Mediendossier vom 12. November 2020 - Solothurner Filmtage
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Medienmitteilung, 12. November 2020 Die 56. Solothurner Filmtage finden statt Die 56. Solothurner Filmtage finden vom 20. bis 27. Januar 2021 als vielseitige Online- Ausgabe statt. Die Werkschau des Schweizer Films lanciert die Sektion «Im Atelier» und vergibt mit der Auszeichnung «Opera Prima» erstmals einen Preis für den ersten Langfilm. Die «Rencontre» wird dem Tessiner Regisseur und Produzenten Villi Hermann gewidmet, das Spezialprogramm «Fokus» beschäftigt sich mit der Lage der Filmkritik. «Wir haben die 56. Solothurner Filmtage in den letzten Monaten zuerst als hybride Ausgabe, also als Werkschau vor Ort und online vorbereitet. Angesichts der Pandemie- Entwicklung und den Schutzmassnahmen von Bund und Kanton Solothurn machen wir die ursprünglich als Spielbein gedachte Online-Edition nun zu unserem festen Standbein», erklärt Anita Hugi, Direktorin der Solothurner Filmtage. «Das Filmprogramm wird vollständig auf unserer Plattform zur Verfügung stehen, inklusive der Spezialprogramme wie ‘Rencontre’ und ‘Fokus’. Alle Auszeichnungen werden beibehalten und ich freue mich, einen neuen Preis vorstellen zu dürfen.» Es werden Filmgespräche stattfinden und das Rahmenprogramm wird von interaktiven Vermittlungsformaten und Live-Schaltungen begleitet werden. «Die Onlineführung bietet auch die Möglichkeit, ein neues Publikum, das die Solothurner Filmtage oder den Schweizer Film vielleicht noch nicht kennt, online anzusprechen», sagt Anita Hugi. «Sofern die Kinos im Januar in Solothurn geöffnet sind, könnten zum Online-Festival einzelne Filmvorstellungen entsprechend der aktuellen Schutzbestimmungen stattfinden.» 1 3 Felix Gutzwiller, Präsident der Solothurner Filmtage ergänzt: «Das Coronavirus hat sich auch im Kanton Solothurn rasant ausgebreitet. Deshalb werden Grossveranstaltungen bis Ende Januar 2021 nicht bewilligt und gilt derzeit für Veranstaltungen eine Obergrenze von 30 Personen. Unsere Planung basiert auf einem engen Austausch mit den Behörden und behält selbstverständlich den Schutz des Publikums, der Filmschaffenden und der Mitarbeitenden im Blick.» Das Konzept eines Online-Festivals mit einer minimalen Anbindung vor Ort sei auch ein Zeichen der Solidarität mit der Filmbranche: «Wir möchten die Schweizer Filmkultur gerade in diesen prekären Zeiten hochhalten und nicht ganz auf die analoge Begegnung verzichten. Dass wir auf dem Peak der zweiten Welle eine neue Programmsektion und einen mit 20'000 Franken dotierten neuen Preis ankündigen können, sind sehr gute Nachrichten.» Die 56. Solothurner Filmtage gehen online Die 56. Solothurner Filmtage finden vom 20. bis 27. Januar 2021 als vielseitige Online- Ausgabe statt. Die Programmierung orientiert sich an der regulären Festivalprogrammierung der Solothurner Filmtage. Es werden Online-Filmgespräche stattfinden und das Rahmenprogramm soll von interaktiven Vermittlungsformaten und Live-Schaltungen begleitet werden. Alle Auszeichnungen, namentlich «Prix de Soleure», «PRIX DU PUBLIC», «Opera Prima» und weitere Preise sowie der «Prix d’honneur» werden ausgerichtet. Dazu ist, sofern es die Situation zulässt, ein angepasstes Filmprogramm vor Ort geplant: In Zusammenarbeit mit den Kinos Canva, Capitol und Palace könnten einzelne Filmvorführungen angeboten werden. Die grossen Spielstellen Konzertsaal, Landhaus und Reithalle können im Januar 2021 nicht geöffnet werden. Für die 56. Solothurner Filmtage wurden total 651 Filme aller Genres und Längen eingereicht (Vorjahr: 626). Untere Steingrubenstrasse 19, Postfach 1564, 4502 Solothurn T +41 32 625 80 80 info@solothurnerfilmtage.ch, solothurnerfilmtage.ch
