ULTRA HD ERKLÄRT 3. aktualisierte Auflage, 2018 - Deutsche TV-Plattform
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Deutsche TV-Plattform Ultra HD erklärt Inhalt S. 4–5 Was ist Ultra HD? Ein kurzer Überblick über die Entwicklungsphasen des Ultra HD-Standards. Wie weit ist die Einführung von Ultra HD und welche Verbesserungen für das TV-Erlebnis gehen mit Ultra HD einher? S. 6–10 Nicht nur mehr, sondern bessere Pixel Ausführliche Informationen über die Faktoren, die die Bildqualität von Ultra HD-Inhalten verbessern. Erweiterter Farbraum (WCG) | High Dynamic Range (HDR) | High Frame Rate (HFR). S. 11–13 Das Audio-Erlebnis der nächsten Generation Das Audioerlebnis der nächsten Generation verlangt nach einem neuen, immersiveren Klangerlebnis. Objektbasierte Audiosysteme bringen den Sound der Zukunft nach Hause. S. 14–16 Alles Logo oder was? Erkennen was drin ist. Marktübergreifende Logos und Mindestvoraussetzungen für den unbeschwerten Ultra HD-Genuss. S. 17–21 Empfangs-/Wiedergabegeräte für den Nutzer Wie und womit kann ich Ultra HD-Inhalte empfangen und wiedergeben? Unterhaltungselektronik mit Ultra HD-Auflösung. S. 22–23 Ultra HD-Inhalte – Es gibt viel zu sehen! Das Angebot von Ultra HD-Inhalten nimmt ständig zu: TV-Übertragungen, Video-on- Demand, Streaming und die Ultra HD Blu-ray im neuen Format. S. 24–27 Ultra HD im eigenen Wohnzimmer S. 02 Inhalt Wertvolle Tipps für den unbeschwerten Ultra HD-Genuss in den eigenen vier Wänden. S. 03 Vorwort Wie spielt die Technik richtig zusammen? Woher kommen die Inhalte? S. 29 Deutsche TV-Plattform S. 30 Glossar S. 32 Impressum S. 28 Fazit und Ausblick Seite 2
Ultra HD erklärt Deutsche TV-Plattform Vorwort Die Deutsche TV-Plattform hat die Entwicklung Filmstudios sind hoch, dennoch steigt jetzt die von Ultra HD von Beginn an begleitet, unter an- Zahl der verfügbarer Inhalte und Quellen spürbar derem mit zahlreichen Publikationen. So erschien (siehe Seite 22). Darüber hinaus ist Ultra HD zur IFA 2013 das White Book „Beyond HD“, das hinsichtlich der Standardisierung von Geräten, den Schwerpunkt auf Technologien und Stan- Schnittstellen und Übertragungsverfahren insge- dards setzte. Aufgrund der rasanten Entwicklun- samt sehr anspruchsvoll. Sichtbar wird dies durch gen rund um den neuen TV-Standard wurde es viele technische Kürzel und diverse Logos, die Ver- bereits mehrfach aktualisiert und ergänzt. Zur IFA brauchern eigentlich Orientierung geben sollen. 2015 präsentierten wir dann unter dem Titel „Das sieht gut aus“ eine Broschüre zu verfügbaren Ultra Hier setzen wir mit unserer Broschüre „Ultra HD HD-Inhalten – während bereits Ultra HD-Fern- erklärt“ an, weil es in puncto Ultra HD noch jede seher der dritten Generation in den Messehallen Menge zu erklären gibt. Wir wenden uns in erster bestaunt werden konnten. Die 2016 zum ersten Linie an technisch interessierte Konsumenten, Mal aufgelegte Broschüre „Ultra HD erklärt“ liegt wollen aber auch Fachleute umfassend über den mittlerweile in der dritten, aktualisierten Auflage derzeitigen Entwicklungsstand von Ultra HD in- vor (Stand Juni 2018). formieren sowie die Perspektiven für das ultra- hochaufgelöste Fernsehen aufzeigen. Ultra HD ist seit 2013 eine Die kleine „Historie“ unserer Publikationen ver- feste Größe auf den Messen deutlicht hier exemplarisch, wie sich die Industrie Übrigens: Um sicherzustellen, dass die Inter- für Unterhaltungselektronik. für Unterhaltungselektronik und ihr Zusammen- operabilität der neuen Geräte gewährleistet ist, Und es spricht vieles dafür, spiel mit den Produzenten und Distributoren von veranstaltet die Deutsche TV-Plattform schon seit dass sich das auch zukünftig Inhalten über die Jahre verändert hat. Das Tempo einiger Zeit sogenannte „UHD Plugfests“. Bei die- nicht ändern wird. technologischer Entwicklungen nimmt kontinu- sen Workshops testen die Hersteller untereinander ierlich zu. Auch die Erwartungshaltung der Märkte das Zusammenspiel unterschiedlicher Hardware, sowie der Konsumenten steigt zunehmend. Das in der Regel vor der Markteinführung. Einige Er- gilt natürlich ebenso für Ultra HD. Angetrieben gebnisse und Erkenntnisse dieser Untersuchungen von verkürzten Entwicklungszeiten und einer be- haben auch Einzug in diese Broschüre gehalten. schleunigten Taktung bei der Vorstellung neuer Produkte erleben Verbraucher im Vergleich zur Stephan Heimbecher Einführung von HDTV heutzutage ein wahres In- (Sky Deutschland), novationsfeuerwerk. Dessen Strahlkraft nimmt Leiter der Arbeitsgruppe Ultra HD und Vorstands- langsam aber sicher zu. Die Anforderungen an mitglied der Deutschen TV-Plattform Ultra HD-Produktionen für Fernsehsender und Seite 3
Deutsche TV-Plattform Ultra HD erklärt Was ist Ultra HD? Ultra HD (Ultra High Definition, häufig auch nur als UHD bezeichnet) ist ein digitales High-Definition-Format. Wie der Name schon vermuten lässt, kann man Ultra HD als Weiter- entwicklung des bisherigen HDTV-Standards begreifen. Mit derzeit 3.840 x 2.160 Bildpunkten liefert Ultra HD die vierfache Auflösung von Full HD. Im Vergleich zu bisherigen TV-Standards kann das neue Format erheblich schärfere Bilder mit sehr hoher Detailgenauigkeit darstellen. Davon profitieren auch medizinische Anwendungen oder die digitale Bild- und Video- bearbeitung. Auch hier kommt Ultra HD zum Einsatz. Die Einführung von Ultra HD läuft auf Hochtouren. In der Startphase drehte sich fast alles um die höhere Auflösung. Mittlerweile stehen zunehmend weitere Aspekte wie eine verbesserte Farbdarstellung, höhere Kontraste und höhere Bildfrequenzen im Mittelpunkt der Entwicklung. Ultra HD ist längst kein Nischen-Thema mehr UHD-1 Phasen 1 und 2 verabschiedet Quellen: * GfK-Umfrage Mai 2017 Ultra HD entwickelt sich weitaus schneller und Nach der Verabschiedung der technischen Spe- im Auftrag der DTVP wird besser beim Kunden angenommen, als HD zifikation von UHD-1 Phase 2 durch das DVB- ** GfK Retail & Techno- bei seiner Einführung vor rund zehn Jahren. Konsortium im Herbst 2016 hat das European logy POS Tracking, Gesamtjahr 2017 Rund 68 Prozent der Personen in Deutschland ist Telecommunications Standards Institute (ETSI) Deutschland der Begriff Ultra HD oder „4K“ bereits geläufig*. Anfang März 2017 UHD-1 Phase 2 als offiziellen Über 20 Prozent der Personen besitzen bereits Standard bestätigt. einen Ultra HD-Fernseher, knapp 30 Prozent pla- nen konkret die Anschaffung eines solchen Ge- In puncto High Dynamic Range (HDR) kommen räts*. Die wichtigste Rolle spielt dabei für rund 73 die Verfahren PQ und HLG zum Einsatz, die von Prozent der Kaufwilligen die bessere Bildqualität der Internationalen Fernmeldeunion ITU in der Ultra HD-Geräte*. BT.2100 spezifiziert wurden. Hinsichtlich High Frame Rate (HFR) sind nun Bildfrequenzen bis Bis Ende 2017 wurden bereits 6 Millionen Ultra 100/120 Hz möglich. HD-fähige TV-Geräte in Deutschland verkauft**. Beflügelt wird diese Entwicklung durch den an- Entschieden ist auch das Thema Next Generation haltenden Trend zum Kauf größerer Fernseher. Audio (NGA): unterstützt werden die beiden Sys- teme AC-4 und MPEG-H Audio. Seite 4
