Plug and Beam Bild UHD-HDR-3D-DLP-Projektor - Digitec.ch
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Bild · UHD-HDR-3D-DLP-Projektor BenQ W2700 – werksseitig kalibrierter UHD-Beamer Plug and Beam Die Sage von Plug and Play geistert seit Beginn der PC-Technik durch unseren technischen Alltag. Der Begriff soll suggerieren, dass man ein Gerät nur an den PC anstöpseln müsse, um direkt mit all den versprochenen Funktionen loslegen zu können. Manchmal hat das sogar funktioniert, mitunter weniger gut. BenQ hat es sich beim neuen W2700 zur Aufgabe gemacht, einen Beamer auszuliefern, der nur ausgepackt, angeschlossen und eingeschaltet werden muss, um dann ohne mehr oder weniger aufwendige Kalibrierarbeiten ein perfektes Kinobild abzuliefern. Quick-Info Heimkino ■■■■■■ Wohnraumkino ■■■■■■ Präsentation ■■■■■■ Experte ■■■■■■ · 32 | Heimkino 4/5-2019
Text: Thomas Johannsen / Fotos: Stephan Schlüter S chon äußerlich hat der W2700 das Zeug dazu, im Wohnzimmer nicht nur eine gute, sondern auch eine schöne Figur zu ma- chen. Das Gehäuse ist gefällig abgerundet, und sowohl die Rückseite ten. Damit eignet sich der BenQ idealerweise für das Wohnzimmer mit überschaubaren Abmessungen. Allerdings schränkt die Kombination aus 1,3-fachem Zoom und Lensshift, der nur +/-10 % in vertikale Rich- mit dem Anschlussfeld als auch die Frontpartie sind mit einer feinen tung wirkt, die Flexibilität bei der Aufstellung etwas ein, sodass man Alu-Abdeckung versehen. Das Objektiv geht schon deutlich in Rich- vieles durch rücken des Beamers kompensieren muss, was angesichts tung Kurzdistanz-Projektion, der Abstand zur Leinwand liegt zwischen der kompakten Abmessungen und des überschaubaren Gewichts aber zwei und drei Metern, um eine Bildbreite von zwei Metern zu erhal- auch keine große Kunst ist. Eindeutiger Schwerpunkt Außerdem lag der Schwerpunkt bei der Entwicklung des W2700 ein- deutig auf der Bildqualität und deren einfacher Umsetzung. Ein knapp bemessener Zoom und Lensshift lassen sich viel leichter verkraften, wenn man erfährt, dass die Optik komplett aus Glaslinsen besteht, von denen einige mit einer vergüteten Oberfläche besonders gut gegen Streulicht und andere unschöne Einflüsse gefeit sind. Nur zur Erinne- rung, wir sprechen hier von einem Beamer, der sich deutlich unterhalb der 2.000-Euro-Schwelle bewegt, da besteht die Optik für gewöhnlich aus einem hohen Kunststoffanteil. Hinzu kommt, dass beim BenQ eine adaptive Iris in die Optik integriert wurde, diese sorgt für noch bessere Kontraste, die insbesondere das HDR-Erlebnis überaus positiv beein- flussen. Das macht sie übrigens nahezu lautlos und ohne wilde Pum- paktionen, was wiederum für die enorme Entwicklungsarbeit spricht, die dahintersteckt. Auch sonst hat man sich in Sachen Bildqualität mächtig ins Zeug gelegt, Auf der Rückseite sieht es vergleichsweise spartanisch aus, was unter anderem daher kommt, dass der W2700 auf alle analogen Bildquel- len verzichtet. Die HDMI-Eingänge sind dagegen beide HDCP2.2- kompatibel und somit für UHD-Quellen geeignet, viele teurere Ge- räte bieten nur einen entsprechenden Eingang an, was bei häufigeren Standortwechseln und bei jedem Umstecken zu Missverständnissen führt. Standards, wie RS232- und 12-V-Trigger-Schnittstelle sind am W2700 ebenso zu finden wie ein optischer Audio-Ausgang und eine USB-Buchse, die für alle möglichen externen Laufwerke zuständig ist. Von dort lassen sich nicht nur Fotos und Office-Dokumente einspielen, auch Videodaten diverser Formate spielt der Beamer anstandslos ab. Beide HDMI-Buchsen verstehen sich auf HDCP2.2, eignen sich also beide zum Anschluss von 4K-Quellen. Die Rückseite des W2700 besteht, wie die Front auch, aus fein verarbeitetem Aluminium Heimkino 4/5-2019 | 33 ·
