NEUAIGEN - 125 Jahre - Freiwillige Feuerwehr
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FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 125 Jahre IMPRESSUM Herausgeber: Freiwillige Feuerwehr Neuaigen, 3430 Tulln Für den Inhalt verantwortlich: Das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Neuaigen Fotos: Archiv der Freiwilligen Feuerwehr Neuaigen Konzeption, Produktion und Anzeigenverwaltung: Druckservice Muttenthaler, Ybbser Straße 14, 3252 Petzenkirchen, Tel.: 07416/504-0* 2
125 Jahre FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Neuaigen Über 95.000 engagierte Frauen und Männer stellen sich in den Freiwilligen Feuerweh- ren Niederösterreichs in den Dienst der guten Sache. Unentgeltlich und zu jeder Tages- und Nachtzeit helfen sie rasch, punktgenau und kompetent. In den Freiwilligen Feuer- wehren unseres Landes werden Menschlichkeit und Kameradschaft hochgehalten, ge- pflegt und gelebt. Wenn nun das Jubiläum „125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Neuaigen“ gefeiert wird, so ist dies zum einen ein Grund, mit Respekt und Dank an unsere Vorfahren und Vorgän- ger zu denken, die die Freiwillige Feuerwehr Neuaigen einst gegründet und aufgebaut haben und so einen wesentlichen Teil zu dieser gelebten und praktizierten Menschlich- keit in unserem Land beigetragen haben. Zum anderen ist dies auch ein willkommener Anlass, jenen zu danken, die dieses Erbe weiterführen und sich heute in den Dienst der Allgemeinheit stellen, um ihren Nächsten zu helfen, wann immer Hilfe nötig ist. Als Landeshauptmann möchte ich daher nicht nur der Freiwilligen Feuerwehr Neuai- gen zu diesem besonderen Jubiläum gratulieren, sondern mich auch bei allen Mitglie- dern dieser Feuerwehr herzlich für ihren Einsatz und ihr Engagement bedanken. Für die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehr Neuaigen wünsche ich „Gut Wehr“! Dr. Erwin Pröll Landeshauptmann 3
FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 125 Jahre 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Neuaigen In trockenen Worten schildern die drei im Februar 1884 aufgenommenen Protokolle des Gemeinderates im damaligen Bürgermeisteramt Neuaigen die für diese Ortschaft so we- sentliche Tatsache der Gründung einer eigenen Freiwilligen Feuerwehr. Erschreckende Beispiele der vernichtenden Kraft des Feuers und die Hilflosigkeit der einzelnen Be- troffenen ihr gegenüber haben in der damaligen Zeit eine Gemeinde nach der anderen in Niederösterreich (und nicht nur hier) dazu bewogen, eigene Feuerwehren auf die Bei- ne zu stellen. Damals war wohl kaum jemandem bewusst, welche Erfolgsgeschichte die- se Institution Freiwillige Feuerwehr bis zum heutigen Tag nehmen würde. Auch die Neuaigner können wie alle Bewohner unseres Bundeslandes darauf vertrau- en, dass ihnen im Notfall Helfer aus den Reihen der Freiwilligen Feuerwehr zu Hilfe kommen und alles daran setzen, Schlimmeres zu vermeiden und Schäden möglichst zu beseitigen – ein Umstand, um den uns im wörtlichen Sinn viele in der Welt beneiden. Die Freiwillige Feuerwehr Neuaigen kann auf eine wechselhafte 125-jährige Geschich- te zurückblicken, zahlreichen Herausforderungen musste sie sich immer wieder stellen, ganz besonders bei den immer wiederkehrenden Hochwässern. Es ist mir ein ehrliches Anliegen, allen Mitgliedern dieser Wehr ein herzliches Danke- schön für ihre Arbeit im Dienste von uns allen zu sagen. Der gesamten Wehr gratuliere ich zu ihrem Jubiläum und wünsche für die Zukunft alles Gute! Mag. Andreas Riemer Bezirkshauptmann 4
125 Jahre FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN Liebe Mitbürger/-innen, liebe Freunde der Feuerwehr! Die Freiwillige Feuerwehr Neuaigen feiert am 1. Mai 2009 ihr 125-jähriges Bestehen. Dazu möchte ich mit großer Freude und dankbarer Anerkennung gratulieren. Das Schwergewicht der Tätigkeit unserer Feuerwehren verlagert sich immer mehr von der Brandbekämpfung hin zu Technischen Einsätzen. Das Aufgabengebiet ist wesent- lich vielfältiger und komplexer geworden. Dies erfordert eine gründliche Aus- und lau- fende Weiterbildung. Unzählige Urlaubsstunden werden dafür von den ehrenamtlichen, hoch motivierten Feuerwehrmitgliedern aufgewendet, um die Sicherheit der Bevölke- rung in Neuaigen und Umgebung gewährleisten zu können. Die Stadtgemeinde unterstützt die Feuerwehr bei der laufenden Erneuerung des Fuhr- parks auf den neuesten Stand der Technik. Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, kön- nen uns auch dabei unterstützen – mit Ihrem zahlreichen Besuch der Feuerwehrfeste. Die Einnahmen daraus sind zusätzliche Mittel für den laufenden Feuerwehrbetrieb. Ich möchte mich an dieser Stelle – im Namen der gesamten Bevölkerung – nochmals recht herzlich bedanken für Ihren unermüdlichen – freiwilligen und unentgeltlichen Ein- satz für unsere Sicherheit. Willi Stift Bürgermeister 5
FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 125 Jahre 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Neuaigen Als im Jahre 1884 die Freiwillige Feuerwehr Neuaigen gegründet wurde regierte in Wien Kaiser Franz Joseph in seinem 36. Regie- rungsjahr. Erst 30 Jahre danach wurde die „Drei-Zylinder-Dampf- spritze mit Rohhanfschläuchen“ als neueste feuerwehrtechnische Errungenschaft entwickelt und bot große Erleichterung bei Lösch- arbeiten. Nicht nur technisch hat sich in diesen 125 Jahren enorm viel verändert. Unsere Feuerwehren kämpfen zwar immer noch gegen Feuer und Hoch- wasser – es sind aber viel mehr die Technischen Einsätze, die heutzutage den größeren Teil unserer Arbeit ausmachen. Gerade diese Einsätze setzen neben viel Erfahrung eine präzise Ausbildung voraus. Der NÖ Landesfeuerwehrverband war und ist immer bestrebt, den Mitgliedern der Feuerwehren bestmögliche Ausbildung und größtmögliche Unter- stützung bei der Anschaffung moderner Geräte zu gewährleisten. Der Wert der Ausbildung bei der Feuerwehr kann zwar nicht in Zahlen gemessen wer- den, ist aber unleugbar hoch. Ausbildung bedeutet Qualifikation und die Fähigkeit und Bereitschaft zum Übernehmen von Verantwortung. Darüber hinaus zeugt die Mitglied- schaft in einer Freiwilligen Feuerwehr von hoher menschlicher Qualität. Über ihre ur- eigenen Aufgaben hinaus, die in unserem Slogan „Retten-Löschen-Bergen-Schützen“ so treffend vereint sind, haben die Feuerwehren aber auch eine wichtige Funktion als Kul- turträger inne. Seit Jahrzehnten stellt dies auch die Freiwillige Feuerwehr Neuaigen un- ter Beweis: sie fungiert nicht zuletzt als soziales Bindeglied zwischen vielen verschiede- nen Bevölkerungsgruppen. Nicht unerheblich ist auch die gesellschaftliche Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren. Ein Jubiläum, wie es die Feuerwehr Neuaigen heuer be- gehen kann, bietet aber auch die willkommene Gelegenheit, die eigene Feuerwehr in der Öffentlichkeit zu präsentieren und die verschiedenen Anliegen in die Bevölkerung zu transportieren. Die Präsenz der Feuerwehren in der Öffentlichkeit ist ein immens wichti- ges Anliegen, weil nur auf diesem Wege die Bedürfnisse der Feuerwehren transparent werden und letzten Endes auch umgesetzt werden können. Als Landesfeuerwehrkommandant von Niederösterreich wünsche ich euch alles Gute zu eurem 125. Geburtstag und allen Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Neuaigen fes- ten Zusammenhalt und eine erfolgreiche Zukunft. Allen Kameraden wünsche ich, dass sie gesund von ihren Einsätzen nach Hause zurückkehren. Möge eure Feuerwehr weiter- hin ein aktiver, geachteter und unverzichtbarer Bestandteil eurer Gemeinde sein! Josef Buchta NÖ Landesfeuerwehrkommandant Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes 6
125 Jahre FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN Herzlichen Glückwunsch! Herzlichen Glückwunsch entbiete ich der Freiwilligen Feuerwehr Neuaigen zu ihrem Jubelfest. Sie begeht heuer ihren 125. Geburtstag. Eine Einrichtung, die sich zum Woh- le der Gemeinde und der Bevölkerung entwickelt hat. In uneigennütziger Weise haben sich vor 125 Jahren pflichtbewusste Kameraden zusammengetan, um in Not geratenen Mitmenschen zu helfen und gründeten eine Freiwillige Feuerwehr. Der Geist, der die Männer bei der Gründung der Wehr erfüllte, ist unverändert lebendig geblieben. So wie viele Wehren unseres Bezirkes hat auch die Feuerwehr Neuaigen seit- her ihre Pflicht stets mit vollem Einsatz erfüllt. Die Anfänge waren äußerst bescheiden, denn technische Hilfsmittel standen damals nur begrenzt zur Verfügung. Aber die Entwicklung brachte es mit sich, dass die Anforde- rungen an die Freiwilligen Feuerwehren immer größer wurden. Das Einsatzprofil hat sich geändert. Waren es anfangs hauptsächlich Brandeinsätze, so sind es heute großteils Technische Einsätze. Gerade das Hochwasser 2002 hat die Leis- tung und die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr unter Beweis gestellt. Die Bevölkerung von Neuaigen kann sicher sein, dass hier Männer tätig sind, die ihr Handwerk verstehen. Als Bezirksfeuerwehrkommandant möchte ich der Freiwilligen Feuerwehr Neuaigen für ihren Einsatz im Dienste der Allgemeinheit danken. Ich wünsche allen, dass es auch in Zukunft gelingen möge, die Aufgaben in so bei- spielhafter Weise im Interesse unserer Mitmenschen wahrzunehmen. Getreu unserem Leitspruch „Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr“. LFR Josef Thallauer Bezirksfeuerwehrkommandant 7
FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 125 Jahre 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Neuaigen Mit Stolz kann die Freiwillige Feuerwehr Neuaigen ihr 125-jäh- riges Gründungsfest feiern, verbunden mit der Segnung eines neuen Tanklöschfahrzeuges. Dies ist einerseits ein Zeitpunkt um weiter vorwärts zu blicken aber auch gleichzeitig ein wesentlicher Meilenstein um jenen Männern in Dankbarkeit zu gedenken, welche sich vor 125 Jah- ren zusammengefunden haben um in Neuaigen eine Feuerwehr zu gründen. Unsere Ach- tung und Wertschätzung vor diesen Männern muss heute umso größer sein, da die sei- nerzeit anfallenden Einsätze stets mit mehr Idealismus als unterstützt von technischen Hilfsmitteln bewältigt werden mussten. Umso mehr müssen