Ländliche Entwicklung in Bayern - Landkreisinformation Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben - Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben
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Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben Ländliche Entwicklung in Bayern Landkreisinformation Ostallgäu 2021 Aichach-Friedberg Augsburg Dillingen Donau-Ries Günzburg Lindau Neu-Ulm Oberallgäu Unterallgäu www.landentwicklung.bayern.de
Landkreisinformation 2021 Ländliche Entwicklung im Landkreis Ostallgäu Heimat gemeinsam gestalten Gleichwertige Lebensverhältnisse in ländlichen Gemeinden und Regionen schaffen – das ist unser Auftrag und unser Ziel. Dafür arbeiten wir eng mit den Gemeinden, mit Bürgerinnen und Bürgern zusammen. Wir fördern vitale Dörfer und attraktive Lebensräume, schützen unsere Lebensgrundlagen und unsere Natur, gestalten Landschaften, unterstützen eine nachhaltige Landnutzung und entwickeln Wertschöpfungspotenziale. Lesen Sie in dieser Infor- mation, was dazu im vergangenen Jahr in Ihrem Landkreis geleistet wurde und welche Projekte in diesem Jahr vorgesehen sind. Unsere Projekte schaffen Zukunft In Schwaben gestalten wir derzeit in 300 Projekten attraktive Lebensbedin- gungen. In diesen Projekten wurden im Jahr 2020 Investitionen in Höhe von 48,6 Mio. Euro ausgeführt, die unser Amt mit 19,5 Mio. Euro gefördert hat. Laut Ifo-Institut können die eingesetzten Fördermittel insgesamt sogar das 7-fache an Investitionen auslösen. Im Landkreis Ostallgäu erarbeiten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 40 Projekten maßgeschneiderte Lösungen zu aktuellen Herausforderungen und für eine zukunftsgerechte Entwicklung. Dafür erfolgten Investitionen von rund 8 Mio. Euro, die mit 1,5 Mio. Euro gefördert wurden. In 25 Projekten mit regionalem Ansatz, der Dorferneuerung und Flurneuordnung wurden 2020 wesentliche Fortschritte erzielt, über die wir nachfolgend berichten.
Mit den Bürgerinnen und Bürgern Heimat gestalten Mitdenken, mitplanen, mitgestalten – unter diesem Motto bringen sich Men- schen vor Ort in allen Projekten engagiert für einen lebenswerten Landkreis ein. Herzlichen Dank dafür! Wir setzen auch weiterhin auf diese von einer aktiven Bürgermitwirkung getragene Stärkung der Eigenkräfte der ländlichen Räume. Denn nur so sind die großen Erfolge unserer Arbeit für den ländlichen Raum möglich. Und nur so identifizieren sich die Bürgerinnen und Bürger auch mit den Ergebnissen! Dank an Partner Unsere Erfolge haben viele Partner. In erster Linie sind dies die Gemeinden. Die vielschichtigen Aufgabenstellungen erfordern aber auch die Unterstützung durch Fachbehörden, Verbände, Architekten und Ingenieure sowie Mandats- träger. Ihnen allen danke ich sehr herzlich für die vertrauensvolle Zusammen- arbeit bei der Zukunftsgestaltung von Regionen, Dörfern und Landschaften im Landkreis Ostallgäu. Christian Kreye Leiter des Amtes
Landkreisinformation 2021 Ländliche Entwicklung im Landkreis Ostallgäu Inhalt Landkreisinformation Ländliche Entwicklung stärkt den Landkreis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Interkommunale Potenziale entwickeln und nutzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Dörfer zukunftsfähig entwickeln und gestalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Landschaft gestalten und Ressourcen schützen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 4
Ländliche Entwicklung stärkt den Landkreis Mit der Ländlichen Entwicklung unterstützen wir Gemeinden und Menschen dabei, gute Lebens-, Wohn- und Arbeitsverhältnisse im Landkreis zu schaffen. Dörfer, Landschaften, Natur und die Region zu stärken, ist unser Anliegen. Wir erarbeiten und realisieren zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Gemeinden in Kooperation mit anderen Behörden passende Lösungen zu aktuellen Themen wie Stärkung der Ortskerne, Flächensparen, Klimaschutz und Klimawandel, Nahversorgung oder Biodiversität. Interkommunale Potenziale nutzen Landschaft gestalten und Ressourcen schützen Gemeinsame Potenziale für attraktive Regionen Wenn Wiesen, Äcker und Wälder nachhaltig bewirt- entwickeln – dafür engagieren sich die Gemeinden schaftet werden, sichert und gestaltet dies die Kul- mit großem Erfolg. Mit jeweils 1 