HALBJAHRESBERICHT 2022 - Roche
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Finanzen in Kürze Wichtige Kennzahlen 1. Halbjahr Verkaufswachstum Kernbetriebsgewinnmarge in % (CER) in % der Verkäufe Pharma 2022 +3,0 46,2 2021 –2,9 44,1 Diagnostics 2022 +11,3 25,7 2021 +51,1 25,7 Konzern 2022 +5,4 39,2 2021 +8,3 37,9 -2 0 2 4 6 8 10 12 46 48 50 0 10 20 30 40 50 1. Halbjahr Veränderung Veränderung In % In % 2022 2021 in % in % der Verkäufe der Verkäufe (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CHF) (CER) (2022) (2021) Ergebnisse nach IFRS Verkäufe 32 295 30 713 +5 +5 Betriebsgewinn 11 547 10 077 +15 +15 35,8 32,8 Konzerngewinn 9 161 8 216 +12 +12 28,4 26,8 Den Inhabern von Roche-Titeln zuzurechnender Konzerngewinn 8 530 7 803 +9 +9 26,4 25,4 Gewinn je Titel (CHF) – verwässert 10,54 9,05 +16 +16 Kernergebnisse Forschung und Entwicklung 6 628 6 690 –1 –1 20,5 21,8 Kernbetriebsgewinn 12 668 11 652 +9 +9 39,2 37,9 Kerngewinn je Titel (CHF) 11,76 10,56 +11 +11 Freier Geldfluss Freier Geldfluss aus operativen Tätigkeiten 9 782 8 117 +21 +21 30,3 26,4 Freier Geldfluss 7 097 6 038 +18 +18 22,0 19,7 30. Juni 2022 31. Dezember 2021 Veränderung in % Veränderung in % (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CHF) (CER) Nettoverschuldung (20 942) (18 167) +15 +8 Kapitalisierung 56 696 59 543 –5 –5 – Darlehen 27 750 31 198 –11 –14 – Eigene Mittel 28 946 28 345 +2 +5 CER (Constant Exchange Rates): Die Prozentabweichungen zu konstanten Wechselkursen werden berechnet, indem die Ergebnisse 2022 und 2021 zu konstanten Wechselkursen konsolidiert werden (Durchschnittskurse Gesamtjahr 2021). Für die Definition der konstanten Wechselkurse (CER) siehe Seite 82. Kernergebnisse und Kerngewinn je Titel: Darin sind keine kernergebnisfremden Positionen wie globale Restrukturierungspläne sowie keine Abschreibungen und Wert- minderungen von Goodwill und immateriellem Anlagevermögen enthalten. Dies erlaubt eine Beurteilung der Ergebnisse sowie der zugrundeliegenden Performance des Geschäfts. Die Erfolgsrechnung des Konzerns und die operativen Ergebnisse der Divisionen werden sowohl nach IFRS als auch auf Basis des Kernergebnisses ausge wiesen. Das Konzept zur Darstellung der Kernergebnisse wird auf den Seiten 72–77 ausführlich beschrieben. Die Überleitungen zwischen den nach IFRS ausgewiesenen Resultaten und den Kernergebnissen werden dort aufgeführt. Der freie Geldfluss wird verwendet, um die Fähigkeit des Konzerns zu beurteilen, die zur Durchführung und Aufrechterhaltung seiner Geschäftstätigkeiten erforder- lichen liquiden Mittel zu generieren. Darüber hinaus zeigt er die Fähigkeit des Konzerns auf, liquide Mittel für Dividendenzahlungen, Schuldenrückzahlungen sowie Übernahmen und Unternehmenszusammenschlüsse zu generieren. Das Konzept des freien Geldflusses wird intern zur Steuerung des Geschäfts genutzt. Es wird auf den Seiten 77–79 ausführlich beschrieben. Die Überleitungen zwischen dem Geldfluss nach IFRS und dem freien Geldfluss werden dort aufgeführt. 2 | Roche Halbjahresbericht 2022
Inhaltsverzeichnis Finanzen in Kürze 2 Finanzieller Überblick 4 Konsolidierte Halbjahresrechnung des Roche-Konzerns 41 Anhang zur konsolidierten Halbjahresrechnung des Roche-Konzerns 47 1. Grundsätze der Rechnungslegung 47 10. Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten 61 2. Informationen nach operativen Segmenten 49 11. Darlehen 63 3. Erlöse 52 12. Den Inhabern von Roche-Titeln 4. Nettofinanzaufwand 54 zuzurechnendes Eigenkapital 65 5. Ertragssteuern 55 13. Konzerngesellschaften und assoziierte 6. Mergers and Acquisitions 56 Unternehmen66 7. Globale Restrukturierungspläne 57 14. Gewinn je Aktie und Genussschein 67 8. Goodwill 59 15. Konzerngeldflussrechnung 68 9. Immaterielles Anlagevermögen 59 16. Finanzielles Risikomanagement 69 Bericht des unabhängigen Wirtschaftsprüfers über die Review der konsolidierten Halbjahresrechnung 71 Zusätzliche Angaben 72 Roche-Titel 83 Roche Halbjahresbericht 2022 | 3
Finanzieller Überblick Finanzieller Überblick Konzernergebnisse Verkäufe in Milliarden CHF Kernbetriebsgewinn in Milliarden CHF Wachstum in % (CER) In % der Verkäufe 0 5 10 15 20 25 30 0 2 4 6 8 10 12 2022 +5,4 39,2 2021 +8,3 37,9 2020 +1,3 40,2 Den Inhabern von Roche-Titeln zuzurechnender Gewinn in Milliarden CHF Kerngewinn je Titel in CHF 0 2 4 6 8 0 2 4 6 8 10 12 2022 8,5 11,76 2021 7,8 10,56 2020 8,1 10,44 Im ersten Halbjahr 2022 verzeichnete der Konzern eine Zunahme der Verkäufe um 5% und einen Anstieg des Kernbetriebsgewinns um 9%. Der Konzerngewinn nach IFRS nahm um 12% zu, während der Kerngewinn je Titel um 11% anstieg. Die Veränderungen der Wechselkurse gegenüber dem Schweizer Franken hoben sich g rösstenteils gegenseitig auf. Verglichen mit den Ergebnissen zu konstanten Wechselkursen (CER) hatte die Währungsumrechnung deshalb eine vernachlässigbare Auswirkung auf die in Schweizer Franken dargestellten Ergebnisse. Die Zunahme der Verkäufe um 5% ist vor allem der Division Diagnostics zu verdanken, die mit höheren Verkäufen von Produkten in Zusammenhang mit COVID-19 und einem Wachstum in der Routinediagnostik in allen Regionen dazu beitrug. Die Verkäufe in der Division Pharma nahmen ebenfalls zu. Dafür verantwortlich war das anhaltende Wachstum der neuen Medikamente, das die negativen Auswirkungen von Biosimilars mehr als auszugleichen vermochte. Der Anstieg des Kernbetriebsgewinns um 9% widerspiegelt das Verkaufswachstum und einen Ertrag, der aus der Beilegung des Patentrechtsstreits in Zusammen- hang mit Ultomiris resultierte. Der Konzerngewinn nach IFRS nahm um 12% zu; der Kerngewinn je Titel erhöhte sich um 11%. Diese Anstiege enthalten eine positive Auswirkung in Höhe von 3 Prozentpunkten nach Steuern, die sich aus der Beilegung des Patentrechtsstreits in Zusammenhang mit Ultomiris ergeben hat, sowie eine positive Auswirkung in Höhe von 6 Prozentpunkten angepasst um den zusätzlichen Finanzaufwand und nach Steuern, die aus dem Rückkauf der Aktien von Novartis resultierte. Der freie Geldfluss aus operativen Tätigkeiten nahm um 21% auf CHF 9,8 Milliarden zu. Dafür verantwortlich waren der höhere Bargeldzufluss aus dem Geschäft, einschliesslich der Beilegung des Patentrechtsstreits in Zusammenhang mit Ultomiris. Der freie Geldfluss betrug CHF 7,1 Milliarden, was einer Zunahme von 18% entspricht und auf den höheren freien Geldfluss aus operativen Tätigkeiten zurückzuführen ist. 4 | Roche Halbjahresbericht 2022
