COVID-19 Pandemie - Savills
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COVID-19-Pandemie: Langfristimplikationen für die Immobilienmärkte „Wir werden in einer anderen Welt leben, wenn die Krise vorbei ist“, so Yuval Noah Harari, einer der bekanntesten Historiker unserer Zeit, kürzlich in einem Interview. Wie diese Welt aussieht, ist offen. Von unserer heutigen Welt wird sie sich sicherlich nicht substanziell, sondern nur in Nuancen unterscheiden. Doch in der Immobilienbranche, die geprägt ist von langfristig wirksamen Entscheidungen, können diese Nuancen den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg, zwischen Gewinn und Verlust bedeuten. Deshalb ist es für Immobilienmarktakteure besonders relevant, sich mit den Langfristimplikationen der COVID-19-Pandemie auseinanderzusetzen, um jene Nuancen aufzuspüren. Auch unsere fünf Autoren haben sich auf Spurensuche begeben und jeweils eine persönliche Hypothese formuliert, wie die Post-COVID-19-Immobilienwelt aussehen könnte. Ihnen möchten wir hier ein Forum geben. Nicht weil wir glauben, dass sie mit ihrer Version der Zukunft genau ins Schwarze treffen, sondern weil wir davon überzeugt sind, dass erst eine intensiv geführte, auch gerne konträre Debatte die besten Argumente hervorbringt und uns allen dabei hilft unser Zukunftsbild zu schärfen. Widerspruch ist also nicht nur erlaubt, sondern gewünscht. Zunächst wünschen wir Ihnen jedoch eine anregende Lektüre. Unsere Autoren freuen sich darauf, anschließend mit Ihnen zu diskutieren. Prof. Dr. Kerstin Hennig Matthias Pink Head of Real Estate Management Institute Head of Research Germany EBS Universität für Wirtschaft und Recht Savills Immobilien Beratungs-GmbH savills.de/research 2
COVID-19-Pandemie: Langfristimplikationen für die Immobilienmärkte Hypothese 1: An der Asset-Klasse Immobilien führt weniger denn je ein Weg vorbei - vor allem in Deutschland „Flight-to-safety“ ist das Gebot der auch bei Unternehmensanleihen ist Stunde in unsicheren Zeiten wie diesen. das Ausfallrisiko gestiegen, was sich Im Zusammenspiel mit fehlenden beispielsweise an der Herabstufung des Anlagealternativen wird das die Kreditratings der deutschen Autoindustrie Investorennachfrage erhöhen und die durch Standard & Poor‘s zeigt. Bei den Anfangsrenditen langfristig auf neue als weitgehend ausfallsicher eingestuften Rekordniveaus drücken. Doch einen Schritt Anleihen befinden sich die Kupon-Zinsen zurück: Die durch die weiterhin nahe der Nulllinie. Angesichts COVID-19-Pandemie ausgelösten verlängerter Nullzinspolitik und gestiegenem Schwierigkeiten für Unternehmen und die Inflationsrisiko lassen sich damit keine damit einhergehenden Verwerfungen am auskömmlichen Renditen erzielen. Eben jene Arbeitsmarkt dürften kurzfristig auch an den Erträge lassen sich mit Immobilien weiterhin Immobilienmärkten eine Delle hinterlassen. erzielen. Sie werden zudem allgemein als Das Instrument Kurzarbeit dürfte zwar inflationssicher und schwankungsarm Entlassungen im großen Stil verhindern, wahrgenommen. Insbesondere der deutsche allerdings belastet es die Sozialkassen in Immobilienmarkt gilt als stabil. Nicht zuletzt einer bislang unbekannten Dimension. wegen seines polyzentrischen Systems, das Zudem entgegnet die Bundesregierung eine leichtere Diversifikation ermöglicht und der drohenden Insolvenzwelle in der seiner strategisch wichtigen