GESCHÄFTSBERICHT 2020 - HÖCHSTER PENSIONSKASSE VVAG
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Geschäftsbericht 2020 1
Auf einen Blick in Tsd. € 2020 2019 2018 2017 2016 Kapitalanlagen 2.366.652 2.146.478 1.972.482 1.754.257 1.606.068 Deckungsrückstellung 2.328.185 2.119.271 1.920.932 1.734.801 1.556.717 Verlustrücklage 145.882 128.671 117.629 103.300 89.888 Bilanzsumme 2.495.764 2.268.454 2.058.258 1.856.732 1.666.409 Beitragseinnahmen 165.148 164.187 155.347 148.228 141.191 Kapitalerträge 97.623 78.229 75.615 69.425 64.792 Versicherungsleistungen 14.424 12.669 10.576 9.081 7.972 Anzahl Versicherungen 2020 2019 2018 2017 2016 Gesamte Pensionskasse 289.888 281.372 268.891 255.142 241.564 aktive Pensionskassenversicherungen 150.686 150.500 148.623 145.530 142.445 Zulagenversicherungen 32.275 32.028 31.475 29.781 27.235 beitragsfreie Pensionskassen- versicherungen 76.873 72.882 66.638 60.867 55.910 Pensionskassenversicherungen in der Leistungsphase 30.054 25.962 22.155 18.964 15.974 Abrechnungsverband Tarif PK Allgemein 249.491 241.466 229.887 217.769 205.445 aktive Pensionskassenversicherungen 135.682 134.188 131.909 129.258 126.081 Zulagenversicherungen 21.204 21.024 20.582 19.207 17.100 beitragsfreie Pensionskassen- versicherungen 63.945 61.411 56.136 51.111 46.923 Pensionskassenversicherungen in der Leistungsphase 28.660 24.843 21.260 18.193 15.341 Abrechnungsverband Tarif HZV 40.397 39.906 39.004 37.373 36.119 aktive Pensionskassenversicherungen 15.004 16.312 16.714 16.272 16.364 Zulagenversicherungen 11.071 11.004 10.893 10.574 10.135 beitragsfreie Pensionskassen- versicherungen 12.928 11.471 10.502 9.756 8.987 Pensionskassenversicherungen in der Leistungsphase 1.394 1.119 895 771 633 2
Inhalt Seite Bericht über das Geschäftsjahr 2020 2 Lagebericht 14 Jahresabschluss A. Bilanz zum 31. Dezember 2020 30 B. Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020 32 C. Anhang 1. Angaben nach § 264 Abs. 1a HGB 34 2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 34 3. Entwicklung der Aktivposten A.I. und A.II. im Geschäftsjahr 2020 38 4. Angaben zur Bilanz zum 31. Dezember 2020 39 5. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020 50 6. Nachtragsbericht 55 7. Organe der Pensionskasse 56 D. Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers 60 E. Bericht des Aufsichtsrats 64 Abkürzungsverzeichnis 65
Bericht über das Geschäftsjahr 2020 Bericht über das Geschäftsjahr 2020 Erfolg durch Vertrauen Die Höchster Pensionskasse VVaG hat zum 1. Januar 1998 ihren Geschäftsbetrieb aufgenommen. Sie zählt mit 564 Mitgliedsunternehmen und 289.888 Versicherungsverhältnissen mittlerweile zu den großen überbe- trieblichen Pensionskassen in Deutschland. Die Gründung der Pensionskasse war von dem Leitgedanken geprägt, den Mitgliedsunternehmen und den versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern über eine leistungsfähige betriebliche Einrichtung den Erwerb und den Aufbau von zusätzlichen Leistungen der betrieb- lichen Altersversorgung zu ermöglichen. Die Pensionskasse stellt hierfür einen Kompakttarif zur Verfügung, welcher Leistungen beim Eintritt der elementaren Lebensrisiken, dies sind Alter, Tod und Erwerbsminderung, vorsieht. Er gibt der Pensionskasse ein klares und positives Profil bei Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Als soziale Einrichtung sind Aufsichtsrat und Vertreterversammlung der Pensionskasse paritä- tisch mit Vertretern der Mitgliedsunternehmen und der Versicherten besetzt. Wichtige Unternehmensent- scheidungen, insbesondere Änderungen von Satzung und AVB, erfolgen unter Einbindung der Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter. Die Pensionskasse bietet als firmenbezogene Pensionskasse Unternehmen die Umsetzung von Modellen der betrieblichen Altersversorgung an. Hierzu zählen neben firmenindividuellen Ver- sorgungssystemen auch die Möglichkeiten der Durchführung von tarifvertraglichen Regelungen zur Entgelt- umwandlung einschließlich der Durchführung der staatlichen Förderung nach dem Altersvermögensgesetz (sog. Riester-Rente) sowie des gesetzlichen Anspruchs auf Entgeltumwandlung. Das flexible Beitragsrecht und das laufende Einmalprämiensystem lassen sowohl eine firmenbezogene Gestaltung der Beitragshöhe als auch der laufenden Beiträge sowie von Einmalbeiträgen zu. Die Rechtsform der Pensionskasse als Versiche- rungsverein auf Gegenseitigkeit stellt hierbei ein hohes Maß an Mitwirkung und Kontrolle durch die Mitglieds- unternehmen und die Versicherten sicher. Diese Organisationsstruktur steht auch dafür, dass die Pensions- kasse frei von Drittinteressen ist, denn die Mitglieder sind zugleich die Eigentümer der Pensionskasse. Regulierte Pensionskasse Die Pensionskasse ist eine regulierte Pensionskasse im Sinne von § 233 VAG. Regulierte Pensionskassen in der Rechtsform des Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit weisen als wesentliches Qualitätsmerkmal die vereinsrechtliche Mitwirkung der versicherten Mitglieder auf. Ferner erhebt eine regulierte Pensionskasse entsprechend den gesetzlichen Vorgaben keine rechnungsmäßigen Abschlusskosten und gewährt keine Ver- gütung für die Vermittlung von Versicherungsverträgen. Dies kommt den Versicherten in Form niedriger Ver- waltungskosten zugute. Hüttenknappschaftliche Zusatzversicherung Die Deutsche Rentenversicherung Saarland (bis 30. September 2005: Landesversicherungsanstalt für das Saarland) hat die Pensionskasse mit der Durchführung der kapitalgedeckten Hüttenknappschaftlichen Zusatz- 2