Ländlichen Kern- turlandschaften mit ihren wertvollen Lebensräu- wegenetz verbessern 11 Gemeinden aus Schwaben men. Dafür stehen die zahlreichen Projekte der aus 2 Integrierten Ländlichen Entwicklungen die Flurneuordnung. So sollen zum Beispiel mit den Agrarstruktur. Ländliche Kernwegenetze mit orts- Flurneuordnungen Enzenstetten und Hopferau die und gemeindeübergreifenden sowie weitmaschi- entstehenden Nachteile beim Ausbau der Bundes- gen, bedarfsgerechten Verbindungen bieten der autobahn A7 für die Landwirte gemildert und der modernen Landwirtschaft und den Gemeinden leis- Unternehmensträger durch die Bodenordnung tungsfähige Voraussetzungen. Zudem dienen sie unterstützt werden. der Erholung und sparen Kosten. Landkreis Ostallgäu Gemeinden und Dörfer nachhaltig entwickeln Projekte Anzahl Ein Kernanliegen jeder Dorferneuerung ist, durch Innenentwicklung den Folgen des demografischen Integrierte Ländliche Entwicklung 2 Wandels und dem Flächenverbrauch zu begegnen. Gemeindeentwicklung 1 Beispielgebend dafür steht die vier Ortsteile umfas- sende Dorferneuerung in Lamerdingen. Dort konn- Öko-Modellregion 2 ten u.a. Bürgerhäuser in ehemals untergenutzter Ländliches Kernwegenetz 2 Bausubstanz geschaffen, die Ortszentren gezielt aufgewertet und Kulturdenkmale saniert werden. Dorferneuerung 18 Dieses Beispiel zeigt die Möglichkeiten der Dorf- erneuerung: Identität und Gemeinschaftsleben Flurneuordnung 7 schaffen, Infrastruktur und Grundversorgung bie- Freiwilliger Landtausch 8 ten sowie bayerisch-schwäbische Baukultur erhal- ten. Sie steht für ausgezeichnetes Bürgerengage- Summe 40 ment. 5
Kaufbeuren Interkommunale Potenziale entwickeln und nutzen In 2 Projekten kooperieren im Landkreis 11 Kommunen, um ihre Entwicklungsaktivitäten gemeinsam abzustimmen. Nachfolgend informieren wir über bedeutende Schritte in 2 Integrierten Ländlichen Entwicklungen, 1 Gemeinde entwicklung, 2 Öko-Modellregionen und 2 Ländlichen Kern wegenetz-Projekten. 6
Alle Projekte 2020 im Überblick Integrierte Ländliche Entwicklung Projekte km2 Einwohner Städte, Märkte und Gemeinden Auerbergland 111 8 000 Lechbruck am See, Roßhaupten, Rieden a. Forggensee, Stötten a. Auerberg (alle Landkreis Ostallgäu) Zwischen Lech und 155 14 200 Lamerdingen (Landkreis Ostallgäu), Amberg (Land- Wertach kreis Unterallgäu), Hiltenfingen und Langerringen (beide Landkreis Augsburg) sowie Hurlach, Igling und Obermeitingen (alle Landkreis Landsberg am Lech) Summe 266 22 200 11 Kommunen Gemeindeentwicklung Projekte km2 Einwohner Orte Aitrang 31 2 000 Aitrang, Binnings, Böck, Görwangs, Hörrmann, Huttenwang, Jackel, Krähberg, Moser, Münzenried, Neuenried, Sankt Alban, Sommer, Steigeleböck, Umwangs, Wolfholz, Lohbauer, Unger, Wenglingen Öko-Modellregion Projekte km2 Einwohner Städte, Märkte und Gemeinden Günztal 397 40 000 Babenhausen, Böhen, Egg an der Günz, Hawangen, Holzgünz, Kettershausen, Markt Rettenbach, Ottobeuren, Sontheim, Unterhausen und Wester- heim (alle Landkreis Unterallgäu), Günzach, Ober- günzburg, Ronsberg und Untrasried (alle Landkreis Ostallgäu) Ostallgäu 1 395 128 000 Alle Kommunen im Landkreis Ostallgäu Ländliches Kernwegenetz Projekte km Städte, Märkte und Gemeinden Auerbergland Gesamtlänge 126 km Altenstadt, Bernbeuren, Burggen, Hohenfurch, Ingenried, Kinsau, Lechbruck am See, Prem am Lech, Rieden am Forggensee, Roßhaupten, Schwabbruck, Steingaden Lech-Wertach Gesamtlänge 35 km Lamerdingen (Landkreis Ostallgäu), davon sollen zunächst Amberg (Landkreis Unterallgäu), Hiltenfingen und 8 km ausgebaut werden. Langerringen (beide Landkreis Augsburg) sowie Hurlach, Igling und Obermeitingen (alle Landkreis Landsberg am Lech) Über Projekte, deren Namen blau geschrieben sind, wird nachfolgend berichtet. 7
