Spiralkörper - Vergleich zwischen Theorie und Realität durch Modellierung mittels CAD Software
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Mathematik im Unterricht Band 11, 2020 Spiralkörper – Vergleich zwischen Theorie und Realität durch Modellierung mittels CAD Software Dominik Lehmert Zusammenfassung. Thema der Diskussion im vorliegenden Beitrag ist die Frage, ob sich die Theorie über diverse Spiraltypen auf in der Natur vorkommende Spiralkörper anwenden lässt. Im Speziellen werden Planspiralen anhand von Ammonitenfossilien untersucht. Basierend auf den mathematischen Grundlagen zum goldenen Schnitt und zu Fibonaccizahlen werden verschiedene Spiralkörper erstellt und fossile Exponate mit verschiedenen Computer Aided Design (CAD) Techniken modelliert, um die Spiralung der Fossilien zu untersuchen und eine Verbindung zwischen Theorie und Realität herzustellen. Es stellt sich heraus, dass im Reich der Mollusca überwiegend die logarithmische Spirale formgebend für die Schalen ist. Die Parameter der Spiralform verändern sich im Lebensverlauf der untersuchten Exponate. Daher eignet sich eine Approximation zusammengesetzt aus mehreren logarithmischen Spiralen besser als die Approximation der Form durch nur eine Spirale. Diese Ergebnisse decken sich mit der einschlägigen Fachliteratur in der Paläontologie. Einleitung Spiralen gehören zu den bekanntesten Kurven überhaupt. Begegnet man ihnen doch in vielen Lebensbereichen wie Kunst, Technik, Natur und Mystik. Spiralen wurden mathematisch erstmals von René Descartes (1596-1650) im 17. Jahrhundert beschrieben. Jakob Bernoulli (1654-1705) war so sehr von den Spiralen beeindruckt, dass er verfügte auf seinem Grabstein die Worte „Eadem mutata resurgo“ (was so viel bedeutet wie „Trotz Veränderung bleibt es dasselbe“) einzumeißeln. Mit diesen Worten bezog er sich auf die Eigenschaft der logarithmischen Spirale unter geeigneter Drehstreckung in sich selbst überführbar zu sein. Auch der goldene Schnitt zählt zu den faszinierendsten Begriffen der Mathematik. Kaum jemand kann behaupten ihm noch nie begegnet zu sein, hält er doch Einzug in die verschiedensten Gebiete. Neben der Mathematik findet man den goldenen Schnitt häufig in der Architektur, Fotografie, Kunst, Kultur, Flora, Fauna, Musik und selbst in der menschlichen Anatomie. Scott Olsen (2006) gibt dazu einen fundierten Überblick. Wenngleich dieses Verhältnis von zumeist zwei Strecken nicht immer exakt auftritt scheint es jedoch allgegenwärtig zu sein und wird als besonders elegant und schön angesehen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der goldene Schnitt auch in der Theorie zu Spiralen eine wichtige Rolle spielt. Der erste Teil des Beitrags beschäftigt sich mit den Grundlagen und Eigenschaften des goldenen Schnittes. Dabei orientiert sich der Aufbau an Albert Beutelspacher und Bernhard Petri (1996). Dann wird eine Brücke zwischen goldenem Schnitt und der berühmten Folge von Fibonacci geschlagen, um schlussendlich aufbauend auf diese Vorarbeit einige Spiraltypen und deren Eigenschaften vorzustellen. Die theoretischen Grundlagen zu Fibonaccifolgen orientieren sich hauptsächlich an den Ausführungen von Huberta Lausch (2009) und Laurence Sigler (2002). Besonders interessant ist die Formel von Jacques Binet, die es erlaubt jede Fibonaccizahl explizit anzugeben, ohne ihre Vorgänger kennen zu müssen. Das Thema Spiralen ist sehr umfangreich, deshalb wurde eine Auswahl der wichtigsten Grundformen der Planspiralen getroffen. Explizit werden die archimedische und logarithmische Spirale in ihren jeweiligen Polarkoordinatenformen behandelt. Die Theorie zu Spiralen folgt Dörte Haftendorn (2017) und Claus Ortlieb et al. (2009). Der zweite Teil des Beitrags widmet sich zuerst kurz Spiralen in der Natur. Es werden Spiralen in der Pflanzenwelt und Tierwelt angesprochen. Im Speziellen wird auf den Stamm der Mollusca bzw. im engeren Sinne die Klasse der Ammonoidea eingegangen und Modelle zur Beschreibung der Schalen von diesen vorgestellt. Pionierarbeit bei der Beschreibung der Gehäuseformen leistete David Raup (1966, 1967) mit 97
Mathematik im Unterricht Band 11, 2020 seinem logarithmischen Modell. Angelehnt an dieses wird das Gehäuse von Coroniceras rotiforme (SOWERBY, 1824) konstruiert. Es werden mit Hilfe des CAD Programms MicroStation 19 einige Fossilien rekonstruiert und diese Modelle auf Basis der erarbeiteten Theorie über Spiralen und den goldenen Schnitt hin untersucht. Dabei ist vor allem interessant, ob das Wachstum von Ammonoidea gewissen Mustern folgt, und ob auch hier der goldene Schnitt zum Vorschein kommt. Der goldene Schnitt Der goldene Schnitt lässt sich auf verschiedene Arten erklären. Die wohl bekannteste Art der Definition geht auf den griechischen Mathematiker Euklid (365-300 v.Chr.) zurück. In seinem zweiten Buch der Elemente ist Folgendes zu lesen: „Eine gegebene Strecke so zu teilen, dass das Rechteck aus der ganzen Strecke und einem Abschnitt dem Quadrat über dem anderen Abschnitt gleich ist“ (Thaer, 1980, S. 41). Zeitgemäßere Definitionen (Beutelspacher & Petri, 1996; Lausch, 2009) lauten wie folgt. Definition 1. Sei eine Strecke. Ein Punkt auf der Strecke teilt im goldenen Schnitt, wenn gilt, dass sich die größere Teilstrecke zur kleineren so verhält wie die Gesamtstrecke zur größeren Teilstrecke. Abb. 1: Geometrische Definition des goldenen Schnitts (nach Beutelspacher & Petri, 1996, S 15) Offensichtlich gibt es zwei Punkte, die diese Definition erfüllen. Ohne Beschränkung der Allgemeinheit nehmen wir an, dass der Teilungspunkt „näher“ beim Punkt liegt, wie es in Abbildung 1 dargestellt ist. Diese Konvention erlaubt es Definition 1 wie folgt zu formulieren: Definition 2 (Der goldene Schnitt). Der Punkt teilt im goldenen Schnitt genau dann, wenn: = (1) Des Weiteren werden folgende Bezeichnungen festgelegt: Die Länge der größeren Teilstrecke wird mit bezeichnet und heißt Major, die Länge der kürzeren Teilstrecke wird mit bezeichnet und heißt Minor. Nun lässt sich Gleichung (1) wie folgt umschreiben: + (2) = Beutelspacher und Petri (1996) merken an, dass sich Gleichung (2) leicht zum mathematisch äquivalenten Ausdruck zu Euklids Aufgabe aus dem Buch der Elemente umformen lässt: ( + ) = 2 (3) 19 https://www.bentley.com/de/products/brands/microstation 98
