Screening auf Vitamin-D-Mangel - Stand: 09.11.2022 - EVIDENZ AUSFÜHRLICH
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Autor/Autorin Prof. Dr. Tim Mathes Institut für Medizinische Statistik, Universitätsmedizin Göttingen Dr. Andrea Lichterfeld-Kottner Medizinischer Dienst Bund, Essen Reviewerin Dr. med. Michaela Eikermann Medizinischer Dienst Bund, Essen empfohlene Zitierweise: IGeL-Monitor. Screening auf Vitamin-D-Mangel. Essen: Medizinischer Dienst Bund (KöR); 2022 Herausgeber Medizinischer Dienst Bund (KöR) Theodor-Althoff-Straße 47 D-45133 Essen Telefon: 0201 8327-0 Telefax: 0201 8327-100 E-Mail: office@md-bund.de Internet: https://www.md-bund.de
Screening Vitamin-D – EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 Gliederung Abbildungsverzeichnis ...................................................................................................... 5 Tabellenverzeichnis .......................................................................................................... 5 Abkürzungsverzeichnis...................................................................................................... 6 1 Problemstellung ........................................................................................................... 7 1.1 Erkrankung ................................................................................................................................7 1.1.1 Folgen eines Vitamin-D-Mangels .................................................................................7 1.2 Epidemiologie ...........................................................................................................................8 1.3 Behandlung eines Vitamin-D-Mangels .....................................................................................8 1.3.1 Überdosierung/toxische Reaktion ...............................................................................8 1.3.2 Ergänzende Informationen zu Nebenwirkungen von Vitamin-D-Präparaten..............9 1.4 Rationale für die IGeL ...............................................................................................................9 1.5 Methode ................................................................................................................................ 10 1.6 Kosten .................................................................................................................................... 10 2 Methoden ................................................................................................................... 11 2.1 Kriterien für den Einschluss von Studien ............................................................................... 11 2.1.1 Kriterien für den Einschluss von Screening-Studien und Evidenzsynthesen in die Bewertung ................................................................................................................. 11 2.1.2 Kriterien für den Einschluss von Substitutions-Studien und Evidenzsynthesen mit oder ohne diagnostizierten Vitamin-D-Mangel in die Bewertung ............................ 11 2.2 Recherche .............................................................................................................................. 13 2.3 Selektion und Bewertung relevanter Übersichtsarbeiten bzw. Primärstudien ..................... 13 2.4 Datenextraktion und -synthese ............................................................................................. 14 3 Ergebnisse ................................................................................................................... 15 3.1 Ergebnisse der Recherchen.................................................................................................... 15 3.2 Datenbasis der IGeL-Bewertung ............................................................................................ 18 3.2.1 Relevante Evidenzsynthesen..................................................................................... 18 3.2.2 Relevante Primärstudien........................................................................................... 28 3.3 Ergebnisse zu Nutzen und Schaden ....................................................................................... 31 3.3.1 Screening auf Vitamin-D-Mangel bei asymptomatischen Erwachsenen .................. 31 3.3.2 Vitamin D Substitution bei diagnostiziertem Vitamin-D-Mangel ............................. 31 www.igel-monitor.de 3 von 59
Screening Vitamin-D - EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 4 Zusammenfassung ....................................................................................................... 37 4.1 Evidenz zum Nutzen ............................................................................................................... 37 4.2 Evidenz zum Schaden............................................................................................................. 39 5 Empfehlungen aktueller Leitlinien ............................................................................... 40 6 Diskussion des Berichts und der Ergebnisse ................................................................. 41 7 Fazit ............................................................................................................................ 43 Literaturverzeichnis ......................................................................................................... 45 Anhang 1: Für die Analyse ausgeschlossene, im Volltext gesichtete Literatur................. 51 Anhang 2: Recherchestrategien .................................................................................... 53 Anhang 3: Nicht-relevante Studien aus Evidenzsynthesen ............................................. 54 www.igel-monitor.de 4 von 59
