Leitfaden zur Radverkehrsförderung für Landshut - Infrastruktur und Öffentlichkeitsarbeit - Stadt Landshut
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Leitfaden zur Radverkehrsförderung für Landshut Infrastruktur und Öffentlichkeitsarbeit Baureferat - Tiefbauamt Stand: 20.05.2014 Autor: Raffl, Stadler Version: 0. 27 Dokument: 14-04-03 Leitfaden Radverkehrsförderung.doc Seiten: 17
Leitfaden zur Radverkehrsförderung in Landshut Landshut radelt mit Landshut zählt mit seinen über 66000 Einwohnern zu den größten Städten Ostbay- erns. Die kreisfreie Stadt ist Sitz der Regierung von Niederbayern und Verwaltungs- sitz des Landkreises Landshut. Die Stadt ist zudem nordöstliches Zentrum der Eu- ropäischen Metropolregion München EMM. Die EMM umfasst ganz Oberbayern und Teile Niederbayerns und Schwabens und zählt mit ca. 5,4 Millionen Bürgerinnen und Bürgern fast die Hälfte aller Bayern. Die Region hat das höchste Bevölke- rungswachstum, das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Erwerbstätigen und das höchste verfügbare Einkommen je Einwohner aller europäischen Metropolregionen in Deutschland. Eine Spitzenposition erreicht Landshut auch in der Einschätzung von Zukunftschan- cen. Bei insgesamt 29 Indikatoren in den Bereichen Demografie, Arbeitsmarkt, Wettbewerb und Innovation sowie Wohlstand und soziale Lage sticht die Stadt bun- desweit mit einem hervorragenden 9. Platz in ihrer Kategorie hervor. Einen weiteren Top-Ten Platz erreicht Landshut bei der alljährlichen Kaufkraftstudie. Den Landshuter Bürgerinnen und Bürgern steht mehr Geld für Konsum, Miete und andere Lebenserhaltungskosten zur Verfügung als Bewohnern anderer Kommunen in Deutschland. Als Oberzentrum für das weitere Umland mit wachsenden Bevölkerungs- und Ar- beitszahlen muss sich Landshut jedoch auch Herausforderungen stellen, die die Entwicklung der Stadt negativ beeinflussen können. Besonders die verkehrliche Be- lastung erfordert von der Stadt ein frühzeitiges Handeln, um die Grundfunktionen aufrecht zu halten. Um aber weiterhin allen Bürgerinnen und Bürgern eine attraktive und auch nachhal- tige Mobilität zu ermöglichen, muss der Verkehr in Landshut als ein System entwi- ckelt werden, das die Stärken aller Verkehrsarten fördert. Der Leitfaden zur Radver- kehrsförderung für Landshut ist integraler Bestandteil der Mobilität in Landshut, zu welcher neben dem Auto gleichberechtigt das Fahrradfahren und die weiteren Ver- kehrsarten im Umweltverbund, wie öffentlicher Personennahverkehr oder das zu Fuß gehen, zählen. Um eine günstige und wirtschaftliche Mobilität für alle zu garantieren, bietet sich das Rad als individuelles und flexibles Fortbewegungsmittel an, das zugleich durch sei- nen geringen Platzanspruch und seine Umweltfreundlichkeit die Stadt stark entlas- tet. Viele Bürgerinnen und Bürger kennen und nutzen die Vorteile des Fahrradfahrens bereits. Um noch mehr Bewohner dafür zu begeistern, wurde der folgende Leitfaden mit Konzepten und Maßnahmen erstellt, welche, einmal umgesetzt, das Radeln in Landshut für alle noch angenehmer machen werden. Stadt Landshut, Baureferat – Tiefbauamt Seite 1
