Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen - Zwischenpräsentation Juli 2017 - moderne stadt
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Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen Köln Dokumentation | Zwischenpräsentation Juli 2017 Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen Zwischenpräsentation Juli 2017 Ausloberin Die Oberbürgermeisterin Dezernat Stadtentwicklung, Planen und Bauen Stadtplanungsamt Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit In Zusammenarbeit mit Gesellschaft zur Förderung des Städtebaues und der Gemeindeentwicklung mbH Moderation | Dokumentation bueroschneidermeyer Köln | Stuttgart Abbildungen: COBE Architects | RK GmbH Fotos: Thomas Wolf, Gotha Eberhard Weible, Köln
Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen Köln Seite 01 Dokumentation | Zwischenpräsentation Juli 2017 Inhalt 04 Einführung 06 Überblick über die großen Planungsthemen 10 Verkehr und Mobilität 16 Städtebau 26 Ergebnisse der Arbeitsgruppen 48 Ausblick
Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen Köln Seite 02 Seite 03 Dokumentation | Zwischenpräsentation Juli 2017 Themen Programm Nach Abschluss des Kooperativen Verfahrens im September 2016 Einladung Integrierter Plan Freitag, 7.7.2017 empfahl der Stadtrat im Dezember 2016 den Entwurf von COBE zur COBE beschäftigt sich in einem ersten Schritt mit der 16:00 Begrüßung Grundlage für die weiteren Ent- Überarbeitung der Baustrukturen im Süden und reagiert Franz-Josef Höing wicklungen im Deutzer Hafen zu Zwischen- auf die Empfehlungen des Begleitgremiums und die Beigeordneter für Stadtentwicklung, machen. Verwaltung und moderne neuen Rahmenbedingungen: Planen und Bauen stadt wurden aufgefordert, weitere Andreas Röhrig präsentation Bausteine zu konkretisieren. – Wie öffnet sich der Süden zur möglichen S-Bahntrasse? Geschäftsführer moderne stadt GmbH – Wie werden die Hafenkanten gestaltet und nutzbar 16:15 Überblick über die großen Planungsthemen In der Zwischenpräsentation am der Planungen gemacht? Beigeordneter Franz-Josef Höing 7. Juli 2017 erhielten alle Interessier- – Wie stellen sich die Parkplätze und Freiräume dar? Welchen Charakter haben die Straßenräume? 16:30 Verkehrsuntersuchung und Mobilitätskonzept, ten Einblick in den Planungsprozess für den Deutzer eg RK GmbH zum städtebaulichen Entwurf. Verkehr Besondere Schwerpunkte bildeten 16:50 Pause Hafen t zwei Themen: Mobilität und Verkehr Ein zentrales Thema der aktuellen Planungen ist die vertie- 17:00 Städtebau sowie die städtebauliche Gesamt fende Untersuchung der verkehrlichen Erschließung des Karoline Liedtke entwicklung. Deutzer Hafens. Dabei geht es genauso um die Anbindung Caroline Nagel des Quartiers an das übergeordnete Verkehrsnetz und Ole Storjohann Die Informationen bei der Zwischen‑ an den Stadtteil wie um die künftigen Verbindungen im COBE Architects präsentation sind als ein „Blick in die Quartier selbst. Begleitend wird dabei ein Mobilitätskon- Freitag, 7.7.2017 zept erstellt, das Alternativen zum motorisierten Individu- 18:00 Rückmeldungen, Diskussion an fünf Themen- tischen, Ausblick Werkstatt“ des laufenden Planungs- verfahrens zu erachten. Sie unter- Deutzer Hafen alverkehr besonders in den Fokus nimmt. 19:00 Gespräche und Umtrunk streichen das Ziel, die Planungen –Halle der Wie wird der Firma Deutzer Steil Hafen künftig erschlossen? offen und transparent zu gestalten, Alfred-Schütte-Allee 6 – Wie lassen sich die unterschiedlichen Mobilitätsformen sollen Raum für Kritik und Lob geschickt verknüpfen? ermöglichen. Ellmühle Die Inhalte der Veranstaltung sind in diesem Bericht dokumentiert. Der Komplex der Ellmühle wird derzeit vertieft unter- sucht und ein Gutachten zur Unterschutzstellung des Ensembles erarbeitet.
Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen Köln Seite 04 Seite 05 Dokumentation | Zwischenpräsentation Juli 2017 Einführung Andreas Röhrig moderne stadt Andreas Röhrig begrüßt im Namen • Gegenwärtig wird ein Planungs- Bereich im Deutzer Hafen der Entwicklungsgesellschaft mo- verfahren für die Umnutzung anzusiedeln. In einem ersten, derne stadt und der Stadt Köln alle und Transformation der Ellmüh- noch unverbindlichen „Letter of Anwesenden zur Zwischenpräsen- le vorbereitet, die seit August Intent“ wurde die Ansiedlung tation der städtebaulichen Planun- 2016 im Eigentum der moder- als gemeinsames Ziel formu- gen für den Deutzer Hafen. In der nen stadt ist. liert. Mit einer frühzeitigen Veranstaltung werden zwei plane- • Die planerisch-rechtlichen Bebauung entlang der Bahnt- rische Aspekte besonders beleuch- Rahmenbedingungen werden rasse wäre die Voraussetzung tet: Mobilität und städtebauliche aktiv weiterentwickelt. Der geschaffen, auf den weiter Entwicklung. Die Erschließung des Landesentwicklungsplan wurde nördlich gelegen Grundstücken Gebietes und seine Einbindung - zu bereits geändert und noch im einen qualitätvollen Woh- Fuß und mit dem Rad, per Bus und Jahr 2017 soll der Deutzer Hafen nungsbau umzusetzen und den Bahn genauso wie im Auto – ist eine im Regionalplan als allgemeiner Maßgaben des Lärmschutzes zu zentrale planerische Stellschraube Siedlungsbereich dargestellt genügen. Gemeinsam mit der für ein lebenswertes Quartier. Der werden. REWE Group soll der Standort zweite Akzent liegt auf dem Städ- • Durch die sogenannte „Städte- zu einem zukunftsfähigen Ar- tebau: Welche Räume und welche bauliche Entwicklungsmaßnah- beitsort entwickelt werden. Da- Gebäude sollen