Bericht über das Geschäftsjahr 2020 versicherung (HZV) zum Jahresbeginn 2003 beauftragt. Die Pensionskasse hat hierfür zusätzlich zu dem bestehenden Abrechnungsverband Tarif PK Allgemein den separaten Abrechnungsverband Tarif HZV ein- gerichtet. Die kapitalgedeckte HZV ist eine zusätzliche betriebliche Altersversorgung auf öffentlich-rechtlicher Grundlage für Arbeitnehmer der eisenerzeugenden, eisenverarbeitenden und eisenweiterverarbeitenden In- dustrie des Saarlands. Sie blickt auf eine lange Tradition mit unterschiedlicher rechtlicher Ausgestaltung und organisatorischer Zuordnung zurück. Das Gesetz zur Neuregelung der Hüttenknappschaftlichen Zusatzver- sicherung im Saarland vom 21. Juni 2002 hatte die Umstellung von der bisherigen Umlagefinanzierung auf eine kapitalgedeckte betriebliche Altersversorgung zum Inhalt. Entwicklung Bilanzsumme 2020 Entwicklung Bilanzsumme Mio. € Auch im Geschäftsjahr 2020 konnte die Pensions- 2.500 kasse ihr Geschäftsvolumen weiter ausweiten. So 541,2 495,9 2.000 hat sich die Bilanzsumme im Geschäftsjahr 2020 456,9 418,9 um 227.310 Tsd. € auf 2.495.764 Tsd. € erhöht; 1.500 382,5 das entspricht einem Anstieg um 10,0 % (Vorjahr: 10,2 %). Das Wachstum ist im Wesentlichen auf die 1.954,6 1.000 1.772,5 1.772,5 1.601,3 1.437,8 hohen Mittelzuflüsse infolge der erneut angestiege- 1.283,9 500 nen Beitragseinnahmen sowie auf die Erträge des Pensionskassenvermögens und die noch vergleichs- 0 weise niedrigen Aufwendungen für Versicherungs- 2016 2017 2018 2019 2020 fälle zurückzuführen. Tarif PK Allgemein Tarif HZV Entwicklung Versicherungs- Entwicklung Versicherungsbestand bestand 2020 Anzahl Versicherungen in Tsd. 300 Zum Bilanzstichtag umfasst der Kreis der Mitglieds- 40,4 39,9 250 39,1 unternehmen der Pensionskasse insgesamt 564 Un- 37,4 36,1 200 ternehmen. Hiervon sind 55 Mitgliedsunternehmen der HZV. Die Versicherungsbestände beider Abrech- 150 249,5 nungsverbände haben sich um 3,0 % (Vorjahr: 4,6 %) 241,5 229,9 217,8 205,5 100 auf insgesamt 289.888 Versicherungen erhöht. Hier- von entfallen 150.686 auf aktive Pensionskassen- 50 versicherungen, 32.275 auf Zulagenversicherungen, 0 76.873 auf beitragsfreie Pensionskassenversiche- 2016 2017 2018 2019 2020 rungen und 30.054 auf Versicherungen in der Leis- Tarif PK Allgemein Tarif HZV tungsphase. Das Durchschnittsalter der Versicher- ten mit aktiven Pensionskassenversicherungen be- trägt zum Geschäftsjahresende 44,5 Jahre (Vorjahr: 44,2 Jahre). Die Empfänger von Altersrenten sind im Durchschnitt 67,4 Jahre (Vorjahr: 67,1 Jahre) alt. 3
Bericht über das Geschäftsjahr 2020 Bestand an Pensionskassenversicherungen nach Abrechnungsverbänden Anzahl Versicherungen PK Allgemein Tarif HZV Gesamt aktive Pensionskassenversicherungen 135.682 15.004 150.686 Zulagenversicherungen 21.204 11.071 32.275 beitragsfreie Pensionskassenversicherungen 63.945 12.928 76.873 Pensionskassenversicherungen in der Leistungsphase 28.660 1.394 30.054 Gesamt zum 31. Dezember 2020 249.491 40.397 289.888 Der Versicherungsbestand im Abrechnungsverband Tarif PK Allgemein hat sich um 3,3 % (Vorjahr: 5,0 %) auf 249.491 Pensionskassenversicherungen erhöht. Davon entfallen auf Pensionskassenversicherungen in der Leistungsphase 28.660 Versicherungen. Das Durchschnittsalter der Versicherten mit aktiven Pensions- kassenversicherungen im Abrechnungsverband Tarif PK Allgemein beträgt zum Bilanzstichtag 44,5 Jahre (Vorjahr: 44,2 Jahre). Die Empfänger von Altersrenten sind im Durchschnitt 67,5 Jahre (Vorjahr: 67,1 Jahre) alt. Bestand an Pensionskassenversicherungen im Abrechnungsverband Tarif PK Allgemein 2020 2019 Veränderung Versicherungen Anzahl Anzahl Anzahl % aktive Pensionskassenversicherungen 135.682 134.188 1.494 1,1 Zulagenversicherungen 21.204 21.024 180 0,9 beitragsfreie Pensionskassenversicherungen 63.945 61.411 2.534 4,1 Pensionskassenversicherungen in der Leistungsphase 28.660 24.843 3.817 15,4 Gesamt zum 31. Dezember 249.491 241.466 8.025 3,3 4
Bericht über das Geschäftsjahr 2020 Gliederung des Mitgliederbestands mit aktiven Pensionskassenversicherungen im Abrechnungsverband Tarif PK Allgemein zum 31. Dezember 2020 nach Lebensalter *) männlich weiblich Gesamt Alter Anzahl % Anzahl % Anzahl % 60 – 8.964 6,61 2.297 1,69 11.261 8,30 50 – 59 31.785 23,43 9.941 7,33 41.726 30,76 40 – 49 23.568 17,37 7.845 5,78 31.413 23,15 30 – 39 24.321 17,92 8.749 6,45 33.070 24,37 20 – 29 13.180 9,71 4.287 3,16 17.467 12,87 – 19 597 0,44 148 0,11 745 0,55 Gesamt 102.415 75,48 33.267 24,52 135.682 100,00 *) ohne Zulagenversicherungen Der Versicherungsbestand des Abrechnungsverbands Tarif HZV umfasst zum Berichtsjahresende insgesamt 40.397 Versicherungsverhältnisse. Dies entspricht einem Zuwachs von 1,2 % (Vorjahr: 2,3 %). Der Bestand an aktiven Pensionskassenversicherungen hat sich allerdings im Geschäftsjahr 2020 deutlich auf 15.004 ver- mindert. Der Bestand an Zulagenversicherungen hat sich auf 11.071 leicht erhöht. Bei dem Bestand an bei- tragsfreien Pensionskassenversicherungen hat sich ein Anstieg auf 12.928 Versicherungen ergeben und der Bestand an Pensionskassenversicherungen in der Leistungsphase hat sich auf 1.394 Versicherungen erhöht. Das Durchschnittsalter der Versicherten mit aktiven Pensionskassenversicherungen im Abrechnungsverband Tarif HZV beträgt zum Geschäftsjahresende 44,8 Jahre (Vorjahr: 44,1 Jahre). Die Empfänger von Altersren- ten waren zum Bilanzstichtag im Durchschnitt 65,0 Jahre (Vorjahr: 65,1 Jahre) alt. Bestand an Pensionskassenversicherungen im Abrechnungsverband Tarif HZV 2020 2019 Veränderung Versicherungen Anzahl Anzahl Anzahl % aktive Pensionskassenversicherungen 15.004 16.312 – 1.308 – 8,0 Zulagenversicherungen 11.071 11.004 67 0,6 beitragsfreie Pensionskassenversicherungen 12.928 11.471 1.457 12,7 Pensionskassenversicherungen in der Leistungsphase 1.394 1.119 275 24,6 Gesamt zum 31. Dezember 40.397 39.906 491 1,2 5
Bericht über das Geschäftsjahr 2020 Gliederung des Mitgliederbestands mit aktiven Pensionskassenversicherungen im Abrechnungsverband Tarif HZV zum 31. Dezember 2020 nach Lebensalter *) männlich weiblich Gesamt Alter Anzahl % Anzahl % Anzahl % 60 – 1.266 8,44 70 0,47 1.336 8,91 50 – 59 4.614 30,75 335 2,23 4.949 32,98 40 – 49 2.953 19,68 256 1,71 3.209 21,39 30 – 39 3.025 20,16 338 2,25 3.363 22,41 20 – 29 1.685 11,23 257 1,71 1.942 12,94 – 19 184 1,23 21 0,14 205 1,37 Gesamt 13.727 91,49 1.277 8,51 15.004 100,00 *) ohne Zulagenversicherungen Kapitalanlagen 2020 Entwicklung Kapitalanlagen Mio. € Die Pensionskasse weist seit Beginn ihrer Geschäfts- 2.500 tätigkeit ein überdurchschnittliches Wachstum auf. 497,9 Die Kapitalanlagen der Pensionskasse haben sich in 2.000 447,1 2020 insgesamt um 220.174 Tsd. € auf 2.366.652 445,6 407,2 1.500 Tsd. € erhöht. Das entspricht einem Zuwachs von 376,4 10,3 % (Vorjahr 8,8 %). Die Nettoverzinsung der Ka- 1.000 1.868,7 1.669,4 pitalanlagen betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 1.526,8 1.347,1 1.229,6 3,50 % (Vorjahr: 2,95 %). Im Jahresverlauf wurde die 500 Anlagestruktur entsprechend der Kapitalmarktsitua- 0 tion und der Anlagestrategie laufend überwacht und 2016 2017 2018 2019 2020 sofern erforderlich angepasst. Im Berichtsjahr wur- Tarif PK Allgemein Tarif HZV den die zur Verfügung stehenden Mittel breit ge- streut investiert. Veräußert wurden drei Immobilien mit der Nutzungsart „Pflege“ sowie ein Baumarkt und eine Logistikimmobilie. Hierdurch wurden Erträge aus Abgang in Höhe von 30.849 Tsd. € realisiert. Ferner wurden die Anlagen in Inhaberschuldverschreibungen in die bestehenden Dachfonds eingebracht. 6
