Ländliche Entwicklung in Bayern - Landkreisinformation Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben - Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben

 
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Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben

                                      Ländliche
                                    Entwicklung
                                      in Bayern
                                            Landkreisinformation

                                                          Ostallgäu 2021

                                                         Aichach-Friedberg

                                                                Augsburg

                                                                 Dillingen

                                                               Donau-Ries

                                                                Günzburg

                                                                   Lindau

                                                                 Neu-Ulm

                                                               Oberallgäu

                                                              Unterallgäu
www.landentwicklung.bayern.de
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Landkreisinformation 2021
Ländliche Entwicklung im Landkreis
Ostallgäu

Heimat gemeinsam gestalten
           Gleichwertige Lebensverhältnisse in ländlichen Gemeinden und
           Regionen schaffen – das ist unser Auftrag und unser Ziel. Dafür
           arbeiten wir eng mit den Gemeinden, mit Bürgerinnen und Bürgern
           zusammen. Wir fördern vitale Dörfer und attraktive Lebensräume,
           schützen unsere Lebensgrundlagen und unsere Natur, gestalten
           Landschaften, unterstützen eine nachhaltige Landnutzung und
           entwickeln Wertschöpfungspotenziale. Lesen Sie in dieser Infor-
           mation, was dazu im vergangenen Jahr in Ihrem Landkreis geleistet
           wurde und welche Projekte in diesem Jahr vorgesehen sind.

Unsere Projekte schaffen Zukunft
In Schwaben gestalten wir derzeit in 300 Projekten attraktive Lebensbedin-
gungen. In diesen Projekten wurden im Jahr 2020 Investitionen in Höhe von
48,6 Mio. Euro ausgeführt, die unser Amt mit 19,5 Mio. Euro gefördert hat.
Laut Ifo-Institut können die eingesetzten Fördermittel insgesamt sogar das
7-fache an Investitionen auslösen.

Im Landkreis Ostallgäu erarbeiten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in
40 Projekten maßgeschneiderte Lösungen zu aktuellen Herausforderungen
und für eine zukunftsgerechte Entwicklung. Dafür erfolgten Investitionen von
rund 8 Mio. Euro, die mit 1,5 Mio. Euro gefördert wurden. In 25 Projekten mit
regionalem Ansatz, der Dorferneuerung und Flurneuordnung wurden 2020
wesentliche Fortschritte erzielt, über die wir nachfolgend berichten.
Mit den Bürgerinnen und Bürgern Heimat gestalten
Mitdenken, mitplanen, mitgestalten – unter diesem Motto bringen sich Men-
schen vor Ort in allen Projekten engagiert für einen lebenswerten Landkreis
ein. Herzlichen Dank dafür! Wir setzen auch weiterhin auf diese von einer
aktiven Bürgermitwirkung getragene Stärkung der Eigenkräfte der ländlichen
Räume. Denn nur so sind die großen Erfolge unserer Arbeit für den ländlichen
Raum möglich. Und nur so identifizieren sich die Bürgerinnen und Bürger auch
mit den Ergebnissen!

Dank an Partner
Unsere Erfolge haben viele Partner. In erster Linie sind dies die Gemeinden. Die
vielschichtigen Aufgabenstellungen erfordern aber auch die Unterstützung
durch Fachbehörden, Verbände, Architekten und Ingenieure sowie Mandats-
träger. Ihnen allen danke ich sehr herzlich für die vertrauensvolle Zusammen-
arbeit bei der Zukunftsgestaltung von Regionen, Dörfern und Landschaften im
Landkreis Ostallgäu.

Christian Kreye
Leiter des Amtes
Landkreisinformation 2021

Ländliche Entwicklung im Landkreis Ostallgäu

Inhalt

Landkreisinformation

Ländliche Entwicklung stärkt den Landkreis.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 5

Interkommunale Potenziale ­entwickeln und nutzen .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 6

Dörfer zukunftsfähig entwickeln und gestalten .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 11

Landschaft gestalten und Ressourcen schützen .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 18

Impressum .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 22

4
Ländliche Entwicklung stärkt den Landkreis
Mit der Ländlichen Entwicklung unterstützen wir Gemeinden und Menschen dabei, gute Lebens-,
Wohn- und Arbeitsverhältnisse im Landkreis zu schaffen. Dörfer, Landschaften, Natur und die Region
zu stärken, ist unser Anliegen. Wir erarbeiten und realisieren zusammen mit den Bürgerinnen und
Bürgern sowie den Gemeinden in Kooperation mit anderen Behörden passende Lösungen zu aktuellen
Themen wie Stärkung der Ortskerne, Flächensparen, Klimaschutz und Klimawandel, Nahversorgung
oder Biodiversität.

Interkommunale Potenziale nutzen                       Landschaft gestalten und Ressourcen schützen

Gemeinsame Potenziale für attraktive Regionen          Wenn Wiesen, Äcker und Wälder nachhaltig bewirt-
entwickeln – dafür engagieren sich die Gemeinden       schaftet werden, sichert und gestaltet dies die Kul-
mit großem Erfolg. Mit jeweils 1 Ländlichen Kern-      turlandschaften mit ihren wertvollen Lebensräu-
wegenetz verbessern 11 Gemeinden aus Schwaben          men. Dafür stehen die zahlreichen Projekte der
aus 2 Integrierten Ländlichen Entwicklungen die        Flurneuordnung. So sollen zum Beispiel mit den
Agrarstruktur. Ländliche Kernwegenetze mit orts-       Flurneuordnungen Enzenstetten und Hopferau die
und gemeindeübergreifenden sowie weitmaschi-           entstehenden Nachteile beim Ausbau der Bundes-
gen, bedarfsgerechten Verbindungen bieten der          autobahn A7 für die Landwirte gemildert und der
modernen Landwirtschaft und den Gemeinden leis-        Unternehmensträger durch die Bodenordnung
tungsfähige Voraussetzungen. Zudem dienen sie          unterstützt werden.
der Erholung und sparen Kosten.