Ein neuer Preis: «Opera Prima» Mit der neuen Auszeichnung «Opera Prima» schaffen die Solothurner Filmtage erstmals einen Preis für Erstlingswerke im Schweizer Film. Der transversal angelegte Wettbewerb wird alle Langfilmdebüts der offiziellen Auswahl in den Reihen «Panorama Schweiz», «Prix de Soleure» und «PRIX DU PUBLIC» umfassen und von Fachpersonen der nationalen und internationalen Filmszene juriert. Die neue Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 20'000 Franken dotiert. Preisstifter sind die Kulturfonds von SUISSIMAGE und SSA. Eine «Rencontre» für Villi Hermann Das Spezialprogramm «Rencontre» der 56. Solothurner Filmtage 2021 ist Villi Hermann gewidmet. Seit über 50 Jahren prägt der bald 80-jährige Produzent und Regisseur das Schweizer Filmschaffen und gilt als Pionier des Tessiner Films. Die Solothurner Filmtage zeigen die erste Retrospektive in der Schweiz und machen seine frühen Werke digital zugänglich. «’Il nostro cinema deve parlare di noi’ – dass das Kino von uns selbst erzählen soll, gehört zu Villi Hermanns Leitgedanken. Als Regisseur sieht er seine Aufgabe in der poetischen Intervention und im Dialog mit der Kunst, als Produzent hält er Ausschau nach neuen Stimmen. Ich kann mir heute keine bessere Rencontre vorstellen, als eine, die das vielseitige Werk von Villi Hermann zugänglich macht», erklärt Anita Hugi. Ein Lob der Kritik 2 Das Spezialprogramm «Fokus» beschäftigt sich mit der Filmkritik. Unter dem Titel «Eloge de la critique – Lob der Kritik» soll an Podien oder Master Classes gefragt werden, 3 welche Rolle sie heute und morgen spielen kann. Auch ein vielseitiges Filmprogramm gehört zum thematischen Spezialprogramm, das für eine Online-Durchführung ausgestaltet wird. «Die Solothurner Filmtage stellen im ‘Fokus’ Jahr für Jahr aktuelle, für die Gesellschaft und das Schweizer Filmschaffen relevante Themen zur Diskussion. Die (Film-)Kritik gehört zum Prozess des Filmemachens essentiell dazu – denn ohne sie keine Entwicklung. Ihr Beitrag zur kritischen Debatte und fundierten Vermittlung des (Schweizer) Films steht heute in lokalen, nationalen und internationalen Medien unter Druck, worunter nicht zuletzt die Filmkultur leidet. Doch geht es uns nicht um einen Blick in die Vergangenheit, sondern richten wir unseren Blick nach vorn und fragen, welche Impulse nötig sind, dass sich Kritik nachhaltig behaupten kann », sagt Anita Hugi, Direktorin der Soloturner Filmtage. Eine neue Sektion: «Im Atelier» Die neue Sektion «Im Atelier» stellt den filmischen Schaffensprozess ins Zentrum. «Mir ist wichtig, dass Solothurn beides bietet: ein Forum für den aktuellen Schweizer Film und für den künstlerischen Austausch untereinander. Die erste Ausgabe von ‘Im Atelier’, die pandemiebedingt vor allem online stattfinden wird, macht in Zusammenarbeit mit neuen und langjährigen, nationalen und internationalen Partnern zahlreiche Angebote des Knowhow-Transfers», sagt Anita Hugi. Die Sektion beinhaltet eine breite Palette an interaktiv angelegten, öffentlichen und geschlossenen Veranstaltungen. Sie reicht von Workshops zu kreativen, kulturellen und technischen Fragen über Rohschnitt- Visionierungen bis hin zu öffentlichen Master Classes oder Match-Making-Events für Filmschaffende aller Metiers. So wird das renommierte Consultancy-Programm «First Cut Lab» erstmals in der Schweiz Halt machen, lädt Eurodoc zum «Local Workshop» und redet die Schweizer Regisseurin und Drehbuchautorin Petra Volpe («Frieden», «Die göttliche Ordnung») in einem Werkstattgespräch über ihren Schaffensprozess. Hauptprogrammpartner von «Im Atelier» ist das Migros-Kulturprozent Story Lab. Die 56. Solothurner Filmtage finden vom 20. bis 27. Januar 2021 statt. Untere Steingrubenstrasse 19, Postfach 1564, 4502 Solothurn T +41 32 625 80 80 info@solothurnerfilmtage.ch, solothurnerfilmtage.ch