Leitfaden zur Radverkehrsförderung in Landshut Der Radverkehr und seine Vorteile Neben Unabhängigkeit und Flexibilität steht Radeln noch für sehr viel mehr. Mit dem Fahrrad lassen sich in der Stadt viele Ziele schneller erreichen. Das Fahrrad ist das günstigste Verkehrsmittel und für jeden erschwinglich. Zudem bietet das Radfahren Bewegungsfreude und Lebensqualität, und ganz nebenbei tut man sich und der Umwelt etwas Gutes! Umwelt Ein Großteil der innerstädtischen Wege ist oft nur wenige Kilometer kurz. Gerade für diese Distanzen bietet sich das Fahrrad neben dem zu Fuß gehen als die ökolo- gisch sinnvollste Art an, das Ziel zu erreichen. Interessant dabei: es verursacht kei- nen störenden Lärm und ganz ohne Auspuff werden auch keine Schadstoffe in die Luft geschleudert. Gesundheit Bereits eine Umrundung der Isarinsel am Tag, oder eine ähnliche Distanz zu und von der Arbeit oder für tägliche Erledigungen, verlängert das eigene Leben um bis zu einem Jahr. Und neben der körperlichen Fitness, die man dabei steigert, und das Immunsystem, das gestärkt wird, kurbelt das Fahrradfahren auch die geistige Ge- sundheit an. Eine gesunde Bevölkerung spart dem Gesundheitswesen zudem viel Geld. Wirtschaft Bereits jetzt werden jedes Jahr in Deutschland mehr Fahrräder verkauft als Pkws neu zugelassen. Das Umsatzvolumen der Fahrradindustrie liegt bei 5 Milliarden Eu- ro pro Jahr. Außerdem spart das Radfahren durch das geringere Unfallrisiko, dem sparsamen Flächenverbrauch oder der niedrigen Kosten für den Verkehrswegebau der Stadt viel Geld. In Kopenhagen schätzt man, dass jeder geradelte Kilometer der Gesellschaft einen Gewinn von 16 Eurocents erwirtschaftet, jeder Kilometer mit dem Auto hingegen einen Verlust von 9 Eurocents mit sich bringt. Verkehrswege Ein Auto nutzt die Straße genau so stark ab wie 9600 Fahrräder. Wenn also mehr Radfahrer gleichzeitig weniger Kraftfahrzeugverkehr auf den Straßen bedeutet, macht dies nicht nur das Autofahren angenehmer und beschleunigt den ÖPNV, sondern verlängert auch die Lebensdauer der Verkehrswege. Lebensqualität in der Stadt Neben der sauberen Luft und dem reduzierten Lärm schafft das Fahrrad Räume und Platz für mehr Aufenthalt in der Stadt. Attraktive Fußgängerzonen fördern das Miteinander und bringen Leben in die Straßen. Mehr Bewohner und Touristen in den Innenstädten sind zudem ein Vorteil für Geschäfte und Gastronomie. Seite 2 Stadt Landshut, Baureferat – Tiefbauamt
Leitfaden zur Radverkehrsförderung in Landshut Der Radverkehr in Landshut Das Verkehrsaufkommen in Deutschland wächst leicht. Die Anzahl der Wege mit dem Auto ist aber in den letzten Jahren gleich geblieben. Im Gegenzug ist ein Zu- wachs beim öffentlichen Verkehr und nicht-motorisiertem Individualverkehr festzu- stellen. Der Fahrradverkehr legt dabei am meisten zu und gewinnt weiter an Bedeu- tung. Trotzdem liegt der Anteil der Radfahrer am Verkehrsaufkommen deutschlandweit nur bei 14,7 %. In Landshut wird fleißiger geradelt als im deutschen Durchschnitt. Hier fuhren wäh- rend der Radverkehrssaison 2012 im Durchschnitt 18 % der Bürgerinnen und Bür- ger mit dem Fahrrad. Bei einer durchschnittlichen Weglänge von 2,4 km ergeben sich daraus 97.000 Fahrradkilometer pro Tag. Diese Kilometer strampeln die Landshuter entlang der 30 km mit Wegweisern be- schilderten Radwege ab oder auf den zahlreichen weiteren Radverkehrsanlagen, die zusammen ein über 100 km langes Radverkehrsnetz für Landshut bilden. Das Fahrrad kann jedoch nicht das Hauptfortbewegungsmittel für alle Mobilitätsbe- dürfnisse der Bürgerinnen und Bürger Landshuts sein. Gerade aber Kurzstrecken unter 3 km haben ein großes Potential in Zukunft mit dem Rad, anstatt dem Pkw, bewältigt zu werden. Würden ein Drittel aller Pkw-Kurzstrecken-Wege durch Rad- Wege ersetzt, so könnte der jährliche CO2 Ausstoß in Landshut um ca. 1.100 t ver- ringert werden. Bei Entfernungen um die 3 km kommt man mit dem Fahrrad oft schneller und rei- bungsloser ans Ziel, besonders wenn man die Parkplatzsuche mit einbezieht oder gar zur Hauptverkehrszeit unterwegs ist. 3 km Rad- radius Altstadt Stadt Landshut, Baureferat – Tiefbauamt Seite 3