Finanzieller Überblick Operative Ergebnisse der Divisionen im 1. Halbjahr 2022 Pharma Diagnostics Konzernzentrale Konzern (Mio. CHF) (Mio. CHF) (Mio. CHF) (Mio. CHF) Verkäufe 22 347 9 948 – 32 295 Kernbetriebsgewinn 10 318 2 560 (210) 12 668 – Marge in % der Verkäufe 46,2 25,7 – 39,2 Betriebsgewinn 9 360 2 466 (279) 11 547 – Marge in % der Verkäufe 41,9 24,8 – 35,8 Freier Geldfluss aus operativen Tätigkeiten 8 667 1 509 (394) 9 782 – Marge in % der Verkäufe 38,8 15,2 – 30,3 Operative Ergebnisse der Divisionen – Ergebnisentwicklung im Vergleich zum 1. Halbjahr 2021 Pharma Diagnostics Konzernzentrale Konzern Verkäufe – Prozentuale Veränderung (CER) +3 +11 – +5 Kernbetriebsgewinn – Prozentuale Veränderung (CER) +8 +11 –4 +9 – Marge: Veränderung in Prozentpunkten +2,3 0 – +1,4 Betriebsgewinn – Prozentuale Veränderung (CER) +13 +22 +4 +15 – Marge: Veränderung in Prozentpunkten +3,9 +2,1 – +3,1 Freier Geldfluss aus operativen Tätigkeiten – Prozentuale Veränderung (CER) +20 +29 +19 +21 – Marge: Veränderung in Prozentpunkten +5,5 +2,1 – +4,0 Die Verkäufe in der Division Pharma beliefen sich auf CHF 22,3 Milliarden (2021: CHF 21,7 Milliarden), was einer Zunahme um 3% (CER) entspricht. Dafür verantwortlich war die zunehmende Nachfrage nach Hemlibra, Ocrevus, Evrysdi, Phesgo und Tecentriq, die zusammen zusätzliche Verkäufe in Höhe von CHF 1,5 Milliarden (CER) generierten. Die Verkäufe von MabThera/Rituxan, Herceptin und Avastin verzeichneten einen kombinierten Rückgang um CHF 1,0 Milliarden (CER), wobei die Auswirkungen der Konkurrenz durch Biosimilars weiter abnahmen. Die Division Diagnostics steigerte ihre Verkäufe um 11% (CER) auf CHF 9,9 Milliarden. Das Verkaufswachstum ist auf den Umsatzanstieg von Produkten in Zusammenhang mit COVID-19 sowie auf Zuwächse in der Routinediagnostik in allen Regionen zurückzuführen. Die Verkäufe von Tests in Zusammenhang mit COVID-19, darunter der SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test, beliefen sich zu konstanten Wechselkursen auf insgesamt CHF 3,1 Milliarden (2021: CHF 2,5 Milliarden). Das Basisgeschäft der Division verzeichnete eine Zunahme der Verkäufe um 6% (CER), a ngetrieben vom Bereich der Immundiagnostik, zu dem vor allem Tests für Herzkrankheiten beigetragen haben. In der Division Pharma stieg der Kernbetriebsgewinn um 8%; diese Zunahme lag damit über dem Verkaufswachstum von 3%. Der Anstieg ist zum Teil dem Ertrag aus der Beilegung des Patentrechtsstreits in Zusammenhang mit Ultomiris in Höhe von CHF 0,7 Milliarden zuzuschreiben. Die Kosten der verkauften Produkte stiegen um 14%. Grund dafür sind das höhere Verkaufsvolumen sowie die Auswirkung der Wertaufholung in Zusammenhang mit einer Wertberichtigung einer ungenutzten Anlage im Jahr 2021. Der Anstieg der Marketing- und Vertriebskosten um 4% ist auf höhere Ausgaben für d igitale Kunden lösungen und Produkteinführungen sowie für Vorbereitungen von Markteinführungen zurückzuführen. Die Kosten für die Forschung und Entwicklung beliefen sich auf CHF 5,7 Milliarden. Die Onkologie blieb der primäre Therapiebereich der Forschung und Entwicklung mit dem Krebsimmuntherapieportfolio als Hauptreiber. Auch in die Neurologie, die Immunologie und die Ophthalmologie wurde viel investiert. Die um 3% geringeren Forschungs- und Entwicklungskosten sind auf die Ausgaben in Zusammenhang mit der gemeinsamen Entwicklung von Ronapreve im Jahr 2021 zurückzuführen. Roche Halbjahresbericht 2022 | 5
Finanzieller Überblick In der Division Diagnostics stieg der Kernbetriebsgewinn um 11% (CER) auf CHF 2,6 Milliarden; dieser Anstieg entsprach damit dem Verkaufswachstum von ebenfalls 11%. Die Kosten der verkauften Produkte nahmen um 14% zu, was dem Anstieg des Verkaufsvolumens und einem Mischeffekt infolge des höheren Volumens des SARS-CoV-2 Rapid Antigen Tests zuzu- schreiben ist. Die höheren Vertriebskosten in Zusammenhang mit diesem Test waren die Hauptfaktoren für den Anstieg der Marketing- und Vertriebskosten um 3%. Die Forschungs- und Entwicklungskosten nahmen um 11% zu, wobei digitale Lösungen der Hauptwachstumstreiber waren. Darüber hinaus wurde auch weiterhin in Projekte für die Bereiche Sequencing, Massenspektrometrie und Point of Care investiert. Der Betriebsgewinn nach IFRS erhöhte sich in der Division Pharma um 13% (CER) und lag damit über dem Anstieg des Kern- betriebsgewinns von 8%. Dies ist auf geringere Abschreibungen auf immaterielles Anlagevermögen zurückzuführen. In der Division Diagnostics nahm der Betriebsgewinn nach IFRS um 22% (CER) zu. Der Kernbetriebsgewinn verzeichnete einen Anstieg von 11%. Grund dafür sind beträchtliche Ausgaben für Restrukturierungsaktivitäten im Jahr 2021. Die Halbjahres- ergebnisse 2022 enthalten auf Konzernebene CHF 0,9 Milliarden für Abschreibungen und Wertminderungen von immateriellem Anlagevermögen sowie CHF 0,3 Milliarden für Ausgaben in Zusammenhang mit globalen Restrukturierungsplänen an. Der Finanzaufwand nahm um 42% (CER) auf CHF 0,3 Milliarden zu. Grund dafür ist hauptsächlich der zusätzliche Zinsaufwand, der auf die Ausgabe neuer Anleihen zur Finanzierung des Rückkaufs der Roche-Aktien von Novartis zurückzuführen ist. Das sonstige Finanzergebnis ging um CHF 0,3 Milliarden zurück, was auf Änderungen beim Fair Value von Eigenkapital beteiligungen beruht. Der effektive Konzernsteuersatz auf Basis des Kernergebnisses sank von 16,9% im ersten Halbjahr 2021 auf 16,1%. Dafür verantwortlich waren vor allem die vergleichsweise höheren Auswirkungen der Beilegung verschiedener Steuerangelegenheiten, die den effektiven Konzernsteuersatz im ersten Halbjahr 2022 um 2,4 Prozentpunkte gegenüber 0,8 Prozentpunkten im ersten Halbjahr 2021 reduzierten. Teilweise aufgehoben wurde der Rückgang durch den prozentual höheren Kerngewinnbeitrag aus Ländern, in denen der Steuersatz über dem durchschnittlichen Konzernsteuersatz liegt, was insbesondere die Steuerverbindlichkeiten in Japan aus der Beilegung des Patentrechtsstreits in Zusammenhang mit Ultomiris betraf. Der Konzerngewinn nach IFRS nahm um 12% auf CHF 9,2 Milliarden zu; auf Basis des Kernergebnisses erhöhte er sich um 7% auf CHF 10,2 Milliarden. Der den nicht-beherrschenden Anteilen zuzurechnende Konzerngewinn nahm nach IFRS um 62% und auf Basis des Kernergebnisses um 61% zu. Grund dafür sind die Auswirkung der Beilegung des Patentrechtsstreits in Zusammenhang mit Ultomiris durch Chugai sowie der höhere zugrundeliegende Beitrag von Chugai zum Gesamtergebnis des Konzerns. Der freie Geldfluss aus operativen Tätigkeiten nahm um 21% (CER) auf CHF 9,8 Milliarden zu. Dafür verantwortlich waren der höhere Bargeldzufluss aus dem Geschäft, einschliesslich der erhaltenen Mittel aus der Beilegung des Patentrechtsstreits in Zusammenhang mit Ultomiris, sowie eine geringere Zunahme des Gesamtnettoumlaufvermögens. Der freie Geldfluss betrug CHF 7,1 Milliarden, was einer Zunahme von 18% (CER) entspricht. Dies ist auf den höheren freien Geldfluss aus operativen Tätigkeiten zurückzuführen, der durch höhere Steuerzahlungen und den geringeren Geldfluss aus Treasury-Aktivitäten teilweise kompensiert wurde. 6 | Roche Halbjahresbericht 2022