Bericht über das Geschäftsjahr 2020 Kapitalanlagen zum 31. Dezember 2020 in Tsd. € PK Allgemein Tarif HZV Gesamt Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 341.615 105.486 447.101 Investmentanteile 636.259 147.977 784.236 Inhaberschuldverschreibungen – – – Hypotheken- und Grundschuldforderungen 132.531 26.137 158.668 Sonstige Ausleihungen a) Namensschuldverschreibungen 542.534 165.940 708.474 b) Schuldscheinforderungen 87.000 32.000 119.000 Einlagen bei Kreditinstituten 128.806 20.367 149.173 Gesamt 1.868.745 497.907 2.366.652 Abrechnungsverband Tarif PK Allgemein Aktiva Die Beitragseinnahmen, die erzielten Kapitalerträge sowie die noch vergleichsweise niedrigen Aufwendun- gen für Versicherungsfälle haben zu einem weiteren deutlichen Anstieg des Pensionskassenvermögens geführt. So sind die Kapitalanlagen im Abrechnungsverband Tarif PK Allgemein um 199.348 Tsd. € auf 1.868.745 Tsd. € angestiegen. Dies entspricht einem Zuwachs gegenüber 2019 von 11,9 % (Vorjahr: 9,3 %). Im Geschäftsjahr 2020 konzentrierte sich die Vermögensanlagetätigkeit auf Investitionen in Investment- vermögen, den Erwerb zusätzlicher Immobilienanlagen sowie Anlagen in Namensschuldverschreibungen und Schuldscheindarlehen. Zudem bestehen zum Bilanzstichtag kurzfristige Einlagen bei Kreditinstituten. Veräu- ßert wurden in 2020 zwei Immobilien mit der Nutzungsart „Pflege“ und ein Baumarkt. Hierdurch wurden Abgangsgewinne von 20.888 Tsd. € realisiert. Ferner wurden die Anlagen in Inhaberschuldverschreibungen in den bestehenden Dachfonds eingebracht. Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen des Abrechnungsver- bands Tarif PK Allgemein betrug 3,27 % (Vorjahr: 2,87 %). 7
Bericht über das Geschäftsjahr 2020 Kapitalanlagen des Abrechnungsverbands Tarif PK Allgemein zum 31. Dezember 2020 Bilanzwerte Zugänge Abgänge Zuschrei- Abschrei- Bilanzwerte in Tsd. € Vorjahr bungen bungen Geschäftsjahr Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 345.845 36.061 31.961 – 8.330 341.615 Investmentvermögen 452.198 184.127 – – 66 636.259 Inhaberschuld- verschreibungen 19.775 319 20.094 – – – Hypotheken- und Grundschuld- forderungen 134.885 9.220 11.564 – 10 132.531 Namensschuld- verschreibungen 538.611 62.068 58.145 – – 542.534 Schuldschein- forderungen 78.000 15.000 6.000 – – 87.000 Einlagen bei Kreditinstituten 100.083 128.806 100.083 – – 128.806 Gesamt 1.669.397 435.601 227.847 – 8.406 1.868.745 Zusammensetzung der Kapitalanlagen des Abrechnungsverbands Tarif PK Allgemein zum 31. Dezember 2020 6,9 % Einlagen bei Kreditinstituten 18,3 % Grundstücke, grundstücks- 4,7 % Schuldscheindarlehen gleiche Rechte und Bauten 34,0 % Investmentvermögen 29,0 % Namensschuld- verschreibungen 7,1 % Hypotheken- und Grundschuldforderungen 8
Bericht über das Geschäftsjahr 2020 Passiva Die Rückzahlung des zur Gründung der Pensionskasse im Jahr 1997 aufgelegten Gründungsstocks wurde im Geschäftsjahr 2020 vereinbarungsgemäß fortgeführt. Der Gründungsstock wird zum Geschäftsjahresende daher noch in Höhe von 2.000 Tsd. € (Vorjahr 2.500 Tsd. €) ausgewiesen. Zum 31. Dezember 2020 beläuft sich die anteilige Verlustrücklage des Abrechnungsverbands Tarif PK Allgemein auf 109.288 Tsd. €, dies entspricht rd. 6,0 % der Deckungsrückstellung. Unter Einbeziehung des Gründungsstocks und des anrechen- baren Teils der Rückstellung für Beitragsrückerstattung verfügt der Abrechnungsverband Tarif PK Allgemein über eine Eigenmittelquote in Höhe von rund 6,2 % der Deckungsrückstellung. Die Deckungsrückstellung wird zum 31. Dezember 2020 mit 1.827.214 Tsd. € bilanziert. Passiva des Abrechnungsverbands Tarif PK Allgemein 2020 2019 Veränderung in Tsd. € in Tsd. € in Tsd. € % Gründungsstock 2.000 2.500 – 500 – 20,0 Verlustrücklage 109.288 94.018 15.270 16,2 Deckungsrückstellung 1.827.214 1.660.150 167.064 10,1 Rückstellung für Beitragsrückerstattung 2.219 2.249 – 30 – 1,3 Rückstellungen 851 941 – 90 – 9,6 Sonstiges 12.982 12.673 309 2,4 Bilanzsumme zum 31. Dezember 1.954.554 1.772.531 182.023 10,3 Darstellung der Ertragslage Die Beitragseinnahmen des Abrechnungsverbands Tarif PK Allgemein sind auf 140.785 Tsd. € angestie- gen. Die Beiträge aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung liegen mit 30 Tsd. € deutlich unter dem Vorjahreswert von 528 Tsd. €. Die laufenden Erträge aus den Kapitalanlagen sind aufgrund des Verzichts auf Ertragsausschüttungen des Dachfonds auf 50.909 Tsd. € zurückgegangen. Erträge aus dem Abgang von Immobilienanlagen sind im Berichtsjahr in Höhe von 20.888 Tsd. € realisiert worden. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle betragen 13.422 Tsd. € (Vorjahr: 11.857 Tsd. €). Darin enthalten sind 445 Tsd. € (Vorjahr: 465 Tsd. €) Aufwendungen für die Abfindung von Kleinstanwartschaften und Kleinstrenten. Die Zuführung zur Deckungsrückstellung hat sich gegenüber dem Vorjahr um 4.666 Tsd. € erhöht und beträgt 167.064 Tsd. €. Aufwendungen für Beitragsrückerstattung sind wie im Vorjahr nicht angefallen. Die Verwaltungskosten für den Versicherungsbetrieb sind in 2020 leicht auf 1.042 Tsd. € angestiegen. Der Ausbau der Immobilienan- lagen hat zu tendenziell höheren Aufwendungen für die Verwaltung der Kapitalanlagen und zu höheren plan- mäßigen Abschreibungen geführt. Dennoch ist es gelungen, die Aufwendungen für die Verwaltung der Kapi- talanlagen auf 5.607 Tsd. € zu reduzieren. Die planmäßigen Abschreibungen auf die Immobilienanlagen sind 9
