herausgeber sind die Ev. Kirchengemeinden Dorlar und Atzbach Bahnhofstraße 2 35633 Lahnau V.i.S.d.P.: Pfarrerin Manuela Bünger www.gemeinde-lebt.de gemeindebuero@gemeinde-lebt.de Der Gemeindebrief erscheint vier mal jährlich, Mitte März, Mitte Juni, Mitte September und Mitte Dezember 2 Werbung
Inhalt Auf ein Wort Seite 4 Multikulti Liebe Leser, Weihnachten Weihnachten steht vor der Tür und wir erleben die Seite 6 Advents– und Weihnachtszeit bestimmt ganz unter- Weihnachten in schiedlich. Manche können die Zeit genießen, andere fremden Ländern sind von Hektik getrieben. So unterschiedlich wie wir Seite 9 diese Zeit empfinden, so unterschiedlich sind auch Kinder– und die Weihnachtsbräuche in der Welt. Davon können Jugendarbeit Sie in dieser Ausgabe lesen. Allerdings sollte bei all Seite 12 den unterschiedlichen Formen oder Ritualen eins im- mer im Vordergrund stehen, Gott hat seinen Sohn in KITA Senfkorn unsere Welt geschickt. In eine Welt die heute stark Seite 18 von Egoismus, von Gewalt und von vielen Problemen Förderverein KITA geprägt ist. Trotzdem bleibt die Botschaft schon seit Seite 19 über 2000 Jahren die gleiche „Wir haben einen, der Bilder zum sich von ganzem Herzen um ums sorgt. Wir sind hier Kirchenjubiläum nicht allein“, wie es Pfarrerin Bünger in ihrem Artikel Seite 20 schreibt. Nehmen wir diese Botschaft doch mit in den Alltag und in das neue Jahr. Da passt auch die Losung Kurz notiert für 2018, „Ich will den Durstigen geben von der Quel- Seite 24 le des lebendigen Wassers umsonst“, bestens dazu. Familiennachrichten Wir wünschen Ihnen gesegnete Weihnachten und ein Seite 25 gutes, friedvolles Jahr 2018. Wir trauern um... Ihr Gemeindebriefteam Seite 26 Editorial 3
E s muss noch etwas hinzukommen... Andere Länder, andere Sitten - diese Aussage bewahrheitet sich auch im Hin- blick auf die verschiedenen Weihnachtsbräuche rund um den Globus. Die Traditionen, auf die man dabei trifft, sind ziemlich überraschend. von Pfarrerin Manuela Bünger Während es bei uns ein besinnliches der häufig Papp-Hüte und zünden Weihnachtsfest mit Kerzen, ge- Knallfrösche. So unterschiedlich wird schmücktem Baum und Liedern gibt, Weihnachten gefeiert. Es hat aber im- feiert man etwa in Mexiko die Geburt mer etwas mit der Familie zu tun und Christi mit einem großen Festzug und mit Essen, bei den Norwegern kann es Feuerwerk. Bei den so genannten bis zu 38 Gänge beim Weihnachtses- „psadas“ wird die Herbergssuche von sen geben. In Island gibt es Reisbrei Maria und Josef nachgespielt. Wäh- und in irgendeiner Portion ist eine rend man in Kolumbien an den Tagen Mandel drin. Wer die findet, be- vor Weihnachten mit der Familie im kommt ein zusätzliches Geschenk. In Wald Moos für die Krippe sammelt, Frankreich freut man sich auf die Ess- geht man vor dem Festtagsschmaus in kastanien, während man bei uns in Finnland mit der Familie in die Sauna. den Adventstagen nicht auf den Ad- Bei fast 40 Grad im Schatten feiert ventskalender, Glühwein und die man in Australien Weihnachten und Weihnachtsgans verzichten möchte. dann hauptsächlich draußen mit Grill- Ja, in diesen Tagen um Weihnachten partys in der Badehose um den Pool. erscheint die Welt ein wenig anders Unsere holländischen Nachbarn ha- als sonst. Weihnachten soll eben nicht ben ihre Bescherung bereits am 5. so sein wie irgendein Sonntag oder Dezember am Vorabend zum Niko- Feiertag. Es muss noch etwas hinzu- laustag. Dafür geht in Russland und kommen, was es sonst nicht noch ein- vielen osteuropäischen Ländern mal im Jahr gibt. Dafür wird vieles Weihnachten bis zum 6. Januar und hergerichtet, bewegt und gestaltet. die Weihnachtsgeschenke gibt es dort Ja, es muss noch etwas hinzukom- erst am 31. Dezember (bzw. in der men, was es sonst nicht noch einmal Nacht zum 1. Januar). Ganz besondere gibt. Mit diesem Wunsch und Gedan- Weihnachtsbräuche gibt es übrigens ken sind wir eigentlich genau bei dem, auch in Großbritannien. Während des was Weihnachten im Tiefsten aus- Weihnachtsessens tragen die Englän- macht. Allerdings hat uns Gott nicht 4 Auf ein Wort