                                                           Landkreis Ostallgäu
Gemeinden und Dörfer nachhaltig entwickeln
                                                        Projekte                                  Anzahl
Ein Kernanliegen jeder Dorferneuerung ist, durch
Innenentwicklung den Folgen des demografischen          Integrierte Ländliche Entwicklung              2

Wandels und dem Flächenverbrauch zu begegnen.
                                                        Gemeindeentwicklung                            1
Beispielgebend dafür steht die vier Ortsteile umfas-
sende Dorferneuerung in Lamerdingen. Dort konn-         Öko-Modellregion                               2
ten u.a. Bürgerhäuser in ehemals untergenutzter
                                                        Ländliches Kernwegenetz                        2
Bausubstanz geschaffen, die Ortszentren gezielt
aufgewertet und Kulturdenkmale saniert werden.          Dorferneuerung                                18
Dieses Beispiel zeigt die Möglichkeiten der Dorf-
erneuerung: Identität und Gemeinschaftsleben            Flurneuordnung                                 7
schaffen, Infrastruktur und Grundversorgung bie-
                                                        Freiwilliger Landtausch                        8
ten sowie bayerisch-schwäbische Baukultur erhal-
ten. Sie steht für ausgezeichnetes Bür­ger­en­ga­ge-    Summe                                         40
­ment.

                                                                                                           5
Kaufbeuren

    Interkommunale Potenziale
    ­entwickeln und nutzen
    In 2 Projekten kooperieren im Landkreis 11 Kommunen,
    um ihre Entwicklungsaktivitäten gemeinsam abzustimmen.
    Nachfolgend informieren wir über bedeutende Schritte in
    2 Integrierten Ländlichen Entwicklungen, 1 Gemeinde­
    entwicklung, 2 Öko-Modellregionen und 2 Ländlichen Kern­
    wegenetz-Projekten.

6
Alle Projekte 2020 im Überblick

    Integrierte Ländliche Entwicklung

 Projekte                          km2     Einwohner      Städte, Märkte und Gemeinden

 Auerbergland                       111          8 000    Lechbruck am See, Roßhaupten,
                                                          Rieden a. Forggen­see, Stötten a. Auerberg
                                                          (alle Landkreis Ostallgäu)
  Zwischen Lech und                155        14 200      Lamerdingen (Landkreis Ostallgäu), Amberg (Land-
 ­Wertach                                                 kreis Unterallgäu), Hiltenfingen und Langerringen
                                                          (beide Landkreis Augsburg)
                                                          sowie Hurlach, Igling und Obermeitingen
                                                          (alle Landkreis Landsberg am Lech)

 Summe                             266        22 200      11 Kommunen

    Gemeindeentwicklung

 Projekte                          km2     Einwohner      Orte

 Aitrang                            31           2 000    Aitrang, Binnings, Böck, Görwangs, Hörrmann,
                                                          Huttenwang, Jackel, Krähberg, Moser, Münzenried,
                                                          Neuenried, Sankt Alban, Sommer, Steigeleböck,
                                                          Umwangs, Wolfholz, Lohbauer, Unger, Wenglingen

    Öko-Modellregion

 Projekte                          km2     Einwohner      Städte, Märkte und Gemeinden

 Günztal                           397        40 000       Babenhausen, Böhen, Egg an der Günz, Hawangen,
                                                           Holzgünz, Kettershausen, Markt Rettenbach,
                                                          ­Ottobeuren, Sontheim, Unterhausen und Wester-
                                                           heim (alle Landkreis Unterallgäu), Günzach, Ober-
                                                           günzburg, Ronsberg und Untrasried (alle Landkreis
                                                           Ostallgäu)
 Ostallgäu                       1 395       128 000      Alle Kommunen im Landkreis Ostallgäu

    Ländliches Kernwegenetz

 Projekte                                            km   Städte, Märkte und Gemeinden

 Auerbergland               Gesamtlänge 126 km             Altenstadt, Bernbeuren, Burggen, Hohenfurch,
                                                          I­ngenried, Kinsau, Lechbruck am See, Prem am
                                                           Lech, Rieden am Forggensee, Roßhaupten,
                                                           Schwabbruck, Steingaden
 Lech-Wertach               Gesamtlänge 35 km             Lamerdingen (Landkreis Ostallgäu),
                            davon sollen zunächst         Amberg (Landkreis Unterallgäu), Hiltenfingen und
                            8 km ausgebaut werden.        Langerringen (beide Landkreis Augsburg) sowie
                                                          Hurlach, Igling und Obermeitingen (alle Landkreis
                                                          Landsberg am Lech)

Über Projekte, deren Namen blau geschrieben sind, wird nachfolgend berichtet.
                                                                                                               7
Berichte über Projekte

Integrierte Ländliche Entwicklung „Auerbergland“

Die Gemeinden Lechbruck am See, Roßhaupten, Rieden am Forggensee und Stötten am Auerberg bilden
den schwäbischen Teil der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Auerbergland. Das gemeinsam in
2016 erarbeitete „Konzept zur Interkommunalen Ländlichen Entwicklung im Auerbergland“ erfüllt die
Voraussetzungen eines Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts (ILEK). Auf Grundlage des flächen-
deckend für das ILE-Gebiet vorhandenen Vitalitätschecks 2.0 werden aktuell unter anderem die Innenent-
wicklungspotentiale beleuchtet und Möglichkeiten zur Schaffung neuer Wohnformen untersucht. Das
Wegenetzkonzept wurde als „Kernwegekonzept“ anerkannt.

