Philipp Bittner Labor HCI E330 (2 29 29) - H 294 - MALDI-MS Versuch - Analytische Chemie
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Praktikum Physikalische und Analytische Chemie MALDI-MS Versuch Kontakt Adam Pruška HCI E330 (2 29 29) apruska@ethz.ch Philipp Bittner HCI E330 (2 29 29) pbittner@ethz.ch Labor H 294
Version 25. Februar 2021 Aufgabe Dieser Versuch dient der Einführung in die (Matrix-unterstützte) Laser- Desorption/Ionisation Time-of-Flight Massenspektrometrie (MA)LDI-TOF-MS. Eigenhändig werden sowohl einige LDI-, als auch MALDI-Proben von einem Set bekannter Verbindungen vorbereitet und gemessen. Die erhaltenen Spektren sollen auf dem eigenen Rechner prozessiert und ausgewertet werden. Die dazu notwendige Software ist als Open Source Software vorhanden (MS Windows, Mac OS X und Linux). Ziel ist die möglichst vollständige Signalidentifizierung der Verbindungen durchzuführen und den Einfluss der Messparameter zu erklären. Pro Gruppe soll ein Bericht abgegeben werden. Die Anforderungen an den Bericht sind ausführlich am Ende der Versuchsanleitung beschrieben. Achtung! Das in diesem Versuch verwendete Spektrometer kostet mehrere Hunderttausend Franken und wird von allen Forschungsgruppen im LOC genutzt. Das LOC erwartet darum äusserste Sorgfalt im Umgang mit dem Gerät. Insbesondere sollen die Vorschriften zu diesem Versuch genau befolgt werden. Jacken, Taschen etc. dürfen nicht mit in den Raum genommen werden. Mögliche Defekte am Gerät oder Verschmutzung durch zerbrochene Proben etc. müssen dem zuständigen Assistenten sofort gemeldet werden. 2
Version 25. Februar 2021 Hintergrund Massenspektrometrie beruht auf der Ionisierung von Molekülen, ihrer Trennung durch elektrische und magnetische Felder sowie zum Teil auch in feldfreien Regionen und ihrer anschliessenden Detektion. Für Ionenerzeugung, -trennung und -detektion sind verschiedene Lösungsansätze entwickelt worden. Klassische Methoden zur Ionenerzeugung (Elektronenstoss) sind sehr destruktiv und verursachen eine Fragmentierung der Moleküle. Um dies zu reduzieren, wurden u.a. Elektrospray-Ionisierung (ESI) und MALDI entwickelt. Wir werden für diesen Versuch MALDI in Kombination mit Time-of-Flight (TOF) Detektion einsetzen. Bei der Probenvorbereitung der LDI- und MALDI-Messungen wird die zu analysierende Substanz auf eine Metalloberfläche aufgebracht. Die Ionisierung erfolgt durch einen Laserpuls auf diese Metalloberfläche. Der genaue Ionisationsmechanismus ist bis heute noch nicht vollständig aufgeklärt. LDI und MALDI unterscheiden sich in der Anwesenheit einer Matrix. Diese besteht aus relativ kleinen Molekülen, die leicht UV-Strahlung absorbieren und dadurch ionisiert werden. Bei der Bildung von Kationen passiert z. B. folgendes: !"# "⎯$ $∙ + & Die resultierenden Matrixionen (M) übermitteln ihre Ladung an die Analytmoleküle (A), die in verdünnter Form vorliegen. $∙ + → + $∙ Die Entstehung der Anionen ist komplizierter zu verstehen. Hier wird ein Elektron aufgenommen, welches erst anderswo produziert werden muss. & + → &∙ &∙ + → + &∙ Die geringe Menge Analytmoleküle und die relativ niedrige Laserfluenz (Laserpulsenergie pro Oberfläche; J/m2) im Vergleich zur LDI macht MALDI zu einem sensitiven und weichen Ionisierungsverfahren. Abb. 1: Übersicht eines linearen TOF Instruments. Die von einem Laserpuls erzeugten Ionen werden von einer geerdeten Beschleunigungsplatte in Richtung des Detektors beschleunigt und in Abhängigkeit ihres Masse-zu-Ladungsverhältnisses (m/z) in der Driftregion des Gerätes getrennt (bearbeitet von Referenz 4). 3
Version 25. Februar 2021 Die erzeugten Ionen können jetzt bezüglich ihres Masse-zu-Ladungsverhältnisses (m/z in Thompson) getrennt und in Richtung des Detektors transportiert werden. Dazu werden sie in einem MALDI-TOF Instrument erst in einem elektrischen Feld beschleunigt und anschließend in einer feldfreien Region nach m/z getrennt (siehe Abbildung 1). Die elektrische Ladung q des Ions mit der Masse mi ist ein Vielfaches z der Elementarladung e und wird angegeben durch q = ez. Die Energieaufnahme des Ions Eel durch Passieren eines elektrischen Potentials U wird beschrieben durch: Eel = qU = ezU Die durch das Potential aufgenommene Energie wird umgesetzt in kinetische Energie: Eel = ezU = ½miv2 = Ekin Die Geschwindigkeit des Ions ist dann gegeben durch: '()* v=) +! Die benötigte Zeit (t = s/v) des Ions mit der Masse mi und der Ladung z, um die feldfreie Driftstrecke nach Beschleunigung durch das Potential U zu durchqueren, ist damit gegeben durch: , + t= √'(* ) )! Allerdings erhalten nicht alle Ionen der gleichen Ladung und Masse genau dieselbe kinetische Energie während der Laserablation der Probe, wodurch die Signalauflösung reduziert wird. Damit die Ionen mit den gleichen m/z Werten gleichzeitig den Detektor erreichen und somit die Auflösung verbessert wird, sind die „Delayed Extraction“- und das Reflektronverfahren (siehe Abbildung 2 und 3; Abbildung 4 zeigt die Laser- und Ionenoptik des verwendeten Massenspektrometers) entwickelt worden. Abb. 2: „Delayed Extraction“-Verfahren. Unterschiede in der kinetischen Energie am Anfang des Ionentransports werden durch das Anlegen eines elektrischen Feldes teilweise aufgehoben. 4