Bericht über das Geschäftsjahr 2020 auf insgesamt 8.330 Tsd. € angestiegen. Außerplanmäßige Abschreibungen auf Geldmarktfondsanteile und Wertberichtigungen auf Hypotheken- und Grundschuldforderungen summieren sich auf 76 Tsd. €. Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen sind im Berichtsjahr nicht realisiert worden. Sonstige Erträge sind in Höhe von 60 Tsd. € und Sonstige Aufwendungen und Steuern in Höhe von 1.861 Tsd. € angefallen. Der Ver- lustrücklage werden 15.270 Tsd. € zugeführt. Darstellung der Ertragslage des Abrechnungsverbands Tarif PK Allgemein 2020 2019 Veränderung in Tsd. € in Tsd. € in Tsd. € % Verdiente Beiträge 140.785 139.100 1.685 1,2 Beiträge aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung 30 528 – 498 – 94,3 Erträge aus Kapitalanlagen 50.909 59.600 – 8.691 – 14,6 Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen 20.888 – 20.888 > 100,0 Aufwendungen für Versicherungsfälle – 13.422 – 11.857 – 1.565 13,2 Veränderung Deckungsrückstellung – 167.064 – 162.398 – 4.666 2,9 Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb – 1.042 – 1.025 – 17 1,7 Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen – 5.607 – 5.786 179 – 3,1 Abschreibungen auf Kapitalanlagen – 8.406 – 7.906 – 500 6,3 Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen – – 40 40 – 100,0 Sonstige Erträge 60 67 –7 – 10,4 Sonstige Aufwendungen, Steuern – 1.861 – 1.827 – 34 1,9 Einstellung in Gewinnrücklagen – 15.270 – 8.456 – 6.814 80,6 Bilanzgewinn – – – – 10
Bericht über das Geschäftsjahr 2020 Abrechnungsverband Tarif HZV Aktiva Der Abrechnungsverband Tarif HZV konnte sein Geschäftsvolumen und die Kapitalanlagen ebenfalls weiter steigern. In 2020 wurden im Wesentlichen Neuanlagen in Immobilien, Investmentvermögen und Namens- schuldverschreibungen getätigt. Zudem bestehen kurzfristige Einlagen bei Kreditinstituten. Auch in dem Ab- rechnungsverband Tarif HZV wurden in 2020 eine Immobilie mit der Nutzungsart „Pflege“ und eine Logistik- immobilie verkauft. Ferner wurden drei kündbare Namensschuldverschreibungen gekündigt und zurück- gezahlt sowie die Inhaberschuldverschreibungen in den Dachfonds eingebracht. Die Kapitalanlagen des Abrechnungsverbands Tarif HZV summieren sich zum Geschäftsjahresende auf 497.907 Tsd. € (Vorjahr: 477.081 Tsd. €). Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen beträgt 4,37 % (Vorjahr 3,24 %). Kapitalanlagen des Abrechnungsverbands Tarif HZV zum 31. Dezember 2020 Bilanzwerte Zugänge Abgänge Zuschrei- Abschrei- Bilanzwerte in Tsd. € Vorjahr bungen bungen Geschäftsjahr Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 105.318 14.747 11.985 – 2.594 105.486 Investmentvermögen 110.256 37.733 – – 12 147.977 Inhaberschuld- verschreibungen 8.030 163 8.193 – – – Hypotheken- und Grundschuld- forderungen 28.625 582 3.070 – – 26.137 Namensschuld- verschreibungen 172.470 12.262 18.792 – – 165.940 Schuldschein- forderungen 32.000 – – – – 32.000 Einlagen bei Kreditinstituten 20.382 20.367 20.382 – – 20.367 Gesamt 477.081 85.854 62.422 – 2.606 497.907 11
Bericht über das Geschäftsjahr 2020 Zusammensetzung der Kapitalanlagen des Abrechnungsverbands Tarif HZV zum 31. Dezember 2020 4,1 % Einlagen bei Kreditinstituten 6,4 % Schuldscheindarlehen 21,2 % Grundstücke, grundstücks- gleiche Rechte und Bauten 33,3 % Namensschuld- verschreibungen 29,7 % Investmentvermögen 5,3 % Hypotheken- und Grundschuldforderungen Passiva Die Verlustrücklage wird um 1.941 Tsd. € auf insgesamt 36.594 Tsd. € aufgestockt, dies entspricht rd. 7,3 % der Deckungsrückstellung. Entsprechend der Neuberechnung zum 31. Dezember 2020 erhöht sich die De- ckungsrückstellung auf 500.971 Tsd. €. Die Rückstellung für Beitragsrückerstattung beträgt zum Bilanz- stichtag 148 Tsd. €. Passiva des Abrechnungsverbands Tarif HZV 2020 2019 Veränderung in Tsd. € in Tsd. € in Tsd. € % Verlustrücklage 36.594 34.653 1.941 5,6 Deckungsrückstellung 500.971 459.121 41.850 9,1 Rückstellung für Beitragsrückerstattung 148 149 –1 – 0,7 Rückstellungen 243 199 44 22,1 Sonstiges 3.254 1.801 1.453 80,7 Bilanzsumme zum 31. Dezember 541.210 495.923 45.287 9,1 12
Bericht über das Geschäftsjahr 2020 Darstellung der Ertragslage Die Beitragseinnahmen des Abrechnungsverbands Tarif HZV sind, anders als in den Vorjahren, nicht ange- stiegen, sondern um 724 Tsd. € auf 24.363 Tsd. € zurückgegangen. Die Beiträge aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung belaufen sich auf 1 Tsd. €. Die Erträge aus Kapitalanlagen sind wegen des Verzichts auf Ertragsausschüttungen aus dem Dachfonds auf 15.865 Tsd. € zurückgegangen. Erträge aus dem Abgang von Kapitalanlagen sind im Berichtsjahr in Höhe von 9.961 Tsd. € angefallen. Den Erträgen stehen ebenfalls gestiegene Aufwendungen, im Wesentlichen für die Dotierung der Deckungsrückstellung, gegenüber. Die Zu- führung zur Deckungsrückstellung hat sich auf 41.850 Tsd. € erhöht. Aufwendungen für Beitragsrückerstat- tung sind in 2020 nicht angefallen. Die Verwaltungskosten für den Versicherungsbetrieb haben sich im Ver- gleich zum Vorjahr leicht erhöht und belaufen sich auf 255 Tsd. €. Die Aufwendungen für die Verwaltung der Kapitalanlagen sind insbesondere durch die Ausweitung der Immobilienanlagen weiter auf 1.928 Tsd. € ange- stiegen. Aus dem gleichen Grund haben sich die planmäßigen Abschreibungen auf den Immobilienbestand auf 2.594 Tsd. € erhöht. Außerplanmäßige Abschreibungen auf Geldmarktfondsanteile sind in Höhe von 12 Tsd. € vorzunehmen. Die Sonstigen Aufwendungen und Steuern betragen 608 Tsd. €. Der Verlustrücklage werden 1.941 Tsd. € zugeführt. Darstellung der Ertragslage des Abrechnungsverbands Tarif HZV 2020 2019 Veränderung in Tsd. € in Tsd. € in Tsd. € % Verdiente Beiträge 24.363 25.087 – 724 – 2,9 Beiträge aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung 1 39 – 38 – 97,4 Erträge aus Kapitalanlagen 15.865 18.629 – 2.764 – 14,8 Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen 9.961 – 9.961 > 100,0 Aufwendungen für Versicherungsfälle – 1.002 – 812 – 190 23,4 Veränderung Deckungsrückstellung – 41.850 – 35.941 – 5.909 16,4 Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb – 255 – 243 – 12 4,9 Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen – 1.928 – 1.250 – 678 54,2 Abschreibungen auf Kapitalanlagen – 2.606 – 2.410 – 196 8,1 Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen – –7 7 – 100,0 Sonstige Erträge – 30 – 30 – 100,0 Sonstige Aufwendungen, Steuern – 608 – 536 – 72 13,4 Einstellung in Gewinnrücklagen – 1.941 – 2.586 645 – 24,9 Bilanzgewinn – – – – 13
