Kulinarische Küste Die viertgrößte Insel im Mittelmeer hat genug Küste für unzählige nicht überlaufene Buchten und Sandstrände. Hier lauert nur ...

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Kulinarische Küste Die viertgrößte Insel im Mittelmeer hat genug Küste für unzählige nicht überlaufene Buchten und Sandstrände. Hier lauert nur ...
K ORSIKA

 Kulinarische Küste
 Die viertgrößte Insel im Mittelmeer hat genug Küste für unzählige
 nicht überlaufene Buchten und Sandstrände. Hier lauert nur eine
 Gefahr: dass man bei der guten Küche im Restaurant versackt.

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Kulinarische Küste Die viertgrößte Insel im Mittelmeer hat genug Küste für unzählige nicht überlaufene Buchten und Sandstrände. Hier lauert nur ...
Rot-Grün dominiert den
                                       Westen Korsikas – in Form
                                       der Felsen der Calanche de
                                       Piana und des Gorgonien-
                                       Walds unter Wasser

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Kulinarische Küste Die viertgrößte Insel im Mittelmeer hat genug Küste für unzählige nicht überlaufene Buchten und Sandstrände. Hier lauert nur ...
K ORSIKA

 A
          uf Korsika gibt es Blutrache und
          politische Intrigen, es gibt den
          aromatischen Käse Casjiu Merz-
 zu, wilde Schweine und Esskastanien.
 Es gibt die Siesta und alterslose Greise,
 die einfach nur zuschauen, wie die Zeit
 vergeht. Den Korsen sagt man nach, sie
 seien Individualisten von überschäu-
 mendem Temperament, doch gleichzei-
 tig beherrscht und gelassen in ihrem Ge-
 habe, gastfreundlich, ihren Freunden
 treu, heimatverbunden, redegewandt
 und mutig – aber auch leicht beleidigt.
 Das ist zumindest die Quintessenz des
 Kultcomics „Asterix auf Korsika“. Recht
 hat der kleine Gallier, denn treffender
 kann man die Île de Beauté, die Insel
 der Schönheit, kaum beschreiben.
    Bastia gibt sich geschäftig. Die Place
 Saint-Nicolas verströmt ein südländisches
 Flair, wirkt aber nicht unbedingt korsisch,
 man wähnt sich eher in Italien. Hier trifft
 man sich zum Flanieren, auf einen Aperitif
 im Café, am Wochenende zum Flohmarkt-
 besuch oder zu einem der Konzerte im
 Pavillon. Natürlich kommen auch die
 Boule-Spieler hierher und werfen mit          oben Mit glasklarem Wasser begeistert der Saleccia-Strand im Norden
 stoischer Ruhe ihre Kugeln. Wer lieber ei-    unten Verträumte Fischer-Stimmung an der Promenade von Saint-Florent
 nen Schaufensterbummel machen möch-
 te, kein Problem. Die Shoppingmeilen,
 der Boulevard Paoli und die Rue César
 Campinchi, sind wenige Schritte entfernt.
    Den alten Hafen mit seinen Yachten
 und Fischerbooten rahmen zwei winzige
 Leuchttürme ein. Die hoch aufragenden
 Häuser der Altstadt Terra Vecchia erin-
 nern mit ihren bunten Fensterläden an
 ein ärmliches Dorf in Ligurien, im Hinter-
 grund sind die Ausläufer des Pinto-Mas-
 sivs zu erkennen. Überragt werden die
 Häuserschluchten von der Fassade der
 Barockkirche Saint-Jean-Baptiste, dem
 Wahrzeichen Bastias. Hier lag einst die
 Keimzelle der Stadt.
    Die Restaurants bieten exklusive Mee-
 resfrüchteplatten, aber auch günstige
 Touristenmenüs auf ihren Karten an. Ein
 Drei-Gänge-Menü muss sein, schließlich
 ist das hier Frankreich. Zum Auftakt
 trinkt man statt des französischen Pastis
 lieber den korsischen Traditionsaperitif
 Cap Corse, den Myrtenlikör Murtellina
 oder den Kastanienlikör Castagnja. Als
 Vorspeise steht fast immer die Charcute-
 rie Corse, eine Auswahl deftiger Wurst-

