Gottesdienst am 5. Sonntag nach Ostern "Rogate" Ev.-Luth. Erlöserkirche in Elsen

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Gottesdienst am 5. Sonntag nach
           Ostern „Rogate“
       Ev.-Luth. Erlöserkirche
                in Elsen
mit Pfarrer Dominic Faisca Martins

„Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch
seine Güte von mir wendet“ (Psalm 66,20)

Lied EG 116 1+2+4+5

Er ist erstanden, Halleluja. Freut euch und singet, Halleluja.
Denn unser Heiland hat triumphiert, all seine Feind
gefangen er führt. Lasst uns lobsingen vor unserem Gott,
der uns erlöst hat vom ewigen Tod. Sünd ist vergeben,
Halleluja! Jesus bringt Leben, Halleluja!

Er war begraben drei Tage lang. Ihm sei auf ewig Lob, Preis
und Dank; denn die Gewalt des Tods ist zerstört; selig ist,
wer zu Jesus gehört. Lasst uns lobsingen vor unserem
Gott, der uns erlöst hat vom ewigen Tod. Sünd ist
vergeben, Halleluja! Jesus bringt Leben, Halleluja!

»Geht und verkündigt, dass Jesus lebt, darüber freu sich
alles, was lebt. Was Gott geboten, ist nun vollbracht, Christ
hat das Leben wiedergebracht.« Lasst uns lobsingen vor
unserem Gott, der uns erlöst hat vom ewigen Tod. Sünd ist
vergeben, Halleluja! Jesus bringt Leben, Halleluja!

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Er ist erstanden, hat uns befreit; dafür sei Dank und Lob
allezeit. Uns kann nicht schaden Sünd oder Tod, Christus
versöhnt uns mit unserm Gott. Lasst uns lobsingen vor
unserem Gott, der uns erlöst hat vom ewigen Tod. Sünd ist
vergeben, Halleluja! Jesus bringt Leben, Halleluja!

Im Namen des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes.
    Amen.
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn.
    Der Himmel und Erde gemacht hat.

Psalm 95

Kommt herzu, lasst uns dem HERRN frohlocken
und jauchzen dem Hort unsres Heils!
     Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht
     kommen und mit Psalmen ihm jauchzen!
Denn der HERR ist ein großer Gott
und ein großer König über alle Götter.
     Denn in seiner Hand sind die Tiefen der Erde,
     und die Höhen der Berge sind auch sein.
Denn sein ist das Meer, und er hat's gemacht,
und seine Hände haben das Trockene bereitet.
     Kommt, lasst uns anbeten und knien
     und niederfallen vor dem HERRN,
     der uns gemacht hat.
Denn er ist unser Gott und wir das Volk
seiner Weide und Schafe seiner Hand.
     Ehre sei dem Vater und dem Sohn
     und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit. Amen.
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Beten wir in der Stille zu Gott,
und vertrauen uns seiner Güte an:

Allmächtiger, ewiger Gott, dein Sohn hat uns gelehrt, dich
voll Vertrauen zu bitten wie Kinder ihren Vater. Du willst,
dass allen Menschen geholfen wird und siehst viel besser
als wir, was zu unserem Frieden dient. So kommen wir mit
unserem Gebet zu dir: Lass unser Leben offen sein für dich,
damit dein Geist und deine Gaben uns erfüllen durch ihn,
der unser Fürsprecher ist: Jesus Christus, unser Bruder und
Herr, der mit dir in der Einheit des Heiligen Geistes lebt und
regiert in Zeit und Ewigkeit.
     Amen.

Halleluja.
Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft*
noch seine Güte von mir wendet.
Halleluja.
Der Herr ist auferstanden,*
er ist wahrhaftig auferstanden.
Halleluja.