Screening Vitamin-D - EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Ergebnis des Recherche- und Screening-Prozesses: Systematische Übersichtsarbeiten und HTA .......................................................................................................................... 16 Abbildung 2: Ergebnis des Recherche- und Screening-Prozesses: ergänzende Primärstudien .......... 17 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Einschlusskriterien für den Selektionsprozess .................................................................. 12 Tabelle 2: Charakteristika der relevanten Evidenzsynthesen ........................................................... 19 Tabelle 3: AMSTAR 2 Bewertung des Leitreviews ............................................................................. 27 Tabelle 4: Charakteristika der relevanten Einzelstudien ................................................................... 29 Tabelle 5: Bewertung der Einzelstudie mittels Cochrane Risk of Bias tool (RoB) ............................. 30 Tabelle 6: Ergebnisübersicht ............................................................................................................. 32 Tabelle 7: Übersicht der Nutzennachweise – Nutzen der Behandlung des Vitamin-D-Mangels ...... 38 Tabelle 8: Übersicht der Nutzennachweise – Schaden der Behandlung des Vitamin-D-Mangels .... 39 Tabelle 9: Leitlinienempfehlungen .................................................................................................... 40 Tabelle 10: Nutzen-Schaden-Bilanzierung der IGeL ............................................................................ 44 www.igel-monitor.de 5 von 59
Screening Vitamin-D – EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 Abkürzungsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis - alphabethisch bzw. beziehungsweise ca. circa evtl. eventuell G-BA Gemeinsamer Bundesausschuss ggf. gegebenenfalls GKV Gesetzliche Krankenversicherung GOÄ Gebührenordnung für Ärzte HTA Health Technology Assessments IGeL Individuelle Gesundheitsleistung inkl. inklusiv IQWiG Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen IU/I. E. Internationale Units/Internationale Einheiten MMSE Mini-Mental-State-Examination OTC Over the Counter RCT Randomized-controlled-trail (Randomisierte kontrollierte Studie) u. a. unter anderem USPSTF U. S. Preventive Services Task Force z. B. zum Beispiel www.igel-monitor.de 6 von 59
Screening Vitamin-D - EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 1 Problemstellung [1] Der vorliegende Bericht umfasst die Bewertung der Individuellen Gesundheitsleistung (IGeL) „Screening auf Vitamin-D-Mangel“. In diesem Bericht werden symptomlose erwachsene Personen betrachtet. Schwangere werden in diesem Bericht nicht betrachtet. 1.1 Erkrankung Vitamin D gehört zu den fettlöslichen Vitaminen. Im Gegensatz zu anderen Vitaminen wird Vitamin D nur in sehr geringem Maße über die Nahrung aufgenommen, der Körper bildet es mithilfe von Sonnenlicht über die Haut selbst. Die Hauptquelle von Vitamin D stellt also die Sonneneinstrahlung, genauer die UV-B-Strahlung, dar. Dies erfolgt bei einem Aufenthalt im Freien, ein Aufenthalt in hellen Räumen reicht nicht aus, da die UV-B-Anteile des Sonnenlichtes Fensterscheiben nicht durchdringen können [1]. Bei der Bezeichnung Vitamin D handelt es sich um einen Sammelbegriff. Hierzu zählen insbesondere Vitamin D2 (auch Ergocalciferol) und Vitamin D3 (auch Calcifediol). Vitamin D wird in der Leber und den Nieren in das Hormon Calcitriol umgewandelt. Dieses ist für den Knochenstoffwechsel, genauer die Calciumversorgung des Knochens und somit für die Knochengesundheit von Bedeutung [2]. Zudem wird das Risiko für viele andere Erkrankungen mit einem Vitamin-D-Mangel in Zusammenhang gebracht. Hierzu gehören unter anderem Infektionskrankheiten, verschiedene Krebserkrankungen, kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes und Autoimmunerkrankungen [3, 4]. Ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-D-Mangel haben insbesondere Personen, die sich nicht oder wenig der Sonne aussetzen (inkl. begrenzter effektive Sonnenexposition aufgrund von Schutzkleidung oder Sonnenschutzmitteln) oder die eine stärkere Hautpigmentierung haben. Ein Vitamin-D-Mangel kann auch aufgrund einer Malabsorption vorkommen, wie z. B. bei einer Zöliakie oder nach Magenoperationen. Übergewicht wird ebenso mit einem erhöhten Risiko für einen Vitamin-D-Mangel in Verbindung gebracht, wobei der genaue Mechanismus nicht vollständig geklärt zu sein scheint [5]. Es gibt widersprüchliche Daten zu einem Zusammenhang zwischen höherem Alter und dem Auftreten eines Vitamin-D-Mangels. Es scheint ein erhöhtes Risiko für Menschen über 85 Jahren zu geben, was aber mit einer geringeren Sonnenexposition oder einem geringeren Verzehr von Vitamin-D-haltigen Nahrungsmitteln zusammenhängen könnte [5]. Im Alter nimmt zudem die Fähigkeit der Haut ab, Vitamin D zu produzieren. 1.1.1 Folgen eines Vitamin-D-Mangels Vitamin D spielt eine bedeutsame Rolle bei dem Kalzium-, Phosphat- und Knochenstoffwechsel [6, 7]. Ein schwerer und länger bestehender Vitamin-D-Mangel kann bei Erwachsenen zu einer Knochenschwäche (Osteomalazie) führen, einer Störung im Knochenbildungsprozess, die mit einer verminderten Knochenmineraldichte einhergeht. Es können diffuse Knochen- und Gelenkschmerzen, Muskelschwäche und Gehschwierigkeiten auftreten [5]. Ebenso kann ein Vitamin-D-Mangel die Entstehung einer Osteoporose begünstigen, bei der sich die Knochensubstanz verringert und die Knochen in der Folge instabiler werden [8]. www.igel-monitor.de 7 von 59
Screening Vitamin-D - EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 „Suboptimale" Vitamin-D-Spiegel werden darüber hinaus auch mit einer Reihe nicht-skelettaler Erkrankungen wie Krebserkrankungen, Diabetes mellitus, Hypertonie, Multipler Sklerose oder Infektionen in Verbindung gebracht [9, 10, 11]. 1.2 Epidemiologie Für Deutschland wird die Prävalenz von einem Vitamin-D-Mangel auf 30 % geschätzt. Nach neueren Beobachtungsstudien liegen die Spiegel bei 52 % bis 77 % der Erwachsenen unterhalb der empfohlenen „optimalen Werte“ [12]. Da Vitamin D mithilfe von Sonnenlicht gebildet werden kann, unterliegt die Prävalenz jahreszeitlichen Schwankungen. Das höchste Risiko einen Vitamin-D-Mangel zu erleiden ist im Winter. Bei Frauen steigt das Risiko eines Vitamin-D-Mangels mit zunehmendem Alter an. Hingegen hat das Alter bei Männern kaum einen Einfluss. Personen in niedrigeren sozioökonomischen Schichten sind häufiger von Vitamin-D-Mangel betroffen [13]. 1.3 Behandlung eines Vitamin-D-Mangels Die empfohlene Tagesdosis bei gesunden erwachsenen Personen, bei denen kein Vitamin-D-Mangel bekannt ist, liegt bei 600 IU (Internationale Units/Einheiten). Personen, die älter als 70 Jahre sind, sollten 800 IU täglich erhalten/einnehmen. Personen, die ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-D- Mangel aufweisen, sollten höhere Dosen zu sich nehmen (z. B. 1.000 IU bis 2.000 IU pro Tag). Bevorzugt sollte Vitamin D3 (Cholecalciferol) zugeführt werden. In einer Studie wurde evaluiert, dass die 25 (OH) D Serumkonzentration unter Vitamin D3 Supplementierung effektiver anstieg als bei der Verabreichung von Vitamin D2 [6, 7, 14]. Es gibt verschiedene Darreichungsformen von Vitamin D, z. B. Tabletten, Kapseln, Injektionen (sehr schmerzhaft) sowie verschiedene Dosierungen, die von 200 bis 500.000 IU reichen sowie unterschiedliche Dosierungspläne. Die individuelle Vitamin D Dosis ist abhängig von den Baseline- Werten, der Absorptionskapazität der Person sowie genetischer Einflussfaktoren [5]. Die Zufuhr über die Nahrung ist nur in sehr geringem Maße möglich, z. B. über Fischöl, Eigelb und Lebertran. In einigen Ländern, wie z. B. den USA, werden bestimmte Nahrungsmittel mit Vitamin D angereichert, z. B. Milch, Müsli, einige Orangensäfte und Brot [15]. 