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Kulinarische Küste Die viertgrößte Insel im Mittelmeer hat genug Küste für unzählige nicht überlaufene Buchten und Sandstrände. Hier lauert nur ...
und Schinkensorten, auf der Speisekarte.
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                                                       pastete oder eine Suppa Corsa infrage.
                                                       Zum Hauptgericht sind Wildschwein,
                                                       Lamm oder Zicklein immer eine gute
                                                       Wahl. Als Nachspeise beliebt sind würzi-
                                                       ger Schafs- und Ziegenkäse. Der König
                                                       der korsischen Käse ist der Brocciu, der
                                                       vorzüglich mit Feigenmarmelade mundet.
                                                       Als Alternativen empfehlen sich Fiadone,
                                                       die korsische Variante des Käsekuchens,
                                                       oder die Torta Castagnina, ein süßer Ku-
                                                       chen aus Kastanienmehl.
                                                          In Saint-Florent und L’Île Rousse, west-
                                                       lich von Bastia, geht es im Sommer fast
                                                       so zu wie in Saint-Tropez. Im Hafen von
                                                       Saint-Florent liegen Segelboote und Yach-
                                                       ten dicht an dicht, auf der Promenade fla-
                                                       nieren die Reichen, in den Clubs und
                                                       Bars lässt man sich den Champagner
                                                       schmecken. Die Altstadt von L’Île Rousse
                                                       ist ebenso voll wie der Stadtstrand – wer
                                                       viel Trubel mag, ist hier genau richtig.
                                                          Zwischen den beiden Städten ist nur
                                                       Wüste: die Désert des Agriates. Noch vor
                                                       100 Jahren breitete sich hier fruchtbares
unten Wer beißt hier nicht sofort an? Korsika bietet   Land aus, heute gibt es nur kahle Felsen
auch Bodenständiges wie Schinken, Sülze und Terrine    und undurchdringliche Macchia. Doch an
                                                       der Küste folgt ein Traumstrand auf den
                                                       nächsten. Unvergesslich ist der Anblick
                                                       der Plage de Saleccia mit seinem schnee-
                                                       weißen Sand und dem azurblauen, glas-
                                                       klaren Wasser. Wer Robinson spielen will,
                                                       kommt mit dem Boot, nimmt eine der All-
                                                       radpisten oder bricht zu Fuß auf dem Küs-
                                                       tenweg in die Einsamkeit auf.
                                                          Die Suche nach einem Traumstrand
                                                       geht aber auch bequemer, denn im Som-
                                                       mer fährt die Tramway de Balagne mehr-
                                                       mals täglich von L’Île Rousse nach Calvi.
                                                       Ohne Eile ruckelt die Schmalspurbahn
                                                       durch eine wunderschöne Landschaft, tu-
                                                       tet vor jeder Kurve und hält unterwegs an
                                                       einem Dutzend Strände.
                                                          Weithin sichtbar thront die mächtige
                                                       Zitadelle von Calvi auf einem ins Meer
                                                       ragenden Felsen, sie gilt als eines der im-
                                                       posantesten Bauwerke aus der Genue-
                                                       senzeit. Zu ihren Füßen liegt der Yacht-
                                                       hafen, in den Bars und Restaurants trifft
                                                       man sich nach einem Tag am Strand und
                                                       lässt den Tag ausklingen.
                                                          Nur wenige machen einen Abstecher
                                                       ins Hinterland, in die fruchtbaren Hügel
                                                       der Balagne, die bis zu den Gebirgs-