Mathematik im Unterricht Band 11, 2020 Durch das Lösen dieser quadratischen Gleichung mittels pq-Formel (Lösungsformel für eine quadratische Gleichung in der Normalform 2 + ∙ + = 0) erhalten wir für den goldenen Schnitt folgende Lösungen: 1 ± √5 (4) = 2 Da es sich bei und um Streckenlängen handelt, folgt daraus, dass beide nur positive Werte annehmen 1+√5 können. Für das Verhältnis kommt nur die Lösung ≈ 1,618 für den numerischen Wert des goldenen 2 Schnitts in Frage. Die Lösung enthält die irrationale Zahl √5, weshalb auch der numerische Wert des goldenen Schnitts eine irrationale Zahl ist. In der Literatur wird der goldene Schnitt üblicherweise mit dem griechischen Buchstaben Φ bezeichnet. Georg Glaeser (2014a) benennt die negative Lösung mit ϕ und gibt den numerischen Wert mit ϕ ≈ −0,618 an. Konstruktion Über die Jahre wurde der goldene Schnitt auf verschiedenste Arten erfolgreich mittels Konstruktionen geometrisch zugänglich gemacht. Sowohl Beutelspacher und Petri (1996) als auch Lausch (2009) stellen mehrere dieser Konstruktionsmöglichkeiten vor, von denen zwei nachfolgend genauer betrachtet werden. Die Konstruktionen werden in zwei Typen unterschieden: Bei Typ I ist eine Strecke gegeben. Gesucht ist ein Teilungspunkt , sodass die Strecke im goldenen Schnitt geteilt wird. Bei Typ II ist eine Strecke gegeben. Gesucht ist ein Punkt , sodass der Punkt die Strecke im goldenen Schnitt teilt. Konstruktion 1 (Konstruktion zum Typ I). Diese Konstruktion veranschaulicht eine Möglichkeit, um aus einer gegebenen Strecke einen Teilungspunkt zu ermitteln, sodass die Strecke im goldenen Schnitt geteilt wird. Gegeben ist eine Strecke . Das Lot mit der Länge wird über errichtet. Der Kreis mit Mittelpunkt 2 und Radius schneidet die Strecke in einem Punkt . Schlussendlich schneidet der Kreis mit Mittelpunkt und Radius die Strecke im Punkt (Abbildung 2). Abb. 2: Konstruktion Typ I für den goldenen Schnitt (nach Beutelspacher & Petri, 1996, S. 21) Nun wird behauptet, dass der Punkt die Strecke im goldenen Schnitt teilt. Der Beweis für die Korrektheit der Konstruktion findet sich bei Beutelspacher und Petri (1996). 99
Mathematik im Unterricht Band 11, 2020 Abb. 3: Konstruktion nach Odom und Van De Craats (nach Odom & van de Craats, 1986, S. 572) Konstruktion 2 (Konstruktion zum Typ 2). Gegeben ist ein gleichseitiges Dreieck △ und dessen Umkreis. Die Punkte und seien die Mittelpunkte der Dreiecksseiten und . Eine Gerade durch die Punkte und schneidet den Umkreis in den Punkten und . Dann teilt der Punkt die Strecke im goldenen Schnitt (Abbildung 3). Diese Konstruktion geht auf das Problem „E3007“ und die Lösung von George Odom und Jan van de Craats (1986) zurück, welches von Beutelspacher und Petri (1996) sowie Lausch (2009) detailliert erörtert und bewiesen wird. Weil der Punkt der Mittelpunkt der Dreiecksseite ist, liefert der Strahlensatz (Glaeser, 2014a, S. 8), dass die Strecke = = . Außerdem gilt = . Nun wenden wir den Sehnensatz (Agricola & Friedrich, 2015, S. 31-32) an, welcher besagt, dass die Produkte der Sehnenabschnitte zweier sich schneidender Kreissehnen gleich sind. 2 (5) = ⋅ = ⋅ = � + � Damit folgt aufgrund der Eigenschaften des goldenen Schnitts (Beutelspacher & Petri, 1996, S. 18-20) 2 (6) � � = +1 ⇒ =Φ Und damit folgt weiter, dass der Punkt die Strecke im goldenen Schnitt teilt. Fibonaccifolgen Erstmals wurde die Folge von Leonardo Pisano - besser bekannt als Fibonacci - in seinem Werk „Liber abaci“ beschrieben, wo er sie zur Berechnung der Nachkommenanzahl eines Kaninchenpaares im Laufe eines Jahres formulierte (Siegler, 2002). Fibonacci bemerkte an dieser Stelle, dass man hierfür lediglich jeweils für 100
Mathematik im Unterricht Band 11, 2020 das aktuelle Monat die Anzahl der Kaninchenpärchen der beiden vorangegangenen Monate addieren muss und damit diese Folge unendlich fortgesetzt werden könne. Die von Fibonacci implizit angenommenen Voraussetzungen werden in der Literatur (Lausch, 2009; Spilker, 2003) oft wie folgt formuliert. Dabei sei allerdings vorausgeschickt, dass sich die Fibonaccifolge natürlich nicht als realistisches Wachstumsmodell verwenden lässt, wie gleich klar werden wird. • Anfangs existiert ein fortpflanzungsfähiges Kaninchenpaar • Monatlich setzt jedes fortpflanzungsfähige Kaninchenpaar ein weiteres fortpflanzungsfähiges Kaninchenpaar in die Welt • Jedes neugeborene Kaninchenpaar ist im darauffolgenden Monat geschlechtsreif • Kaninchen sind unsterblich, kein Kaninchen kann die Familie verlassen und kein fremdes Kaninchen wird adoptiert Fibonacci beschäftigte sich nicht weiter mit dieser Zahlenfolge. Später formulierte Leonhard Euler (Glaeser, 2014a) eine rekursive Darstellung für die Kaninchenanzahl, welche in Definition 3 beschrieben wird. Dies ermöglicht mit einer entsprechenden Folgenvorschrift die Berechnung eines jeden Folgengliedes, sofern die beiden vorangehenden bekannt sind, was eine gewisse Unhandlichkeit darstellt. Erst Edouard Lucas studierte im 19. Jahrhundert ihre Eigenschaften, verallgemeinert diese und benannte die ursprüngliche Folge nach Fibonacci (Lausch, 2009). Rekursionsformel und Formel von Binet In diesem Kapitel betrachten wir zwei Möglichkeiten wie die Fibonaccifolge definiert werden kann und wie mit diesen Definitionen die einzelnen Fibonaccizahlen berechnet werden können (Lausch, 2009). Definition 3. Die Fibonaccifolge ist eine rekursiv definierte Folge in den natürlichen Zahlen ℕ mit der Vorschrift = −1 + −2 und den Startwerten 1 = 1 und 2 = 1. Anmerkung 1. Oft wird die Rekursionsvorschrift auch in der Form +1 = + −1 angegeben. Alternativ können für die Fibonaccifolge auch die Startwerte 0 = 0 und 1 = 1 