Finanzieller Überblick Erfolgsrechnung 1. Halbjahr 2022 2021 Veränderung in % Veränderung in % (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CHF) (CER) Ergebnisse nach IFRS Verkäufe 32 295 30 713 +5 +5 Lizenzeinnahmen und sonstige betriebliche Erträge 1 943 1 420 +37 +38 Erlöse 34 238 32 133 +7 +7 Kosten der verkauften Produkte (9 987) (8 992) +11 +11 Marketing und Vertrieb (4 485) (4 489) 0 0 Forschung und Entwicklung (6 899) (7 110) –3 –3 Allgemeines und Administration (1 320) (1 465) –10 –8 Betriebsgewinn 11 547 10 077 +15 +15 Finanzaufwand (304) (211) +44 +42 Sonstiger Finanzertrag/(-aufwand) (258) 21 – – Gewinn vor Steuern 10 985 9 887 +11 +12 Ertragssteuern (1 824) (1 671) +9 +12 Konzerngewinn 9 161 8 216 +12 +12 Davon zuzurechnen – den Inhabern von Roche-Titeln 8 530 7 803 +9 +9 – den nicht-beherrschenden Anteilen 631 413 +53 +62 Gewinn je Titel (CHF) – unverwässert 10,65 9,14 +17 +16 Gewinn je Titel (CHF) – verwässert 10,54 9,05 +16 +16 Kernergebnisse a) Verkäufe 32 295 30 713 +5 +5 Lizenzeinnahmen und sonstige betriebliche Erträge 1 943 1 420 +37 +38 Erlöse 34 238 32 133 +7 +7 Kosten der verkauften Produkte (9 305) (8 237) +13 +14 Marketing und Vertrieb (4 459) (4 292) +4 +4 Forschung und Entwicklung (6 628) (6 690) –1 –1 Allgemeines und Administration (1 178) (1 262) –7 –5 Betriebsgewinn 12 668 11 652 +9 +9 Finanzaufwand (300) (207) +45 +42 Sonstiger Finanzertrag/(-aufwand) (258) 21 – – Gewinn vor Steuern 12 110 11 466 +6 +6 Ertragssteuern (1 950) (1 939) +1 +3 Konzerngewinn 10 160 9 527 +7 +7 Davon zuzurechnen – den Inhabern von Roche-Titeln 9 518 9 104 +5 +4 – den nicht-beherrschenden Anteilen 642 423 +52 +61 Kerngewinn je Titel (CHF) – unverwässert 11,89 10,66 +12 +11 Kerngewinn je Titel (CHF) – verwässert 11,76 10,56 +11 +11 a) Für die Definition der Kernergebnisse und des Kerngewinns je Titel siehe Seiten 72–77. Roche Halbjahresbericht 2022 | 7
Finanzieller Überblick Auswirkungen der COVID-19-Pandemie In der Division Pharma nahm der Umsatz von Ronapreve, einer neutralisierenden Antikörperkombination, die gemeinsam mit Regeneron entwickelt wurde, aufgrund der Verkäufe in Japan zu. Die Verkäufe von Actemra/RoActemra, das in den USA von der FDA eine Notfallzulassung zur Behandlung von hospitalisierten Erwachsenen und Kindern mit COVID-19 erhielt, gingen aufgrund der geringeren Nachfrage in Zusammenhang mit dieser Behandlung zurück. Das Portfolio an COVID-19-Tests von Roche, darunter insbesondere der SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test, trug wesentlich zum gesamthaften Verkaufswachstum der Division Diagnostics bei. Im ersten Halbjahr 2022 beliefen sich die Verkäufe von diagnostischen Tests in Zusammenhang mit COVID-19 auf CHF 3,1 Milliarden (CER) im Vergleich zu CHF 2,5 Milliarden (CER) im ersten Halbjahr 2021. Konkurrenz durch Generika und Biosimilars Die Einführung von Generika, Biosimilars oder nicht vergleichbaren Biologika für ein Medikament gleicher oder verwandter Art hat in der Regel einen deutlichen Umsatzrückgang für das betroffene Produkt zur Folge, da andere Produzenten ihre Produktversionen meistens zu einem günstigeren Preis anbieten. MabThera/Rituxan, Herceptin und Avastin. Die Basis- bzw. Primärpatente für diese drei Produkte sind weltweit abgelaufen. Die von Halozyme einlizenzierten Patentrechte für subkutane Darreichungsformen von MabThera/Rituxan und Herceptin laufen ab 2024 ab. Die Verkäufe von MabThera/Rituxan, Herceptin und Avastin im ersten Halbjahr 2022 werden unten in den operativen Ergebnissen der Division Pharma ausgewiesen, einschliesslich einer Aufteilung nach Regionen, die in der untenstehenden Tabelle zusammengefasst wird. Regelmässige Preis- und Volumenänderungen wirkten sich ebenfalls auf die Ergebnisse aus. Die Konkurrenz durch Biosimilars ist nur ein Faktor im Gesamtbild. Total Verkäufe von MabThera/Rituxan, Herceptin und Avastin im 1. Halbjahr Veränderung In % der In % der 2022 2021 in % Verkäufe der Verkäufe der (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) Division (2022) Division (2021) Vereinigte Staaten 1 296 1 733 –28 5,8 8,0 Europa 454 668 –29 2,0 3,1 Japan 308 393 –14 1,4 1,8 International 1 380 1 626 –16 6,2 7,5 Total Verkäufe 3 438 4 420 –22 15,4 20,4 Die ersten Biosimilars für Herceptin und Avastin kamen ab Mitte 2019 in den USA auf den Markt; die ersten Biosimilars für MabThera/Rituxan wurden Ende 2019 eingeführt. In Europa wurden die ersten Biosimilars für MabThera/Rituxan und Herceptin ab Mitte 2017 bzw. ab Mitte 2018 eingeführt. Sie sind inzwischen in den meisten EU-Ländern auf dem Markt. Die ersten Biosimilars für Avastin kamen in Europa ab Mitte 2020 auf den Markt. Die ersten Biosimilars für MabThera/Rituxan und Herceptin wurden in Japan im Jahr 2018 eingeführt. Biosimilars von Avastin für die Indikation Dickdarm-/Enddarmkrebs wurden Ende 2019 eingeführt, während sie für die Indikation nicht-kleinzelliger Lungenkrebs im Jahr 2020 auf den Markt kamen. In Japan waren die Verkäufe dieser drei Produkte sowohl von staatlich verordneten Preiskürzungen als auch von der Konkurrenz durch Biosimilars betroffen. In der Region International kamen in vielen Ländern Biosimilars für diese drei Produkte auf den Markt, was zusammen mit den Auswirkungen der regelmässigen Preis- und Volumenänderungen zu einem Rückgang der Verkäufe führte. Lucentis. Die Basis- bzw. Primärpatente für dieses Produkt sind in den USA abgelaufen. Zu Beginn des dritten Quartals 2022 kam in den USA das erste Biosimilar für Lucentis mit einer eingeschränkten Zulassung auf den Markt. Die Verkäufe von Lucentis beliefen sich in den USA im ersten Halbjahr 2022 auf CHF 572 Millionen (2021: CHF 665 Millionen), was zu einem Rückgang der (in US-Dollar ausgewiesenen) Verkäufe von 17% (CER) führte. Esbriet. Nach dem negativen Entscheid des US-Bezirksgerichts von Delaware im März 2022, gegen den Berufung eingelegt wurde, kamen in den USA im zweiten Quartal 2022 die ersten Biosimilars von Esbriet auf den Markt. Die Verkäufe von Esbriet beliefen sich in den USA im ersten Halbjahr 2022 auf CHF 313 Millionen (2021: CHF 361 Millionen), was zu einem Rückgang der (in US-Dollar ausgewiesenen) Verkäufe von 17% (CER) führte. 8 | Roche Halbjahresbericht 2022