entstehen? Wie me“ werden die Grundlagen bei will sich das Unternehmen sollen sie genutzt werden? Und wie für eine gesamtheitlich abge- auch aktiv in die soziale und bildet sich daraus ein überzeugen- stimmte Vorgehensweise für kulturelle Quartiersentwicklung des, qualitätvolles Ganzes - zum alle kommunalen und privaten einbringen. Wohnen und Arbeiten? Grundstücke geschaffen. Zur Zeit laufen dazu Vorbereitende Erklärtes Ziel der Stadt Köln ist es, Diese Überlegungen zu Mobilität Untersuchungen. gemeinsam mit der kommunalen und Städtebau werden flankiert • Die städtische Entwicklungs- Entwicklungsgesellschaft, am Deut- von einer Vielzahl weiterer Pla- gesellschaft hat im Dezember zer Hafen auf der Grundlage der nungsaktivitäten, die nicht weniger 2016 die Hafenfläche (inklusive jetzt vorliegenden Planungen einen bedeutend sind, die aber in dieser der Wasserfläche) von der Ha- sanierten Standort mit einem über- Veranstaltung nicht im Mittelpunkt fengesellschaft erworben. zeugenden Konzept, qualitätvollen stehen. Deshalb sollen sie zur Infor- • Mit der REWE Group wurden Freiräumen und und klar ablesbaren mation der Öffentlichkeit hier kurz erste planerische Überlegungen Baufeldern für Arbeiten, Wohnen Erwähnung finden: angestellt, die Europazentrale und Infrastruktur zu entwickeln. des Unternehmens mit 5.000 Arbeitsplätzen im südlichen
Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen Köln Seite 06 Seite 07 Dokumentation | Zwischenpräsentation Juli 2017 Überblick über die großen Planungsthemen Franz-Josef Höing Stadt Köln Nach Abschluss des Kooperativen zer Hafen muss gut versorgt werte. Die unmittelbaren Wechsel- Verfahrens im Herbst 2016 wurde sein. Was sind die richtigen wirkungen zwischen Sicherheits- der prämierte Entwurf in der Standorte für öffentliche Infra- und Gestaltungsfragen beschäftigen weiteren planerischen Bearbeitung struktur und wie müssen sie or- die Planung aber überaus intensiv – präzisiert; Teilbereiche wurden ganisiert sein, damit möglichst nicht nur für die öffentlichen Räume, detailliert untersucht. Dabei zeigte alle davon profitieren? sondern auch für die Sockelbereiche sich, dass das prämierte Konzept und Erdgeschossnutzungen, die belastbar und umsetzbar ist, ohne In den planerischen Bearbeitungen Schlüsselkriterien für ein lebendiges dass zentrale Kernaussagen verän- geht es auch darum, Optionen zu Quartier darstellen. dert werden müssen. sichern – für Entwicklungen, die wir heute noch nicht abschließend Der Blick muss über das eigentli- Gerade weil sich nichts Grundlegen- bewerten können. Das gilt etwa für che Planungsgebiet hinausgehen. des verändert hat, gilt es grundsätz- den Übergang zum Bahndamm im Gesamtstädtische Aspekte kom- liche Fragestellungen im Auge zu Süden. Die Straße Am Schnellert men dann zum Tragen, wenn wir behalten: wird eine wichtige Erschließungs- über das Thema Stadtsilhouette • Es soll ein dichtes Stadtquartier funktion übernehmen. Es muss aber sprechen. Wie soll sie am Deutzer entstehen, das aus den Eigenar- gleichzeitig die Möglichkeit einer Hafen im Spannungsfeld zwischen ten des Ortes heraus entwickelt weiteren S-Bahn-Trasse offengehal- Akzentuierung und Einbindung ist. Was heißt das, wenn dabei ten werden. Auch in die Siegburger ausgebildet werden? Was bedeu- auch die industrielle Speicherar- Straße, die heute nur als Durch- tet das für die Höhe der Gebäude? chitektur der Mühle zu berück- gangsort und nicht als Verweilort Welche Auswirkungen ergeben sich sichtigen ist? gestaltet ist, wird es Eingriffe für das unmittelbare Umfeld und • Ein zukunftsfähiger Arbeitsort geben. Im Quartier selbst sind Stra- das Raumempfinden im Wohn- und wird gebaut. Wie kann der süd- ßen- und Freiräume zu entwickeln, Arbeitsquartier? liche Teil des Hafens in diesem die Erschließung ermöglichen und Sinne entwickelt werden und so Aufenthaltsqualitäten aufweisen. Auch Verkehr und Mobilität erfor- die Erschließung der nördlichen Die öffentlichen Freiräume sind im dern einen „Blick über den Teller- Grundstücke ermöglichen? Zwi- Kontext des Hochwasserschutzes rand“ – ein „Weiter so“ allein reicht schen Großmaßstäblichkeit und zu betrachten. HQ 100 und HQ 200, nicht aus. Zu grundlegend sind die Kleingliedrigkeit gilt es einen die Kürzel für das 100-jährige und Veränderungen, die in diesem Be- eigenen Ansatz zu entwickeln. 200-jährige Hochwasser, erscheinen reich auf Köln zukommen. Dennoch • Ein Stadtquartier wie der Deut- vermeintlich wie beliebige Grenz muss das Gebiet gut und belastbar Planerische Schwerpunkte Mühle, Dienstleistungsbereich REWE und Bildungsstandort
Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen Köln Seite 08 Seite 09 Dokumentation | Zwischenpräsentation Juli 2017 erschlossen werden. Welche Mög- me für einen Diskurs und Dialog mit lichkeiten gibt es dafür? der Stadtgesellschaft – eine Debatte auf Augenhöhe. In diesem Sinne ist Diese und viele andere Fragen die Zwischenpräsentation auch eine beschäftigen uns für den Deutzer Einladung zur Einmischung und zur Hafen in besonderem Maße. Der Rückmeldung – dem Ziel verbunden, „Blick in die Werkstatt“ bei der gemeinsam ein lebenswertes, Zwischenpräsentation unterstreicht attraktives und lebendiges neues das Prozesshafte dieser Planung: es „Veedel“ am Deutzer Hafen zu werden Zwischenstände und noch entwickeln. keine abschließenden Lösungen vorgestellt. Sie sind damit auch ein bewusstes Bekenntnis zum ge- genwärtig noch „Unfertigen“ der Planungen. Sie zeigen einen Prozess des Abschichtens in einer komple- xen Gemengelage. Doch gerade dieses Unfertige eröffnet Spielräu-
Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen Köln Dokumentation | Zwischenpräsentation Juli 2017 Seite 12 Verkehr und Mobilität Seite 13 Erläuterungen zur Mobilität Mobilitätskonzept, Ziele Verkehrsuntersuchung und Mobilitätskonzept nachhaltig Jürgen Carls RK GmbH stadtverträglich verkehrs- reduzierend barrierefrei klimafreundlich Für eine Annäherung an ein pas- Die Stichworte multimodal und sind an Knotenpunkten zu kom- sendes Mobilitätskonzept für den intermodal beschreiben eine binieren, Parken findet nicht im Deutzer Hafen sollen zunächst Ausweitung der Wahloptionen – Straßenraum statt. Entsprechen- einige Erläuterungen zur aktuellen egal, ob es die unterschiedlichen de Mobilitätsstationen, die eine effizient und Schadstoff- Diskussion um Verkehr und Mobi- Verkehrsmittel oder die unter- Auswahl unterschiedlicher Ver- sicher reduzierung lität vorangestellt werden, da sich schiedlichen Verkehrswege betrifft: kehrsmittel anbieten, gibt es bereits die Ausgangslage gegenwärtig teils Je nach Situation wähle ich das in vielen Städten. Die besondere Mobilitätsziele grundlegend verändert: Weniger passende Verkehrsmittel und steige Herausforderung liegt momentan Parkplätze in den Innenstädten, auf meinem Weg auch zwischen in der gleichartigen (weil nur so Verkehr und Mobilität Diskussion um Fahrverbote, eine verschiedenen Verkehrsmitteln um. verlässlichen) Ausstattung aller Erläuterungen zur Mobilität zunehmende Tendenz zum „Sha- Dieses Umdenken lässt sich unmit- Mobilitätsstationen in einer Stadt ring“, dem gemeinsamen Nutzen telbar statistisch belegen – etwa beziehungsweise Region. Entwicklung und angestrebtes Ziel für den Modal-Split der Stadt Köln von Fahrzeugen, Veränderungen über den sprunghaften Anstieg von im Statussymbol Auto, usw. Grund- Verkehr und Carsharing-Angeboten oderMobilität bei der Direkte Fußwegeverbindungen Sachstand zum Mobilitätskonzept und zur Verkehrsuntersuchung sätzlich gilt es in allen Großstädten, kontinuierlich zunehmenden Zahl Fuß Beschilderung Barrierefreie Wegeverbindungen so auch in Köln, den motorisierten der E-Bikes. Individualverkehr zu reduzieren Wo stehen wir? Bestandserhebung E-Bike Fahrrad-Abstellplätze und die anderen Verkehrsarten des Diese Verschiebungen finden auch Verkehrserhebung Verkehr / Städtebau Call-a-bike Rad 11 Knotenpunkte 24 bzw. 72 h Verkehrsverbundes (ÖPNV, Fahrrad, ihren Niederschlag in kommunalen Bike-Sharing Ortsbesichtigung Fußgänger) gezielt zu fördern, da Planungszielen – etwa, wenn in Köln Bestandsaufnahme Konzeptphase Beratung sonst der Verkehrskollaps nicht zu bis zum Jahr 2030 der Autoverkehr Fahrplan-Information ÖPNV vermeiden ist. Das Auto verliert umDie nächsten fast Schritte ein Fünftel auf dann 33 Ticketing Erarbeitung von Maßnahmen für Barrierefreie Haltestellen – insbesondere in der jüngeren Ge- Prozentdasreduziert werden soll (2013: Mobi-Konzept Mobilitätskonzept Car-Sharing neration – seine Bedeutung als Sta- 40%). Um dies zu ermöglichen ist Wirkungsanalyse Gebündeltes Parken tussymbol und nicht wenige suchen Stärkung eine Ermittlung der der Verkehrsarten MIV Prognoseverkehrsmengen Privates Car-Sharing ihre Mobilität möglichst haustürnah, des Verkehrsverbundes (ÖPNV, Nachweise der Verkehrsqualität E-Car Detailplanung flexibel und gleichzeitig verlässlich Maßnahmenentwicklungen Fahrrad, für die Fußgänger) erforderlich Infrastrukturen Ver- Räumliche Integration der abzudecken ohne ein eigenes Auto – was bedeutet: Fußwege müssen net- Mobilitätsstation zung Mieter-Mobilitätskarte zu besitzen – Fahrzeuge werden möglichst direkt und barrierefrei Umsetzung Gemeinsame Buchungssysteme geteilt. sein, Bike- und Carsharing-Modelle (Car – Bike) Bildquelle: Köln mobil 2025 Planungsprozess Modal Split Stadt Köln Handlungsfelder
Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen Köln Seite 14 Seite 15 Dokumentation | Zwischenpräsentation Juli 2017 Verkehr und Mobilität Was haben wir derzeit im Focus? Mögliche Verknüpfung mit Mögliche Verknüpfung nachgeordnetem Netz (Deutz) mit übergeordnetem Netz (Östliche Zubringerstraße, A 4) Mögliche Verknüpfung mit übergeordnetem Netz (B 55, B 55a) Mögliche Verknüpfungen mit nachgeordnetem Netz (Poll) Verkehr und Mobilität Was haben wir derzeit im Focus? Mögliche Maßnahmen Für das künftige Mobilitätskonzept möglichkeit zum Deutzer ÖPNV Bahnhof im Deutzer Hafen wurden im Zuge mit der Linie 7 zu prüfen. Umsetzung derMitKölnerder Südbahn S16 (Leverkusen – HBF - Flughafen – Au) einer Bestandsaufnahme bereits elf Einrichtung der Kölner mit neuemSüdbahn S 16der Haltepunkt im Bereich höhenfreien Querung der Siegburger Knotenpunkte untersucht, jeweils wäre eine hohe Attraktivität für den Straße und Verknüpfung mit der Stadtbahnlinie 7 für Zeiträume von 24 bzw. 72 Stun- Öffentlichen Personennahverkehr Vorteile eines möglichen neuen S- den. Auf Grundlage der Ergebnisse gegeben – nicht nur für Straße: das neue Bahn-Haltepunktes im Bereich Siegburger wird gegenwärtig eine Wirkungs- Quartier, sondern auch Der ModalfürSplitPoll und kann im neuen Erstes Konzept für die Einbindung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) Gebiet Deutzer Hafen entscheidend analyse erstellt, die dann Prognosen Deutz insgesamt. verändert werden. zugunsten des Umweltverbundes über künftige Verkehrsmengen Verkehr und Mobilität Reduzierung des vorhandenen MIV- Anteils in den beiden Stadtteile