gewählt werden. In diesem Fall wird die Zahl 0 zur Menge der natürlichen Zahlen hinzugenommen (Lausch, 2009). Da eine rein rekursive Definition für die schnelle Berechnung einzelner Fibonaccizahlen ungeeignet ist wäre es wünschenswert, wenn man mittels einer Formel schnell beliebige Folgenglieder der Fibonaccifolge berechnen kann. Diese findet sich in der Formel von Binet, welche sich leicht wie folgt verständlich machen lässt (Beutelspacher & Petri, 1996; Lausch, 2009) Um eine explizite Darstellung zur Berechnung der einzelnen Folgenglieder zu erhalten wird das Wachstumsverhalten der Folgenglieder betrachtet. Da die Fibonaccifolge sehr stark anwächst, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um ein exponentielles Wachstum handeln könnte. Daher folgt als Ansatz = (7) Dieser Ansatz wird in die Rekursionsgleichung aus Anmerkung 1 eingesetzt und man erhält +1 = + −1 (8) Dies führt zu folgender charakteristischer Gleichung (9) 2 − − 1 = 0 welche folgende beiden vertrauten Lösungen besitzt 101
Mathematik im Unterricht Band 11, 2020 1 ± √5 (10) λ1,2 = 2 Es gilt für zwei Folgen und , welche die Rekursionsgleichung erfüllen, dass auch die Folge ≔ ∙ + ∙ die Rekursionsgleichung für beliebige komplexe Zahlen und erfüllt. Mit gegebenen Anfangswerten 0 und 1 lassen sich die Koeffizienten und wie folgt berechnen 0 = + 1 = ∙ λ1 + ∙ λ2 Im Fall der Fibonaccifolge erhält man 0 = + 1 + √5 1 − √5 1 = + 2 2 Somit folgt aus der ersten Gleichung = − und durch Einsetzen in die zweite Gleichung 1 + √5 1 − √5 1 = − ⇒ 1 = √5 2 2 Mit diesen Überlegungen und dem goldenen Schnitt lässt sich nun die Formel von Binet als Satz wie folgt formulieren (Lausch, 2009). Satz 1. Für die Fibonaccizahl gilt 1 1 + √5 1 − √5 − = �� � −� � �= √5 2 2 √5 Den Beweis dieser Formel führt Lausch (2009) mittels vollständiger Induktion nach . Beutelspacher und Petri (1996) erwähnen noch eine erstaunliche Eigenschaft der Formel von Binet. Für jedes ∈ ℕ heben sich die beiden irrationalen Terme so auf, dass das Ergebnis stets einem ganzzahligen Wert entspricht. Eine weitere interessante Eigenschaft im Zusammenspiel zwischen Fibonaccizahlen und dem goldenen Schnitt wird in Satz 2 beschrieben. Satz 2. Die Folge der Quotienten aufeinanderfolgender Fibonaccizahlen ist wie folgt definiert +1 ≔ Die Folge ist konvergent und ihr Grenzwert ist . Der ausführliche Beweis dieser Behauptung findet sich ebenfalls bei Lausch (2009). Rund um die Fibonaccizahlen gibt es noch weitere Folgen mit ähnlichen Eigenschaften, wie die Padovanfolge (Stewart, 1996) oder die Verallgemeinerung in Form der Lucasfolgen (Lausch, 2009; Ribenboim, 2011). Spiraltypen Dieses Kapitel beleuchtet unterschiedliche Varianten eine Spirale zu definieren und streicht die Eigenschaften der verschiedenen Spiralen hervor, um entscheiden zu können, welche Ansätze für die Konstruktion eines Ammoniten in Kapitel CAD Konstruktionen in Frage kommen. Im Folgenden werden ebene Polarkoordinaten zur Darstellung von Spiralen verwendet, wobei den Radius bezeichnet und θ den zugehörigen Winkel. Archimedische Spirale Die einfachste aller Spiralen ist die archimedische Spirale (Abbildung 4 links). Sie besitzt einen linearen Verlauf, das heißt der Abstand zwischen den Spiralwindungen ist konstant (Haftendorn, 2017). Zum Beispiel 102
Mathematik im Unterricht Band 11, 2020 entsteht eine archimedische Spirale beim Zusammenrollen eines Gartenschlauchs. Folgende Definition nach Ortlieb et al. (2009) beschreibt die archimedische Spirale mathematisch. Definition 4. Eine Kurve mit der Darstellung (θ) = ⋅ θ mit > 0 heißt archimedische Spirale. Haftendorn (2017) beschreibt die archimedische Spirale derart, dass man sich einen Punkt vorstelle, der sich auf einem Ursprungsstrahl mit konstanter Geschwindigkeit vom Pol wegbewegt, während der Ursprungsstrahl sich mit konstanter Winkelgeschwindigkeit dreht. Logarithmische Spirale Olsen (2006) beschreibt die logarithmische Spirale als die wohl interessanteste der verschiedenen Spiralhaupttypen. Sie vergrößert den Abstand der Spiralwindungen mit wachsendem Radius. Außerdem erscheint eine logarithmische Spirale gleich, egal ob sie aus großer Nähe oder großer Entfernung betrachtet wird. Eine weitere Besonderheit ist, dass alle vom Ursprung ausgehenden Strahlen die Spirale unter demselben Winkel ψ schneiden, weshalb sie auch gleichwinkelige Spirale genannt wird. In Abbildung 4 rechts ist eine logarithmische Spirale in einem Polarkoordinatensystem dargestellt. Nachfolgend die Definition der logarithmischen Spirale nach Glaeser (2014b) und Ortlieb et al. (2009). Definition 5. Eine Kurve mit der Darstellung (θ) = ⋅ ⋅θ mit , ∈ ℝ 1 heißt logarithmische Spirale. Die Konstante heißt Steigung der logarithmischen Spirale und ψ = tan−1 ist der konstante Kurswinkel zwischen einem Ursprungsstrahl und der Kurve. Anmerkung 2. Für den Fall = 0 ergibt sich ein Kreis, weshalb der Kreis einen Spezialfall der logarithmischen Spirale darstellt. Abb. 4: Links die archimedische Spirale und rechts die logarithmische Spirale (nach Ortlieb et al., 2009, S. 43) Goldene Spirale Die goldene Spirale zählt zu den logarithmischen Spiralen und wird wie folgt in Polarkoordinaten definiert (Beutelspacher & Petri, 1996). Definition 6. Die Kurve mit der Darstellung 2θ (θ) = Φ π 2 ln Φ heißt goldene Spirale und die Steigung entspricht = . π Punkte auf einer goldenen Spirale lassen sich sehr einfach mit goldenen Rechtecken (Beutelspacher & Petri, 1996, S. 47) konstruieren. Wie in Abbildung 5 dargestellt passt sich die goldene Spirale nicht exakt in die 103