Finanzieller Überblick Mergers and Acquisitions Es gab keine wesentlichen Bewegungen im ersten Halbjahr 2022. Weitere Angaben dazu finden sich in Anmerkung 6 zur Halbjahresrechnung. Allianztransaktionen Einlizenzierungs- und Allianztransaktionen führten im ersten Halbjahr 2022 zur Erfassung von immateriellem Anlagevermögen in Höhe von CHF 0,1 Milliarden (2021: CHF 0,3 Milliarden). Globale Restrukturierungspläne Im ersten Halbjahr 2022 weitete der Konzern die Umsetzung verschiedener globaler Restrukturierungspläne aus, die in den Vorjahren eingeleitet worden waren. Globale Restrukturierungspläne: Angefallene Kosten im 1. Halbjahr 2022 in Millionen CHF Standort Diagnostics konsolidierung Sonstige Pläne Total Globale Restrukturierungskosten – Mitarbeiterbezogene Kosten 5 27 114 146 – Kosten Standortschliessung 5 28 35 68 – Veräusserungen von Produkten und Geschäftseinheiten 0 0 0 0 – Weitere Reorganisationskosten 10 3 39 52 Total globale Restrukturierungskosten 20 58 188 266 Zusätzliche Kosten – Wertminderung von Goodwill 0 0 0 0 – Wertminderung von immateriellem Anlagevermögen 0 0 0 0 – Rechtsfälle und Umweltschutz 0 0 (1) (1) Total Kosten 20 58 187 265 Sonstige globale Restrukturierungspläne. Die mitarbeiterbezogenen Kosten standen in Zusammenhang mit der uslagerung von operativen Tätigkeiten an die globalen Shared Service Centres und an externe Anbieter sowie der A Förderung von Projekten für Effizienzsteigerungen. Wertminderung von Goodwill und immateriellem Anlagevermögen In der Division Pharma wurden Wertminderungen von immateriellem Anlagevermögen in Höhe von CHF 0,4 Milliarden erfasst. Sie beziehen sich hauptsächlich auf eine teilweise Wertminderung von produktbezogenen immateriellen Vermögenswerten in Zusammenhang mit der Technologie von Flatiron. In der Division Diagnostics gab es keine Wertminderungen. Weitere Angaben dazu finden sich in Anmerkung 9 zur Halbjahresrechnung. Rechtsfälle und Umweltschutz Es gab keine wesentlichen Entwicklungen im ersten Halbjahr 2022. Weitere Angaben dazu finden sich in Anmerkung 10 zur Halbjahresrechnung. Aktienrückkauf Am 6. Dezember 2021 kaufte der Konzern 53,3 Millionen von Novartis gehaltenen Roche-Aktien zu einem Transaktionspreis von CHF 19,0 Milliarden zurück. Die zurückgekauften Aktien wurden per 31. Dezember 2021 als eigene Aktien ausgewiesen. Durch die Vernichtung dieser Aktien im Februar 2022 verringerte sich das Aktienkapital der Roche Holding AG, der Mutter- gesellschaft des Roche-Konzerns, um CHF 53,3 Millionen von CHF 160,0 Millionen auf CHF 106,7 Millionen. Der Überbrückungs kredit in Höhe von CHF 19,0 Milliarden, der im Jahr 2021 zur Finanzierung des Rückkaufs der von Novartis gehaltenen Roche-Aktien aufgenommen worden war, wurde bis Mai 2022 vollständig zurückbezahlt. Die Rückzahlung wurde zum Teil durch die Einnahmen aus der Ausgabe neuer Anleihen und zum Teil durch den internen Bargeldzufluss finanziert. Weitere Angaben dazu finden sich in Anmerkungen 11 und 12 zur Halbjahresrechnung. Roche Halbjahresbericht 2022 | 9
Finanzieller Überblick Konzerngewinn und Gewinn je Titel Der Konzerngewinn nach IFRS nahm um 12% zu. Der Kerngewinn je Titel erhöhte sich um 11%. Die Beilegung des Patentrechts- streits in Zusammenhang mit Ultomiris hatte einen positiven Effekt von rund 3 Prozentpunkten nach Steuern auf den Gewinn je Titel. Der Rückkauf von Roche-Aktien von Novartis und der damit verbundene zusätzliche Finanzaufwand hatten einen positiven Effekt von rund 6 Prozentpunkten nach Steuern auf den Gewinn je Titel. Die Angaben auf Basis des Kernergebnisses enthalten keine kernergebnisfremden Positionen wie globale Restrukturierungskosten, Abschreibungen und Wertminderungen von Goodwill und immateriellem Anlagevermögen sowie Mergers and Acquisitions und Allianztransaktionen. Der den nicht- beherrschenden Anteilen zuzurechnende Konzerngewinn nahm nach IFRS um 62% und auf Basis des Kernergebnisses um 61% zu. Grund dafür sind die Auswirkung der Beilegung des Patentrechtsstreits in Zusammenhang mit Ultomiris durch Chugai sowie der höhere zugrundeliegende Beitrag von Chugai zum Gesamtergebnis des Konzerns. Konzerngewinn 1. Halbjahr 2022 2021 Veränderung in % Veränderung in % (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CHF) (CER) Konzerngewinn nach IFRS 9 161 8 216 +12 +12 Überleitungspositionen (nach Steuern) – Globale Restrukturierung 218 405 –46 –45 – Abschreibungen auf immaterielles Anlagevermögen 426 716 –41 –42 – Wertminderung von Goodwill und immateriellem Anlagevermögen 349 134 +160 +151 – Mergers and Acquisitions und Allianztransaktionen (15) 31 – – – Rechtsfälle und Umweltschutz (11) 27 – – – Normalisierter Steuerertrag aus anteilsbasierten Vergütungsplänen 32 (2) – – Konzerngewinn auf Basis des Kernergebnisses 10 160 9 527 +7 +7 Auf den Seiten 72 bis 77 finden sich zusätzliche Informationen zum Konzerngewinn und zum Gewinn je Titel, unter anderem Berechnungen des Kerngewinns je Titel, sowie eine Überleitung der Kernergebnisse zu den nach IFRS publizierten Ergebnissen des Konzerns. Finanzielle Position Finanzielle Position 30. Juni 2022 31. Dezember 2021 Veränderung in % Veränderung in % (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CHF) (CER) Pharma Gesamtnettoumlaufvermögen 3 691 2 405 +53 +55 Langfristiges Nettobetriebsvermögen 30 874 31 010 0 –2 Diagnostics Gesamtnettoumlaufvermögen 3 935 3 030 +30 +30 Langfristiges Nettobetriebsvermögen 13 218 13 030 +1 +1 Konzernzentrale Gesamtnettoumlaufvermögen (186) (314) –41 –40 Langfristiges Nettobetriebsvermögen 133 116 +15 +15 Nettobetriebsvermögen 51 665 49 277 +5 +4 Nettoverschuldung (20 942) (18 167) +15 +8 Leasingverbindlichkeiten (1 316) (1 354) –3 –4 Personalvorsorge (3 225) (4 605) –30 –29 Ertragssteuern 2 401 2 273 +6 +2 Sonstiges nichtbetriebliches Nettovermögen 363 921 –61 –68 Total Nettovermögen 28 946 28 345 +2 +5 10 | Roche Halbjahresbericht 2022
Finanzieller Überblick Im Vergleich zum Jahresbeginn legte der Schweizer Franken gegenüber dem japanischen Yen und dem Euro zu, was einen erheblichen Einfluss auf das Nettobetriebsvermögen des Konzerns hatte. Dieser negative Währungsumrechnungseffekt wurde durch die Abschwächung des Schweizer Frankens gegenüber dem US-Dollar, angepasst um die natürliche Absiche- rung durch auf US-Dollar lautende Anleihen des Konzerns, teilweise aufgehoben. Die verwendeten Währungsumrechnungs- kurse finden sich auf Seite 31. Das Gesamtnettoumlaufvermögen nahm in beiden Divisionen deutlich zu. Der Anstieg der Vorräte in der Division Pharma ist auf das Hochfahren der Produktion in Zusammenhang mit der Einführung von Produkten und die Sicherstellung der Lieferfähigkeit zurückzuführen. Für den Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ist hauptsächlich die Begleichung von vergleichsweise hohen Positionen zu Beginn des Jahres verantwortlich. Die Nettoverbindlichkeit aus sonstigen Forderungen/Verbindlichkeiten nahm aufgrund geringerer Abgrenzungen für Lizenzen ab. In der D ivision D iagnostics ist der Rückgang der Nettoverbindlichkeit aus sonstigen Forderungen/Verbindlichkeiten hauptsächlich der Begleichung von Abgrenzungen per Jahresende zuzuschreiben, insbesondere von mitarbeiterbezogenen Abgrenzungen und Abgrenzungen in Zusammenhang mit Kundenanreizen. Der Anstieg der Vorräte ist auf die Unterstützung des Basisgeschäfts insbesondere im Kundenbereich Core Lab zurückzuführen. Die Zunahme der Nettoverschuldung ist