N. Schwarz © GemeindebriefDruckerei.de irgendwelche Rituale und Traditionen kommt nicht als großer imposanter gegeben – die können immer nur Hin- Machthaber (von denen haben wir weisschilder sein-, nein, Gott hat et- schon viel zu viele). Nein, er kommt was in diese Welt dazu gegeben, was als Neugeborenes. Gott macht sich eigentlich nicht dazu gehört und doch selbst verletzbar und geht damit den dringend benötigt wird - für unser Weg, den wir Menschen gehen. Wir persönliches und unser gemeinschaft- sind nämlich nicht nur die Starken, liches Wohl. Gott hat seinen Sohn ge- und das Leben ist auch mehr wert als geben. Ihn zu einem von uns gemacht alles, was uns heute als solches ver- mit allem, was dazu gehört. Eine un- kauft wird. Das Leben ist mehr als der verhoffte „Zugabe“ Gottes also. Versuch zu funktionieren und zu be- Aber - so mag mancher einwerfen - stehen. Das Kind in der Krippe erin- diese Zugabe ist doch nur ein Kind, nert uns daran: Wir sind unserem wie in wohl jeder Minute eines auf Schöpfer nicht egal. Wir haben einen, dem weiten Erdenkreis geboren wird! der sich von ganzem Herzen um ums Also worin liegt dann das Plus? Was sorgt. Wir sind hier nicht allein. Und ist es dann, was unsere Lage verän- das ist der wahre Grund, Weihnach- dern soll. Ich sage ihnen: es ist gerade ten mit Freude und Kreativität zu fei- dieses Zarte und Unscheinbare. Gott ern. Auf ein Wort 5
M ultikulti Weihnachten Wenn man neu in einem andern Kontinent lebt und in einem multinationalen Team arbei- tet, erlebt man auch gerade in der Weihnachtszeit manche Überraschungen. Mein erster weihnachtlicher Kulturschock war das Einüben einer Weihnachtskantate zu Begleitmusik vom Tonband – mein deutsches Verständnis sagte mir, man könne doch nur zu Live-Musik singen…..aber noch heute sind mir Liedzeilen und manche Melodien im Kopf – es war eine tolle Kantate! von Marianne Atzbach Mit deutschen Kollegen saßen wir bei tropi- lung des deutschen „Stille Nacht“ in der Stadt scher Hitze am Heiligen Abend fast stilecht hätte ich gerne verzichten können, auch wa- neben einem Plastikweihnachtsbaum und ren die lebendigen Schneemänner oder Ni- pflegten deutsche Traditionen mit Plätzchen, koläuse in der afrikanischen Hitze nicht unbe- Stollen und einem Glas Wein. Den Weih- dingt dazu angetan, Weihnachtsstimmung nachtsbaum durften wir dabei nicht aus den zu erzeugen – aber, was soll’s – erlaubt ist, Augen lassen, denn er war mit brennenden was gefällt. Ein Weihnachtsessen im Team echten Kerzen bestückt. Plötzlich klopfte es bleibt mir aber in bester Erinnerung. Hier an die Tür – amerikanische Kollegen wollten brachten Engländer, Amerikaner, Schweizer, sehen, wie wir den Heiligen Abend begingen. Deutsche etwas zum Essen mit – und so gab Schnell wurden die Weingläser in Sicherheit es neben „Götterspeisensalat“ (Jello-Salad) gebracht – das hätten die amerikanischen auch englischen Plum-Pudding, ein Suppen- Missionare von ihrer Kultur her nicht ver- huhn zum Truthahn „aufgearbeitet“ für die standen. Großes Staunen ihrerseits, als sie