Version 25. Februar 2021 Abb. 3: Übersicht eines Reflektron TOF Instruments. Die von einem Laserpuls erzeugten Ionen werden von einer geerdeten Beschleunigungsplatte in Richtung des Detektors beschleunigt und in der Driftregion des Gerätes hinsichtlich ihres Masse-zu- Ladungsverhältnisses getrennt. Diesmal werden jedoch unterschiedliche kinetische Energien der gleichen Ionen durch das elektrische Feld des Reflektors (Ur > U) aufgehoben, wodurch die Auflösung verbessert wird. (bearbeitet von Referenz 4). 5
Version 25. Februar 2021 Abb. 4: Übersicht der Ionenoptik des verwendeten Massenspektrometers „AB 4800“. Zusätzlich hat das Spektrometer noch eine MS-MS-Möglichkeit, wobei ausgewählte Ionen weiter fragmentiert werden können. Für eine ausführlichere Erklärung von MALDI-TOF-MS wird auf das Skript zur Vorlesung Analytische Chemie I & II und insbesondere III (Wahlfach im 5. Semester: Moderne Massenspektrometrie und Kopplungstechniken in der Analytik) verwiesen. 6
Version 25. Februar 2021 Versuchsdurchführung 1. MALDI-Platte putzen Damit die neue Probe nicht durch Rückstände kontaminiert ist, wird die MALDI-Platte vor ihrem Einsatz in mehreren Schritten gereinigt: • Schalten Sie die Kapelle ein und tragen Sie die erforderliche Schutzkleidung (Brille, Handschuhe, Laborkittel). • Als erstes werden mit einem Papiertuch und ein wenig Ethanol die Matrix und andere Analytreste entfernt. • Daraufhin wird die Platte mit dem Poliermittel Elsterglanz poliert. • Anschliessend wird die Platte mit Pentan und danach mit Methanol für jeweils 5 Minuten ins Ultraschallbad gegeben. 2. Probenpräparation Zunächst sollen verschiedene Matrix- und Analytlösungen hergestellt werden (siehe Tabelle 1 und Abbildung 5). • Dazu wird die benötigte Menge Substanz in einem Eppendorfgefäss eingewogen. Berechnen Sie im Voraus für jede Substanz wie viel mg/mL Sie von dem ausgewählten Lösungsmittel lösen müssen: o 2,5-Dihydroxybenzoesäure (DHB) in 30:70 [v/v] Acetonitril : 0.1 % TFA in H2O (75.0 mM) o 9-Aminoacridin (9AA) in Methanol (75.0 mM) o α-Cyano-3-hydroxyzimtsäure (CHCA) in 30:70 [v/v] Acetonitril : 0.1 % TFA in H2O (75.0 mM) Die Analytlösungen stehen schon als Stammlösungen im Gefrierschrank bereit und müssen nur noch im gleichen Lösungsmittel auf 0.1 mM Lösungen verdünnt werden: o Fulleren-C60 (C60) in Xylol (2.0 mM) o Bradykinin (BDK) in 30:70 [v/v] Acetonitril : 0.1 % TFA in H2O (5.0 mM); 10 µL Aliquots Berechnen Sie jeweils den Verdünnungsfaktor und verwenden Sie 10 µL der Stammlösung. 7
Version 25. Februar 2021 • Die Matrixlösungen werden mit dem Vortex homogenisiert. Die Substanz muss sich vollständig im gewählten Lösungsmittel auflösen! Falls der Vortex nicht ausreicht, benutzen Sie das Ultraschallbad für wenige Sekunden. • Anschließend werden die MALDI-Lösungen durch die Kombinationen von Matrix- und verdünnten Analytlösungen im Volumenverhältnis 1:1 in 0.5 mL Eppendorfgefässen (jeweils 25 µL) hergestellt. Die Lösungen werden wieder mit dem Vortex homogenisiert. • Damit die Massenspektren ausgewertet werden können, muss das Gerät kalibriert werden. Dazu wird eine Lösung von 50 mM CsI3 in Tetrahydrofuran im Volumenverhältnis 1:1 in 0.5 mL Eppendorfgefässen (jeweils 25 µL) mit einer Lösung von 100 mM DCTB als Matrix in Tetrahydrofuran vermischt. DCTB oder trans-2-(3-(4-tert-Butylphenyl)-2-methylallyliden)propandinitril N N • Für den Versuch wird eine Platte „Opti-TOF™ 96 Well Insert (123 x 81 mm)“ benutzt (siehe Abbildung 5 und 6). Benutzen Sie die Tabelle im Anhang! Im Allgemeinen: Vorsicht beim Auftragen eines apolaren Lösungsmittels mit geringer Oberflächenspannung, da das Lösungsmittel dazu neigt, sich auf der Metallplatte auszubreiten. Auf den grauen Punkten werden 0.5 µL der CsI3/DCTB-Lösung aufgebracht. Stellen Sie sicher, dass ausreichend Kalibrierungslösung aufgebracht ist, weil DCTB langsam sublimiert und CsI3 in CsI und I2 zerfällt. Von jeder Matrix-Lösung (Reihe A) werden jeweils 4 und von jedem Analyten (Reihe B) jeweils 6 Spots auf die (MA)LDI-Platte aufgebracht. Von jeder MALDI-Lösung werden pro Reihe (C bis H) jetzt noch 12 Spots hergestellt. Notieren Sie im Laborjournal, welche Substanzen wo aufgetragen sind und benutzen Sie die Tabelle im Anhang! Dazu wird die sogenannte „dried droplet“-Methode eingesetzt: 0.5 µL werden auf die Metallplatte aufgebracht und an der Luft getrocknet. Erst wenn alle Tropfen getrocknet sind, darf die Platte in das Massenspektrometer eingeführt werden! Nun sollte von jeder Probe ein Massenspektrum wie im Folgenden beschrieben aufgenommen werden. Weiterhin sollen alle Signale den entsprechenden Matrix- wie Analytionen und ihren Fragment- und Adduktionen zugeordnet werden. 8
