Spitzenreiter: Die elf besten Lehrveranstaltungen der Humanmedizin im Wintersemester 2018/19

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Spitzenreiter: Die elf besten Lehrveranstaltungen der Humanmedizin im Wintersemester 2018/19
Spitzenreiter: Die elf besten Lehrveranstaltungen der
Humanmedizin im Wintersemester 2018/19

Im Wintersemester 2018/19 führte das Studiendekanat mittels der k-MED
Lernplattform eine Umfrage unter allen Studierenden der Humanmedizin durch.
Dabei wurden zu jeder curricularen Lehrveranstaltung acht Fragen zur Lehrqualität
gestellt. Jede Studentin und jeder Student haben nur die Lehrveranstaltungen
beurteilt, an denen sie selbst in dem Semester teilgenommen haben. Die Bewertung
erfolgte in Schulnoten von 1 bis 6. In die Berechnung des Mittelwerts gingen nur die
Umfrageergebnisse ein, in denen mindestens sechs der acht Fragen beantwortet
wurden. Nähere Informationen zur Durchführung und Auswertung der Umfrage
erteilen wir gerne auf Anfrage.

Die acht Fragen pro Lehrveranstaltung
Die Qualität der Skripten bzw. Unterrichtsmaterialien zur Vor- und Nachbereitung war ...
Meinen Zuwachs an Wissen und Fertigkeiten bewerte ich als ...
Die fachliche Kompetenz des/der Dozenten war ...
Die Verständlichkeit der Lehrinhalte war ...
Das Engagement des/der Dozenten bei der Vermittlung des Stoffes war ...
Den Sinn dieser Veranstaltung im Hinblick auf meine spätere ärztliche Tätigkeit bewerte ich
als ...
Zusammenfassend bewerte ich die Veranstaltung als ...
Die Vorbereitung auf Prüfungen / Leistungsnachweise durch die Veranstaltung war ...

Auf den nächsten Seiten werden die elf Lehrveranstaltungen vorgestellt, die von
allen curricularen Lehrveranstaltungen der Humanmedizin (n=117) am besten
benotet wurden. Die Plätze 9, 10 und 11 haben alle den gleichen Globalindex erzielt.
Spitzenreiter: Die elf besten Lehrveranstaltungen der Humanmedizin im Wintersemester 2018/19
1. Platz: Anästhesiologie – Unterricht am Krankenbett
   (Prof. Wulf, Organisation: A. Gockel, M. Schmitt)

Mittelwert         1,22
Umfrageteilnehmer 59

                                                           Das Praktikum der
                                                           Anästhesiologie
                                                           absolvieren die
                                                           Studentinnen und
                                                           Studenten im 2. klinischen
                                                           Studienjahr in der Gyn-
                                                           Päd-Kohorte. Bei dem
                                                           Praktikum handelt es sich
                                                           um ein Lehrangebot, das
                                                           durch viele verschiedene
                                                           theoretische und
                                                           praktische Aspekte einen
                                                           profunden Einblick in die
Arbeit der Anästhesisten und Notfallmediziner gibt. Highlights der Lehrveranstaltung
sind das Üben in Kleingruppen an „Marvin“ – einem Vollsimulator (siehe Abbildung)
und die Teilnahme an Operationen an der Seite der Anästhesistin oder des
Anästhesisten. Kombiniert ist dieses Praktikum mit einer Vorlesung (siehe Platz 2).
Bevor der Kleingruppenunterricht startet, haben die Studierenden die notwendige
Theorie schon in der Vorlesung, bei der Teilnahme im OP, durch Selbstlernkurse und
Tests gelernt und geübt.
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2. Platz: Vorlesung Anästhesiologie
            (Prof. Wulf, Organisation: Dr. Plöger, A. Gockel, M. Schmitt)