Die Filmselektion der drei Wettbewerbe «Prix de Soleure», «PRIX DU PUBLIC» und «Opera Prima» sowie die Programme «Panorama Schweiz» und «Histoires du cinéma suisse» werden Mitte Dezember 2020 vorgestellt. Kontakt Ursula Pfander, Medienattachée E presse@solothurnerfilmtage.ch, M +41 79 628 22 71 3 3 Untere Steingrubenstrasse 19, Postfach 1564, 4502 Solothurn T +41 32 625 80 80 info@solothurnerfilmtage.ch, solothurnerfilmtage.ch
Auszeichnung «Opera Prima» der 56. Solothurner Filmtage 2021 Ein neuer Preis für Schweizer Debütfilme 1 2 © Dominik Hodel Untere Steingrubenstrasse 19, Postfach 1564, 4502 Solothurn T +41 32 625 80 80 info@solothurnerfilmtage.ch, solothurnerfilmtage.ch
Der Preis «Opera Prima» fördert den jungen Schweizer Film Mit der neuen Auszeichnung «Opera Prima» schaffen die Solothurner Filmtage erstmals einen Preis für Erstlingswerke im Schweizer Film. Der transversal angelegte Wettbewerb wird alle Langfilmdebüts der offiziellen Auswahl in den Reihen «Panorama», «Prix de Soleure» und «PRIX DU PUBLIC» umfassen und von Fachpersonen der nationalen und internationalen Filmszene juriert. Die neue Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 20'000 Franken dotiert. Preisstifter sind die Kulturfonds der Urheberrechtsgesellschaften SUISSIMAGE und SSA. Obwohl sich gerade bei einem Langfilmdebüt viele wichtige Weichen stellen, gibt es bis anhin in der Schweiz keinen Preis für lange Schweizer Erstlingswerke. Anita Hugi, Direktorin der Solothurner Filmtage, sagt dazu: «Seit ihrer Gründung verpflichten sich die Solothurner Filmtage dem ‘jungen Schweizer Film’ und dem Austausch zwischen den Generationen. Mit der Schaffung eines Preises für erste Langfilme aus dem Bereich Spiel-, Dokumentar- oder Animationsfilm engagieren wir uns für den jungen Schweizer Film von heute, stellt vielversprechende Regietalente ins nationale Schaufenster und bietet ihnen ein Sprungbrett für die Zukunft.» Die Kulturfonds der SUISSIMAGE und SSA stiften ein Preisgeld von 20'000 Franken und erklären: «Wir freuen uns sehr, den neuen Preis ‘Opera Prima’ an den Solothurner Filmtagen zu verleihen und somit ein weiteres Zeichen für das junge Filmschaffen in der Schweiz zu setzen». 2 Der transversale Wettbewerb «Opera Prima» umfasst lange Filme (ab 60 Minuten) von Filmemacherinnen und Filmemachern, Filmstudierenden oder Autodidaktinnen und 2 Autodiktaten. Nominiert werden alle Erstlinge der offiziellen Filmauswahl eines Werkschau-Jahres. Die Nominierung ist folglich nicht ausschliessend, d.h. ein Erstlingswerk kann weiterhin auch in den Sektionen «Prix de Soleure» oder «PRIX DU PUBLIC» nominiert werden. Eine eigens einberufene Fachjury beurteilt den neuen Wettbewerb. Sie setzt sich aus Persönlichkeiten der nationalen und internationalen Filmszene zusammen, die sich im Profil und in der Ausrichtung ergänzen und den jungen Filmschaffenden auch für ihre berufliche Zukunft dienen können. Das Preisgeld geht vollumfänglich an die Regie. Untere Steingrubenstrasse 19, Postfach 1564, 4502 Solothurn T +41 32 625 80 80 info@solothurnerfilmtage.ch, solothurnerfilmtage.ch