Leitfaden zur Radverkehrsförderung in Landshut Leitlinien für die Fahrradverkehrsförderung Der Ausbau und die Verbesserung der Infrastruktur als auch das Angebot der Fahr- radkampagne richten sich an alle Radler in Landshut. Mit diesen Maßnahmen soll das Radfahren in der Stadt noch sicherer und bequemer werden. Gleichzeitig sollen diese Maßnahmen aber auch neue Fahrradfahrer ansprechen und die Vorteile des Radfahrens für Jedermann zugänglich machen. Die Stadt Landshut setzt sich deshalb bis 2020 folgende Ziele: • Ein radverkehrsfreundliches Klima schaffen. • Den Fahrradverkehr als eigenständiges Verkehrsmittel etablieren und dessen Anteil am Gesamtverkehrsaufkommen um 5 % bis 2020 auf 23 % steigern. • Die Sicherheit im Fahrradverkehr erhöhen und den Trend der steigenden Unfallzahlen in Landshut umkehren. Als Vergleichsjahr gilt dabei 2012 mit einem Fahrradanteil am Gesamtverkehr von 18% und die Unfallzahlen der Verkehrsunfallstatistik 2012 der Polizeiinspektion Landshut. Das Radverkehrsklima wird anhand des ADFC-Fahrradklima-Tests über- prüft. Dieser wurde in Landshut 2012 das erste Mal durchgeführt und gilt als Be- zugswert. Die Ziele sollen zum einen durch einen kontinuierlichen Ausbau des Radwegenet- zes und zum anderen durch Information und Beratung der Bürger über die Vorteile des Fahrradfahrens erreicht werden. Die notwendigen Maßnahmen und Aktionen zur Umsetzung der Ziele werden im Radverkehrskonzept aufgelistet und beschrieben: • Teil 1 - Konzept für eine fahrradfreundliche Infrastruktur in Landshut • Teil 2 - Fahrradkampagne zur Förderung des Fahrradverkehrs in Landshut Beide Teile des Radverkehrskonzepts bilden die Grundlage der Radverkehrsstrate- gie. Dabei behandelt das erste Dokument den Baustein Infrastruktur, der alle Vor- aussetzungen für ein sicheres Radfahren schafft, und den Baustein Service, der das Fahrradfahren komfortabler gestaltet. Die Fahrradkampagne übernimmt die Aufga- ben der Öffentlichkeitsarbeit und des Mobilitätsmanagements und verknüpft die Maßnahmen der Radverkehrsförderung mit anderen, nachhaltigen Verkehrsformen. Insgesamt beschreiben beide Teile des Radverkehrskonzepts alle erforderlichen Maßnahmen zur Radverkehrsförderung, die im Rahmen der Mitgliedschaft bei der AGFK Bayern als Aufnahmekriterien formuliert sind. Seite 4 Stadt Landshut, Baureferat – Tiefbauamt
Leitfaden zur Radverkehrsförderung in Landshut Strategie zur Radverkehrsförderung 1 Netzlücken und Schwachstellen im Radwegenetz Fahrradfreundliche Infrastruktur Beschreibung: Das städtische Radwegenetz soll den Radfahrern für alle Fahrten sichere, bequeme und möglichst direkte Wege mit kurzer Reisezeit anbieten. Es setzt sich aus baulich angelegten Radwegen, aus markierten Radwegen auf der Fahrbahn und aus den Radwegeverbindungen in Tempo-30-Zonen zusammen und wird durch die Freizeit- verbindungen in den Grünbereichen ergänzt. Netzlücken und Schwachstellen im Landshuter Radwegenetz sind bedingt durch fehlende Verbindungen oder fehlende Radverkehrsanlagen zwischen bestehenden Radwegen, Mängel der Fahrbahn und des Belages (Unebenheiten, Schlaglöcher, unbefestigter Belag), mangelhafte Mar- kierungen und Hindernisse auf dem Radweg. Ziel: Vorhandene Netzlücken und Schwachstellen sind im neuen Radverkehrskonzept für eine fahrradfreundliche Infrastruktur erfasst. Lösungsvorschläge für deren Beseiti- gung werden in Abhängigkeit der Dringlichkeit sowie der technischen und finanziel- len Machbarkeit zu konkreten Maßnahmen entwickelt und im Laufe der kommenden Jahre umgesetzt. Zeitplan: Die Maßnahmenvorschläge der ersten Priorität sollten in den kommenden zwei Jah- ren entwickelt, behandelt und nach Möglichkeit realisiert werden. Grundsätzlich sind u.a. anstehende Straßenbaumaßnahmen