Integrierte Ländliche Entwicklung „Zwischen Lech und Wertach“

Die Gemeinde Lamerdingen bildet mit den Gemeinden Amberg (Landkreis Unterallgäu), Hiltenfingen, Lan-
gerringen (Landkreis Augsburg), Hurlach, Igling und Obermeitingen (Landkreis Landsberg am Lech, Ober-
bayern) die Arbeitsgemeinschaft Integrierte Ländliche Entwicklung „Zwischen Lech und Wertach“. Diese
Arbeitsgemeinschaft vernetzt die sich in jeweiligen regionalen Randlagen befindlichen Gemeinden. Seit
dem Jahr 2019 zeigt die ILE im Internet Präsenz (www.ile-lech-wertach.de). Aktuell planen die Kommunen
auf Basis des erarbeiteten Kernwegenetzkonzeptes die ersten Wege im Detail. Seit dem Jahr 2017 wird die
ILE durch eine Umsetzungsbegleitung unterstützt, die vor allem für die Realisierung der interkommunalen
Projekte die Managementfunktion übernimmt. Der Vertrag wurde im Jahr 2020 um weitere 4 Jahre ver-
längert. Mit großem Interesse haben die ILE-Gemeinden und auch ihre Vereine das erstmals in 2020 ange-
botene Regionalbudget genutzt, um kleinere Projekte mit geringem Aufwand umzusetzen und diese dann
gefördert zu bekommen. Schwerpunktmäßig wurden Sitzplätze geschaffen und Spiel- und Sportgeräte
bereitgestellt.

Gemeindeentwicklung Aitrang

Die Gemeinde Aitrang erarbeitet derzeit einen „Fahrplan“ für die mittel- und langfristige Gemeindeent-
wicklung. Das entsprechende Konzept wurde Ende 2019 an ein Planungsbüro vergeben. Auf der Grundlage
fachlicher Untersuchungen und intensiver Bürgerarbeit werden Zielsetzungen und künftige Projekte fest-
gelegt. Trotz erheblicher Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie konnten mehrere Arbeitskreis-
treffen durchgeführt und erste wichtige Erkenntnisse erarbeitet werden. Im Ortsteil Wenglingen deutet
sich ein Arbeits- und Aufgabenschwerpunkt an.

8
Ökomodellregion Günztal

Die Öko-Modellregion „Günztal“ zeichnet sich durch den landkreisübergreifenden Zusammenschluss
(Landkreise Unterallgäu und Ostallgäu) vieler einzelner Gemeinden des Günztals aus. Die Bürgermeister
dieser Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften sind in der Lenkungsgruppe vertreten. Dem Land-
schaftspflegeverband kommt durch Projektideen, wie das „Günztal-Weiderind“ eine wichtige Rolle in die-
ser Öko-Modellregion zu. Landwirtschaftliche Betriebe sollen durch eine Verbesserung der Vermarktungs-
bedingungen bei diversen Produktgruppen zu einer Bioumstellung bewegt werden, um das Ziel 30 % Öko-
landbau zu erreichen. Gleichzeitig wird die Wertschöpfung von regionalen landwirtschaftlichen Produkten
gestärkt.

Ökomodellregion Ostallgäu

Die Ökomodellregion Ostallgäu gibt es seit Ende 2019. Der Anteil an Biobetrieben im Ostallgäu ist mit
etwa 19 % bereits überdurchschnittlich. Trotzdem kommt es darauf an, die Produktvielfalt zu steigern und
auch regionale Vermarktungsstrukturen im Biobereich, wie zum Beispiel beim „Ostallgäuer Bio-Landbier“,
beim „Bioburger“ oder beim „Hörmannshofener Kalb“ zu schaffen. Da ein regionales Bioangebot auf eine
ausreichende Nachfrage treffen muss, ist ein weiteres wichtiges Ziel der Ökomodellregion die Bewusst-
seinsbildung für „Regional“ und „Bio“ bei der Bevölkerung. Auch das Thema Biodiversität steht explizit auf
der Agenda.

Ländliches Kernwegenetz Auerbergland

Die Integrierte Ländliche Entwicklung Auerbergland e.V. erarbeitete eine gemeindeübergreifende Bestands-
aufnahme und Analyse des landwirtschaftlichen Wegenetzes und berücksichtigte dabei auch die Nutzung
der Wege für Freizeit, Erholung und Tourismus. Nach Überprüfung und Abstimmung wurden 154 Wege mit
einer Länge von 126 Kilometern in zwölf Gemeinden der ILE Auerbergland in das Konzept aufgenommen
und nach Dringlichkeit von Sanierung oder Neubau bewertet. Ein erheblicher Teil der zu verbessernden
Wege dient außerdem der Qualitätssicherung und dem Lückenschluss im Rad- und Wanderwegenetz.
Neue Wege werden nicht entwickelt, die Nutzung bereits vorhandener Trassen bevorzugt.