wir uns glücklich schätzen, dass die technische Ausrüstung für un- sere Wehren immer wieder verbessert und weiterentwickelt wurde. So sind wir heute doch in der wesentlich glücklicheren Lage, dass wir der stetig steigenden Anzahl von Einsätzen unterstützt mit modernen Fahrzeugen und leistungsstarken technischen Ge- räten entgegentreten können. Eine entscheidende Hilfestellung zur Bewältigung von Einsätzen stellt sicherlich die Indienststellung und Segnung des neuen Tanklöschfahr- zeuges dar. Bei all den vielen Änderungen, welche das Feuerwehrwesen von ihrer Gründung an bis heute erfahren musste, so ist doch ein wesentlicher Punkt bis heute unverändert geblie- ben, nämlich unser Grundgedanke, dem Nächsten zu helfen sowie Leben, Hab und Gut der Mitmenschen zu schützen. Das ist gerade in unserer heutigen, in erster Linie mate- rialistisch eingestellten Zeit umso höher einzustufen, da für einen Großteil unserer Mit- bürger ein unentgeltliches und selbstloses Handeln bereits unvorstellbar geworden ist. Es ist mir daher ein aufrichtiges Bedürfnis, allen Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Neuaigen für die immer wieder gezeigte Einsatzbereitschaft und somit für ihr uneigen- nütziges Wirken an der Öffentlichkeit ein herzliches „Danke“ auszusprechen. In meiner Funktion als Abschnittsfeuerwehrkommandant des Abschnittes Tulln be- glückwünsche ich somit die Freiwillige Feuerwehr Neuaigen zum 125-jährigen Be- standsjubiläum sowie zum neuen Tanklöschfahrzeug von ganzem Herzen und wünsche, dass sich immer wieder genügend junge Mitbürger finden, die sich bereit erklären die Verantwortung, welche die Gründungsmitglieder übernommen haben, auch in Zukunft weiterzutragen getreu unserem Leitspruch „Gott zur Ehr’, dem Nächsten zu Wehr!“. BR Leopold Mayer Abschnittsfeuerwehrkommandant 8
125 Jahre FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN Ein besonderes Jahr! Das Jahr 2009 ist für unsere Feuerwehr ein besonderes Jahr. Im Jahre 1884 haben eini- ge Männer bereits die Notwendigkeit erkannt, eine Organisation zum Schutz der Mit- bürger zu gründen. Wenn wir heuer das 125-jährige Bestandsjubiläum feiern, wollen wir allen, die in den Jahren mitgewirkt haben, danken. Großen Respekt mit welchen ein- fachen Mitteln aus heutiger Sicht gegen das Feuer angekämpft wurde. Was unsere Feu- erwehr immer wieder begleitete, waren kleinere und größere Hochwässer. Im Kampf gegen solche Katastrophen setzte so mancher Feuerwehrmann seine Gesundheit und sein Leben ein. Gegenüber von früher stehen uns eine Reihe von modernen Einsatzgeräten zur Verfügung, die unsere Arbeit erleichtern. Diese Erleichterung erfordert aber viel zu- sätzliche Freizeit für eine komplexe Ausbildung zur Handhabung der Gerätschaft. Die Zeit der Technik blieb auch bei der Feuerwehr nicht stehen. Diese Modernisierung der Ausrüstung bedarf großer finanzieller Mittel. Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle bei allen bedanken, die uns unterstützen. Besonderen Dank der Gemeinde, die immer ein offenes Ohr für unsere Feuerwehr hat. Bei der Ortsbevölkerung möchten wir uns für ihre Spendenfreudigkeit und die Teilnahme an Feuerwehrveranstaltungen bedanken. Die Feuerwehr ist seit dem Jahre 1970 kein Verein, sondern eine Körperschaft öffentlichen Rechtes. Umso mehr freut es uns, uns bei allen Vereinen für die gute Zusammenarbeit zu bedanken. Bei unseren Kameraden und deren Familienangehörigen und allen frei- willigen Helfern, die immer wieder bereit sind, ihre Freizeit zum Wohle der Mitmen- schen zu opfern. Als Kommandant der Feuerwehr Neuaigen wünsche ich mir, dass un- sere Feuerwehr in den nächsten Jahrzehnten vom selben Geist an Idealismus, Kame- radschaft und Einsatzbereitschaft geprägt ist. Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr! HBI Franz Berthold Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Neuaigen 9
FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Neuaigen 125 Jahre Chronik 1. Mai 1884 bis 1. Mai 2009 Die Anfänge Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt bewacht ... Doch furchtbar wird die Himmelskraft, wenn sie der Fesseln sich entrafft ... Flackernd steigt die Feuersäule, durch der Straße lange Zeile, wächst es fort mit Windeseile. Durch die Hände lange Kette um die Wette, fliegt der Eimer, hoch im Bogen, spritzen Quellen Wasserwogen. Seit vor vielen tausend Jahren der Mensch sich das Element „F e u e r“ dienstbar mach- te, musste er auch dafür sorgen, „wenn sie der Fesseln sich entrafft ...“ wie das entfes- selte Element wieder gebändigt werden konnte. Die Verse aus Friedrich v. Schillers „Lied von der Glocke“, die diesen Rückblick über den 125-jährigen Bestand der Freiwilligen Feuerwehr Neuaigen einleiten, schildern das Element „Feuer“, seinen Wert, seine Wirkung, seine Gefahr und seine Bekämpfung v o r den Zeiten, als es zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehren kam. Es war die Aufgabe der Gemeinde und ihrer Bevölkerung, das entfesselte Element zu bekämpfen. Wie kam es zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Neuaigen? Die großen Brandkatastrophen in Mollersdorf in den Jahren 1868 und 1873 und die da- bei gewonnene Erfahrung aus denen hervorging, dass man ohne organisierte Kraft den entfesselten Elementen machtlos gegenüberstand und das Beispiel von anderen Ge- 10