Mathematik im Unterricht Band 11, 2020 goldenen Rechtecke ein, sondern schneidet die Seiten der goldenen Rechtecke zweimal in kleinen Winkeln (Lausch, 2009). Durch Einzeichnen von Viertelkreisen in die goldenen Rechtecke kann eine sehr gute Approximation der goldenen Spirale erreicht werden. Alternativ kann die goldene Spirale anstatt mit goldenen Rechtecken auch mit Quadraten, deren Seitenlängen Fibonaccizahlen sind, nach demselben Prinzip aufgebaut werden. Es wird mit zwei Quadraten begonnen, die die Seitenlänge 1 haben und dann wird ein Quadrat mit Seitenlänge 2 ergänzt, dann mit Seitenlänge 3 und so weiter. In diese Quadrate werden dann für die Spirale ebenfalls wieder Viertelkreise eingeschrieben, um die Spirale zu approximieren. 2 Abb. 5: Die goldene Spirale ( ) = Φ und die zugehörigen goldenen Rechtecke. Die goldene Spirale schneidet die Seiten der goldenen Rechtecke zweimal in kleinem Winkel (nach Lausch, 2009, S. 137) Spiralen in der Natur Generell werden Spiralen in der Pflanzenwelt unter dem von Charles Bonnet in etwa um 1754 geprägten Begriff Phyllotaxis subsumiert. Oft genannte Beispiele für Spiralen in der Pflanzenwelt sind die sogenannten Parastichen. Dabei handelt es sich um deutlich erkennbare Spiralarme in den Blüten der Sonnenblumen. In der Regel sind zwei Serien von gegenläufigen Parastichen erkennbar. Dabei handelt es sich bei der Anzahl der Spiralarme pro Richtung nicht um beliebige Zahlen, sondern immer um zwei aufeinanderfolgende Fibonaccizahlen. Generell gilt, dass viele Pflanzen ihre Blätter spiralförmig rund um den Stängel in einem Abstand von 137,5°, welcher der Literatur als goldener Winkel Ψ definiert wird, anordnen, um für die Photosynthese die größtmögliche Frischluft und Lichtausbeute zu erhalten. Dadurch überlappen sich übereinanderliegende Blätter minimalst. Weiters finden sich Spiralformen in den Anordnungen der Samen von Tannen- und Kiefernzapfen, sowie auf der Ananas und der Artischocke. Historisch gesehen wurden viele Versuche unternommen, anhand von Messreihen an diversen Pflanzen, den goldenen Schnitt als Naturgesetz zu verankern. Es bleibt festzuhalten, dass der goldene Schnitt zwar sehr oft in der Natur auftritt und sich als ideales Verhältnis geradezu aufdrängt, jedoch nicht alle Regelmäßigkeiten der Pflanzenwelt diesem Verhältnis exakt gehorchen. Dennoch stellt er in Kombination mit den Fibonaccizahlen ein solides Modell dar, um diverse Simulationen einfach zu realisieren (Beutelspacher & Petri, 1996; Gardner, 1969; Olsen, 2006; Ortlieb et al., 2009; Thompson, 1983). Wie in der Pflanzenwelt finden sich Spiralen auch in vielen Bereichen der Tierwelt. Angefangen vom aufgerollten Rüssel eines Elefanten, über den eingerollten Schwanz eines Chamäleons bis hin zu den Behausungen der Schnecken. Im Zusammenhang mit Spiralen drängt sich vor allem ein Vertreter einer sehr alten, längst ausgestorbenen Spezies auf. Die Ammonoidea bzw. ihre fossilen Überreste faszinierten bereits in der Antike die Menschheit. Ihnen wurden ursprünglich magische und heilende Kräfte zugeschrieben. Bis heute haben sich einige dieser mythischen Eigenschaften symbolisch gehalten. Auch die Faszination, welche sich im Wesentlichen auf die scheinbar regelmäßige Spiralaufrollung und die über 350 Millionen Jahre währende Entwicklung begründet, die die Ammonoidea sowohl auf Laien als auch Wissenschaftlerinnen und 104
Mathematik im Unterricht Band 11, 2020 Wissenschaftler im gleiche Maße ausüben, ist bis heute ungebrochen. Helmut Keupp (2000) beleuchtet diese einstigen „Herrscher der Weltmeere“ und versucht ihre wesentlichen Merkmale und stammesgeschichtlichen Entwicklungen in puzzleartiger Kleinarbeit anhand der fossilen Überreste zu rekonstruieren. Hierbei speziell für die Mathematik interessant ist die Spiralformung. Dabei gilt es zu klären, ob ein allgemeingültiger Bauplan existiert und ob Modelle zur Simulation möglicher Gehäuseformen aus den fossilen Überresten abgeleitet werden können. Ammonoidea Die moderne Taxonomie fußt auf dem von Carl von Linné (1758) publizierten Werk „Systema Naturae“. Dabei wird für die grundlegende Beschreibung ein Set aus sieben Kategorien angegeben. Diese werden als „Kategorien erster Ordnung“ bezeichnet. Für die moderne Biologie wurden noch „Kategorien zweiter Ordnung“ hinzugefügt, welche für die Beschreibung optional sind. Grundsätzlich gilt, dass jede Kategorie immer größer als die darunterliegende ist und kleiner als die darüberliegende. Die sieben Kategorien erster Ordnung lauten in absteigender Reihenfolge wie folgt: Reich, Stamm, Klasse, Ordnung, Familie, Gattung und Art (Müller, 1992). Für die Nomenklatur der Ammonoidea gelten seit 1855 die „Internationalen Regeln der zoologischen Nomenklatur“ verpflichtend. Jede Art wird mit zwei Worten bezeichnet. Das erste beschreibt die Gattung und das zweite benennt die Art. Dabei muss der Gattungsname ein lateinisches oder latinisiertes Hauptwort sein. Der Artname beginnt immer mit einem Kleinbuchstaben. Hinter dem Artnamen findet sich der erstbeschreibende Autor und das Jahr der Erstbeschreibung. Sollte der Autor die Gattung nicht korrekt erkannt haben wird er in Klammern angeführt. Ist der Artname unbekannt wird stattdessen das Kürzel „sp.“, welches als Abkürzung für „species“ steht, an den Gattungsnamen angehängt (Müller, 1992). Bei der Unterklasse der Ammonoidea handelt es sich um „Überwiegend planspiral aufgewundene, außenschalige Cephalopoden (Ectocochlia) mit randlich fixiertem, wenig differenziertem Sipho und wellig verbogener, zum Teil stark zerschlitzter Lobenlinie. Embryonalkammer eiförmig oder kugelig aufgetrieben, verkalkt.