Lage inmitten Unternehmenslandschaft mit einer Reihe Europas konnte der Standort Deutschland von Steuererleichterungen und Hilfspaketen. in der Vergangenheit immer wieder von All diese Maßnahmen dürften zu einem seinem Status als sicherer Anlagehafen massiven Anstieg der Staatsverschuldung profitieren. Da die COVID-19-Pandemie führen – nicht nur in Deutschland, sondern das Sicherheitsbedürfnis vieler Anleger weltweit. Steigt die Schuldenlast, steigt langfristig sensibilisiert haben dürfte, auch das Zahlungsausfallrisiko der Staaten. ist davon auszugehen, dass die günstigen Dies lässt sich aktuell an den gestiegenen Fundamentalfaktoren Deutschlands, Risikoprämien für Staatsanleihen erkennen. seiner Rechts- und Planungssicherheit dem Doch nicht nur die Staaten, auch die hiesigen Immobilienmarkt international Notenbanken haben billionenschwere zu einem nie dagewesenen Aufwind Unterstützungsprogramme verabschiedet. verhelfen werden, sobald die kurzfristigen So ist die EZB-Bilanz auf den höchsten Wert Verwerfungen der Krise überwunden sind. in ihrer Geschichte gestiegen und mit ihr das Dieser Aufwind dürfte sich durch alle langfristige Inflationsrisiko. Nutzungsklassen ziehen, wobei einige von ihnen überproportional profitieren könnten Ausgerechnet diese düsteren Wolken über der (siehe Hypothese 2). Wirtschaft und den Finanzmärkten könnten die Asset-Klasse Immobilien umso heller strahlen lassen. Ihr Hauptkonkurrent, die Elmar Lang Anleihen, werden nun für Investoren noch EBS Universität für Wirtschaft und unattraktiver. Nicht nur bei Staatsanleihen, Recht savills.de/research 3
COVID-19-Pandemie: Langfristimplikationen für die Immobilienmärkte Hypothese 2: Wohnimmobilien werden für Investoren noch attraktiver Ein Dach über dem Kopf zu haben, zählt zu Erträge, aber auch nur geringe Chancen auf den existenziellen Grundbedürfnissen von kurzfristige Wertsteigerungen – spricht uns Menschen. Wohnimmobilien bieten zudem für ein längerfristiges Engagement der uns genau das und sind somit ein nicht Investoren. substituierbares Gut. Von Kapitalanlegern wird ihnen deshalb relative Sicherheit Hinzu könnte kommen, dass die zugesprochen. Die vergleichsweise COVID-19-Pandemie und ihre stabilen Wohnungsmieten sind ein Begleiterscheinungen den Status der Ausdruck dieser Sicherheit. So schwankten Wohnung als existenzielles, nicht die durchschnittlichen Mieten für substituierbares Gut sogar noch stärken. Bestandswohnungen in den westdeutschen Die Lockdown-Erfahrung könnte zu A-Städten seit dem Jahr 1976 statistisch einer Aufwertung der Wohnung als nur etwa halb so stark wie die Büromieten Lebensmittelpunkt führen und zusammen derselben Städte¹. Auch im Zuge der mit weiteren Effekten wie der steigenden COVID-19-Pandemie und der zu erwartenden Akzeptanz des Homeoffice zu einem höheren Rezession ist damit zu rechnen, dass die Wohnflächenbedarf führen Wohnungsmieten vergleichsweise stabil (siehe Hypothese 5). Sollten sich solche bleiben. Effekte abzeichnen, würde dies den Wohnungssektor für Investoren zusätzlich In Krisenzeiten ist das Begrenzen von Risiken attraktiv machen. bei vielen Investoren oberstes Gebot. Diese Suche nach Sicherheit hat dazu geführt, dass die Renditen für risikoarme Kapitalanlagen, wie beispielsweise von Staatsanleihen bonitätsstarker Länder, auf ein rekordniedriges Niveau gefallen sind. Durch das Ankaufsprogramm