Lagebericht Lagebericht 1. Allgemeines Die Pensionskasse betreibt als kleinerer Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit die Pensionskassenversi- cherung als selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft. Eine Rückdeckung wird nicht vorgenommen. Gemäß den Bestimmungen der Satzung und der AVB gewährt die Pensionskasse Alters-, Dienstunfähigkeits- und Hinterbliebenenrenten. Alle mit der Geschäftstätigkeit der Pensionskasse verbundenen Aufgaben werden entsprechend eines Funktionsausgliederungsvertrags gegen Entgelt durch die Pensionskasse der Mitarbeiter der Hoechst-Gruppe VVaG wahrgenommen. Die Pensionskasse erfüllt die Voraussetzungen des § 232 VAG und ist von der Aufsichtsbehörde nach § 233 VAG reguliert worden. Die Pensionskasse ist Mitglied der „Ar- beitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e. V.“, Berlin (aba). Die Deutsche Rentenversicherung Saarland hat die Pensionskasse mit der Durchführung der kapitalgedeck- ten Hüttenknappschaftlichen Zusatzversicherung (HZV) ab dem 1. Januar 2003 beauftragt. Die kapitalge- deckte HZV ist eine zusätzliche Rentenversicherung auf öffentlich-rechtlicher Grundlage in den Betrieben der eisenerzeugenden, eisenverarbeitenden und eisenweiterverarbeitenden Industrie des Saarlands. Für die Um- setzung der HZV in der Pensionskasse wurde neben dem Abrechnungsverband Tarif PK Allgemein der Ab- rechnungsverband Tarif HZV eingerichtet. 2. Geschäftsverlauf Das Geschäftsjahr 2020 ist in einem weiterhin schwierigen Kapitalmarktumfeld, den Erwartungen des Vor- stands entsprechend, zufriedenstellend verlaufen. Bewegung des Bestandes an Pensionskassenversicherungen Im Geschäftsjahr 2020 hat sich der Bestand an Pensionskassenversicherungen gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 3,0 % auf 289.888 Versicherungen erhöht. Insbesondere die Bestände an beitragsfreien Pen- sionskassenversicherungen und Zulagenversicherungen sind stark angestiegen. Der Bestand der Leistungs- empfänger ist trotz der ebenfalls deutlich angestiegenen Anzahl noch immer von vergleichsweise unterge- ordneter Bedeutung. 14
Lagebericht Versicherungsbestand 2020 2019 Veränderung Versicherungen Anzahl Anzahl Anzahl % aktive Pensionskassenversicherungen 150.686 150.500 186 0,1 Zulagenversicherungen 32.275 32.028 247 0,8 beitragsfreie Pensionskassenversicherungen 76.873 72.882 3.991 5,5 Pensionskassenversicherungen in der Leistungsphase 30.054 25.962 4.092 15,8 Gesamt zum 31. Dezember 289.888 281.372 8.516 3,0 Kapitalanlagen Ziel der Vermögensanlagetätigkeit der Pensionskasse ist es, durch Art, Umfang und Qualität der Deckungs- mittel die Erfüllbarkeit der Verpflichtungen aus den Pensionskassenversicherungsverträgen dauerhaft sicher- zustellen. Nach den Vorgaben des VAG sind die Vermögensanlagen der Pensionskasse nach dem Grundsatz der unternehmerischen Vorsicht unter anderem so anzulegen, dass Sicherheit, Qualität, Liquidität und Ren- tabilität des Portfolios als Ganzes sichergestellt werden. In 2020 sind die Kapitalanlagen um 10,3 % (Vorjahr: 8,8 %) auf 2.366.652 Tsd. € angestiegen. Die gewählte Allokation der Kapitalanlagen konnte auch während der heftigen Kapitalmarktschwankungen im März 2020 im Zuge der Ausweitung der Corona-Pandemie bei- behalten werden, da ausreichende Risikobudgets in den beiden Dachfonds vorhanden waren. Zum Geschäfts- jahresende 2020 entfielen von den Kapitalanlagen 1.868.745 Tsd. € auf den Abrechnungsverband Tarif PK Allgemein und 497.907 Tsd. € auf den Abrechnungsverband Tarif HZV. Aus den Beitragseinnahmen und den Erträgen des Kassenvermögens sowie aus der Veräußerung von Immobilienanlagen und der Rückzahlung von Wertpapieren und Hypotheken- und Grundschulddarlehen ergab sich wiederum ein hoher Anlagebedarf. Im Berichtsjahr erfolgten die Investitionen der Pensionskasse insbesondere in Immobilienanlagen, Investment- vermögen sowie dem Erwerb von Namensschuldverschreibungen und Schuldscheindarlehen. Die Anlagen in Inhaberschuldverschreibungen wurden in die bestehenden Dachfonds eingebracht. Zudem bestehen zum Bilanzstichtag kurzfristige Einlagen bei Kreditinstituten. 15
Lagebericht Kapitalanlagen Gesamt 2020 2019 Veränderung in Tsd. € in Tsd. € in Tsd. € % Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 447.101 451.163 – 4.062 – 0,9 Investmentanteile 784.236 562.454 221.782 39,4 Inhaberschuldverschreibungen – 27.805 – 27.805 – 100,0 Hypotheken- und Grundschuldforderungen 158.668 163.510 – 4.842 – 3,0 Sonstige Ausleihungen a) Namensschuldverschreibungen 708.474 711.081 – 2.607 – 0,4 b) Schuldscheinforderungen 119.000 110.000 9.000 8,2 Einlagen bei Kreditinstituten 149.173 120.465 28.708 23,8 Summe 31. Dezember 2.366.652 2.146.478 220.174 10,3 Kapitalanlagen Tarif PK Allgemein 2020 2019 Veränderung in Tsd. € in Tsd. € in Tsd. € % Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 341.615 345.845 – 4.230 – 1,2 Investmentanteile 636.259 452.198 184.061 40,7 Inhaberschuldverschreibungen – 19.775 – 19.775 – 100,0 Hypotheken- und Grundschuldforderungen 132.531 134.885 – 2.354 – 1,7 Sonstige Ausleihungen a) Namensschuldverschreibungen 542.534 538.611 3.923 0,7 b) Schuldscheinforderungen 87.000 78.000 9.000 11,5 Einlagen bei Kreditinstituten 128.806 100.083 28.723 28,7 Summe 31. Dezember 1.868.745 1.669.397 199.348 11,9 16
Lagebericht Kapitalanlagen Tarif HZV 2020 2019 Veränderung in Tsd. € in Tsd. € in Tsd. € % Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 105.486 105.318 168 0,2 Investmentanteile 147.977 110.256 37.721 34,2 Inhaberschuldverschreibungen – 8.030 – 8.030 – 100,0 Hypotheken- und Grundschuldforderungen 26.137 28.625 – 2.488 – 8,7 Sonstige Ausleihungen a) Namensschuldverschreibungen 165.940 172.470 – 6.530 – 3,8 b) Schuldscheinforderungen 32.000 32.000 – – Einlagen bei Kreditinstituten 20.367 20.382 – 15 – 0,1 Summe 31. Dezember 497.907 477.081 20.826 4,4 Finanz- und Ertragslage Die Liquiditätslage der Pensionskasse ist geprägt durch die hohen Mittelzuflüsse infolge der gestiegenen Beitragseinnahmen sowie durch die Erträge des Pensionskassenvermögens und die noch vergleichsweise niedrigen Aufwendungen für Versicherungsfälle. Zum 31. Dezember 2020 verfügte die Pensionskasse neben kurzfristig veräußerbaren Kapitalanlagen über liquide Mittel in Form von laufenden Bankguthaben in Höhe von 65.449 Tsd. €. Das Andauern des Niedrigzinsumfeldes und der allgemein zu beobachtende positive Langlebigkeitstrend erfordern eine fortlaufende Überprüfung, ob bzw. welche Maßnahmen zur Sicherstellung der Ausfinanzierung der Versorgungsleistungen notwendig sind. Das anhaltende Niedrigzinsumfeld verlangt insbesondere eine Verstärkung der Rechnungsgrundlage Zins. Die wesentlichen Ertragsquellen der Pensionskasse resultieren aus den Beitragseinnahmen und den Er- trägen der Vermögensanlagen. Die Beitragseinnahmen der Pensionskasse haben sich in 2020 insgesamt auf 165.148 Tsd. € erhöht (Vorjahr: 164.187 Tsd. €). Von den Beitragseinnahmen entfallen 140.785 Tsd. € (Vorjahr: 139.100 Tsd. €) auf den Abrechnungsverband Tarif PK Allgemein und 24.363 Tsd. € (Vorjahr: 25.087 Tsd. €) auf den Abrechnungsverband Tarif HZV. Die Beiträge aus der Rückstellung für Beitragsrück- erstattung belaufen sich in 2020 auf 31 Tsd. € (Vorjahr 567 Tsd. €). Die laufenden Kapitalerträge haben sich auf 66.774 Tsd. € (Vorjahr: 78.229 Tsd. €) vermindert. Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen in Zuge des Verkaufs von Immobilien sind in Höhe von 30.849 Tsd. € realisiert worden. In Folge der realisierten Ab- gangserträge aus den Immobilienverkäufen konnte auf eine Ertragsausschüttung aus den beiden Dachfonds verzichtet werden. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle betragen 14.424 Tsd. € (Vorjahr: 12.669 Tsd. €). 17
Lagebericht Hierin enthalten sind 467 Tsd. € (Vorjahr: 465 Tsd. €) Aufwendungen für die Abfindung von Kleinstanwart- schaften und Kleinstrenten. Aufwendungen für die erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung sind im Berichts- jahr wie im Vorjahr nicht angefallen. Die Aufwendungen für die Verwaltung der Kapitalanlagen erhöhten sich insbesondere wegen der Ausweitung des Immobilienbestands auf 7.535 Tsd. € (Vorjahr: 7.036 Tsd. €). Der erhöhte Immobilienbestand führte zu einem Anstieg der planmäßigen Abschreibungen auf den Immobilien- bestand auf 10.924 Tsd. € (Vorjahr: 10.301 Tsd. €). In 2020 sind zudem außerplanmäßige Abschreibungen auf Publikumsgeldmarktfondsanteile und Wertberichtigungen auf einzelne Hypotheken- und Grundschuldfor- derungen von zusammen 88 Tsd. € (Vorjahr: 15 Tsd. €) vorzunehmen. Verluste aus dem Abgang von Kapital- anlagen sind im Berichtsjahr nicht realisiert worden (Vorjahr: 47 Tsd. €). Der Jahresüberschuss in Höhe von 17.211 Tsd. € (Vorjahr: 11.042 Tsd. €) wird der Verlustrücklage zugeführt. Versicherungsmathematische Prüfung der Vermögenslage Die nach § 20 Abs. 4 der Satzung durch den Verantwortlichen Aktuar durchzuführende versicherungsmathe- matische Vermögensüberprüfung sowie die Erstellung eines versicherungsmathematischen Gutachtens zur Vorlage bei der Aufsichtsbehörde sind gemäß Vorgabe der BaFin jährlich durchzuführen bzw. zu erstellen und der Aufsichtsbehörde vorzulegen. Zum 31. Dezember 2020 wurde die entsprechende Überprüfung durch den Verantwortlichen Aktuar durchgeführt und die Deckungsrückstellung mit 2.328.185 Tsd. € (Vorjahr: 2.119.271 Tsd. €) festgestellt. Sie entfällt zu 1.827.214 Tsd. € auf den Abrechnungsverband Tarif PK All- gemein und zu 500.971 Tsd. € auf den Abrechnungsverband Tarif HZV. Die durch die Vermögensanlagen erwirtschafteten Kapitalerträge lagen über dem durchschnittlichen Rechnungszins. Unter Anwendung der vom GDV empfohlenen Formel zur Ermittlung der Nettoverzinsung der Kapitalanlagen betrug diese 3,50 % (Vorjahr: 2,95 %) und liegt damit über der im Vorjahresbericht geäußerten Prognose. Der Jahresüberschuss in Höhe von 17.211 Tsd. € wird gemäß § 20 Abs. 5 der Satzung der Verlustrücklage zugeführt. Im Geschäfts- jahr 2020 wird der Technische Geschäftsplan in der von der BaFin mit Schreiben vom 11. Dezember 2020 genehmigten Fassung angewendet. In Abhängigkeit von dem Versicherungsbeginn werden für die Berech- nung der Deckungsrückstellung folgende Rechnungsgrundlagen angewendet: 18
Lagebericht Tarifübersicht Abrechnungsverband Tarif PK Allgemein Tarifzins Rechnungszins Versicherungsbeginn Biometrische von bis Rechnungsgrundlagen 4,00 % 3,00 % 1. Januar 1998 31. März 1999 PK Chemie 1996 R mod 2 3,00 % 3,00 % 1. April 1999 31. Dezember 2003 PK Chemie 1996 R mod 2 2,75 % 2,75 % 1. Januar 2004 31. Dezember 2006 Verstärkte Richttafeln Prof. Dr. Klaus Heubeck 1998 2,25 % 2,25 % 1. Januar 2007 31. Dezember 2011 PK 2006 R 1,75 % 1,75 % 1. Januar 2012 31. Dezember 2014 PK 2012 R 1,25 % 1,25 % 1. Januar 2015 31. Dezember 2016 PK 2012 R 0,90 % 0,90 % 1. Januar 2017 31. Dezember 2020 PK 2017 R 0,25 % 0,25 % 1. Januar 2021 b. a. w. PK 2017 R Tarifübersicht Abrechnungsverband Tarif HZV Tarifzins Rechnungszins Versicherungsbeginn Biometrische von bis Rechnungsgrundlagen 3,25 % 3,10 % 1. Januar 2003 31. Dezember 2011 Verstärkte Richttafeln Prof. Dr. Klaus Heubeck 1998 1,75 % 1,75 % 1. Januar 2012 31. Dezember 2014 PK 2012 R 1,25 % 1,25 % 1. Januar 2015 31. Dezember 2016 PK 2012 R 0,90 % 0,90 % 1. Januar 2017 31. Dezember 2020 PK 2012 R 0,25 % 0,25 % 1. Januar 2021 b. a. w. PK 2012 R Die Pensionskasse hat Maßnahmen zur Minderung der Risiken eines möglicherweise lang andauernden Nied- rigzinsumfelds ergriffen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die im VAG vorgeschriebene jederzeitige Ge- währleistung der dauernden Erfüllbarkeit der bestehenden Verpflichtungen auch in Zukunft im Rahmen einer Langfristbetrachtung des aktuellen Niedrigzinsumfeldes sicherzustellen. Die Kapitalanlagepolitik der Pen- sionskasse unterliegt gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen und Beschränkungen, so insbesondere den qualitativen und quantitativen Vorgaben zur Anlage des Sicherungsvermögens nach der Anlageverordnung für Pensionskassen, Sterbekassen und kleine Versicherungsunternehmen sowie den ge- setzlichen Vorschriften zur jederzeitigen Bedeckung der Verpflichtungen und der Eigenkapitalvorgaben. In Abstimmung mit der BaFin wurde in 2020 der Rechnungszins des 4 %-Tarifs im Abrechnungsverband Tarif PK Allgemein unter Verwendung der hierfür gebildeten pauschalen Rückstellung von 3,5 % auf 3,0 % weiter abgesenkt. Ferner wurde die Verwaltungskostenrückstellung für den 3 %-Tarif in 2020 pauschal um 100 Tsd. € 19