Berichte über Projekte Integrierte Ländliche Entwicklung „Auerbergland“ Die Gemeinden Lechbruck am See, Roßhaupten, Rieden am Forggensee und Stötten am Auerberg bilden den schwäbischen Teil der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Auerbergland. Das gemeinsam in 2016 erarbeitete „Konzept zur Interkommunalen Ländlichen Entwicklung im Auerbergland“ erfüllt die Voraussetzungen eines Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts (ILEK). Auf Grundlage des flächen- deckend für das ILE-Gebiet vorhandenen Vitalitätschecks 2.0 werden aktuell unter anderem die Innenent- wicklungspotentiale beleuchtet und Möglichkeiten zur Schaffung neuer Wohnformen untersucht. Das Wegenetzkonzept wurde als „Kernwegekonzept“ anerkannt. Integrierte Ländliche Entwicklung „Zwischen Lech und Wertach“ Die Gemeinde Lamerdingen bildet mit den Gemeinden Amberg (Landkreis Unterallgäu), Hiltenfingen, Lan- gerringen (Landkreis Augsburg), Hurlach, Igling und Obermeitingen (Landkreis Landsberg am Lech, Ober- bayern) die Arbeitsgemeinschaft Integrierte Ländliche Entwicklung „Zwischen Lech und Wertach“. Diese Arbeitsgemeinschaft vernetzt die sich in jeweiligen regionalen Randlagen befindlichen Gemeinden. Seit dem Jahr 2019 zeigt die ILE im Internet Präsenz (www.ile-lech-wertach.de). Aktuell planen die Kommunen auf Basis des erarbeiteten Kernwegenetzkonzeptes die ersten Wege im Detail. Seit dem Jahr 2017 wird die ILE durch eine Umsetzungsbegleitung unterstützt, die vor allem für die Realisierung der interkommunalen Projekte die Managementfunktion übernimmt. Der Vertrag wurde im Jahr 2020 um weitere 4 Jahre ver- längert. Mit großem Interesse haben die ILE-Gemeinden und auch ihre Vereine das erstmals in 2020 ange- botene Regionalbudget genutzt, um kleinere Projekte mit geringem Aufwand umzusetzen und diese dann gefördert zu bekommen. Schwerpunktmäßig wurden Sitzplätze geschaffen und Spiel- und Sportgeräte bereitgestellt. Gemeindeentwicklung Aitrang Die Gemeinde Aitrang erarbeitet derzeit einen „Fahrplan“ für die mittel- und langfristige Gemeindeent- wicklung. Das entsprechende Konzept wurde Ende 2019 an ein Planungsbüro vergeben. Auf der Grundlage fachlicher Untersuchungen und intensiver Bürgerarbeit werden Zielsetzungen und künftige Projekte fest- gelegt. Trotz erheblicher Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie konnten mehrere Arbeitskreis- treffen durchgeführt und erste wichtige Erkenntnisse erarbeitet werden. Im Ortsteil Wenglingen deutet sich ein Arbeits- und Aufgabenschwerpunkt an. 8
Ökomodellregion Günztal Die Öko-Modellregion „Günztal“ zeichnet sich durch den landkreisübergreifenden Zusammenschluss (Landkreise Unterallgäu und Ostallgäu) vieler einzelner Gemeinden des Günztals aus. Die Bürgermeister dieser Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften sind in der Lenkungsgruppe vertreten. Dem Land- schaftspflegeverband kommt durch Projektideen, wie das „Günztal-Weiderind“ eine wichtige Rolle in die- ser Öko-Modellregion zu. Landwirtschaftliche Betriebe sollen durch eine Verbesserung der Vermarktungs- bedingungen bei diversen Produktgruppen zu einer Bioumstellung bewegt werden, um das Ziel 30 % Öko- landbau zu erreichen. Gleichzeitig wird die Wertschöpfung von regionalen landwirtschaftlichen Produkten gestärkt. Ökomodellregion Ostallgäu Die Ökomodellregion Ostallgäu gibt es seit Ende 2019. Der Anteil an Biobetrieben im Ostallgäu ist mit etwa 19 % bereits überdurchschnittlich. Trotzdem kommt es darauf an, die Produktvielfalt zu steigern und auch regionale Vermarktungsstrukturen im Biobereich, wie zum Beispiel beim „Ostallgäuer Bio-Landbier“, beim „Bioburger“ oder beim „Hörmannshofener Kalb“ zu schaffen. Da ein regionales Bioangebot auf eine ausreichende Nachfrage treffen muss, ist ein weiteres wichtiges Ziel der Ökomodellregion die Bewusst- seinsbildung für „Regional“ und „Bio“ bei der Bevölkerung. Auch das Thema Biodiversität steht explizit auf der Agenda. Ländliches Kernwegenetz Auerbergland Die Integrierte Ländliche Entwicklung Auerbergland e.V. erarbeitete eine gemeindeübergreifende Bestands- aufnahme und Analyse des landwirtschaftlichen Wegenetzes und berücksichtigte dabei auch die Nutzung der Wege für Freizeit, Erholung und Tourismus. Nach Überprüfung und Abstimmung wurden 154 Wege mit einer Länge von 126 Kilometern in zwölf Gemeinden der ILE Auerbergland in das Konzept aufgenommen und nach Dringlichkeit von Sanierung oder Neubau bewertet. Ein erheblicher Teil der zu verbessernden Wege dient außerdem der Qualitätssicherung und dem Lückenschluss im Rad- und Wanderwegenetz. Neue Wege werden nicht entwickelt, die Nutzung bereits vorhandener Trassen bevorzugt. Ländliches Kernwegenetz Lech-Wertach Die sieben Gemeinden Langerringen und Hiltenfingen (Landkreis Augsburg), Obermeitingen, Hurlach und