Version 25. Februar 2021 Tabelle 1.: Übersicht der zu verwendenden Matrices und Analyten. Beachten Sie, dass die mittlere Molmasse nicht der monoisotopischen Masse entspricht. Die Ionenmasse hängt von der Zusammensetzung des Ions ab (z.B. +/-H+, +Na+, +/-e- usw.). Matrix Mittlere Molmasse Analyt Mittlere Molmasse [g/mol] [g/mol] 2,5-Dihydroxy- 154.12 Fulleren-C60 720.66 benzoesäure O HO OH OH 9-Aminoacridin 194.23 Bradykinin 1060.22 NH 2 N α-Cyano-4- 189.17 hydroxyzimtsäure O OH CN HO 9
Version 25. Februar 2021 Abb. 5: Übersicht der „96-Well Insert MALDI-Platte“. Reihe A enthält die Matrix-Lösungen, Reihe B die Analyt-Lösungen und in Reihe C-H ist für jede Reihe eine Matrix-Analyt-Mischung vorgesehen. Die grauen Punkte entsprechen den Kalibrierungspunkten mit der DCTB/CsI3- Mischung. Die zu verwendenden Methoden sind angegeben: positive (+), negative (-) Polarität und Linear- (L) und Reflektron- (R) Modus. Die übrigen, nicht beschrifteten Punkte können zur Bestimmung der optimalen Laserfluenz und „Extraction delay time“ benutzt werden. Abb. 6: Die „Opti-TOF™ 96 Well Insert (123 x 81 mm) MALDI-Platte“. Die Platte ist auf der Unterseite mit einem Strichcode versehen, woran die Platte erkannt wird und wodurch wichtige Parameter (Positionierungskoordinaten, Spotidentifizierung etc.) nur einmal eingestellt werden müssen. Es gibt verschiedene alternative Platten, die es erlauben, verschiedenste Proben (z.B. Gewebe) zu untersuchen. 10
Version 25. Februar 2021 3. Spektrometer-Software Einführung & erste Schritte Die Proben werden durch ein MALDI-TOF/TOF-Analyzer-Massenspektrometer „Applied Biosystems/MDS SCIEX 4800“ mithilfe der Software „4000 Series Explorer V3.7.07“ gemessen. • Öffnen der Spektrometer-Software: Doppelklick auf das 4000 Series Explorer Icon. Der Bildschirm sollte nun folgendermassen aussehen: Abb. 7: Öffnungsfenster des 4000 Series Explorers. Links oben befindet sich das „Manual Control Fenster“ und darunter der „Video Viewer“. Das grosse Fenster ist der „Spot Set Window / Method Editor“. Darunter befindet sich der „Spectrum Viewer“ und darunter die „Status Bar“. 11
Version 25. Februar 2021 Neues Spot Set öffnen Jetzt werden Sie ein neues „Spot Set“ erstellen: • Auswählen: File > New > Spot Set • Ein Fenster öffnet sich und 3 Schritte sollten durchlaufen werden: 1. Geben Sie dem „Spot Set“ einen Namen: Wählen Sie “96 Opti-TOF 123mm x 81mm Rev A3“, ersetzen Sie “A3“ mit „Group#“ und drücken Sie auf Create. 2. Geben Sie Ihrer Platte einen Namen: Wählen Sie „001500000562_spots“ (dies entspricht dem Strichcode auf der Platte) und drücken Sie auf Yes im Pop-up-Fenster. 3. Auswählen des “Spot Set” Templates: ItemType: “User Defined Spot Set Template”, Auswahl: “Analytical Chemistry Practicum\Opti-TOF 96 Well Insert with CsI calibration spots” und Klick auf Select. (MA)LDI-Platte einsetzen • Die MALDI-Platte muss erst auf einem Träger platziert werden. Dieser ist mit Magneten versehen und sichert die Platte (beachten Sie die abgeschnittene Ecke; siehe unten). • Der Träger wird jetzt in das Massenspektrometer eingebracht. Dazu muss der Deckel geöffnet werden und der Träger an der linken Seite mit der abgeschnittenen Ecke links unten platziert werden. Der „Eject pad“ sollte leer sein. • Klicken Sie auf Plate > Load Plate. Es öffnet sich die Select „Spot Set Dialog box“. • Wählen Sie unter Project das Verzeichnis „Analytical Chemistry Practicum“ aus, danach „96 Opti-TOF 123mm x 81mm SS Group#“ und drücken auf Select. • Es öffnet sich ein neues Fenster. Wählen Sie Load und die MALDI-Platte wird in die „Main Source Chamber“ geladen. Dies nimmt etwa 1-2 Minuten Zeit in Anspruch. Das Vakuum in der Source-Region muss wieder erreicht werden (wird im „Load/Eject Cycle Status“ Fenster gezeigt). Hinweis: Falls zu Beginn der Druck nicht abfällt, hilft es aus Erfahrung hierbei leichten Druck auf den Deckel auszuüben. 12