Lagebericht auf 1.200 Tsd. € weiter ausgebaut. Die anteilige Deckungsrückstellung des Tarifs 2,75 % wurde im Hinblick auf eine künftig notwendig werdende Verstärkung der Rechnungsgrundlagen in den Vorjahren bereits mit 5.000 Tsd. € pauschal verstärkt. Ferner hat die Pensionskasse in 2020 weitere 2.000 Tsd. € der Deckungs- rückstellung im Abrechnungsverband Tarif PK Allgemein pauschal zugeführt. Zum Bilanzstichtag beträgt die pauschale Verstärkung der Deckungsrückstellung des Abrechnungsverbands Tarif PK Allgemein somit insgesamt 8.200 Tsd. €. Eine Überschussbeteiligung wird in Abstimmung mit der BaFin in 2020 nicht ausge- wiesen. In Abstimmung mit der BaFin wurde in 2020 der Rechnungszins des 3,25 %-Tarifs im Abrechnungsverband Tarif HZV unter anteiliger Verwendung der hierfür gebildeten pauschalen Rückstellung von 3,17 % auf 3,10 % weiter abgesenkt. Ferner wurde die pauschale Verstärkung der Deckungsrückstellung im 3,25 %-Tarif des Abrechnungsverbands Tarif HZV in 2020 um 2.000 Tsd. € aufgestockt. Eine Überschussbeteiligung wird in Abstimmung mit der BaFin in 2020 nicht ausgewiesen. 3. Risikobericht Die Pensionskasse betreibt in der Rechtsform des Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit als rechtlich selbständige Versorgungseinrichtung die Pensionskassenversicherung. Als Versicherungsunternehmen hat die Pensionskasse die dauerhafte Leistungserfüllung und damit die jederzeitige Ausfinanzierung der Versor- gungsverpflichtungen mit möglichst großer Sicherheit zu erfüllen. Hierzu ist es erforderlich, dass die mit der Geschäftstätigkeit verbundenen Risiken im Rahmen eines umfassenden Risikomanagementsystems rechtzei- tig erkannt, bewertet, bewältigt und überwacht werden. Die Ausgestaltung des Risikomanagementsystems der Pensionskasse erfolgt in enger Anlehnung an die aufsichtsrechtlichen Bestimmungen, so insbesondere die Vorschriften des VAG sowie der korrespondierenden Rundschreiben und Verlautbarungen der BaFin. Auf- grund dieser Bestimmungen ist die Pensionskasse verpflichtet, über eine ordnungsgemäße Geschäftsorga- nisation zu verfügen, die insbesondere ein angemessenes und wirksames Risikomanagement voraussetzt. Das Risikomanagementsystem ist aufgrund seiner Bedeutung integraler Bestandteil des unternehmensinter- nen Führungs- und Steuerungssystems. Im Jahr 2017 und den vorangegangenen Jahren hatte der Abschlussprüfer eine Qualitätssicherung des Risiko- managements entsprechend den MaRisk und dem VAG durchgeführt. Hintergrund war die Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems. Ziel des Projektes war es, die jeweils neuen aufsichtsrechtlichen Anforde- rungen umzusetzen. Im Prüfungsbericht für 2017 hat der Prüfer festgehalten, dass alle Empfehlungen umge- setzt und alle damals noch in Umsetzung befindlichen Themen in 2017 abgeschlossen worden sind. Kern- punkte des Systems sind vor allem die vollständige und frühzeitige Erkennung, Bewertung und Steuerung der Risiken. Im Rahmen der Abschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2020 hat der Abschlussprüfer wiederum gemäß § 35 Abs. 3 VAG i. V. m. § 188 Abs. 1 Satz 2 VAG, § 91 Abs. 2 AktG sowie § 317 Abs. 4 HGB eine Systemprüfung des Risikofrüherkennungssystems durchgeführt. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die Pen- sionskasse und der Gesamtvorstand die geforderten Maßnahmen zur Erfüllung der Anforderungen zur Ein- richtung eines Risikofrüherkennungssystems in geeigneter Form getroffen haben und dass das Risikofrüh- 20
Lagebericht erkennungssystem geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand der Pensionskasse gefährden, früh- zeitig zu erkennen. Die BaFin hat am 30. Dezember 2020 die Rundschreiben „Aufsichtsrechtliche Mindestanforderungen an die Geschäftsorganisation von Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung (MaGo für EbAV)“ und „Aufsichts- rechtliche Mindestanforderungen an die eigene Risikobeurteilung (ERB) von Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung“ veröffentlicht. Mit diesen beiden Rundschreiben ergänzt die BaFin die aufsichtsrechtliche Begleitung der bis zum 13. Januar 2019 national umzusetzenden Richtlinie (EU) 2016/2341 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 14. Dezember 2016 über die Tätigkeiten und die Beaufsichtigung von Einrich- tungen der betrieblichen Altersversorgung (EbAV). Die Pensionskasse wird die neuen Vorgaben der BaFin in 2021 umsetzen. Geschäfts- und Risikostrategie Im Rahmen der strategischen Planung der Pensionskasse werden einzelne Unternehmensziele definiert, eine Analyse der internen und externen Einflussfaktoren vorgenommen sowie die Geschäftsstrategie und daraus abgeleitet die Risikostrategie formuliert. In der Risikostrategie werden Orientierungs- bzw. Richtgrößen für den Umgang mit den sich aus der Geschäftsstrategie ergebenden Risiken vorgegeben bzw. die Grundsätze der Risikosteuerung beschrieben. Das vorrangige Unternehmensziel der jederzeitigen Sicherstellung der ver- traglichen und gesetzlichen Verpflichtungen soll durch ein risikoadjustiertes Verhalten in allen Teilbereichen erreicht werden. Die strategische Planung ist schriftlich dokumentiert und wird mindestens einmal jährlich überprüft und mit dem Aufsichtsrat erörtert. Risikoorganisation Der Vorstand legt insbesondere die Geschäfts- und Risikostrategie fest und trifft die wesentlichen risiko- strategischen Entscheidungen. Die Risikomanagementfunktion koordiniert den Risikomanagementprozess, analysiert und überwacht die unternehmensweite Risikolage und versorgt den Vorstand mit den wesentlichen Informationen für die Risikosteuerung. Die einzelnen operativen Einheiten analysieren und steuern die Einzel- risiken im Rahmen ihres Verantwortungsbereiches. Die Interne Revision überprüft als unabhängige Stelle die Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Angemessenheit des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems. Zu jeder Prüfung wird ein Prüfungsbericht erstellt. Ziel der Compliance-Funktion ist es, Risiken, die sich aus der Nichteinhaltung rechtlicher Regelungen und Vorgaben ergeben können, entgegenzuwirken. Die Compliance- Funktion wirkt auf die Implementierung wirksamer Verfahren zur Einhaltung der für die Pensionskasse wesent- lichen rechtlichen Regelungen und Vorgaben hin. Ferner unterstützt und berät die Compliance-Funktion die Geschäftsleitung hinsichtlich der Einhaltung dieser rechtlichen Regelungen und Vorgaben. Der Verantwortliche Aktuar hat eine ordnungsgemäße Berechnung der Prämien und der Deckungsrückstellung sicherzustellen. Dabei prüft er die Finanzlage der Pensionskasse insbesondere daraufhin, ob die dauernde Erfüllbarkeit der sich aus den Versicherungsverträgen ergebenden Verpflichtungen jederzeit gewährleistet ist und die Pen- sionskasse über ausreichende Mittel in Höhe der Solvabilitätskapitalanforderung verfügt. Dem unabhän- 21