Ultra HD erklärt Deutsche TV-Plattform UHD-1 Phase 1 UHD-1 Phase 2 UHD-2* Auflösung 3.840 x 2.160 7.680 x 4.320 Bildfrequenz 50/60 Hz 100/120 Hz Dynamikumfang SDR (256 Abstufungen) HDR (1.024 Abstufungen) Audio Surround Sound Next Generation Audio * Einführung im europäischen Markt aktuell nicht geplant. In Japan ab Ende 2018. HDR, HFR und NGA werden in dieser Broschüre ausführlich behandelt. Ultra HD oder 4K – Bei der Einführung von UHD-1 hatte man sich beim DVB-Konsortium auf ein Zwei-Phasen-Mo- was ist richtig? dell verständigt. In UHD-1 Phase 1 wurden bereits Spezifikationen für Inhalte, Übertragungstechnik Ultra HD wird umgangssprachlich auch oft „4K“ genannt. Der Begriff bezeichnet den und Wiedergabegeräte verabschiedet, die besagte „Cinema 4K“- Standard mit einer Auflösung von 4.096 x 2.160 Bildpunkten, in dem Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten unter- 4K-Inhalte produziert werden. stützen, bei Bildfrequenzen bis zu 50/60 Hz und einer Farbtiefe von 10 bit. Die Phase 1 beinhaltet Aufgrund des 16:9-Formats findet man diese Auflösung in der Unterhaltungselek- theoretisch auch bereits den erweiterten Farbraum tronik jedoch in der Regel nicht. Einige professionelle Projektoren für den Heimkino- BT.2020. bereich bilden hier die Ausnahme. Der für TV-Übertragungen, Streaming und Ultra Die Industrie hat die etwas irreführende Bezeichnung teilweise angenommen, so dass HD Blu-ray wichtige Komprimierungs-Standard „4K“ auch gerne auf Umverpackungen von Ultra HD-Fernsehern auftaucht. H.265/HEVC kommt ebenfalls zur Anwendung. Das ist aber kein Grund zur Sorge: Egal ob auf der Verpackung eines Ultra HD-Fern- Entsprechende Endgeräte und Dienste stehen seit sehers „Ultra HD“, „UHD“ oder „4K“ steht: alle können die benötigte Auflösung von 2014 zur Verfügung. 3.840 x 2.160 Pixeln darstellen. Seite 5
Deutsche TV-Plattform Ultra HD erklärt Nicht nur mehr, sondern bessere Pixel Erweiterter Farbraum Bis wir bei BT.2020 ankommen, wird es allerdings noch etwas dauern. Bisher können nur spezielle Es wird Zeit für mehr Farben – höchste Zeit. Der Laser-Projektoren annähernd diesen Farbraum ab- im Jahr 1990 mit dem Start von HDTV einge- bilden. In der Consumer Electronic bereitet man führte Farbraum BT.709 ist bei TV-Übertragungen, sich deshalb erst einmal auf einen Standard mit Filmen und Serien heute immer noch Standard. der Bezeichnung DCI-P3 als Zwischenschritt vor. Mit BT.709 werden jedoch nur rund 36 Prozent des sichtbaren Farbspektrums abgedeckt. DCI-P3 – der Zwischenschritt Ultra HD soll zukünftig den erweiterten Farbraum [Wider Color Gamut (WCG)] BT.2020 nutzen. DCI-P3 wurde von der Digital Cinema Initiatives Das dargestellte Farbspektrum erweitert sich da- herausgegeben und findet bei der digitalen Kino- durch auf 76 Prozent des sichtbaren Farbspek- produktion Verwendung. Der Standard deckt trums, also auf mehr als doppelt so viele Farben 45,5 Prozent des sichtbaren Farbspektrums ab und wie bisher. Das sorgt für eine erheblich bessere somit rund 26 Prozent mehr als der Farbraum Farbdarstellung und gibt der Industrie genügend BT.709. Der Zwischenschritt DCI-P3 ergibt auch Spielraum für die Zukunft. Da jedoch bislang insoweit Sinn, weil Kinofilme mit ihrem origina- Flachbildschirme den Farbraum BT.2020 len Farbenumfang direkt für die Wiedergabe im nicht darstellen können, wurde in der Ultra HD-Format übernommen werden können. Phase 1 von UHD-1 der Farbraum BT.709 beibehalten und BT.2020 Der erste Zwischenschritt und eine deutlich sicht- nur als Option spezifiziert. bare Verbesserung der Bildqualität ist somit so gut wie erreicht und ebnet der Industrie den Weg zu BT.2020. Neben dem Farbraum und der Farbtiefe (Helligkeitsabstufungen) ist aber auch der Dyna- mikbereich, in dem diese angewendet werden, entscheidend. Der Zwischenschritt DCI-P3 (3) deckt rund 26% mehr vom sicht- baren Farbspektrum (1) ab als BT.709 (4), aber immer noch deutlich weniger als BT.2020 (2). Seite 6
Ultra HD erklärt Deutsche TV-Plattform Wirkliche Welt Mondlicht bis zu dem Licht einer Lampe abdeckt. Direktes 1.6 Milliarden cd/m2 Nur innerhalb dieses Bereiches konnten sich die Sonnenlicht 100 Millionen cd/m2 Farben „entfalten“. Mit HDR erweitert sich das Helligkeitsfeld theoretisch auf 0.0005 cd/m2 bis zu Anpassungsbereich des menschl. Auges (gleitend) 1 Million cd/m2 Himmel 10.000 cd/m2, was den Helligkeitsbereich von 10.000 cd/m2 einem Sternenhimmel bis zu einem blauen Him- Was wir sehen mel bedeutet. In der Praxis werden diese Werte 100 cd/m2 Innenbeleuchtung von Geräten für Verbraucher derzeit jedoch noch 1 cd/m2 nicht erreicht. Mondlicht Anpassung Kino TV SDR TV HDR 0.01 cd/m2 durch das Auge 0.0001 cd/m2 Sternenlicht Unsere Augen stehen auf Schatten! 0,000001 cd/m2 Absolute Dunkelheit 0 cd/m2 Spätestens seit Marktstart der Ultra HD-Blu-ray Sichtbares Licht rückt HDR zunehmend in den Fokus von Herstel- lern und Medien. Denn das Auge reagiert viel TV-Kontrastumfang: SDR und HDR im Vergleich zur wirklichen Welt sensibler auf Helligkeits- als auf Farbabstufungen. Um unseren Augen also eine bessere Bilddarstel- lung bieten zu können, benötigen wir einen deut- lich erweiterten Kontrastbereich. Bereits bei der typischen Farbabtastung von Inhalten (z. B. Ultra HD Blu-ray) werden mehr Helligkeits- als Farbin- High Dynamic High Dynamic Range (HDR) formationen übertragen. Es überwiegt also die Range (HDR): Um das volle Potenzial der Bildqualität ausschöp- Helligkeit (Luminanz) gegenüber der Farbigkeit (Chrominanz). fen zu können, genügt es nicht, nur die Anzahl Größerer der Pixel sowie den Farbraum und die Farbtiefe zu erhöhen. Für natürliche und originalgetreue Bild- High Dynamic Range – ein wichtiger Baustein Kontrast- wiedergabe ist ein erweiterter Kontrastumfang umfang, unerlässlich. Diese Erweiterung wird als „High Dynamic Range“ (HDR) bezeichnet. Der bisherige Obwohl HDR und der (erweiterte) Farbraum tech- nisch gesehen zwei verschiedene Aspekte der helleres Weiß, Dynamikumfang für TV-Übertragungen und Filme Bildwiedergabe darstellen, werden diese beiden dunkleres wird hingegen „Standard Dynamic Range“ (SDR) genannt. Elemente meist in Standards vereint. Schwarz. Die daraus resultierende Palette an verfügbaren High Dynamic Range ist ein wichtiges Element Farben mit all ihren Intensitäten nennt man Farb- der Phase 2 von UHD-1. Bislang bewegte sich der volumen. High Dynamic Range ist somit eine von Helligkeitsbereich für Bildinhalte zwischen 0.05 drei wichtigen Komponenten für das Farbvolu- cd/m2 und 100 cd/m2 („Candela pro m2“ – auch men, welche vom Zuschauer wahrgenommen „nits“ genannt) was in etwa das Spektrum vom werden kann. Seite 7