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas
im 11. Kapitel:

Und es begab sich, dass er an einem Ort war und betete.
Als er aufgehört hatte, sprach einer seiner Jünger zu ihm:
Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger
lehrte. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht:
Vater! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Gib
uns unser täglich Brot Tag für Tag und vergib uns unsre
Sünden; denn auch wir vergeben jedem, der an uns
schuldig wird. Und führe uns nicht in Versuchung.
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Und er sprach zu ihnen: Wer unter euch hat einen Freund
und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm:
Lieber Freund, leih mir drei Brote; denn mein Freund ist zu
mir gekommen auf der Reise, und ich habe nichts, was ich
ihm vorsetzen kann, und der drinnen würde antworten und
sprechen: Mach mir keine Unruhe! Die Tür ist schon
zugeschlossen und meine Kinder und ich liegen schon zu
Bett; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben. Ich sage
euch: Und wenn er schon nicht aufsteht und ihm etwas gibt,
weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seines
unverschämten Drängens aufstehen und ihm geben, so viel
er bedarf.
Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben;
suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch
aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da
sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.
Wo bittet unter euch ein Sohn den Vater um einen Fisch,
und der gibt ihm statt des Fisches eine Schlange? Oder gibt
ihm, wenn er um ein Ei bittet, einen Skorpion? Wenn nun
ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben
wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen
Geist geben denen, die ihn bitten!

Lied EG 316

Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren, lob ihn, o
Seele, vereint mit den himmlischen Chören. Kommet
zuhauf, Psalter und Harfe, wacht auf, lasset den Lobgesang
hören!

Lobe den Herren, der alles so herrlich regieret, der dich auf
Adelers Fittichen sicher geführet, der dich erhält, wie es dir
selber gefällt; hast du nicht dieses verspüret?
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Lobe den Herren, der künstlich und fein dich bereitet, der dir
Gesundheit verliehen, dich freundlich geleitet. In wieviel Not
hat nicht der gnädige Gott über dir Flügel gebreitet!

Lobe den Herren, der sichtbar dein Leben gesegnet, der
aus dem Himmel mit Strömen der Liebe geregnet. Denke
daran, was der Allmächtige kann, der dir mit Liebe
begegnet.

Lobe den Herren, was in mir ist, lobe den Namen. Lob ihn
mit allen, die seine Verheißung bekamen. Er ist dein Licht,
Seele, vergiss es ja nicht. Lob ihn in Ewigkeit. Amen.

Predigt

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes
und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch
allen. Amen.

Liebe Schwestern und Brüder,

kennen sie folgende Situation?

Sie haben schon länger nicht mit jemandem geredet und
trauen sich nicht so recht nach langer Zeit bei der Person
vorbeizugehen und einfach mal zu klingeln oder zum
Telefon zu greifen und anzurufen oder eine E-Mail zu
schreiben.
Vielleicht ist der Kontakt einfach so abgebrochen. Vielleicht
sind sie im Streit auseinander gegangen. Vielleicht sind sie
einfach enttäuscht worden.

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Es gibt viele Gründe, warum man plötzlich zu einer Person
keinen Kontakt mehr hat.
Und mit der Zeit wird es irgendwie immer schwieriger sich
zu melden und man traut sich dann erst recht nicht wieder
Kontakt aufzunehmen. „Soll die andere Person sich doch
melden.“ „Wie soll ich erklären, dass ich mich jetzt erst
melde?“

Die Hürden werden größer, die Gedanken, die man sich
macht, werden komplizierter.
Aber: Vielleicht überwindet man sich und meldet sich dann
doch einfach mal. Was soll denn schon schiefgehen? Mehr
als die Tür vor der Nase zugeschlagen zu bekommen oder
ein schnelles Gesprächsende am Telefon oder keine
Antwort auf eine E-Mail kann ja eigentlich nicht passieren.

„Klopfet an, so wird euch aufgetan“, sagt Jesus im heutigen
Evangelium.