Igling (Landkreis Landsberg am Lech), Lamerdingen (Landkreis Ostallgäu) und Amberg (Landkreis Unter- allgäu) haben in ihrem Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept festgehalten, dass die Landwirtschaft im Allianzgebiet eine tragende Säule spielt. Ein leistungsfähiges Wegenetz ist hierbei von großer Wichtig- keit. Zudem soll auch eine Multifunktionalität der Wege im Rahmen eines Rad- und Wanderwegenetzes berücksichtigt werden. Das Kernwegenetzkonzept „Zwischen Lech und Wertach“ wurde 2019 konzeptio- nell abgeschlossen. Es umfasst ein ländliches Wegenetz von rund 35 km Länge. In den nächsten fünf Jahren sind hiervon aktuell 8 km für eine Erneuerung vorgesehen. 9
Heimatunternehmen Die Initiative der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung unterstützt kreative und unterneh- merische Menschen. Menschen, die lieben, was sie tun, die ihre Ideen vorantreiben und ihr Umfeld wirk- sam gestalten. – Mit dem Projekt „Allgäuer HEIMATwerk“ bewahrt, verankert und gibt Initiator Richard Hartmann Wis- sen um Kultur, Tradition und Brauchtum aus dem Allgäu, insbesondere dem Füssener Raum, weiter. – Julia und Stephan Babel möchten in Prem auf einer erworbenen Hofstelle unter dem Namen „Babel´s Mächlerhof“ eine Landwirtschaft, die edelalt-Altholzmanufaktur und alle Geschäftszweige, die unter die Überschrift „Genuss“ fallen, vereinen. Allgäuer Moorallianz Als Partner der Allgäuer Moorallianz unterstützt das Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben die geplan- ten Maßnahmen zum Schutz der Hoch- und Niedermoore im Landkreis Ostallgäu speziell durch die Mög- lichkeiten der Bodenordnung. In den laufenden Flurneuordnungsverfahren Enzenstetten, Hopferau und Rehbichel können zusätzlich zum Schutz der Moore Flächen bereitgestellt werden. So können voraussicht- lich 5,4 Hektar Fläche beim „Brunnenmoos“ und 1,4 Hektar am „Schwaltenweiher“ im Verfahren Enzen stetten zur Sicherung und Stärkung des Moores beitragen. Neue Projekte Das im Jahr 2020 erstmals geförderte Regionalbudget ist schon im ersten Jahr zu einem Erfolgsmodell geworden. Auch 2021 können die Integrierten Ländlichen Entwicklungen mit diesem Programm wieder innovative Kleinprojekte in ihrer Region verwirklichen. Die Marktgemeinde Waal hat die Erstellung eines Gemeindeentwicklungskonzepts für ihr Gemeindegebiet beschlossen. Es sollen verschiedene zukünftige Handlungsfelder untersucht und festgelegt werden. Die Gemeinde Eggenthal beabsichtigt ein tragfähiges Zukunftskonzept für die gesamte Gemeinde unter Bürgerbeteiligung mit prioritären Entwicklungsprojekten zu erstellen (Gemeindeentwicklungskonzept). 10
Kaufbeuren Dörfer zukunftsfähig entwickeln und gestalten Mit der Dorferneuerung stärken und verbessern wir die Standortqualitäten und die Lebensverhältnisse in den Dörfern. Unter intensiver Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger sowie in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den Gemeinden gestalten wir in 32 Dörfern von 18 Gemeinden des Landkreises durch 18 Dorferneuerungen Zukunft. Nachfolgend berichten wir über wichtige Schritte in 16 Projekten. 11
Alle Projekte 2020 im Überblick Dorferneuerung Stand des beteiligte Projekte Ortschaften Projektes Einwohner Bidingen Bauphase 1 000 2 Günzach Bauphase 1 050 5 Gutenberg Bauphase 320 1 Hopferau Fertigstellung 800 2 Hopferbach Planung 1 580 1 Kappel Bauphase 300 1 Kraftisried Planung 700 1 Lamerdingen Bauphase 1 900 4 Lechbruck am See Bauphase 120 1 Osterzell Bauphase 400 1 Rieden am Forggensee Bauphase 940 4 Roßhaupten Bauphase 1 100 1 Stötten am Auerberg Fertigstellung 800 3 Waal Bauphase 1 550 1 Wald Bauphase 1 140 1 Weicht Fertigstellung 400 1 Weißensee Fertigstellung 20 1 Zell (Eisenberg) Bauphase 320 1 Summe 18 14 440 32 Über die 16 Projekte, deren Namen blau geschrieben sind, wird nachfolgend berichtet. 12