Deutsche TV-Plattform Ultra HD erklärt Kommunikation zwischen Inhalt und Bildschirm Um dieses größere Farbvolumen abrufen zu Neben Video- können, müssen HDR-Inhalte und HDR-fähige Flachbildschirme nach einer neuen Logik mit- on-Demand einander „kommunizieren“. Es gilt neue Regeln Anbietern wie aufzustellen, wie der Fernseher die (elektroni- schen) Daten interpretiert und wieder in (opti- Netflix oder sche) Lichtsignale umwandelt, die er darstellen Amazon Video kann. Deswegen heißt diese Funktion – Electro- Optical Transfer Function – kurz EOTF. Dieser bieten jetzt Prozess ist quasi die Umkehrfunktion zur Produk- auch Sender tion von Inhalten. Hier „wandelt“ die Kamera Lichtsignale in Daten, was folgerichtig Opto-Elect- wie RTL, ZDF Testaufnahmen gemastert in SDR (links) und HDR (rechts) rical Transfer Function (OETF) genannt wird. und Travelxp Allerdings „sieht“ eine Kamera solche Lichtsignale 4K UHD- Die drei wichtigen Eckpfeiler für das Farbvolumen anders als unser Auge. Zudem ist das menschliche Inhalte mit sind: Sehorgan extrem anpassungsfähig hinsichtlich unterschiedlicher Lichtsituationen. EOTF und High Dynamic • HDR ➡ Erweiterter Kontrastbereich von OETF sind daher nicht einfach linear, sondern Range an. 0,0005 cd/m2 bis zu 10.000 cd/m2 „Kurven“. Für HDR gibt es mehrere Vorschläge • Farbtiefe ➡ min. 10 bit (1,07 Mrd. Farb- aus der TV- und Videoindustrie, wie diese Kurven abstufungen, statt 16,8 Mio. bei 8 bit) aussehen sollten. Einer dieser Vorschläge kommt • Farbraum ➡ BT.2020 bereits bei der Ultra HD Blu-ray oder der Übertra- gung von Ultra HD-Streams via Internet zum Ein- Es ist wichtig zu verstehen, dass es bei HDR nicht satz: der von den Dolby Laboratories entwickelte (nur) um mehr Helligkeit geht, sondern viel mehr „Perceptual Quantizer“, kurz PQ. um einen erweiterten Kontrastumfang insgesamt, also den Abstand zwischen dem dunkelsten und hellsten Bereich in einem Bild. Eine Spitzen- Zwei Standards: PQ und HLG leuchtdichte von z. B. 1.000 cd/m2 ist wenig wert, wenn gleichzeitig auch eigentlich dunkle Bild- Perceptual Quantizer (PQ) bietet eine gute HDR- bereiche zu hell erscheinen. Qualität, ist aber nicht rückwärtskompatibel zu Ultra HD-Fernsehgeräten, die nicht HDR-fähig sind. Die PQ-Inhalte würden darauf falsch darge- stellt, Zuschauer bekämen nur „ausgewaschene“ Bilder zu sehen. Seite 8
Ultra HD erklärt Deutsche TV-Plattform SDR Dynamische HDR-Formate HDTV mit HDR Ultra HD Blu-ray-Player Bei statischen HDR-Verfahren wie PQ werden die Eckdaten Live-Produktion mit HDR für Kontrast, Helligkeit und SDR Gamma nur einmal für den Ultra HD gesamten Film festgelegt. TV Dynamische HDR-Verfahren HLG Playout TV- und definieren pro Szene oder gar Center Media-Receiver Frame den gewünschten Bild- mit HDR HDR eindruck. Dolby Vision ist bereits am Markt, Sam- sung hat HDR10+ vorgestellt. Beide Verfahren Ultra HD basieren auf der PQ-Kurve, ergänzt um dynami- HDR-Quellen TV PQ oder sche Metadaten. Sie setzen für den vollen HDR- SDR-HDR- HLG Genuss entsprechende Inhalte voraus, sind aber Konvertierung abwärtskompatibel zu heutigen SDR-TV-Geräten. SDR-Quelle Studiografiken in HDR HDMI Aufgrund der großen Zahl bereits verkaufter Ultra HD-Geräte ohne HDR ist es für viele Anbieter aber Ausblick 2.x wichtig, ihre Programme auch für diese TV-Haus- halte in bestmöglicher Qualität zu verbreiten. Da- her setzen Programmanbieter anstelle von PQ auf Die Standardisierung von HDR im Rundfunk- bereich ist im ersten Schritt abgeschlossen. Wer Wert auf HDR legt, eine andere „Kurve“: Hybrid Log-Gamma (HLG). Es ist jedoch denkbar, dass in Zukunft weitere sollte auf die Version der HDR-Verfahren aufgenommen werden. Dies zieht HDMI-Schnittstelle der HLG-Inhalte sind bei der Wiedergabe auf HDR- fortlaufend entsprechende Anpassungen der Geräte achten. Flachbildschirmen bis zu einer bestimmten Hel- HDMI-Schnittstelle nach sich. Im November 2017 Die Wiedergabe von HDR10 ligkeit nicht von PQ-Inhalten zu unterscheiden. hat das HDMI-Forum HDMI 2.1 vorgestellt. Die (PQ) erfordert mindestens Bei der Wiedergabe auf SDR-Flachbildschirmen ist Spezifikation ermöglicht u. a. Übertragungsband- HDMI 2.0a, die Wiedergabe die Darstellung jedoch vergleichbar mit einem breiten von bis zu 48 GBit/s, Auflösungen bis zu von HLG mindestens herkömmlichen TV-Signal ohne HDR. PQ und 10328 × 7760 Bildpunkten, HFR bis hin zu 8K/120 HDMI 2.0b. HLG sind durch die Internationale Fernmelde- Hz und unterstützt alle bekannten Formate für dy- Dynamische HDR-Verfahren union ITU in BT.2100 für Programmproduktion namisches HDR. Erste Geräte mit HDMI 2.1-Im- wie Dolby Vision und und -austausch spezifiziert und auch vom DVB- plementierung werden aber wohl erst 2019 auf HDR10+ werden offiziell ab Konsortium in UHD-1 Phase 2 für die HDR-Distri- den Markt kommen. HDMI 2.1 unterstützt. bution vorgesehen. Seite 9
Deutsche TV-Plattform Ultra HD erklärt HFR – High Frame Rate duktionen noch nicht für die hohen Frequenzen vorbereitet, selbst wenn sie bereits Ultra HD- Alle Bildverbesserungen wie erweiterte Dynamik- Produktionen ermöglichen. Auch wenn die Indus- bereiche, mehr Farben oder umfangreichere trie zunehmend HFR-Tests durchführt, dürfte es Farbabstufungen bringen Zuschauern den opti- noch mehrere Jahre dauern, bis HFR Einzug in die malen Mehrwert, wenn diese nicht durch eine re- Ultra HD-Live-Produktion hält. Auf einem ganz duzierte Detailtiefe getrübt werden. Statische anderen Blatt steht, welchen Einfluss erhöhte Bilder sehen auf einem Ultra HD-Fernseher fan- Bildfrequenzen von bis zu 100/120 Bildern pro Se- tastisch aus: Die Detailtiefe, die ein Fernsehbild kunde auf den subjektiven Bildeindruck der mit 3.840 x 2.160 Pixel an den Tag legt, ist enorm. Zuschauer haben. Bei schnellen Bewegungen oder Kameraschwenks leidet jedoch in manchen Fällen die Bildschärfe. Im Kino sind 24 Hz als Bildfrequenz weiterhin Dieser Effekt kann bei niedrigen Bildfrequenzen Standard, auch bei 4K-Projektionen. Für HFR- eintreten, die bei den meisten Ultra HD-Inhalten Kinoproduktionen werden 48 Hz vorgeschlagen, immer noch bei 24 Hz (Filme) oder 50 Hz (Sport- die zum Beispiel der Regisseur Peter Jackson schon inhalte) liegen. 