zu berücksichtigen, z.B. Umbau 09- Unterführung. Für manche der beschriebenen Schwachstellen und Netzlücken sind aufgrund der komplexen Gesamtsituation keine schnellen Lösungen realisierbar. In diesen Fällen sind schrittweise kleine Verbesserungen für den Radverkehr zielfüh- rend. Auch die Maßnahmenvorschläge der zweiten und dritten Priorität sind ent- sprechend ihrer Machbarkeit kurz- bis mittelfristig Jahren umzusetzen. Zuständigkeit: Planung und Umsetzung im Aufgabenbereich Tiefbauamt Kosten pro Jahr (bis 2018): • 75.000 € für die Beseitigung von Netzlücken und Schwachstellen • Ausbesserungen und Sanierung bestehender Radverkehrsanlagen sind als Teil des Straßenunterhalts zu finanzieren. Stadt Landshut, Baureferat – Tiefbauamt Seite 5
Leitfaden zur Radverkehrsförderung in Landshut Strategie zur Radverkehrsförderung 2 Bahnhofsvorplatz als multimodale Verkehrsschnittstelle Fahrradfreundliche Infrastruktur und Service Beschreibung: Das Zugfahren ist wegen der attraktiven Lage Landshuts zu München besonders für Pendler attraktiv. Zudem bietet der Hauptbahnhof in Landshut auch direkte Anbin- dungen and internationale Städte wie Prag und Salzburg an. Für die Pendler stehen über 700 Fahrradstellplätze auf mehrere Standorte verteilt in direkter Nähe zu den Gleisen zur Verfügung. Ein Großteil dieser Stellplätze ist überdacht. Auch ist der Bahnhof in wenigen Minuten aus vielen Teilen der Stadt mit dem Rad bequem er- reichbar. Ziel: Obwohl der Bahnhof durch seine Nähe und sein attraktives Angebot an Fahrradab- stellanlagen für Fahrradfahrer als attraktiver Standort zum Umstieg auf die Bahn gelten kann, ist die Anbindung an das städtische Radwegnetz am Bahnhofsvorplatz unbefriedigend. Dieser liegt zwischen den Bushaltestellen für die städtischen als auch regionalen Busse und der dicht befahrenen Bundesstraße B 15. Um den Bahnhof zu erreichen, müssen z.B. von der Stadt kommende Radfahrer kurz vor Er- reichen des Bahnhofsplatzes sieben Fahrspuren überqueren. Neben der besseren und sichereren Anbindung soll der Bahnhof aber auch als mul- timodale Verkehrsschnittstelle ausgebaut werden, die eine nachhaltige Mobilität för- dert. Derzeit beschäftigt sich auch die TU München mit einem Seminar über das Bahn- hofsareal und versucht, Lösungsansätze vorzustellen. Zeitplan: Da es sich bei der Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes um eine komplexe Maß- nahme handelt, kann derzeit noch kein Zeitplan dargestellt werden. Erste Überle- gungen wurden aber bereits gesammelt, eine Bestandsaufnahme soll vorbereitet werden. Zuständigkeit: Planung und Umsetzung in Abstimmung zwischen Stadtplanung, Tiefbauamt, Ver- kehrsbetriebe, Staatliches Bauamt, RBO, DB, etc. Kosten: noch zu klären Seite 6 Stadt Landshut, Baureferat – Tiefbauamt
Leitfaden zur Radverkehrsförderung in Landshut Strategie zur Radverkehrsförderung 3 Öffentliche Radabstellanlagen im Stadtgebiet Fahrradfreundliche Infrastruktur Beschreibung: Im Stadtgebiet gibt es eine Vielzahl von Standorten mit öffentlichen Fahrradabstell- anlagen. Darunter Standorte mit nur einem Reihenparker als auch Standorte mit über hundert Stellplätzen, z.B. am Ländtorplatz. Alleine im Bereich des Hauptbahn- hofs sind es über 700 Stellplätze auf mehrere Standorte verteilt. Insgesamt stehen 1.760 öffentliche Stellplätze zur Verfügung, wobei der Großteil noch mit dem alten Reihenparkermodell der Stadt Landshut ausgestattet ist. Ein drittel der Stellplätze ist überdacht. Sie befinden sich fast ausschließlich am Eisstadion und vor dem Haupt- bahnhof. Ziel: Nach Begutachtung mehrerer Modelle hat der Stadtrat 2012 beschlossen, neue Standorte mit dem Modell „L15“ der Fa. Langer