Berichte über Projekte Bidingen In Bidingen wurde 2017 die Ortsdurchfahrt im Zuge der Kreisstraße ausgebaut. Die Neugestaltung der anliegenden Gehwege und Nebenflächen erfolgte ein Jahr später mit Mitteln der Dorferneuerung. Im Rahmen des Innenentwicklungskonzeptes wurden Strategien zum Flächensparen sowie die demographi- sche Entwicklung intensiv behandelt. 2020 wurde die Dorferneuerung um den Bau von Gemeinschafts- räumen im Neubau einer Kindertagesstätte erweitert. Die begonnene Baumaßnahme wird 2021 fortge- führt und 2022 abgeschlossen. Günzach Schwerpunkte der Dorferneuerung waren bisher die Gestaltung der Günzquelle und der Ausbau der Orts- straßen in den Ortsteilen Selthüren und Immenthal. Arbeiten zur Abmarkung und Vermessung mit bedarfs- gerechter Bodenordnung wurden in den Ortsteilen Immenthal und Selthüren durchgeführt. Die Planungen für die Neugestaltung der Erhardstraße mit Kirchplatz und Treppenanlage in Günzach sowie der Ortsstraße in Albrechts werden in 2021 abgeschlossen. Gutenberg, Gemeinde Oberostendorf In Gutenberg hat die Gemeinde Oberostendorf das ehemalige Mesner- und Lehrerwohnhaus zu einem Dorfgemeinschaftshaus umgebaut. Herzstück des Dorfgemeinschaftshauses ist der Gruppenraum für ver- schiedene Veranstaltungen. Er bietet mit einer Größe von zirka 70 m2 ausreichend Platz für kleinere Fami- lienfeiern, Versammlungen, Kurse, Konzertveranstaltungen und Ausstellungen. Die Nutzung des über viele Jahre leer stehenden Gebäudes zu einem Dorfgemeinschaftshaus leistet einen wichtigen Beitrag zur Innenentwicklung des Dorfes und wurde über die Initiative „Innen statt Außen“ gefördert. Hopferau Die Schlossstraße mit Gehsteig, der Gehsteigausbau entlang der Hauptstraße mit Platzflächengestaltun- gen vor dem Rathaus, der Raiffeisenbank und der Bäckerei Brunner sind fertiggestellt. Weitere Projekte zur Verbesserung der Infrastruktur, des Ortsbildes sowie der Freizeit und Erholung sind im Ortsteil Heimen geplant. Die Erstellung der Objektplanungen hierfür ist im Gange. Mit der Umsetzung der ersten Maßnah- men im Ortsteil Heimen soll im Herbst 2021 begonnen werden. 13
Hopferbach, Gemeinde Untrasried In Hopferbach entsteht ein multifunktionales Gebäude für öffentliche Veranstaltungen und bürgernahe Aktivitäten mit Versammlungs- und Gruppenräumen in Kombination mit einem neuen Feuerwehrgeräte- haus. Das Projekt stärkt die Innenentwicklung. Die Kombination der Nutzungen spart Ressourcen. Im Früh- jahr 2021 soll Baubeginn sein. Kappel, Gemeinde Pfronten Alle Projekte zielen auf eine Steigerung der Lebens- und Aufenthaltsqualität in Kappel ab. Umfassende öffentliche Maßnahmen im südöstlichen Bereich der Ortsdurchfahrt bis zum Gasthof Engel und beim Kir- chenumfeld sind erfolgt. Ebenso sind die Platzgestaltung beim Gasthof Engel mit Infopavillon als auch der Ausbau der Ortsdurchfahrt in Richtung Norden bis zum „Steinebach“ umgesetzt. Mit der Neugestaltung des Sängerweges, der Bürgermeister Franz-Keller-Straße und dem Platz am Feuerwehrhaus sind weitere Maßnahmen des zweiten Bauabschnittes fertiggestellt worden. In 2021 ist die Erstellung weiterer Objekt- planungen, wie z.B. für die Freifläche „am Bichele“ vorgesehen. Kraftisried Die Gemeinde Kraftisried erwarb den leerstehenden Gasthof „Güner Baum“ und errichtet dort ein Dorf- gemeinschaftshaus. Das Gemeinschaftshaus wird Anlaufstelle für die zahlreichen ortsansässigen Vereine und Gruppierungen und soll das soziale Miteinander im Dorf stärken. Im Erdgeschoss des Gebäudes wird die Gemeindekanzlei integriert. Nach erfolgtem Abbruch der alten Gaststätte beginnen im Jahr 2021 die Bauarbeiten. Das Projekt wird im Rahmen der Initiative „Innen statt Außen“ gefördert. Lamerdingen Seit 2007 wurden in der Dorferneuerung zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Darunter die Sanierung des historischen „Stammelhofes“ in Lamerdingen und der alten Lehrerwohnung in Großkitzighofen (mit jewei- liger Umnutzung zu Dorfgemeinschaftshäusern) sowie der Ausbau von Ortsstraßen mit Platzgestaltungs- maßnahmen und umfangreiche Pflanzungen in den beteiligten Ortsteilen. Als letzte Dorferneuerungsmaß- nahme wurde 2019 die Neugestaltung des Kirchplatzes in Kleinkitzighofen abgeschlossen. Die Vermessung und Bodenordung ist in 2020 erfolgt. In 2021 werden die Ergebnisse der Dorferneuerung in Form des Flurbereinigungsplans bekanntgegeben. 14