2012 bei der Verfilmung von Tolkiens „Der Hobbit“ verwendete. Die Reaktionen aus der Bei einer Verdoppelung der vertikalen und hori- Fachwelt und Kinobesuchern fielen gemischt aus: zontalen Bildpunktezahl, ist theoretisch auch eine viele Zuschauer empfanden den Look als zu glatt, Verdoppelung der Bildfrequenz nötig, um die dy- gerade bei diesem Sujet fehlte Ihnen der „Kino- namische Bildschärfe aufrecht zu erhalten. Dieser Charme“. „Baustein“ von UHD-1 Phase 2 wird High Frame Rate (HFR) genannt. In UHD-1 Phase 1 wurden Ang Lee, Produzent und Regisseur von Filmen wie Bildfrequenzen mit bis zu 50/60 Hz eingeführt. In „Life of Pi“ oder „Brokeback Mountain“, zeigte im UHD-1 Phase 2 sind gemäß Empfehlung der In- Rahmen der Rundfunk-Fachmesse NAB in Las ternationalen Fernmeldeunion ITU Frequenzen Vegas im April 2016 eine 4K/3D/120 Hz-Demon- bis 100/120 Hz vorgesehen. stration seines neuen Films „Billy Lynn's Long Halftime Walk“. Er erntete dafür überwiegend Inzwischen unterstützen bereits die ersten Ultra positives Feedback. Aber auch hier wurde bemän- HD-Geräte HFR. Zum Beispiel sind alle OLED TVs gelt, dass das Material eher den Look eines Videos von LG des Modelljahrs 2018 in der Lage High hätte und nicht wie ein Kinofilm aussieht. Diesen Frame Rate (HFR) Videos mit maximal 120 Voll- Kritikpunkt sehen auch die Filmemacher wie Lee bildern pro Sekunde in Ultra HD-Qualität wieder- und arbeiten an entsprechenden Lösungen. Ein zugeben. Ansatz wäre, in der Produktion ähnlich wie mit Farbstimmungen oder Bildformaten auch zwi- High Frame Rate (HFR) ist vor allem bei Live- und schen verschiedenen Bildfrequenzen hin und her Sport-Produktionen mit schnellen Bewegungen wechseln – je nach Stimmung oder wenn es das und Kameraschwenks von großer Bedeutung um Bildmaterial verlangt. Bildruckler und Nachzieheffekte zu minimieren. Allerdings sind heute die Ü-Wagen für Live-Pro- Seite 10
Ultra HD erklärt Deutsche TV-Plattform Das Audio-Erlebnis der nächsten Generation T Dolby AC-4 Dolby AC-4 bietet eine komplette „End-to-End“- Lösung, die bereits unter Realbedingungen ge- HL HR testet wurde (z. B. beim UEFA Champions League 3D-Audio 10.1 Höhen- und Top-Kanäle Finale 2015). AC-4 könnte neben der Fernseh- HLS HRS übertragung auch für Streaming im Heimbereich oder auf mobile Geräte genutzt werden. Mit AC-4 lassen sich die Audiodaten gegenüber anderen C Standards bis zu 50 Prozent effektiver kompri- mieren. 30º L R 110º Dolby AC-4 unterstützt klassischen kanalbasierten 5.1-Surround-Kanäle Surround-Sound sowie objektbasierte Soundfor- LS S RS mate. Der Decoder sorgt dafür, dass die Inhalte an das jeweilige Ausgabemedium angepasst werden. Sehr interessant und bandbreiteneffizient ist die Unterstützung für multilinguale Audio-Übertra- Ein immersives TV-Erlebnis lebt nicht alleine von den besseren Bildern. gungen. Dem Hauptstream (z. B. ein 5.1 Kanal- Der gute Ton ist bei Filmen, Serien und Live-Events genauso wichtig, wie die sound) können mehrere 1.0 Substreams in den Bildinhalte selbst. Bei der TV-Übertragung der nächsten Generation möchte jeweiligen Sprachen beigefügt werden. Weil die man dem Nutzer ein ähnliches Surround-Erlebnis liefern, wie es teilweise Sprache getrennt in einem eigenen Sub-Kanal bereits mit der Ultra HD Blu-ray möglich ist. übertragen werden könnte, wird diese erst im Empfänger in den Haupt-Sound eingemischt. Da- Neue Konzepte für ein besseres Audioerlebnis werden im Ultra HD-Standard durch lassen sich intelligente Lautstärkenregelung unter dem Begriff Next Generation Audio (NGA) geführt. Das DVB-Konsortium und/oder manuelle Anpassung der Dialoglaut- hat sich im Oktober 2016 im Rahmen der Verabschiedung der technischen stärke realisieren. Bei Analyse der Dialoganteile Spezifikation für UHD-1 Phase 2 für die Unterstützung von zwei Systemen ent- auf der Coderseite steht dieser Vorteil auch für schieden: Dolby AC-4 von den Dolby Laboratories und MPEG-H Audio von der heutige Inhalte mit bereits senderseitig gemisch- Moving Picture Experts Group (MPEG). tem Dialog zur Verfügung. Seite 11
Deutsche TV-Plattform Ultra HD erklärt Diese Möglichkeiten sind bei Live-Sportübertra- Auswahl beim Nutzer, sondern benötigt zudem gungen sowie bei Serien und Filmen einsetzbar. auch weniger Bandbreite als konventionelle Über- Der Zuschauer könnte aber auch zwischen ver- tragungsmethoden. Bei einem multi-lingualen schiedenen Kommentatoren bei Fußballübertra- Soundstream mit drei Sprachen lassen sich um die gungen wählen. AC-4 sorgt nicht nur für mehr 50 Prozent an Bandbreite sparen. Schema zu Dolby AC-4 Mono/Stereo- Mischung 2.0- oder 5.1- Kanal. PCM für Laut- sprecher oder HDMI 5.1- oder 7.1- Surround- Rundfunk AC-4 AC-4 Mischung Bitstream Bitstream Dolby AC-4 Streaming Dolby AC-4 Surround, Encoder Decoder virtualisiertes 2.0-PCM 7.1.4-Mischung Physikalisches für Kopfhörer (mit Medium Höhenkanälen) Objekt- Objekt- basierte basierter Audiostream Mischung für Home Cinema MPEG-H Audio Bei Filmen und Live-Übertragungen kann der 5.1.4, 7.1.2 … Nutzer so zwischen verschiedenen Dialogen oder MPEG-H Audio soll mit objektbasiertem und Kommentatoren wählen. Die Objekte lassen sich Für neue Heimkino- Multikanal-Sound für immersive Klangwelten bei als solche oder in Kanälen gebündelt übertragen. Soundanlagen wurde die TV-Übertragungen sorgen. Im Februar 2015 wurde Nummern-Terminologie von der MPEG bekannt gegeben, dass MPEG-H MPEG-H unterstützt verschiedene Soundformate für 3D-Audio um eine als internationaler Standard veröffentlicht wird. wie Stereo, 5.1, 7.1 oder objektbasierte Sound- Stelle erweitert. wiedergabe (max. 7.1.4). Dabei zielt man auf eine Mit einem 9.1-Receiver ist MPEG-H Audio kann ebenfalls auf verschiedenen effektive Datenkomprimierung, damit Sender- z. B. eine 5.1.4- oder 7.1.2- Verbreitungswegen zum Einsatz kommen. Dabei und Video-on-Demand-Anbieter ihre Inhalte Installation möglich. ist MPEG-H Audio nicht nur beim Fernsehen, son- möglichst kostengünstig verbreiten können. Dabei steht die erste Zahl dern auch beim Streaming im Internet oder auf für die Anzahl Surround- mobile Endgeräte einsetzbar. Wie Dolby-AC-4 Dolby-AC-4 sowie MPEG-H Audio erfüllen alle Lautsprecher, die zweite setzt MPEG-H Audio auf ein Multikanal-System, Voraussetzungen, um das Sounderlebnis der nächs- für den/die Subwoofer und das zusätzlich zum Basis-Sound die Übertragung ten Generation innerhalb des Ultra HD Standards die dritte für die Top- bzw. weiterer Soundkanäle ermöglicht. vermitteln zu können. Decken-Lautsprecher. Seite 12