WasÄnderung habender wir derzeit im Focus? ermöglicht. Erst dann können Im Zuge der Bestandsaufnahme und Deutz und Poll durch Verkehrsmittelwahl (Pkw S- Bahn). Mögliche Maßnahmen verlässliche Aussagen zur künftigen aufgrund der ersten Ansätze ÖPNV für ein Präsentation_Bürger-Info_RK_GmbH_01-00-00 | 06.07.2017 | caj Seite 20 Verkehrsqualität gemacht werden, zukunftsfähiges Mobilitätskonzept Neue Buslinie durch das die konkrete Anhaltspunkte für wei- ergeben sich folgende Fragen, Plangebiet die mögliche Verknüpfung terführende Maßnahmen bieten. im Rahmen der Zwischenpräsenta- mit Deutzer Bahnhof und darüber hinaus Neue Querungsmöglichkeiten für Radwegekonzept für das tion aus Sicht der Verkehrsplaner Fußgänger und Radfahrer Quartier Auf der Grundlage der städtebauli- mit den Bürgerinnen und Bürgern über das Hafenbecken chen Überlegungen von COBE wird diskutiert werden sollen: gegenwärtig ein Mobilitätskonzept • Was muss für eine ausreichen- ausgearbeitet. Der Betrachtungs- de Erschließung des Deutzer bereich umfasst dabei zwar schwer- Hafens getan werden? mögliche Verknüpfung mit Linie 159 punktmäßig das engere Planungs- • Welche Verbesserungen wün- gebiet, aber auch das angrenzende schen Sie sich für den ÖPNV? Maßnahmen ÖPNV Präsentation_Bürger-Info_RK_GmbH_01-00-00 | 06.07.2017 | caj Seite 18 Umfeld und alle erforderlichen • Welche Erwartungen stellen Schnittstellen werden einbezogen. Sie an innovative Radwegekon- Neben der Binnenstruktur im Viertel zepte? liegt daher der Fokus auch auf den • Was sind für Sie wichtige Rand- Anschlüssen und Kreuzungspunk- bedingungen für Fußgänger? ten. Standorte für mögliche Mobili- tätsstationen werden genauso ge- prüft wie Vernetzungsoptionen für Barrierefreie Anbindung für Fußgänger und Radfahrer. Für den FG und Rad an die Südbrücke ÖPNV ist eine direkte Anschluss- Mögliche Maßnahmen Fußgänger und Radfahrer
Städtebau
Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen Köln Seite 18 Seite 19 Dokumentation | Zwischenpräsentation Juli 2017 Städtebau Caroline Liedtke Ole Storjohann COBE Architects „Deutzer-Hafen“-Typologie Die Umnutzung und Transformation Exemplarisch für das planerische von Fußgängern zum Verweilen an von Orten wie dem Deutzer Hafen Vorgehen steht die Auseinander- den künftigen S-Bahn-Bögen. Quar- sind prototypische Beispiele einer setzung mit dem „typisch Neuen“ tiersstraßen erschließen das Viertel, „Innenentwicklung“ und stellen des „Deutzer Blocks“: Die Block- bieten aber als Kommunikations- aufgrund ihrer komplexen Frage- randbebauung von Deutz und die orte auch Möglichkeiten Nachbarn stellungen Stadtplanung und Politik Fragmente der Ellmühle dienen als zu treffen; die verkehrsberuhigten vor große Herausforderungen. Wie „Material“ für eine neue Blocktypo- Grünen Gassen sind den Fußgän- lassen sich die Besonderheiten des logie. gern und Radfahrern vorbehalten Ortes nicht als Defizite, sondern und bilden klar ablesbare und ab- als Potenziale verstehen? Wie kann Die bisherigen Planungsüberlegun- gegrenzte „Nachbarschaftsräume“. trotz eines kategorialen Wandels gen lassen sich anhand von fünf Auch die neuen Brücken über das – von Güterbahntrasse zu Prome- Themen erläutern: Hafenbecken werden als besondere nade, von Industriegrundstück zum öffentliche Orte behandelt. An der Wohnort, von Warenumschlagort 1. Mobilität und Straßenräume | Ein Südbrücke soll eine „Fahrradschlan- Straßenquerschnitte „Am Schnellert“ zum Dienstleistungsstandort, usf. – Netzwerk mit Aufenthaltsqualität ge“ signalhaft auf die dann barrie- die Geschichte und der Geist eines Die planerischen Überlegungen refreie Vernetzung zwischen dem Ortes erhalten, weiterentwickelt legen im Sinne eines „Gerüstes“ Quartier Deutzer Hafen und dem und transformiert werden? Wie zunächst den Schwerpunkt auf das Umfeld hinweisen. lässt sich das Stichwort „Dynami- Konzept der öffentlichen Räume. sche Stadtlandschaft“ planerisch Unterschiedliche Kategorien von Die Alfred-Schütte-Allee soll künftig konkretisieren, das im Wettbewerb Straßen und Plätzen gilt es zu autofrei gestaltet sein; angrenzen- eines von fünf planerischen The- differenzieren: Die auch künftig de Wohngebäude sollen sich nicht menschwerpunkten definierte? Wie stark befahrene Siegburger Straße abschotten – Vorgärten schaffen erreichen wir das Ziel einer sozial unterscheidet sich vom Bereich Am verlässliche Schnittstellen zwischen gemischten Stadt? Welche Baustei- Schnellert, auch wenn er von einer öffentlichem und privatem Raum. ne müssen im Sinne einer nachhalti- Rückseite künftig zu einem wich- gen Infrastruktur durch die öffentli- tigen Mobilitäts-Rückgrat werden Das Parken wird im Quartier che Hand gesichert werden? Diese wird. Am Bahndamm – perspekti- Deutzer Hafen in erster Linie über Leitfragen haben die Planerinnen visch mit der neuen S-Bahn-Trasse Tiefgaragen erfolgen, die im Hoch- und Planer in der Bearbeitung der – soll ein attraktiver Platz- und Stra- wasserfall geflutet und auch als letzten Monate intensiv beschäftigt. ßenraum entstehen, der von Rad- Retentionsräume genutzt werden fahrern genauso genutzt wird wie können. Stellplätze im öffentlichen Raum sind auf ein Minimum redu- ziert. Anbindung Radverkehr Südbrücke
Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen Köln Seite 20 Seite 21 Dokumentation | Zwischenpräsentation Juli 2017 2. Wohnen und Arbeiten im Deutzer Hafenseite zur Siegburger Straße ung erreicht werden. Einzelne Hoch- Hafen – Die gemischte Stadt hin, die im Erdgeschoss möglichst punkte nehmen sich gegenüber Mischung entsteht durch Vielfalt. kleinteilig genutzt werden und den Hochpunkten auf dem urbanen Deshalb gleicht in der Planung dennoch Flächen für Einzelhandel Ufer zurück. Die gewünschte Zäsur kein Baufeld dem anderen. Mit der und Kultur bieten sollen, müssen im südlichen Bereich wird durch Heterogenität sollen auch unter- spezifische Lösungen gefunden den Wechsel zwischen einem 80m schiedliche Bauformen entstehen werden. Hochpunkt, drei weiteren Gebäuden können, die wiederum ein Nebenei- zwischen 50 und 60 m Höhe sowie nander verschiedenster Trägermo- 3. Bauen im Deutzer Hafen – Der einem massiven Sockel erzielt. delle generieren. Die angestrebte Deutzer Block Vielfalt der Baufelder und Zielgruppen Diversität soll auch Auswirkungen Der „Deutzer Block“ fußt auf der Bei der Platzierung von Hoch- auf die Nutzergruppen haben; sie Idee der Collage. Er ist gekennzeich- punkten wird dabei die Verschat- sollen aus ganz unterschiedlichen net durch vier zentrale Eigenarten: tung von Anbeginn als zentrales Bereichen kommen und sich in ihren Er ist offen, er hat unterschiedliche Planungskriterium mitgedacht Ansprüchen unterscheiden. Fassaden, er verfügt über einzelne – Hochpunkte liegen vermehrt zu Hochpunkte und in ihm kommen den Freiräumen und Wasserflächen Dieser Anspruch auf Vielfalt darf ganz unterschiedliche Grundriss hin. In der Höhenentwicklung dient aber gleichsam nicht zur Beliebig- typologien zum Tragen. Das ver- die Ellmühle als Maßgabe. So wird keit werden – an jeder Stelle ist meintlich Widersprüchliche dieser erreicht, dass sich der Deutzer das Spezifische herauszuarbeiten. Anforderungen schafft Spielräume Hafen in der gesamtstädtischen Länglicher Silokörper Das gilt, wenn am Bahndamm eine für individuelle Lösungen. Der Deut- Betrachtung eher einordnet als her- Strategisch platzierter lässt den Hochpunkt von Hochpunkt bestimmten Richtungen gewerbliche Nutzung in einzelne, zer Block formuliert eine übergeord- vorsticht; die Silhouette soll zwar Deutzer-Hafen-Block schmaler erscheinen quartiersverträgliche Bausteine nete strukturelle Vorgabe für das als eigenes Ensemble wahrnehmbar unterteilt wird und dennoch den gesamte Gebiet und wird je nach sein, Hochpunkte unterschreiten Giebelmotiv zwingend erforderlichen Schall- Rahmenbedingung unterschiedlich aber viele andere Hochhäuser in schutz schafft, der das Wohnen wei- interpretiert. Der eigentliche Block der Stadt und orientieren sich an ter nördlich erst ermöglicht. Beim ist nach heutigem Planungsstand im der halben Höhe des Doms. In der Wohnen am Hafenbecken genauso östlichen Bereich fünf- bis siebenge- Überarbeitung der letzten Monate wie für den neu hinzugekommenen schossig, Hochpunkte orientieren konnten nach diesen Regeln auch Absenkung zur Bildungsstandort unmittelbar an sich hier an der Mühle und variieren nochmals gezielte Verdichtungen Tageslichtoptimierung Stadthäuser der Brücke am Stadtteilpark bedarf zwischen 45 und 60 Meter. Auf der erreicht werden. z.B. Baugruppe es besonderer Setzungen. Und auch Landzunge soll eine durchgehende, Offene Randbebauung Fassadenvariation min. 1 Höhenvariation Vielfältige Typologien für die Nutzungen auf der östlichen maximal siebengeschossige Bebau- Offen zu einem angrenzenden Sprung pr. Seite und Nutzer attraktiven Freiraum
Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen Köln Seite 22 Seite 23 Dokumentation | Zwischenpräsentation Juli 2017 Höhenentwicklung Baufeldgrenze Baufeldgrenze 4. Übergänge gestalten – Sockel und die im Bedarfsfall geräumt werden Kantzonen können. An einigen strategisch Aktive und belebte Erdgeschosszo- besonders wichtigen Stellen werden nen sind für eine positive Entwick- für Nutzungen unterhalb der HQ lungsprognose von neuen Quartieren 200 Marke Fluttore vorgesehen, die, von besonderer Bedeutung. Diese trotz Lage im Überschwemmungs- Maßgabe gilt am Deutzer Hafen bereich, eine weitgehend reguläre Baufeldgrenze in besonderer Weise, da diese teils Nutzung ermöglichen. (102m) DLF Gebäude (62m) Kranhäuser (148m) Kölnturm (157m) Kölner Dom (147m) Colonia Haus (133m) Uni-Center (103m) Kölntriangle (77m) Severinsbrücke (147m) TÜV Rheinland (102m) Herkules-Hochhaus (109m) Ringturm (Bestand max. 56m) Ellmühle im Überflutungsbereich liegen und Ein besonderes Augenmerk in der zwischen der Schutzhöhe im Hoch- planerischen Bearbeitung lag auf wasserfall HQ 200 und der Ober- den Erdgeschoßnutzungen. Wo kante der Mauer des Hafenbeckens Wohnnutzungen angrenzen, soll lediglich drei Meter liegen. Durch eine Abschottung vermieden wer- den Höhenversatz ergeben sich für den und trotzdem die Privatspähre Höhenentwicklung im Kölner Kontext alle Flächen, die unter der gewahrt bleiben. Unterschiedliche Baufeldgrenze Höhenmarke 47,2m ü. NN. (= zwei- „Kantzonen“ wurden definiert: hundertjähriges Hochwasser) Es galt Bereiche des Übergangs liegen, besondere Bedingungen. zwischen privat und öffentlich zu Zu diesen Bereichen zählt somit definieren, die Schutz gewährleis- auch die Promenade beiderseits ten, aber nicht trennen. Je nach des Hafenbeckens. Angrenzende Straßentyp sehen sie anders aus: In Nutzungen müssen daher ent- der Grünen Gasse sind sie breiter weder deutlich höher liegen oder und bilden teils sogar einen Vorgar- Baufeldgrenze werden im Ausnahmefall geflutet. ten; in der Quartiersstraße sind sie Deshalb schließen an der Prome- manchmal nur 60 Zentimeter tief, nade vielfach großzügige Trep- was aber für einen Stuhl oder eine penanlagen den höher gelegenen Treppe reicht. Ein Rücksprung in der (=hochwassergeschützten) Bereich Fassade schafft auch an den sehr Grüne Sockelkante an, ohne eine Barriere auszubilden. öffentlichen Lagen einen räumli- Private Terassen Sitzstufen und Wo möglich, werden im Erdge- chen Puffer, der zwischen Innen und Hafenbecken Hafenbecken Baufeldgrenze Promenade Promenade Promenade Kajmauer Kajmauer schossbereich auch Stellplätze für Außen vermittelt. Rampen Baufeld Baufeld Fahrräder oder Boote vorgesehen, „Kantzonen“ Übergänge gestalten | Promenade West und Ost
Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen Köln Seite 24 Seite 25 Dokumentation | Zwischenpräsentation Juli 2017 Promenade 5. Urban, Blau und Grün Hafenbecken eingeleitet werden, – Performative Freiräume wo das Schwimmen in einem erhöh- Freiräume sollen multifunktionale ten Becken ermöglicht werden soll. Räume sein: Treppen sollen auch Auch die Alfred-Schütte-Allee und als Bühnen und Spielplätze, Parks der Bereich Am Schnellert entlang auch als Retentionsraum dienen. Für des Bahndamms werden als öffentli- das gesamte Entwicklungsgebiet cher Raum mit besonderen Qualitä- wurden entsprechend verschiede- ten verstanden und entsprechend ne Freiraumtypologien erarbeitet: gestalterisch qualifiziert. An die Promenade, die rund um das Hafenbecken verläuft, grenzen Freiraumtypologien im Deutzer Hafen unmittelbar fünf Quartiersplätze an – mit jeweils individuellem Nut- zungsprofil und Erscheinungsbild. Darüber hinaus gliedern drei große Freiflächen die Halbinsel an den Poller Wiesen in drei Teilbereiche auf. Der große Stadtteilpark an der Spitze grenzt unmittelbar an den künftigen Bildungsstandort und un- terscheidet sich in Dimension und Format von den beiden kleineren Quartiersparks in Richtung Süden. Diese sind besonders geprägt durch Den Hafen erleben Quartiersplatz die erhaltenen Fragmente der frü- heren industriellen Nutzung – wie etwa der Kranbahn, die dem mitt- leren Park seinen Namen gibt. Der Freiraum Am Schnellert, unmittel- bar an der Südbrücke, veranschau- licht den Nachhaltigkeitsgedanken in besonderer Weise. Das im Quar- tier aufgefangene Regenwasser soll Verbindung und Durchgängigkeit für alle Flanieren und Promenieren Einkaufen und Versorgen Treffpunkt und Nachbarschaft Aufenthalt und Anbindung dort gereinigt und wieder in das
Ergebnisse der Arbeitsgruppen
Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen Köln Seite 28 Seite 29 Dokumentation | Zwischenpräsentation Juli 2017 Mobilität und Straßenräume Notizen AG Mobilität und Stadträume
Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen Köln Seite 30 Seite 31 Dokumentation | Zwischenpräsentation Juli 2017 Mobilität und Straßenräume Berichterstattung Caroline Wagner Stadtplanungsamt Köln Verkehrsfragen müssen im Zusam- Stadtbahnlinie 7 an den Deutzer Mit Blick auf den motorisierten menhang betrachtet werden. Eine Bahnhof. Es wurde darauf hingewie- Individualverkehr wurde angeregt, Eingrenzung des Untersuchungsbe- sen, dass bei aller Notwendigkeit den Deutzer Hafen als autofreies reichs allein auf das neue Quartier der Einbindung in das städtische Quartier zu entwickeln. Von einigen im Deutzer Hafen und die unmittel- Netz auch die innere Erschließung Teilnehmerinnen und Teilnehmern bare Umgebung würde zu kurz grei- im Quartier durch den ÖPNV nicht wird vorgeschlagen, in der Quar- fen. Deshalb wird es von den Teil- vernachlässigt werden soll. Dabei tiersstraße keine privaten Parkplät- nehmenden in der Arbeitsgruppe sind auch absehbare Entwicklungen ze anzubieten und sie als Fahrrad- begrüßt, dass die Verkehrsplanung wie selbstfahrende Busse im Zuge straße auszubilden. sich mit den Auswirkungen der eines autonomen Linienverkehrs Umnutzung des Hafens in einem Pe- zu berücksichtigen. Die Überlegun- Die barrierefreie Erschließung der Arbeitsgruppe Mobilität und Straßenräume rimeter bis in die Innenstadt und bis gen zum Ausbau der S 16 werden Rheinbrücken wird in der Gruppe als zur Autobahn A4 beschäftigt. Dabei generell begrüßt; in der weiteren überaus wichtiges Signal für eine zu- sorgen sich die anwesenden Bür- Entwicklung und Entscheidungsfin- kunftsfähige Mobilität erachtet. Das gerinnen und Bürger insbesondere dung wird gerade bei diesem The- gilt für die Deutzer-, die Severins- um die Auswirkungen von Schwer- ma eine Einbindung von Anwohnern und die Südbrücke gleichermaßen. last- und Schleichverkehr im Bereich und Bürgerschaft als unbedingt Poll, da dort die Situation heute erforderlich erachtet. schon überaus angespannt ist. Diese Einschätzung unterstreicht Ein Radschnellweg wird als unab- nochmals die Notwendigkeit einer dingbar für eine zukunftsgerich- verbesserten Anbindung des Ver- tete Verkehrsplanung erachtet. kehrsnetzes an die Autobahn. Aber Zu berücksichtigen ist aber seine auch ganz konkrete Fragen zum Einbindung unter Sicherheitsge- Umfeld werden aufgeworfen: Was sichtspunkten. Wie können die passiert mit der HGK Trasse in Poll? unterschiedlichen Verkehre und die Wie sieht zukünftig die Anbindung verschiedenen Geschwindigkeiten der Schütte-Werke aus? sicher nebeneinander organisiert werden – gerade für Radfahrer und Ein zentrales Thema der Arbeits- Fußgänger? Shared-Space-Konzep- gruppe war der ÖPNV. Fähre und te bergen hier auch Risiken für die Wassertaxi über den Rhein wurden langsamen Verkehrsteilnehmer. ebenso diskutiert wie die Not- Genügend Fahrradstellplätze im wendigkeit der Anbindung der Quartier sind vorzusehen.
Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen Köln Seite 32 Seite 33 Dokumentation | Zwischenpräsentation Juli 2017 Wohnen und Arbeiten im Deutzer Hafen Notizen AG Wohnen und Arbeiten am deutzer Hafen
Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen Köln Seite 34 Seite 35 Dokumentation | Zwischenpräsentation Juli 2017 Wohnen und Arbeiten im Deutzer Hafen Berichterstattung Bernd Dallmeyer moderne stadt Ein zentraler Schwerpunkt der Sicherheit im Quartier ergibt sich Diskussion in der Arbeitsgruppe war in vitalen Stadtteilen in erster Linie die Frage, wie die unterschiedlichen durch soziale Kontrolle. Dies zu stär- Formen des Wohnens in der Ent- ken muss ein zentrales Ziel sein. Die wicklung des Deutzer Hafens zum Aktivierung der Sockelgeschosse Tragen kommen können. Aber auch erscheint dabei als wichtige Stell- die breite Palette der weiteren Nut- schraube. Gerade deshalb sind Leer- zungen – von Einzelhandel über Kita stände überaus problematisch und bis Schule – wurde debattiert und unbedingt zu vermeiden; denn trotz deren Bedeutung für die Vitalität aller vorbeugenden Maßnahmen des Quartiers herausgestellt. befürchten Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass diese eintreten, Die bislang formulierten Qualitäts- wenn nicht frühzeitig sehr gezielt kriterien werden als zielgerichtet gegengesteuert wird. Dabei gilt es und sinnvoll erachtet. Sie sollten un- kreative und innovative Konzepte zu bedingt weiterverfolgt werden. Die fördern und auch Neues zu ermög- Grundstücksvergabe über qualifi- lichen. Die bekannten und üblichen zierte Vergabeverfahren spielt eine Ansätze mit „0815-Einzelhandel“ wesentliche Rolle, um Vielfalt zu reichen sicher nicht, so die Einschät- sichern. Im Bereich der sogenann- zung. In diesem Zusammenhang ten „Konzeptvergabe“ durchläuft wird auf die überaus wichtige und Köln gegenwärtig (wie viele andere belebende Funktion von kulturellen Städte) einen Lernprozess, den es Nutzungen hingewiesen. Es wäre zu auszuwerten und für den Deutzer erwägen, ein oder zwei regelrechte Hafen weiterzuentwickeln gilt. Für kulturelle „Magnete“ anzusiedeln. die kleinteilige Strukturierung sind entsprechende Grundstückszu- schnitte relevant; dabei werden Baugruppen als ein wesentliches Element zur Qualitätssicherung erachtet. Arbeitsgruppe Wohnen und Arbeiten
Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen Köln Seite 36 Seite 37 Dokumentation | Zwischenpräsentation Juli 2017 Bauen im Deutzer Hafen Notizen AG Bauen im Deutzer Hafen
Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen Köln Seite 38 Seite 39 Dokumentation | Zwischenpräsentation Juli 2017 Bauen im Deutzer Hafen Berichterstattung Lena Zlonicky Stadtplanungsamt Die hohe Nachfrage nach Wohnen innerhalb eines Blocks realisiert – sie sollten neben allen anderen zeigt sich auch auf dem Workshop werden sollten, ein variantenreiche Gruppen in jedem Fall bedacht – die Verantwortlichen wurden Wechselspiel zwischen hohen und werden. Vordringliches Ziel ist aber vielfältig angesprochen, ob und niedrigen Gebäuden besteht und eine gemischte Struktur zu sichern. wie man sich schon in eine Liste als eine Kleinteiligkeit der Strukturen Wohnungskonzepte wie z. B. Interessent für Wohnungen eintra- ablesbar wird. „Clusterwohnen“ (Bewohnerinnen gen kann. und Bewohner haben ihr eigenes Um diese Mischung nicht nur ge- Zimmer/Apartment, die große Die jetzt vorgeschlagene Dichte stalterisch, sondern auch funktional Küche nutzen alle gemeinsam) der Bebauung wird in der Gruppe zu erreichen, wird die „Konzept- oder „Mehrgenerationenwohnen“ unterschiedlich bewertet: Einigen vergabe“ als geeignetes Mittel zur (Menschen unterschiedlichen Alters Teilnehmerinnen und Teilnehmern Qualitätssicherung erachtet . Aus wohnen unter einem Dach) sollen in erscheint sie zu hoch und sie kritisie- Sicht der Teilnehmenden gewähr- der weiteren Planung Berücksichti- ren, dass der ursprünglich prämierte leistet ein 30-prozentiger Anteil gung finden. Vorschlag deutlich weniger Nutz- geförderten Wohnungsbaus gleich- fläche ausgewiesen hatte. Andere sam den Bau von bezahlbarem Für ein lebendiges Quartier spielt erachten sie als durchaus maßvoll, Wohnraum und eine gute soziale die Versorgung eine besondere Rol- wenn so an zentraler Stelle mehr Mischung. Deshalb sollte diese le: Einzelhandel muss von Anbeginn bezahlbarer Wohnraum geschaffen Quote unbedingt aufrechterhalten mitgedacht werden. Hierbei hat werden kann. Da die Verteilung werden, auch wenn wirtschaftlicher die Idee einer Markthalle großen der Hochpunkte offenkundig wohl Druck entsteht. Gegebenenfalls Charme. überlegt getroffen wurde, erschei- wäre diese Quote sogar zu erhöhen. nen die Standortentscheidungen Baugruppen und Genossenschaf- vielen Diskutanten nachvollziehbar. ten sind wichtige Akteure in dieser Andere plädieren für eine Konzen- Entwicklung von Vielfalt und Leben- tration („Bündelung“) der hohen digkeit und sollten daher möglichst Gebäude in einem Bereich. Bezogen umfassend berücksichtigt werden. auf die Gebäudehöhe plädieren Dabei wird angeregt, gerade auch einige Teilnehmenden dafür, die 62 die Genossenschaften vor Ort in Meter hohen Kranhäuser auf der ge- Deutz aktiv einzubinden. genüberliegenden Rheinseite als ab- solutes Maximum zu definieren. Alle Für das Wohnen spielen insbeson- Beteiligten unterstreichen dabei, dere die Zielgruppen der Familien dass unterschiedliche Architekturen und Senioren eine wichtige Rolle Arbeitsgruppe Bauen im Deutzer Hafen
Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen Köln Seite 40 Seite 41 Dokumentation | Zwischenpräsentation Juli 2017 Übergänge gestalten: Sockel und Kantzonen
Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen Köln Seite 42 Seite 43 Dokumentation | Zwischenpräsentation Juli 2017 Übergänge gestalten: Sockel und Kantzonen Berichterstattung Daniel Delbrück moderne stadt Wie kann die Promenade beidseits Für die Lebendigkeit der Promenade Die dargestellten „Kantzonen“, des Hafenbeckens nachhaltig mit und der Erdgeschossebene spielt die Übergänge zu den Häusern, Leben erfüllt sein? Vor allem diese der öffentliche Raum eine wichtige erscheinen einigen Teilnehmenden Frage beschäftigte die Gruppe. Rolle. Nutzungen wie Open Air Kino geradezu prädestiniert für Urban Teils eher skeptisch, teils aber auch und Flohmärkte sollten möglich Gardening im Quartier. Gleich- überaus optimistisch, wurden ganz sein. Treppenanlagen sind auch zeitig gilt es zu vermeiden, dass unterschiedliche Vorschläge disku- als Spielorte auszubilden. Bei der „Jägerzäune“ aufgestellt werden. tiert. Wäre es nicht eine so einfache Gestaltung der Promenade gilt es Sind dänische und niederländische