1.3.1 Überdosierung/toxische Reaktion Es ist nicht klar, bei welcher Einnahmedosis eine sogenannte Überdosierung/Toxizität von Vitamin D auftritt. Als tolerierbare obere Grenze benannte die National Academy of Medicine 100 Mikrogramm (4.000 internationale Einheiten) für gesunde Erwachsene. Es können höhere Dosierungen von 10.000 bis 50.000 internationale Einheiten bei bestimmten Personen nötig sein, wobei in diesem Fall die Vitamin D Werte kontrolliert werden sollten, um eine toxische Reaktion zu vermeiden [2, 15]. Symptome einer akuten Intoxikation (Vergiftung) sind auf eine Hyperkalzämie zurückzuführen. Es kommt zu einem erhöhten Kalziumspiegel (Hyperkalzämie), der zu akuter Übelkeit, Appetitlosigkeit, Bauchkrämpfen, Erbrechen, Muskelschwäche, Verwirrung, Polyurie (häufiger/vermehrter Harndrang), Polydipsie (verstärktes Durstgefühl), Nierensteinen oder in schweren Fällen zu Nierenschädigung, www.igel-monitor.de 8 von 59
Screening Vitamin-D - EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 Herzrhythmusstörungen, Bewusstlosigkeit bis hin zum Tod führen kann [16]. Chronische Vergiftungserscheinungen äußern sich in Nephrokalzinose (Kalziumablagerungen in der Niere), Knochendemineralisierung und Schmerzen [15]. Aufgrund der Speicherfähigkeit von Vitamin D im Körper kann es auch zu einer schleichenden Überdosierung kommen [1]. Toxische Vitamin D Dosen können auch knochenschädlich wirken, indem die Knochenresorption und Mineralisierung unterdrückt wird [17]. Toxische Mengen von Vitamin D können allein durch Sonneneinstrahlung nicht entstehen, da in diesem Fall die Vorstufen des Vitamin D inaktiviert werden [15]. 1.3.2 Ergänzende Informationen zu Nebenwirkungen von Vitamin-D-Präparaten Entsprechend der Fachinformation von hochdosierten oralen Vitamin-D-Präparaten ist mit Nebenwirkungen in Abhängigkeit von der Dosis und Behandlungsdauer zu rechnen. Es kann zu erhöhten Kalziumwerten kommen, bis hin zu einer Hyperkalzämie, deren Folgen Herzrhythmusstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Nierensteinbildung, psychische Symptome und Bewusstseinsstörungen sein können. 1.4 Rationale für die IGeL Durch ein Screening auf Vitamin-D-Mangel sollen Personen mit einem zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel identifiziert werden. Die sich bei Personen mit diagnostiziertem Vitamin-D-Mangel anschließende Behandlung soll das Risiko für die oben genannten Erkrankungen senken. Zur Behandlung kommt eine gesteigerte Exposition mit Sonnen-/Tageslicht infrage, oder eine Zufuhr von Nahrungsergänzungsmitteln [13]. Unter bestimmten Umständen werden die Kosten für die Bestimmung des Vitamin-D-Spiegels im Blut sowie die Substitution mit Vitamin-D-Präparaten von der gesetzlichen Krankenversicherung getragen. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn eine Erkrankung bekannt ist, die zu einem Vitamin- D-Mangel führen kann oder wenn ein begründeter Verdacht auf einen Vitamin-D-Mangel vorliegt. Untersuchungen auf Vitamin-D-Mangel bei symptomfreien Personen sind in der Regel keine Leistungen der GKV und werden als IGeL abgerechnet. Bei Vitamin-D-Präparaten handelt es sich größtenteils um Nahrungsergänzungsmittel oder um nicht- verschreibungspflichtige Arzneimittel (sogenannte OTC-Präparate (over the counter)). Diese sind grundsätzlich von der Versorgung zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung ausgeschlossen. Eine Verordnung zulasten der GKV ist nur dann zulässig, wenn die Arzneimittel bei der Behandlung schwerwiegender Erkrankungen als Therapiestandard gelten. Näheres regelt Anlage I der Arzneimittel-Richtlinie (OTC-Übersicht) des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) [18]. Im Rahmen einer Versichertenbefragung des IGeL-Reports aus dem Jahr 2020 [19] befand sich das Vitamin-D-Screening unter den Top 20 bei den in den vergangenen drei Jahren angebotenen oder angefragten IGeL-Leistungen in Arztpraxen. Im Rahmen einer Online-Praxisrecherche wurde festgestellt, dass ein Großteil hausärztlicher und internistischer Arztpraxen ein Vitamin-D-Screening als IGeL zur Gesundheitsvorsorge anbieten. Die auf den Internetseiten genannten Kosten variieren dabei zwischen 15 Euro und 33 Euro. www.igel-monitor.de 9 von 59
Screening Vitamin-D - EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 1.5 Methode Der häufigste verwendete Indikator zur Erfassung der Serumkonzentration von Vitamin D ist die 25- HydroxyVitamin D (25-OH-Vitamin D) Bestimmung. Zur Untersuchung auf Vitamin-D-Mangel wird eine Blutprobe entnommen, um die Serumkonzentration an 25-OH-Vitamin D zu messen. In der Leber wird Vitamin D mit Hilfe von Vitamin D-25-Hydroxylase in 25-HydroxyVitamin D umgewandelt. Dies ist die wichtigste zirkulierende Form von Vitamin D, die in der Regel zur Bestimmung des Vitamin D-Status verwendet wird. Dazu wird ein Ligandenassay verwendet. Es gibt keinen eindeutigen Schwellenwert, ab wann mit den negativen Folgen eines Vitamin-D-Mangels zu rechnen ist. Allerdings wird bei einem Vitamin-D-Spiegel von < 30 nmol/l angenommen, dass das Risiko für Erkrankungen, wie Osteoporose oder Krebserkrankungen, erhöht ist [13, 20, 21]. Expertengruppen empfehlen aber inzwischen Serumkonzentrationen von mindestens 75 nmol/l (= 30 ng/ml) als optimale Werte und als Zielwerte für die Substitution [9, 10, 11, 22, 23, 24]. Vitamin D Serumkonzentrationen unterliegen jahreszeitlichen Schwankungen, aber auch bei hoher Sonnenexposition gibt es eine hohe Variabilität wozu genetische Faktoren beitragen können. Als normale Vitamin D Werte werden häufig Konzentrationen von 25(OH)D größer 20 ng/ml (50 nmol/L) angegeben. Eine Vitamin D Insuffizienz wird bei einer 25 (OH) D Konzentration von 12 bis 20 ng/mL (30 to 50 nmol/L) definiert. Ein manifester Vitamin-D-Mangel besteht bei einer 25 (OH) D Konzentration von weniger als 12 ng/mL (30 nmol/L) [6, 7, 12]. Das Risiko von toxischen Werten besteht ab einer 25 (OH) D Konzentration von > 100 ng/ml (> 250 nmol/ml). 1.6 Kosten Die Leistung wird nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) über die Ziffer 4138 abgerechnet (einfacher Satz: 27,98 €). Hinzu kommen die Kosten für Beratung – auch mittels Fernsprecher – (Ziffer 1) 4,66 € und die Blutentnahme (Ziffer 250) 2,33 € (jeweils einfacher Satz). www.igel-monitor.de 10 von 59