der Dividendenzahlung von CHF 7,7 Milliarden zuzuschreiben, die durch den freien Geld- fluss in Höhe von CHF 7,1 Milliarden teilweise kompensiert wurde. Der Überbrückungskredit in Höhe von CHF 19,0 Milliarden, der im Jahr 2021 zur Finanzierung des Rückkaufs der von Novartis gehaltenen Roche-Aktien aufgenommen worden war, wurde bis Mai 2022 vollständig zurückbezahlt. Die Rückzahlung wurde zum Teil durch die Einnahmen aus der Ausgabe neuer Anleihen und zum Teil durch den internen Bargeldzufluss finanziert. Die Nettoverbindlichkeiten aus Personalvorsorge nahmen nach der Erhöhung von Abzinsungssätzen um 29% (CER) ab. Die Zunahme des Nettovermögens aus Ertragssteuern beruht darauf, dass die bezahlten Steuern den Steueraufwand überstiegen, teilweise aufgehoben durch die Auswirkungen latenter Steuern, die auf die Abnahme der Nettoverbindlichkeiten aus Personalvorsorge zurückzuführen sind. Die Leasingverbind- lichkeiten nahmen auf CHF 1,3 Milliarden ab, was auf die regelmässigen Zahlungen zurückzuführen ist. Freier Geldfluss Freier Geldfluss 1. Halbjahr 2022 2021 Veränderung in % Veränderung in % (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CHF) (CER) Pharma 8 667 7 282 +19 +20 Diagnostics 1 509 1 178 +28 +29 Konzernzentrale (394) (343) +15 +19 Freier Geldfluss aus operativen Tätigkeiten 9 782 8 117 +21 +21 Treasury-Aktivitäten (203) 104 –295 –296 Bezahlte Steuern (2 482) (2 183) +14 +15 Freier Geldfluss 7 097 6 038 +18 +18 Für die Definition des freien Geldflusses siehe Seiten 77–79. Der freie Geldfluss aus operativen Tätigkeiten des Konzerns nahm im ersten Halbjahr 2022 um 21% (CER) auf CHF 9,8 Milliarden zu. Dafür verantwortlich waren der höhere Bargeldzufluss aus dem Geschäft sowie eine geringere Zunahme des Gesamtnetto umlaufvermögens. In der Division Pharma wirkte sich zudem die Beilegung des Patentrechtsstreits in Zusammenhang mit Ultomiris durch Chugai positiv auf den Geldfluss aus operativen Tätigkeiten aus. Der freie Geldfluss betrug CHF 7,1 Milliarden, was einer Zunahme von 18% (CER) entspricht. Der Anstieg ist dem höheren freien Geldfluss aus operativen Tätigkeiten zuzuschreiben, teilweise kompensiert durch höhere Steuerzahlungen und Verkäufe von langfristigen finanziellen Vermögenswerten in der Vorjahresperiode, die sich im Jahr 2022 nicht wiederholten. Roche Halbjahresbericht 2022 | 11
Finanzieller Überblick Operative Ergebnisse der Division Pharma Operative Ergebnisse der Division Pharma im 1. Halbjahr 2022 2021 Veränderung in % Veränderung in % (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CHF) (CER) Ergebnisse nach IFRS Verkäufe 22 347 21 671 +3 +3 Lizenzeinnahmen und sonstige betriebliche Erträge 1 918 1 372 +40 +41 Erlöse 24 265 23 043 +5 +5 Kosten der verkauften Produkte (5 029) (4 515) +11 +10 Marketing und Vertrieb (3 112) (3 086) +1 0 Forschung und Entwicklung (5 994) (6 280) –5 –5 Allgemeines und Administration (770) (849) –9 –8 Betriebsgewinn 9 360 8 313 +13 +13 – Marge in % der Verkäufe 41,9 38,4 +3,5 +3,9 Kernergebnisse a) Verkäufe 22 347 21 671 +3 +3 Lizenzeinnahmen und sonstige betriebliche Erträge 1 918 1 372 +40 +41 Erlöse 24 265 23 043 +5 +5 Kosten der verkauften Produkte (4 430) (3 882) +14 +14 Marketing und Vertrieb (3 096) (2 962) +5 +4 Forschung und Entwicklung (5 729) (5 883) –3 –3 Allgemeines und Administration (692) (754) –8 –8 Kernbetriebsgewinn 10 318 9 562 +8 +8 – Marge in % der Verkäufe 46,2 44,1 +2,1 +2,3 Finanzielle Position Gesamtnettoumlaufvermögen 3 691 2 405 +53 +55 Langfristiges Nettobetriebsvermögen 30 874 31 010 0 –2 Nettobetriebsvermögen 34 565 33 415 +3 +3 Freier Geldfluss b) Freier Geldfluss aus operativen Tätigkeiten 8 667 7 282 +19 +20 – Marge in % der Verkäufe 38,8 33,6 +5,2 +5,5 a) Für die Definition der Kernergebnisse siehe Seiten 72–77. b) Für die Definition des freien Geldflusses siehe Seiten 77–79. Überblick über die Verkäufe Division Pharma – Verkäufe nach Therapiebereichen im 1. Halbjahr 2022 2021 Veränderung in % In % der Verkäufe In % der Verkäufe (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) (2022) (2021) Onkologie 10 086 10 194 –1 45,1 47,0 Immunologie 3 752 4 006 –7 16,8 18,5 Neurologie 3 750 2 973 +24 16,8 13,7 Hämophilie A 1 826 1 393 +30 8,2 6,4 Infektionskrankheiten 810 888 –3 3,6 4,1 Ophthalmologie 683 665 –1 3,1 3,1 Übrige Therapiebereiche 1 440 1 552 –8 6,4 7,2 Total Verkäufe 22 347 21 671 +3 100 100 12 | Roche Halbjahresbericht 2022
Finanzieller Überblick Die Verkäufe in der Division Pharma beliefen sich im ersten Halbjahr 2022 auf CHF 22,3 Milliarden (2021: CHF 21,7 Milliarden), was einer Zunahme um 3% (CER) entspricht. Die Nachfrage nach Hemlibra, Ocrevus, Evrysdi, Phesgo und Tecentriq nahm weiter zu. Diese Produkte generierten zusammen zusätzliche Verkäufe in Höhe von CHF 1,5 Milliarden (CER). Die Verkäufe von MabThera/Rituxan, Herceptin und Avastin verzeichneten einen kombinierten Rückgang in Höhe von CHF 1,0 Milliarden (CER), wobei die Auswirkungen der Konkurrenz durch Biosimilars weiter abnahmen. Ocrevus setzte sein Umsatzwachstum fort mit einem Anstieg der Verkäufe um 17% auf CHF 2,9 Milliarden. Die Verkäufe von Perjeta nahmen um 5% auf CHF 2,1 Milliarden zu, was dem Wachstum in der Region International zu verdanken ist, zu dem vor allen China und Brasilien beigetragen haben. Die Verkäufe von Hemlibra nahmen in den USA, in der Region International und in wichtigen europäischen Märkten weiter zu und beliefen sich auf CHF 1,8 Milliarden, was einem Anstieg von 30% entspricht. Die Verkäufe von Tecentriq erhöhten sich um 11% auf CHF 1,8 Milliarden, was den USA und Europa zu verdanken ist. Die Verkäufe im Onkologiebereich nahmen um 1% ab. Wie oben beschrieben, ist dies auf die Konkurrenz durch Biosimilars für MabThera/Rituxan, Herceptin und Avastin zurückzuführen. Das Wachstum von Phesgo, Tecentriq, Kadcyla, Alecensa und Perjeta vermochte diesen Rückgang teilweise zu kompensieren. Phesgo wurde weiterhin sehr gut aufgenommen, vor allem in Europa und in den USA, und generierte Verkäufe von insgesamt CHF 0,3 Milliarden. Der Anstieg der Verkäufe von Tecentriq ist vor allem der gestiegenen Nachfrage in den USA und Deutschland zu verdanken. Kadcyla verzeichnete vor allem in der Region International ein Wachstum, gefolgt von Europa. Das Verkaufswachstum ist auf die Anwendung von Kadcyla zur Behandlung von Brustkrebs im Frühstadium zurückzuführen. Die Verkäufe von Alecensa nahmen in allen Regionen zu, wobei China der Hauptwachstumsträger war. Grund für den Anstieg der Verkäufe von Perjeta ist vor allem die höhere Nachfrage in China zur Behandlung sowohl von Brustkrebs im Frühstadium als auch von metastasierendem Brustkrebs. Dies wurde durch den Rückgang der Verkäufe von Perjeta in Europa nach der Einführung von Phesgo im Jahr 2020 teilweise aufgehoben. Die Verkäufe in der