Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde
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Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinden Hepsisau und Neidlingen Sonderausgabe Pfingsten 2020
Liebe Leserinnen, liebe Leser, das Pfingstfest wird, anders als Ostern und Weihnachten, nicht beson- ders wahrgenommen. Es gibt nichts zu „dekorieren“ und keine Ge- schenke. Klar, man nützt die Pfingstferien für einen Urlaub, aber sonst? Dieses Jahr gibt es bei uns einen Pfingstgemeindebrief. Wir können ihn drucken lassen und er kostet uns nichts, außer einer Seite Werbung der Druckerei in eigener Sache. Die Druckerei nennt dieses Angebot „Hoffnungsbrief“. Vielleicht nehmen wir dieses Jahr Pfingsten ja tatsächlich anders wahr. Als Fest der Hoffnung. Vielleicht spüren wir in uns die brennende Sehn- sucht wie damals Jesu Jüngerinnen und Jünger nach einem wirklich Neuanfang. Und ihre Sehnsucht wurde erfüllt. Ihnen wurde ein neuer Geist geschenkt! Pfingsten ist das Fest, an dem der Himmel auf die Erde kommt, wie die Taube, die uns auf unserem Titelbild wie eine helle und leuchtende Botin entgegenfliegt. Die Jüngerinnen und Jünger waren nach Jesu Tod beherrscht vom Geist der Angst. Obwohl sie erlebt hatten, dass Jesus auferstanden war, waren sie doch mutlos und wussten nicht weiter. Er fehlte ihnen so sehr. Ohne ihn fühlten sie sich verloren. Sind wir ihnen an diesem Pfingsten im Jahr 2020 nicht besonders nahe? Viele Menschen fühlen sich verloren. Im Stich gelassen. Haben Angst. Sind überfordert und wütend. Es ist eine Tatsache: Wir wissen nicht, was kommt. Eigentlich ist das ja immer so, aber in den vergange- nen Wochen ist es uns überdeutlich vor Augen geführt und bewusst geworden. Es besteht die Gefahr, dass wir deswegen hoffnungslos und bitter wer- den. Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass wir uns die Geschichte vom ersten Pfingsten neu ins Herz schreiben lassen und erkennen, wie sie uns helfen kann, in der Krise die Chance zu erkennen. Ein altes Gebet zeigt uns, wie wir darum bitten können: Komm, Heiliger Geist, erfülle unsere Herzen und entzünde in uns das Feuer deiner Liebe. Sende aus deinen Geist, und alles wird neu geschaffen. Und du wirst das Angesicht der Erde erneuern. Amen Seien Sie herzlich gegrüßt von Ihrer 2
Es geht in die Verlängerung! Manche wissen es schon oder haben es vielleicht gesehen: Ende Juli erwarten mein Mann und ich unser erstes Kind. Ab Mitte Juni werde ich deshalb im Mutterschutz und danach ein Jahr lang in Elternzeit sein. In dieser Zeit pausiert mein Vikariat. Wir sind aber sehr dankbar, dass wir als Familie weiterhin in Neidlingen wohnen bleiben können und ich dann nächstes Jahr im Sommer meine Ausbildung bei Ihnen und Euch in den Gemeinden fortsetzen darf. Wir freuen uns sehr auf die kommende Zeit und auch darüber, diesen neuen Lebensabschnitt hier bei Ihnen in Neidlingen und Hepsisau be- ginnen zu dürfen! Ihre Vikarin Hallo, liebe Eltern, hallo, liebe Sprösslinge, mein Name ist Bettina Wolter und ich arbeite seit Anfang April im schönen Kindergarten in Neidlin- gen. Mein Arbeitsbeginn hat sich auf Grund der derzeitigen Situati- on etwas verzögert und ich möch- te mich Ihnen und Euch auf die- sem Weg gerne vorstellen. Ich bin 35 Jahre alt