auszustatten bzw. bestehende Standorte mit diesem sicheren und an die Bedürfnisse der Radfahrer angepassten Modell zu ersetzen. Anschließend wurden 273 Stellplätze in der Innenstadt und am Rathaus II durch das Modell „L15“ ausgetauscht. Auch in den kommenden Jahren sind alte Reihenparker an bestehenden Standorten durch sichere und fahrradfreundliche Fahrradständer zu ersetzen und zu erweitern. Für 2014 ist die Ausstattung der Standorte Ländgasse/Apothekergasse, Kirchgasse und Altstadt 216 mit insgesamt 118 Stellplätzen des Modells „L15“ vorgesehen. Damit neben den Fahrradabstellanlagen an der Südseite des Hauptbahnhofs auch ein adäquater Bike&Ride-Service an der Nordseite des Hauptbahnhofs angeboten werden kann, ist im Bereich der Parkanlage Oberndorferstraße mit kurzem Weg zu den Gleisen eine überdachte Radabstellanlage zu errichten. Zeitplan: 2014: Austausch bestehender Standorte in der Innenstadt mit „L15“ Bike&Ride Oberndorferstraße 2015+: Austausch weiterer, bestehender Standtorte Zuständigkeit: Planung und Umsetzung im Aufgabenbereich Tiefbauamt Kosten 2014: ca. 15.000 + 50.000 € Park&Ride (Förderantrag im Rahmen eines aktuellen bundesweiten Förderprogramms für nachhaltige Mobilität) Stadt Landshut, Baureferat – Tiefbauamt Seite 7
Leitfaden zur Radverkehrsförderung in Landshut Strategie zur Radverkehrsförderung 4 Stadtteil-Radrouten Fahrradfreundliche Infrastruktur Beschreibung: Die Stadtteil-Radrouten sind im Landshuter Radlplan dargestellte Fahrradrouten, welche die Altstadt oder den Bahnhof mit den Stadtteilen verbinden. Auch Stadtteile oder Nachbargemeinden sind untereinander mit den Wegen verknüpft. Die Stadtteil- Radrouten sind übergeordnete Fahrradrouten. Sie sind zum Teil beschildert und führen wenn möglich entlang verkehrsberuhigter Trassen. Dies können Tempo 30- Zonen, Grünflächen oder auch Uferwege sein. Die Stadtteil-Radrouten sind zudem Verbindungen zu anderen nachhaltigen Verkehrsangeboten und fördern somit die Multimodalität. Auch sind sie eine Ergänzung zu den bestehenden touristischen Radrouten, welche Landshut durchqueren. Derzeit sind in Landshut sieben Routen beschildert. Ziel: Die Beschilderung soll wo erforderlich nachgebessert und ausgebaut werden. Bei Infrastrukturmaßnamen und beim Winterdienst sollen die Stadtteil-Radrouten bevor- zugt werden. Die Idee eines Stadtteil-Radrings, welcher die verschiedenen Routen auffängt und bündelt, soll näher verfolgt werden. Zeitplan: 2014: Verbindung Weihbüchl mit Altstadt 2014: Beschilderung Hauptbahnhof – Peter und Paul und Altstadt – Auloh 2014: Machbarkeit eines Radrings überprüfen und gegebenenfalls ausführen 2014 - 2020: Kontinuierliche Verbesserung der Routen in Bezug auf Sicherheit und Schnelligkeit Zuständigkeit: Planung und Umsetzung im Aufgabenbereich Tiefbauamt Kosten: ca. 4.000 € Seite 8 Stadt Landshut, Baureferat – Tiefbauamt
Leitfaden zur Radverkehrsförderung in Landshut Strategie zur Radverkehrsförderung 5 Radschnellwege Fahrradfreundliche Infrastruktur Beschreibung: Speziell für regelmäßige Radfahrten auf mittleren Entfernungen ab ca. fünf Kilome- ter gilt: damit mehr Verkehrsteilnehmer auf das Rad umsteigen, müssen die Wege sicher, komfortabel und zügig zu befahren sein. Auf mittleren Entfernungen besteht großes Potenzial einer regelmäßigen oder häufigen Fahrradnutzung insbesondere bei Berufspendlern und Studenten. Diese Nutzergruppen bevorzugen eine schnelle, allwettertaugliche Radverbindung, die stressfrei und ohne Stau den Wohnort, die Arbeit, die Hochschule und wichtige Knoten des Öffentlichen Verkehrs miteinander verknüpft. Die Anforderungen an Radschnellwege sind: • ausreichende Fahrbahnbreiten • möglichst