Die «Rencontre» der 56. Solothurner Filmtage 2021 Villi Hermann 1 3 © Sabine Cattaneo Untere Steingrubenstrasse 19, Postfach, 4502 Solothurn T +41 32 625 80 80 info@solothurnerfilmtage.ch, solothurnerfilmtage.ch
Die «Rencontre» ehrt den Tessiner Regisseur und Produzenten Villi Hermann Das Spezialprogramm «Rencontre» der 56. Solothurner Filmtage 2021 ist Villi Hermann gewidmet. Seit über 50 Jahren prägt der bald 80-jährige Produzent und Regisseur das Schweizer Filmschaffen und ist ein Pionier des italienischsprachigen Films. Die Solothurner Filmtage zeigen die erste Retrospektive in der Schweiz und machen frühe Werke digital zugänglich. Villi Hermann wird 1941 als Sohn eines Deutschschweizer Vaters und einer Tessiner Mutter in Luzern geboren. Nach dem Studium der Bildenden Kunst in Luzern, Krefeld und Paris absolviert er die London School of Filmtechnique (L.S.F.T.). Auf dieser Ausbildung beruht seine Vielseitigkeit: er wird Regisseur und Produzent, arbeitet aber auch als Tontechniker und Kameramann, meistens für seine eigene Filme. Seine ersten Filme entstehen in Eigenproduktion und mit dem Filmkollektiv Zürich. 1981 legt Villi Hermann mit der Gründung von Imago Film in Lugano den Grundstein für eine der traditionsreichsten Tessiner Produktionsfirmen und für ein einflussreiches Werk als Produzent, Regisseur, Förderer und Mentor. «Il nostro cinema deve parlare di noi» Zu Villi Hermanns Leitgedanken gehört, dass Kino von uns selbst erzählen soll. Als Regisseur und Produzent macht er Filme über die Realität, die ihn umgibt und persönlich betrifft. Zu seiner Tessiner Lebenswelt gehören im Frühwerk oft Frontalieri, Arbeiter, Bergler oder das Thema Migration; später sind es Künstlerfreunde mit Bezug zum 2 Tessin, wie z.B. Mario Botta, Alberto Nessi, Sam Gabai oder Giovanni Orelli. Viele Filme seiner Filme haben ein politisches Grundthema. Hermanns Haltung ist dabei klar: er 3 sieht die Aufgabe des Regisseurs mehr in der poetischen Intervention als in der journalistischen Investigation und definiert sich selbst als formaler Freigeist, der sich nicht in vordefinierten Kategorien oder Genres ausdrücken möchte. Villi Hermanns 22 Regiearbeiten lassen sich grob in drei Phasen einteilen. Auf die experimentellen Anfänge der 1970er-Jahre und die innovative Doku-Fiktion «San Gottardo» (1977) folgen die zeitkritischen Filme der 1980er-Jahre und damit Meilensteine wie «Es ist kalt in Brandenburg (Hitler töten)» zusammen mit Niklaus Meienberg und Hans Stürm aus dem Jahre 1980, «Matlosa» (1981) oder «Bankomatt» (1989), mit der Hermann die erste offizielle schweizerisch-italienische Koproduktion realisierte und Bruno Ganz in seiner ersten italienischsprachigen Rolle besetzte. Ab den 1990er-Jahren wendet sich Hermann vermehrt dem Dokumentarfilm und der Schweizer Geschichte («Luigi Einaudi – diario dell’esilo svizzero», 2000) oder dem Dialog zwischen Kino und Kunst zu («Gotthard Schuh – Eine sinnliche Sicht der Welt», 2011). Der Produzent Villi Hermann Mit seiner Firma Imago Film produziert Villi Hermann seit einiger Zeit den italienischsprachigen Nachwuchs. Tessiner Regietalente wie Erik Bernasconi, Niccolò Castelli, Alberto Meroni oder Francesco Rizzi konnten ihre Erstlinge bei Imago Film realisieren; Werke wie «Sinestesia» (Erik Bernasconi), «Tutti giù» (Niccolò Castelli) oder «La Buca» (Daniele Ciprì) feierten auf nationaler und internationaler Bühne Erfolg. Villi Hermann gilt als aktiver Produzent, der in allen Landessprachen arbeitet und Brücken schlägt, sein Wissen teilt und sein eigenes Filmerbe pflegt. Produzent*innen wie Michaela Pini, Elda Guidinetti oder der kürzlich verstorbene Andres Pfäffli (1954-2020) lernten ihr Handwerk bei Villi Hermann, sowie Filmtechniker und Filmtechnikerinnen hatten die Möglichkeit ihre ersten Spielfilm-Erfahrungen zu machen, z.b. Carlo Varini, Esmé Sciaroni oder Riccardo Studer. Imago Film ist die älteste freie Produktionsfirma im Kanton Tessin. Untere Steingrubenstrasse 19, Postfach, 4502 Solothurn T +41 32 625 80 80 info@solothurnerfilmtage.ch, solothurnerfilmtage.ch