Ultra HD erklärt Deutsche TV-Plattform Higher Order Ambisonics (HOA) tragen. Dabei reichen bereits vier Audiokanäle aus, um ein dreidimensionales Klangbild zu erzeu- Auch neue Ansätze der Audiowiedergabe wie gen, während beim klassischen Surround-Sound Higher Order Ambisonics (HOA) werden in bei- mit 5.1 der Sound immer noch zweidimensional den vorstehend behandelten Standards berück- bleibt. 22.2- sichtigt. Dabei handelt es sich um ein Verfahren Lautsprecher- zur Aufnahme und Wiedergabe eines Klangfeldes. Schema zu Higher Order Ambisonics Anordnung Bei dieser Technik ist keine feste Anzahl an Laut- sprechern vorgegeben. Aufgezeichnete Werte für Decoder Komprimierter Objekt- Konvertierung Kanäle Schalldruck und Schallschnelle werden mathe- Bitstream Renderer nach 5.1/7.1 und Objekte matisch umgerechnet und als Audio-Signale über- Kopfhörer Weitere neue Audiosysteme sorgen für ein weitaus immersiveres und realisti- scheres Klangerlebnis. Die Systeme legen dabei Die Innovationen im Bereich der Audiowieder- nicht fest, wie viele Lautsprecher aufgestellt wer- gabe sind keine Neuerungen, die erst mit dem den. Ist das neue Soundsystem optimal einge- Ultra HD-Standard Einzug halten. Bereits die nor- stellt, können die einzelnen Audio-Objekte wie male (HD-)Blu-ray profitierte von sogenannten von den Filmemachern vorgesehen perfekt wie „objektbasierten Audioformaten“. Im Zuge der auf einer „virtuellen Bühne“ platziert werden. Das Einführung von Ultra HD wird der Bereich „Next hat den Vorteil, dass die verschiedensten Sound- Generation Audio“ (NGA) weiter vorangetrieben. Konfigurationen ohne Probleme unterstützt wer- Die Nachfolger des klassischen Surround Sound den, zudem macht es nichts aus, wenn die heißen Dolby Atmos, DTS:X und Auro 3D. Platzierung der Lautsprecher nicht hundertpro- zentig symmetrisch ist. Mit diesen neuen Audioformaten verabschiedet man sich vom „Kanal-Denken“ und erweitert das Eine weiteres Konzept trägt die Bezeichnung Auro- Klangfeld um zusätzliche vertikale Ebenen. Bisher 3D. Obwohl das Sounderlebnis durch mehrere mussten ein oder zwei Subwoofer sowie mehrere höher angebrachte Lautsprecher in die Vertikale Satelliten-Lautsprecher reichen. Vom 2.1- bis zum erweitert wird, werden die Audiosignale wie ge- 7.2-Kanalton wirkt die Soundwiedergabe aber wohnt in einzelne vorgegebene Kanäle gebündelt. immer nur direkt von vorn, hinten oder der Seite Für den Nutzer sind die neuen Audioformate re- auf den Zuhörer ein. Alles spielt sich auf einer lativ einfach zu vermitteln, da bestehende Laut- Ebene ab. sprecher für ein NGA-System weiterhin genutzt werden können. Zudem unterstützen seit 2014 Dolby Atmos und DTS:X zählen zu den objekt- bereits mehrere AV-Receiver die neuen Formate basierten Soundformaten. Decken-, Höhen- oder Dolby Atmos, DTS:X und Auro 3D. nach oben gerichtete, reflektierende Lautsprecher Seite 13
Deutsche TV-Plattform Ultra HD erklärt Alles Logo oder was? So schön all die vorgestellten Innovationen für die Bild- und Tonwiedergabe sind: Es ist schwer, hier den Überblick zu behalten. Das gilt sowohl für Konsumenten wie auch für Vertreter aus der Branche: Hersteller und Handel. Um den Kunden den Einstieg in die nächste Entwicklungsstufe der Unterhaltungselektronik so einfach wie möglich zu machen, gibt es mehrere Logos. Dabei muss man zwischen markt- übergreifenden und herstellerspezifischen Logos unterscheiden: Marktübergreifende Logos repräsentieren offiziell verabschiedete Standards und geben Kunden Sicherheit bei der Kauf- entscheidung. Die eigenen Logos der Hersteller spiegeln die jeweiligen Produktphilosophien und technische Features wieder. Ultra HD Blu-ray-Logo echtes Ultra HD, es handelt sich „nur“ um hoch- skaliertes HD-Material. Kunden sollten sich davon Das Ultra HD Blu-ray-Logo wurde bereits im Mai nicht verwirren lassen und auf das Ultra HD Blu- 2015 von der Blu-ray Disc Association (BDA) der ray-Logo achten. Öffentlichkeit präsentiert. Seit Herbst 2015 kön- nen Hersteller und Filmemacher ihre Geräte und Inhalte im Rahmen der BDA-Spezifikationen lizensieren lassen. Die im Handel erhältlichen Ultra HD-Logo Discs sowie die dafür vorgesehenen Abspielgeräte unterstützen eine Auflösung von 3.840 x 2.160 Das offizielle Ultra HD-Logo wurde im September Bildpunkten, High Dynamic Range (PQ), den 2014 von Digital Europe vorgestellt und ist seit- Farbraum BT.2020 und Bildfrequenzen bis zu dem auf Umverpackungen und Geräten zu fin- 60 Hz. Ultra HD Blu-ray-Player besitzen mindes- den. Displays, die die Mindestanforderungen für tens einen HDMI 2.0a-Ausgang mit HDCP 2.2- die Wiedergabe und Darstellung von Ultra HD er- Kopierschutz. füllen, werden mit diesem Logo gekennzeichnet. Mit dem Logo kann einfach zwischen normalen HD Blu-ray-Playern und echten Ultra HD Blu-ray- Playern unterschieden werden. Vorsicht: Blu-rays oder Inhalte mit der Bezeichnung „4K-kompati- bel“ oder „Ultra HD-kompatibel“ beinhalten kein Seite 14
Ultra HD erklärt Deutsche TV-Plattform Die Anforderungen an Displays und Projektions- Ultra HD Premium-Logo geräte decken alle physischen Basisparameter für eine Ultra HD-Wiedergabe via HDMI ab: Die UHD Alliance, ein Zusammenschluss von TV-Herstellern, Technologie-Unternehmen sowie Mobile HDR Display Vertretern der Filmindustrie, präsentierte auf der · Native Auflösung: CES in Las Vegas im Januar 2016 ihre eigene Spe- Premium mindestens 3.840 x 2.160 Bildpunkte zifikation und ein entsprechendes Logo. Während Für mobile Geräte wie · Bildformat: 16:9 das Ultra HD-Logo und Ultra HD Blu-ray-Logo Smartphones, Tablets und · Farbraum: mindestens BT.709 eher die technischen Voraussetzungen der damit Notebooks lizensiert die gekennzeichneten Produkte wiedergeben, kann UHD Alliance das „Mobile Videoeingang man bei „Ultra HD Premium“ von einem „Quali- HDR Premium“ Logo. · Mindestens ein HDMI-Eingang mit täts-Logo“ sprechen. Die Ultra HD Premium-Zer- Gefordert sind eine Farb- HDCP 2.2-Kopierschutz tifizierung beschränkt sich dabei nicht nur auf tiefe von 10 bit und eine · Unterstützte Bildfrequenzen: Endgeräte, sondern gibt auch Parameter für Ver- 90-prozentige Abdeckung 24 Hz/25 Hz/30Hz/50Hz/60Hz triebskanäle von Inhalten, für das Mastering des P3-Farbraums. · Minimale Farbtiefe: 8 bit sowie für die für das Mastering genutzten Profi- Der Dynamikumfang muss · Farbunterabtastung: 4:2:0 für Flachbildschirme vor. Bildwiedergabe-Geräte, also mindestens zwischen 50Hz/60Hz und 4:2:2 für 24Hz/25Hz/30Hz TV-Geräte und Video-Projektoren, müssen eine 0,0005 und 540 cd/m2 liegen, Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten sowie bei Notebooks alternativ Audio eine Farbtiefe von 10 bit besitzen und mindestens zwischen 0,1 cd/m2 und · Mindestens PCM 2.0-Stereosignal 90 Prozent des DCI-P3 Farbraumes abdecken. 600 cd/m2. Das Ultra HD-Logo trifft keine Aussage, in welcher Qualität ein Ultra HD-Fernseher Inhalte wieder- gibt. Es trifft auch keine Aussage zu HDR, da es vor der Standardisierung verabschiedet wurde. Das Logo tragen dürfen natürlich auch TV-Geräte, Projektoren und Monitore, die oben genannte Zudem müssen die Geräte in der Lage sein, Vorgaben überschreiten. So gibt es z. B. bereits 5K- BT.2020-Signale verarbeiten zu können. Im Gegen- Fernseher im 21:9-Format. satz zum Ultra HD-Logo ist High Dynamic Range (PQ) gemäß SMPTE-Standard ST 2084 ein fester Be- Die Wiedergabe-Kette muss von der Signalausgabe standteil der Premium-Zertifizierung bei der UHD über die Verarbeitung bis hin zur Wiedergabe Alliance. Zudem wird eine Kombination aus Spit- durchgehend den oben angegebenen Parametern zenhelligkeits- und Schwarzwert vorgegeben, die entsprechen. Daher dürfen z. B. Projektoren, die LCD- und OLED-Flachbildschirmen gerecht wird. ein Ultra HD-Signal zunächst auf Full HD herun- terrechnen, um es dann über Shifting oder andere technische Mittel wieder auf 3.840 x 2.160 Bild- punkte hochzuskalieren, das Ultra HD-Logo nicht tragen. Seite 15