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Version 25. Februar 2021 Spektrenaufnahme vorbereiten Bevor man ein Spektrum aufnehmen kann, müssen noch einige Schritte absolviert werden. Acquisition Methode auswählen Weil die Optimierung einer Methode viel Zeit in Anspruch nehmen kann, sind alle zu verwendenden Methoden (abgesehen von der Laserfluenz, weil diese stark vom Analyten und der Matrix abhängt) schon optimiert worden und im System abgespeichert: • Linear neg mode • Linear pos mode • Reflector neg mode • Reflector pos mode Öffnen Sie alle Methoden: File > Open > Acquisition Method • Wählen Sie im Project Ordner „Analytical Chemistry Practicum“ die „Acquisition Method“, die der richtigen Methode entspricht, im Reiter unten im Method Editor • Wählen Sie im Anschluss daran File > Set as Active Acquisition Method oder klicken Sie auf . Die aktive Methode erscheint jetzt in grün im „Method Editor“. Jetzt sollte die Hochspannung eingeschaltet werden, mindestens 30 Minuten vor Spektrenaufnahme ergibt die besten Ergebnisse. Dazu wird Instrument > Turn on High Voltage oder ausgewählt. Öffnen Sie nun das „Manual Control Panel“ (damit kann jeder Spot angefahren werden) falls es noch nicht geöffnet ist: View > Manual Control. Um die Kamera zu öffnen wird hier statt des internen „Video Viewer“ eine externe Software genutzt. Öffnen Sie dazu auf dem Desktop das Programm „WinTV2000“: Processing Methode auswählen Auch alle zu verwendenden Spektrum-Verarbeitungsmethoden sind schon optimiert (aber noch nicht kalibriert!) worden und im System abgespeichert: • Linear neg mode • Linear pos mode • Reflector neg mode • Reflector pos mode Öffnen Sie wiederum alle Methoden: File > Open > Processing Method • Wählen Sie die aktive Processing Method, die der richtigen Methode entspricht, im Reiter unten im Method Editor. • Wählen Sie im Anschluss darauf File > Set as Active Processing Method oder klicken Sie auf . Die aktive Methode erscheint jetzt in grün im „Method Editor“. • Jetzt sind sowohl eine „Acquisition Method“, als auch eine „Processing Method“ mit der nächsten Kalibrierung oder Messung verknüpft. 14
Version 25. Februar 2021 4. Kalibrierung Intern und extern kalibrieren Die „Processing Method“ kalibriert die Messungen, aber sollte erst selber noch kalibriert werden. Es gibt zwei Möglichkeiten zu kalibrieren: Die interne Kalibrierung basiert auf den beobachteten Flugzeiten der Ionen der Standards im selben Sample Spot. Interne Kalibrierung bietet in der Regel im Linear-Modus 0.02 % (200 ppm) und im Reflektron-Modus 0.0005 % (5 ppm) Massengenauigkeit. Externe Kalibrierung basiert auf den beobachteten Flugzeiten der Ionen der Standards in einem anderen intern kalibrierten Sample Spot. Externe Kalibrierung bietet in der Regel im Linear-Modus 0.05 % (500 ppm) und im Reflektron-Modus 0.0025 % (25 ppm) oder weniger Massengenauigkeit. Intern kalibrieren der Processing Methoden mit CsI3 und DCTB In Prinzip kann man jede Mischung verschiedener, bekannter und relativ stabiler Substanzen für eine Kalibrierung nutzen. Cäsium und Iod haben allerdings jeweils nur ein Isotop und eignen sich dadurch optimal für Kalibrierzwecke. Ausserdem bildet CsI für beide Messpolaritäten geladene Salzcluster mit bekannten Massen (siehe Tabelle 2 und Referenz 1). Tabelle 2: Übersicht der (Cluster-) Ionen und ihre m/z für Kalibrierung mit CsI3 und DCTB als Matrix im positiv und negativ Modus. Die Massen sind schon in den Kalibrierungsdateien „CsI pos./neg. mode“ abgespeichert. (Cluster)ion m/z Neg. Modus I- 126.905026 [(CsI)I]- 386.714936 [(CsI)2I]- 646.524846 [(CsI)3I]- 906.334756 [(CsI)4I]- 1166.144666 [(CsI)5I]- 1425.954576 Pos. Modus Cs+ 132.904884 [(CsI)Cs]+ 392.714794 [(CsI)2Cs]+ 652.524704 [(CsI)3Cs]+ 912.334614 [(CsI)4Cs]+ 1172.144524 [(CsI)5Cs]+ 1431.954434 • Für die Kalibrierung der „Processing“ Methoden wählt man einen der CsI3/DCTB- spots aus und wählt die Kalibrierungsdatei des CsI3’s, die der richtigen Polarität 15
Version 25. Februar 2021 entspricht. Die Kalibrierungsdateien sind schon in der Methode aufgenommen. Aus Tabelle 2 kann man ableiten, dass entsprechend der Polarität des Massenspektrometers bestimmte Massen für die Kalibrierung gebraucht werden. • Wählen Sie die richtige Set-„Acquisition“- und „Processing“-Methoden für die Kalibrierung aus und aktivieren Sie sie wie oben beschrieben. Wählen Sie bei der „Processing Method“ den Reiter „Calibration“ aus und wähle „Internal“. • Wählen Sie im „Manual Control Manager“ einen Kalibrierungsspot. Drücken Sie zur Aufnahme eines Spektrums auf Interactive > Start Active Aquisition Method oder auf das Symbol: Am Ende der Messung wird das Kalibrierungspektrum gezeigt. Falls die Kalibrierung scheitert, einfach nochmal versuchen, bis die Signale für eine Kalibrierung intensiv genug sind. Eventuell kann man bei der „Acquisition Method“ unter dem Reiter „Automatic Control“ noch den Laserfluenz erhöhen: „Laser Intensity Mode“: „Fixed laser intensity“. Siehe Seite 20 für eine ausführlichere Beschreibung. Ansonsten kann man die Voraussetzungen einer erfolgreichen Kalibrierung weniger strikt machen (siehe Abb. 8). Abb. 8: Beispiel einer Kalibrierung mit einer Mischung bekannter Standards. „Min S/N“, „Mass Tolerance“ (in ppm oder m/z), „Min Peaks to Match“ und „Max Outlier Error“ (in ppm oder m/z) können nach Belieben geändert werden. Falls die Kalibrierung scheitert, kann man die Bedingungen auflockern und bei einer erfolgreichen Kalibrierung schrittweise optimieren. 16