Das Filmprogramm der «Rencontre» Die Retrospektive «Rencontre Villi Hermann» präsentiert mit rund einem Dutzend Langfilmen und zwei Kurzfilmprogrammen einen Querschnitt seines filmischen Schaffens. Einige unbekanntere Werke werden neu untertitelt und frühe Filmexperimente aus seiner Londoner Zeit werden von den Solothurner Filmtagen neu digitalisiert und zum ersten Mal seit über vierzig Jahren wieder gezeigt. Die «Rencontre» der Solothurner Filmtage ehrt seit 1996 jährlich eine Persönlichkeit des Schweizer Films und zeigt Schlüsselwerke ihres Schaffens. Bisher wurden Retrospektiven zu Regisseurinnen und Regisseure wie Heidi Specogna, Christoph Schaub, Peter Liechti, Léa Pool, Paul Riniker, Jacqueline Veuve, Alexander J. Seiler, Claude Goretta, Reni Mertens und Walter Marti sowie Alain Tanner oder Schauspielerinnen und Schauspieler Bruno Todeschini, Ursina Lardi, Marthe Keller, Walo Lüönd, Maximillian Schell, Bruno Ganz und Jean-Luc Bideau veranstaltet. Nach dem Kameramann Renato Berta (2007) und dem Regisseur Silvio Soldini (2013) ist Villi Hermann der dritte Tessiner Cineast, dem eine «Rencontre» gewidmet wird. Die «Rencontre» wird von der Ernst Göhner Stiftung unterstützt. 3 3 Untere Steingrubenstrasse 19, Postfach, 4502 Solothurn T +41 32 625 80 80 info@solothurnerfilmtage.ch, solothurnerfilmtage.ch
«Fokus» der 56. Solothurner Filmtage 2021 Éloge de la critique – Lob der Kritik 1 3 «Fluchtweg nach Marseille» (1978) von Ingemo Engström und Gerhard Theuring «Forensickness» (2020) von Chloé Galibert-Laîné Untere Steingrubenstrasse 19, Postfach 1564, 4502 Solothurn T +41 32 625 80 80 info@solothurnerfilmtage.ch, solothurnerfilmtage.ch
Der «Fokus» der 56. Solothurner Filmtage widmet sich der Filmkritik Das Spezialprogramm «Fokus» der 56. Solothurner Filmtage beschäftigt sich mit der Filmkritik. Unter dem Titel «Éloge de la critique – Lob der Kritik» soll in Podien und Master Classes gefragt werden, welche Rolle die Filmkritik heute und morgen spielen kann – und welche Impulse nötig sind, dass sich Kritik nachhaltig behaupten kann. Auch eine vielseitige Filmreihe gehört zum thematischen Spezialprogramm, das für eine Online-Durchführung ausgestaltet wird. Der Beitrag von Filmkritiker*innen und -journalist*innen zur kritischen Debatte und fundierten Vermittlung des (Schweizer) Films steht heute in lokalen, nationalen und internationalen Medien unter Druck. Ihre wirtschaftliche Basis bricht zunehmend weg, Arbeitsstellen werden reduziert oder abgeschafft – eine Entwicklung, die von der globalen Pandemie noch beschleunigt wird. In einer zunehmend fragmentierten Öffentlichkeit stellt sich für den Film die Frage, wo und wie Kritik künftig stattfinden kann. «Die Solothurner Filmtage stellen im ‘Fokus’ aktuelle, für die Gesellschaft und das Schweizer Filmschaffen relevante Themen zur Diskussion. Die (Film-)Kritik gehört zum Prozess des Filmemachens essentiell dazu – denn ohne Kritik keine Entwicklung. In unserem Spezialprogramm soll es nicht um einen Blick in die Vergangenheit gehen, sondern der Blick soll in die Zukunft gerichtet sein», sagt Anita Hugi, Direktorin der Soloturner