Screening Vitamin-D - EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 2 Methoden 2.1 Kriterien für den Einschluss von Studien 2.1.1 Kriterien für den Einschluss von Screening-Studien und Evidenzsynthesen in die Bewertung Folgende Kriterien für den Einschluss von Studien und Evidenzsynthesen zur gesamten Screeningkette (Test-Treatment-Studien) in die Bewertung wurden festgelegt: Population: asymptomatische erwachsene Personen, die frei von vorbekannten Erkrankungen oder Medikationen sind, die mit einem Vitamin-D-Mangel einhergehen; ausgeschlossen Schwangere Intervention: Screening auf Vitamin-D-Mangel Kontrolle: kein Screening auf Vitamin-D-Mangel Endpunkte: Mortalität Morbidität, bzw. Inzidenzen für Neuerkrankungen (z. B. Frakturen, Infektionen, Demenz, Autoimmunerkrankungen, Diabetes, Krebserkrankungen, kardiovaskuläre Erkrankungen) Lebensqualität körperlicher Funktionsstatus/physische Gesundheit (selbst berichtet) Schaden durch Screening (z. B. Angst) unerwünschte Ereignisse durch Behandlung Studiendesign (als Basis der Randomisierte kontrollierte Studien (RCT) eingeschlossenen systematischen Übersichtsarbeiten sowie für die ergänzende Recherche): 2.1.2 Kriterien für den Einschluss von Substitutions-Studien und Evidenzsynthesen mit oder ohne diagnostizierten Vitamin-D-Mangel in die Bewertung Da ein Screening nur von Nutzen ist, wenn auch die sich daran anschließende Behandlung eine positive Nutzen-/Schadensbilanz hat, wurden im Falle, dass keine Studien zur gesamten Screeningkette identifiziert werden konnten, Studien zum Nutzen/Schaden der Behandlung des Vitamin-D-Mangels in die Bewertung eingeschlossen. Folgende Kriterien für den Einschluss von Studien und Evidenzsynthesen zur Vorverlagerung der Behandlung des Vitamin-D-Mangels oder einer präventiven Vitamin-D-Gabe mit oder ohne diagnostizierten Vitamin-D-Mangel in die Bewertung wurden festgelegt: www.igel-monitor.de 11 von 59
Screening Vitamin-D - EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 Population: asymptomatische erwachsene Personen mit oder ohne vorliegenden Vitamin-D-Mangel und ohne vorbekannte Medikation oder Erkrankungen, die mit dem Mangel einhergehen; ausgeschlossen Schwangere Intervention: Substitution von Vitamin D Kontrolle: keine Vitamin-D-Substitution oder Placebo oder spätere Substitution Endpunkte: Mortalität Morbidität, bzw. Inzidenzen für Neuerkrankungen (z. B. Frakturen, Infektionen, Demenz, Autoimmunerkrankungen, Diabetes, Krebserkrankungen, kardiovaskuläre Erkrankungen) Lebensqualität und gesundheitsbezogene Lebensqualität körperlicher Funktionsstatus/physische Gesundheit (selbst berichtet) unerwünschte Ereignisse durch Behandlung Studientyp (als Basis der Randomisierte kontrollierte Studien (RCT) eingeschlossenen systematischen Übersichtsarbeiten sowie für die ergänzende Recherche): In Tabelle 1 sind die Einschlusskriterien für den Rechercheprozess zusammenfassend dargestellt. Tabelle 1: Einschlusskriterien für den Selektionsprozess Einschlussgrund Erläuterung Screeningstudien E1 A asymptomatische Erwachsene, frei von vorbekannten Erkrankungen oder Medikationen, die mit einem Vitamin-D-Mangel einhergehen E2 A Intervention: Screening auf Vitamin-D-Mangel E3 A Kontrollintervention: kein Screening auf Vitamin-D-Mangel E4 A Outcomes: Mortalität, Morbidität bzw. Inzidenz von Neuerkrankungen (z. B. Frakturen, Infektionen, Demenz, Autoimmunerkrankungen, Diabetes, Krebserkrankungen, kardiovaskuläre Erkrankungen), Lebensqualität und gesundheitsbezogene www.igel-monitor.de 12 von 59
Screening Vitamin-D - EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 Einschlussgrund Erläuterung Screeningstudien Lebensqualität, körperlicher Funktionsstatus/physische Gesundheit (selbst berichtet), Schaden durch Screening (z. B. Angst), unerwünschte Ereignisse durch Behandlung Therapiestudien E5 B asymptomatische Erwachsene, mit oder ohne diagnostizierten Vitamin-D-Mangel und frei von bekannten Erkrankungen oder Medikationen, die mit dem Mangel einhergehen; ausgeschlossen Schwangere E6 B Intervention: Substitution von Vitamin D E7 B Kontrollintervention: keine Vitamin-D-Substitution oder spätere Substitution oder Placebo E8 B Outcomes: Mortalität, Morbidität, bzw. Inzidenzen für Neuerkrankungen (z. B. Frakturen, Infektionen, Demenz, Autoimmunerkrankungen, Diabetes, Krebserkrankungen, kardiovaskuläre Erkrankungen), Lebensqualität und gesundheitsbezogene Lebensqualität, körperlicher Funktionsstatus/physische Gesundheit (selbst berichtet), Schaden durch Screening (z. B. Angst), unerwünschte Ereignisse durch Behandlung E9 A, B Studiendesign: randomisierte kontrollierte Studien (RCT) E10 A, B Publikationssprache: Englisch oder Deutsch 2.2 Recherche Die Recherche nach systematischen Übersichtsarbeiten und Health Technology Assessments (HTA) erfolgte am 07.09.2021. Eine Aktualisierung erfolgte am 11.07.2022. Es wurde eine ergänzende systematische Recherche nach aktuellen Primärstudien durchgeführt. Diese erfolgte am 07.09.2021 und wurde ebenfalls am 11.07.2022 aktualisiert. Zusätzlich erfolgte eine fokussierte Leitlinienrecherche, die am 11.07.2022 aktualisiert wurde. Der Suchzeitraum wurde nicht eingeschränkt. Es wurde keine Eingrenzung des Versorgungskontextes vorgenommen und die Sprache auf Englisch und Deutsch eingegrenzt. Die zugrundeliegenden Recherchestrategien sind in Anhang 2 dargestellt. 2.3 Selektion und Bewertung relevanter Übersichtsarbeiten bzw. Primärstudien Die Selektion relevanter systematischer Übersichtsarbeiten bzw. Primärstudien erfolgte durch eine Person. Sollten mehrere potentiell relevante, systematische Übersichtsarbeiten existieren, erfolgt die Auswahl eines Leitreviews. Der Auswahlprozess ist in Anhang 4 dargestellt. www.igel-monitor.de 13 von 59
Screening Vitamin-D - EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 Zur Bewertung der methodischen Qualität werden die relevanten Evidenzsynthesen einer Qualitätsbewertung mit dem AMSTAR II -Instrument unterzogen [25]. Sollten zusätzlich relevante Primärstudien eingeschlossen werden, werden diese mit dem Cochrane Risk of Bias Tool bewertet. 2.4 Datenextraktion und -synthese Die Datenextraktion erfolgte durch eine Person in standardisierte Tabellen. Die Qualitätssicherung der Daten erfolgte durch eine weitere Person. Die Ergebnisse der einzelnen Studien werden nach Endpunkten geordnet beschrieben. www.igel-monitor.de 14 von 59