Deutsche TV-Plattform Ultra HD erklärt Herstellerspezifische Logos „HDR“ in einem Hersteller-Logo noch keine Ga- rantie für die Erfüllung der auf Seite 15 beschrie- Neben den offiziellen, marktübergreifenden Logos benen Norm der UHD Alliance. Wer auf Nummer und Kennzeichnungen existieren im Bereich sicher gehen will, sollte hier auf das „Ultra HD Ultra HD auch Logos von Herstellern. Sie sollen Premium-Logo“ achten. Verbraucher auf bestimmte Geräteeigenschaften der jeweiligen Marke hinweisen. Faustregel für den Kauf eines Ultra HD-Fernsehers ist: Wo „4K“ oder „UHD“ drauf steht, ist auch Aus Sicht der Unternehmen ist das marketing- Ultra HD drin. Für weitere technische Merkmale technisch verständlich, für potenzielle Käufer er- empfiehlt es sich auf die marktübergreifenden leichtert es die Orientierung nicht unbedingt. Logos zu achten. Im Zweifel sollten sich Verbrau- Beispielsweise bietet die Verwendung des Kürzels cher im Fachhandel beraten lassen. Beispiele für Logos von Herstellern Seite 16
Ultra HD erklärt Deutsche TV-Plattform Empfangsgeräte für den Nutzer Welche Geräte sind in der Lage, einen Ultra HD-Flachbildschirm mit entsprechenden Inhalten zu versorgen? Die Auswahl an Inhalten ist fast so vielfältig, wie die Möglichkeiten, diese wie- derzugeben. Nachfolgend werden Endgeräte aus der Unterhaltungselektronik vorgestellt, die den Ultra HD-Standard bereits unterstützen. Ultra HD Blu-ray-Player Auch wenn die Anschaffungskosten für die Hard- ware und die Filme anfangs noch relativ hoch Die Ultra HD Blu-ray bietet eine hervorragende waren, wurde das neue Medium bereits gut am Bildqualität im Ultra HD-Standard. Um das neue Markt angenommen. Medium wiedergeben zu können, werden neue Blu-ray-Player benötigt, da bisherige Player das neue Format nicht unterstützen. TV- und Media-Receiver Mittlerweile sind eine Reihe von Geräten erhält- Viele Ultra HD TV-Geräte verfügen über inte- Ultra HD Blu-ray-Player lich, etwa von LG, Panasonic, Samsung, Sony oder grierte Tuner und HEVC-Decoder für den Emp- Oppo. Die Player unterstützen Ultra HD-Blu-rays fang von Ultra HD-Inhalten. Dennoch stehen mit und ohne High Dynamic Range (alle HDR10, externe Receiver bei den Verbrauchern weiter einige Dolby Vision), erweitertem Farbraum und hoch im Kurs. Viele Nutzer geben gerne ein paar höherer Bildfrequenz. Objektbasierte Audiofor- Euro mehr für Bedienungskomfort und zusätz- mate wie Dolby Atmos, DTS:X und Auro 3D wer- liche Funktionalität aus. Seit Ende 2015 sind die den ebenfalls unterstützt. Die Geräte sind aber ersten Ultra HD-fähigen Satelliten-Receiver erhält- auch rückwärtskompatibel, geben also auch nor- lich. Seit Oktober 2016 liefert der Pay-TV-Anbieter male (HD-)Blu-rays, 3D Blu-rays, DVDs und CDs Sky Deutschland Satelliten- und Kabel-Receiver wieder. zum Empfang von Ultra HD aus. Ultra HD-fähige Media-Receiver gibt es von der Deutschen Tele- Unterstützung von Apps und bekannten Video- kom und von Vodafone. TV- und Media-Receiver on-Demand Diensten (teilweise sogar in Ultra HD) machen die Abspielgeräte zu perfekten All- roundern für das Wohnzimmer. Seite 17
Deutsche TV-Plattform Ultra HD erklärt Streaming-Set-Top-Box AV-Receiver In eine eigene Kategorie fallen Amazons Fire TV Zwischen externen Geräten und Ultra TV-Geräten 4K, Apple TV 4K und die Nvidia Shield-Konsole. ist in vielen Fällen ein AV (Audio/Video)-Receiver Die Geräte sind äußerst kompakt und ermög- zwischengeschaltet. Dieser vereinfacht nicht nur lichen das Streaming von Ultra HD-Inhalten. Das den Wechsel zwischen verschiedenen Signalquel- Ultra HD-Portfolio von Amazon Video, iTunes len, sondern bildet in den meisten Fällen auch das und Netflix kann so auch ohne Smart-TV-Unter- „Herz“ der heimischen Soundanlage. Neuere Ge- stützung am TV-Gerät direkt genutzt werden. Die räte unterstützen dabei bereits die Audio-Formate drei Streaming-Geräte unterstützen HDR und bie- Dolby Atmos, DTS:X und Auro-3D. ten neben Filmen und Serien auch Spiele und Apps. Sie sind besonders praktisch für Besitzer eines Ultra HD-TVGeräts aus den Jahren 2013 oder 2014, die ggf. Streaming-Angebote noch nicht unterstützen. Einzige Voraussetzung ist neben einem stabilen Internetanschluss mit ca. 25 Mbit/s ein entsprechender HDMI 2.0-Anschluss mit HDCP 2.2. Während die Unterstützung von Soundinhalten meist noch recht unkompliziert verläuft, sollte man sich vor dem Kauf eines neuen AV-Receivers ausführlich über dessen technische Leistungs- merkmale informieren. Als Schnittstelle zwischen Signalquelle und Wiedergabegerät muss der AV- Receiver die gleichen Voraussetzungen wie die an- geschlossenen Komponenten unterstützen. HDMI 2.0a/2.0b und HDCP 2.2 sind auch hier für eine problemlose Ultra HD-Wiedergabe inklusive High Dynamic Range erforderlich. Seite 18
Ultra HD erklärt Deutsche TV-Plattform Wiedergabegeräte für den Nutzer Auf die Größe kommt es an LCD-Fernseher Ultra HD-Geräte sind auf dem LCD-Displays liefern mittlerweile Spitzenwerte für besten Wege, schon bald zur die Leuchtdichte von rund 2.000 cd/m2 (QLED- normalen Ausstattung eines Technologie) und können so High Dynamic Range TV-Haushaltes zu gehören. Inhalte sehr gut in Szene setzen. Im Rahmen der 2017 waren laut GfK Retail & CES 2018 zeigte Sony einen Prototypen, der be- Technology 40 Prozent der in reits 10.000 cd/m2 erreicht. Die Schwarzdarstel- Deutschland verkauften TV- lung ist bei den neuesten Technologien wie QLED Geräte Ultra HD-Fernseher. und vergleichbaren Verfahren auf exzellentem Ni- veau. Die Farbwiedergabe ist sehr gut. Erste TV- Der Wunsch nach einer größe- Geräte sind bereits in der Lage, den DCI-P3 ren Bildschirmdiagonalen ist Farbraum fast zu 100 Prozent abzudecken. sicher ein wichtiger Grund, weshalb sich viele Nutzer bei der Neuanschaffung Die Qualität der