Lagebericht gigen Treuhänder obliegt die Aufsicht über das Sicherungsvermögen. Er wacht darüber, dass das jeweilige Sicherungsvermögen-Soll auch unterjährig mit Anlagewerten bedeckt ist, die sämtliche Anforderungen an das Sicherungsvermögen erfüllen. Ohne die Zustimmung des Treuhänders kann die Pensionskasse nicht über das Sicherungsvermögen verfügen. Im Rahmen der Jahresabschlussprüfung wird vom Abschlussprüfer unter anderem die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems beurteilt. Der Lage- bericht wird auf eine zutreffende Darstellung der Lage der Pensionskasse und der Risiken der künftigen Entwicklung untersucht. Alle wesentlichen Geschäftsprozesse der Pensionskasse sind in Ablaufbeschreibun- gen dokumentiert, die einen systematischen Überblick über Risiken, Prozesse und Kontrollen geben. Risikotragfähigkeitskonzept und Limitsystem Die finanzwirtschaftliche Steuerung der Pensionskasse und das daran ausgerichtete Limitsystem orientieren sich hauptsächlich an den für die Pensionskasse maßgeblichen Vorschriften des Aufsichtsrechts und der Rechnungslegung. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Kapitalanlage und Versicherungstechnik sowie die Aktiv-Passiv-Steuerung (Asset-Liability-Management). Die Beurteilung und Steuerung der Risikotragfähig- keit wird unter anderem auf Basis von speziellen Analysemethoden und Berechnungen (z. B. Sensitivitätsana- lysen, Stresstests, Hochrechnungen, Überwachung der Kreditrisiken, Liquiditätsplanungen, versicherungs- technische Risikountersuchungen) vorgenommen. Für die wesentlichen Steuerungskennzahlen sind Limite definiert. Im Rahmen des Asset-Liability-Managements wird regelmäßig anhand von Sensitivitätsanalysen, Stresstests und Hochrechnungen untersucht, ob auch bei einer anhaltenden Krisensituation an den Kapital- märkten die Leistungsverpflichtungen sowie die aufsichtsrechtlichen Solvabilitätskapitalanforderungen noch bedeckt sind und die in der Geschäfts- und Risikostrategie festgelegten Zielsetzungen und Limite erreicht bzw. eingehalten werden. Bei Bedarf werden notwendige Maßnahmen (z. B. Anpassung der Kapitalanlage- strategie) eingeleitet. Die vom Gesetzgeber geforderte Solvabilitätskapitalanforderung beträgt rd. 4,3 % der Deckungsrückstellung. Zum 31. Dezember 2020 verfügt die Pensionskasse über aufsichtsrechtliche Eigenmittel in Höhe von rd. 6,5 % der Deckungsrückstellung, wobei alleine die Verlustrücklage rd. 6,3 % der Deckungsrückstellung ausmacht. Die Stärkung der Eigenmittelbasis wurde in den letzten Jahren intensiv vorangetrieben. Risikomanagementprozess und Risikokategorien Der Risikomanagementprozess umfasst fünf wesentliche Phasen: • Risikoidentifikation: Aufstellung einer umfassenden und nach Risikokategorien strukturierten Inventur der im Unternehmen bestehenden Risiken. • Risikobewertung: Beurteilung der Risiken nach den Parametern Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadens- höhe (quantitativ wie auch qualitativ) in Bezug auf die festgestellte Schadensdimension (z. B. finanzieller Schaden, Imageschaden) ohne bzw. mit Berücksichtigung der Maßnahmen (Brutto/Netto) im Rahmen eines einheitlichen Bewertungsmodells (Ampelsystem), durch das die Schwellenwerte für wesentliche Risiken (rot), genauer zu überwachende Risiken (gelb) und sonstige Risiken (grün) aufgezeigt werden. 22
Lagebericht • Risikosteuerung: Festlegung von Maßnahmen zum Umgang mit den Risiken (Vermeidung, Verringerung, Begrenzung, Übertragung auf Dritte). • Risikoüberwachung: Überwachung der Risikotragfähigkeit, der Risikoentwicklung, der Limite und Indika- toren, Überwachung der Umsetzung der Risikostrategie, der Risikohandhabung und der risikorelevanten Methoden und Prozesse, Kontrolle der verwendeten Methoden und Daten. • Risikoberichterstattung: Regelmäßige und ausführliche quartalsweise Berichterstattung über die Risiko- lage an die Entscheidungsträger und die BaFin. Vierteljährlich wird eine Aktualisierung der Risiken vorgenommen und die Risikolage an den Vorstand berich- tet. Daneben erfolgt bei wesentlichen Änderungen in der Entwicklung der Risiken eine Ad-hoc Meldung. Der vierteljährliche Risikobericht wird spätestens einen Monat nach Einreichung bei der Geschäftsleitung auch der BaFin vorgelegt. Die von der Pensionskasse untersuchten Risiken werden den folgenden Kategorien zugeordnet: • Die Kapitalanlagerisiken beinhalten alle mit der Vermögensanlage in Zusammenhang stehenden Risiken. • Die versicherungstechnischen Risiken betreffen insbesondere die mit den Leistungsversprechen ver- bundenen biometrischen Risiken sowie das Zinsgarantierisiko. • Die operativen Risiken umfassen die Risiken des laufenden Geschäftsbetriebes, die durch menschliches oder technisches Versagen oder durch externe Einflüsse und Katastrophen entstehen. Hierzu zählen auch Rechtsrisiken in Bezug auf bestehende rechtliche Bestimmungen. • Relevante Risiken aus externen Entwicklungstendenzen insbesondere im politischen, rechtlichen, wirtschaft- lichen und gesellschaftlichen Umfeld der Unternehmung werden als globale Risiken kategorisiert (wie z. B. absehbare Änderungen in der Gesetzgebung). • Als strategische Risiken werden diejenigen Risiken bezeichnet, welche die Erfolgsposition bzw. die Er- folgsfaktoren des Unternehmens betreffen und aus der Unternehmensplanung her resultieren (z. B. Pro- duktgestaltung, Leistungssystem/Asset-Liability-Management). Die jeweiligen Risiken können sich z. B. als finanzielles Risiko oder Reputationsrisiko darstellen. Zur frühzeitigen Erkennung der Entwicklung einzelner Risiken werden geeignete Indikatoren und Kennzahlen analysiert. Darüber hinaus werden eingetretene Schäden bzw. Verluste erfasst, um die Einschätzung der Risikolage und die Eignung der ergriffenen Maßnahmen ex post zu überprüfen. Die Organisation des Risiko- managementsystems, das Konzept zum Risikomanagementprozess sowie die Regelungen zur Berichterstat- tung sind in einem Risikomanagementhandbuch dokumentiert. Zur Überwachung und Steuerung der Einzel- risiken und der Gesamtrisikolage werden die Ergebnisse des regelmäßig durchzuführenden Risikomanage- mentprozesses in einer zentralen Risikodatenbank aufbereitet. Die wesentlichen Einzelrisiken lassen sich überwiegend den Bereichen der Kapitalanlagerisiken und der versicherungstechnischen Risiken sowie in deren Zusammenspiel dem Bereich Asset-Liability-Management zuordnen. 23
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