der EZB im Umfang von zusätzlich rund 750 Mrd. Euro werden die Wertpapierrenditen nicht nur niedrig gehalten, es werden auch private Investoren verdrängt. Diese wiederum müssen sich nach Alternativen umsehen, wodurch der Anlagedruck am Immobilienmarkt noch steigen dürfte (siehe Hypothese 1). Weil Wohnimmobilien im Vergleich zu anderen Immobilienarten eine besonders hohe Stabilität der Erträge aufweisen, dürften sie davon in Verbindung mit der hohen Risikoaversion der Investoren in besonderem Maße profitieren. Der Charakter der Wohnimmobilie – schwankungsarme Matti Schenk ¹Der Variationskoeffizient der jährlichen Veränderungsrate der Wohnungsmieten liegt für den Zeitraum 1976 bis Savills 2019 bei 1,18. Bei Büroimmobilien beträgt er im gleichen Betrachtungszeitraum 2,08. savills.de/research 4
COVID-19-Pandemie: Langfristimplikationen für die Immobilienmärkte Hypothese 3: Flexible Workspaces gewinnen vor allem wohnortnah an Bedeutung Im Zuge der COVID-19-Pandemie und den Gewinnen und Halten von Mitarbeitern, Anbieter überleben, die ein großes Netzwerk damit verbundenen Vorgaben der deutschen was einen Anreiz für Unternehmen schafft, besitzen oder an ein solches angebunden Regierung zur Kontaktreduzierung wurde ein Beschäftigten zumindest teilweise die sind. Denn je größer das Netzwerk eines außergewöhnliches Möglichkeit zur Arbeit im Flexible Workspace Anbieters ist, desto attraktiver wird er für Homeoffice-Experiment angestoßen. zu gewähren. Auch sollten sich so die in Nutzer. Dieses Experiment hat maßgebliche der Arbeitsstättenverordnung geregelten Verhaltensänderungen bei Arbeitnehmern Anforderungen an die Sicherheit und den und -gebern hervorgerufen, die den Schutz der Beschäftigten am Arbeitsplatz Büromarkt langfristig drastisch verändern einfacher umsetzen lassen als im Homeoffice. könnten. Ein Hybrid-Modell, welches das Arbeiten Knapp ein Drittel derer, die in der Corona- sowohl im Unternehmensbüro als auch Krise von zu Hause aus arbeiten, tut dies laut in Flexible Workspaces in Wohnnähe einer Immowelt-Befragung erstmalig. Wenn erlaubt, könnte für viele Unternehmen und aus dieser Situation positive Erfahrungen Beschäftigte attraktiv sein. Das Angebot an mit virtuellen Arbeitsweisen gesammelt Flexible Workspaces könnte einer solchen werden, ist es sehr wahrscheinlich, dass Nachfrage zügig folgen. Flexible Workspaces eine teilweise Beibehaltung der virtuellen zeichnen sich nämlich durch geringe Zusammenarbeit und Kommunikation die Markteintrittsbarrieren aus, da es neben Pandemie überdauert. Dies dürfte nicht nur einer geeigneten Fläche, Schreibtischen den Trend zum Homeoffice, sondern auch zu und einer Internetverbindung nicht viel Flexible Workspaces begünstigen. Denn im braucht, um Menschen einen flexiblen Homeoffice dürfte die fehlende räumliche Arbeitsplatz anbieten zu können. So haben Trennung zwischen Beruf und Privatleben sich während der Corona-Krise manche auch die gedankliche Trennung der beiden Akteure erstmals als Anbieter von Flexible Lebensbereiche erschweren. Vor allem in Workspaces probiert. Seit Beginn der größeren Städten, wo der eigene Wohnraum Pandemie haben beispielsweise immer mehr begrenzt ist, ist es für Beschäftigte Hotels, darunter auch die Dorint-Gruppe, vermutlich schwierig, in den eigenen vier versucht, aus der Not eine Tugend zu machen Wänden nach der Arbeit im Homeoffice