Mittelwert:                 1,27
Umfrageteilnehmer:          59

Wie das auf Platz 1 gelandete Praktikum der Anästhesiologie richtet sich auch die
Vorlesung an die Studierenden im 2. klinischen Studienjahr in der Gyn-Päd Kohorte.
Die geblockte Vorlesung bereitet auf das Praktikum vor und behandelt die
theoretischen Aspekte, wie z.B. Medikamente für die Anästhesie und
Intensivmedizin. Besondere Themen sind u.a. Schmerztherapie, Analgetika, prä- und
postoperative Intensivmedizin, Schock, Atemwegmanagement. Direkt im Anschluss
an den von verschiedenen Dozenten gehaltenen Vorlesungsblock schreiben die
Studierenden eine Klausur und sind somit sehr gut auf das Praktikum
Anästhesiologie und das Training am Vollsimulator vorbereitet.

Abb.: Maskenbeatmung am Vollsimulator
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3. Platz: Präparierkurs I – Extremitäten (Prof. Kinscherf)

Mittelwert:                   1,42
Umfrageteilnehmer:            142

Die Studierenden im 1. Semester Humanmedizin starten mit dem Präparierkurs und
zwar mit dem Teilgebiet Extremitäten. Allgemeines Ziel der makroskopischen
Anatomie ist das Auffinden und die Darstellung der Strukturen des menschlichen
Körpers sowie ihre Beurteilung auf Normalität oder Abnormalität. Ergänzend zum
Unterricht direkt an der präparierten Leiche werden auch andere Lernmaterialien
eingesetzt, wie Plastinate und Spezialvisualisierungen auf sehr großen Bildschirmen
bzw. am PC. Das dabei Gelernte bildet einen sehr wichtigen Grundstein für das
Verständnis vieler klinischer Fächer, insbesondere der Operativen Medizin. In vielen
Kommentaren zum Präparierkurs wird die besondere Leistung der „Bremser“,
Studierende höherer Semester, die die jeweiligen Gruppen am Seziertisch betreuen,
hervorgehoben.

Abb.: Foto aus der Anatomie Marburg: Plastinate
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4. Platz: Seminar Blickdiagnose Dermatologie (Prof. M. Hertl, Prof. A. König)

Mittelwert:                   1,43
Umfrageteilnehmer:            30

Abb.: Staphylogene Superinfektion bei 10 jährigem Kind
      (Klinik für Dermatologie, Marburg)

Im Seminar Blickdiagnose Dermatologie bekommen die Studierenden ausführlich
Einblick in die dermatologische Praxis, indem sie Bildmaterial von Effloreszenzen
studieren. Besonderer Pluspunkt für die Studierenden ist die Einbindung von
hervorragendem Lernmaterial in das Seminar, z.B. ein ausführliches Script, k-MED
Lernkurse und Präsentationen zu den Seminarthemen. Die Studierenden betonen in
den Kommentaren der Lehrumfrage, dass die wichtigsten Themen ausführlich
behandelt und sehr anschaulich und kurzweilig präsentiert werden.
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5. Platz: Vorlesung Med. Mikrobiologie Teil I (Prof. Lohoff)

Mittelwert         1,45
Umfrageteilnehmer 115

Aus den Kommentaren der Umfrageteilnehmer lässt sich schließen, dass diese
Vorlesung anschaulich, sehr spannend und interessant ist. Besonders deutlich wird
den Studierenden die Bedeutung der Mikrobiologie für die Arbeit im Krankenhaus
gemacht. Darin sind sich viele der Umfrageteilnehmer einig: Die Fälle werden
einprägsam präsentiert und zur Vor- und Nachbereitung werden online „Steckbriefe“
der Krankheitskeime zur Verfügung gestellt. Die Studierenden berichten, dass sie
das in dieser Vorlesung vermittelte Wissen sofort auch in anderen Fächern und
Themengebieten anwenden können. Die Wissensüberprüfung erfolgt in einer
mündlichen Prüfung und einer Klausur. Aufgefallen ist den Umfrageteilnehmern die
angenehme und ruhige Durchführung der mündlichen Prüfung. Im Studienverlauf ist
die Vorlesung im ersten klinischen Jahr angesiedelt.