die Amerikaner – und freilich Stollen und Lebku- flackernden Kerzen am Weihnachtsbaum chen als deutsche Zugabe. Wir haben fröh- sahen: „Noch nie habe ich echte Kerzen am lich internationale Weihnachtslieder gesun- Weihnachtsbaum gesehen“ gen und es fehlten auch nicht Kronen und Am Weihnachtstag wurde mir das Haus ein- Knallbonbons, die wohl für die Engländer gerannt von Horden afrikanischer Kindern, zum Fest dazugehören. Und natürlich gab es die neu eingekleidet vor mir standen und keine Weihnachtsfeier ohne das liberianische forderten: „Gib mir jetzt mein Weihnachtsge- Lied „I like a green, green Christmas“ (dt: Ich schenk.“ – irgendwann habe ich mich ge- mag keinen Schnee – ich liebe grüne Weih- nervt in meinem Haus verbarrikadiert. nachten“) Statt eines Weihnachtsbaumes Einige Jahre später fand ich die Vielseitigkeit freuten wir uns an den Kokospalmen, deren der Weihnachtsbräuche dann doch eher Blätter sanft im Wind rauschten, und die bereichernd. Auf die wochenlange Beriese- weißen Kuhreiher auf den Wiesen, allgemein 6 Weihnachten in fremden Ländern
„Christmas-Birds“ (Weihnachtsvögel) ge- mich damals total getröstet, denn obwohl nannt, erinnerten uns auch an die Jahreszeit. das Drumherum der verschiedenen Weih- Die liberianische Variante des Weihnachtses- nachtsbräuche und Kulturen ganz interessant sens, das gerade für die verarmten und vom ist und irgendwie dazu gehört , ist es nicht die Krieg geschädigten Menschen so wichtig Hauptsache. Bethlehem war auch kein Idyll – war, erlebten wir dann am Abend. Nach Ein- war auch „ganz am Rand“ - und dort wurde bruch der Dunkelheit entdeckten und erleg- Jesus geboren, der Heiland und Retter – ten die Männer vom Wachdienst am Strand eben weil nichts in dieser Welt „heil“ ist. eine große Wasserschildkröte. Ihre Freude Plötzliche Schießereien im Morgengrauen über dieses Geschenk des Himmels war un- des Weihnachtstages haben mich damals beschreiblich – und schließlich konnten mit zwar unglaublich erschreckt – aber am Ende diesem Weihnachtsbraten etliche Familien stellte es sich heraus, dass es sich nur um die noch ein nachträgliches Festessen genießen. „Freudenböller“ der Friedenstruppe handel- In Zeiten des Bürgerkriegs wollte keine so te, die den Bewohnern ein frohes Fest wün- rechte Weihnachtsstimmung aufkommen. schen wollten! Auf diese Art, Weihnachten Zwar war wenige Wochen vor Weihnachten zu zelebrieren hätte ich denn auch noch ver- wieder mal ein fragiles Friedensabkommen zichten können. unterzeichnet worden – aber nach Weih- Vielleicht ist Ihnen auch nicht nach Weih- nachtsfeiern war eigentlich keinem zumute. nachten zumute – dann lesen Sie doch mal Mit einer nächtlichen Ausgangssperre von 18 das abgedruckte Weihnachtslied – und viel- Uhr abends bis 8 Uhr morgens waren die leicht können Sie dann auch fröhlich mitsin- Tage auch zum Überleben kurz genug, aber gen: „Welt ging verloren – aber Christ ist ge- zum Feiern zu kurz. Die Luft knisterte buch- boren.“ stäblich mit politischer Spannung und Angst. Da N. Schwarz © GemeindebriefDruckerei.de ging mir plötzlich einige Tage lang eine Liedzeile durch den Kopf, die ich irgendwann mal irgend- wo gehört hatte: „Ganz am Rand, wo der Kum- mer wohnt – ganz am Rand, wo sich nichts mehr lohnt, dorthin kam Gott als Mensch: in die Kälte, die Not…“ Das hat Weihnachten in fremden Ländern 7