Lechbruck am See In der Dorferneuerung Lechbruck wurde eine funktionale Ortsmitte mit dörflichem Charakter geschaffen. Damit werden die Angebote für Einheimische und Erholungssuchende verbessert. Das alte „Dodl-Haus“ wurde saniert und zum Flößermuseum umfunktioniert. In 2009/2010 wurde der Kirchweg ausgebaut und der Kirchplatz an der Pfarrkirche „Maria Heimsuchung“ neu gestaltet. Die Verbesserung des Rathausum- feldes war die letzte Baumaßnahme der Dorferneuerung. Diese Gestaltungsmaßnahme ist bautechnisch abgeschlossen. Der Abschluss der Dorferneuerung ist für 2021 vorgesehen. Osterzell Die Gemeinde beabsichtigt den Abriss eines alten Anwesens im Zentrum von Osterzell und die Errichtung eines Ersatzbaus als Dorfgemeinschaftshaus mit Nutzung für die Gemeindeverwaltung. Zusätzlich soll am südlichen Ortsrand die Errichtung eines Vereinsstadels gefördert werden. Baubeginn des Gemeinschafts- hauses war im Januar 2020. Das Projekt wird über die Förderinitiative „Innen statt Außen“ bezuschusst. Rieden am Forggensee Seit 2007 wurden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Unter anderem ein Kinderspielplatz sowie die Gestaltung des Kirchenumfeldes und der Straßenrandbereiche in Rieden, ein neuer Dorfplatz in Osterrei- nen sowie die Gestaltung des Treppenaufgangsbereichs und die Anlage eines Parkplatzes in St. Urban. In den Außenbereichen wurden verschiedene Fußwege optimiert. Beim Faulenseebad wurde der Nicht- schwimmerbereich und die Liegefläche gestaltet sowie ein Wasserspielplatz angelegt. Im Verfahrensgebiet erfolgten umfangreiche Baum- und Busch pflan zungen. 2021 stehen noch Absturzsicherungen am Schleichbach und die Gestaltung des Platzes vor der Raiffeisenbank an. Roßhaupten In der Dorferneuerung wurden zahlreiche Maßnahmen der Straßenraum- und Platzgestaltung durchge- führt sowie Einrichtungen an öffentlichen Gebäuden (Pfannerhaus, Pfarrhof, Alte Schule) für die Dorf gemeinschaft geschaffen. Die Dorferneuerung Roßhaupten erhielt für die vorbildliche innerörtliche Ent- wicklung den Staatspreis 2005/2006 in der Kategorie „Gemeinschaftliche und öffentliche Leistungen“. Aktuell erarbeitet die Gemeinde ein Innenentwicklungskonzept und beabsichtigt die Erstellung eines „Hauses der Begegnung“. Die Baufeldräumung ist erfolgt. Das Projekt wird über die Förderinitiative „Innen statt Außen“ bezuschusst 15
Stötten am Auerberg Die Dorferneuerung Stötten am Auerberg stärkte die dörfliche Gemeinschaft sowie die Landwirtschaft. Viele Maßnahmen aus dem Dorferneuerungsplan wurden umgesetzt. So wurde die historische Gastwirt- schaft „z‘ Post“ saniert und zum zentralen Mehrzweckgebäude umgenutzt. Zuletzt wurde die Verkehrs- führung der südlichen Ortseinfahrt von Remnatsried entflochten und sicherer gestaltet. Der Bau von zwei Freizeitanlagen als generationsübergreifende Begegnungsstätten für Sport und Spiel wurde 2020 fertiggestellt. Waal In Waal wird das Umfeld der „Alten Schule“ funktional und gestalterisch aufgewertet. Die Baumaßnahmen konnten 2020 weiter fortgeführt werden. Die Fertigstellung ist für 2021 vorgesehen. Der Markt Waal beabsichtigt, zur Bedarfsermittlung und Koordinierung zukünftiger Projekte der Dorferneuerung, ein Gemeindeentwicklungskonzept zu erarbeiten. Wald Die Nahversorgung in der Gemeinde Wald soll weiterhin gesichert bleiben. Nach Schließung des letzten örtlichen Nahversorgers gründete sich die „Dorfladen Wald Unternehmergesellschaft“. Diese führte den Geschäftsbetrieb in dem Lebensmittelladen fort. Parallel dazu erwarb die Gemeinde das Grundstück mit Gebäude und baut es zu einem attraktiven Dorfladen um. Die sanierten Räumlichkeiten werden an die „Dorfladen Wald Unternehmergesellschaft“ verpachtet. Das Projekt wird im Rahmen der Förderinitiative „Innen statt Außen“ bezuschusst. Umbaubeginn ist noch im Laufe des Jahres 2021. Weiterhin ist in Wald der Bau eines Dorfgemeinschaftshauses vorgesehen. Zell, Gemeinde Eisenberg In der Dorferneuerung Zell (kombiniertes Verfahren mit der Flurneuordnung Zell, siehe Seite 23) haben die Bürgerinnen und Bürger Leitlinien zur Infrastrukturverbesserung der Ortslage von Zell erarbeitet. Der Aus- bau der „Dorfstraße“ in Zell wurde 2020 beendet. Gegenüber des ehemaligen Raiffeisengebäudes wurde der Bau eines neuen Dorfgemeinschaftshauses über europäische Fördermittel (ELER) bezuschusst. Die Gestaltung des Vorplatzes wird ab 2021 geplant. 16