Ländliches Kernwegenetz Lech-Wertach

Die sieben Gemeinden Langerringen und Hiltenfingen (Landkreis Augsburg), Obermeitingen, Hurlach und
Igling (Landkreis Landsberg am Lech), Lamerdingen (Landkreis Ostallgäu) und Amberg (Landkreis Unter-
allgäu) haben in ihrem Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept festgehalten, dass die Landwirtschaft
im Allianzgebiet eine tragende Säule spielt. Ein leistungsfähiges Wegenetz ist hierbei von großer Wichtig-
keit. Zudem soll auch eine Multifunktionalität der Wege im Rahmen eines Rad- und Wanderwegenetzes
berücksichtigt werden. Das Kernwegenetzkonzept „Zwischen Lech und Wertach“ wurde 2019 konzeptio-
nell abgeschlossen. Es umfasst ein ländliches Wegenetz von rund 35 km Länge. In den nächsten fünf
Jahren sind hiervon aktuell 8 km für eine Erneuerung vorgesehen.

                                                                                                        9
Heimatunternehmen

Die Initiative der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung unterstützt kreative und unterneh-
merische Menschen. Menschen, die lieben, was sie tun, die ihre Ideen vorantreiben und ihr Umfeld wirk-
sam gestalten.

– Mit dem Projekt „Allgäuer HEIMATwerk“ bewahrt, verankert und gibt Initiator Richard Hartmann Wis-
  sen um Kultur, Tradition und Brauchtum aus dem Allgäu, insbesondere dem Füssener Raum, weiter.
– Julia und Stephan Babel möchten in Prem auf einer erworbenen Hofstelle unter dem Namen „Babel´s
  Mächlerhof“ eine Landwirtschaft, die edelalt-Altholzmanufaktur und alle Geschäftszweige, die unter
  die Überschrift „Genuss“ fallen, vereinen.

Allgäuer Moorallianz

Als Partner der Allgäuer Moorallianz unterstützt das Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben die geplan-
ten Maßnahmen zum Schutz der Hoch- und Niedermoore im Landkreis Ostallgäu speziell durch die Mög-
lichkeiten der Bodenordnung. In den laufenden Flurneuordnungsverfahren Enzenstetten, Hopferau und
Rehbichel können zusätzlich zum Schutz der Moore Flächen bereitgestellt werden. So können voraussicht-
lich 5,4 Hektar Fläche beim „Brunnenmoos“ und 1,4 Hektar am „Schwaltenweiher“ im Verfahren Enzen­
stetten zur Sicherung und Stärkung des Moores beitragen.

Neue Projekte

Das im Jahr 2020 erstmals geförderte Regionalbudget ist schon im ersten Jahr zu einem Erfolgsmodell
geworden. Auch 2021 können die Integrierten Ländlichen Entwicklungen mit diesem Programm wieder
innovative Kleinprojekte in ihrer Region verwirklichen.

Die Marktgemeinde Waal hat die Erstellung eines Gemeindeentwicklungskonzepts für ihr Gemeindegebiet
beschlossen. Es sollen verschiedene zukünftige Handlungsfelder untersucht und festgelegt werden.

Die Gemeinde Eggenthal beabsichtigt ein tragfähiges Zukunftskonzept für die gesamte Gemeinde unter
Bürgerbeteiligung mit prioritären Entwicklungsprojekten zu erstellen (Gemeindeentwicklungskonzept).

10
Kaufbeuren

Dörfer zukunftsfähig entwickeln
und gestalten
Mit der Dorferneuerung stärken und verbessern wir die
Standortqualitäten und die Lebensverhältnisse in den
­Dörfern. Unter intensiver Mitwirkung der Bürgerinnen und
Bürger sowie in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit
mit den Gemeinden gestalten wir in 32 Dörfern von
18 Gemeinden des Landkreises durch 18 Dorferneuerungen
Zukunft. Nachfolgend berichten wir über wichtige Schritte in
16 Projekten.

                                                               11
Alle Projekte 2020 im Überblick

     Dorferneuerung
                                                   Stand des                beteiligte
 Projekte                                                                                Ortschaften
                                                   Projektes               Einwohner
 Bidingen                                          Bauphase                    1 000              2
 Günzach                                           Bauphase                    1 050              5
 Gutenberg                                         Bauphase                      320              1
 Hopferau                                          Fertigstellung                800              2
 Hopferbach                                        Planung                     1 580              1
 Kappel                                            Bauphase                      300              1
 Kraftisried                                       Planung                        700             1
 Lamerdingen                                       Bauphase                    1 900              4
 Lechbruck am See                                  Bauphase                      120              1
 Osterzell                                         Bauphase                      400              1
 Rieden am Forggensee                              Bauphase                      940              4
 Roßhaupten                                        Bauphase                    1 100              1
 Stötten am Auerberg                               Fertigstellung                800              3
 Waal                                              Bauphase                    1 550              1
 Wald                                              Bauphase                    1 140              1
 Weicht                                            Fertigstellung                400              1
 Weißensee                                         Fertigstellung                  20             1
 Zell (Eisenberg)                                  Bauphase                      320              1
 Summe 18                                                                     14 440             32

Über die 16 Projekte, deren Namen blau geschrieben sind, wird nachfolgend berichtet.

12
Berichte über Projekte

Bidingen

In Bidingen wurde 2017 die Ortsdurchfahrt im Zuge der Kreisstraße ausgebaut. Die Neugestaltung der
anliegenden Gehwege und Nebenflächen erfolgte ein Jahr später mit Mitteln der Dorferneuerung. Im
Rahmen des Innenentwicklungskonzeptes wurden Strategien zum Flächensparen sowie die demographi-
sche Entwicklung intensiv behandelt. 2020 wurde die Dorferneuerung um den Bau von Gemeinschafts-
räumen im Neubau einer Kindertagesstätte erweitert. Die begonnene Baumaßnahme wird 2021 fortge-
führt und 2022 ab­ge­­schlossen.