125 Jahre FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN meinden in denen schon Freiwillige Feuerwehren ins Leben gerufen wurden und die Sorge um den eigenen Besitz waren bestimmt die Hauptgründe, dass sich viele Männer bereitfanden in selbstloser Weise sich zur Sicherung des Eigentums vor Brandgefahr für alle zur Verfügung zu stellen. Zur Zeit der Gründung unserer Feuerwehr hatte unsere ehemalige Ortsgemeinde rund 125 Häuser, darunter waren nur drei mit einem Obergeschoss und zwar das Schloss, die Schule und der Pfarrhof. 1884 In vier aufeinander folgenden Sitzungen in den Monaten Februar und März befasste sich der Gemeinderat von Neuaigen mit der Gründung und Ausrüstung (eine Feuerwehr- spritze) der Freiwilligen Feuerwehr Neuaigen. Am 1. Mai 1884 beurkundet der „Erste NÖ. Feuerwehr-Unterstützungsverein die Auf- nahme der „löblichen“ freiwilligen Feuerwehr als ordentliches Mitglied. Als erster Hauptmann wurde Franz Pracher (Kaufmann in Neuaigen), als dessen Stell- vertreter Karl Sauter aus Mollersdorf gewählt. Die Ausbildung der jungen Wehr wurde vom Exerziermeister Köstelbauer aus Tulln durchgeführt. Urkunde 11
FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 125 Jahre 1898 Am 8. Jänner wurden Karl Sauter zum Hauptmann und Rudolf Neunteufel zum Stell- vertreter gewählt. 1899 Die großen Donauhochwässer am Ende der Neunzigerjahre mit ihren großen Einsätzen und Bergungsarbeiten waren der Anlass, dass unsere Feuerwehrmänner auch als „Was- serwehr“ ausgebildet wurden. 1900 Schon am 3. Jänner wird Friedrich Kusterer zum Hauptmann, Karl Sauter zum Stell- vertreter und auch zum Schriftführer und Kassier gewählt. 1907 Ankauf eines Hydrophors der aus Sammlungen und Subventionen finanziert wird. 1909 Beim 25-jährigen Gründungsfest ehrt die Gemeinde die noch lebenden Gründer, es wa- ren deren noch sieben, indem sie ihnen Dank und Anerkennung für ihr uneigennütziges Wirken ausspricht. 1910 Ankauf eines zweiten Hydrophors. Von dieser Zeit an hat jede Katastralgemeinde (Neuaigen, Mollersdorf, Trübensee) ein eigenes Löschgerät. Ankauf des Hydrophors 1907 12
125 Jahre FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 25-jähriges Gründungsfest 1909 1911 Am 21. Jänner ist wieder ein Wechsel im Kommando. Heinrich Schrott wird Hauptmann und Friedrich Kusterer wird sein Stellvertreter. Mannschaft 1911 13
FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 125 Jahre 1914 Nicht lange kann Hauptmann Schrott die Feuerwehr führen. Bei einem Einsatz holt er sich eine schwere Verkühlung, der er bald darauf erliegt. Am 17. Jänner wird wieder Friedrich Kusterer zum Hauptmann und Josef Keusch zu seinem Stellvertreter gewählt. Der Erste Weltkrieg, der im Sommer ausbricht und bei dem viele Feuerwehrkameraden einrücken mussten, stellt alle anderen Dinge, die nicht kriegswirtschaftlichen Arten wa- ren, zurück. 1921 Nach dem Ende des Weltkriegs beginnt der Wiederaufbau der Wehr. Am 8. Jänner findet eine Neuwahl des Kommandos statt bei der der Schmiedemeister Heinrich Brauneis zum Hauptmann und der Fleischhauermeister Florian Lechner zum Stellvertreter gewählt wurden. Eine größere Handdruckspritze wird von der Feuerwehr Wien gekauft. 1923 Die Donauhochwässer 1920 und 1923 veranlassten die Gemeinde zum Ankauf von drei Rettungszillen, für jede Katastralgemeinde eine. 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Neuaigen 14
125 Jahre FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN Bildtext 1934 Gründungsfest „50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Neuaigen“. Die erste Motorspritze wird seitens der Gemeinde als Geburtstagsgeschenk übergeben. 1938 Am 12. März marschierten die deutschen Trup- pen in Österreich ein und besetzten unser Land. Die Freiwilligen Feuerwehren wurden der Poli- zei unterstellten Feuerschutzpolizeien. Durch den baldigen Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurden die Feuerwehren auch militärisch ein- gesetzt. 1946 Der langjährige und verdienstvolle Hauptmann Heinrich Brauneis übergibt nach 42-jähriger Dienstzeit – davon 25 Jahre als Hauptmann – sein Amt dem neugewählten Hauptmann Franz Erste Motorspritze Berthold, sein Stellvertreter bleibt Florian Lech- ner und zum Schriftführer wird Viktor Holubetz bestellt. Die Aufbauarbeit im nunmehr vierfach besetzten Österreich – Niederösterreich liegt in der russischen Zone – ist schwierig und hart. Aber schon am 10. Februar beschließt der Gemeinderat ein neues Zeughaus in Neuaigen zu erbauen. 15
FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 125 Jahre Altes Feuerwehrhaus 1947 Das neue Zeughaus wird am 5. Oktober seiner Bestimmung übergeben. Der Aufbau ver- langte vollsten Einsatz jedes Einzelnen. Uniformen gab es keine. Textilsammlungen wur- den durchgeführt um dafür Stoff für Einsatzkleidung und Uniformen einzutauschen. 1948 Am 8. April starb der letzte Mitbegründer der Freiwilligen Feuerwehr, der ehemalige „Hornist“ Johann Mayer aus Trübensee. 1952 Der Bau eines neuen Zeughauses mit Schlauch- turm in Mollersdorf wird durch den Gemein- derat bewilligt. 1954 Am 10. Jänner wird der bisherige Schriftfüh- rer Friedrich Rienössl – er ist auch Bürger- meister – zum neuen Kommandanten und Jo- hann Angermann zu dessen Stellvertreter ge- wählt. Die große Donauüberschwemmung im Juli wird wohl der bis dahin größte und ar- beitsreichste Einsatz der Feuerwehr Neuaigen Feuerwehrhaus Mollersdorf seit ihrem Bestehen überhaupt gewesen sein. 16
125 Jahre FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN In allen drei Ortschaften waren alle Häuser mit wenigen Ausnahmen überflutet. Der Not- stand wurde ausgerufen! Diese Hochwasserkatastrophe bewog die Gemeinde acht Zil- len anzukaufen. 1958 In Trübensee wurde ein neues zweckentspre- chendes Feuerwehrhaus gebaut. 1959 Bei der Mitgliederversammlung am 6. Jänner wird das Kommando mit Kommandant Fried- rich Rienössl in seinem Amt bestätigt und zu dessen Stellvertreter Karl Angermann neu ge- wählt. Adolf Prohazka wird als Schriftführer neu bestellt. Zum 75-jährigen Gründungsfest wurden zwei neue VW-Tragkraftspritzen und ein Trag- kraftspritzenwagen gesegnet und in Betrieb Feuerwehrhaus Trübensee gestellt. Mannschaft 1959 17
FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 125 Jahre 1959 1963 Zur Alarmierung der Feuerwehr im Brandfall dienten bisher die Kirchenglocken. Am 6. April wird von der Gemeinde eine Sirene mit einer Reichweite von 8 km angekauft und am Amtshaus in Neuaigen montiert. Neue Tragkraftspritze 1966 18
125 Jahre FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 1966 Nachdem die in der Katastralgemeinde Mollersdorf eingestellte Motorspritze aus dem Jahre 1934 nicht mehr einsatzfähig ist, wird eine neue VW-Tragkraftspritze mit Anhän- gerwagen angekauft. Dieses Fahrzeug samt Tragkraftspritze ist bis heute (Mai 2009) noch im Einsatz. Ein, von der Rettungsstelle des Roten Kreuzes in Tulln abgegebener VW-Bus wird von unseren Feuerwehrleuten zum Löschwagen umgebaut und in den Dienst gestellt. 1968 Wegen Überlastung stellt Kommandant Friedrich Rienössl sein Amt zur Verfügung. Am 6. Jänner wird Franz Berthold zum Kommandanten und Karl Angermann zu dessen Stell- vertreter gewählt. Zum Schriftführer wird Karl Kreuzinger und zum Kassier Karl Bert- hold bestellt. 1970 Mit der Schaffung des „NÖ. Feuerpolizei- und Feuerwehrgesetzes“ wurden alle Nie- derösterreichischen Feuerwehren aus dem Vereinsgesetz, nachdem sie bisher behandelt wurden, herausgehoben und zu Körperschaften öffentlichen Rechtes erklärt. 1973 Bei der Mitgliederversammlung am 21. Jänner wird Karl Angermann zum Komman- danten und Friedrich Rienössl jun. zu dessen Stellvertreter gewählt. Schriftführer Karl Kreuzinger und Kassier Karl Berthold werden in ihrem Amt bestätigt. 1975 Hochwassereinsätze – Dank der genauen Alarmpläne und der damaligen Schnellstraße S 3 (heute Autobahn S 6) konnten unsere Ortschaften und Felder vor Überflutungen be- wahrt und damit größerer Schaden verhindert werden. 1976 Bei der Mitgliederversammlung wurde Friedrich Rienössl jun. zum Kommandanten und Josef Zeh zu dessen Stellvertreter gewählt. Zum Verwalter wird Herbert Prohazka be- stellt und Karl Berthold als Kassier bestätigt. 1979 Zum 95. Gründungsfest konnte ein neues Kleinlöschfahrzeug (VW-LT) gesegnet und seiner Bestimmung übergeben werden. 19
FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 125 Jahre Die Patenschaft wurde von I.D. Isabella Metternich übernommen. Dieses Fahrzeug ist bis zum heu- tigen Tage (Mai 2009) noch im Einsatz. 1980 Die ersten Funkgeräte wurden an- Segnung des neuen Feuerwehrautos 1979 gekauft. Am 16. September wird vom Aus- schuss der Feuerwehr die Errichtung eines neuen Feuerwehrhauses beschlossen. Auch wurde ein genauer Fertigstellungstermin festgelegt. Das Feuerwehrhaus soll der Mittel- punkt des 100-jährigen Gründungsfestes sein. 1981 Bei der Mitgliederversammlung am 6. Jänner wird das Kommando mit Kommandant Friedrich Rienössl und dessen Stellvertreter Josef Zeh wiedergewählt. Als Verwalter wird Herbert Prohazka und Karl Berthold als Kassier bestätigt. 1983 Die VW-Tragkraftspritze (BJ 1959) von Neuaigen wird durch eine neue ersetzt. 1984 100 Jahre Feuerwehr – Segnung des neuen Feuerwehrhauses unter dem Motto – Möge dieses Haus als Zentrum der im Feuerwehrgedanken enthaltenen Hilfsbereitschaft die- nen, aber auch als Mittelpunkt von Kameradschaft, von Freundschaft und Geselligkeit Neues Feuerwehrhaus in Neuaigen 20