Vielleicht haben Sie solche Situationen, wie ich sie gerade
beschrieben habe, schon einmal erlebt. Und vielleicht
haben Sie sich einfach mal überwunden und wieder
Kontakt zu einer Person aufgenommen.

Ich jedenfalls kenne solche Situationen und wenn man dann
mal „anklopft“, dann wird einem meist geöffnet und all die
Gedanken, die man sich vorher gemacht hat, waren
unbegründet und haben sich in Luft aufgelöst.

Rogate! Betet! So heißt dieser Sonntag heute.

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Ich glaube, dass diese Situationen nicht nur zwischen-
menschliche Beziehungen betrifft, sondern auch die
Beziehung von uns Menschen zu Gott.
Beten, ja das ist irgendwie für uns Christen eines unserer
„Kerngeschäfte“, aber auch das ist manchmal nicht ganz
einfach. Wie soll ich beten? Kann ich mich mit meinen
kleinen Problemchen an Gott wenden? Gibt es nicht
Wichtigeres in der Welt, als dass ich Gott damit belästigen
möchte?
Auch solchen Fragen machen schnell sprachlos und man
traut sich dann vielleicht nicht im Gebet bei Gott
„anzuklopfen“.
Gerade in der Seelsorge begegnen mir diese Fragen immer
wieder: Wie darf ich eigentlich mit Gott reden? Worum darf
ich Gott bitten?

Meine Antwort ist, dass ich mit Allem, was mir auf dem
Herzen liegt, zu Gott kommen kann…Leid, Freude, Klage…

Ein Blick in die Psalmen zeigt, wie unterschiedlich diese
Gebete sind und wie hart auch manche Psalmen mit Gott
ins Gericht gehen, ihn anklagen, bitten und anflehen oder
ihn einfach nur loben und danken, für das, was den
Menschen Gutes widerfahren ist.

Das Evangelium dieses Sonntags beginnt damit, dass die
Jünger von Jesus lernen wollen, wie man betet.
Jesus geht auf die Bitte der Jünger ein und lehrt sie das
Vater Unser.

Das Vater Unser mit seinen 7 Bitten, ist sozusagen das
Grundgebet. Es enthält eigentlich schon alles.

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Es gibt kaum ein Gottesdienst oder eine Andacht, in der
das Vater Unser nicht gebetet wird.

Und gerade dann, wenn wir nicht so recht wissen, was und
wie wir beten sollen, hilft das Vater Unser uns mit seinen
Worten. Es braucht manchmal gar nicht das große und
lange Gebet, in dem wir all unsere Probleme vor Gott
bringen, denn er weiß um uns. Und da reicht manchmal
schon ein Vater Unser, das wir mit unseren Anliegen füllen.

„Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr
finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da
bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und
wer da anklopft, dem wird aufgetan.“

Ich mag diese Verse, gerade weil sie so überzeugend
formuliert sind. Da steckt kein „vielleicht“ drin oder ein
„unter Umständen“: „Denn wer da bittet, der empfängt;
und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem
wird aufgetan.“

Liebe Schwestern und Brüder,

so, wie es uns manchmal Überwindung kostet uns bei
Freunden, Nachbarn und Bekannten zu melden und es
dann doch ganz schön und heilsam ist, wenn wir uns
überwunden haben, so ist es auch, wenn wir im
übertragenen Sinne bei Gott „anklopfen“. Er wird uns nicht
vor der Tür im Regen stehen lassen, sondern uns
hereinbitten.

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Ich möchte den Vers etwas umformulieren:

Bittet Gott, so wird er euch geben; sucht Gott, so werdet ihr
ihn finden; klopft bei Gott an, so wird er euch öffnen. Denn
wer Gott bittet, der empfängt; und wer ihn sucht, der findet
ihn; und wer bei ihm anklopft, dem wird er öffnen.“

Darauf vertraue ich, wenn ich mich an Gott wende, sei es in
einem frei formulierten Gebet, sei es in einem „einfachen“
Vater Unser, wenn mir die Worte fehlen.