Screening Vitamin-D - EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 3 Ergebnisse 3.1 Ergebnisse der Recherchen Durch die Recherchen nach systematischen Übersichtsarbeiten und Health Technology Assessments (HTA) wurden n = 1.131 Treffer erzielt, wovon nach dem Selektionsprozess n = 3 systematische Übersichtsarbeit verblieben, berichtet in n = 5 Publikationen, die als relevant für die vorliegende Bewertung betrachtet wurden (siehe Abbildung 1). Durch die ergänzende Recherche nach Primärstudien wurden n = 549 Treffer erzielt, wovon nach dem Selektionsprozess n = 2 Studie verblieben, die als relevant für die vorliegende Bewertung betrachtet wurden (siehe Abbildung 2). www.igel-monitor.de 15 von 59
Screening Vitamin-D - EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 Abbildung 1: Ergebnis des Recherche- und Screening-Prozesses: Systematische Übersichtsarbeiten und HTA Treffer durch zusätzliche Treffer aus anderen Datenbankrecherche Quellen Identifikation n = 1130 n=1 Treffer nach Dublettenbereinigung n = 1131 Screening Titel-/Abstract-Screening ausgeschlossen n = 1131 n = 1092 Prüfung Einschlusskriterien Volltextscreening ausgeschlossene Volltexte n = 39 mit Ausschlussgründen n = 23 (E1 A, E5 B) n = 2 (E5 B) n = 10 (E9 A, B) n = 1 (ältere Version eingeschlossener SÜs) SR eingeschlossen in Eingeschlossen Evidenzsynthese n =3 (in n = 5 Publikationen) www.igel-monitor.de 16 von 59
Screening Vitamin-D - EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 Abbildung 2: Ergebnis des Recherche- und Screening-Prozesses: ergänzende Primärstudien Treffer durch Datenbankrecherche zusätzliche Treffer aus anderen Identifikation n = 532 Quellen n=1 Treffer nach Dublettenbereinigung n = 549 Screening Titel-/Abstract-Screening ausgeschlossen n = 549 n = 534 Prüfung Einschlusskriterien Volltextscreening ausgeschlossene Volltexte n = 15 (update) mit Ausschlussgründen n = 6 (E5 B) n = 3 (E6 B) n = 3 (E8 B) n = 1 (E7 B) Eingeschlossen Primärstudien eingeschlossen in Evidenzsynthese n = 2 (update) www.igel-monitor.de 17 von 59
Screening Vitamin-D – EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 3.2 Datenbasis der IGeL-Bewertung 3.2.1 Relevante Evidenzsynthesen Es wurden n = 3 relevante Evidenzsynthesen identifiziert. Die Charakteristika dieser Evidenzsynthesen sind in Tabelle 2 dargestellt. Bei den drei relevanten Evidenzsynthesen handelt es sich um einen HTA Bericht des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) [79] und um zwei Evidenzsynthesen der U. S. Preventive Services Task Force (USPSTF) aus den Jahren 2021 und 2022 [20, 26]. Der HTA-Bericht des IQWiG nutzte die Synthese der U. S. Preventive Services Task Force (2021) als Grundlage des Berichtes, so dass der für diesen Bericht relevante Studienpool der beiden Evidenzsynthesen nahezu identisch ist. Die Fragestellung des USPSTF- Berichts aus dem Jahr 2021 stimmt mit der Fragestellung des vorliegenden Berichts überein. Aus dem zweiten Bericht der USPSTF (2022) können nur Teilaspekte genutzt werden. Aus diesem Grund wird er ergänzend hinzugezogen, um zusätzliche Studien und Ergebnisse zur Therapievorverlagerung zu identifizieren. Die Evidenzsynthese der U. S. Preventive Services Task Force (2021) basiert auf insgesamt n = 46 Studien zum Nutzen/Schaden der Behandlung des Vitamin-D-Mangels und der HTA-Bericht des IQWiG auf n = 33 Untersuchungen. Aus der zweiten Evidenzsynthese der U. S. Preventive Services Task Force (2022) sind lediglich zwei Forschungsfragen (Forschungsfragen 3 und 4) für diesen Bericht relevant, da untersucht wird, wie wirksam die Supplementierung von Multivitaminen insgesamt (hier nicht relevant) einzelner Vitamine (nur Vitamin D relevant) und Mineralstoffe (hier nicht relevant) auf die Reduzierung von Herz- Kreislauferkrankungen, Krebs und Mortalität sind. Deshalb wurden nur die Studien berücksichtigt, die ausschließlich Vitamin D untersuchten. Insgesamt schloss die USPSTF (2022) n = 42 Studien ein, die eine Substitution mit Vitamin D mit oder ohne Kalzium untersuchten. Für diesen Evidenzbericht wurden nur die Studien berücksichtigt, die Vitamin D ohne Kalzium im Vergleich zu einem Placebo oder keiner Intervention anhand von patientenrelevanten Endpunkten verglichen. Deshalb waren nur insgesamt n = 21 Untersuchungen für diesen Bericht relevant. Von diesen n = 21 Studien waren n = 3 Kohortenstudien. Bei den übrigen n = 18 Untersuchungen handelte es sich um RCTs. Insgesamt sind n = 49 Studien aus allen eingeschlossenen Evidenzsynthesen für diesen Bericht relevant, da sie eine alleinige Vitamin-D-Substitution mit der Einnahme eines Placebos verglichen oder gegenüber keiner Einnahme. Die übrigen Untersuchungen verglichen Vitamin D plus Kalzium mit der reinen Kalziumgabe oder Vitamin D plus Kalzium mit keinem Supplement oder Placebo. In allen drei Evidenzsynthesen wurde kein RCT zur gesamten Screeningkette identifiziert. Der Studienpool der systematischen Übersichtsarbeiten, der die Grundlage der vorliegenden Bewertung bildet, ist in Tabelle 3 abgebildet. Die Studien, die die Einschlusskriterien für diesen Bericht nicht erfüllen, sind in Anhang 3 mit den jeweiligen Ausschlussgründen aufgeführt. www.igel-monitor.de 18 von 59
Screening Vitamin-D – EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 Tabelle 2: Charakteristika der relevanten Evidenzsynthesen Systematische Fragestellung Einschlusskriterien Literaturrecherche und Qualitätsbewertung Informationssynthese Übersichtsarbeit/HTA- Studienselektion der zugrundeliegenden Bericht Primärstudien USPSTF 2021 PICO Eingeschlossenes Quellen Bewertungsmethode Erfolgte eine Studiendesign bzw. -instrument quantitative Synthese Kahwati LC, LeBlanc E, Fragestellung 1 PubMed, Cochrane Kriterien der (Metaanalyse). Weber RP, Giger K, RCT, für Schaden auch Library, Embase, clinical Probanden: asymptomatische USPSTF/AHRQ Clark R, Suvada K, et nicht-randomisierte trials.gov, ICTRP, Random-Effects Erwachsene ohne al. Screening for Studien, Kohortenstudien Websites of HTA- Zwei Bewerter Model mit inverser- Vorerkrankungen und/oder Vitamin D Deficiency und Fall-Kontrollstudien Agenturen und unabhängig, Konsensus varianzen Gewichtung bekanntem Vitamin-D-Mangel in Adults: Updated Fachgesellschaften Findung durch Einschränkungen bei Evidence Report and Intervention/Kontrolle Screening Diskussion Studienselektion (z. B. nur Suchzeitraum Systematic Review for auf Vitamin-D-Mangel/kein Co-Supplementation Studien mit > 20 Patienten) the US Preventive Screening auf Vitamin-D-Mangel Review-Update ab 2014 (Omega-3, Kalzium) Services Task Force. Nur Studien