“ (Müller, 1994, S. 179). Die Ammonoidea lebten vom oberen Silur bis zur oberen Kreide, sind heute ausgestorben und umfassten mehr als 1500 Gattungen. Sie gehören zur Verwandtschaft der Tintenfische (Nautilida) und somit zur Klasse der Kopffüßer (Cephalopoden). Fälschlicherweise werden die Ammonoidea oft als Schnecken bezeichnet, welche allerdings zu den Bauchfüßern (Gastropoden) zählen. Keupp (2000) streicht hervor, dass bereits im Aufbau beziehungsweise der Nutzung der Gehäuse Unterschiede zu erkennen sind. Schneckengehäuse bilden sich überwiegend als Raumspiralen aus. Dabei wird das gesamte Gehäuse als Wohnkammer genutzt. Die Gehäuse der Ammonoidea treten überwiegend in der Form von Planspiralen auf in denen immer nur der vorderste Teil des Gehäuses als Wohnkammer genutzt wird. Das Gehäuse der Ammonoidea wird in zwei Teile eingeteilt. Nämlich die vordere Wohnkammer und den Phragmokon, welcher den gekammerten Teil bezeichnet. Diese Kammern werden durch sogenannte Septen getrennt und stehen durch einen Gewebestrang (Sipho) untereinander bis zur Embryonalkammer (Protoconch) in Verbindung. Beim Wachstum wird die Wohnkammer verlängert. Das Tier löst die Muskulatur von der Schale und wandert ein Stück nach vorne. Hinter dem Tier bildet sich eine Flüssigkeitsansammlung, die regelmäßig durch ein Septum abgegrenzt wird und eine neue Kammer des Phragmokons bildet. Die Schale an sich besteht aus zwei dünnen Lagen und variiert von Art zu Art zwischen 0,20 und 2,20 Wandstärke. Ein weiteres interessantes Detail ist die Lobenlinie (Sutur). Sie ist der äußere Rand der Septen entlang derer diese mit der Gehäusewand verwachsen sind und ist charakteristisch für die unterschiedlichen Arten. Die Grundstruktur der Lobenlinie ist im Allgemeinen wellig. Zur Mündung hin gekrümmte Abschnitte werden als Sättel, von der Mündung weg gekrümmte als Loben bezeichnet. Unterschieden wird dabei in Prosutur, die Lobenlinie der Embryonalkammer, Primärsutur, die erste typische Lobenlinie, und Sekundärsutur, welche durch Vermehrung der Loben aus der Primärsutur entsteht (Birkelund, 1981; Müller, 1994). Logarithmisches Modell von Raup Um die Gehäuse der Conchifera (Zusammenfassung der Weichtiere mit einheitlicher oder zweigeteilter Kalkschale (Lehmann, 1996)) zu beschreiben, war man bestrebt mathematische Modelle zu finden, die mit 105
Mathematik im Unterricht Band 11, 2020 möglichst wenigen Parametern allgemeingültige Formen erzeugen. D’Arcy Wentworth Thompson (1983) zieht für die Beschreibung der Spiralen in der Natur hauptsächlich die logarithmische Spirale in Betracht, wobei er betont, dass unterschieden werden muss, ob eine Spirale bedingt durch Form oder das Zusammenspiel von Muskelkräften auftritt. Als Beispiel nennt er die spiralförmige Aufwicklung eines Elefantenrüssels, welche nicht formbedingt ist. Hingegen treten Spiralen bei Formen immer dann auf, wenn es sich um „totes Material“, wie beispielsweise bei den Gehäusen der Conchifera, handelt. Für diese Gehäuse gilt dabei, dass sie und das enthaltene Lebewesen an Größe zunehmen, aber dabei ihre Form nicht ändern. Dieses Wachstumsgesetz erfüllt dieselben Eigenschaften wie die logarithmische Spirale. Raup (1966) beschreibt ein logarithmisches Modell in einem fixierten Koordinatensystem mit vier Parametern, um mögliche Gehäuseformen zu simulieren. Sein Modell fußt dabei auf der zugrundeliegenden generierenden Kurve mit der relativen Windungsbreite , welche dem Verhältnis aus Windungsbreite und Windungshöhe entspricht, der Windungsexpansionsrate , welche dem Verhältnis aus größerem und kleinerem Halbdurchmesser entspricht, der relativen Nabelweite , welche das Verhältnis aus Nabelweite und Durchmesser ist, und der Translationsrate parallel zur Drehachse pro Umdrehung. Abbildung 6 zeigt eine Realisierung des Modells von Raup und Abbildung 7 zeigt die vier nötigen Parameter. Abb. 6: Das Modell von Raup anhand einer Windung mit einem Kreis S als generierende Kurve. Die Parameter W, T und D bestimmen die Form des entstehenden Gehäuses. S' ist die generierende Kurve nach einer vollen Windung (nach Raup, 1966, S. 1180) Dieses Modell liefert eine sehr allgemeine Beschreibung der Spiralung und lässt sich daher für viele verschiedene Conchifera anwenden. Für den Fall der Ammonoidea fällt der Parameter weg, da es sich überwiegend um Planspiralen handelt (Raup, 1967). Diese allgemeine Anwendbarkeit führt jedoch dazu, dass das Modell weniger genau den real existierenden Gehäusen entspricht und Fortsätze an den Schalen nicht dargestellt werden können. Hauptsächlich wurde dieses Modell zur Simulation möglicher Gehäuseformen eingesetzt, um dann zu überprüfen welche Formen sich unter den Conchifera tatsächlich ausgeprägt haben. 106
Mathematik im Unterricht Band 11, 2020 Abb. 7: Lineare Definitionsgrößen für das logarithmische Modell von Raup anhand eines Ammonitenquerschnitts (nach Raup, 1967, S. 44) Takashi Okamoto (1996) stellt verschiedene weitere Modelle vor und betont, dass die Ammonoidea im Laufe ihres Lebens nicht einheitlich gewachsen sind. Es gibt immer wieder Änderungen in der Krümmung der Spirale. Darum sollte Modellen zur Beschreibung der Gehäuse kein fixiertes Koordinatensystem zugrunde gelegt werden, sondern ein begleitendes Koordinatensystem, wie es im „Growing-Tube-Model“ und im Modell von Ackerly der Fall ist, eingesetzt werden. Dies ermöglicht es auf die wechselnden Wachstumsbedingungen einzugehen. Dadurch zeigen die Modelle noch bessere Approximationen der real existierenden Gehäuseformen. CAD Konstruktionen Dieses Kapitel widmet sich der Konstruktion von Ammonoidea unter der Verwendung der zuvor erlangten Erkenntnissen über Spiralen. Zuerst wird ein geschnittener Ammonit der Gattung Cleoniceras sp. betrachtet, um festzustellen, welcher der oben angeführten Spiraltypen sich für die Ammonoidea eignet. Anschließend werden verschiedene Gehäuseformen auf Grundlage einer goldenen Spirale unter Variation des Profils in Anlehnung an das logarithmische Modell von Raup modelliert. Im Kapitel Tragophylloceras loscombi (SOWERBY, 1814) wird mittels Photogrammetrie ein detailliertes 3D-Modell aus vielen Ansichten des Exponats erstellt. Dieses wird digital geschnitten, um den ungefähren Kurswinkel der Ammonitenspirale zu ermitteln. Abschließend wird die Grundform eines Ammoniten über logarithmische Spiralen und ein Profil in Anlehnung an das Modell von Raup anhand eines Coroniceras rotiforme (SOWERBY, 1824) modelliert. Cleoniceras sp. – Spiralform mittels logarithmischer Spirale Um zu verifizieren welcher Spiraltyp sich zur Beschreibung der Ammonoidea eignet, wird exemplarisch anhand eines aufgeschnittenen Fossils der Gattung Cleoniceras sp. die sichtbare Spirale untersucht. Vorbereitend wurde das Fossil mit 22 Festbrennweite aufgenommen und horizontal bzw. vertikal vermessen. Somit kann das Bild als Referenz in MicroStation richtig platziert und skaliert werden, um es dem Bemaßungssystem anzupassen. 107