und wurde in der schönen Universitäts- und Hansestadt Rostock an der Ost- see geboren, dort lebt auch meine Familie. Nach meiner Berufsausbildung in Rostock zur Familienpflegerin habe ich bis vor kurzem, unterbrochen durch die Elternzeiten, als Altenpfle- gerin und stellvertretende Wohnbereichsleiterin in der Altenpflege gear- beitet. Seit 2004 lebe ich in Baden-Württemberg, "der Liebe wegen" bin ich 2009 nach Dettingen unter Teck gezogen. Ich habe zwei kleine Söhne, drei Jahre und ein Jahr alt. Sie sind mein ganzer Stolz und mein Lebensinhalt. Meine jetzigen Hobbys sind krea- tives Gestalten und Garten. Ich freue mich schon sehr auf die Arbeit mit den Kindern und hoffe, dass ich Ihren Anforderungen, liebe Eltern, und denen Ihrer Kinder gerecht werde. Ich freue mich auf gute Zusammenarbeit, liebe Grüße, Bettina Wolter 3
Gedenktag: Anna Marie Jarvis, die Begründerin des Muttertags Seinen Ursprung hat der Muttertag in einer Feier zum Gedenken an Anna Marie Reeves Jarvis. Als Frau eines methodistischen Pastors war sie in ihrer Gemein- de wohltätig aktiv. Sie gründete die Mother´s Day Work Clubs. Diese Clubs sammelten Spenden, organisierten Haushaltshilfen und Medizin, um sie unter notleidenden Menschen zu verteilen. Ziel war es vor allem, die Kin- dersterblichkeit zu senken. Während des Bürgerkrieges rief die sozial engagierte Pastorenfrau andere Mütter dazu auf, Hilfsgüter zu beschaffen, um diese unter den Soldaten beider Seiten zu verteilen. Der Mother´s Friendship Day als Vorläufer des Muttertags wurde ins Leben gerufen. Zeitlebens kämpfte A. M. Reeves Jarvis um die offizielle Anerkennung dieses Tages. Zwei Jahre nach ihrem Tod ließ ihre Tochter Anna Marie Jarivs einen Gedenkgottesdienst für sie abhalten. Zu Ehren ihrer Mutter wurden deren Lieblingsblumen, weiße und rote Nelken, im Gottesdienst verteilt. Anna Marie Jarvis ließ von da an nichts unversucht, das Lebenswerk ihrer Mutter, die Anerkennung des Muttertages, zu vollenden. Am 8. Mai 1914 sollte sich ihr Wunsch erfüllen. Der US Kongress erließ das Gesetz, den zweiten Sonntag im Mai als Muttertag zu begehen. An diesem Erfolg sollte Anna Marie Jarvis keine lange Freude ha- ben. Bereits in den 1920er Jahren erkannte Jarvis die wirtschaftliche Ausbeutung des Muttertages. Sie versuchte den Namen urheberrecht- lich zu schützen und ging sogar vor Gericht, um den Feiertag gesetz- lich zu unterbinden. Ihre Frustration gipfelte 1923 in einer Festnahme und einem Gefängnisaufenthalt, weil sie Feierlichkeiten zum Muttertag gestört hatte. 1948 starb A. M. Jarvis völlig verarmt. Sie und ihre Schwester hatten das gesamte Familienvermögen dafür aufgebraucht, den Muttertag wieder abschaffen zu lassen. Noch kurz vor ihrem Tod soll sie einem Reporter erzählt haben, sie bedaure es, den Muttertag jemals ins Le- ben gerufen zu haben. Ute Stolz Impressum: An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet: Larissa Hopp - Ute Stolz - Bettina Wolter - Uli Zaiser Presserechtlich verantwortlich: Pfarrerin Ute Stolz, Tel. 07023 67 74 Hauptstr. 53, 73235 Weilheim-Hepsisau 4