ebener Belag mit geringem Rollwiderstand • eine konfliktarme Führung und möglichst geringe Wartezeit für Radfahrer an Knotenpunkten • separate Führung, abgegrenzt von Fußwegen und vom Kfz-Verkehr Es gibt bereits Verbindungen die im Sinne von Radschnellwegen ausgebaut sind: Die West-Ost-Tangentiale entlang der Flutmulde und die Radroute entlang der B 15 zwischen der Regensburger Brücke und Ergolding. Radschnellwege entlasten zudem die stark überlasteten Hauptverkehrsstraßen, wenn insbesondere in den Spitzenstunden weniger Pendler den Pkw nutzen. Ziel: Weitere Verbindungen vom Stadtrand bzw. von den Nachbargemeinden besitzen großes Potenzial als Radschnellweg (siehe Entwurf im Radverkehrskonzept): • von den Stadtteilen Auloh und Schönbrunn (Hochschule) bis in die Innenstadt • vom Stadtteil Münchnerau über Landshut-West bis in die Innenstadt • von Kumhausen über Achdorf bis in die Innenstadt Zeitplan: 2015: Entwurfsplanung 2016: Beginn der Detailplanung Zuständigkeit: Planung und Umsetzung im Aufgabenbereich Tiefbauamt Kosten: noch zu ermitteln Stadt Landshut, Baureferat – Tiefbauamt Seite 9
Leitfaden zur Radverkehrsförderung in Landshut Strategie zur Radverkehrsförderung 6 Fahrradkampagne: Informations- und Serviceangebot, Produktlinie Öffentlichkeitsarbeit Beschreibung: Die Infrastrukturmaßnahmen aber auch die Aktionen zur Förderung des Fahrradfah- rens, wie Fahrradaktionstag oder Stadtradeln, verfolgen alle dasselbe Ziel. Das Fahrradfahren soll gefördert und einer breiten Masse zugänglich gemacht werden und gleichzeitig soll dabei die Sicherheit verbessert werden. Dieses Ziel soll effektiv nach außen kommuniziert werden und für alle Bürgerinnen und Bürger verständlich sein. Zudem können die verschiedenen Aktionen dazu genutzt werden, Werbung für das Fahrrad zu machen. Die Lust zum Fahrradfahren soll geweckt werden und die Un- abhängigkeit, Flexibilität und der unbeschwerte Lebensstil inszeniert werden. Damit unterstützten die Maßnahmen die Alltagsradler auf dem Weg zur Arbeit und Ausbil- dung oder zum Einkaufen und begeistern neue Radler öfter auf das Fahrrad umzu- satteln, um die Vorteile zu nutzen. Ziel: Um mit einer gemeinsamen Botschaft Bürgerinnen und Bürger zu erreichen, soll für die Öffentlichkeitsarbeit des Radverkehrs eigene Produktlinie entwickelt werden. Dieses Logo soll bei allen Aktionen und Maßnahmen der Fahrradförderung verwen- det werden, um die Image- und Marketingkampagne zu unterstützen und voranzu- treiben. Bürgerinnen und Bürger sollen sich mit dieser Marke beim Fahrradfahren identifizieren können. Mit Infobroschüren wie dem Landshuter Radlplan, aber auch mit Onlineportalen, sol- len die Bürgerinnen und Bürger wiederum über relevante Themen zum Fahrrad in- formiert werden. Zeitplan: 2014: Implementierung der Produktlinie 2014: Präsenz auf sozialen Netzwerken 2015: Onlineportal 2015: Ausarbeitung verschiedener Infobroschüren Zuständigkeit: Planung und Umsetzung im Aufgabenbereich Tiefbauamt, Absprache mit Marketing und Tourismus Kosten: ca. 8.000 € Seite 10 Stadt Landshut, Baureferat – Tiefbauamt
Leitfaden zur Radverkehrsförderung in Landshut Strategie zur Radverkehrsförderung 7 Fahrradkampagne: Aktionen und Events Öffentlichkeitsarbeit Beschreibung: Neben dem Informations- und Serviceangebot der Kampagne kann die Öffentlich- keitsarbeit auch anhand bürgernaher Aktionen gestärkt werden. Diese sind weniger für die Informationsweitergabe gedachten, sondern sollen die Potenziale und Vortei- le des Radverkehrs anschaulich machen und die Unabhängigkeit und Flexibilität des Fahrradfahrens veranschaulichen. Verschiedene öffentliche Events werden bereits jetzt in Landshut abgehalten (Fahr- radaktionstag, Stadtradeln). Diese zeigen, dass ein großes Potential für die Kam- pagne mit weiteren Events und Aktionen vorhanden ist. Ziel: Die Aktionen und Events sind auf konkrete Zielgruppen ausgelegt und sollen das positive Image des Radfahrens vermitteln. Ziel ist es, eine neue Mobilitätskultur zu initiieren, welche das Fahrrad als ebenbürtiges Verkehrsmittel zum Auto und ÖPNV anerkennt und als solches benutzt. Damit sind vor allem kurze, innerstädtische We- ge gemeint. Beispiele solcher Events sind Fahrradchecks, Radlnacht oder Fahrrad- flohmarkt. Zeitplan: 2014: Ideenfindung und Zusammenstellung verschiedener Maßnahmen 2015 -2020: Umsetzung von Aktionen und Events Zuständigkeit: Planung und Umsetzung im Aufgabenbereich verschiedener Akteure (Tiefbauamt, Umweltamt, ADFC, Polizei) Kosten pro Jahr: ca. 10.000 € ab 2015 (ohne Fahrrad-Aktionstag: 15.000 €) Stadt Landshut, Baureferat – Tiefbauamt Seite 11
Leitfaden zur Radverkehrsförderung in Landshut Strategie zur Radverkehrsförderung 8 Mobilitätsbildung/Mobilitätsberatung im Bereich des Fahrradverkehrs Öffentlichkeitsarbeit Beschreibung: Das Fahrrad ist für bestimmte Zielgruppen die attraktivste Option, mobil zu sein. Kinder und Jugendliche sind nicht im Besitz eines Führerscheins. Für sie ist das Fahrrad das schnellste Verkehrsmittel, das ihnen zudem erleichtert, unabhängig zu sein. Außerdem fördert es in jungen Jahren die Motorik und den Gleichgewichts- sinn. Ein Bewegungsmangel kann abgewandt werden, wodurch das Konzentrati- onsvermögen der Kinder und Jugendlichen steigt. Neubürger befinden sich durch den Umzug in einer neuen Umgebung. Der Stadtteil und neue Einkaufsmöglichkeiten müssen erkundet werden. Der Arbeitsweg hat sich verändert und die schnellste und komfortabelste Option muss zusammengestellt werden. Die Neubürgerinnen und -bürger befinden sich im Umbruch. Gerade hier bietet sich die Förderung der nachhaltigen Mobilität mit Information und Beratung an. Ziel: Die Potentiale und Vorteile des Fahrradfahrens sollen besser kommuniziert werden. Für Kinder und Jugendliche sollen verkehrserzieherische Maßnahmen zusammen- gestellt werden um die Sicherheit auf der Straße zu verbessern. Gleichzeitig soll das Fahrrad zusammen mit dem Umweltverbund als cooles Verkehrsmittel etabliert werden, um Alternativen zur ausschließlichen Auto-Mobilität schon in jungen Jahren bewusst zu machen. Für Neubürger sollen Informationspakete zusammengestellt werden, um die neue Situation in einem neuen Lebensabschnitt anhand nachhaltiger Mobilität zu fördern. Senioren müssen als eigene Zielgruppe erkannt werden und mit speziell für sie zu- geschnittenen Maßnahmen gefördert werden. Zeitplan: 2014: Ideenfindung und Zusammenstellung verschiedener Maßnahmen 2015 -2020: Umsetzung von Maßnahmen Zuständigkeit: Planung und Umsetzung im Aufgabenbereich verschiedener Akteure (Tiefbauamt, Umweltamt, Schulamt, Polizei, Einwohner- und Standesamt, Hauptamt(Sport)) Kosten pro Jahr: ca. 5.000 € ab 2015 Seite 12 Stadt Landshut, Baureferat – Tiefbauamt
Leitfaden zur Radverkehrsförderung in Landshut Strategie zur Radverkehrsförderung 9 Multi- und Intermodalität Infrastruktur/Öffentlichkeitsarbeit Beschreibung: Der Fahrradverkehr kann nicht allein alle verschiedenen Mobilitätsbedürfnisse der Einwohner abwickeln. Bei Regen werden oft andere Verkehrsformen bevorzugt. Der Radverkehr muss daher als Teil eines Systems gesehen werden, in welchem auch das Auto vorkommt, aber vor allem der Umweltverbund gefördert wird. Dieser Um- weltverbund hat jedoch nur dann Chancen, für die Bürgerinnen und Bürger attraktiv zu sein, wenn das Angebot möglichst viele Mobilitätsbedürfnisse abdecken