aus bis 03/2020? miteingeschlossen Endpunkte: Mortalität, Stürze JAMA. 2021; 325 (14): hochentwickelten Ländern; und Frakturen, Inzidenz von Suchzeitraum insgesamt 1443-63. Studien mit schlechter Erkrankungen (Krebs, 1990 bis 2019 Qualität wurden kardiovaskuläre Erkrankungen, ausgeschlossen; nur Einschränkungen Diabetes, Demenz, Autoimmun- Kahwati LC, LeBlanc E, englische Artikel Recherche (Sprache, erkrankungen, Infektionen, Weber RP, Giger K, evtl. weitere) physische Funktionalität, Clark R, Suvada K, et Lebensqualität) Englisch, Erwachsene, al. U.S. Preventive Menschen Services Task Force Evidence Syntheses, Suchstrategie (kurze Fragestellung 2 formerly Systematic Kommentierung, bei Evidence Reviews. Probanden: Erwachsene mit kurzen Strategien ggf. Screening for Vitamin Vitamin-D-Mangel (< 30 ng/mL) Angabe derselben) D Deficiency in Adults: Verschiedene Medical Intervention/Kontrolle: An Evidence Review Subject Headings und Behandlung des Vitamin-D- for the US Preventive Freitextbegriffe für Mangels mittels Vitamin-D- Services Task Force. Vitamin-D-Mangel Präparaten, mit oder ohne Rockville (MD): Agency Calcium/keine Behandlung des for Healthcare Vitamin-D-Mangels www.igel-monitor.de 19 von 59
Screening Vitamin-D - EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 Systematische Fragestellung Einschlusskriterien Literaturrecherche und Qualitätsbewertung Informationssynthese Übersichtsarbeit/HTA- Studienselektion der zugrundeliegenden Bericht Primärstudien Research and Quality Endpunkte: Mortalität, Stürze Selektion (Angabe, ob 1 (US); Evidence und Frakturen, Inzidenz von oder mehrere Reviewer) Synthesis Number 201. Erkrankungen (Krebs, Zwei Reviewer 2021. kardiovaskuläre Erkrankungen, unabhängig Diabetes, Demenz, Autoimmun- erkrankungen, Infektionen, physische Funktionalität, Lebensqualität) Formulierte Fragestellung Fragestellung 1.: (a) Führt ein Screening auf Vitamin-D-Mangel zu einer Verbesserung gesundheitsbezogener Endpunkte? (b) Welchen Schaden verursacht ein Screening auf Vitamin-D-Mangel? Fragestellung 2.: Führt die Behandlung des Vitamin-D- Mangels zur Verbesserung gesundheitsbezogener Endpunkte? HTA IQWiG (2022) Screening-Studien Informationsbeschaffung: Quellen: MEDLINE, AMSTAR für Metaanalyse nur für Population: Symptomlose Systematische Embase und Cochrane systematische Studien zu Vitamin D ThemenCheck Medizin. Personen ab einem Alter von 50 Übersichtsarbeiten; Central Register of Übersichtsarbeiten; durchgeführt. Blutwerte Jahren Controlled Trials; Endpunktübergreifende Ergänzend: RCTs und nicht- Profitieren ältere Intervention: regelmäßige Studienregister, Sichten und randomisierte, prospektiv Personen von einer Screening-Untersuchung (nicht von Referenzlisten endpunktspezifische geplante vergleichende regelmäßigen anlassbezogen) auf einen identifizierter Kriterien des Interventionsstudien mit Bestimmung der Vitamin- D Mangel mittels systematischer www.igel-monitor.de 20 von 59
Screening Vitamin-D - EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 Systematische Fragestellung Einschlusskriterien Literaturrecherche und Qualitätsbewertung Informationssynthese Übersichtsarbeit/HTA- Studienselektion der zugrundeliegenden Bericht Primärstudien Vitamin-B12- und laborchemischer Untersuchung zeitlich paralleler Übersichten und Verzerrungspotenzials Vitamin D-Werte im aus dem Blut Kontrollgruppe und Autorenanfragen; NICE, wurden bewertet Blut? Köln: IQWIG; Kontrolle: keine Screening- adäquater AHRQ HTA-Nummer: HT20- Untersuchung auf einen Vitamin- Confounderkontrolle; Suchzeitraum: ohne 04, Version 1.0. D-Mangel Mindeststudiendauer 8 Einschränkung Outcomes: Wochen deutscher oder Gesamtmortalität, englischer Sprache Therapiestudien: Gesamtüberleben, Frakturen, ausschließlich RCTs Suchstrategie: Stürze, Diabetes mellitus, Herz- Anwendung einer Kreislauf-Erkrankungen, Mindeststudiendauer 8 hochspezifischen Malignome, Wochen Suchstrategie in Autoimmunerkrankungen, Anlehnung an Wong Infektionen, Demenz, Depression, 2015 körperlicher Funktionsstatus, gesundheitsbezogene Die Selektion der Lebensqualität, unerwünschte Evidenz erfolgte Ereignisse unabhängig durch 2 Therapiestudien: Reviewer Population: Personen ab 50 Jahren mit einem diagnostizierten Vitamin-D- Mangel, jedoch symptomfrei in Bezug auf den Mangel bzw. Erkrankungen, die mit dem jeweiligen Mangel einhergehen Intervention: Substitution von Vitamin D bei einem diagnostizierten Mangel Kontrolle: keine Substitution oder Placebo Outcomes: (siehe Screening- Studien) www.igel-monitor.de 21 von 59
Screening Vitamin-D - EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 Systematische Fragestellung Einschlusskriterien Literaturrecherche und Qualitätsbewertung Informationssynthese Übersichtsarbeit/HTA- Studienselektion der zugrundeliegenden Bericht Primärstudien Forschungsziel: Die Nutzenbewertung einer regelmäßigen Screening- untersuchung auf einen Vitamin- D-Mangel durch laborchemische Untersuchung aus dem Blut mit anschließender Vitaminsubstitution bei Vitaminmangel bei symptomlosen Personen ab 50 Jahren im Vergleich zu keiner Screening-Untersuchung hinsichtlich patientenrelevanter Endpunkte USPSTF 2022 Population: Erwachsene (≥ 18 - RCTs (durchgeführt in Suche in verschiedenen USPSTF spezifische - n = 42 Studien (n = Jahre) ohne chronische Ländern mit sehr hohem Datenbanken (Medline, Kriterien genutzt: 39 RCTs, n = 3 O’Connor EA, Evans Erkrankungen und ohne Entwicklungsindex PubMed, Central, Bewertung in “good,” Kohortenstudien) CV, Ivlev I, Rushkin Nährstoffmangel (gemäß der Definition Embase, Cochrane “fair,” or “poor“ mit Vitamin D MC, Thomas RG, des Database of Systematic „good“ = fast alle der Supplementierung Martin A, Lin JS. Intervention: Entwicklungsprogramms Reviews angegebenen mit oder ohne Vitamin, Mineral, and für relevante Forschungsfragen 3, der Vereinten Nationen) Suchzeitraum: Januar Qualitätskriterien Kalzium Multivitamin 4: 2013 bis Februar 2022 erfüllten (z. B. wurden eingeschlossen Supplementation for - auch Einschluss bei Supplementierung mit einem (update) zu Beginn der Studie (hier nur reine the Primary Prevention hohem Blutdruck, Vitamin/ Suchstrategie: vergleichbare Gruppen Vitamin D Studien of Cardiovascular Diabetes mellitus Typ 2, Nahrungsergänzungsstoff (z. B. Hochspezifische zusammengestellt und relevant) Disease and Cancer: A abweichenden Kalzium, einzelne Vitamine (u. a. Suchtrategien für während der gesamten Systematic Evidence Lipidwerten, aber ohne - Meta-Analyse für Vitamin D), Zink …) verschiedene Studie beibehalten, die Review for the U.S. bekannte Vitamin D mit oder Kontrolle: Placebo, keine Datenbanken Nachbeobachtungsrate Preventive Services kardiovaskuläre ohne Kalzium Intervention oder normale angewendet lag bei mindestens Task Force. Rockville, Erkrankungen durchgeführt Ernährung 90 %) MD: AHRQ; Evidence Outcomes: Forschungsfrage 3: - Follow-Up für Mortalität „fair“ = nicht alle - Co- mindestens 1 Jahr, für Kriterien erfüllt Supplementation, www.igel-monitor.de 22 von 59