Günzach

Schwerpunkte der Dorferneuerung waren bisher die Gestaltung der Günzquelle und der Ausbau der Orts-
straßen in den Ortsteilen Sel­thü­ren und Immenthal. Arbeiten zur Abmarkung und Vermessung mit bedarfs-
gerechter Bodenordnung wurden in den Ortsteilen Immenthal und Selthüren durchgeführt. Die Planungen
für die Neugestaltung der Erhardstraße mit Kirchplatz und Treppenanlage in Günzach sowie der Ortsstraße
in Albrechts werden in 2021 abgeschlossen.

Gutenberg, Gemeinde Oberostendorf

In Gutenberg hat die Gemeinde Oberostendorf das ehemalige Mesner- und Lehrerwohnhaus zu einem
Dorfgemeinschaftshaus umgebaut. Herzstück des Dorfgemeinschaftshauses ist der Gruppenraum für ver-
schiedene Veranstaltungen. Er bietet mit einer Größe von zirka 70 m2 ausreichend Platz für kleinere Fami-
lienfeiern, Versammlungen, Kurse, Konzertveranstaltungen und Ausstellungen. Die Nutzung des über viele
Jahre leer stehenden Gebäudes zu einem Dorfgemeinschaftshaus leistet einen wichtigen Beitrag zur
Innenentwicklung des Dorfes und wurde über die Initiative „Innen statt Außen“ gefördert.

Hopferau

Die Schlossstraße mit Gehsteig, der Gehsteigausbau entlang der Hauptstraße mit Platzflächengestaltun-
gen vor dem Rathaus, der Raiffeisenbank und der Bäckerei Brunner sind fertiggestellt. Weitere Projekte zur
Verbesserung der Infrastruktur, des Ortsbildes sowie der Freizeit und Erholung sind im Ortsteil Heimen
geplant. Die Erstellung der Objektplanungen hierfür ist im Gange. Mit der Umsetzung der ersten Maßnah-
men im Ortsteil Heimen soll im Herbst 2021 begonnen werden.

                                                                                                       13
Hopferbach, Gemeinde Untrasried

In Hopferbach entsteht ein multifunktionales Gebäude für öffentliche Veranstaltungen und bürgernahe
Aktivitäten mit Versammlungs- und Gruppenräumen in Kombination mit einem neuen Feuerwehrgeräte-
haus. Das Projekt stärkt die Innenentwicklung. Die Kombination der Nutzungen spart Ressourcen. Im Früh-
jahr 2021 soll Baubeginn sein.

Kappel, Gemeinde Pfronten

Alle Projekte zielen auf eine Steigerung der Lebens- und Aufenthaltsqualität in Kappel ab. Umfassende
öffentliche Maßnahmen im südöstlichen Bereich der Ortsdurchfahrt bis zum Gasthof Engel und beim Kir-
chenumfeld sind erfolgt. Ebenso sind die Platzgestaltung beim Gasthof Engel mit Infopavillon als auch der
Ausbau der Ortsdurchfahrt in Richtung Norden bis zum „Steinebach“ umgesetzt. Mit der Neugestaltung
des Sängerweges, der Bürgermeister Franz-Keller-Straße und dem Platz am Feuerwehrhaus sind weitere
Maßnahmen des zweiten Bauabschnittes fertiggestellt worden. In 2021 ist die Erstellung weiterer Objekt-
planungen, wie z.B. für die Freifläche „am Bichele“ vorgesehen.

Kraftisried

Die Gemeinde Kraftisried erwarb den leerstehenden Gasthof „Güner Baum“ und errichtet dort ein Dorf-
gemeinschaftshaus. Das Gemeinschaftshaus wird Anlaufstelle für die zahlreichen ortsansässigen Vereine
und Gruppierungen und soll das soziale Miteinander im Dorf stärken. Im Erdgeschoss des Gebäudes wird
die Gemeindekanzlei integriert. Nach erfolgtem Abbruch der alten Gaststätte beginnen im Jahr 2021 die
Bauarbeiten. Das Projekt wird im Rahmen der Initiative „Innen statt Außen“ gefördert.

Lamerdingen

Seit 2007 wurden in der Dorferneuerung zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Darunter die Sanierung des
historischen „Stammelhofes“ in Lamerdingen und der alten Lehrerwohnung in Großkitzighofen (mit jewei-
liger Umnutzung zu Dorfgemeinschaftshäusern) sowie der Ausbau von Ortsstraßen mit Platzgestaltungs-
maßnahmen und umfangreiche Pflanzungen in den beteiligten Ortsteilen. Als letzte Dorferneuerungsmaß-
nahme wurde 2019 die Neugestaltung des Kirchplatzes in Kleinkitzighofen abgeschlossen. Die Vermessung
und Bodenordung ist in 2020 erfolgt. In 2021 werden die Ergebnisse der Dorferneuerung in Form des
Flurbereinigungsplans bekanntgegeben.