Mathematik im Unterricht Band 11, 2020 Abb. 8: Bemaßung und Konstruktion der Spiralung von Cleoniceras sp. (Eigene Abbildung) Um mit MicroStation eine logarithmische Spirale zu platzieren, benötigt man den Anfangs- und Endradius sowie die Umdrehungen in Grad (Tool: Spiralkurve). Um diese Werte für den Ammoniten abzuschätzen wird eine horizontale Linie auf der Höhe des geschätzten Ursprungs der Spirale platziert. Dann werden die beiden benötigten Radien mit Kreisen approximiert. Da die Referenz an das MicroStation Bemaßungssystem angepasst wurde, können die Radien direkt abgemessen werden (Abbildung 8 links oben). Im nächsten Schritt wird die Spirale mit den ermittelten Radien platziert. Die Spiralung des Ammoniten passt im Inneren sehr gut mit der logarithmischen Spirale zusammen. Weiter außen kommt es zu leichten Abweichungen (Abbildung 8 rechts oben). Um eine bessere Approximation der Ammonitenspiralung zu erreichen, bietet es sich an, mehrere logarithmische Spiralabschnitte zu platzieren. Dazu werden weitere Kreise zum Abschätzen der Radien nach jeder vollen Windung platziert (Abbildung 8 links unten). Mithilfe der abgeschätzten Radien werden die logarithmischen Spiralabschnitte platziert (farblich gekennzeichnet). Die Approximation der Ammonitenspiralung wird dadurch genauer. Noch bessere Ergebnisse würden sich mit einer weiteren Verfeinerung der Zerlegung ergeben (Abbildung 8 rechts unten). Exemplarisch wurde an Cleoniceras sp. gezeigt, dass die Spiralen der Ammonoidea am ehesten der logarithmischen Spirale folgen. Dieses Ergebnis wird durch Keupp (2000) und Raup (1966) bestätigt. Es hat sich auch gezeigt, dass sich bessere Ergebnisse erzielen lassen, wenn mehrere logarithmische Spiralen verwendet werden. Dieses Ergebnis beruht darauf, dass die Ammonoidea in ihrem Leben verschiedene Wachstumsphasen durchlaufen haben und sich die Krümmung der Schale von Phase zu Phase leicht verändert. Diese Änderungen können sowohl abrupt als sogenannte „Knickpunkte“, als auch fließend auftreten. Wenn Letzteres der Fall ist, sind die Änderungen nur schwer zu bestimmen (Birkelund ,1981; Bucher et al. 1996). Außerdem streicht Okamoto (1996) hervor, dass die biologische Spiralkurve der Ammonoidea nicht exakt mit der logarithmischen Spirale übereinstimmt. Trotzdem eignet sich die logarithmische Spirale im Hinblick auf Einfachheit am besten zur grundlegenden Beschreibung der Ammonitenspiralung. Anhand der ermittelten Radien und Definition 5 kann die Gleichung und der Kurswinkel, der in Abbildung 9 dargestellten Spirale bestimmt werden. 108
Mathematik im Unterricht Band 11, 2020 Abb. 9: Der Kurswinkel lässt sich in MicroStation anhand der Konstruktion überprüfen, indem eine Tangente und ein Polstrahl eingezeichnet werden und der Winkel zwischen diesen beiden gemessen wird (Eigene Abbildung) Beispiel 1. Mittels Kreisen wurde anhand der Referenz in MicroStation der Anfangs- und Endradius = 0,2065cm und = 5.3320cm bestimmt. Damit können mittels Definition 5 folgende beiden Gleichungen aufgestellt werden. (11) 0,2065 = a ⋅ ek⋅0 (12) 5,3320 = a ⋅ ek⋅7π Aus Gleichung (11) folgt = 0,2065. Eingesetzt in Gleichung (12) folgt (13) 5,3320 = 0,2065 ⋅ ek⋅7π (14) ln 5, 3320 = ln 0, 2065 + ln ek⋅7π ln 5, 3320 − ln 0, 2065 (15) k= = 0,1478 7π Somit folgt für die Gleichung der Spirale (θ) = 0,2065 ⋅ 0,1478⋅θ 1 und ein Kurswinkel von ψ = tan−1 ≈ 81,5902°. 0,1478 Ammonit prototypisch konstruiert mittels goldener Spirale Der folgenden Konstruktion liegt die Frage zugrunde wie ein Ammonitengehäuse auf Grundlage der goldenen Spirale aussehen würde. Um die Gehäuseoberflächen konstruieren zu können sind zwei spiralförmige Leitkurven nötig. Entlang dieser Leitkurven wird das Profil des Gehäuses extrudiert. Die Abbildung 10 links und rechts oben zeigen die Konstruktion dieser Leitkurven. Es wird je ein Kreis-, Ellipsen- und Freiformprofil für die Gehäuseoberfläche verwendet und das Ergebnis in den Abbildungen 10 links und rechts unten bzw. Abbildung 11 dargestellt. 109
Mathematik im Unterricht Band 11, 2020 Abb. 10: Konstruktion der Leitkurven (approximierte goldene Spirale) und eines prototypischen Gehäuses mit einem Kreisprofil (Eigene Abbildung) Für die Konstruktion der Gehäuseoberfläche werden zwei spiralförmige Leitkurven benötigt (rote Spirale für bessere Erkennbarkeit in Abbildung 11 rechts oben verschoben. Eigentlich befinden sich die beiden Leitkurven deckungsgleich in derselben Ebene). Die beiden Leitkurven werden an der horizontalen Spiralachse (gestrichelte Linie) an beiden Enden auf dieselbe Länge getrimmt. Das Kreisprofil wird an den beiden inneren Anfangspunkten der Leitkurven platziert. Mit dem Werkzeug „Oberfläche entlang Kurven bestrichen“ und der Einstellung „Überstreichen eins mit zwei oder drei“ wird die Oberfläche erstellt. Das Loch in der Mitte an der sich normalerweise das Protoconch befindet, wird durch Rotation des Kreisprofils mit dem Werkzeug „Volumenelement aus Rotation“ aufgefüllt. Abschließend wird der Ammonit mit Material belegt und gerendert. Abb. 11: Konstruktion eines prototypischen Gehäuses mit einem Ellipsen- bzw. Freiformprofil entlang von goldenen Spiralen als Leitkurven (Eigene Abbildung) 110