                          Abb.: aus dem k-MED Lernkurs Nosokomiale Infektionen
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6. Platz: Notfallmedizin II (Praktische Übung)
         (Prof. Dr. H. Wulf, Organisation: A. Gockel, M. Schmitt)

Mittelwert:                   1,53
Umfrageteilnehmer:            32

Im dritten klinischen Studienjahr findet für die Studierenden in der Kohorte
Blockpraktikum Chirurgie der zweite Teil des Seminars Notfallmedizin statt, der auf
das Seminar Notfallmedizin I im 2. Semester (Vorklinik, inklusive Erste-Hilfe-
Ausbildung) aufbaut. In theoretischen und praktischen Übungen werden invasive
Techniken der speziellen Notfall- und Rettungsmedizin in fallorientierten,
interdisziplinären Unterrichteinheiten gelernt und geübt. Reanimation, Defibrillation
und Intubation werden erneut geübt. Das Seminar ist Teil des Unterrichts im
Querschnittsbereich 8 - Notfallmedizin. In den Kommentaren zur Umfrage wird
dieses Seminar für seine gute Organisation und die Relevanz der behandelten
Themen, insbesondere im Hinblick auf die spätere ärztliche Tätigkeit gelobt.

              Abb.: Rettungssanitäter mit Notfall-Patientin
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7. Platz: Präparierkurs (Praktische Übung)
         (Prof. Dr. Kinscherf)

Mittelwert:                           1,57
Umfrageteilnehmer:                    131

Der Klassiker unter den Lehrfächern der Medizin ist der Präparierkurs. Im 3.
Semester sezieren und präparieren die Studierenden unter Anleitung sechs Stunden
pro Woche konservierte Leichen. Ergänzend finden Demonstrationen an Plastinaten
statt. Das dabei Gelernte bildet einen sehr wichtigen Grundstein für das Verständnis
vieler klinischer Fächer insbesondere der Operativen Medizin. Den Lehrenden gelingt
es, die „richtige“ Mischung aus Theorie und Praxis zu präsentieren, wie es die
Studierenden in der Lehrumfrage mit der hohen Akzeptanz honorieren.

Präparat im Estnischen Gesundheitspflegemuseum in Tallin
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Plastination#/media/Datei:Embalmed_body_of_a_man.jpg
(Pöllo) CC BY 2.5
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8. Platz: Vorlesung Notfallmedizin II
           (Prof. Wulf, Organisation: A. Gockel, M. Schmitt)

Mittelwert:                    1,61
Umfrageteilnehmer:             32

Die spezielle Notfallmedizin, die zum Querschnittsbereich 8: Notfallmedizin gehört,
wird im 3. klinischen Studienjahr in der Kohorte Blockpraktikum Operative Medizin
interdisziplinär gelehrt und zwar in einer Vorlesung und in der Form der praktischen
Übung. Die praktischen Übungen der Notfallmedizin II landeten auf dem 6. Platz.
Die Vorlesungen werden geblockt angeboten, im Anschluss daran kommt für die
Studierenden die Teilnahme an den praktischen Übungen. Die theoretischen
Vorlesungen werden durch einen k-MED Lernkurs „Advanced Life Support
Erwachsene (ALS)“ ergänzt. Dazu erfolgt Unterricht über Notfallmedizin für Kinder
und Jugendliche und ergänzende Einheiten zum Monitoring und der Defibrillation.
Insgesamt gibt es acht einstündige Vorlesungen, jeder dieser Termine wird von
einem Dozententeam durchgeführt. So sind z.B. am Thema „Die akute Atemnot“
(Abb.) neben den Pulmonologen auch HNO Ärzte und Kinderärzte beteiligt, das
Thema „Das schwere Trauma“ wird von der Unfallchirurgie, der Anästhesie und der
Neurochirurgie behandelt. Der Vorlesungsblock schließt mit einem einstündigen
Repetitorium. In der Umfrage loben die Studierenden die exzellente Organisation.

Abb: Foto Zemlin, Universitätsklinik Marburg
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Die folgenden drei Veranstaltungen erzielten alle den gleichen Globalindex von 1,68.
Sie teilen sich die Plätze 9, 10 und 11 der Spitzenreiter und werden in alphabetischer
Reihenfolge aufgeführt.