14
Lechbruck am See

In der Dorferneuerung Lechbruck wurde eine funktionale Ortsmitte mit dörflichem Charakter geschaffen.
Damit werden die Angebote für Einheimische und Erholungssuchende verbessert. Das alte „Dodl-Haus“
wurde saniert und zum Flößermuseum umfunktioniert. In 2009/2010 wurde der Kirchweg ausgebaut und
der Kirchplatz an der Pfarrkirche „Maria Heimsuchung“ neu gestaltet. Die Verbesserung des Rathausum-
feldes war die letzte Baumaßnahme der Dorferneuerung. Diese Gestaltungsmaßnahme ist bautechnisch
abgeschlossen. Der Abschluss der Dorferneuerung ist für 2021 vorgesehen.

Osterzell

Die Gemeinde beabsichtigt den Abriss eines alten Anwesens im Zentrum von Osterzell und die Errichtung
eines Ersatzbaus als Dorfgemeinschaftshaus mit Nutzung für die Gemeindeverwaltung. Zusätzlich soll am
südlichen Ortsrand die Errichtung eines Vereinsstadels gefördert werden. Baubeginn des Gemeinschafts-
hauses war im Januar 2020. Das Projekt wird über die Förderinitiative „Innen statt Außen“ bezuschusst.

Rieden am Forggensee

Seit 2007 wurden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Unter anderem ein Kinderspielplatz sowie die
Gestaltung des Kirchenumfeldes und der Straßenrandbereiche in Rieden, ein neuer Dorfplatz in Osterrei-
nen sowie die Gestaltung des Treppenaufgangsbereichs und die Anlage eines Parkplatzes in St. Urban. In
den Außenbereichen wurden verschiedene Fußwege optimiert. Beim Faulenseebad wurde der Nicht-
schwimmerbereich und die Liegefläche gestaltet sowie ein Wasserspielplatz angelegt. Im Verfahrensgebiet
erfolgten umfangreiche Baum- und Busch­     pflan­
                                                 zun­gen. 2021 stehen noch Absturzsicherungen am
Schleichbach und die Gestaltung des Platzes vor der Raiffeisenbank an.

Roßhaupten

In der Dorferneuerung wurden zahlreiche Maßnahmen der Straßenraum- und Platzgestaltung durchge-
führt sowie Einrichtungen an öffentlichen Gebäuden (Pfannerhaus, Pfarrhof, Alte Schule) für die Dorf­
gemeinschaft geschaffen. Die Dorferneuerung Roßhaupten erhielt für die vorbildliche innerörtliche Ent-
wicklung den Staatspreis 2005/2006 in der Kategorie „Gemeinschaftliche und öffentliche Leistungen“.
Aktuell erarbeitet die Gemeinde ein Innenentwicklungskonzept und beabsichtigt die Erstellung eines
„Hauses der Begegnung“. Die Baufeldräumung ist erfolgt. Das Projekt wird über die Förderinitiative „Innen
statt Außen“ bezuschusst

                                                                                                      15
Stötten am Auerberg

Die Dorferneuerung Stötten am Auerberg stärkte die dörfliche Gemeinschaft sowie die Landwirtschaft.
Viele Maßnahmen aus dem Dorferneuerungsplan wurden umgesetzt. So wurde die historische Gastwirt-
schaft „z‘ Post“ saniert und zum zentralen Mehrzweckgebäude umgenutzt. Zuletzt wurde die Verkehrs-
führung der südlichen Ortseinfahrt von Remnatsried entflochten und sicherer gestaltet. Der Bau von zwei
Freizeitanlagen als generationsübergreifende Begegnungsstätten für Sport und Spiel wurde 2020
fertig­gestellt.

Waal

In Waal wird das Umfeld der „Alten Schule“ funktional und gestalterisch aufgewertet. Die Baumaßnahmen
konnten 2020 weiter fortgeführt werden. Die Fertigstellung ist für 2021 vorgesehen. Der Markt Waal
beabsichtigt, zur Bedarfsermittlung und Koordinierung zukünftiger Projekte der Dorferneuerung, ein
Gemeindeentwicklungskonzept zu erarbeiten.

Wald

Die Nahversorgung in der Gemeinde Wald soll weiterhin gesichert bleiben. Nach Schließung des letzten
örtlichen Nahversorgers gründete sich die „Dorfladen Wald Unternehmergesellschaft“. Diese führte den
Geschäftsbetrieb in dem Lebensmittelladen fort. Parallel dazu erwarb die Gemeinde das Grundstück mit
Gebäude und baut es zu einem attraktiven Dorfladen um. Die sanierten Räumlichkeiten werden an die
„Dorfladen Wald Unternehmergesellschaft“ verpachtet. Das Projekt wird im Rahmen der Förderinitiative
„Innen statt Außen“ bezuschusst. Umbaubeginn ist noch im Laufe des Jahres 2021. Weiterhin ist in Wald
der Bau eines Dorfgemeinschaftshauses vorgesehen.

Zell, Gemeinde Eisenberg

In der Dorferneuerung Zell (kombiniertes Verfahren mit der Flurneuordnung Zell, siehe Seite 23) haben die
Bürgerinnen und Bürger Leitlinien zur Infrastrukturverbesserung der Ortslage von Zell erarbeitet. Der Aus-
bau der „Dorfstraße“ in Zell wurde 2020 beendet. Gegenüber des ehemaligen Raiffeisengebäudes wurde
der Bau eines neuen Dorfgemeinschaftshauses über europäische Fördermittel (ELER) bezuschusst. Die
Gestaltung des Vorplatzes wird ab 2021 geplant.