Mathematik im Unterricht Band 11, 2020 Für die zweite Gehäuseoberfläche wird ein elliptisches Profil gewählt und an den Anfangspunkten der beiden Leitkurven platziert. Anschließend wird, wie zuvor, die Oberfläche erzeugt. Das Ergebnis ist ein schlankeres Gehäuse als beim Kreisprofil (Abbildung 11 rechts oben). Für die dritte Gehäuseoberfläche wird ein Freiformprofil gewählt und an den Anfangspunkten der beiden Leitkurven platziert. Für die Erstellung des Profils wurde das elliptische Profil dupliziert, die Steuerpunkte aktiviert und durch gezieltes Hinzufügen und Verschieben der Punkte die Form angepasst. Diese Profilform stellt die realistischste Annahme dar. Die Kerbe auf der rechten Seite des Profils führt zu einer Überlappung. Zusätzlich ist das Profil auf der linken Seite etwas flacher als das elliptische Profil. Dieses Freiformprofil erzeugt eine schlanke Oberfläche, die sich innen ein wenig selbst überlappt (Abbildung 11 rechts unten). Es drängt sich sofort die Frage auf, ob sich die goldene Spirale auch bei realen Gehäusen finden lässt. Exemplarisch wird im folgenden Kapitel Tragophylloceras loscombi (SOWERBY, 1814) dahingehend unter- sucht. Tragophylloceras loscombi (SOWERBY, 1814) – Analyse der Spirale Die Erstbeschreibung dieser Art geht auf James Sowerby (1816) zurück (Die Unterschiede in den Jahreszahlen der Nomenklaturen und Publikationen werden von Claude William Wright und Ronald James Cleevely (1985) erörtert). Da die Exponate nicht beschädigt werden sollen und somit ein Querschnitt nicht möglich ist, wird von Tragophylloceras loscombi (SOWERBY, 1814) mittels Photogrammetrie ein 3D Modell erstellt. Diese Technik errechnet aus einer großen Anzahl von Fotos Punkte und stellt diese Punktwolke als Mesh im dreidimensionalen Raum dar. So kann die Spiralung im Modell untersucht werden. Abbildung 12 oben links skizziert diesen Prozess und Abbildung 12 oben rechts zeigt das gerenderte Meshmodell. Um die Spiralung des Ammoniten untersuchen zu können, wird das Profil extrahiert und Tangenten an der Profilkurve berechnet. So kann der Kurswinkel der Spirale an mehreren Positionen ermittelt werden und der durchschnittliche Kurswinkel der äußersten Spiralwindung bestimmt werden (Abbildung 12 unten und Abbildung 13 oben). Abb. 12: Aus 99 Einzelbildern wurde vom Computer ein detailliertes 3D-Modell von Tragophylloceras loscombi (SOWERBY, 1814) erstellt. Anschließend wurde daraus die Spiralform extrahiert (Eigene Abbildung) Anhand des Kurswinkels kann die Spirale charakterisiert werden (Thompson, 1983). Konkret soll der Kurswinkel von Tragophylloceras loscombi (SOWERBY, 1814) mit dem Kurswinkel der goldenen Spirale verglichen werden. Die aus dem Modell ermittelten Winkel variieren von ψ = 74,36° bis ψ = 84,61°. Diese große Spannweite von ≈ 10° lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen. 111
Mathematik im Unterricht Band 11, 2020 Abb. 13: Bestimmung des durchschnittlichen Kurswinkels aus dem extrahierten Profil (oben). Durch die lange Zeit im Gestein hat das Fossil Beschädigungen davongetragen (unten links). Vergleich zwischen goldener Spirale (cyan) und der Spirale von Tragophylloceras loscombi (SOWERBY, 1814) mit dem ermittelten durchschnittlichen Kurswinkel (grau). (Eigene Abbildung) • Das Modell wurde als Meshmodell aus vielen kleinen Dreiecken aufgebaut. Dadurch bedingt ist der Querschnitt nicht „rund“, sondern aus vielen kleinen Streckenabschnitten zusammengesetzt. Um sinnvolle Tangenten ermitteln zu können wurde das Profil durch eine B-Spline Kurve geglättet. Je nach Ausrichtung der Dreiecke im Meshmodell haben sich mitunter variierende Steigungen ergeben. • Obwohl der Ammonit in gutem Zustand erhalten geblieben ist, ist die Oberfläche an einigen Stellen durch die lange Zeit im Gestein eingedellt (Abbildung 13 links unten linke rote Pfeile). • An manchen Stellen ist die Schale des Ammoniten komplett erhalten und an manchen Stellen tritt bereits der Steinkern ohne Schale zum Vorschein. Dies ist daran erkennbar, dass die Lobenlinien sichtbar sind (Abbildung 13 links unten rechter roter Pfeil). Mit freiem Auge sieht die Spiralung von Tragophylloceras loscombi (SOWERBY, 1814) der goldenen Spirale sehr ähnlich. Der mittlere Kurswinkel der äußersten Windung von Tragophylloceras loscombi (SOWERBY, 1814) beträgt nach den obigen Ergebnissen ψ = 79,84°. Damit weicht der mittlere Kurswinkel um Δψ = 6,87° vom Kurswinkel ψΦ = 72.97° der goldenen Spirale ab. Abbildung 13 rechts unten zeigt den Vergleich der Form der beiden Spiralen. Coroniceras rotiforme (SOWERBY, 1824) – Konstruktion des Gehäuses anhand einer Referenz Für diese Konstruktion dient der Ammonit Coroniceras rotiforme (SOWERBY, 1824) als Referenz. Diese Art wurde von James De Carle Sowerby (1825) als Ammonites rotiformis erstmals beschrieben. Um direkt in MicroStation arbeiten zu können, werden Bilder des Ammoniten verwendet, eine Ansicht von oben als Grundriss und eine Ansicht des Profils von der Seite im Aufriss. Durch Anpassung an das MicroStation Maßsystem durch entsprechende Skalierung der Bilder muss nicht am Objekt direkt gemessen werden. Im Grundriss wird ein Kreisraster erstellt und eine Strategie für die Konstruktion der nötigen Spiralen entworfen 112
Mathematik im Unterricht Band 11, 2020 (Abbildung 14 oben). Im Aufriss wird anhand der Referenz das Profil modelliert und entlang der Achse nach innen kopiert und mit der Grundrissreferenz skaliert. Im Grundriss ist zu erkennen, dass der Ammonit sich beim Wachstum überlappte (Pfeil). Um den Verlauf der inneren Spirale bestimmen zu können, wird das sichtbare Profil nachgebildet und schrittweise nach innen kopiert und skaliert. Dazu wird vereinfachend angenommen, dass die Profilform zu Lebzeiten keiner großen Veränderung unterlag. (Abbildung 14 unten und Abbildung 15 oben). Abb. 14: Grundriss und Aufriss von Coroniceras rotiforme (SOWERBY, 1824) wird in MicroStation platziert. Es wird im Grundriss ein Koordinatenraster erstellt und im Aufriss das Profil mittels B-Spline Kurven repliziert. Die obere Profilhälfte muss nach der Spiegelung angepasst werden (Pfeil links). Eine Beschädigung in der Schale wird für das Profil nicht berücksichtigt (Pfeil rechts). (Eigene Abbildung) Mit den Leitkurven und Profilen wird angelehnt an das Modell von Raup die Schale in mehreren Teilen als Fläche konstruiert (Abbildung 15 unten). An den Kontaktstellen überschneiden sich die Flächenstücke geringfügig. Sie werden getrimmt und anschließend verschmolzen (Abbildung 16 oben und links unten). Abb. 15: Profiltransformation von außen nach innen (links oben); Beschädigung des Fossils am Rücken (rechts oben); Konstruktion des ersten Schalensbschnitts (links unten); Löcher an den Kontaktstellen der einzelnen Abschnitte (rechts unten). (Eigene Abbildung) 113