Version 25. Februar 2021 Abb. 9: Beispiel eines AB 4800 MALDI-Kalibrierungsspektrums im positiven Reflektron Modus mit CsI3 und DCTB (1:2 molares Verhältnis vermischt). • Speichern Sie die Kalibrierung ab mit: Interactive > Save Spot. Wechseln Sie in der „Processing Method“ im Reiter „Calibration“ auf „External“ und speichern Sie die „Processing Method“ ab: File > Save Processing Method. Jetzt kann der abgespeicherte intern kalibrierte Punkt für die externe Kalibrierung der anderen Sample Spots für diese Set-„Acquisition“- und „Processing“-Methoden verwendet werden. • Wiederholen Sie diesen Vorgang für die restlichen drei „Acquisition“- und „Processing“-Methoden. Das Wechseln der Polarität kann ein wenig Zeit in Anspruch nehmen. Damit ist die Kalibrierung für diese Messungen vollständig. 17
Version 25. Februar 2021 5. Hintergrund zur Spektrenaufnahme Nachdem alle Methoden für die Spektrenaufnahme bereit sind, werden noch kurz die wichtigen Parameter für die Aufnahme eines Massenspektrums erklärt: Positiver und negativer Modus Der Massenspektrometeraufbau erlaubt nur eine einzige Polarität einzustellen. Die Ionen, die nicht der Polarität der Messmethode entsprechen, werden wieder auf der MALDI- Platte landen und dort neutralisiert. Die anderen Ionen werden mit dem elektrischen Beschleunigungspotential aus der MALDI-Wolke extrahiert und in Richtung des Detektors beschleunigt. Linear- und Reflektron-Modus Die Ionen werden hinsichtlich ihrer unterschiedlichen Flugzeiten durch das erzeugte Vakuum getrennt. Notieren Sie den Enddruck in mBar der Messungen: Instrument > Hardware Monitor; oder schauen Sie unten im Fenster: Source 1 und Source 2. Abb. 10: Der Enddruck des Instruments wird sowohl in der „Vacuum Table“ unter „Source 1“ und “Source 2“ angezeigt als auch unten im Fenster in grün. Die Ionen bekommen bei der Ablation durch den Laserpuls nicht alle die gleiche Menge an kinetischer Energie und sind deshalb auch nicht alle gleich schnell. Um diese unterschiedlichen kinetischen Energien zu reduzieren und damit die Auflösung zu erhöhen, ist ein Reflektor eingebaut. Dieser erzeugt ein elektrisches Feld, in das schnellere Ionen tiefer eindringen als langsamere. Sobald die kinetische Energie durch den Reflektor ausgeglichen ist, werden die Ionen in Richtung des Reflektor-Detektors umgelenkt und 18
Version 25. Februar 2021 kommen nun mit weitaus geringeren Zeitdifferenzen (im Vergleich zum Linear-Modus) beim Detektor an. (Siehe Abbildungen 3 und 4) Extraction delay time und Potentiale Die optimale „Extraction delay time“ (die Zeit zwischen Laserpuls und Senken des Extraktorpotentials) wird automatisch, abhängig von den ausgewählten Beschleunigungspotentialen, durch die Software des AB4800 bestimmt. Aber das Massenspektrometer erlaubt es dem Benutzer auch, diesen Wert selber zu bestimmen und zu optimieren. Die „Extraction delay time“ hängt vor allem von den ausgewählten Beschleunigungspotentialen und vom m/z der zu untersuchenden Analyten ab und ist damit besonders wichtig für die Auflösung der Analyten. Laserenergie Die „Laserenergie“, genau genommen Fluenz und ausgedrückt in Laserpulsenergie pro Oberfläche (J/m2) bestimmt, wie viele Photonen das MALDI Target erreichen und von der Matrix/Analytmischung maximal absorbiert werden können und damit die Menge Moleküle, die ablatiert und ionisiert werden. Falls die Laserenergie zu niedrig ist, wird keine Ablation und Ionisierung stattfinden. Wenn sie zu hoch ist, fragmentieren Matrix- und Analytmoleküle oder bilden Cluster. Deshalb ist es notwendig bei jedem (MA)LDI- Versuch die optimale Laserenergie in Kombination mit den oben angegebenen Parametern festzustellen. Salzkonzentration Die Anwesenheit von Salzen ist im Allgemeinen in der Massenspektrometrie eher unerwünscht. Vor allem bei Elektrospray Ionisation kann es zu Problemen führen. Im Vergleich dazu ist MALDI noch sehr robust. Manchmal wird die Präsenz von Salzen sogar ausgenutzt für sehr apolare Moleküle, die schwierig zu ionisieren sind. Dabei bilden sich bei Anwesenheit von Metallkationen Addukte, die man mit MS beobachten kann. Aber meistens machen die Kationaddukte die Interpretierung der Spektren eher schwierig oder führen zu Artefakten. 19