Bild · UHD-HDR-3D-DLP-Projektor Setup und Bildqualität Die Optik des W2700 Dieser Part des Artikels fällt ausnahmsweise erfreulich kurz aus, da der besteht komplett aus gläsernen Linsen, W2700 ja bereits ab Werk bestens auf beste Farbtreue abgestimmt ist. eine adaptive Iris ist Zum Beweis legt BenQ jedem ausgelieferten Exemplar das individuelle ebenfalls integriert Messprotokoll bei, ein Prozedere, das man bislang nur von sehr teuren Lautsprechern kennt. Trotzdem haben wir den W2700 natürlich nach- gemessen und waren gerade bezüglich der versprochenen Abdeckung des DCI-P3-Farbraumes gespannt. Bereits ab Werk liefert der W2700 im „Cinema“-Preset eine derart ak- kurate Abdeckung des BT.709-Farbraumes, wie sie mir bislang noch nicht untergekommen ist. Die Lampe steht im hellen Normal-Betrieb, und auch Farbtemperatur und Gammakurve sind sowohl auf Sicht als auch messtechnisch absolut perfekt. Ganz unserer Routine folgend, musste der BenQ außerdem im Lampen- Sparbetrieb zeigen, ob und wie stark sich die Farbwiedergabe verändert, und ob man eventuell nachbessern sollte. Die einzige Nachbesserung, die ich vornahm, war, den Brillant-Color-Modus zu deaktivieren. Das Bild wird natürlich dunkler, aber sonst ändert sich fast nichts, zumin- dest nicht sichtbar. Die Messung ergab dann jedoch eine kleine Sen- sation: Außer, dass die Farbtemperatur punktgenau im Soll von 6500 Technik: Farbdarstellung Labormessungen mit Unterstützung durch Portrait Displays mit CalMAN-Software von Spectracal A A B B C D C D Der W2700 erreichte uns im Bildmodus „Cinema“, die Farbtemperatur Wir lassen den Bildmodus „Cinema“, stellen die Lampe in den Energie- steht auf „normal“, der Gammawert auf 2,2 und die Lampe im hellen spar-Betrieb und schalten noch den Brillant-Color-Modus ab. Die Farb- Standard-Betrieb. Bereits jetzt liegt die Farbtemperatur fast durchgän- temperatur schmiegt sich über den gesamten Helligkeitsbereich an die gig bei 6500 Kelvin, aufgrund weniger Ausreißer liegt sie im Schnitt bei gewünschte 6500-Kelvin-Gerade an A. Die Messpunkte auf dem Farb- 6700 Kelvin A. Der Norm-Farbraum BT.709 wird schon jetzt perfekt ab- raum-Segel haben sich kaum bewegt, die Abdeckung ist also nach wie gebildet, selbst die Zwischenstufen der Sättigung rasten förmlich im vor perfekt B. Gänzlich ohne Feintuning liegen die Farbabweichungen Messprotokoll ein B. Die Farbabweichungen sind dann mit einem Delta mit einem Delta E von 2,79 deutlich unter der magischen Schwelle von E von knapp über 5 auch erstaunlich gering und rühren hauptsächlich 3, sind somit vom menschlichen Auge nicht mehr wahrnehmbar C. von Helligkeitsunterschieden her C. Die Gammakurve liegt bei tolerablen Auch die Gammakurve hat sich weiter in Richtung Idealwert bewegt, die 2,05 und folgt im Wesentlichen der vorgegebenen Krümmung D. Krümmung weicht kaum vom Soll ab D. Hier haben wir die unterschiedliche Ab- deckung der Farbräume zum Vergleich noch einmal abgebildet: 1. Der abgebildete Farbraum, im Digital- Cinema-Betrieb, den der BenQ bei ent- sprechend anstehendem Signal automa- tisch aktiviert. Er ist schon deutlich größer als der BT.709-Farbraum, der für Full-HD- Wiedergabe nach wie vor als Standard gilt. 2. Schwenkt man dann den Filter für den erweiterten Farbraum in den Lichtweg (der entsprechende Menüpunkt „Großer Farbraum Ein/Aus ist bei anliegendem UHD-Signal aktiv), wird insbesondere der 1 2 3 Grünbereich noch mal deutlich erweitert, bewegt sich zudem weiter vom Gelb weg. Allerdings schluckt der Filter auch Licht, das Bild wird also dunkler, allerdings mit nur geringen Auswirkungen auf den Inbild-Konrast. 3. Hier noch mal der erweiterte Farbraum mit Filter im Vergleich zum herkömmlichen BT.709-Farbraum, den er weit überdeckt, was man im Bild auch deutlich sieht. · 34 | Heimkino 4/5-2019
Kompakt, klar strukturiert und bei Bedarf mit leuchtenden Tasten – die Fernbedienung des W2700 Kelvin landet, ließ sich bei der anschließenden Mes- sung der Farbabweichung ein Delta E von nur 2,8 BenQ W2700 feststellen, mithin deutlich unterhalb der sichtbaren Preis um 1.890 Euro Schwelle, die etwa bei einem Delta E von 3 liegt. Vertrieb Benq, Oberhausen Derart angefixt sollte der W2700 nun erst recht Telefon 0208 409420 zeigen, was er draufhat: Er wurde mit UHD-Signal Internet www.benq.de gefüttert, welches unser Testbildgenerator auf An- • Messwerte Lumen (Lt. Hersteller) 2000 weisung HDR10-codiert an die HDMI-Buchse Lumen (gemessen im Eco-Modus) 600 gibt. Prompt schaltet der W2700 den Bildmodus Bildhelligkeit (bei 6500 Kelvin) ...schwarz/weiß 0,6 / 600 HDR10 aktiv, der vorher gar nicht im Menü zu fin- ANSI-Kontrast 342:1 Full-on- / Full-off-Kontrast 1000:1 den