Kleines Liederlexikon „Ich bleibe stets bei dir“ so hat der Theologe und Dichter Carl Johann Philipp Spitta 1833 sein Lied über- schrieben, als er es veröffentlich- te. In unserem Gesangbuch fin- den wir es unter der Nummer 406 und dem Titel „Bei dir Jesu will ich bleiben“. Eine eigene Melodie hatte es wohl nie. Es wird von Anfang an gesungen auf die Me- lodie von „Herz und Herz vereint zusammen“ (EG Nr. 251). Dennoch ist „Bei dir Jesu will ich bleiben“ ein bekanntes, volkstüm- liches Gemeindelied geworden. Ein richtiger Gesangbuch-Klassiker! Lange Zeit galt es als das Konfir- mationslied schlechthin und auch bei Abendmahlsgottesdiensten wurde gerne darauf zurückgegriffen. Im 19. Jahrhundert, während dieses Lied entstand, spielten Aufklärung und Rationalismus auch in Theologie und Kirche eine große Rolle. C. J. Philipp Spitta, dessen Lieder meist typisch sind für die damalige Erwe- ckungstheologie, war es dabei aber wichtig, den Glauben auf der Grundlage von Bibel und Bekenntnis zu gründen und ihn als etwas Erfahrbares zu beschreiben. Den engen Bezug zur Bibel können wir auch in „Bei dir Jesu will ich bleiben“ erkennen. Die Überschrift „Ich bleibe stets bei dir“ bezieht sich auf den bekannten Vers aus Psalm 73: „Dennoch bleibe ich stets bei dir, denn du hältst mich bei meiner rech- ten Hand.“ Und auch an die Weinstockrede Jesu in Johannes 15 erin- nert uns dieses Lied. Strophe 1 nimmt sogar explizit Bezug darauf. Aufmerksame SängerInnen entdecken das Wort „Bleiben“ in unserem Lied 6x. Besonders aufmerksame SängerInnen werden auch bemerkt haben, dass im Laufe des Liedes das Subjekt von „bleiben“ ändert: In den ersten vier Strophen ist es der Sänger oder die Sängerin, der/die versprechen, bei Jesus zu bleiben. Strophe 1 und 4 bilden mit diesem ausdrücklichen Treueversprechen sogar einen kleinen Rahmen um Strophe 2 und 3: „Ja, Herr Jesu, bei dir bleib ich!“ Oft werden nur diese ersten vier Strophen gesungen. Strophe 5 und 6 widmen sich dann nämlich einem für viele von uns unangenehmen Thema. In diesen Strophen geht es ums Sterben. Aber gerade hier ändert sich die Perspektive: Das Subjekt von „bleiben“ ist jetzt Jesus 5
selbst. „Es ist gerade so, als spüre der Dichter, dass auch unser ehr- lichstes Treuebekenntnis auf einem wackeligen Fundament steht, solange es sich nur auf den eignen guten Willen gründet.“ (Reinhard Deichgräber) Spätestens am Ende des Lebens wird die eigene Unvoll- kommenheit, die eigene Bedürftigkeit bewusst. Deshalb bleibt uns nichts mehr als zu bitten: „Bleib bei mir!“ Es ist etwas Wunderbares, wenn ein Mensch in seinem Leben diesen Entschluss fassen kann: „Ja, bei dir Jesus will ich bleiben! Deine Nähe ist das Beste für mich! Dir will ich treu sein mein Leben lang.“ Trotzdem sind wir Menschen immer – nicht erst, wenn es ans Sterben geht – darauf angewiesen, dass uns jemand die Treue hält. Gott bleibt treu, auch wenn wir ihm untreu wer- den (2. Tim 2,13). Darauf kannst du dich verlassen, im Leben und im Sterben. Larissa Hopp Der Weg wird kürzer! Sie müssen jetzt nicht mehr nach Kirchheim fahren – die Diakoni- sche Bezirksstelle kommt zeitweise in unsere Nähe. Alles, was Sie dazu wissen müssen, fin- den Sie in neben- stehender Anzeige. Wegen des Infekti- onsschutzes ist es wichtig, dass Sie sich anmelden. Daran also unbedingt denken. Ansonsten: Trauen Sie sich, Hilfe und Beratung in An- spruch zu nehmen, wenn Sie sie brau- chen! 6
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