und leere Hotelzimmer als Arbeitsplatz gedanklich abzuschalten. angeboten. Neben Hotels bieten ungenutzte Einzelhandels- und Gastronomieflächen Flexible Workspaces in der Nähe des weiteres Potenzial für eine Nachnutzung als Wohnortes würden eine räumliche Trennung Flexible Workspace. zwischen Wohnung und Büro erlauben, ohne den Vorteil des kurzen Arbeitsweges Es ist möglich, dass sich langfristig große zu opfern. Sie bieten außerdem eine Flexible-Workspace-Player durchsetzen, produktive Arbeitsumgebung und erlauben die Ihr Geschäftskonzept im Rahmen einer einen Offline-Austausch mit anderen. betrieblichen Partnerschaft oder einer Wenn es Menschen gibt, die in Flexible Nutzungsrechtverleihung an Investoren aber Workspaces das bessere Arbeitsumfeld auch Gastronomen und Hotels vermitteln, sehen als in klassischen Unternehmensbüros um Nutzern einen standardisierten und Nils Neukranz oder Homeoffice, dann werden Flexible funktionierenden Service flächendeckend EBS Universität für Wirtschaft und Workspaces zum Instrument für das bieten zu können. Langfristig sollten jene Recht savills.de/research 5
COVID-19-Pandemie: Langfristimplikationen für die Immobilienmärkte Hypothese 4: Der Online-Lebensmittelhandel steht vor dem Durchbruch Über Jahre lag der Online-Anteil im Einer Befragung von Bitkom im April zufolge keine Lieferfenster mehr anbieten können. Sie Lebensmittelhandel hierzulande bei sind hierzulande 19 % der Verbraucher werden aber mit einer gewissen Verzögerung lediglich 1 %. Dann kam COVID-19 und die neu zum Online-Lebensmitteleinkauf in der Lage sein, ihre Kapazitäten im Online-Lebensmittelverkäufe sind über übergegangen. Detail Online geht davon aus, notwendigen Umfang auszuweiten. Während Ländergrenzen hinweg stark gestiegen. In dass es sich bei bis zu 60 % der Kunden um der Anbieter picnic jede Woche 50 neue China haben die Lieferungen von Carrefour eine langfristige Verhaltensänderung handelt. Mitarbeiter einstellt, ergreifen manche zum Neujahrsfest, das wenige Wochen Je länger die Pandemie anhält, desto größer Händler kreative Lösungsansätze: Aldi nach Ausbruch der Epidemie stattfand, dürfte dieser Gewöhnungseffekt ausfallen, testet in Großbritannien beispielsweise beispielsweise um 600 % zugenommen. zumal der Online-Handel angesichts wohl die Auslieferung von Lebensmitteln in Der chinesische Online-Händler JD.com noch für lange Zeit geltender Abstands- und Kooperation mit Deliveroo, Netto probiert verzeichnete allein in den ersten zehn Hygieneregeln im stationären Handel gleich einen Abholservice aus und Rewe eröffnet Tagen des Monats Februar einen Anstieg der noch bequemer erscheint als ohnehin schon. hunderte Click & Collect Pop-up-Stationen. Online-Lebensmittelverkäufe um 215 %. In Europa sieht es nicht anders aus: In Italien Entscheidend wird sein, wie schnell die Nicht nur die Lebensmitteleinzelhändler, oder Spanien ist bereits eine Verdopplung der Anbieter ihre Kapazitäten aufstocken auch die Immobilienakteure sollten sich auf Nutzer von E-Food zu beobachten und auch und Neukunden bedienen können. Denn diese Entwicklungen einstellen. So werden in Deutschland sind die Umsätze im Online- der Ersteinstieg gilt als größte Hürde und Supermärkte teilweise zu City-Lagerflächen, Lebensmittelhandel im April um momentan machen viele willige Online- Abholstationen werden benötigt und 127 % gegenüber dem Vorjahr angestiegen Käufer die Erfahrung, dass die Händler an auch Drive-In Schalter wie bei den Fast- (siehe Abb. 1). ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen sind und Food-Anbietern dürften insbesondere in Stadtrandlagen an viel befahrenen Straßen zur Normalität werden. Abb. 1 Jährliche Wachstumsrate des Online-Lebensmittelhandels in Deutschland 14 0 % 120 % 10 0 % 80 % 60 % 40 % 20 % 0% 20 16 20 17 20 18 20 19 A p r 20 Jennifer Güleryüz Savills Quelle: bevh savills.de/research 6
COVID-19-Pandemie: Langfristimplikationen für die Immobilienmärkte Hypothese 5: Größer, grüner, günstiger: Die Peripherie wird gestärkt Einhergehend mit den Lockdown- Entscheidungsfreiheit bei der häuslichen zumeist deutlich besser und langfristig auch Maßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie Standortwahl. Wird eine persönliche günstiger erreichen. Eine Neubewertung kam es nicht nur zu einer bewussten Anwesenheit beim Arbeitgeber nämlich der Haushaltsbedürfnisse und der damit Konsumverlagerung hin zu Online- nur noch partiell verlangt, sinken die verbundenen Standortfaktoren scheint Angeboten (siehe Hypothese 4), sondern Distanzkosten zwischen Wohn- und deshalb ebenfalls plausibel. es wurde auch das größte Homeoffice- Arbeitsort. Gleichzeitig steigen die Relevanz Projekt unserer Zeit angestoßen. Von einer eigenen Büro- und Arbeitsfläche und Zusammenfassend lässt sich festhalten: Die Dienstleistungsunternehmen bis der Bedarf nach zusätzlichem Wohnraum, aktuelle Coronakrise könnte insbesondere Bildungseinrichtungen etablierten dabei sodass Randbezirke und periphere Stadtlagen in den Bereichen Konsum und Arbeit zu zahllose Institutionen neue Konzepte aufgrund ihrer günstigeren Bodenpreise dauerhaften Verhaltensänderungen und der virtuellen Zusammenarbeit und an Attraktivität gewinnen. Dabei würde einer verstärkten Implementierung von Kommunikation. ein zunehmender Online-Handel diese Online-Konzepten führen. Zusätzlich ist Entwicklung ebenfalls begünstigen, wenn das eine steigende Präferenz für mehr Sicherheit, Nun müssen sich diese Maßnahmen Angebot und die Nachfrage für immer mehr Freiraum und Wohnfläche im Zuge der gegenüber den konventionellen Verfahren Konsumprodukte vom Standort losgelöst aktuellen Pandemie gut denkbar. Dies würde bewähren und auf ihre Effektivität werden. langfristig zu einer relativen Stärkung der geprüft werden. In Abhängigkeit davon städtischen Ränder und einer dezentraleren und mit zunehmender Dauer der Neben den städtischen Rändern könnten auch Stadtentwicklung führen. Auch eine Pandemie kann jedoch damit gerechnet kleinere Städte eine Aufwertung erleben, Aufwertung von kleineren Städten scheint werden, dass die Krise bereits jetzt wenn es zu sinkenden Distanzkosten bei der nicht abwegig, wenn es beim Arbeitsstandort nachhaltige Verhaltensänderungen Wohnortwahl kommt. Ein gutes Beispiel zu sinkenden Zeit- und Transportkosten bei den Privathaushalten und hierfür ist die Kleinstadt Montabaur, die seit kommt, wie das Beispiel Montabaur zeigt. Unternehmen hervorgerufen hat und als der ICE-Anbindung im Jahr 2002 nicht mehr Für den Immobilienmarkt könnte dies vor Digitalisierungsbeschleuniger wirkt. So ist schrumpft, sondern Nettozuwanderung und allem im Wohnsegment vielseitige und neue eine teilweise Beibehaltung der virtuellen Unternehmensansiedlungen verzeichnet. Chancen