Screening Vitamin-D - EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 Systematische Fragestellung Einschlusskriterien Literaturrecherche und Qualitätsbewertung Informationssynthese Übersichtsarbeit/HTA- Studienselektion der zugrundeliegenden Bericht Primärstudien Synthesis Number 209; - Inzidenz von Krebs (jede alle anderen Endpunkte „poor“ = viele wichtige wie Kalzium und 2022. Krebsart oder kein Mindest-Follow-Up Einschränkungen bei Omega-3 krebsspezifische der miteingeschlossen Mangione, C.M., Erkrankungen) Studiendurchführung Barry, M.J., Nicholson, - Inzidenz von Herz-Kreislauf- W.K., Cabana, M., Erkrankungen (einschließlich Chelmow, D., et al. koronarer Herzkrankheiten, Vitamin, Mineral, and peripherer Arterien und Multivitamin zerebrovaskulärer Supplementation to Erkrankungen) Prevent Cardiovascular - kardiovaskulärer Ereignisse Disease and Cancer: (Myokardinfarkt sowie US Preventive Services ischämischer und Task Force hämorrhagischer Schlaganfall) Recommendation - Herzinsuffizienz Statement. JAMA, - Mortalität (alle Ursachen, 2022; 327 (23): 2326- kardiovaskulär bezogen oder 2333 krebsbezogen) - Forschungsfrage 4: - schwerwiegende unerwünschte Ereignisse - Abbrüche aufgrund von unerwünschten Ereignissen - nicht schwerwiegende unerwünschte Ereignisse auf der Grundlage von Selbstberichten oder objektiven Messungen, die von mindestens 5 % der Studienstichprobe, die das Ergänzungsmittel einnimmt, gemeldet wurden www.igel-monitor.de 23 von 59
Screening Vitamin-D - EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 Systematische Fragestellung Einschlusskriterien Literaturrecherche und Qualitätsbewertung Informationssynthese Übersichtsarbeit/HTA- Studienselektion der zugrundeliegenden Bericht Primärstudien - paradoxe Auswirkungen auf die wesentlichen Ergebnisse Forschungsfrage: 3. Wie wirksam ist die Supplementierung mit einzelnen Nährstoffen (Vitaminen) oder funktionell verwandten Nährstoffgruppen zur Verringerung von Herz-Kreislauf- Erkrankungen, Krebs und Sterblichkeit in der allgemeinen erwachsenen Bevölkerung? 4. Welche Nachteile hat die Supplementierung mit einzelnen Nährstoffen für die allgemeine erwachsene Bevölkerung? www.igel-monitor.de 24 von 59
Screening Vitamin-D - EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 Tabelle 3: Studienpool der relevanten Evidenzsynthesen Vitamin D vs. Placebo Studien/ Publikationen USPSTF 2021 [5] HTA IQWiG 2022 [79] USPSTF 2022 [3] Bischoff-Ferrari et al. 2020 [27] x x x Kjærgaard et al. 2012 [28] x x - Arvold et al. 2009 [29] x x - Bislev et al. 2019 [30] x x - Davidson et al. 2013 [31] x x - Grimnes et al. 2011 [32] x x - Hansen et al. 2015 [33] x x - Jorde et al. 2018 [34] x x - Jorde et al. 2016a [35] x x - b Jorde et al. 2016 [36] x x - Ooms et al. 1995 [37] x x - Lips et al. 1996 [38] x - x Dean et al. 2011 [39] - - x Dukas et al. 2004 [40] - - x Glendenning et al. 2012 [41] - - x Grady et al. 1991 [42] - - x Murdoch et al. 2012 [43] - - x Neale et al. 2022 (D-Health) [44] - - x Sanders et al. 2010 (Vita D) [45] - - x Trivedi et al. 2003 [46] - - x Uusi-Rasi et al. 2015 [47] - - x Witham et al. 2014 [48] - - x Zittermann et al. 2009 [49] - - x Ferraro et al. 2017 [50] - - x Feskanich et al. 2002 [51] - - x Taylor et al. 2004 [52] - - x Best-D (n = 3 Publikationen) Hin et al. 2017 [53] x x - Tomson et al. 2013 [54] x - - Clarke et al. 2015 [55] x x - VITAL (n = 7 Publikationen) * Manson et al. 2019a [56] x x x Manson et al. 2019 [57]b x x x Manson et al. 2012 [58] x x - Donlon et al. 2018 [59] x x - LeBoff et al. 2020 [60] x - - www.igel-monitor.de 25 von 59
Screening Vitamin-D - EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 Vitamin D vs. Placebo Studien/ Publikationen USPSTF 2021 [5] HTA IQWiG 2022 [79] USPSTF 2022 [3] Bassuk et al. 2016 [61] x x - Okereke et al. 2020 [62] x x - ViDA (US) Mason et al. 2014 [63] x x - Styrian Vitamin D Hypertension Trial (n = 4 Publikationen) Pilz et al. 2015 [64] x x - Grubler et al. 2016a [65] x x - b Grubler et al. 2016 [66] x x - Grubler 2018 [67] x x - D2d Pittas et al. 2019 [68] x x x ViDA New Zealand (n = 4 Publikationen) Scragg et al. 2017 [69] x x x Khaw et al. 2017 [70] x x - Scragg et al. 2018 [71] x x - Shea et al. 2019 [72] x x - VICtORy (n = 3 Publikationen) Wood et al. 2012 [73] x x x Macdonald et al. 2017 [74] x x - Wood 2014 [75] - x - *VITAL-Studie hat Omega-3 als Co-Supplement miteingeschlossen 3.2.1.1 Auswahl eines potentiellen Leitreviews Als Leitreview wird die Evidenzsynthese der U. S. Preventive Services Task Force (2021) als Grundlage dieses Berichts genutzt. Der HTA-Bericht des IQWiG nutzte selbst die systematische Übersichtsarbeit der USPSTF als Grundlage, deshalb gibt es auch grundlegende Überschneidungen des Studienpools. Da der HTA-Bericht eine Altersgrenze ab 50 Jahren festlegte, wurden jedoch Studien ausgeschlossen, die im USPSTF-Bericht (2021) umfasst waren. Da der vorliegende Bericht keine solche Altersgrenze festlegt, wird der Bericht des USPSTF (2021) als Leitreview festgelegt. Die Evidenzsynthese der USPSTF (2022) wird ergänzend zur Evaluation der Therapievorverlagerung herangezogen, da die Untersuchung einer Vitamin-D-Supplementierung nur ein Teilaspekt des Berichtes umfasste. 3.2.1.2 Bewertung der methodischen Qualität der Evidenzsynthesen Die als Leitreview für diesen Bericht ausgewählte Evidenzsynthese der USPSTF (2021) sowie die zur Ergänzung herangezogene Evidenzsynthese der USPSTF (2022) wurden einer Qualitätsbewertung mit dem AMSTAR 2-Instrument unterzogen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 dargestellt. Insgesamt erfüllte das Leitreview zwei AMSTAR-Domänen nicht. Dabei handelt es sich um eine als kritisch angesehene Domäne, da nicht erklärt wurde, weshalb nur englische Publikationen eingeschlossen wurden. Es erfolgte auch keine Erklärung zur Auswahl des Studiendesigns im Rahmen der Evidenzrecherche. Alle www.igel-monitor.de 26 von 59