war. Jetzt bläst sich der Farbraum förmlich auf, Ausleuchtung (in %) 92 zumal hörbar ein Filter in den Lichtweg geschoben Betriebsgeräusch (0,5 m/dB(A), in dB) < 30 dB wird, sodass der Kino-Farbraum DCI P3 fast kom- min. / max. Abstand (bei 2 m Bildbreite, in m) 2,26 / 2,94 Projektionsverhältnis / Zoomfaktor 1,13-1,47:1 / 1,3 plett abgedeckt wird. Gleichzeitig passt der Beam- Gamma (D65) 2,1 er die Gammakurve an die HDR-Norm an, lässt Abmessungen B x H x T (in cm) 38 x 12,7 x 26,3 aber in den Einstellungen durchaus noch Spielraum für individuelles Gewicht (in kg) 4,2 Stromverbrauch Aus / Standby / Betrieb 255 W Feintuning. Die Kehrseite der Medaille ist eine deutliche Absenkung Lampenart / Lampenleistung (in Watt) UHP 245 W der Lichtausbeute, sodass Sie Ihr Wohnzimmer schon gut verdun- Preis Ersatzlampe 300 Euro keln sollten, um in den vollen UHD- und HDR-Genuss zu kommen. Lebensdauer Lampe (in Std) Standard / Eco 4.000 / 10.000 Kosten pro Std (in Cent) 3 Wenn das nicht geht, lässt sich der Filter in der Einstellung „Großer Farbraum“ auch wieder deaktivieren; das Bild wird heller und der • Ausstattung Projektionsprinzip DLP 0.47" DCI-P3-Farbraum nicht mehr so weit abgedeckt. Dennoch ist das ein Native Auflösung 1920 x 1080 (3840 x 2160 mit XPR2-Technologie) guter Kompromiss, da die Farbdarstellung des Beamers den herkömm- 3D-Verfahren Frame-Packing (Full-HD 3D), lichen Farbraum BT.709 immer noch weit überdeckt. Das Gute ist, Sie Top-and-Bottom Frame Sequential (3D Ready) Anschlüsse: brauchen sich eigentlich um nichts zu kümmern, der W2700 macht fast ...Video / S-Video –/– alles automatisch und dabei alles richtig. ...Komponenten / SCART –/– Voilà, der erste Plug-and-Play-Beamer ist auf dem Markt, zumindest ...VGA / RGB / DVI / HDMI –/–/–/• ...Audio / 12 Volt Trigger / RS-232C •/•/• was die kinoreife Wiedergabe von Filmen betrifft. Mit dem W2700 ...Full HD • hat BenQ dem Endverbraucher einen echten Gefallen getan und die Motorischer Zoom / Fokus –/– Hemmschwelle, sich einen Beamer ins Wohnzimmer zu stellen, deut- Rückpro / Deckenpro •/• Trapezausgleich +/-30° automatisch lich herabgesetzt. Lens-Shift (manuell/motorisch) •/– Formatumschaltung 16:9 (6 wählbare Seitenverhältnisse) Fernbedienung / beleuchtet •/• Fazit Signalkompatibilität 480i, 480p, 576i, 576p, 720p, 1080i, 1080p, 2160p Besonderheiten werksseitig kalibriert, Media-Reader integriert So einfach war der Weg zum Kinobild noch nie; der BenQ W2700 bietet selbst dem technischen Laien ein Kino-Erlebnis, wie es der Profi kaum • Bild 60 % 1,2 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Kontrast 10 % 1,4 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ besser einrichten kann. Hinzu kommt, dass der Beamer für das, was er Farbwiedergabe 10 % 1,1 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ bietet, fast schon unverschämt günstig ist. Schärfe 10 % 1,2 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Geometrie 10 % 1,1 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Rauschen 10 % 1,1 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Bildruhe 10 % 1,0 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ • Praxis 15 % 1,2 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Zoomfaktor 5% 1,3 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Ein wenig versteckt ist er schon, Lüftergeräusch 5% 1,1 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ der Einsteller für den vertikalen Betriebskosten 5% 1,2 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Lensshift, der Einstellbereich ist zwar überschaubar, bietet trotzdem • Bedienung 15 % 1,1 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ einen Komfortgewinn bei der Gerät 5% 1,1 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Aufstellung des Beamers Fernbedienung 5% 1,2 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Menüs 5% 1,1 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ • Ausstattung 5% 1,0 ■■■■■■■■■■■■ • Verarbeitung 5% 1,1 ■■■■■■■■■■■■ • Preis/Leistung sehr gut BenQ W2700 + akkurate Farbwiedergabe ab Werk + einfache Installation Spitzenklasse Testurteil: 4/5-2019 ausgezeichnet 1,2 Heimkino 4/5-2019 | 35 ·
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