Version 25. Februar 2021 6. Spektrenaufnahme Die Platte ist verknüpft mit einem Spot Set, wobei jeder Punkt mit einer Acquisition Method und Processing Method versehen ist. Für jeden Punkt auf der MALDI-Platte ist jetzt eine „Acquisition Method“ bestimmt. Jede Methode bezieht sich auf eine bestimmte Polarität (positiv oder negativ) und entweder den Linear- oder Reflektron-Modus. Bestimmen Sie für jede Matrix/Analytkombination zuerst in beiden Reflektron-Modi die optimale Laserfluenz und „Extraction delay time“ und verwenden Sie diese dann auch für die Linear-Modi. Verwenden Sie dazu die übrigen Punkte auf der MALDI-Platte. Notieren Sie die Werte im Laborjournal. Laserfluenzbestimmung Die Laserfluenz kann man im „Manual Control Fenster“ ändern: oder im „Method Editor“: Wählen Sie die aktive „Acquisition Method“ aus, klicken Sie auf den Reiter „Automatic Control“ und geben Sie im Bereich “Laser Intensity Mode“ den Laserfluenzwert bei „Fixed laser intensity“ ein. Fangen Sie bei niedriger (ca. 4000) Laserfluenz an und messen Sie die übrigen Punkte auf der MALDI-Platte. Erhöhen Sie den Laserfluenzwert bis max. 7500. Bestimmen Sie für jede Matrix die optimale Laserfluenz im positiven und negativen Reflektron-Modus und benutzen Sie die Werte für die Linear-Modi. Achtung: Nicht jede Substanz ist leicht ionisierbar und nicht jede Matrix-Analyt-Kombination erzeugt Analytionen. Eigentlich wird Laserfluenz ausgedrückt in J/m2, aber weil die Laserleistung langsam abnimmt, ist die Bestimmung der Laserfluenz eine Momentaufnahme und der benötigte arbiträre Wert wird daher im Laufe der Zeit höher. 20
Version 25. Februar 2021 Extraction delay time-Bestimmung Um die „Extraction delay time“ zu ändern, selektieren Sie die aktive „Acquisition Method“. Wählen Sie den „Instrument“-Reiter und klicken Sie auf „Open“ im „Operating Mode“- Bereich. Unterstehender Reiter öffnet sich, wo im „Delay Times (ns)“-Bereich die „Extraction delay time“ in Nanosekunden eingegeben werden können. Die besten Ergebnisse werden, abhängig von der Masse des Ions, zwischen 500-800 ns erreicht. Ändern Sie diesen Wert, bis Sie zufrieden sind mit der Signalform und der Signal-to-Noise- Ratio (S/N) für jeden Analyten im positiven und negativen Reflektron-Modus, und benutzen Sie die Werte für die Linear-Modi. Den „Operating Mode“ der „Acquisition Method“ können Sie abspeichern und schließen, indem sie den grünen Reiter auswählen und dann File > Save / Close Operating Mode auswählen. Eine wichtige Regel bei der Optimierung: Nur 1 Parameter gleichzeitig ändern!!! Sobald Sie die Parameter ausreichend optimiert haben, speichern Sie das Spektrum ab mit: Interactive > Save Spot. Notieren Sie die optimierten Werte der Parameter (Laserfluenz und „Extraction delay time“) in Ihr Laborjournal. Wiederholen Sie dieses Vorgehen für das Vermessen aller Spots. Reihenfolge Spektrenaufnahme Messen Sie jetzt erst alle Spots, die im Reflektron-Positiv-Modus gemessen werden sollen und danach im Linear-Positiv-Modus. Verwenden Sie für jede MALDI-Kombination die gleichen optimierten Werte für Laserfluenz und „Extraction delay time“ wie im Reflektron-Modus. Vermessen Sie anschliessend die Spots im Reflektron-Negativ Modus und anschließend Linear-Negativ-Modus. 21
Version 25. Februar 2021 Beispielspektrum: Ein MALDI-Spektrum auf dem „AB 4800“ aufgenommen sieht folgendermaßen aus: Abb. 11: Beispiel eines „AB 4800“-MALDI-Spektrums vom Bradykinin und α-Cyano-4- hydroxyzimtsäure im positiven Reflektron-Modus (oben: ganzes Spektrum; unten: Vergrößerung). In der „4000 Series Explorer“-Software können Sie mithilfe der Zoomknöpfe die Spektren genauer ansehen. Um das ganze Spektrum wieder anzuzeigen, klicken Sie auf . Peak List anschauen • Wählen Sie View > Output > Window, um das Outputfenster zu öffnen. • Wählen Sie den Reiter Peak List aus. Die Auflösung der Peaks (siehe unten) wird automatisch berechnet. Notieren Sie für jede Messung die Auflösung der wichtigsten Peaks im Laborjournal. Um Auflösung und Signal-to-Noise-Ratio automatisch zu zeigen, wählt man Spectrum > Peak Label aus, wählt unter Other Label Attributes Resolution und Signal to Noise aus und drückt auf OK. (Ansonsten kann man auch nachher in der Verarbeitungssoftware mMass die Auflösung noch berechnen.) Einzelne Spektren und Spot Set abspeichern Das Abspeichern einzelner kalibrierter Spektren geschieht durch Auswahl von Spectrum > Save Spectrum To File ... . Dann das Verzeichnis C: \Documents and Settings\All Users Desktop\Analytical Chemistry Practicum\2021\Gruppe# auswählen und auf Save klicken. Der Name des Spektrums sollte dem Muster „Gruppe#_Spot#“ (z.B. Group3_B11) folgen. Das kalibrierte Spektrum und die „Peak List“ sind jetzt in dem „Spot Set“ zusammen mit Kopien der „Acquisition Methods“ und „Processing Methods“ als „.t2d“-Datei abgespeichert. 22
