Reiherente und weitere Tauchenten - (Aythya fuligula)
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Reiherente und weitere Tauchenten (Aythya fuligula) Beispiel gelungener Integration D ie Reiherente, in Bayern gelegentlich auch als Haubenente bezeichnet, ist eine FOTO: KIRSTIN MEYER / PICLEASE Entenart, welche erst seit knapp über einhundert Jahren in Mitteleuropa hei- misch ist. Sie stammt ursprünglich aus Ost- und Nordosteuropa und hat sich seit Auf einen Blick dem 19. Jahrhundert in ihrem Areal nach Westen ausgedehnt. Somit handelt es sich, ähnlich wie bei der Türkentaube, um ein natürlicherweise zugewandertes Neozoon. 40 bis 48 cm Länge Reiherenten sind meist Zugvögel, so dass Vögel aus Ost- und Nordosteuropa vor allem in Nord- und Westdeutschland überwintern. 0,8 (Ente) bzw. 1 kg (Erpel) Die Reiherente gehört zu den Tauchenten. Anders als die Gründelenten suchen die- se ihre Nahrung oft in tieferen Gewässern oder Gewässerzonen. Dabei tauchen sie April bis Juli aktiv bis zum Gewässergrund. Muscheln, Schnecken und Wasserinsekten bilden ihre Hauptnahrung, entsprechend häufig ist die Art an Gewässern mit hohen Muschelvor- Acht bis 16 Eier kommen. Derzeit ist die Reiherente die häufigste Tauchente unter den Süßwasserenten Mitteleuropas. Unterliegt dem Jagdrecht, Jagdzeit in Bayern 1.10. – 15.1.; Vor allem im Winter findet sich die Reiherente auch zahlreich an den Seen Bayerns. VSRL Anh. IIA und IIIB Oft tritt sie vergesellschaftet mit der Tafelente, aber auch mit Möwen auf. Der Erpel trägt ein schwarzweißes Federkleid, die Ente ist unauffällig bräunlich gefärbt. Typisch RL *; mh ist der reiherähnliche lange Schopf der Erpel, während die Ente nur eine kleine Fe- derholle besitzt. Das Nest befindet sich oft nah am Wasser oder auch im Wasser auf kleinen Schilfrohrinseln. Weitere Tauchenten Weitere einheimische Tauchenten, deren ökologische Nische der Tiefwasserbereich der Flüsse und Seen bildet („Süßwasserenten“), sind die Tafelente (Aythya ferina), die Bergente (Aythya marila), die Moorente (Aythya nyroca), die Kolbenente (Netta rufi- na) und die Schellente (Bucephala clangula). Die Tafelente – auch hier ist der Gedanke der Nutzung des Wildbrets namensgebend – heißt so, da sie als diejenige Tauchente gilt, die vergleichsweise wohlschmeckend ist, während die anderen Arten durch ihren tranigen Beigeschmack, der vor allem von dem hohen Fischanteil in der Nahrung her- rührt, nicht wirklich als kulinarischer Genuss gelten. Seite 80 Landesjagdverband Bayern
FOTOS: REINHARD BAER, ERICH THIELSCHER (2), WOLFGANG SCHRUF / PIICLEASE; SID 221 / FOTOLIA Tafelente Moorente Kolbenente Bergente Schellente Wildtiermonitoring 2021 Seite 81 Reiherente
Reiherente Eine Besonderheit weist die Schellente auf, deren Name von ihrem „klingelnden“ Ruf stammt. Sie brütet typischerweise in Baumhöhlen in der Nähe von Waldseen. Die Küken gelangen zum Wasser, indem sie sich aus großer Höhe zu Boden fallen lassen, was ihnen aufgrund ihres geringen Gewichts bzw. hohen Luftwiderstandes auch ohne Verletzungen gelingt und folgen dann der Mutter zum Wasser. „Meerenten“ sind demgegenüber Tauchenten, welche einen großen Teil ihres Le- bens am Meer zubringen und nur zur Brut nordeuropäische Binnengewässer aufsu- chen. Zu ihnen zählen die Eiderente (Somateria mollissima), die Samtente (Melanitta fusca), die Trauerente (Melanitta nigra) und die Eisente (Clangula hyemalis). Eiderente Samtente FOTOS: RICHARD DORN, GERD RÖDER / PICLEASE; FOTO PARUS, MIKE POTTER / FOTOLIA Trauerente Eisente Seite 82 Landesjagdverband Bayern
Erfurt ! Reiherente Würzburg Bearbeitung: Regina Gerecht, Bayerischer Jagdverband DATENQUELLE: BAYERISCHER JAGDVERBAND; KARTENGRUNDLAGEN: ESRI; TSCHECHIEN: OPENSTREETMAP, ODBL 1.0; BEARBEITUNG: REGINA GERECHT (BJV) ! Gemeldete Reiherenten-Vorkommen 2019 A ! Prag ! Stuttgart Bayreuth ! ! Würzburg ! Pilsen ! Ansbach ! Regensburg Kartengrundlagen: Esri; Tschechien: OpenStreetMap, ODbL 1.0 ! Stuttgart ! Landshut ! Augsburg Vaduz ! ! München ! Salzburg ! Reiherente 2016 und 2019 2019 2016 Vaduz kein Nachweis ! 0 25 50 75 100 km N keine Angabe dverband Wildtiermonitoring 2021 Seite 83
Reiherente Zum Nach- und Weiterlesen Kolbe, H. Die Entenvögel der Welt. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 1994. Müller, F. Wildbiologische Informationen für den Jäger- Jagd & Hege Ausbildungsbuch VII. St.Gallen 1984. Müller, F. Wildbiologische Informationen für den Jäger- Jagd & Hege Ausbildungsbuch VIII. Balzers 1985. Nielsen, S. Mallards. Voyageur Press, Stillwater 1992. Rutschke, E. Die Wildenten Europas. Aula-Verlag, Wiesbaden 1988. Seite 84 Landesjagdverband Bayern
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