Manchmal denk ich, es gibt keine Weihnacht für mich Frohe Weihnachten wie vor Jahren, ich war noch ein Kind. War das alles vielleicht nur ein herrlicher Traum? Ach, die Träume vergehn so geschwind! Doch dann les‘ ich auf einmal, als wäre es heut‘ die Geschichte, die damals geschah, von den Hirten, den Engeln, dem Stall und dem Kind, und dann kommt mir die Weihnacht ganz nah. Manchmal denk ich, es geht mir doch eigentlich gut, aber Gott hat die Armut ersehn, ich verdiene, ich habe ein Dach überm Kopf, kann ich Krippe und Stall denn verstehn? Doch dann merk‘ ich auf einmal, wie ich wirklich bin: so selbstsicher und elend zugleich. Du, Herr, siehst mich nur an und vergibst mir die Schuld. Deine Armut macht mich ja erst reich. Manchmal denk ich: Wie lebten zufrieden und froh einst die Hirten auf Bethlehems Feld. Aber heute ist einer des anderen Feind, voller Haß, Streit und Krieg ist die Welt. Doch dann hör‘ ich auf einmal der Engel Gesang von dem Frieden, den Gott uns nur gibt, und ein neues, ein besseres Leben fängt an: Ich kann lieben, weil Gott mich so liebt! Manchmal denk ich: Die Weisen, sie kamen weit her mit Geschenken so kostbar und schön; ich, ich stehe mit leeren Händen vor dir und muss dir meinen Mangel gestehn. Doch dann weiß ich auf einmal, was du von mir willst, was als Gabe dir angenehm sei: mein verzagtes, verlornes, verängstigtes Herz., Nimm es hin, Herr, und mache es neu. Manchmal denk ich, bald ist wieder alles vorbei, diese Weihnacht, ihr Zauber, ihr Licht; und der Alltag, der grausame Alltag beginnt und die Arbeit, die Sorge, die Pflicht. Doch dann spür ich auf einmal: Du bleibst ja bei mir, und das Finstre behält keine Macht. Herr, das macht mich so froh, und ich danke dir für das Wunder der Heiligen Nacht. Text: Martin Gotthard Schneider 8 Weihnachtslied © by Gustav Bosse Verlag Kassel
K eine „Stille Nacht“ oder Heimweh an Heiligabend Vor fast 40 Jahren besuchten mein Mann, unser Studienfreund und ich unse- ren langjährigen Freund und Kollegen Dr. James Boima in seinem Heimat- land Sierra Leone. Um die wenigen Urlaubstage auszunutzen, wählten wir den ganzen Dezember, auch weil zu dieser Jahreszeit das Klima in dem tropi- schen Westafrika für Europäer einigermaßen erträglich ist. von Dr. Luise Förster Somit waren wir auch über Weihnach- digt waren auf Mende (einheimische ten in diesem fremden Land und er- Sprache) und wurden für uns in eng- lebten sehr ungewöhnliche lisch übersetzt. Z. T. waren uns die „Feiertage“. Die ersten Wochen arbei- Liedmelodien bekannt. Das Leben im teten wir in dem Krankenhaus ganz im Dorf und auf dem Markt spielte sich Osten des Landes. Die Lebensbedin- genau wie an jedem anderen Wo- gungen waren hier noch ganz erträg- chentag ab. Auch auf den Farmen lich, Versorgung mit Wasser und Le- wurde tagtäglich gearbeitet. bensmitteln ausreichend, stundenwei- Nun plante unser Freund, über Weih- se Strom über einen Generator. nachten sein Heimatdorf und seine In meinen Tagebuchaufzeichnungen Familie zu besuchen, um uns als seine finde ich den Eintrag zum 3. Advent: neue Familie in Deutschland vorzu- Am Morgen besuchten wir den stellen. Nun waren wir wirklich in Afri- Gottesdienst in der kleinen evange- ka angekommen. Die Bevölkerung be- lisch-methodistischen Gemeinde. Eine reitete James Boima und uns einen römisch-katholische Kirche gibt es ganz herzlichen Empfang. Die Men- auch in der Region. Insgesamt sind die schen hier sind sehr arm, leben größ- Christen in der Minderheit. Die meis- tenteils noch in runden Lehmhütten, ten Menschen gehören dem Islam an, die Palmblättern gedeckt sind, Keine sind aber auch noch in ihren animisti- Wasserversorgung, kein Strom, es gab schen Stammesreligionen verwurzelt. nirgendswo etwas zu kaufen. Einige Feindseligkeiten zwischen den ver- Vorräte hatten wir noch eingepackt. schiedenen Religionen haben wir zum Das abendliche Bad im Fluss, um den damaligen Zeitpunkt nicht wahrge- Staub der langen Fahrt abzuspülen nommen. Als Predigttext wurde das 1. und die erste Nacht in einer Lehm- Kapitel des Johannesevangeliums zu- hütte werde ich so schnell nicht ver- grunde gelegt. Die Lieder und die Pre- gessen. Weihnachten in fremden Ländern 9