Sonstiges Innenentwicklungskonzepte Innenentwicklung Pforzen Die Gemeinde Pforzen hat sich per Gemeinderatsbeschluss zur Innenentwicklung verpflichtet. Um die zukünftigen Funktionen im Ortszentrum gezielt planen und nachhaltig umsetzen zu können, hat die Gemeinde Ende 2019 ein Innenentwicklungskonzept beauftragt. Die Erstellung der Konzeption hat sich aufgrund der Corona-Pandemie zeitlich verzögert und wird in der wird in der nächsten Zeit zusammen mit der Bürgerschaft erarbeitet. Innenentwicklung Irsee Der Markt Irsee hat sich per Marktratsbeschluss zur Innenentwicklung verpflichtet. Um diese gezielt und nachhaltig umsetzen zu können, hat die Gemeinde Ende 2019 mit Förderung durch die Initiative „Innen statt Außen“ ein Innenentwicklungskonzept beauftragt und zusammen mit der Bürgerschaft bis Ende 2020 erarbeitet. Das erste Leuchtturmrojekt „Neubau Betreutes Wohnen mit Bürgercafé“ soll über eine einfache Dorferneuerung realisiert werden. Innenentwicklung Oberostendorf In Oberostendorf wurde der Auftrag für ein Innenentwicklungskonzept im Jahr 2020 erteilt. Das Konzept soll 2021 fertiggestellt sein. Neue Projekte Die Gemeinde Biessenhofen beabsichtigt, die Attraktivität des Wertachweges zu steigern. Es entstehen Bereiche zur sportlichen Betätigung, zum Aufenthalt in der Natur und für kulturelle Aktionen. Im Focus des Projektes stehen Kinder und Jugendliche. Die Einleitung einer Dorferneuerung ist für 2021 geplant. Für nachfolgende weitere Projekte liegen Anträge auf Förderung nach dem Bayerischen Dorferneuerungs- programm vor: – Unterthingau: Bau eines Dorfgemeinschaftshaus – Aitrang: Ortsraumgestaltung im Rahmen der Ortsdurchfahrt Wenglingen – Eggenthal: Bau eines Dorfladens – Westendorf: Innerörtliche Platzgestaltungsmaßnahmen – Dösingen, Gemeinden Westendorf: Neugestaltung eines innerörtlichen Bachlaufes Hierbei handelt es sich um Förderungen für Einzelprojekte aus verschiedenen Förderprogrammen der Ver- waltung für Ländliche Entwicklung, bei denen die Gemeinden Bauträger sind. 17
Kaufbeuren Landschaft gestalten und Ressourcen schützen Die Erhaltung und Gestaltung unserer vielfältigen Kulturland schaft und der Schutz von Natur, Wasser und Boden sind im Landkreis Kernanliegen der Ländlichen Entwicklung. Von insgesamt 15 berichten wir nachfolgend über 7 Projekte: 7 Flurneuordnungen und 8 Freiwillige Landtausche. 18
Alle Projekte 2020 im Überblick Flurneuordnung Stand des Fläche Projekte Teilnehmer Projektes in ha Bertoldshofen Planung 290 70 Enzenstetten Fertigstellung 1 640 550 Hopferau Fertigstellung 1 580 500 Rehbichel Planung 260 280 Ruderatshofen Planung 420 130 Stötten am Auerberg Bauphase 940 300 Zell (Eisenberg) Bauphase 310 270 Summe 7 5 440 2 100 Freiwilliger Landtausch Stand des Fläche Projekte Teilnehmer Projektes in ha Blöcktach Fertigstellung 49 12 Buchloe Fertigstellung 4 2 Huttenwang Fertigstellung 16 5 Kraftisried Planung 5 3 Rieden Planung 15 2 Ruderatshofen Fertigstellung 8 3 Thalhofen a.d. Gennach Fertigstellung 4 2 Weicht Planung 3 2 Summe 7 104 31 Über die 7 Projekte, deren Namen blau geschrieben sind, wird nachfolgend berichtet. 19
Berichte über Projekte Flurneuordnung Bertoldshofen, Stadt Marktoberdorf Das Flurneuordnungsverfahren Bertoldshofen wurde als Unternehmensverfahren angeordnet. Grundlage ist der zweite Bauabschnitt der westlichen Umgehung von Marktoberdorf und Bertoldshofen durch die Bundestraßen B 16 und B 472 mit einer Gesamtlänge von etwa 6,2 km. Durch das Unternehmensverfahren werden die Nachteile für die betroffenen Grundstückseigentümer und Bewirtschafter bzw. für die allge- meine Landeskultur vermindert sowie die benötigten Flächen (inkl. Ausgleichsflächen) bereitgestellt. Die Fertigstellung des Tunnels erfolgte im Frühjahr 2020. Die Teilnehmergemeinschaft hat die für die spätere Bodenordnung notwendige Wertermittlung 2019 durchgeführt. Flurneuordnung Enzenstetten, Gemeinde Seeg Mit dem Flurneuordnungsverfahren Enzenstetten sollen die entstehenden Nachteile beim Ausbau der Bundesautobahn A 7 für die Landwirte gemildert und der Unternehmensträger durch die Bodenordnung unterstützt werden. Das Neuverteilungskonzept ist aufgestellt und wurde 2019 genehmigt. Ein großer Teil der Wegebaumaßnahmen ist abgeschlossen. Neue Projekte der Bahn-AG und der Gemeinde Seeg bzgl. der Beseitigung und Neuorganisation von Bahnübergängen sowie Gewässersanierungen im Bereich Enzens- tetten bringen zusätzlichen Neuordnungsbedarf und sollen bodenordnerisch von der Teilnehmergemein- schaft