125 Jahre FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 100-jähriges Gründungsfest 1984 nie vergessen werden. 3.406 Arbeitsstunden wurden von den Feuerwehrmännern aber auch von freiwilligen Helfern geleistet. Auch wird eine weite Tragkraftspritze (BJ 1959) von Trübensee ersetzt und seiner Bestimmung übergeben. Ankauf eines gebrauchten Mannschaftstransportfahrzeuges MTF (Renault Trafic) 1986 Anlässlich der Mitgliederversammlung werden Kommandant Friedrich Rienössl und Kommandant-Stellvertreter Josef Zeh in ihren Funktionen bestätigt und Karl Pichler als Verwalter neu bestellt. 1987 Errichtung eines Zubaues für unser Feuerwehrhaus zur Lagerung von Geräten und Ma- terial. Ankauf der ersten Atemschutzgeräte (3 Stück) inklusive Reserveflaschen. 1988 Nachdem Kommandant-Stellvertreter Josef Zeh aus gesundheitlichen Gründen seine Funktion zur Verfügung stellte, wird bei einer außerordentlichen Mitgliederversamm- lung am 15. Juli eine Neuwahl des Kommandos durchgeführt. Friedrich Rienössl wird bei dieser Wahl als Kommandant bestätigt. Zum Kommandant-Stellvertreter wird Franz Berthold gewählt und in seiner Funktion als Verwalter wird Karl Pichler bestätigt, sein Stellvertreter wird Franz Pimperl. Ankauf der ersten sechs Personenmeldeempfänger (Alarmierung). Errichtung von einem Telefonanschluss im Feuerwehrhaus. 1990 Ankauf einer Schaumlöschausrüstung. 21
FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 125 Jahre 1991 Die Mitgliederversammlung wählt am 6. Jänner den bisherigen Kommandant-Stellver- treter Franz Berthold zum Kommandanten und zu dessen Stellvertreter wird Wolfgang Braith neu in das Kommando gewählt. Verwalter Karl Pichler und sein Stellvertreter Franz Pimperl werden in ihren Funktionen bestätigt. Dieses Kommando führt auch heute noch (2009) die Geschicke unserer Wehr. 1992 Bauliche Maßnahmen zur Schaffung eines Geräteraumes und Werkstatt im Feuerwehr- haus. 1993 Installation des neu vom Land Niederösterreich beschlossenen Funksirenensteuerungs- systems. 1994 110 Jahre Feuerwehr Neuaigen. Überga- be und Segnung eines neuen Komman- dofahrzeuges KDO zur Betreibung einer Einsatzleitstelle – kommt auch bei Groß- einsätzen im Raum Tulln zum Einsatz – und dazugehöriger Ausrüstung wie Funk- anlage, drei neue Atemschutzgeräte, Ers- te-Hilfe-Ausrüstung, Notstromaggregat, Segnung des neuen Feuerwehrautos 1994 Beleuchtungsanlage und vieles mehr. Die Patenschaft wurde von Stadtrat Monika Gauger übernommen. 1998 Ankauf eines neuen Versorgungsfahr- zeuges VF (Hyundai) mit Doppelkabine und Ladefläche. Anlässlich des Feuer- wehrfestes am 1. Mai erfolgte die Über- gabe und Fahrzeugsegnung. Die Paten- schaft wurde von Leopoldine Pegler übernommen. Alle bisherigen Patinnen unserer Fahrzeuge wurden mit einem Segnung des Versorgungsfahrzeuges 1998 Blumenstrauß begrüßt. 22
FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 125 Jahre Segnung des Versorgungsfahrzeuges 1998 1999 Beginn der schrittweisen Neuanschaf- fung von der Einsatzkleidung „neu“ mit Helm, Einsatzanzug, Stiefel, Jacke, Handschuhe. 2001 Ein Anhänger zur Beförderung unserer Feuerwehrzillen wurde in Selbstbauwei- se von Stefan Schwarzinger sen. und Mit- hilfe von Feuerwehrkammeraden herge- stellt und nach dessen Typisierung zum Einsatzkleidung „neu“ Betrieb zugelassen. 2002 Der bislang größte Einsatz unserer Feuerwehr – Hochwasser 2002! Nachdem bereits im Frühjahr ein „kleineres“ Hochwasser voranging wurde es dann im August ganz schön heftig: Der Grund für dieses Hochwasser war das Wasser, des zum zweiten Mal innerhalb von kurzer Zeit (3 bis 4 Tage) hochwasserführenden Kamps. Das Wasser des Kamps konn- te auf Grund der zur selben Zeit hochwasserführenden Donau nicht in dem Maße ab- fließen als nötig gewesen wäre, um eine so große „Ausdehnung“ des Überschwem- mungsgebietes zu verhindern und natürlich auch auf Grund der sehr hohen Nieder- 23
FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 125 Jahre schlagsmengen im Oberlauf des Kamps (Waldviertel). Unsere Ortschaften (Mol- lersdorf, Neuaigen, Trübensee) wurden auf Grund des Dammbruchs am Krampu- graben (neben - nördlich - der S 5) bei Bierbaum von dieser Katastrophe erfasst. Der Krampugraben konnte den Wasser- massen des Hochwassers aus Richtung Westen nicht mehr standhalten. Auch hatte eine Sprengung des Damms (neben – südlich – der S 5) für dieses Hochwasser in unseren Dörfern, so konn- te festgestellt werden, keine entlastende Wirkung. Eine „Rohrquerung“ der S 5 brachte uns auf Grund der vor genannten Umstände eher noch mehr Wassermengen in die Dörfer, da diese Geschehnisse alle nachts passierten und erst bei Tagesan- bruch bemerkt wurden. Infolge wurde die Rohrquerung an der S 5 donauseitig mit- tels Aufschüttung großteils abgedichtet. Dennoch waren bis dahin schon gewalti- ge Mengen an Wasser in Richtung unse- rer Dörfer unterwegs. Das Hochwasser legte innerhalb von acht Stunden eine Wegstrecke von ca. 10 km zurück. Um ca. 6 Uhr morgens erreichte es die „Michele“. Große Teile der land- Mollersdorf wirtschaftlichen Flächen nördlich der Aulandschaften (Richtung Absdorf und nördlich unserer Dörfer über die Franz-Josef- Bahn hinaus in Richtung des „Wagrams“) wurden überschwemmt. Etwa um 12 Uhr mittags des 15. August erreichte das Wasser die ersten Felder oberhalb von Mollersdorf an der Ecke nördlich der S 5. Es dauerte ca. eine Stunde bis sich das Wasser auf einer 200 m breiten Strecke in Richtung Mollersdorf ausweitete. Um ca. 15 Uhr des 15. August hatte es den oberen Ortsteil (Bauplatz der Familie Klein) von Mollersdorf erreicht. Infolge kam das Hochwasser auch von der anderen Seite („Stierwiesn“ und „Seelaan“) auf Mollersdorf zu. Es war dann eine Zufahrt von Westen aus und ab ca. 19 Uhr abends eine Zufahrt aus Neuaigen nicht mehr möglich. Das Was- ser ist mit hoher Fließgeschwindigkeit zwei Tage lang in einer Höhe von 60 bis 70 cm 24