Screening Vitamin-D - EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 anderen Domänen wurden erfüllt. Die Evidenzsynthese der USPSTF (2022) erfüllte drei Domänen nicht. Es wurde nicht erläutert, weshalb RCTs und Kohortenstudien in die Evidenzsynthese eingeschlossen wurden. Außerdem wurde der Titel und das Abstrakt-Screening lediglich von einer Person durchgeführt und die Finanzierung der einzelnen Studien wurde nicht berichtet. Tabelle 3: AMSTAR 2 Bewertung des Leitreviews Studie USPSTF 2021 [5] USPSTF 2022 [3] 1. Did the research questions and inclusion criteria for Yes Yes the review include the components of PICO? 2. Yes Did the report of the review contain an explicit statement that the review methods were established Yes prior to the conduct of the review and did the report justify any significant deviations from the protocol? 3. Did the review authors explain their selection of the No No study designs for inclusion in the review? 4. Did the review authors use a comprehensive Partial Yes No literature search strategy? 5. Did the review authors perform study selection in Yes Yes duplicate? 6. Did the review authors perform data extraction in Yes Yes duplicate? 7. Did the review authors provide a list of excluded Yes Yes studies and justify the exclusions? 8. Did the review authors describe the included studies Yes Yes in adequate detail? 9. Did the review authors use a satisfactory technique for assessing the risk of bias (RoB) in individual Yes Yes studies that were included in the review? 10. Did the review authors report on the sources of Yes No funding for the studies included in the review? 11. If meta-analysis was performed did the review authors use appropriate methods for statistical Yes Yes combination of results? 12. If meta-analysis was performed, did the review authors assess the potential impact of RoB in Yes Yes individual studies on the results of the meta-analysis or other evidence synthesis? 13. Did the review authors account for RoB in individual studies when interpreting/discussing the results of Yes Yes the review? 14. Did the review authors provide a satisfactory explanation for, and discussion of, any heterogeneity Yes Yes observed in the results of the review? www.igel-monitor.de 27 von 59
Screening Vitamin-D - EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 Studie USPSTF 2021 [5] USPSTF 2022 [3] 15. If they performed quantitative synthesis did the review authors carry out an adequate investigation of Yes Yes publication bias (small study bias) and discuss its likely impact on the results of the review? 16. Did the review authors report any potential sources of conflict of interest, including any funding they Yes Yes received for conducting the review? AMSTAR Checklist und Manual abrufbar unter https://amstar.ca/docs/AMSTAR-2.pdf bzw. https://amstar.ca/docs/AMSTAR%202-Guidance-document.pdf 3.2.2 Relevante Primärstudien 3.2.2.1 Screening-Studien Es wurden keine Screening-Studien gefunden, die die relevante Fragestellung untersuchen. 3.2.2.2 Vitamin-D-Substitution bei diagnostiziertem Vitamin-D-Mangel Es wurden n = 2 Primärstudien in der Update-Suche identifiziert, die zusätzlich relevant für diese Evidenzsynthese sind und nicht in den systematischen Übersichtsarbeiten enthalten waren. Deshalb werden diese hier ergänzend aufgeführt. Die Charakteristika dieser Studien sind in Tabelle 4 beschrieben. Die Studien wurden hinsichtlich ihres Verzerrungspotentials bewertet. Die Ergebnisse dazu sind in Tabelle 5 abgebildet. www.igel-monitor.de 28 von 59
Screening Vitamin-D - EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 Tabelle 4: Charakteristika der relevanten Einzelstudien Studie Design, Anzahl Patienten Wesentliche Ein-/ Intervention Kontrolle Primärer Endpunkt Anmerkungen Anzahl Zentren, Land, (Intervention/Kontrolle) Ausschlusskriterien und Rekrutierungszeitraum, weitere relevante Beobachtungsdauer, Endpunkte Forschungsfrage/-ziel Waterhouse et al. - RCT - n = 21.315 - Zur Rekrutierung wurde das - 60.000 IU - Placebo - Auftreten von - - 2021 (D-Health) - 1 Zentrum Australische Colecal- Stürzen (pro Jahr, [76] - Australien Commonwealth- ciferol im letzten Monat - Februar 2014 bis Mai 2015 Wählerverzeichnis genutzt monatlich vor der jährlichen - 5 Jahre (ausgeschlossen wurden (jährliche Erhebung) - Untersuchung, ob eine Bewohner des nördlichen Erhebung - unerwünschte hochdosierte monatliche Staatsgebiets) über 5 Ereignisse Vitamin D - Altersbereich: 60 bis 84 Jahre) Supplementierung das Jahre Sturzrisiko und die Sturzinzidenz senkt. Bischoff-Ferrari et - RCT - n = 2.157 (n = 257 - 70 Jahre und älter - 2.000 IU - Placebo Sturzinzidenz Für diesen al. 2022 (DO- - 7 Zentren (Zürich, Basel, drop-outs) - MMSE ≥ 24 Vitamin D - Kontroll- (schwere Stürze (die Bericht nur die Health Studie) [77] Genf, Berlin, Innsbruck, - Selbstständiges Wohnen pro Tag Übungs- zu Verletzungen Ergebnisse Toulouse, Coimbra) - Mobilität (selbstständig das - Omega-3 programm führten)) Vitamin D vs. - Deutschland, Schweiz, Studienzentrum erreichen - SHEP Placebo Frankreich, Portugal, können) Übungspro- berücksichtigt Österreich - In der Lage zu sein, 10 m gramm 30 - Dezember 2012 bis mit oder ohne Gehhilfe min. 3 Mal November 2014 zurückzulegen und pro Woche - 3 Jahre selbstständig von einem - Untersuchung, ob eine Stuhl aufstehen zu können tägliche Vitamin D - In der Lage sein, Supplementierung Studienkapseln und/oder Omega-3 einzunehmen und/oder ein Trainingsprogramm einen Effekt auf die Sturz- Inzidenz hat. www.igel-monitor.de 29 von 59
Screening Vitamin-D - EVIDENZ ausführlich Stand: 09.11.2022 Tabelle 5: Bewertung der Einzelstudie mittels Cochrane Risk of Bias tool (RoB) Generierung der Randomisierungs- Verblindung von Teilnehmenden Endpunkterhebung (Detection- Endpunkten (Reporting-Bias) Verdeckte Gruppenzuteilung Endpunkten (Attrition-Bias) Andere Ursachen für Bias Unvollständige Daten zu Selektives Berichten zu sequenz (Selection-Bias) und Studienpersonal (Performance-Bias) Studie Verblindung der (Selection-Bias) Bias) Waterhouse et al. 20211 [76] + + + + + ? ? Bischoff-Ferrari et al. 20222 [77] + + + + ? ? + 1 Trial-Methode beschrieben in Manson et al. (2012). The VITamin D and OmegA-3 TriaL (VITAL): Rationale and Design of a Large Randomized Controlled Trial of Vitamin D and Marine Omega-3 Fatty Acid Supplements for the Primary Prevention of Cancer and Cardiovascular Disease. doi:10.1016/j.cct.2011.09.009. 2 Trial-Methode beschrieben in Bischoff-Ferrari et al. (2021). DO-HEALTH: Vitamin D3 - Omega-3 - Home exercise - Healthy aging and longevity trial - Design of a multinational clinical trial on healthy aging among European seniors. https://doi.org/10.1016/j.cct.2020.106124 + erfüllt - nicht erfüllt ? unklar www.igel-monitor.de 30 von 59
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