Im Tagebuch lese ich: Heute ist Heilig- erschüttert. Die Menschen stecken abend, das muss ich mir immer wie- noch tief in ihren heidnischen Religio- der sagen. Nichts erinnert hier an das nen, obwohl einige getaufte Christen große Fest. Tagsüber wird gearbeitet sind und auch entsprechende Schul- wie an jedem anderen Tag des Jahres. bildung haben. Wir fanden in dieser Nur ganz wenige Christen gibt es hier, Nacht kaum Schlaf. Außer der lauten keine Gemeinde, keinen Gottesdienst. Musik wurden wir noch von kleinen Diese Zeilen schreibe ich bei brüten- „Haustierchen“ auf unserem Lager geplagt. Am 1. Weihnachtstag fand noch eine beson- dere Ehrung für uns statt. Wir zählten nun zu der Dorfgemein- schaft, weil wir mit ihnen gegessen und getrunken hatten und in ihren Hütten ge- schlafen hatten. Reis und zwei lebende Hühner wurden als der Hitze spätabends im Licht einer Gastgeschenke überreicht. Dann folg- Taschenlampe und denke daran, dass te eine dreistündige Prozession mit unsere Angehörigen jetzt im Gottes- lautem Trommeln, Gesang und Ge- dienst sind oder um den Weihnachts- schrei, die von einem sogenannten baum sitzen. Hier ist nichts zu spüren „Devil“ angeführt wurde, ein junger von „Stiller, heiliger Nacht“. Die ganze Mann als Teufel verhüllt mit Reisstroh Nacht durch war im Dorf ein Höllen- und mit vielen Amuletten behängt, lärm durch aufgedrehte Laufsprecher der geschlagen und durch das ganze mit schlechtem Rock und Beat, dazu Dorf getrieben wurde. Den Sinn ha- die Gesänge und Schreie der Men- ben wir nicht ganz erfasst. Wir waren schen, die wie in Trance die Nacht total erschöpft und froh, als wir uns in durchtanzten, durch Alkohol oder Co- die schattige Hütte zurück ziehen la-Nüsse aufgeputscht. In dieser konnten. Das war afrikanische Xmas Nacht hatte ich zum ersten Male ohne Christus. Heimweh, war sehr deprimiert und 10 Weihnachten in fremden Ländern
Andere Länder - andere Sitten geht. In der Lobby stand ein elektroni- Ein zweites Weihnachten fern der Hei- scher Weihnachtsmann, grellbunt mit mat erlebten wir auf dem Weg nach blinkenden Lichtern. Sobald man sich Malawi, um Marianne Atzbach zu be- ihm näherte, nickte er mit dem Kopf, suchen. Nach der Christvesper hier in blinkte und es ertönte „We wish you a der Atzbacher Kirche und einem gu- merry Christmas and a happy New ten Essen starteten wir nach Frankfurt Year“ (Wir wünschen fröhliche Weih- und kurz vor Mitternacht per Flugzeug nachten und ein glückliches Neues zunächst nach Addis Abeba in Äthiopi- Jahr) Nach vermutlich 100 mal hätte en, von dort sollte es weiter bis ins ich dem singenden blinkenden Weih- südliche Afrika nach Malawi gehen. nachtsmann am liebsten den Blech- Doch das Anschlussflugzeug kam we- hals umgedreht. Wir mussten dort gen eines Militärputsches nicht an. ausharren, um den Anschlussflug Wir saßen in Addis Abeba fest, ohne nicht zu verpassen. Mit 24 Stunden Gepäck in unserer Winterkleidung, die Verspätung kamen wir schließlich Pässe hatte man uns auch abgenom- doch wohlbehalten in Malawi an und men, da wir keine Visa für dieses Land Marianne konnte uns willkommen hatten. In einem Hotel konnten wir heißen. uns aufhalten, dieses aber nicht ver- Sie sagte nur: „ Das ist Afrika!“ lassen. Keiner wusste, wann es weiter Weihnachten in fremden Ländern 11