Filmtage. Die Online-Veranstaltungen des «Fokus» werden unterschiedliche Formen annehmen. Im 2 Vordergrund steht dabei der Austausch zwischen Filmkritiker*innen, Filmschaffenden und dem interessierten Publikum. Welche Bilder bekommen wir zu sehen? Wo schauen 3 wir hin, wo schauen wir weg? Wie reagieren der Film und die Kritik auf eine gesellschaftliche Sensibilisierung, in der Fragen der Diversität und Gleichberechtigung thematisiert werden? Im Filmprogramm werden internationale und Schweizer Produktionen zu sehen sein, die sich mit dem Filmschaffen selbst beschäftigen. Gezeigt werden Werke, die den Blick auf das Medium zu verändern und zu erschüttern vermögen: «Frei nach Jacques Rivettes berühmten Diktum ‘La seule critique véritable d’un film ne peut être qu’un autre film’ stellen wir eine Filmauswahl vor, die in einen Dialog mit den geplanten Podien oder Master Classes und nicht zuletzt mit dem weiteren Filmprogramm der Solothurner Werkschau tritt», sagt der Fokus-Programmkurator Hannes Brühwiler. Als Schweizer Premiere wird die Serie «Women Make Film» (2019) vorgestellt. Mark Cousins rollt in seinem 14-stündigen Dokumentarfilm die Filmgeschichte anhand von 183 Regisseurinnen neu auf. «Fluchtweg nach Marseille» (1978) von Ingemo Engström und Gerhard Theuring nimmt die Form eines filmisches Arbeitsjournal über Anna Seghers Roman «Transit» an und ist zugleich Kritik eines gängiges Geschichtskinos. Thom Andersens Filmessay und Städtesymphonie «Los Angeles Plays Itself» (2003) untersucht die Darstellung von Los Angeles im Hollywood-Kino. Der Videoessay entwickelte sich in den vergangenen Jahren zu einer überaus beliebten Form der Filmkritik. Mit der Schweizer Premiere von «Forensickness» (2020) von Chloé Galibert-Laîné wird ein herausragendes Werk dieser Form der Kritik gezeigt. Das Nachdenken über das Kino und dessen Bilder verkörpert schliesslich kaum jemand so sehr wie Jean-Luc Godard, dessen Arbeiten denn auch die Konzeption des Spezialprogramms beeinflussten. Sein Werk und sein Insistieren, dass Sprechen und Schreiben über das Kino ein essentieller Teil des Mediums sind, bilden einen Leitgedanken des «Fokus» der 56. Solothurner Filmtage. Untere Steingrubenstrasse 19, Postfach 1564, 4502 Solothurn T +41 32 625 80 80 info@solothurnerfilmtage.ch, solothurnerfilmtage.ch
Das internationale Spezialprogramm «Fokus» präsentiert jährlich einen Themenschwerpunkt mit Bezug zur filmkulturellen oder -politischen Aktualität. Der «Fokus» der 56. Solothurner Filmtage wird von der Gottlieb und Hans Vogt-Stiftung unterstützt und unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Verband der Filmjournalist*innen (SVFJ) durchgeführt. 3 3 Untere Steingrubenstrasse 19, Postfach 1564, 4502 Solothurn T +41 32 625 80 80 info@solothurnerfilmtage.ch, solothurnerfilmtage.ch
«Im Atelier» der 56. Solothurner Filmtage 2021 Ein neues Forum für den filmischen Prozess 1 3 Untere Steingrubenstrasse 19, Postfach 1564, 4502 Solothurn T +41 32 625 80 80 info@solothurnerfilmtage.ch, solothurnerfilmtage.ch
Die neue Sektion «Im Atelier» bietet dem filmischen Prozess ein neues Forum Die 56. Solothurner Filmtage lancieren eine neue Sektion: «Im Atelier» stellt den filmischen Schaffensprozess ins Zentrum des Interesses. Das Forum beinhaltet 2021 eine breite Palette an interaktiven Begegnungen. Ob Workshops, Master Classes, Spiel- und Dokumentarfilmentwicklung oder Match- Making-Events für Filmschaffende aller Metiers: Die neue Sektion «Im Atelier» der Solothurner Filmtage macht Platz für den filmischen Schaffensprozess. Sie ist als interaktives