16
Sonstiges

Innenentwicklungskonzepte

Innenentwicklung Pforzen

Die Gemeinde Pforzen hat sich per Gemeinderatsbeschluss zur Innenentwicklung verpflichtet. Um die
zukünftigen Funktionen im Ortszentrum gezielt planen und nachhaltig umsetzen zu können, hat die
Gemeinde Ende 2019 ein Innenentwicklungskonzept beauftragt. Die Erstellung der Konzeption hat sich
aufgrund der Corona-Pandemie zeitlich verzögert und wird in der wird in der nächsten Zeit zusammen mit
der Bürgerschaft erarbeitet.

Innenentwicklung Irsee

Der Markt Irsee hat sich per Marktratsbeschluss zur Innenentwicklung verpflichtet. Um diese gezielt und
nachhaltig umsetzen zu können, hat die Gemeinde Ende 2019 mit Förderung durch die Initiative „Innen
statt Außen“ ein Innenentwicklungskonzept beauftragt und zusammen mit der Bürgerschaft bis Ende
2020 erarbeitet. Das erste Leuchtturmrojekt „Neubau Betreutes Wohnen mit Bürgercafé“ soll über eine
einfache Dorferneuerung realisiert werden.

Innenentwicklung Oberostendorf

In Oberostendorf wurde der Auftrag für ein Innenentwicklungskonzept im Jahr 2020 erteilt. Das Konzept
soll 2021 fertiggestellt sein.

Neue Projekte

Die Gemeinde Biessenhofen beabsichtigt, die Attraktivität des Wertachweges zu steigern. Es entstehen
Bereiche zur sportlichen Betätigung, zum Aufenthalt in der Natur und für kulturelle Aktionen. Im Focus
des Projektes stehen Kinder und Jugendliche. Die Einleitung einer Dorferneuerung ist für 2021 geplant.

Für nachfolgende weitere Projekte liegen Anträge auf Förderung nach dem Bayerischen Dorferneuerungs-
programm vor:
– Unterthingau: Bau eines Dorfgemeinschaftshaus
– Aitrang: Ortsraumgestaltung im Rahmen der Ortsdurchfahrt Wenglingen
– Eggenthal: Bau eines Dorfladens
– Westendorf: Innerörtliche Platzgestaltungsmaßnahmen
– Dösingen, Gemeinden Westendorf: Neugestaltung eines innerörtlichen Bachlaufes
Hierbei handelt es sich um Förderungen für Einzelprojekte aus verschiedenen Förderprogrammen der Ver-
waltung für Ländliche Entwicklung, bei denen die Gemeinden Bauträger sind.

                                                                                                    17
Kaufbeuren

     Landschaft gestalten und
     Ressourcen schützen
     Die Erhaltung und Gestaltung unserer vielfältigen Kulturland­
     schaft und der Schutz von Natur, Wasser und Boden sind im
     Landkreis Kernanliegen der Ländlichen Entwicklung.
     Von insgesamt 15 berichten wir nachfolgend über 7 Projekte:
     7 Flurneuordnungen und 8 Freiwillige Landtausche.

18
Alle Projekte 2020 im Überblick

    Flurneuordnung
                                                   Stand des                   Fläche
 Projekte                                                                                 Teilnehmer
                                                   Projektes                    in ha
 Bertoldshofen                                     Planung                       290             70
 Enzenstetten                                      Fertigstellung              1 640            550
 Hopferau                                          Fertigstellung              1 580            500
 Rehbichel                                         Planung                       260            280
 Ruderatshofen                                     Planung                       420            130
 Stötten am Auerberg                               Bauphase                      940            300
 Zell (Eisenberg)                                  Bauphase                      310            270
 Summe 7                                                                       5 440          2 100

    Freiwilliger Landtausch
                                                   Stand des                   Fläche
 Projekte                                                                                 Teilnehmer
                                                   Projektes                    in ha
 Blöcktach                                         Fertigstellung                 49             12
 Buchloe                                           Fertigstellung                     4           2
 Huttenwang                                        Fertigstellung                 16              5
 Kraftisried                                       Planung                            5           3
 Rieden                                            Planung                        15              2
 Ruderatshofen                                     Fertigstellung                     8           3
 Thalhofen a.d. Gennach                            Fertigstellung                     4           2
 Weicht                                            Planung                            3           2
 Summe 7                                                                         104             31

Über die 7 Projekte, deren Namen blau geschrieben sind, wird nachfolgend berichtet.

                                                                                                  19
Berichte über Projekte

Flurneuordnung Bertoldshofen, Stadt Marktoberdorf

Das Flurneuordnungsverfahren Bertoldshofen wurde als Unternehmensverfahren angeordnet. Grundlage
ist der zweite Bauabschnitt der westlichen Umgehung von Marktoberdorf und Bertoldshofen durch die
Bundestraßen B 16 und B 472 mit einer Gesamtlänge von etwa 6,2 km. Durch das Unternehmensverfahren
werden die Nachteile für die betroffenen Grundstückseigentümer und Bewirtschafter bzw. für die allge-
meine Landeskultur vermindert sowie die benötigten Flächen (inkl. Ausgleichsflächen) bereitgestellt. Die
Fertigstellung des Tunnels erfolgte im Frühjahr 2020. Die Teilnehmergemeinschaft hat die für die spätere
Bodenordnung notwendige Wertermittlung 2019 durchgeführt.