Version 25. Februar 2021 Das ganze „Spot Set“ mit allen aufgenommenen Spektren abspeichern geschieht durch File > Save Spot Set. Datei Konvertierung: .t2d > .txt Umwandlung aller Dateien: Damit die Dateien weiterverarbeitet werden können, müssen sie erst in „.txt“ Dateien umgewandelt werden. Kopieren Sie dazu alle gespeicherten T2D Files auf einen USB-Stick und transferieren Sie diese auf Ihren Laptop. Um alle Dateien gleichzeitig umzuwandeln, verwenden Sie am besten das online Tool „T2D Converter Online“: http://pepchem.org:35099 Diese Open-Source Software wird auch als Download auf folgender Seite angeboten: https://www.pepchem.org/download/converter.html / Nach der Umwandlung erhalten Sie einen .zip archivierten Ordner (Results), welcher nun alle Files im „.txt“ Format enthält. Datentransfer Sollte die Umwandlung zu ASCII- bzw. „.txt“-Dateien nicht funktionieren, werden Ihnen die Dateien vom Assistenten per E-mail zugeschickt. Nehmen Sie sicherheitshalber schon am 2. Praktikumstag einen USB-Stick + Laptop mit der installierten „mMass“-Software (siehe unten) mit und überprüfen Sie gleich, ob der Datentransfer erfolgreich war. Umwandlung einzelner Dateien (nicht benötigt): Alternativ kann auch die „Data Explorer Software“ (Version 3.7; build 126) auf dem lokalen Computer verwendet werden, um Ihre Dateien als ASCII-files zu exportieren: Die Spektren werden geöffnet mit File > Open ... Wählen Sie alle Punkte (halten Sie die Shift-Taste gedrückt), klicken Sie auf Add All und anschließend auf Finish. (Alternativ klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Nummer vor dem Spot von Interesse im „Spot Set Manager“ und wählen Sie View Spectrum in Data Explorer). Mit File > Export > ASCII Spectrum oder File > Convert All Spectra > ASCII Text exportieren Sie das Spektrum im aktiven Fenster als ASCII-„.txt“-Datei. Der Name des Spektrums sollte wiederum dem Muster „Gruppe#_Spot#“ (z.B. Group3_B11) folgen. Sample aus dem Massenspektrometer nehmen • Hochspannung abschalten (Instrument > Turn off High Voltage oder selektieren Sie ) und warten Sie einige Sekunden. • Wählen Sie Plate > Eject Plate ... und warten 1-2 Minuten. • Öffnen Sie den Deckel und entfernen Sie den Träger. 23
Version 25. Februar 2021 7. Prozessieren und Auswerten der Spektren in mMass Installation Auf der „mMass“-Website http://www.mmass.org/download/ kann das Open-Source „Mass Spectrometry Tool“ heruntergeladen werden. Installieren und starten Sie die Software. Öffnen eines Spektrums Wenn die obige Vorschrift befolgt worden ist, sollten alle Spektren als ASCII- bzw. „.txt“- Datei in einem Ordner mit Namen gespeichert sein. Öffnen Sie die „.txt“-Dateien in einem Text-Editor und entfernen Sie die ersten zwei Zeilen, z.B.: „SPEC#: 1, SIZE: 106853, TIME: 0.000000“. Speichern Sie die “.txt“-Datei wieder ab. Nach dem Start von „mMass“ müssen jetzt die Dateien nur noch auf die Arbeitsfläche des Programms gezogen werden: File > Open >. Nach dem Öffnen eines Spektrums sieht der Bildschirm so aus: Abb. 12: Beispiel eines „AB 4800“-MALDI-Spektrums vom Bradykinin und α-Cyano-4- hydroxyzimtsäure im positiven Reflektron-Modus. 24
Version 25. Februar 2021 Peak-Markierung Mit Processing oder Processing > Peak Picking... können die wichtigsten Signale annotiert werden. Rechts im Bild erscheint die „Peak List“ mit der FWHM. Die „mMass“- Software zeigt auch die Auflösung, wenn man in View > Peak List Columns das Feld ‚Resolution’ markiert. Mit View > Notations können Sie die Peaks mit einer m/z und einem Label versehen. Labels können Sie eintragen, indem sie im „Peak List“ auf der entsprechenden m/z doppelklicken. Tragen Sie das Label ein und drücken Sie auf Add. 25
Version 25. Februar 2021 Spektrum abspeichern Die verarbeiteten Spektren können mit File > Export... in verschiedenen Formaten abgespeichert werden. Bestimmung der Signalauflösung Die Signalauflösung („mass resolution“, R) wird angegeben durch den kleinsten Abstand („resolving power“) in m/z (Δm/z), der für einen bestimmten m/z-Bereich aufgetrennt werden kann: + +/) R = ∆+ = ∆+/) Die Auflösung ist damit dimensionslos und wird durch die Signalbreite bei einer definierten Signalhöhe bestimmt. Sie wird als eine Funktion der Masse ausgedrückt (siehe Abbildung 13). Abb. 13.: Signalhöhe ist nicht skaliert. Definition des FWHM und R10% (bearbeitet von Referenz 4). 26