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Kulinarische Küste Die viertgrößte Insel im Mittelmeer hat genug Küste für unzählige nicht überlaufene Buchten und Sandstrände. Hier lauert nur ...
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                                                                                              schen Zitadelle von Ajaccio
     massiven von Zentralkorsika reichen.        Ajaccio, die größte Stadt Korsikas, ver-     oben rechts Der genuesische Wachturm
 Dank der guten Böden gedeihen im Gar-         ehrt noch heute Napoleon Bonaparte.            an der Pointe de la Parata bei Ajaccio, im
 ten Korsikas Zitrusfrüchte, Oliven und        Sein Geburtshaus ist ein Museum, im Rat-       Hintergrund die schroffen Sanguinaires-Inseln
 Vermentinu-Trauben der Spitzenklasse.         haus wird seine Totenmaske ausgestellt,
 Uralte Dörfer wie etwa Sant’Antonio, mit      auf der Place de Gaulle steht eine Statue      Plaine Orientale. Hier beginnen die Berge
 windschiefen Häusern aus Natursteinen,        mit seinen vier Brüdern, die ihn als römi-     erst einige Kilometer hinter der fruchtba-
 thronen Adlerhorsten gleich auf den Berg-     schen Imperator zeigt, auf der Place Maré-     ren Schwemmlandebene des Tavignano
 rippen. Früher war es für die Bewohner        chal Foch gibt er den Ersten Konsul, mit       und lassen Platz für Weinstöcke, Obstbäu-
 wichtig, die seeräuberischen Sarazenen        Löwen zu seinen Füßen. Höhepunkt des           me, Weiden und Wiesen. Die gesamte
 rechtzeitig auszumachen und sich in ih-       Napoleonkults ist die Place d’Austerlitz:      Ostküste ist die Badewanne Korsikas,
 rer uneinnehmbaren Festung zu verbarri-       Die Heldentaten vor ihm in Stein gemei-        denn ein Sandstrand reiht sich an den an-
 kadieren. Heute genießen Besucher den         ßelt, wacht er am Ende einer Triumphtrep-      deren. Jeder Küstenabschnitt schmückt
 Rundumblick von der Küste bis zu den          pe auf einem Sockel mit strengem Blick         sich mit einem klangvollen Namen: Im
 Bergen des Monte Grosso.                      und Dreispitz über seine Geburtsstadt.         Norden liegt die Costa Verde, die grüne
    Zwischen Porto und Piana wird es             Aber auch wer mit Napoleon nichts am         Küste, um Aléria die Costa Serena, die hei-
 spektakulär. An diesem Küstenabschnitt        Hut hat, sollte sich für Ajaccio Zeit neh-     tere Küste, daran schließt sich die Côte
 wird nicht gebadet, sondern gestaunt. In      men. Wegen Korsikas größter Kunst-             des Nacres, die Perlmuttküste, an. Hinter
 unzähligen Kurven schlängelt sich die         sammlung im Musée Fesch, dem bunten            dem Strand bleibt noch Platz für Dutzende
 Straße durch die Felslandschaft der Ca-       Markt auf dem Square Campinchi, der            Villages de Vacances, Campingplätze, Fe-
 lanche de Piana. Es ist die Steilküste der    Einkaufsstraßen Cours Napoléon und             riendörfer, Bungalowanlagen, FKK-Zen-
 zerfressenen Felsen, ein Gebirge der ka-      Rue Cardinal Fesch und dem mediterra-          tren und private Ferienhäuser.
 riösen Steine. Je nach Tageszeit erschei-     nen Treiben auf den mit Palmen und Pla-           Im Gegensatz zur Ostküste mit insge-
 nen die Felsen rot, rosa und braun. Nur       tanen bestandenen Plätzen der Stadt.           samt rund 80 Kilometern an Sandsträn-
 wenig Fantasie ist nötig, um darin allerlei     An der Ostküste wartet das Kontrast-         den ist die Südküste stärker gegliedert.
 Figuren wie lauernde Löwen oder ge-           programm: Von der Alsani-Mündung über          Kleine Buchten werden immer wieder von
 hörnte Teufelsköpfe zu erkennen.              Aléria bis nach Solenzara erstreckt sich die   vorspringenden felsigen Landzungen un-

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Kulinarische Küste Die viertgrößte Insel im Mittelmeer hat genug Küste für unzählige nicht überlaufene Buchten und Sandstrände. Hier lauert nur ...
terbrochen. Jede dieser Buchten besitzt
                                                                                                                 ihren ganz eigenen Charme. Doch über-
                                                                                                                 all gibt es glasklares, türkisfarbenes Was-
                                                                                                                 ser und einen feinkörnigen Strand, der
                                                                                                                 von Felsen, Dünen und Pinienwäldern
                                                                                                                 eingerahmt wird.
                                                                                                                    Bonifacio, die schönste Stadt Korsikas,
                                                                                                                 thront im Süden der Insel auf einem ho-
                                                                                                                 hen Kreidefelsen. Die exponierte, früher
                                                                                                                 strategisch wichtige Lage am Südzipfel
                                                                                                                 Korsikas weckte über Jahrhunderte Be-
                                                                                                                 gehrlichkeiten und machte Bonifacio im-
                                                                                                                 mer wieder zum Zankapfel zwischen Pi-
                                                                                                                 sa, Genua und Frankreich. Die scheinbar
                                                                                                                 uneinnehmbare Zitadelle hat die unruhi-
                                                                                                                 gen Zeiten bis heute überdauert. Die Zu-
                                                                                                                 kunft einiger Häuser scheint dagegen
                                                                                                                 fraglich, denn sie stehen so dicht an der
                                                                                                                 Kante der von Wind und Wellen zerfres-
                                                                                                                 senen Steilküste, dass ihr Absturz nur ei-
                                                                                                                 ne Frage der Zeit scheint. Im Winter ist
                                                                                                                 Bonifacio fast menschenleer, doch ab Ju-
                                                                                                                 ni kommt Leben in die schöne Kulisse,
                                                                                                                 öffnen Restaurants und Souvenirläden
                                                                                                                 und bald darauf füllen sich die Straßen
                                                                                                                 wieder mit Touristen. Christian Nowak