9./10./11. Platz: Praktikum Dermatologie und Venerologie (Unterricht am
Krankenbett)                      (Prof. Dr. M. Hertl, Prof. Dr. A. König)

Mittelwert:                   1,68
Umfrageteilnehmer:            30

                                            In den Kommentaren zum Praktikum
                                            Dermatologie beschreiben die
                                            Befragungsteilnehmer begeistert, dass
                                            sie viele Patienten „gesehen“ hätten, die
                                            Stationsärzte ausgesprochen freundlich
                                            und engagiert sind und sie wirklich viel
                                            gelernt hätten. Es wird ebenfalls betont,
                                            dass das Dermatologie-Seminar gut auf
                                            den Unterricht am Krankenbett
                                            abgestimmt ist und die Praxiserfahrungen
                                            ergänzt. Und es wird in den
                                            Kommentaren noch etwas betont: Der
                                            Unterricht startete immer pünktlich und
                                            alle Dozenten waren optimal vorbereitet.

Abb.: Handekzem (Klinik für Dermatologie
Marburg)
9./10./11. Platz: Blockpraktikum Frauenheilkunde und Geburtshilfe
           (Prof. Wagner, Dr. Jansen)

Mittelwert                   1,68
Umfrageteilnehmer            59

Das Fachgebiet der Frauenheilkunde lernen die Marburger Studierenden der
Humanmedizin in ihrem 2. klinischen Studienjahr kennen. Im Blockpraktikum
Frauenheilkunde werden die Studierenden in die Gynäkologie und Geburtshilfe
eingeführt. Sie lernen die wichtigsten Untersuchungsmethoden der zu den operativen
Fachgebieten der Medizin zählenden Frauenheilkunde kennen: Ultraschall,
Tastuntersuchung, visuelle Begutachtung der weiblichen Geschlechtsorgane und der
weiblichen Brustdrüsen sowie die Gewinnung von Gewebsproben. Das Teilgebiet
„Geburtshilfe“ wird praktisch an hochmodernen realitätsnahen Simulatoren erlernt.
Die Studierenden heben in den Kommentaren in der Umfrage hervor, dass sie ein
sehr abwechslungsreiches Praktikum mit hochmotivierten Dozenten und
Dozentinnen erlebt hätten. Die Organisation des Praktikums sei sehr gut, nachhaltig
und eindrucksvoll insbesondere der Unterricht im OP.

Quelle: David Roseborough,
https://www.flickr.com/people/21489285@N00 (CC BY 2.0
9./10./11. Platz: Seminar Klinische Pharmakologie/Pharmokotherapie
             (Prof. Czubayko)

Mittelwert:                  1,68
Umfrageteilnehmer:           30

Unter der Überschrift „Therapieplanung an alltäglichen Fallbeispielen“ bearbeiten die
Studenten und Studentinnen im 3. klinischen Studienjahr (Kohorte Blockpraktikum
Innere Medizin) selbständig Kasuistiken der klinischen Pharmakologie. Zum Seminar
gehört, dass sich die Teilnehmer in Hausarbeiten auf das Seminar vorbereiten,
indem sie für die im Praktikumsskript angegebenen Fälle Therapiepläne und
Verordnungen bzw. Rezepte erstellen.
                                        Damit sind die Seminarteilnehmer immer gut für
                                        die Diskussion therapeutischer Alternativen
                                        innerhalb des Seminars vorbereitet. In den
                                        Kommentaren zur Lehrveranstaltung bedauern
                                        die Teilnehmer wiederholt die Kürze des
                                        Seminars, denn „Da wird Wissen vermittelt,
                                        welches man im klinischen Alltag tatsächlich
                                        braucht!“ und „Die Eigenbeteiligung und die
                                        starke Orientierung an Fällen ist super und
                                        einzigartig“.

Abb.: "Datos Pegados ff93" by RayNata
- GFDL via Wikimedia Commons
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