Flurneuordnung Enzenstetten, Gemeinde Seeg

Mit dem Flurneuordnungsverfahren Enzenstetten sollen die entstehenden Nachteile beim Ausbau der
Bundesautobahn A 7 für die Landwirte gemildert und der Unternehmensträger durch die Bodenordnung
unterstützt werden. Das Neuverteilungskonzept ist aufgestellt und wurde 2019 genehmigt. Ein großer Teil
der Wegebaumaßnahmen ist abgeschlossen. Neue Projekte der Bahn-AG und der Gemeinde Seeg bzgl. der
Beseitigung und Neuorganisation von Bahnübergängen sowie Gewässersanierungen im Bereich Enzens-
tetten bringen zusätzlichen Neuordnungsbedarf und sollen bodenordnerisch von der Teilnehmergemein-
schaft unterstützt und begleitet werden. In 2021 ist der Bau von weiteren landwirtschaftlichen Wegen
östlich von Schwarzenbach sowie beim Weiler Unterhalden vorgesehen. Weitere Maßnahmen stehen u.a.
bei Hack, Dederles, Unterreuthen, Tannenmühle und Enzenstetten an.

Flurneuordnung Hopferau

Mit der Flurneuordnung Hopferau (kombiniertes Verfahren mit der Dorferneuerung, siehe Seite 15) werden
die entstehenden Nachteile beim Ausbau der Bundesautobahn A 7 für die Landwirte gemildert und der
Unternehmensträger mit den Möglichkeiten der Bodenordnung unterstützt. Im südlichen Bereich des Pro-
jektgebietes wurden in 2013 und 2014 Wegbaumaßnahmen ausgeführt. Parallel dazu erfolgte die Abmar-
kung und Vermessung der Grundstücke und der neu gebauten Wege. Der Vorstand der Teilnehmergemein-
schaft hat mit der fachlichen Unterstützung durch das Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben in 2018
das Konzept für die Neuverteilung der Grundstücke erstellt. Darauf aufbauend sind die neuen Flurstücks-
grenzen in die Örtlichkeit übertragen worden. Seit Januar 2019 sind die Beteiligten im Besitz der neuen
Grundstücke. Weitere landwirtschaftliche Wegebaumaßnahmen im Bereich der Ortsteile Urbenthal, Ben-
zen und Brandegg folgten. In 2021 sind im Bereich der Ortsteile Buchen und Schraden Wegebaumaßnah-
men geplant. Projekte der Bahn-AG, wie die Beseitigung und Neuorganisation von Bahnübergängen im
Bereich Hopferau, sollen bodenordnerisch von der Teilnehmergemeinschaft unterstützt werden.

20
Flurneuordnung Rehbichel, Gemeinde Pfronten

Im Mittelpunkt der Flurneuordnung stehen die Verbesserung der Produktions- und Arbeitsbedingungen für
die Land- und Forstwirtschaft, der Ausbau von Gemeindeverbindungsstraßen, Maßnahmen zur Erhaltung
der Niedermoorbereiche sowie die Steigerung der Attraktivität des Gebietes für Naherholung und Touris-
mus. Von 2016 bis 2020 standen die detaillierten Planungen für die o.g. Projekte sowie die Erstellung einer
umfassenden Landschaftsplanung im Vordergrund. Auf dieser Basis soll 2021 der Plan über die gemein-
schaftlichen und öffentlichen Anlagen aufgestellt und die rechtliche Grundlage für die Ausführung der
darin enthaltenen Maßnahmen geschaffen werden.

Flurneuordnung Ruderatshofen

Das Unternehmensverfahren Ruderatshofen wurde wegen der Umgehung der Ortsdurchfahrten Apfeltrang
und Ruderatshofen eingeleitet. Die durch den Straßenbau zu erwartenden Nachteile für die Bewirtschaf-
tung der landwirtschaftlichen Flächen sollen verringert werden. Die Ermittlung der Bodenwerte wird 2021
abgeschlossen. Die Baumaßnahme beginnt ebenfalls 2021.

Flurneuordnung Stötten am Auerberg

Die Wegebau- und Biotopmaßnahmen sind mittlerweile größtenteils ausgeführt. Ebenso sind die als
Grundlage zur Bodenordnung erforderlichen Vermessungs- und Abmarkungsarbeiten sowie die Feldarbei-
ten zur Wertermittlung der Tauschflächen 2014 abgeschlossen. Für das Jahr 2021 ist ein Abschluss der
Gespräche zur Neuverteilung der Grundstücke vorgesehen. Die Planungen für das abschließende Wege-
bauprogramm sind erstellt. Noch vier Straßen- bzw. Wegebaumaßnahmen stehen an: Nordöstlich von
Remnatsried, westlich von Dattenried sowie zwei Projekte bei Riedhof. Ebenso ist die Umsetzung von
Landschaftspflegemaßnahmen westlich von Ranken sowie westlich von Remnatsried geplant.

Flurneuordnung Zell, Gemeinde Eisenberg

In der Flurneuordnung Zell (kombiniertes Verfahren mit der Dorferneuerung Zell, siehe Seite18) haben sich
die Grundstückseigentümer von Zell zusammen mit der Gemeinde Eisenberg intensive Gedanken zur
Umgestaltung der Flurlage von Zell am Fuße der Burgruinen Eisenberg und Hohenfreyberg gemacht. Im
Mittelpunkt stehen dabei die Verbesserung der Produktions- und Arbeitsbedingungen für die Land- und
Forstwirtschaft, Maßnahmen zur Erhaltung der Niedermoorbereiche sowie die Steigerung der Attraktivität
des Gebietes für Naherholung und Tourismus. In 2016 begannen die Planungen zur Erstellung der gemein-
schaftlichen und öffentlichen Maßnahmen. Der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft beschäftigt sich
derzeit mit den Planungen zum Wegebau in der Flurneuordnung. Die Erstellung einer vertiefenden Land-
schaftsplanung ist abgeschlossen.

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04/2021

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