unterstützt und begleitet werden. In 2021 ist der Bau von weiteren landwirtschaftlichen Wegen östlich von Schwarzenbach sowie beim Weiler Unterhalden vorgesehen. Weitere Maßnahmen stehen u.a. bei Hack, Dederles, Unterreuthen, Tannenmühle und Enzenstetten an. Flurneuordnung Hopferau Mit der Flurneuordnung Hopferau (kombiniertes Verfahren mit der Dorferneuerung, siehe Seite 15) werden die entstehenden Nachteile beim Ausbau der Bundesautobahn A 7 für die Landwirte gemildert und der Unternehmensträger mit den Möglichkeiten der Bodenordnung unterstützt. Im südlichen Bereich des Pro- jektgebietes wurden in 2013 und 2014 Wegbaumaßnahmen ausgeführt. Parallel dazu erfolgte die Abmar- kung und Vermessung der Grundstücke und der neu gebauten Wege. Der Vorstand der Teilnehmergemein- schaft hat mit der fachlichen Unterstützung durch das Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben in 2018 das Konzept für die Neuverteilung der Grundstücke erstellt. Darauf aufbauend sind die neuen Flurstücks- grenzen in die Örtlichkeit übertragen worden. Seit Januar 2019 sind die Beteiligten im Besitz der neuen Grundstücke. Weitere landwirtschaftliche Wegebaumaßnahmen im Bereich der Ortsteile Urbenthal, Ben- zen und Brandegg folgten. In 2021 sind im Bereich der Ortsteile Buchen und Schraden Wegebaumaßnah- men geplant. Projekte der Bahn-AG, wie die Beseitigung und Neuorganisation von Bahnübergängen im Bereich Hopferau, sollen bodenordnerisch von der Teilnehmergemeinschaft unterstützt werden. 20
Flurneuordnung Rehbichel, Gemeinde Pfronten Im Mittelpunkt der Flurneuordnung stehen die Verbesserung der Produktions- und Arbeitsbedingungen für die Land- und Forstwirtschaft, der Ausbau von Gemeindeverbindungsstraßen, Maßnahmen zur Erhaltung der Niedermoorbereiche sowie die Steigerung der Attraktivität des Gebietes für Naherholung und Touris- mus. Von 2016 bis 2020 standen die detaillierten Planungen für die o.g. Projekte sowie die Erstellung einer umfassenden Landschaftsplanung im Vordergrund. Auf dieser Basis soll 2021 der Plan über die gemein- schaftlichen und öffentlichen Anlagen aufgestellt und die rechtliche Grundlage für die Ausführung der darin enthaltenen Maßnahmen geschaffen werden. Flurneuordnung Ruderatshofen Das Unternehmensverfahren Ruderatshofen wurde wegen der Umgehung der Ortsdurchfahrten Apfeltrang und Ruderatshofen eingeleitet. Die durch den Straßenbau zu erwartenden Nachteile für die Bewirtschaf- tung der landwirtschaftlichen Flächen sollen verringert werden. Die Ermittlung der Bodenwerte wird 2021 abgeschlossen. Die Baumaßnahme beginnt ebenfalls 2021. Flurneuordnung Stötten am Auerberg Die Wegebau- und Biotopmaßnahmen sind mittlerweile größtenteils ausgeführt. Ebenso sind die als Grundlage zur Bodenordnung erforderlichen Vermessungs- und Abmarkungsarbeiten sowie die Feldarbei- ten zur Wertermittlung der Tauschflächen 2014 abgeschlossen. Für das Jahr 2021 ist ein Abschluss der Gespräche zur Neuverteilung der Grundstücke vorgesehen. Die Planungen für das abschließende Wege- bauprogramm sind erstellt. Noch vier Straßen- bzw. Wegebaumaßnahmen stehen an: Nordöstlich von Remnatsried, westlich von Dattenried sowie zwei Projekte bei Riedhof. Ebenso ist die Umsetzung von Landschaftspflegemaßnahmen westlich von Ranken sowie westlich von Remnatsried geplant. Flurneuordnung Zell, Gemeinde Eisenberg In der Flurneuordnung Zell (kombiniertes Verfahren mit der Dorferneuerung Zell, siehe Seite18) haben sich die Grundstückseigentümer von Zell zusammen mit der Gemeinde Eisenberg intensive Gedanken zur Umgestaltung der Flurlage von Zell am Fuße der Burgruinen Eisenberg und Hohenfreyberg gemacht. Im Mittelpunkt stehen dabei die Verbesserung der Produktions- und Arbeitsbedingungen für die Land- und Forstwirtschaft, Maßnahmen zur Erhaltung der Niedermoorbereiche sowie die Steigerung der Attraktivität des Gebietes für Naherholung und Tourismus. In 2016 begannen die Planungen zur Erstellung der gemein- schaftlichen und öffentlichen Maßnahmen. Der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft beschäftigt sich derzeit mit den Planungen zum Wegebau in der Flurneuordnung. Die Erstellung einer vertiefenden Land- schaftsplanung ist abgeschlossen. 21
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