wie gleichsam überaus wirksame durchgängig die Barrierefreiheit zu Lösungen auf Köln übertragbar? Das Maßnahme, für die Erdgeschoss- berücksichtigen und die Zugäng- Wechselspiel zwischen Öffentlich- zonen schlicht Familien zu berück- lichkeit zu den oberen Bereichen keit am Hafenbecken und Privatheit sichtigen, die die angrenzenden und zum Wasser für alle zu sichern. in den Quartiersstraßen ist weiter zu Bereiche „automatisch“ beleben Auch die Wasserfläche spielt eine profilieren. und hier für Vitalität sorgen? wichtige Rolle. Ist sie zugänglich, so stützt das die Attraktivität der Die Vielzahl der Ideen gilt es jetzt zu Im Sinne der Attraktivität der Sockel Promenade in besonderer Weise. sammeln und zu bewerten, so dass sollten gewerbliche Nutzungen im So könnte z.B. ein Bootsverleih eine diese im weiteren Verlauf vertieft Erdgeschoss möglichst kleinteilig überaus aktivierende Rolle spielen. und gegebenenfalls konkretisiert sein. Hier gibt es einen Regulie- werden können, wenn sich eine rungsbedarf durch kommunale Für die Erdgeschossbereiche sollten belastbare Grundlage ergibt. Vorgaben. Kleine Einheiten erschei- möglichst Nutzungskombinationen nen auch für den südlichen Bereich aus Wohnen und Arbeiten geschaf- Bei all den Überlegungen wurde bei einer möglichen Ansiedlung fen werden – während Arbeitsbe- grundsätzlich unterstrichen, dass von REWE unbedingt erforderlich. reiche auf Straßenniveau liegen der Ort seine Rauheit und Wildheit Könnte Raum für ein „mobiles können, wären privatere Bereiche auch in Zukunft möglichst behalten Gewerbe“, etwa für einen mobilen im oberen Geschoss anzuordnen. soll. Es macht gerade den Charme Frisör, vorgehalten werden? Neben Auch im Hochwasserfall hätte das des Hafens aus, dass nicht alles Künstlerateliers und Werkstätten gegebenenfalls Vorteile: empfind- perfekt und „clean“ ist. Dazu könnte wären auch Co-Working-Angebote liche Dinge könnten oben gelagert z.B. auch der Erhalt der alten Halle an der Promenade und an Plätzen werden und der untere Raum / beitragen. Das sollte auch in der denkbar, weil diese nicht so sensibel Werkstatt gezielt robust ausgebil- weiteren Gestaltung als Maßgabe auf Öffentlichkeit reagieren und det werden. beherzigt werden. dies sogar eine besondere Qualität des Angebots darstellen könnte. Arbeitsgruppe Sockel und Kantzonen
Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen Köln Seite 44 Seite 45 Dokumentation | Zwischenpräsentation Juli 2017 Urban, Grün und Blau: Freiraumqualitäten und Retentionsräume
Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen Köln Seite 46 Seite 47 Dokumentation | Zwischenpräsentation Juli 2017 Urban, Grün und Blau: Freiraumqualitäten und Retentionsräume Berichterstattung Galene Haun, Stadtplanungsamt Das große Thema in der Diskussion Mehr Grün, mehr Bäume, mehr Grundsätzlich sollte auf die Umsetz- über Freiräume war die Nachhaltig- Schatten – Forderungen, die barkeit der Planung Wert gelegt keit – sowohl kleinmaßstäblich als angesichts weltweiter Klimaver- werden. Allzu oft stehen der großen auch im großen Maßstab. Es ging änderungen und der Prognose Visionskraft höchst pragmatische um Fragen der Dach- und Fassaden- steigender Temperaturen in der Kriterien bei Betrieb und Unterhalt begrünung, um Regenwasserbe- Gruppe auf breiter Ebene geteilt gegenüber, die dann hochfliegende wirtschaftung, versickerungsfähige wurden. Wichtig ist den Betei- Träume zunichte machen. Hier wird Bodenbeläge und die Möglichkeiten ligten, dass trotz aller Dichte im aus der Gruppe für Realitätssinn Wasser als Ressource zu nutzen. Freiraum Gestaltungsoptionen plädiert. Dabei wurde auch diskutiert, wie und Beteiligungsmöglichkeiten die Wasserfläche im Hafenbecken offengehalten werden. Der öffent- sichtbar und erreichbar gemacht liche Raum ist eine Plattform für werden kann – etwa über schwim- partizipative Prozesse – Mitwirkung mende Freiflächen, Wasserskilifts und Mitgestaltung können bei der und Hausboote. Mitunter wurden Freiraumgestaltung Hand in Hand auch ganz konkrete Ideen vorge- gehen und hohe Identifizierung schlagen – etwa auf einem Platz ermöglichen. Dabei geht es um in einem Bassin heimische Fische die kleinen Nischen, aber auch bei auszustellen. Es wird angeregt, der Gestaltung großer Bausteine Freiraumflächen durch die Nutzung wie etwa der Promenade sollten von Dächern oder schwimmenden Beteiligungsmöglichkeiten geschaf- Plattformen zu erweitern. fen werden. Schon heute gibt es im Quartier einige Ansatzpunkte, wo Teilhabe in unmittelbarer Weise erprobt werden kann. Wie können bestehende Nutzungen, wie z.B. der Obdachlosenverein, auch zukünftig in das Gebiet integriert werden und dort eine Funktion übernehmen? Arbeitsgruppe Freiraumqualitäten und Retentionsräume
Ausblick
Städtebauliche Entwicklung Deutzer Hafen Köln Seite 50 Seite 51 Dokumentation | Zwischenpräsentation Juli 2017 Ausblick Franz-Josef Höing Beigeordneter für Stadtentwicklung, Planen und Bauen der Stadt Köln Der Name macht es schon deutlich: Stadtentwicklung und Stadtpla- Einer Zwischenpräsentation ist zu nung ist immer ein Prozess – Dinge eigen, dass sie über den „Stand der sind permanent im Fluss und die Dinge“ informiert, wenn sie noch Kunst liegt auch darin, zum gebo- nicht abschließend entschieden tenen Zeitpunkt das Richtige zu sind. Sie dokumentiert die Prozess- entscheiden und die Dinge dann zu haftigkeit von Planung. fixieren. Für die Verantwortlichen gab es in Für diesen Abwägungsprozess sind der Bearbeitung der letzten Mo- Veranstaltungen wie diese Zwischen- nate eine zentrale Frage: Liegen präsentation außerordentlich wir richtig? Stimmt der Korridor, in wichtig. Sie sind Resonanzraum und dem wir uns bewegen? Nach den Testballon. Um diesen Gesprächs- heutigen Rückmeldungen lässt sich faden weiter aufrecht zu erhalten, feststellen: Wir liegen mit den bis- wird es weitere Veranstaltungen herigen Überlegungen „nicht ganz zum Deutzer Hafen geben – der falsch“! Das mag wenig erscheinen, nächste Termin wird wieder früh- ist aber bei einem so komplexen zeitig öffentlich bekannt gegeben. Planungsprojekt als Feed-back nicht Auch dann hoffen Stadt Köln und zu unterschätzen. Das Konzept er- moderne stadt auf rege Beteiligung scheint nah an den Wirklichkeiten, und bedanken sich für alle Hinweise obwohl es an einigen Stellen mutig und Anregungen. nach vorne gedacht ist. Diese gute Mischung wollen wir beibehalten, kultivieren – den Anspruch nach In- novation mit dem nötigen Realitäts- sinn abwägen und die Ansprüche nicht überdehnen. Das Planungs- team nimmt von der Veranstaltung einen „Koffer voll Ideen“ mit, die es jetzt zu sortieren gilt.
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