K inder– und Jugendarbeit Am Ende eines Jahres lässt man noch einmal Revue passieren, was alles pas- siert ist. Das war das Jahr 2017 in der Kinder- und Jugendarbeit in Dorlar und Atzbach. von Kim Christin Dickel Da war als großes Event Jesus Übergang zu erleichtern, finden House bei uns im Gemeindehaus zu- Jungschar und Rasselbande parallel sammen mit dem CVJM Waldgirmes. statt. Das erleichtert auch gemeinsa- me Aktionen, wie z.B. den Besuch des Auengartens. Die jüngste Gruppe unserer Ge- meinde ist der Mädels-Hauskreis, der seit den Herbstferien besteht. Hier treffen sich sieben Mädels alle zwei Wochen zum Austausch, Singen, Es- sen und Bibel lesen. Im Dezember feiern wir den ersten Im Jugendtreff machen wir seitdem Geburtstag des Kinderfrühstücks, das den Glaubenskurs „Emmaus Street“. monatlich stattfand. Wir haben gebas- Wir besuchen verschiedene Orte und telt, gespielt, experimentiert, das Ge- sprechen dort über die Lebensfragen meindehaus und das Dorf inklusive der Jugendlichen. Wir waren z.B. in der Dorlarer Kirche erkundet. einem Fast-Food-Restaurant, einem Die wöchentlichen Gruppenstunden Supermarkt und auf einem Spielplatz. dürfen bei diesen besonderen Ereig- Am 1. September startete die nissen nicht vergessen werden. Jungschar, in der sich die 8- bis 12- Jährigen treffen. Es wurden schon Drachen gebastelt und steigen gelas- sen, Pizza gebacken und vieles mehr. Um den Kindern aus der Rassel- bande den 12 Jugendarbeit
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Gottesdienstplan Dezem Sonntag, 24.12.2017 - Heiligabend 16.00 Dorlar Pfrn. Bünger mit dem Kindergottesdienst 18.00 Atzbach Pfrn. Bünger mit den Konfirmanden 23.00 Dorlar Pfrn. Bünger mit dem Teenkreis Montag, 25.12.2017 - 1. Weihnachtstag 10.30 Atzbach Pfrn. Bünger Dienstag, 26.12.2017 - 2. Weihnachtstag 10.30 Dorlar Pfrn. Bünger Sonntag, 31.12.2017 - Altjahresabend 16.00 Dorlar Pfrn. Bünger mit Abendmahl 18.00 Atzbach Pfrn. Bünger mit Abendmahl Montag, 01.01.2018 - Neujahrstag 18.00 Atzbach Präd. Neumeyer Sonntag, 07.01.2018 - 1. Sonntag nach Epiphanias 10.30 Gem.Haus Präd. Faber Sonntag, 14.01.2018 - 2. Sonntag nach Epiphanias 10.30 Gem.Haus Sonntag, 21.01.2018 - Letzter Sonntag nach Epiphanias 10.30 Gem.Haus Pfrn. Bünger Predigtreihe Sonntag, 28.01.2018 - Septuagesimae 10.30 Gem.Haus Pfrn. Bünger Predigtreihe Sonntag, 04.02.2018 - Sexagesimae 10.30 Gem.Haus Pfrn. Bünger Predigtreihe Sonntag, 11.02.2018 - Estomihi 18.00 Gem.Haus Pfrn. Bünger Predigtreihe, Tatort mit Team 14 Gottesdienstplan Kindergottesdienst sonntags um
mber 2017 bis März 2018 Sonntag, 18.02.2018 - Invocavit 10.30 Gem.Haus Pfrn. Bünger Predigtreihe Sonntag, 25.02.2018 - Reminiscere 10.30 Gem.Haus Pfrn. Bünger Predigtreihe, mit Abendmahl Freitag, 02.03.2018 - Weltgebetstag 15.00 Gem.Haus Team Sonntag, 04.03.2018 - Okuli 10.30 Atzbach Pfr. Weber Sonntag, 11.03.2018 - Laetare 10.30 Dorlar Pfrn. Bünger Vorstellung der Konfirmanden 10.30 Atzbach Sonntag, 18.03.2018 - Judika 10.30 Atzbach Pfrn. Bünger Vorstellung der Konfirmanden 10.30 Dorlar Sonntag, 25.03.2018 - Palmsonntag 10.30 Atzbach Pfrn. Bünger Konfirmationsjubiläen 10.30 Dorlar Präd. Neumeyer Freitag, 30.03.2018 - Karfreitag 09.00 Dorlar Pfrn. Bünger mit Abendmahl 10.30 Atzbach Pfrn. Bünger mit Abendmahl Sonntag, 01.04.2018 - Ostersonntag 06.00 Dorlar Pfrn. Bünger mit Konfirmanden 10.30 Atzbach Pfrn. Bünger Montag, 02.04.2018 - Ostermontag 10.30 Dorlar Pfrn. Bünger 10.15 Uhr im Ev. Gemeindehaus Gottesdienstplan 15