kann. Ziel: Ziel ist es, den Umweltverbund als ein System zu fördern. Neben dem Radverkehr sollen daher Projekte erarbeitet werden, die den öffentlichen Verkehr, das zu Fuß gehen und das Carsharing miteinander verknüpfen. Dabei kann es sich um Infra- strukturmaßnahmen handeln, wie beispielsweise Bike+Ride-Anlagen oder ein Fahr- radverleihsystem. Im Zuge der Marketingkampagne können diese Maßnahmen be- worben werden. Zeitplan: 2014: Ideenfindung und Zusammenstellung verschiedener Maßnahmen 2015 -2020: Umsetzung von Maßnahmen Zuständigkeit: Planung und Umsetzung im Aufgabenbereich verschiedener Akteure (Stadt Lands- hut, Stadtwerke Landshut, Autoteilen-Landshut) Kosten pro Jahr: je nach Maßnahme Stadt Landshut, Baureferat – Tiefbauamt Seite 13
Leitfaden zur Radverkehrsförderung in Landshut Strategie zur Radverkehrsförderung 10 Fahrradtourismusförderung/Vernetzung mit der Alltagsmobilität Öffentlichkeitsarbeit Beschreibung: wird nachgereicht Ziel: wird nachgereicht Zeitplan: 2014: 2015 -2020: Zuständigkeit: Amt für Marketing und Tourismus Kosten pro Jahr: Seite 14 Stadt Landshut, Baureferat – Tiefbauamt
Leitfaden zur Radverkehrsförderung in Landshut Wirksamkeit der Radverkehrsförderung 11 Haushaltsbefragung, Zählungen, Unfallauswertungen Bewertung der Wirksamkeit der Radverkehrsförderung Beschreibung: Die Wirksamkeit der genannten Strategien zur Radverkehrsförderung und der damit verbundenen Einzelmaßnahmen ist in regelmäßigen Zeitabständen zu überprüfen. Eine solche Bewertung dient letztendlich als Gradmesser für die Erreichung der Zie- le zur Radverkehrsförderung. Die Verbesserung der Sicherheit für die Radfahrer in Landshut lässt sich durch die Auswertung der polizeilich gemeldeten Radverkehrs- unfälle feststellen. Eine Steigerung des Radanteils am Gesamtverkehrsaufkommen wird am besten durch mehrtägige Haushaltsbefragungen erhoben. Lokale Zählun- gen können Hinweise zur Entwicklung des Radverkehrs liefern. Ziel: 2015 wird wieder die deutschlandweite Mobilitätsstudie „Mobilität in Deutschland“ (MiD) durchgeführt. Als Teil dieser Studie wird neben einer Vielzahl von Mobilitäts- kennzahlen auch der Modal-Split und damit verbunden der Radanteil durch Haus- haltsbefragungen ermittelt. Landshut hat die Möglichkeit im Rahmen einer regiona- len Aufstockung an der MiD 2015 Teil zu nehmen, um den Radanteil und weitere wichtige Mobilitätskennziffern zu bestimmen. Der Radanteil wird dabei so erhoben, dass witterungs- und saisonal bedingte Einflüsse bereinigt sind und zudem der Ver- gleich mit anderen Städten gleicher Kategorie und Größenordnung möglich ist. Zur Zeit prüft die AGFK Bayern im Auftrag ihrer Mitgliedkommunen, unter welchen Be- dingungen bzw. in welcher Größenordnung die Durchführung von Haushaltsbefra- gungen vom Freistaat gefördert wird. Statistische Daten zur Entwicklung des Rad- verkehrs wie z.B. • Entwicklung der Radverkehrstärke im Laufe der Jahre • Saisonale und wetterbedingte Schwankungen der Radverkehrstärke • Wochen- und Tages-Ganglinien können mit automatischen Dauerzählstellen für den Radverkehr erfasst werden. Um auch für Landshut statistische Radverkehrsdaten im Dauerbetrieb zu erfassen, ist eine automatische Dauerzählstelle an einem stark frequentierten Standort im Landshuter Radwegenetz, z.B. vor dem Maxwehr, einzurichten. Zudem ist der ADFC-Fahrradklima-Tests zukünftig zu unterstützen, um ein breit gestreutes Mei- nungsbild zum Radverkehr in Landshut zu gewinnen. Zeitplan: 2015: Teilnahme an der MiD 2015 Zuständigkeit: Tiefbauamt Kosten: 30.000 € (abzüglich des Förderanteils) Stadt Landshut, Baureferat – Tiefbauamt Seite 15
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