Immunologie nahmen um 7% ab. Dafür verantwortlich war der Rückgang der Verkäufe von Actemra/RoActemra um 10%, der auf die geringere Nachfrage bei der Behandlung von hospitalisierten Personen mit schwerer COVID-19-Lungen entzündung zurückzuführen ist. Der Umsatzrückgang von Esbriet um 14% ist dem Wettbewerbsdruck durch Generika in den USA zuzuschreiben. Die rückläufigen Verkäufe in der Immunologie wurden teilweise durch höhere V erkäufe von Xolair in den USA kompensiert, die auf das kontinuierliche Wachstum bei der Behandlung von chronischer spontaner Urtikaria zurückzuführen sind. Die Zunahme der Verkäufe in der Neurologie (+24%) ist vor allem Ocrevus und Evrysdi zu verdanken. Evrysdi verzeichnete Verkäufe in Höhe von CHF 0,5 Milliarden, die auf die starke Nachfrage vor allem in Europa und den USA zurückzuführen sind. Für den Rückgang der Verkäufe im Bereich Infektionskrankheiten um 3% sind die geringeren Verkäufe von Rocephin in China verantwortlich. Das Umsatzwachstum von Ronapreve um 11% ist auf die Verkäufe in Japan zurückzuführen. Die Verkäufe im Bereich Ophthalmologie gingen um 1% zurück, da der Rückgang der Verkäufe von Lucentis in den USA um 17%, der dem Wettbewerbsdruck zuzuschreiben ist, durch die ersten Verkäufe von Vabysmo grösstenteils kompensiert wurde. Bei den übrigen Therapiebereichen zeigten die Verkäufe von Activase/TNKase in den USA einen Rückgang von 10%. Dies ist vor allem auf den Abbau von vorübergehenden Lageraufstockungen bei Vertriebspartnern und Kunden in den USA Ende 2021 zurückzuführen. Roche Halbjahresbericht 2022 | 13
Finanzieller Überblick Verkäufe der Produkte Division Pharma – Verkäufe im 1. Halbjahr 2022 2021 Veränderung in % In % der Verkäufe In % der Verkäufe (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) (2022) (2021) Onkologie Perjeta 2 061 1 968 +5 9,2 9,1 Tecentriq 1 758 1 599 +11 7,9 7,4 Herceptin 1 179 1 396 –16 5,3 6,4 Avastin 1 142 1 645 –29 5,1 7,6 Kadcyla 1 074 959 +14 4,8 4,4 MabThera/Rituxan a) 868 1 071 –20 3,9 4,9 Alecensa 745 631 +19 3,3 2,9 Gazyva/Gazyvaro 349 324 +8 1,6 1,5 Phesgo 325 96 +241 1,5 0,4 Polivy 177 94 +91 0,8 0,4 Erivedge 131 127 +2 0,6 0,6 Übrige Produkte 277 284 0 1,1 1,4 Total Onkologie 10 086 10 194 –1 45,1 47,0 Immunologie Actemra/RoActemra 1 455 1 642 –10 6,5 7,6 Xolair 1 025 887 +11 4,6 4,1 Esbriet 457 526 –14 2,0 2,4 Pulmozyme 279 276 0 1,2 1,3 CellCept 270 298 –8 1,2 1,4 MabThera/Rituxan a) 249 308 –21 1,1 1,4 Übrige Produkte 17 69 –74 0,2 0,3 Total Immunologie 3 752 4 006 –7 16,8 18,5 Neurologie Ocrevus 2 910 2 438 +17 13,0 11,3 Evrysdi 500 243 +106 2,2 1,1 Madopar 189 195 –4 0,8 0,9 Übrige Produkte 151 97 +58 0,8 0,4 Total Neurologie 3 750 2 973 +24 16,8 13,7 Hämophilie A Hemlibra 1 826 1 393 +30 8,2 6,4 Total Hämophilie A 1 826 1 393 +30 8,2 6,4 Infektionskrankheiten Ronapreve 609 595 +11 2,7 2,7 Rocephin 77 139 –46 0,3 0,6 Übrige Produkte 124 154 –18 0,6 0,8 Total Infektionskrankheiten 810 888 –3 3,6 4,1 Ophthalmologie Lucentis 572 665 –17 2,6 3,1 Vabysmo 109 0 – 0,5 0,0 Übrige Produkte 2 0 – 0,0 0,0 Total Ophthalmologie 683 665 –1 3,1 3,1 Übrige Therapiebereiche Activase/TNKase 559 598 –10 2,5 2,8 Mircera 191 214 –10 0,9 1,0 Übrige Produkte 690 740 –6 3,0 3,4 Total übrige Therapiebereiche 1 440 1 552 –8 6,4 7,2 Total Verkäufe 22 347 21 671 +3 100 100 a) Aufteilung der gesamthaften Verkäufe von MabThera/Rituxan in Höhe von CHF 1 117 Millionen (2021: CHF 1 379 Millionen) in die beiden Bereiche Onkologie und Immunologie. 14 | Roche Halbjahresbericht 2022
Finanzieller Überblick Ocrevus. Zur Behandlung der schubförmigen multiplen Sklerose (RMS) und der primär progredienten multiplen Sklerose (PPMS). Ocrevus – Verkäufe nach Regionen im 1. Halbjahr 2022 2021 Veränderung in % In % der Verkäufe In % der Verkäufe (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) (2022) (2021) Vereinigte Staaten 2 140 1 849 +11 73,5 75,8 Europa 539 422 +34 18,5 17,3 International 231 167 +43 8,0 6,9 Total Verkäufe 2 910 2 438 +17 100 100 In den USA verzeichneten beide Indikationen eine weiterhin zunehmende Nachfrage. Das Wachstum beruht sowohl auf Neubehandlungen von Patientinnen und Patienten als auch auf Folgebehandlungen, wobei der Anteil der Verkäufe bei den Folgebehandlungen höher ausfiel. In Europa und der Region International wurde Ocrevus auf den Märkten, wo es eingeführt wurde, weiterhin sehr gut aufgenommen, insbesondere in Deutschland, Italien, Spanien und Kanada. HER2-Produktportfolio (Perjeta, Herceptin, Kadcyla und Phesgo). Zur Behandlung von HER2-positivem Brustkrebs und HER2-positivem metastasierendem (fortgeschrittenem) Magenkrebs (nur Herceptin). Perjeta – Verkäufe nach Regionen im 1. Halbjahr 2022 2021 Veränderung in % In % der Verkäufe In % der Verkäufe (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) (2022) (2021) Vereinigte Staaten 740 703 +1 35,9 35,7 Europa 457 578 –17 22,2 29,4 Japan 120 132 –1 5,8 6,7 International 744 555 +34 36,1 28,2 Total Verkäufe 2 061 1 968 +5 100 100 Herceptin – Verkäufe nach Regionen im 1. Halbjahr 2022 2021 Veränderung in % In % der Verkäufe In % der Verkäufe (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) (2022) (2021) Vereinigte Staaten 263 348 –27 22,3 24,9 Europa 233 277 –11 19,8 19,8 Japan 28 43 –28 2,4 3,1 International 655 728 –11 55,5 52,2 Total Verkäufe 1 179 1 396 –16 100 100 Kadcyla – Verkäufe nach Regionen im 1. Halbjahr 2022 2021 Veränderung in % In % der Verkäufe In % der Verkäufe (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) (2022) (2021) Vereinigte Staaten 415 401 –1 38,6 41,8 Europa 350 336 +10 32,6 35,0 Japan 68 60 +23 6,3 6,3 International 241 162 +52 22,5 16,9 Total Verkäufe 1 074 959 +14 100 100 Roche Halbjahresbericht 2022 | 15
Finanzieller Überblick Phesgo – Verkäufe nach Regionen im 1. Halbjahr 2022 2021 Veränderung in % In % der Verkäufe In % der Verkäufe (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) (2022) (2021) Vereinigte Staaten 138 52 +155 42,5 54,2 Europa 163 39 +338 50,2 40,6 International 24 5 +403 7,3 5,2 Total Verkäufe 325 96 +241 100 100 Die Verkäufe der HER2-Medikamente nahmen um 6% auf CHF 4,6 Milliarden zu. Perjeta verzeichnete eine Umsatzzunahme von 5%, angekurbelt von den Verkäufen in China zur Behandlung sowohl von Brustkrebs im Frühstadium als auch von metas tasierendem Brustkrebs. In den USA nahmen die Verkäufe von Perjeta um 1% zu, was auf die Zuwächse bei der adjuvanten Behandlung zurückzuführen ist, die durch das geringere Verkaufsvolumen nach der Einführung von Phesgo grösstenteils kompensiert wurden. Die Verkäufe von Herceptin nahmen um 16% ab, was der Konkurrenz durch Biosimilars zuzuschreiben ist. Die Verkäufe von Kadcyla nahmen um 14% zu, was auf die Anwendung zur Behandlung von Brustkrebs im Frühstadium mit einem deutlichen Wachstum in Japan und Italien zurückzuführen