Bildwiedergabe im LCD-Segment Mikro-LED für ein Ultra HD TV-Gerät entscheiden. Übliche kann je nach Beleuchtungs- und Bildverbesse- Bildschirmgrößen bewegen sich zwischen 40 Zoll rungstechnologien der Geräte stark schwanken. Mit Mikro-LEDs zeichnet und 79 Zoll, wobei Geräte von 55 Zoll bis 65 Zoll Günstige Einstiegsmodelle unterstützen meist nur sich eine dritte Display- am beliebtesten sind. Unterhalb von 40 Zoll wer- die Mindestvoraussetzungen innerhalb des Ultra Technologie ab, die Vorteile den eigentlich keine TV-Geräte mit Ultra HD-Auf- HD-Standards. Ein Indikator für gute Bildqualität von LCD und OLED vereint. lösung angeboten. Über 79 Zoll gibt es auch ist das bereits vorgestellte „Ultra HD Premium“- Samsung zeigte im Rahmen wenige Modelle, die aber in die Kategorie „High Logo, das für LCD- sowie OLED-Fernseher glei- der CES 2018 ein modulares End“ fallen. chermaßen gültig ist. TV-Gerät auf Basis extrem kleiner, selbstleuchtender Bei der Technik der Flachbildschirme gibt es die Fazit: LCD ist eine weit verbreitete Technologie LEDs, das ohne Farbfilter Wahl zwischen LCD und OLED. Neben verschie- mit hohen Spitzenhelligkeiten. Neue Top-Geräte und Hintergrundbeleuch- densten Ausstattungen und Leistungsmerkmalen überzeugen mittlerweile auch in dunklen Bildbe- tung auskommt. Es zeichnet kann man sich zwischen flachen und gebogenen reichen. sich vor allem durch sehr (curved) Flachbildschirmen entscheiden. Ebenso hohe Werte bzgl. Pixeldichte kann die Auswahl des Smart-TV-Betriebssystems und Kontrast aus. bereits ein kaufentscheidender Faktor sein. Seite 19
Deutsche TV-Plattform Ultra HD erklärt OLED-Fernseher Projektoren Die konkurrierende Bildschirmtechnik zu LCD Für private Heim- oder Wohnzimmerkinos gibt es heißt nicht mehr Plasma, sondern OLED, das mittlerweile eine gute Auswahl von Projektoren, für „Organic Light Emitting Diode“ (Organische die Ultra HD Inhalte darstellen können. Leuchtdiode) steht. Der Aufbau eines OLED- Flachbildschirms unterscheidet sich deutlich von Die Königsklasse sind dabei Projektoren, die über dem eines in LCD-Technik. Jeder einzelne Bild- eine native 4K-Auflösung verfügen. Eine Beson- punkt fungiert als eigene Licht- und Farbquelle. derheit dieser Geräte ist also die tatsächliche, na- So können Schwarzwerte bis 0.0005 cd/m2 tive Auflösung von 4.096 x 2.160 Bildpunkten. erreicht werden, also fast pures Schwarz. Natürlich können diese Geräte auch Ultra HD-In- halte mit 3840 x 2160 Bildpunkten darstellen. Al- Das Kontrastverhältnis auf einem OLED- lerdings bilden diese Projektoren nicht nur Flachbildschirm ist ausgezeichnet und die qualitativ das obere Ende der Fahnenstange, son- Farbwiedergabe der neuesten OLED-Genera- dern leider oft auch (noch) preislich. Wenn mög- tion deckt bereits über 95 Prozent des DCI- lich sollte man als Kunde zwar auf eine native P3-Farbraumes ab. Da beim Bildschirm keine Unterstützung der Ultra HD-Auflösung achten. Es lichtgebende Schicht und/oder Local Dim- gibt aber gerade im Heimkinobereich auch ming untergebracht werden muss, sind budgetfreundlichere Geräte, die trotz fehlender OLED-Flachbildschirme extrem dünn. nativer Ultra HD-Auflösung qualitativ überzeugen können. Während moderne LCD-TVs bei den Schwarzwer- ten aufholen, liefern einzelne OLED-TV-Geräte der neuesten Generation bereits Spitzenhelligkei- ten von ca. 1.000 cd/m2. Zoll/cm Viele Hersteller bieten Full-HD-Projektoren an, die mittels sogenannten e-Shift-Techniken Ultra HD-Inhalte darstellen können (oder Inhalte 40 Zoll = 102 cm in Full-HD-Auflösung auf Ultra HD-Wiedergabe Die OLED-Technik wurde in den letzten Jahren 55 Zoll = 140 cm hochskalieren). Diese Geräteklasse unterstützt zu- insbesondere von koreanischen Herstellern 65 Zoll = 165 cm nehmend auch HDR und BT.2020 und kann so marktfähig gemacht. Es gibt insgesamt nur we- 79 Zoll = 201 cm eindrucksvolle Heimkinoerlebnisse auf die Lein- nige Zulieferer für großflächige OLED-Panels und wand bringen. diese beliefern damit auch Dritthersteller. Die Lie- ferfähigkeit der OLED-Flachbildschirm wird mit neuen Produktionsstraßen stetig verbessert, der Preis liegt aber in der Regel noch deutlich über dem von LCD-Flachbildschirmen. Fazit: OLED ist die neuere und noch etwas teurere Technologie. Schwarzwerte und Farbdarstellung sind überragend, neue Top-Modelle punkten auch mit höherer Spitzenhelligkeit. Seite 20
Ultra HD erklärt Deutsche TV-Plattform Ultra HD-Monitore Smartphones Im Bereich Spiele [Gaming] sowie Wer im Besitz eines neueren Smartphones ist, der professionellen Grafik- und trägt vielleicht ein Ultra HD-fähiges Gerät mit sich Videobearbeitung sind Bild- rum und hat damit den Ultra HD-Standard in der schirme mit Ultra HD-Auflösung Hosentasche. Viele Smartphones sind bereits in keine Seltenheit mehr. Bei Spielen der Lage, Videos mit 3.840 x 2.160 Bildpunkten sorgt die höhere Bildauflösung bei 30 Bildern pro Sekunde aufzuzeichnen. Die für eine verbesserte Bilddar- Aufnahmen können dann problemlos auf einem stellung und bietet bei Wett- Ultra HD-Gerät oder -Monitor wiedergegeben wer- kämpfen und Gamer-Turnieren den. Vorteile wie erweiterte Farbräume oder HDR sogar Vorteile gegenüber Bild- stehen den kleinen Boliden kaum zur Verfügung. schirmen mit geringerer Bildauf- Auch die Bildschirme der Smartphones erreichen lösung. meist nicht die Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten. Es gibt jedoch auch „Pixelmeister“, Ultra HD-Monitore in der Grafik- die auf Bildschirmen mit 5.5 Zoll Diagonale die und Videobearbeitung erweitern die Arbeitsfläche komplette Ultra HD-Auflösung abbilden können. und können sogar Multi-Monitor-Einrichtungen ablösen. Die Farbreproduktion der Bildschirme Nach Ultra HD-Fernsehern und Ultra HD-Blu-ray- steht dabei den Profi-Flachbildschirmen mit gerin- Playern können jetzt auch Smartphones ein Logo geren Bildauflösungen in nichts nach. Die Geräte tragen, das sie als HDR-tauglich auszeichnet. eignen sich zudem auch als Vorschau-Monitor für Die UHD Alliance vergibt dazu das „Mobile HDR Bilder und Videos mit hoher Auflösung. Ultra HD- Premium“-Logo. Die Anforderungen gelten für Monitore finden auch bei der Überwachung von Geräte mit einer Auflösung von 60 Pixeln/Grad Objekten oder Fertigungsanlagen Verwendung. (siehe auch Kasten auf Seite 15). Mit der hohen Auflösung lassen sich mehrere Live-Streams oder Bedienungselemente platz- sparend auf einem Flachbildschirm abbilden. Für die Wiedergabe von Ultra HD-Filmmaterial sind die Monitore eigentlich nicht konzipiert. Oft fehlen die benötigten Schnittstellen (z. B. HDMI 2.0, HDCP 2.2), die eine hochauflösende Wieder- gabe überhaupt ermöglichen. Zudem unterstüt- zen viele der Geräte bis auf die erhöhte Auflösung keine nennenswerten Bildverbesserungen des Ultra HD-Standards. Einige wenige ausgesuchte Geräte bilden hierbei die Ausnahme. Seite 21