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W eihnachtsfreude teilen In unserer evangelischen Kita sind uns natürlich christliche Werte sehr wich- tig. Anderen Menschen zu helfen, denen es nicht so gut geht wie uns, ist uns gerade vor Weihnachten ein großes Anliegen. Deshalb unterstützen wir auch dieses Jahr mit unseren Kids eine Spendenaktion, die vielen armen Kindern ein bisschen Freude ins Gesicht zaubern soll… von Sylvia Krug Schon eine lange Tradition ist bei uns Mit dem Erlös möchten wir auch die- das jährliche Brotbacken in unserem ses Jahr wieder Kindern eine Freude alten Atzbacher Backhaus. Seit eini- machen, denen es nicht so gut geht. gen Jahre ermöglichen uns dies Isolde Deshalb geht das Geld (ca. 100 €) an Zehme und Uwe Beppler, die immer die Aktion „ Weihnachten im Schuh- wieder mit viel Liebe und Geduld den karton“. Kindern alles erklären und sie in alle Als wir mit den Kindern über die Akti- Herstellungsschritte mit einbeziehen. on sprachen, kam schnell die Idee auf, Die Kinder können an diesem Tag na- dass wir zusätzlich zu der Geldspende türlich fleißig helfen und lernen viel auch noch Schuhkartons packen woll- über das alte Backhandwerk. Nach- ten. Die Kinder machten gleich Vor- dem die duftenden Brote aus dem schläge, was sie mitbringen wollten Ofen geholt wurden, durften die Kids und wir merkten, dass die Kids gerne ihre Backwerke selber an ihre Fami- ein kleines Geschenk für ein ärmeres lien verkaufen. Kind aussuchten. So konnten wir noch 6 Schuhkartons mit tollen Sachen fül- len. Das Thema „Teilen“ schlossen wir dann mit der Sankt-Martins- Geschichte ab, wobei die Kinder un- tereinander noch Martinsmänner teil- ten. Abends ging es dann mit vielen Fami- lien, Verwandten und Freunden zu unserem Laternenumzug. Über die zahlreichen Teilnehmer ha- ben wir uns sehr gefreut. 18 KITA Senfkorn
G elungene Pizzabackaktion des Fördervereins KITA 25 leckere Pizzableche, eine gute Stimmung, fröhliches Zusammensein, en- gagierte Helfer, zufriedene Gäste sowie ein gut gefüttertes Spendenschwein. Das ist das Fazit der ersten öffentlichen Pizzaaktion des Fördervereins KITA Senfkorn Atzbach e.V. im Atzbacher Backhaus. von Cornelia Pittner Am 3. Oktober hatten Pizza vor Ort genießen können. Wer sich schon am frühen seine Pizzen lieber Zuhause verzehren Morgen zahlreiche wollte, konnte seine Bestellungen in Mitglieder des im einem Pizzakarton mitnehmen. Da die Frühjahr gegründeten Resonanz und damit auch die Mengen Fördervereins sowie im Vorfeld dieser Aktion schwer abzu- fleißige Helfer getroffen, um die Piz- schätzen waren, freuten sich die Piz- zen zuzubereiten. Es galt große Men- gen zu verarbeiten, damit am Ende jeder seine vorbestellten Pizzastücke genießen und auch spontane Gäste versorgt werden konnten. Für den Pizzateig wurden rund 16 kg Mehl ver- arbeitet und auf 25 Blechen ausge- rollt. Viele Hände halfen dabei kilo- weise Paprika, Zwiebeln und Cham- zabäcker besonders, dass die Pizzastü- pignons zu schneiden, 10 kg Käse zu cke auch für spontane Gäste ausreich- mischen und 15 kg Pizzasauce anzu- ten und keiner leer ausging. rühren und schließlich die Bleche zu Der Förderverein möchte sich für die- belegen. Pünktlich um 12 Uhr waren se gelungene Aktion bei allen Helfern die ersten Bleche fertig und die Aus- bedanken und hofft, auch im nächsten gabe der rund 190 vorbestellten Piz- Jahr das Backhaus für das Pizzabacken zastücke konnte bei herbstlichem anheizen zu können. Wetter beginnen. Da das größtenteils Sie kennen unseren Förderverein trockene Wetter und die gute Stim- noch nicht und wollen mehr erfah- mung zum Verweilen am Backhaus ren? Dann schauen Sie doch einfach einlud, haben zahlreiche Gäste die auf www. foerderverein-kita-senfkorn.de Förderverein KITA 19