ist. In den USA ist der Rückgang der Verkäufe von Kadcyla um 1% dem Wettbewerbsdruck zuzuschreiben. Phesgo wurde in den USA und in Europa, insbesondere im Vereinigten König- reich, sehr gut aufgenommen. Hemlibra. Zur Behandlung von Hämophilie A. Hemlibra – Verkäufe nach Regionen im 1. Halbjahr 2022 2021 Veränderung in In % der Verkäufe In % der Verkäufe (Mio. CHF) (Mio. CHF) % (CER) (2022) (2021) Vereinigte Staaten 1 098 837 +26 60,1 60,1 Europa 360 292 +30 19,7 21,0 Japan 180 166 +19 9,9 11,9 International 188 98 +89 10,3 7,0 Total Verkäufe 1 826 1 393 +30 100 100 Die Verkäufe nahmen weiter zu, insbesondere in den USA und in Europa bei der Behandlung von Personen mit Hämophilie A ohne Inhibitoren. In der Region International verzeichnete Hemlibra in allen wichtigen Märkten eine Zunahme, insbesondere aber in Kanada. Der Anstieg der Verkäufe in Japan ist hauptsächlich auf die weitere Marktdurchdringung zurückzuführen. Tecentriq. Zur Behandlung von fortgeschrittenem Blasenkrebs und fortgeschrittenem Lungenkrebs sowie zur Erstbehand- lung von nicht zu den Plattenepithelkarzinomen zählendem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC), von kleinzelligem Lungenkrebs (SCLC) im fortgeschrittenen Stadium, von dreifach negativem, PD-L1-positivem Brustkrebs und von inoperablen oder metastasierenden hepatozellulären Karzinomen (HCC). Tecentriq – Verkäufe nach Regionen im 1. Halbjahr 2022 2021 Veränderung in % In % der Verkäufe In % der Verkäufe (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) (2022) (2021) Vereinigte Staaten 951 811 +13 54,1 50,7 Europa 383 339 +19 21,8 21,2 Japan 218 257 –7 12,4 16,1 International 206 192 +9 11,7 12,0 Total Verkäufe 1 758 1 599 +11 100 100 Die Verkäufe nahmen um 11% zu. Zum Wachstum beigetragen haben vor allem die USA und Europa. In den USA wurden die höheren Verkäufe durch die neuen Indikationen NSCLC und HCC angekurbelt. In Europa ist der Anstieg hauptsächlich der Behandlung von SCLC und von dreifach negativem, PD-L1-positivem Brustkrebs, insbesondere in Deutschland, z uzuschreiben. In Japan gingen die Verkäufe um 7% zurück, was auf staatlich verordnete Preiskürzungen zurückzuführen ist, teilweise kom- pensiert durch das Wachstum bei der Behandlung von HCC. 16 | Roche Halbjahresbericht 2022
Finanzieller Überblick Actemra/RoActemra. Zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA), der systemischen juvenilen idiopathischen Arthritis, der polyartikulären juvenilen idiopathischen Arthritis und der Riesenzellarteriitis. Actemra/RoActemra – Verkäufe nach Regionen im 1. Halbjahr 2022 2021 Veränderung in % In % der Verkäufe In % der Verkäufe (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) (2022) (2021) Vereinigte Staaten 664 689 –7 45,6 42,0 Europa 420 456 –3 28,9 27,8 Japan 174 182 +4 12,0 11,1 International 197 315 –37 13,5 19,1 Total Verkäufe 1 455 1 642 –10 100 100 Der Rückgang der Verkäufe um 10% ist vor allem der Region International und den USA zuzuschreiben. Grund dafür war die geringere Nachfrage bei der Behandlung von hospitalisierten Personen mit schwerer COVID-19-Lungenentzündung. Avastin. Zur Behandlung von fortgeschrittenem Dickdarm-/Enddarm-, Brust,- Lungen-, Nieren-, Gebärmutterhals- und Eierstockkrebs, von rezidivierendem Glioblastom sowie von Leberkrebs in Kombination mit Tecentriq. Avastin – Verkäufe nach Regionen im 1. Halbjahr 2022 2021 Veränderung in % In % der Verkäufe In % der Verkäufe (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) (2022) (2021) Vereinigte Staaten 342 530 –38 29,9 32,2 Europa 116 257 –53 10,2 15,6 Japan 263 330 –13 23,0 20,1 International 421 528 –20 36,9 32,1 Total Verkäufe 1 142 1 645 –29 100 100 Der Verkaufsrückgang in den USA und in Europa ist der anhaltenden Konkurrenz durch Biosimilars zuzuschreiben. Für die geringeren Verkäufe in der Region International ist vor allem die Konkurrenz durch Biosimilars in China verantwortlich. MabThera/Rituxan. Zur Behandlung des Non-Hodgkin-Lymphoms (NHL), der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL), des follikulären Lymphoms (FL), des Pemphigus vulgaris (PV), der rheumatoiden Arthritis (RA) und bestimmter Arten von mit antineutrophilen zytoplasmatischen Antikörpern (ANCA) assoziierten Vaskulitiden. MabThera/Rituxan – Verkäufe nach Regionen im 1. Halbjahr 2022 2021 Veränderung in % In % der Verkäufe In % der Verkäufe (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) (2022) (2021) Vereinigte Staaten 691 855 –22 61,9 62,0 Europa 105 134 –17 9,4 9,7 Japan 17 20 –8 1,5 1,5 International 304 370 –19 27,2 26,8 Total Verkäufe 1 117 1 379 –21 100 100 Die Verkäufe nahmen um 21% ab, was in allen Regionen der Konkurrenz durch Biosimilars zuzuschreiben ist. In den USA gingen die Verkäufe um 22% zurück. Sowohl in der Onkologie als auch in der Immunologie wurde ein Rückgang verzeichnet. Xolair. Zur Behandlung von mittelschwerem bis schwerem anhaltendem allergischem Asthma (AA) und chronischer spontaner Urtikaria (CSU). Xolair – Verkäufe nach Regionen im 1. Halbjahr 2022 2021 Veränderung in % In % der Verkäufe In % der Verkäufe (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) (2022) (2021) Vereinigte Staaten 1 025 887 +11 100 100 Total Verkäufe 1 025 887 +11 100 100 Die Zunahme der Verkäufe um 11% ist auf das Wachstum bei der Behandlung von chronischer spontaner Urtikaria zurück zuführen. Im grösseren Segment zur Behandlung von allergischem Asthma ist Xolair weiterhin Marktführer. Roche Halbjahresbericht 2022 | 17
Finanzieller Überblick Alecensa. Zur Behandlung von ALK-positivem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC). Das weltweite Wachstum wurde mit einer Zunahme von 19% fortgesetzt. Haupttreiber waren die Region International mit insbesondere China sowie die USA. Ronapreve. Zur Behandlung von kürzlich diagnostizierten Hochrisikopersonen mit leichter bis mittelschwerer COVID-19. Die Verkäufe von Ronapreve nahmen im ersten Halbjahr 2022 um 11% zu, angekurbelt von den Verkäufen in Japan. Lucentis. Zur Behandlung der neovaskulären oder «feuchten» altersbedingten Makuladegeneration (nAMD), des Makula ödems nach Netzhautvenenverschluss (RVO), des diabetischen Makulaödems (DME) und der diabetischen Retinopathie (DR). Die Verkäufe nahmen in den USA um 17% ab, was dem Wettbewerbsdruck zuzuschreiben ist. Zu Beginn des dritten Quartals 2022 kam in den USA das erste Biosimilar für Lucentis mit einer eingeschränkten Zulassung auf den Markt. Activase/TNKase. Zur Behandlung von akutem ischämischem Schlaganfall (AIS) und akutem Myokardinfarkt (AMI). Der Umsatzrückgang von 10% ist hauptsächlich auf vorübergehende Lageraufstockungen bei Vertriebspartnern und Kunden in den USA Ende 2021 zurückzuführen. Evrysdi. Zur Behandlung der spinalen Muskelatrophie (SMA). Die Verkäufe nahmen um 106% zu, angekurbelt von der