         S ERVIC E

                                            riös. Innenhof, Pool und Spa sorgen     nenhof für entspannte Stunden. DZ       Terrasse mit Blick auf den Hafen von
                                            für Wohlfühlatmosphäre. Nördlich von    ab 90 Euro.                             Erbalunga. Menüs ab 40 Euro.
                                            Bastia, nur 100 Meter vom Meer ent-     17, Rue Bonaparte                       Erbalunga
                                            fernt. DZ ab 90 Euro.                   Ajaccio                                 Tel. +33/495/ 33 24 20
                                            Erbalunga                               Tel. +33/495/ 50 00 20                  restaurantlepirate.com
                    KARTE                   Tel. +33/495/ 30 10 30                  palazzu-domu.com
                                            castelbrando.com                                                                Le 20123
                                                                                    Le Lido                                 Die bodenständige Küche überzeugt.
                                            Le Belvédère                            Kleines Hotel am Meer, von einigen      Menü ab 35 Euro.
                                            Am Meer mit Blick auf Porto Vecchio     Zimmern Zugang zum Strand. Von der      2, Rue du Roi de Rome
                                            gelegen. Verschwenderischer Luxus:      Restaurantterrasse Blick auf Propria-   Ajaccio
   ANREISE                                  geräumige Zimmer, großer Pool,          no. DZ ab 120 Euro.                     Tel. +33/495/ 21 50 05
   Flüge ab 110 Euro, etwa mit German-      hochgelobtes Restaurant, Terrasse       Avenue Napoléon                         20123.fr
   wings (germanwings.com) oder tuifly      mit Palmen. DZ ab 105 Euro.             Propriano
   (tuifly.de) nach Bastia, mit Airberlin   Route de Palombaggia                    Tel. +33/495/ 76 06 37                  Restaurant du Centre Nautique
   nach Calvi (airberlin.de). Mietwagen     Porto Vecchio                           le-lido.com                             Viele Fischgerichte. Menü ab 40 Euro.
   bei Holiday Autos (holidayautos.de) ab   Tel. +33/495/ 70 54 13                                                          Port de Plaisance
   245 Euro pro Woche im Juli.              hbcorsica.com                           RESTAURANTS                             Bonifacio
                                                                                    Le Pirate                               Tel. +33/495/ 73 02 11
   UNSERE HOTELTIPPS                        Hôtel Palazzu u Domu                    Von außen wirkt das besternte Gour-
   Castel Brando                            Modernes Luxushotel mit klassischer     met-Restaurant nördlich von Bastia      WEB-TIPPS
   Die Zimmer und Suiten in einer Villa     Fassade und Palastatmosphäre. Zen-      unscheinbar. Man konzentriert sich      visit-corsica.com | 24 Reportagen über
   aus dem 19. Jahrhundert sowie in         trale und doch relativ ruhige Lage im   auf das Wesentliche: hervorragende,     Frankreich finden Sie auf abenteuer-
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a b e nt eue r und re i se n 7- 8/13                                                                                                                            115
Kulinarische Küste Die viertgrößte Insel im Mittelmeer hat genug Küste für unzählige nicht überlaufene Buchten und Sandstrände. Hier lauert nur ... Kulinarische Küste Die viertgrößte Insel im Mittelmeer hat genug Küste für unzählige nicht überlaufene Buchten und Sandstrände. Hier lauert nur ... Kulinarische Küste Die viertgrößte Insel im Mittelmeer hat genug Küste für unzählige nicht überlaufene Buchten und Sandstrände. Hier lauert nur ...
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