Forum für offene oder geschlossene Veranstaltungen konzipiert und bietet sowohl Raum für intime Arbeitssituationen und den kreativen Austausch als auch für das öffentliche Gespräch. «Im Atelier» beinhaltet von den Solothurner Filmtagen gestaltete Angebote und schafft gleichzeitig eine Plattform für die Formate der nationalen und internationalen Filmszene. First Cut Lab So holt «Im Atelier» das «First Cut Lab» erstmals in die Schweiz. Dieses unabhängige, europäische Consultancy-Programm wird zwei bis drei Spielfilmen im Schnittprozess einen kreativen Rahmen für professionellem Feedback und eine umfassende Vor- und Nachbereitung durch ein internationales Tutor*innen-Team bieten. Seit der Lancierung der Initiative im Jahr 2015 nahmen rund 70 Spielfilme teil, zuletzt Ana Rocha de Sousas «Listen», der an der Mostra von Venedig 2020 mit dem «Lion of the Future» für den besten Debütfilm ausgezeichnet wurde. Anmeldungen sind ab sofort möglich. 2 Eurodoc Local Workshop 3 Zum internationalen Produzent*nnen-Netzwerk Eurodoc gehören aktuell mehr als 1'000 Fachpersonen aus 60 Ländern. Die Initiative fördert den kontinuierlichen professionellen Austausch und die Weiterbildung mit dem Ziel, die Dokumentarfilmproduktion über transnationale Beziehungen zu stärken. «Im Atelier» lädt zum mehrtägigen «Eurodoc Local Workshop», wo bis zu zwölf ambitionierte Schweizer Dokumentarfilmprojekte und ihre Produzent*innen in zwei Gruppen in den Genuss einer fachkundigen Beratung von ausgewiesenen Fachleuten kommen werden. Anmeldungen sind ab dem 23. November 2020 möglich. Migros-Kulturprozent Story Lab LINK Den Auftakt macht mit dem «Migros-Kulturprozent Story Lab» der Hauptpartner der neuen Programmsektion. In «Im Atelier» präsentiert sich dieses neue Laboratorium der Ideen erstmals der Öffentlichkeit. Das neue Förderangebot soll allen audiovisuellen narrativen Formaten offenstehen – von Kinofilm bis Serie, von Virtual Reality bis Games. Es soll Projekte während der Stoffentwicklung mit flexiblen Modulen begleiten, die kontinuierlich auf den Wandel in der Filmindustrie reagieren. Zur Lancierung gewährt Regisseurin und Drehbuchautorin Petra Volpe («Frieden», «Die göttliche Ordnung») im Werkstattgespräch «Es braucht ein Dorf, um ein Drehbuch zu schreiben» Einblicke in ihren Schaffensprozess. Meet the Women behind the Camera Das Swiss Women’s Audiovisual Network (SWAN) wird «Im Atelier» für einen Match- Making-Event von Schweizer Filmtechnikerinnen nutzen. «Meet the Women behind the camera» ist eine Netzwerkveranstaltung zur Unterstützung von Schweizer Kamerafrauen und Tonmeisterinnen sowie von Frauen, die an diesen kreativen Schlüsselpositionen am Filmset interessiert sind (Kameraassistentin, Licht- oder Aufnahmetechnikerin, Tonassistentin usw.). Die Veranstaltung findet online über Zoom statt und umfasst Untere Steingrubenstrasse 19, Postfach 1564, 4502 Solothurn T +41 32 625 80 80 info@solothurnerfilmtage.ch, solothurnerfilmtage.ch
Einzelgespräche sowie eine Master Class der preisgekrönten französischen Kamerafrau Sophie Maintigneux («L’amour, l’argent, l’amour», «Rosie»). Das detaillierte Programm der Sektion «Im Atelier» und die Ausschreibungen zu den verschiedenen Workshops werden ab sofort laufend auf der Website der Solothurner Filmtage aufgeschaltet. «Im Atelier» wird unterstützt vom Hauptprogrammpartner Migros-Kulturprozent Story Lab. 3 3 Untere Steingrubenstrasse 19, Postfach 1564, 4502 Solothurn T +41 32 625 80 80 info@solothurnerfilmtage.ch, solothurnerfilmtage.ch
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