125 Jahre FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN die westliche Dorfstraße hereingeflossen und hat über das Haus „Moser“ den Ort ver- lassen. Das Hochwasser breitete sich sodann aus Richtung Mollersdorf her kommend über den „Rodlberg“ (kein Berg – Graben) in Richtung Neuaigen (Reitstall) sehr rasch aus, worauf es bald die „Schlossallee“ er- reichte. Hier teilte sich vorläufig das Hochwasser. Es floss sodann hinter dem „Waldsee“ der S 5 entlang und vor dem Waldsee hinter der Schlosserei Brunner in Richtung „Donaugraben“. Dieser Graben füllte sich rasch, bis es zur Überflutung des „Waldsees“ kam. In Trübensee gab es keine natürlichen und auch keine baulichen Maßnahmen betref- fend den Hochwasserschutz. Das Wasser konnte in Richtung „Pfeilgraben“ bzw. der in Bau befindlichen „Sil“ an der Au- tobahnbrücke bei der Firma „Saria“ nicht mehr abfließen. Es mussten am Morgen des 16. August (ca. 05.15 Uhr) Baggerarbeiten vorge- nommen werden. Ein Graben vor der Überfahrt der S 5 und dem Hause „Gstunt- Neuaigen ner“ in Richtung Weitackergasse (Spiel- platz) wurde aufgerissen. Auch wurde die Weitackergasse an der S 5 aufgegraben um den Abfluss des Hochwassers sicherzustellen. Als Begleitmaßnahme, um ärgere Überflutungen von Trübensee zu verhindern, war be- reits in der Nacht zuvor ein ca. 70 cm hoher Damm mittels Sandsäcke vom ehemaligen Gasthaus Lohner aus in Richtung Weitackergasse errichtet worden. Der höchste Pegel- stand in Neuaigen und Trübensee war am 16. August um ca. 13 Uhr erreicht. S5 Bildtext 25
FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 125 Jahre Bildtext Bildtext Bildtext Bildtext Bildtext Bildtext 26
125 Jahre FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN Vom Zeitpunkt des nicht mehr erreichbaren Mollersdorf, bis zum Erreichen der bereits aufgestellten Pumpen am „Sil“ bei der Autobahnbrücke S 5, benötigte das Hochwasser ziemlich genau einen Tag. Um diesen Einsatz, als auch die folgenden Aufräumarbeiten mit Unterstützung der Frei- willigen Feuerwehren aus fast allen Teilen Niederösterreichs und des Österreichischen Bundesheeres bewältigen zu können, wurden innerhalb von 14 Tagen seitens der Ka- meraden unserer Feuerwehr 6.920 freiwillige Stunden geleistet. 2003 Installation einer Gaszentralheizungsanlage im Feuerwehrhaus (bisher ein Ölofen und kleinere Gasheizgeräte). 2006 Neben seiner Funktion als Kommandant unserer Feuerwehr wird Franz Berthold zum Unterabschnittskommandanten gewählt. 2007 Das EDV-Zeitalter hält Einzug in unsere Wehr - Anschaffung von Notebook, Drucker, Internet. Umstellung unseres Alarmierungssystems von Personenrufempfänger auf das private „Handy“ wird vorgenommen. Beschluss zum Ankauf eines neuen Tanklöschfahrzeuges TLFA 3000 mit technischer Zusatzausstattung wurde gefasst. Dieses Fahrzeug wird unser Kleinlöschfahrzeug KLF aus dem Jahre 1978 ersetzen und soll zu unserem 125-jährigen Gründungsfest 2009 sei- ner Bestimmung übergeben werden. 2008 Ein ganz besonderes Jahr. Das Feuer- wehrleistungsabzeichen in „Gold“ wird von den Kameraden BI Wolfgang Braith und Hauptlöschmeister Franz Schmid er- worben. Digitalisierung im Funksystem – das er- ste digitale Handfunkgerät wird in den Dienst gestellt. Garagenzubau für unser neues Tank- löschfahrzeug wird begonnen – Fertig- BI Wolfgang Braith und HLM Franz stellung bis zu unserem Gründungsfest Schmid mit dem FLA Gold am 1. Mai 2009. 27
FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 125 Jahre Hauptmänner & Kommandanten 1884 – 2009 1884 – 1897 Franz PRACHER 1898 – 1899 Karl SAUTER 1900 – 1910 Friedrich KUSTERER 1911 – 1913 Heinrich SCHROTT 1914 – 1920 Friedrich KUSTERER 1921 – 1945 Heinrich BRAUNEIS 1946 – 1953 Franz BERTHOLD 1954 – 1967 Friedrich RIENÖSSL 1968 – 1972 Franz BERTHOLD 1973 – 1975 Karl ANGERMANN 1976 – 1990 Friedrich RIENÖSSL jun. seit 1991 Franz BERTHOLD 28
125 Jahre FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN Freiwillige Feuerwehr Neuaigen 2009 Kommando Kommandant HBI Franz BERTHOLD Kommandant-Stv. BI Wolfgang BRAITH Leiter des Verwaltungsdienstes V Karl PICHLER Mitglieder LM Karl ANGERMANN OFM Markus LEHRBAUM OFM Karl ANGERMANN jun. FM Simon LEITGEB LM Johann BADER HFM Gerhard MANTLER HFM Bernhard BAUMÜLLER OLM Josef MANTLER OFM Bernhard BERTHOLD LM Johann MAUKNER OFM Franz BERTHOLD jun. FM Gerald MAYER LM Karl BERTHOLD HFM Gerhard MAYER OFM Martin BERTHOLD OFM Markus MAYER HFM Gerald BÖHM FM Philipp MAYER HFM Erwin EDELMAYER LM Rudolf MAYER FM Dominik EINZINGER FM Bernhard MAYERHOFER LM Ernst EINZINGER LM Karl MOSER OBM Franz EINZINGER HFM Erich OBERLEITNER LM Franz EINZINGER jun. HFM Karl OBERLEITNER FM Marco EINZINGER PFM Stefan OBERLEITNER OFM Matthias EINZINGER LM Christian PAWEK LM Gerhard FALLBACHER FM David PAWEK FM Dominic FUNK VM Christian PEGLER PFM Dominik GASSLER OLM Ernst PEGLER FM Michael GRATZER LM Herbert PEGLER OFM Erich HAGENLEITHNER LM Franz PIMPERL FM Thomas HAGENLEITHNER HLM Herbert PIMPERL FM Markus KELLNER FM Mario RÄUSCHL FM Filip KREIZINGER FM Thomas RICHTER FM Lukas KREIZINGER FM Andreas RIENÖSSL LM Karl KREUZINGER FM Lukas RIENÖSSL 29
FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 125 Jahre HFM Albert SCHMID HFM Gerhard SCHWARZ FM Christopher SCHMID HFM Karl WIESHAUPT HLM Franz SCHMID HFM Karl ZEINLER HFM Johann SCHMID Reservisten Josef AIGNER Alfred LEISSER Heinrich BADER Josef MANTLER Karl BAUMÜLLER Ferdinand MAYER Karl BERTHOLD Rudolf MAYER Johann BRUNNER Franz MAYERHOFER Friedrich EBERMANN Karl PAUR Ferdinand FALLBACHER Ernst PEGLER Arnold GRATZER Franz PEGLER Alois HUBER Herbert PROHAZKA Josef JANTSCHIK Ferdinand SCHWARZ Herbert KAMAUF Heinrich ZEH Karl KREUZINGER Josef ZEH Erich KURZ Karl ZEINLER Hermann LEHRBAUM Ehrenmitglieder S.D. Franz Albrecht METTERNICH-SANDOR Stefan SCHWARZINGER sen. 30
125 Jahre FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN Fuhrpark FF Neuaigen Hydrophor aus dem Jahre 1910 wurde zum 100-jährigen Gründungsfest 1984 restauriert Löschanhänger mit Tragkraftspritze, Baujahr 1966 31
FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 125 Jahre Kleinlöschfahrzeug VW-LT 35, Baujahr 1978 Kommandofahrzeug Mercedes MB 310, Baujahr 1994 32
125 Jahre FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN Versorgungsfahrzeug Hyundai H100, Baujahr 1998 Tanklöschfahrzeug TLFA 3000 Iveco Trakker, Baujahr 2008 33
FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 125 Jahre Bewerbsgruppen FF Neuaigen Seit jeher besucht unsere Wehr die Leistungsbewerbe des Bezirkes Tulln und die Lan- desleistungsbewerbe. Fast ohne Ausnahme haben alle Mitglieder der Feuerwehr das Leis- tungsabzeichen in Bronze und Silber erworben. 1956 – 1957 Von links: Karl Kreuzinger, Franz Einzinger, Franz Pegler, Josef Mantler, Johann Mantler, Karl Berthold, Rudolf Mayer, Karl Paur, Franz Berthold 34
125 Jahre FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 1966 Hockend von links: Friedrich Rinössl, Josef Zeh, Ernst Pegler sen., Alois Huber Stehend von links: Herbert Kain, Johann Brunner, Franz Wild, Heinrich Zeh, Friedrich Ebermann 1974 – 1975 Hockend von links: Herbert Pimperl, Walter Kain, Franz Berthold sen., Karl Angermann, Karl Berthold Stehend von links: Josef Zeh, Franz Einzinger sen., Josef Mantler, Richard Wirth, Horst Rechnitzer, Friedrich Bader 35
FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 125 Jahre 1983 Hockend von links: Karl Kreuzinger, Franz Einzinger sen., Franz Pimperl Stehend von links: Ernst Einzinger, Herbert Pimperl, Gerhard Mayer, Rudolf Mayer, Karl Zeinler jun. 1985 Hockend von links: Rudolf Mayer, Ernst Einzinger, Karl Kreuzinger, Franz Schmid Stehend von links: Ernst Pegler jun., Gerhard Fallbacher, Herbert Rechnitzer, Franz Pimperl, Herbert Pimperl 36
125 Jahre FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 2008 Hockend von links: Andreas Rienössl, Lukas Rienössl, Franz Einzinger jun., Mario Räuschl Stehend von links: David Pawek, Gerald Mayer, Bernhard Berthold, Franz Berthold jun., Martin Berthold 2008 Hockend von links: Michael Gratzer, Markus Kellner, Philip Mayer, Lukas Kreizinger Stehend von links: Dominik Gasler, Christopher Schmid, Filip Kreizinger, Erwin Edelmayer, Dominik Funk 37
FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN 125 Jahre 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Neuaigen, 2009 1. Reihe hockend v. l.: Filip Kreizinger, Markus Kellner, Michael Gratzer, Lukas Kreizinger, Chr Simon Leitgeb 2. Reihe sitzend v. l.: Ferdinand Schwarz, Heinrich Bader, Karl Zeinler sen., Karl Kreuzinger, Jo Franz Pegler, Josef Mantler 3. Reihe stehend v. l.: Karl Baumüller, Heinrich Zeh, Karl Zeinler jun., Franz Mayerhofer, Herb Christian Pegler, Arnold Gratzer, Hermann Lehrbaum, Ernst Pegler, Herbert Kamauf, Friedrich 4. Reihe v. l.: Gerhard Mantler, Herbert Pegler, Gerhard Schwarz, Karl Angerman, Gerhard Fa Karl Berthold jun., Ernst Pegler jun. 5. Reihe v. l.: Ernst Einzinger, Stefan Oberleitner, Josef Mantler, Josef Eigner, Karl Kreuzinger Gerald Mayer, Thomas Richter, Franz Pimperl, Gerhard Mayer, Erich Hagenleithner 6. Reihe v. l.: Franz Schmid, Karl Oberleitner, David Pawek, Karl Wieshaupt, Johann Schmid, F Martin Berthold, Erwin Edelmayer, Bernhard Berthold 38
125 Jahre FREIWILLIGE FEUERWEHR NEUAIGEN ristopher Schmid, Dominik Gasler, Andreas Rienössl, Lukas Rienössl, Dominik Einzinger, osef Zeh, Karl Berthold, Erich Kurz, Ferdinand Fallbacher, Rudolf Mayer, Alfred Leisser, bert Prohazka, Karl Paur, Alois Huber, Wolfgang Braith, Franz Berthold, Karl Pichler, h Ebermann allbacher, Franz Einzinger, Karl Moser, Johann Bader, Rudolf Mayer jun., Albert Schmid, r jun., Johann Maukner, Mario Räuschl, Bernhard Baumüller, Philip Mayer, Erich Oberleitner, Franz Einzinger jun., Franz Berthold jun., Karl Angermann jun., Markus Mayer, 39
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