Nach- frage in Europa und den USA. Esbriet. Zur Behandlung der idiopathischen Lungenfibrose (IPF). Die Verkäufe nahmen um 14% ab. Dies ist darauf zurück zuführen, dass im zweiten Quartal 2022 in den USA die ersten Generika auf den Markt kamen und der Anteil an Verschrei- bungen für neue Patientinnen und Patienten geringer ausfiel. Division Pharma – Verkäufe nach Regionen im 1. Halbjahr 2022 2021 Veränderung in % In % der Verkäufe In % der Verkäufe (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) (2022) (2021) Vereinigte Staaten 11 363 10 802 +1 50,8 49,8 Europa 4 104 4 485 –4 18,4 20,7 Japan 2 202 1 808 +34 9,9 8,3 International 4 678 4 576 +2 20,9 21,2 – davon China 1 618 1 669 –7 7,2 7,7 Total Verkäufe 22 347 21 671 +3 100 100 Vereinigte Staaten. Die Verkäufe nahmen um 1% zu. Die höheren Verkäufe von Hemlibra, Ocrevus und Tecentriq wurden durch einen Rückgang der Verkäufe von MabThera/Rituxan, Herceptin und Avastin um insgesamt 28% sowie durch geringere Verkäufe von Lucentis und Esbriet grösstenteils aufgehoben. Hemlibra setzte sein Wachstum bei der Behandlung von Personen ohne Inhibitoren fort und verzeichnete einen Anstieg der Verkäufe von 26%. Die Verkäufe von Ocrevus nahmen um 11% zu. Dies ist auf die Nachfrage sowohl für Neubehandlungen von Patientinnen und Patienten als auch für Folgebehandlungen zurückzuführen. Die Verkäufe von Tecentriq legten um 13% zu, angekurbelt vom weiteren Wachstum in den neuen Indikationen. Der Anstieg der Verkäufe von Xolair um 11% ist dem Wachstum bei der Behandlung von chronischer spontaner Urtikaria zu verdanken. Vabysmo, das zur Behandlung der neovaskulären oder «feuchten» altersbedingten Makuladegeneration (nAMD) und des diabetischen Makulaödems (DME) zugelassen ist, generierte seit seiner Einführung Verkäufe in Höhe von CHF 0,1 Milliarden. Die Verkäufe von Phesgo verzeichneten seit der Einführung im Jahr 2020 ein stetiges Wachstum. Evrysdi setzte sein Wachstum seit der Markteinführung mit einer Zunahme der Verkäufe um 32% fort. Der Rückgang der Verkäufe von Lucentis ist auf den Wettbewerbsdruck zurückzuführen. Die Verkäufe von Actemra/RoActemra nahmen um 7% ab, was vor allem der geringeren Nachfrage bei der Behandlung von hospitalisierten Personen mit schwerer COVID-19- Lungenentzündung zuzuschreiben ist. 18 | Roche Halbjahresbericht 2022
Finanzieller Überblick Europa. Die Verkäufe gingen um 4% zurück. Dies ist hauptsächlich dem Basiseffekt zuzuschreiben, der sich aus den Erst- bestellungen von Ronapreve im ersten Halbjahr 2021 ergab. Ohne Ronapreve nahmen die Verkäufe um 6% (CER) zu, wobei die Verkäufe von neuen Produkten die Auswirkungen der Konkurrenz durch Biosimilars mehr als auszugleichen vermochten. Die Konkurrenz durch Biosimilars führte zu einem kombinierten Rückgang der Verkäufe von MabThera/Rituxan, Herceptin und Avastin um 29%. Die Verkäufe von Ocrevus nahmen um 34% zu. Dazu beigetragen haben insbesondere Deutschland und Italien. Evrysdi verzeichnete ebenfalls eine weiterhin hohe Nachfrage, insbesondere in Deutschland und dem Vereinigten Königreich. Phesgo setzte sein Wachstum in allen Ländern fort, wobei das Vereinigte Königreich einer der wichtigen Umsatz- treiber war. Die Verkäufe von Actemra/RoActemra nahmen um 3% ab, was vor allem der geringeren Nachfrage in Zusammen- hang mit COVID-19 zuzuschreiben ist. Japan. Die Verkäufe nahmen um 34% zu. Dafür verantwortlich waren vor allem die Verkäufe von Ronapreve in Höhe von CHF 0,5 Milliarden sowie die Zuwächse bei kürzlich eingeführten Produkten, darunter Evrysdi, Polivy, Hemlibra und Enspryng. Diese vermochten den kombinierten Rückgang der Verkäufe von MabThera/Rituxan, Herceptin und Avastin um 14%, der auf die Konkurrenz durch Biosimilars und staatlich verordnete Preiskürzungen zurückzuführen ist, zu kompen sieren. Die Preiskürzungen in Japan wirkten sich auf das gesamte Portfolio aus. International. Die Verkäufe nahmen um 2% zu, mit einem Anstieg der Verkäufe von 15% in Kanada. In China gingen die Verkäufe um 7% zurück. Dies ist vor allem auf den Konkurrenzdruck durch Biosimilars von MabThera/Rituxan, Herceptin und Avastin sowie auf geringere Verkäufe von Rocephin zurückzuführen, teilweise aufgehoben durch das anhaltende Verkaufs- wachstum von Alecensa, Perjeta und Gazyva/Gazyvaro. Die COVID-19-Massnahmen in China hatten auf die Verkäufe des gesamten Produktportfolios eine gewisse negative Auswirkung. Ohne China nahmen die Verkäufe in der Region International um 7% zu. Dafür verantwortlich war hauptsächlich die höhere Nachfrage nach Perjeta, Hemlibra, Kadcyla und Ocrevus. Operative Ergebnisse Division Pharma – Lizenzeinnahmen und sonstige betriebliche Erträge im 1. Halbjahr 2022 2021 Veränderung in % (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) Lizenzeinnahmen 471 515 –11 Erträge aus Auslizenzierungsverträgen 762 57 Über +500 Erträge aus der Veräusserung von Produkten und aus Gewinnbeteiligungsverträgen sowie sonstige betriebliche Erträge 685 800 –16 Total – nach IFRS und auf Basis Kernergebnis 1 918 1 372 +41 Die Lizenzeinnahmen und sonstigen betrieblichen Erträge nahmen um 41% (CER) zu. Die Lizenzeinnahmen gingen um 11% zurück. Dafür verantwortlich waren geringere Lizenzeinnahmen aus Lucentis. Der Anstieg der Erträge aus Auslizenzierungs- verträgen ist auf den Ertrag aus der Beilegung des Patentrechtsstreits in Zusammenhang mit Ultomiris zurückzuführen. Mit Wirkung per 17. März 2022 unterzeichneten Chugai und Alexion Pharmaceuticals, Inc. («Alexion»), eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von AstraZeneca PLC, eine Vergleichsvereinbarung zur Beilegung aller Patentstreitigkeiten zwischen den beiden Unternehmen in Zusammenhang mit Ultomiris (Ravulizumab). Im Rahmen dieser Vereinbarung leistete Alexion eine Einmalzahlung in Höhe von USD 775 Millionen an Chugai. Es stehen von beiden Parteien keine weiteren Zahlungen an. Chugai gewährt Alexion im Rahmen der Vereinbarung eine weltweite, nicht ausschliessliche, voll bezahlte Lizenz in Zusammenhang mit Ultomiris. Der Ertrag in Höhe von CHF 726 Millionen wird in der Halbjahres- und Jahresrechnung des Roche-Konzerns dementsprechend unter «Erträge aus Auslizenzierungsverträgen» ausgewiesen und in Übereinstimmung mit dem von Roche etablierten Konzept des Kernergebnisses als Kerngewinn behandelt. Die Erträge aus der Veräusserung von Produkten umfassen den Verkauf der weltweiten Rechte an Valcyte in Höhe von CHF 185 Millionen und den Verkauf der weltweiten Rechte an Xeloda (ohne China und Japan) in Höhe von CHF 150 Millionen. Die Erträge aus Gewinnbeteiligungs- verträgen verzeichneten eine Zunahme und stiegen auf CHF 343 Millionen, was auf höhere Verkäufe von Venclexta/Venclyxto in den USA zurückzuführen ist. Roche Halbjahresbericht 2022 | 19
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