450 Jahr Ki 20 Kirchenjubiläum
irche Atzbach Kirchenjubiläum 21
450 Jahr Ki 22 Kirchenjubiläum
irche Atzbach Kirchenjubiläum 23
K urz notiert Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ Viele fleißige Hände haben Pullover, Mützen, Schals und Strümpfe gestrickt. Andere haben Schulsa- chen (Hefte, Stifte, Spitzer…), Hygiene- Artikel (Zahnpasta, und Zahnbürsten, Waschlappen…), Spiel- sachen (Hüpfseile, Gummi-Twist, Karten- spiele…), Süßigkeiten und Geld für den Ver- Die Frauen der Atzbacher Frauenhilfe sand gespendet. Wir danken allen haben 12 Geschenkkartons gepackt. sehr für die Hilfe bei dieser Aktion. Basar Neugestaltung der Jugendräume im Beim diesjährigen Basar wurden Ev. Gemeindehaus zugute. 3.728,60 EUR erlöst. Ein ganz herzliches Dankeschön an alle Mitarbeiter, die mit Ihren guten Ideen und fleißigen Hän- den mitgewirkt haben und an alle Besucher die die Veran- staltung mit ihren Einkäufen unterstützt haben. Dieser Betrag kommt der Organisati- on NETZ Partnerschaft für Entwick- lung und Gerechtigkeit e.V. für ein Projekt in Bangladesch und der 24 Kurz notiert
W ir gratulieren ... Familiennachrichten 25
W ir trauern um ... Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Psalm 23,4 26 Familiennachrichten
Kindergottesdienst Hauskreis sonntags um 10.15 Uhr. Kontakt: Hilde Brückmann Kontakt: Kim Christin Dickel 06441/962757 06441/61674 Café Jedermann Kirchenchor sonntags ab 15.00 Uhr mittwochs um 19.30 Uhr Kontakt: Marianne Atzbach 06441/62558 Kontakt: Dr. Margrit Schnorr 06441/61334 Bibelstunde (Ev. Gemeinschaft) und Renate Hofmann 0641/61747 14-tägig sonntags um 19.30 Uhr Rasselbande (ab 4 Jahre) Kontakt: Walter Brückmann freitags 16.00 - 17.30 Uhr 6441/61674 Kontakt: Kim Christin Dickel 06441/962757 Frauenhilfe Dorlar Jungschar (a 8 Jahre) montags um 14.30 Uhr freitags 16.00 - 17.30 Uhr Kontakt: Hilde Brückmann Kontakt: Kim Christin Dickel 06441/962757 06441/61674 und Felix Tebbe 01575/8804437 Eltern-Kind-Kreis „Flohkiste“ TeenTreff (ab 12 Jahre) (0-3 Jahre) freitags 18.30 - 20.00 Uhr, 14-tägig dienstags, 9.30 Uhr Kontakt: Kim Christin Dickel 06441/962757 Kontakt: Bianca Schmidt Jugendtreff (ab 15 Jahre) 0172/5799758 freitags 20.00 Uhr, Frauenhilfe Atzbach Kontakt: Kim Christin Dickel 06441/962757 dienstags um 14.30 Uhr Team „Tatort Kirche“ Waltraud Borries 06441/61223 Kontakt: Daniela Thomae 06441/963944 Pfarrerin Pfarramts-Sekretärin Manuela Bünger Angelica Schneider Telefon: 06441 / 61395 Telefon: 06441 / 61395 gemeindebuero@gemeinde-lebt.de Jugendreferentin KiTa Senfkorn Kim Christin Dickel Jasmin Kontogianatou-Schmitt Telefon: 06441 / 962757 Telefon: 06441 / 61800 jugend@gemeinde-lebt.de ev-kita@gemeinde-lebt.de Kirchmeisterin Dorlar Kirchmeisterin Atzbach Ute Jacksteit Luise Förster Telefon: 06441 / 61809 Telefon: 06441 / 63318 Kirchmeister Dorlar Kirchmeisterin Atzbach Thomas Burk Marianne Atzbach Telefon: 06441 / 66008 Telefon: 06441 / 62558 Küsterin Dorlar Küsterin Atzbach Sabine Kapahnke Susanne Burk Telefon: 06441 / 64379 Telefon: 06441 / 66008 Hausmeisterehepaar Gemeindehaus Martina und Holger Fonger Telefon: 06441 / 962756 Gruppen und Kreise, Ansprechpartner 27
G ott kam durch die Hintertür in diese Welt Martin Luther
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