Grundmauern- und Rohrleitungssanierung im Gästehaus der Universität Hamburg 2020 - Präsentation für den Beirat der Stiftung Weltweite Wissenschaft ...
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Grundmauern- und Rohrleitungssanierung im Gästehaus der Universität Hamburg 2020 Präsentation für den Beirat der Stiftung Weltweite Wissenschaft am 25.11.2020 Zusammengestellt von Prof. Dr. Rolf von Lüde Vorstandsvorsitzender
130 Jahre Rothenbaumchaussee 34 – 58 Jahre Gästehaus der Universität • Im Jahre 1890 wurde an der Rothenbaumchaussee 34 in Hamburg ein „Mietshaus für hohe Wohnansprüche“ errichtet, dessen neoklassizistische Fassade bis heute die Zeitläufte fast unverändert überdauert hat. Im Jahre 1963 fand die Umwidmung zum Gästehaus der Universität Hamburg statt. Die gemeinnützige „Stiftung Weltweite Wissenschaft“ übernahm im Auftrag der Universität die Verantwortung für den laufenden Betrieb und den Unterhalt des Hauses. • Nach 130 Jahren zeigten sich, trotz ständiger und aufwendiger Instandhaltungen, Brüche an den alten Ton-Abwasserrohrleitungen sowie erhebliche Durchfeuchtungsschäden an den Grundmauern. Die folgende Präsentation, die für den Beirat der Stiftung angefertigt wurde, zeigt in einer Bildcollage wesentliche Schadensbefunde sowie die Arbeiten, die zur Wiederherstellung erforderlich waren. Die Bauarbeiten dauerten bei laufendem Betrieb des Gästehauses vom 1. Mai bis zum 30. November 2020, dem Corona-Jahr.
Grundmauern- und Rohrleitungssanierung Bevor alles begann • Bereits in 2017 Durchfeuchtungen im UG links des Einganges mit Kostenaufwand von 31.400 EUR lokal beseitigt. • 2017 – 2019: Beauftragung der Architekturgesellschaft Hohaus, Hinz & Seifert GmbH durch die Stiftung mit der Planung der Sanierungsmaßnahmen und ersten Kostenschätzungen: Juni 2017 500 T, 2018 600 T, 2019 700 T EUR. • Verhandlungen zur Sicherstellung der Finanzierung der Baumaßnahme mit einem geschätzten Volumen von 820.000 EUR inklusive der Architektenleistungen und der Bauleitung. • Beauftragung der Architekturgesellschaft mit der Ausführungsplanung und Bauleitung. • Auszug der Forschergruppen und des Smith College aus den Büros im Souterrain und Hochparterre planmäßig bis Ende März 2020. • Anschließend Räumung aller betroffenen Räume durch die Universität sowie die Stiftung und Einlagerung bei einer Spedition. • Baubeginn: 18. Mai 2020: Vorstand und Management im Dauereinsatz, dazu noch die Corona-Sorgen… • Planung zum Wiedereinzug der Mieter: 30. November 2020. • Die folgenden Fotos sind nicht immer in der zeitlichen Reihenfolge des Bauablaufs wiedergegeben
Befund Grundmauern: Horizontale und vertikale Feuchtigkeitsschäden • Die historische Horizontalsperre ist überwiegend defekt • Der Wandputz transportiert Feuchtigkeit über die Flanken an der Feuchtigkeitssperre vorbei in höhere Schichten Bauwerk: Aufgehendes Ziegelmauerwerk mit einer bituminösen Feuchtigkeitssperre, ca. 1-2 Mauerschichten (5-10 cm, Hamburger Format) oberhalb des Kellerbodens Teilweise beschädigte vertikale Abdichtung
Befund Durchfeuchtungsursachen außen • Weitestgehend zerstörte Horizontalsperre. • In Teilen wurden unsachgemäß montierte Regenwasserfallleitungen ohne Rückfallstufe in den Grundleitungen unter dem Gebäude zusammengeführt. • Teile der Drainageanlage waren beschädigt oder nicht vorhanden.
Befund Defektes Rohrleitungssystem Entwässerung Verdeckte und sichtbare zerstörte Ton-Abwasserrohre.
Befund Abwasserrohre unter dem Haus bei Kamerafahrt Hinweis: Aufgrund der massiven Schäden kam das sog. Inliner-Verfahren als Sanierungskonzept nicht in Frage.
Was ist zu tun? (beschränkte) Ausschreibung durch Präsidialverwaltung Auftragserteilung nach Wettbewerb Plus neuere Verordnungen und Erlasse: ebenfalls durch 1123 Seiten !!! Präsidialverwaltung
Bauexperten bei der Ortsbesichtigung
Freilegung der Grundmauer innen – Abschlagen des feuchtigkeitstransportierenden Innenputzes • z.T. nicht vorhersehbar: Mit Lehm statt Sand verfüllte Böden. • Alle Schachtarbeiten sind mühsame und zeitaufwendige Handarbeit
Erkennbare Durchfeuchtung an der vertikalen Sperrschicht nach Auskofferung
in allen Räumen …
Einbringen einer Mauerwerksinjektion als vertikale Sperrschicht
Eine Fundsache Zugemauerte Fluchttür im Falle von Bombenschäden zur RO 32 oder geheimes Flucht- und Kellerversteck
Nach langen Monaten des Schachtens und Trockenlegens Einstieg in die Fertigstellung Aufbringen eines feuchtigkeits- resistenten Putzes und Verfüllung mit frischem Sand und Mörtel
Wiederherstellung der Fußböden
Anschluss des neuen Rohrleitungssystems an den noch intakten Außenanschluss
Freilegung der straßenseitigen Grundmauern: Das meiste ist Handarbeit
Management und Housekeeping im Sicherheitseinsatz für die Gäste Tragfähigkeitsprüfung der provisorischen Brücke
Erhalt der Außentreppe und Aufbringen einer neuen horizontalen Sperrschicht
Verlegung der neuen Elektroinstallation
Zum guten Schluss – Die Maler So weiß wie auf diesem „Foto“ sehen die neugestrichenen Wände im Souterrain aus Einige Zahlen zum Abschluss • 70 Tonnen Sand und Lehm wurden im Haus ausgekoffert und nach draußen getragen – Eimerweise! • 96 Tonnen frischer Sand wurden ins Haus verbracht und wieder verfüllt – Eimerweise! • 315 Meter Horizontalabdichtung aufgebracht • 450 Quadratmeter Innenwandflächen gegen aufsteigende Nässe saniert • 320 Meter Abwasserrohre neu verlegt • 120 Meter Kupferrohre für Frischwasser neu eingebaut • 1.500 Meter neue Elektrokabel eingezogen Fotos und Quellen • Jascha Augustynowicz, Architekt und Projektleiter – Hohaus, Hinz & Seifert GmbH • Anna Maria Karl, General Manager, Gästehaus der Universität Hamburg • Prof. Dr. Rolf v. Lüde, Vorstandsvorsitzender Stiftung Weltweite Wissenschaft Hamburg, im November 2020
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