Mathematik im Unterricht Band 11, 2020 Abb. 16: Überlappende Teile der Flächen werden getrimmt (oben), anschließend werden die Abschnitte verschmolzen (links unten) und abschließend wird die Fläche zu einem Volumen verdickt (rechts unten). (Eigene Abbildung) Um das Modell fertigzustellen, wird der Protoconch durch einen Drehellipsoiden modelliert und das Exoskelett zu einem Volumen verdickt (Abbildung 16 rechts unten). Die Abbildung 17 zeigt links die konstruierte Schale und rechts ein originalgetreues Meshmodell des Fossils. Abb. 17: Links das vereinfachte Modell von Coroniceras rotiforme (SOWERBY, 1824) und rechts ein detailliertes Photogrammetriemodell. (Eigene Abbildung) Zusammenfassung Die Konstruktionen in Kapitel CAD Konstruktionen zeigen exemplarisch, dass sich von den zuvor betrachteten Spiralen die logarithmische Spirale am besten zur Beschreibung der Wachstumsvorgänge der Conchifera eignet. Diese Erkenntnis wird durch Raup (1966, 1967) bestätigt. Es sind jedoch auch die Grenzen dieses Modells sehr gut erkennbar. In der Regel ist das Wachstum in der Natur nicht immer einheitlich. Wie bereits erwähnt durchlaufen die Ammonoidea in ihrem Leben mehrere Wachstumsphasen mit unterschiedlichen Wachstumsgeschwindigkeiten, die sich direkt auf die Form der Schale auswirken (Bucher, 1996). Um die Genauigkeit zu erhöhen, wurden bei der Konstruktion von Coroniceras rotiforme (SOWERBY, 1824) die Parameter durch das Profil für jede Windung neu definiert. Mit dieser einfachen Adaption wurde den 114
Mathematik im Unterricht Band 11, 2020 unterschiedlichen Wachstumsphasen im juvenilen und adulten Stadium Rechnung getragen. Außerdem kommt bei den vorliegenden fossilen Exponaten noch die Tatsache zum Tragen, dass durch die lange Zeit im Gestein und dem Prozess der Fossilisation Beschädigungen der ursprünglichen Form aufgetreten sind. Das lässt sich in den Abbildungen 13 links unten und Abbildung 14 rechts unten sehr gut erkennen. Der Zweck des Modells von Raup ist es mögliche Ausprägungen für Schalen mittels Computersimulation zu erstellen. Die Reduktion auf wenige Parameter, nämlich , , und , führt dabei zu einem breiten Anwendungsspektrum auf Kosten der Genauigkeit. Für eine differenziertere Betrachtung der Schalen wurden komplexere Modelle wie das „Growing-Tube-Model“ oder das Modell von Ackerly entwickelt (Okamoto, 1996). Im Zuge der Konstruktionen wurden mehrere Spiralen untersucht. Beispielsweise von Cleoniceras sp. und Tragophylloceras loscombi (SOWERBY, 1814). Dabei wurde festgestellt, dass die Kurswinkel der Spiralen signifikant vom Kurswinkel der goldenen Spirale abweichen. Zwar stellt dies keinen Beweis dafür dar, dass die goldene Spirale bei der Bildung von Planspiralen im Reich der Conchifera keine Rolle spielt, aber die Vermutung darf zumindest aufgestellt werden. Keupp (2000) gibt für die Ammonoidea eine Spiralsteigung von 1 = 0,05 bis 2 = 0,20 an. Kleinere Werte für bedingen eine stärkere Einrollung. Diese Steigungen entsprechen einem Kurswinkelbereich von ψ1 = 87,14 bis ψ2 = 78,69. Da der Kurswinkel der goldenen Spirale außerhalb dieses Intervalls liegt kann davon ausgegangen werden, dass die goldene Spirale bei der Entstehung von planspiralen Ammonitengehäusen tatsächlich keine Rolle spielt. Anmerkungen: Der Beitrag stellt eine Zusammenfassung der Diplomarbeit des Autors dar, die im Jahr 2020 an der Universität Salzburg eingereicht wurde. Dieser Beitrag erscheint wortident mit freundlicher Genehmigung beider Herausgeber auch in den Informationsblättern der Geometrie (IBDG) in der Ausgabe 2/2020. Literatur Agricola, I. & Friedrich, T. (2015). Elementargeometrie - Fachwissen für Studium und Mathematikunterricht (4., überarbeitete Auflage). Wiesbaden: Springer Fachmedien. Beutelspacher, A. & Petri, B. (1996). Der goldene Schnitt (2., überarb. u. erw. Aufl.). Heidelberg, Berlin, Oxford: Spektrum, Akad. Verl. Birkelund, T. (1981). Ammonoid Shell Structure. In M. R. House & J. R. Senior (Hrsg.), The Ammonoidea - The Evolution, Classification, Mode of Life and Geological Usefulness of a Major Fossil Group (Kap. 7, S. 177–214). London, New York: Academic Press. Bucher, H., Landman, N. H., Klofak, S. M. & Guex, J. (1996). Mode and Rate of Growth in Ammonoids. In N. H. Landman, K. Tanabe & A. D. Richard (Hrsg.), TOPICS IN GEOBIOLOGY - Volume 13 - Ammonoid Paleobiology (Kap. 12, S. 408– 461). New York: Plenum Press. Gardner, M. (1969). Mathematical Games - The multiple fascinations of the Fibonacci sequence. Scientific American, 220(3), 116–123. Glaeser, G. (2014a). Der mathematische Werkzeugkasten: Anwendungen in Natur und Technik (4. Auflage). Berlin, Heidelberg: Springer. Glaeser, G. (2014b). Geometrie und ihre Anwendungen in Kunst, Natur und Technik (3. Auflage). Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum. Haftendorn, D. (2017). Kurven erkunden und verstehen - Mit GeoGebra und anderen Werkzeugen. Wiesbaden: Springer Fachmedien. Keupp, H. (2000). Ammoniten - Paleobiologische Erfolgsspiralen. (v. Koenigswald Wighart, Hrsg.). Stuttgart: Thorbecke. Lausch, H. (2009). Fibonacci und die Folge(n). München: Oldenbourg. Lehmann, U. (1996). Paläontologisches Wörterbuch (4., überarb. und erw. Aufl.). Stuttgart: Enke. Linné, C. von. (1758). Systema naturae per regna tria naturae, secundum classes, ordines, genera, species, cum characteribus, differentiis, synonymis, locis (10. bearbeitete Auflage). Stockholm: Lars Salvi. Müller, A. H. (1992). Lehrbuch der Paläozoologie Band 1 - Allgemeine Grundlagen (5., neubearb. und erw. Aufl.). Jena: Gustav Fischer Verlag. Müller, A. H. (1994). Lehrbuch der Paläozoologie Band 2 - Invertebraten Teil II Mollusca 2 - Arthropoda 1 (4., neubearb. und erw. Aufl.). Jena: Gustav Fischer Verlag. 115
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