eröffnen. Ein guter Anfang wäre Arbeitsweise auch nach überstandener Was für Montabaur die ICE-Anbindung dabei eine Orientierung an den drei G´s Pandemie sehr wahrscheinlich, sollte sich ausgelöst hat, könnte für andere Gebiete nun „größer, grüner und günstiger“. Homeoffice für viele Beschäftigungsgruppen ein neues Arbeits- und Konsumverhalten als wirkliche Alternative erweisen sein. (siehe Hypothese 3). Eine aktuelle Untersuchung hat alleine für den Hinzu kommt, dass die aktuelle Krise auch amerikanischen Arbeitsmarkt eine anhaltende Sensibilisierung bei den herausgefunden, dass rund 37 % aller Sicherheits-, Natur- und Wohnbedürfnissen dortigen Berufe auch adäquat von daheim bewirken dürfte. Eine relativ höhere aus erledigt werden könnten. Hierzulande Populationsdichte, mehr Reiseverkehr, dürfte sich aufgrund des ähnlich hohen überfüllte U- & S-Bahnen, kleinere Dienstleistungsanteils von rund 70 % an der Wohneinheiten und fehlende Grünflächen Bruttowertschöpfung ein vergleichbares Bild bilden in der jetzigen Situation besonders ergeben. für die Einwohner von Metropolen eine fundamentale Herausforderung und Halten auch nach der Pandemie psychologische Belastungsprobe. In weniger mehr Unternehmen an den mobilen dicht besiedelten Randgebieten oder Lukas Götzelmann Arbeitsmöglichkeiten fest, bedeutet dies für Kleinstädten hingegen lässt sich der Wunsch EBS Universität für Wirtschaft und die betroffenen Mitarbeiter eine größere nach mehr Abstand, Natur und Freiraum Recht savills.de/research 7
Savills Team Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Marcus Lemli Matthias Pink Matti Schenk Jennifer Güleryüz CEO Germany Head of Research Germany Associate Research Associate Research +49 (0) 69 273 000 12 +49 (0) 30 726 165 134 +49 (0) 30 726 165 128 +49 (0) 30 726 165 135 mlemli@savills.de mpink@savills.de mschenk@savills.de jennifer.gueleryuez@savills.de Prof. Dr. Kerstin Hennig Elmar Lang Nils Neukranz Lukas Götzelmann Head of REMI Doktorand Doktorand Doktorand +49 611 7102 1271 +49 611 7102 1242 + 49 611 7102 1275 +49 611 7102 1277 kerstin.hennig@ebs.edu elmar.lang@ebs.edu nils.neukranz@ebs.edu lukas.goetzelmann@ebs.edu Savills ist eines der führenden, weltweit tätigen Immobiliendienstleistungs-Unternehmen mit Hauptsitz und Börsennotierung in London. Das Unternehmen wurde 1855 gegründet und blickt auf eine lange Geschichte mit überwältigendem Wachstum zurück. Savills setzt Trends statt ihnen zu folgen und verfügt heute über mehr als 600 Büros und Partner in Amerika, Europa, Afrika, dem asiatisch-pazifischen-Raum sowie dem Nahen Osten mit über 39.000 Mitarbeitern. In Deutschland ist Savills mit rund 200 Mitarbeitern in sieben Büros an den wichtigsten Immobilienstandorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart präsent. Diese Publikation dient allein informativen Zwecken. Wir übernehmen keine Haftung für Verluste, Kosten oder sonstige Schäden, die aus der Verwendung der veröffentlichten Informationen resultieren. Die Informationen beruhen auf Quellen, die von uns als verlässlich eingestuft wurden, wir können jedoch nicht dafür garantieren, dass diese Informationen korrekt oder vollständig sind. Eine Vervielfältigung dieser Publikation oder von Teilen davon bedarf der vorherigen schriftlichen Genehmigung durch Savills. © Savills Juni 2020
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