Deutsche TV-Plattform Ultra HD erklärt Es gibt viel zu sehen! Fernsehen und Video-on-Demand attraktive Inhalte in Kooperation mit Senderpart- nern, z. B. Live-Sport von Eurosport4K oder Serien Das Angebot von Ultra HD-Inhalten steigt kon- von RTL. tinuierlich über alle Verbreitungswege. Sky Deutschland zeigt ausgewählte Live-Spiele der Über Astra 19,2 Ost sind ferner die Shopping- Fußball-Bundesliga und UEFA Champions League sender „pearl.tv“ und „QVC“ zu empfangen. auf den Ultra-HD-Sendern „Sky Sport Bundesliga Eutelsat bietet den Modesender „FTV UHD“ über UHD“ und „Sky Sport UHD“. Sky Cinema Abon- HOTBIRD 13 Ost an. Über diese Position sind auch nenten können ferner ausgewählte Filme in Ultra- „Travelxp 4K“, „Funbox 4K“ sowie „HOTBIRD HD-Qualität über „Sky On Demand“ abrufen. 4K1“ zu sehen. Das Angebot ist über Astra Satellit, das IPTV- Das ZDF stellt die Serien „Die Bergretter“ und „Der Angebot EntertainTV der Deutschen Telekom und Bergdoktor“ über HbbTV in Ultra HD-Auflösung in vielen Kabelnetzen verfügbar (Vodafone, Uni- und HDR-Qualität zum Abruf über die ZDF- tymedia, Tele Columbus, Primacom). Vodafone Mediathek bereit. Die Inhalte können direkt als bietet neben Sky weitere Ultra HD-Inhalte an, HbbTV-Anwendung über das TV-Gerät per „Red etwa von Red Bull, „auto, motor und sport“ und Button“ auf der Fernbedienung abgerufen werden AXN. können. Voraussetzung hierfür ist ebenfalls ein an das Internet angeschlossenes Ultra HD-TV-Gerät. Das im Herbst 2017 gestartete Ultra HD-Angebot der Deutschen Telekom EntertainTV umfasst ne- ben Sky den Sender „Insight TV“, aktuelle Block- Streaming buster auf Abruf von Videoload, sowie Inhalte von Netflix und Youtube. Zudem wird pro Spieltag Bereits seit 2014 bieten Amazon Video und Netflix je ein Spiel der Deutschen Eishockey Liga und ein Ultra-HD-Inhalte an. (Für Amazon Prime-Kunden Spiel der Basketball Bundesliga ultrahochauf- war das hochauflösende Streaming-Angebot mit lösend gezeigt. Wo verfügbar, werden Inhalte über keinen weiteren Kosten verbunden und somit für die Media-Receiver mit HDR ausgestrahlt. viele der erste Berührungspunkt mit Ultra HD- Inhalten.) Das mittlerweile sehr ansehnliche Ende April 2018 startete bei HD+ der Sender „RTL UHD-Portfolio kann bequem mit vorinstallierten UHD“, der zunächst bis Jahresende die Formel 1 Smart-TV-Apps oder externen Set-Top-Boxen, live überträgt. Kunden sehen zudem den Reisesen- Streaming-Geräten und Konsolen genutzt werden. der „Travelxp 4k“ in Ultra HD/HDR. Auf dem Dazu zählt seit Herbst 2017 auch die Apple TV 4K- Demo-Kanal „UHD1 by Astra/HD+“ laufen u. a. Box. Amazon, Apple und Netflix unterstützen Seite 22
Ultra HD erklärt Deutsche TV-Plattform HDR (HDR10 und Dolby Vision), Amazon Video Ultra HD-Blu-ray steigt kontinuierlich – positive dazu das dynamische HDR-Verfahren HDR10+. Je Signale für die Ultra HD Blu-ray, die unbestreit- nach Streaming-Dienst wird für die Nutzung der bare Vorteile gegenüber den anderen Vertriebs- Dienste ein Internetanschluss von 18 Mbit/s bis wegen hat. Für eine Wiedergabe wird z. B. keine 25 Mbit/s benötigt. Internetverbindung benötigt, die zu Qualitäts- schwankungen oder Unterbrechungen führen kann. Die Bildqualität ist im Vergleich zum VoD- Ultra HD Blu-ray /Streaming besser, da Inhalte in 10 bit Farbtiefe, mit HDR und Bitraten bis zu 128 Mbit/s ausgege- Neben den Streaming-Angeboten ist die Ultra HD ben werden. Blu-ray das wichtigste Medium für fiktionale Ultra HD-Inhalte. Das Wort „Disc“ taucht übrigens in Auch die neuen Audioformate Dolby Atmos, der offiziellen Bezeichnung nicht mehr auf. Seit DTS:X und Auro 3D werden unterstützt. Im Ge- Anfang April 2016 sind Inhalte sowie kompatible gensatz zur herkömmlichen (HD-)Blu-ray und Ultra HD-Blu-ray-Player im Handel erhältlich. Die DVD gibt es auch keine Regionalcodes mehr. Das hohe Nachfrage zum Start führte zu einigen Lie- freut vor allem Sammler und Zuschauer, die Filme ferengpässen. Mittlerweile ist die Geräteauswahl gerne im Originalton oder ihrer Muttersprache deutlich größer und die Anzahl von Titeln auf ansehen möchten. SDR HDTV Herkömmlicher Blu-ray-Player SDR Ultra HD TV HDR Ultra HD TV Ultra HD Blu-ray-Player Seite 23
Deutsche TV-Plattform Ultra HD erklärt Ultra HD im eigenen Wohnzimmer Wie die vorangegangenen Kapitel verdeutlichen, umfasst das Thema Ultra HD zahlreiche Facet- ten. Entscheidende Kerntechnologien wie High Dynamic Range (HDR), Wide Color Gamut (WCG), High Frame Rate (HFR) und Next Generation Audio (NGA) tragen dazu bei, dass sich mit Ultra HD das Bild- und Tonerlebnis entscheidend verbessert. Viele dieser neuen Technologien sind heute bereits in Empfangs- und Wiedergabegeräten für Ultra HD verfügbar und ebenso bietet sich dem interessierten Konsumenten eine stetig wachsende Zahl an Ultra HD-Inhalten und -Diensten. Im Folgenden sollen daher drei typische Anwendungsfälle betrachtet werden, wie Ultra HD schon heute im eigenen Wohnzimmer stattfinden kann – sowohl für den gelegentlichen Nutzer, den etwas fortgeschrittenen Konsumenten, als auch für den Ultra HD-Enthusiasten. Fall 1: Der Einstieg in Ultra HD Aktuelle Ultra HD TV-Geräte sind häufig mit einem Triple Tuner ausgestattet, d. h. sie ermög- Ihr Ziel: Gelegentliche Nut- lichen den Empfang über Zimmerantenne (DVB- Ultra HD-Programm zung von Ultra HD-Inhalten T/T2), Kabel (DVB-C) und Satellit (DVB-S/S2). (über Satellit und Kabel) bei geringem Investitionsauf- Über DVB-T2 ist eine Verbreitung von Ultra HD- SDR wand bzw. mit vorhandenen Inhalten in Deutschland nicht vorgesehen. Geräten. IP Streaming Ultra HD-TV Ultra HD-Inhalte wie die von Sky sind via Satellit, Im einfachsten Fall ist für Kabel und der Deutschen Telekom verfügbar. Da den Einstieg in die Ultra HD- das Ultra HD TV-Gerät in der Regel auch für Welt lediglich ein Ultra HD Smart-TV ausgelegt sein wird, stehen dem Zu- TV-Gerät (d. h. ein Ultra HD-Flachbildschirm mit schauer auch Ultra HD-VoD/Streaming-Angebote integriertem Tuner und HEVC-Decoder) nötig. zur Verfügung. Dieses Einstiegsszenario setzt nicht Sollte die Anschaffung eines neuen TV-Geräts zwingend ein HDR-fähiges Ultra HD TV-Gerät vo- noch gar nicht so lange zurückliegen, sind die raus. Allerdings werden bereits die ersten Ultra nötigen Voraussetzungen vielleicht sogar schon HD-Programme über Satellit in HDR ausgestrahlt, erfüllt, d. h. es steht bereits ein Ultra HD-fähiges bei den Neuproduktionen der Streaming-Anbieter Gerät im Wohnzimmer. ist HDR fast schon die Regel. Wer keinen HDR- Seite 24
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