Version 25. Februar 2021 Die „10 % Tal“-Definition der Auflösung (R10%) wird erfüllt, wenn die Signalbreite bei 5 % der relativen Signalhöhen (∆m1) gleich ist wie die Distanz zwischen den beiden Signalmaxima (∆m2). Desto kleiner ∆m1 im Vergleich zu ∆m2 ist, desto höher ist die Auflösung. Die Signalbreite bei 50 % der Signalhöhe definiert die Full Width at Half Maximum (FWHM). Die davon abgeleitete R50% verhält sich mit einem Faktor 1.8 zu der R10% bei einer gaussschen Signalverteilung. Die Spektren oder Ausschnitte aus den Spektren können nach dem Bearbeiten direkt gedruckt oder als PNG, TIFF oder JPEG für die weitere Verwendung im Bericht exportiert werden: File > Export > (wähle Format, etc.) > Export. Die bearbeiteten Spektren können separat abgespeichert werden: File > Save As... > . 27
Version 25. Februar 2021 Bericht zum MS-Versuch Generelles Es wird ein kurzer, präzise geschriebener Bericht erwartet. Englisch wird bevorzugt, aber Deutsch ist auch erlaubt. Damit genügend Platz für Korrekturen bleibt, sollte ein Zeilenabstand von 1.5 verwendet werden. Inhalt des Berichts betrifft nur eine kurze Erklärung des Ablaufs der Ionisierung für LDI und MALDI und die Spektrenaufklärung der gemessenen Substanzen. Ausschlaggebend für die Bewertung der Berichte ist die ausreichende Beschreibung der Resultate sowie deren Diskussion in Bezug auf die verwendete Messmethode (positiv /negativ, Linear-/Reflektron-Modus, Matrix, Laserfluenz, „Extraction delay time“). Aufbau Der Bericht sollte in folgende Teile gegliedert sein: Titelblatt: • Praktikum Physikalische und Analytische Chemie / Massenspektrometrie • Assistent: Adam Pruška oder Philipp Bittner • Titel • Gruppen Nr. • Namen (alphabetisch) und E-Mail-Adressen aller Personen • Version Nr., Ort, Datum • kurzes Abstract A Einleitung: Geben Sie eine kurze Einführung in die Theorie der Massenspektrometrie und beschreiben Sie die Aufgabenstellung. B Materialien und Methoden: Verwendete Messinstrumente (inklusive Software) und eine kurze Beschreibung der durchgeführten Experimente werden aufgeführt. C Ergebnisse und Diskussion: Abbildungen der LDI und MALDI-Spektren aller Substanzkombinationen, so dass alle Signale gut sichtbar sind (falls nötig, bestimmte Ausschnitte als Vergrösserungen separat darstellen). Im Spektrum sind alle Peaks mit dem vorgeschlagenen Fragment und der Masse zu beschriften. Die Auflösung des Precursorsignals (Matrix und Analyt bei MALDI) sollte für jedes aufgenommene Spektrum berechnet werden. Auch sollte für jedes Spektrum berechnet werden, wieviel von den Substanzen (in pmol) maximal aufgetragen worden ist. 28
Version 25. Februar 2021 Diskussion der Vorgehensweise zur Spektrumaufklärung (Precursorsignal und Fragment- und Adduktsignale). Die Argumente sollen dabei durch Ausschnitte der gemessenen Spektren und der darin enthaltenen Massenverschiebungen unterstützt werden. Am Ende sollen die Unterschiede zwischen LDI und MALDI und der verschiedenen Matrices sowie experimentellen Parametern für die gemessenen Verbindungen besprochen werden. C Literatur: Angabe der verwendeten oder zitierten Literatur: Referenzen in der Reihenfolge auflisten, in welcher diese im Text zitiert werden. Die Namen aller Autoren der zitierten Publikation sollen aufgeführt werden. Die Namen der Zeitschriften und die Nummern der Bände werden kursiv geschrieben. Beispiele von Referenzen zu Artikeln in Zeitschriften [1], Buchkapiteln [2], Büchern [3], Patenten [4], Computerprogrammen [5] und Dissertationen [6]. [1] X. W., Lou, J. L. J. van Dongen, E. W. Meijer, ‘Generation of CsI Cluster Ions for Mass Calibration in Matrix-Assisted Laser Desorption/Ionization Mass Spectrometry’, Journal of the American Society for Mass Spectrometry, 2010, 21, 7, 1223-1226. [2] H. A. Krässig, in 'Cellulose Structure, Accessibility and Reactivity', Ed. M. B. Huglin, Gordon and Breach Science Publishers, Yverdon, 1992, Vol. 11, p. 6 [3] J. H. Gross, ‘Mass Spectrometry – A Textbook’, 2nd Edition, Springer-Verlag Berlin Heidelberg, 2011. [4] T. Kamata, N. Wasada, Jap. Pat. 2-204469, 1990, p. 381-384. [5] G. M. Sheldrick, SHELXL97, Program for the Refinement of Crystal Structures, University of Göttingen, Germany, 1997. [6] B. R. Peterson, Ph.D. Thesis, University of California at Los Angeles, 1994. D Anhang: Spektren, Liste der verwendeten Abkürzungen und Berechnungen sowie ein Scan des Laborjournals. Kontakt Adam Pruška HCI E330 (2 29 29) apruska@ethz.ch Philipp Bittner HCI E330 (2 29 29) pbittner@ethz.ch 29
Version 25. Februar 2021 Appendix I Punkt Matrix Analyt Polarität Linear/Reflektron A1 A2 A3 A4 A5 A6 A7 A8 A9 A10 A11 A12 B1 B2 B3 B4 B5 B6 B7 B8 B9 B10 B11 B12 C1 C2 C3 C4 C5 C6 C7 C8 C9 C10 C11 C12 30
Version 25. Februar 2021 Punkt Matrix Analyt Polarität Linear/Reflektron D1 D2 D3 D4 D5 D6 D7 D8 D9 D10 D11 D12 E1 E2 E3 E4 E5 E6 E7 E8 E9 E10 E11 E12 F1 F2 F3 F4 F5 F6 F7 F8 F9 F10 F11 F12 31
Version 25. Februar 2021 Punkt Matrix Analyt Polarität Linear/Reflektron G1 G2 G3 G4 G5 G6 G7 G8 G9 G10 G11 G12 H1 H2 H3 H4 H5 H6 H7 H8 H9 H10 H11 H12 32
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