So möchte ich einstimmen in den Wochenspruch, der über
der kommenden Woche steht: „Gelobt sei Gott, der mein
Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet“

Und der Friede Gottes, der höher ist als all unsere Vernunft,
der bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.
Amen.

EG 165 1+2+4+8

Gott ist gegenwärtig. Lasset uns anbeten und in Ehrfurcht
vor ihn treten. Gott ist in der Mitte. Alles in uns schweige
und sich innigst vor ihm beuge. Wer ihn kennt, wer ihn
nennt, schlag die Augen nieder; kommt, ergebt euch
wieder.

Gott ist gegenwärtig, dem die Cherubinen Tag und Nacht
gebücket dienen. Heilig, heilig, heilig! singen ihm zur Ehre
aller Engel hohe Chöre. Herr, vernimm unsre Stimm, da
auch wir Geringen unsre Opfer bringen.

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Majestätisch Wesen, möcht ich recht dich preisen und im
Geist dir Dienst erweisen. Möcht ich wie die Engel immer
vor dir stehen und dich gegenwärtig sehen. Lass mich dir
für und für trachten zu gefallen, liebster Gott, in allem.

Herr, komm in mir wohnen, lass mein' Geist auf Erden dir
ein Heiligtum noch werden; komm, du nahes Wesen, dich in
mir verkläre, dass ich dich stets lieb und ehre. Wo ich geh,
sitz und steh, lass mich dich erblicken und vor dir mich
bücken.

Lasst uns miteinander und füreinander beten:

Barmherziger Gott, zu beten – wer vermag das?

Wir kommen zu dir
mit unseren hilflosen Worten, unserem Schweigen,
mit unserer Sehnsucht nach Klarheit und Trost
und bitten: Erfülle unser Gebet mit deinem Geist, dass es
wahrhaftig wird.
Wir rufen: Herr, erhöre uns.

Wir bitten für alle, denen vor dir die Worte zu Schreien
werden, für Verzweifelte, für Entwurzelte und Verbitterte,
für alle, die der Folter und der Lust am Quälen ausgesetzt
sind.
Wir rufen: Herr, erhöre uns

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Wir bitten für alle, die nicht beten können,
weil es ihnen die Sprache im Glauben verschlagen hat,
weil du ihnen fern und nicht greifbar bist,
weil sie deiner Kirche und ihren Lebensformen
nicht mehr vertrauen können.
Wir rufen: Herr, erhöre uns.

Wir bitten dich für uns selbst, dass wir dich voll Zuversicht
wirken lassen in unserem Leben, sei es in Gutem oder im
Bedrohlichen, in Schönem oder Schwerem, dass wir
getragen von Deiner Verheißung alle Hilfe von Dir erwarten,
wir rufen: Herr, erhöre uns.

Barmherziger Gott, zu beten – wer vermag das?
Wir bitten dich, dass es Menschen und Engel geben möge,
die für uns bitten vor dir, wenn unser Gebet verstummt.
Wir rufen: Herr, erhöre uns.

In der Stille bringen wir unsere persönlichen Bitten vor
dich…

Wir heißen Kinder Gottes und sind es, darum beten wir voll
Vertrauen:

Vater Unser

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Gehet hin im Frieden des Herrn

Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir
gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir
Frieden.

Das gewähre euch dreieinige Gott,
der Vater + und der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

EG 99

Christ ist erstanden von der Marter alle; des solln wir alle froh
sein, Christ will unser Trost sein. Kyrieleis.

Wär er nicht erstanden, so wär die Welt vergangen; seit dass er
erstanden ist, so lobn wir den Vater Jesu Christ. Kyrieleis.

Halleluja, Halleluja, Halleluja! Des solln wir alle froh sein, Christ
will unser Trost sein. Kyrieleis.

Gott befohlen
Ihr Pfarrer Dominic Faisca Martins

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