Sweet Home beim Designer Kevin Fries - Posted By Marianne Kohler On 4. Februar 2014 @ 05:00 In Homestories | No Comments

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Sweet Home beim Designer Kevin Fries - Posted By Marianne Kohler On 4. Februar 2014 @ 05:00 In Homestories | No Comments
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Sweet Home beim Designer Kevin Fries
Posted By Marianne Kohler On 4. Februar 2014 @ 05:00 In Homestories | No Comments

 Wollten Sie wie wir auch schon immer wissen, wie ein Möbeldesigner selber wohnt? Wir
 besuchten den Zürcher Designer Kevin Fries vom Designduo Fries & Zumbühl und fanden eine
 frische, verspielte typische «Jungswohnung» mit vielen interessanten Einzelstücken, frechen
 Details, charmantem Ordnungssinn und viel guter Laune.

 Fotos: Rita Palanikumar für Sweet Home

 Kevin Fries hat eine Lehre als Dekogestalter bei Grieder les Boutiques absolviert. Als er danach
 zu arbeiten begann, empfand er diese Berufswelt als viel zu theatralisch. Das war in den 90er-
 Jahren, und damals war üppiges Drama angesagt. So entschloss er sich, die Aufnahmeprüfung
 für Industriedesign an der Zürcher Hochschule für Kunst zu machen. Er wurde aufgenommen und
 traf dort bei einer Zusammenarbeit seinen Designpartner Jakob Zumbühl. Die beiden gründeten
 Fries & Zumbühl, arbeiten nun seit 2003 zusammen und kreieren ganz unterschiedliche Projekte,
 Möbel und Produkte. Viele davon sind sehr bekannt geworden, wie zum Beispiel die
 Waldhausleuchte, die Domo-Garderobe oder das Darling-Bett. Letzteres könne er sich leider
 selbst nicht leisten, antwortet Kevin Fries lachend auf die Frage, weshalb denn seine Matratze auf
 dem Boden liegt. «Schreib ruhig, dass man als Designer nicht reich werden kann; wir bekommen
 zwei bis fünf Prozent vom Einkaufspreis», sagt Fries, der sich seinen Lebensunterhalt nebenbei
 immer wieder mit den verschiedensten Jobs verdient. So hat er zum Beispiel argentinischen
 Biowein bei Dieter Meiers Ojo de Agua verkauft oder arbeitete als Barpianist und Model.
 Momentan überlegt er sich, eine Ausbildung als Tramchauffeur zu machen. «So mache ich einen
 Job, der nichts mit meiner kreativen Arbeit zu tun hat, und habe so meinen Kopf frei für neue
 Designprojekte.»
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Kevin Fries’ Wohnung befindet sich in der Überbauung James in Albisrieden – ein Wohnkomplex,
bei dem auch Serviceleistungen angeboten werden «wie Taxi reservieren, Päckli
entgegennehmen oder Büsi füttern», wie Kevin sagt. «Im Hochhaus gibt es auch einen
Butlerservice, der ist aber nicht so, wie man sich das gemeinhin vorstellt, also nicht mit einem
Bediensteten in Uniform wie in Amerika oder mit einem schicken Empfangsservice.» Tatsächlich
ist das Treppenhaus belebt, mit Dingen verstellt und partiell kunterbunt angestrichen. «Ich
denke, sie hatten nicht mehr genug Farbe für den letzten Gebäudekomplex übrig und haben
somit diese unfertige Anstrichsart gewählt», lacht Kevin. Er wohnt seit drei Jahren in einer
grossen Zweizimmerwohnung. «Ich hatte Glück, denn wahrscheinlich haben viele nicht das
Potenzial der Wohnung gesehen. Das grosse Entree gibt eigentlich ein drittes Zimmer ab.» Die
Räume sind grosszügig, die Architektur strahlt zeitlose Moderne aus, wirkt aber warm und
wohnlich durch die Holzböden und die schwarzen Türen, Fenster- und Türrahmen. Der grosse
Wohn-/Essraum ist offen durch den Eingang betretbar und hat zwei Türen; die eine führt
wiederum in den Eingangsbereich, die andere ins Badezimmer.
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Die Fensterfront öffnet sich auf den sich über die ganze Wohn-/Esszimmerlänge hinstreckenden
Balkon. Auf dem Fenstersims stehen kleine Dinge, die Kevin einfach formschön findet oder die
eine Bedeutung haben.

Auf dem winterlichen Balkon warten Gartenmöbel und Pflanzen in speziellen Eternitgefässen auf
den Grossstadtsommer und auf Balkonpartys.
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Die Einbauküche ist praktisch, stilmässig neutral und passend zum Rest der Innenarchitektur an
einer Wand platziert. «Eine gute Lösung, die man viel zu wenig in Mietwohnungen antrifft»,
erklärt Kevin. Er hat die Strenge der Moderne mit einem alten, grossen, gemütlichen Holztisch
und einer femininen, zarten Metallleuchte gebrochen. Als Weinregal dient eine alte Trittleiter.
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«Alle fragen mich, was das da an der Kühlschranktür wohl heisst!», sagt Kevin. Genau dies hat er
auch beabsichtigt.
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Hier ist schön das Raum- und Gestaltungskonzept der Stadtwohnung zu sehen: grosses Entree
mit vielen Türen, die für Licht und Durchblick sorgen, ein Bad, das von beiden Räumen
zugänglich ist, Holzboden in der ganzen Wohnung, Keramik im Bad und Schwarz für Türen,
Rahmen und Sockelleisten. Eine Bühne, die perfekt zu Kevins Wohnstil passt, der sich durch viele
formschöne Einzelstücke definiert: gefunden, selbst entworfen oder wegen ihrer starken
Formgebung gewählt.

Im grossen Entree steht Kevins Flügel, und darauf hat es nicht nur Noten.
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Wenn alle Türen offen sind, ist der Eingangsbereich ein heller, grosszügiger Raum, der hier zum
Musizieren dient und Platz bietet für Regalmöbel, gefüllt mit Platten, Plattenspieler und Bücher.
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Im hinteren Bereich, gleich bei der Wohnungstür, bietet das Entree Nischen und Platz für Kevins
ersten Einrichtungsgegenstand, ein superschönes Schuhmöbel aus Eternit. Quadratische und
längliche Module bieten abwechslungsweise Platz für Schuhe, Sneakerberge, Stiefel und Hüte.
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Seine Taschensammlung hängt Kevin praktisch und dekorativ einfach an grosse Haken an der
Wand.
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Der grosse Spiegel dient als Herzeige-Plattform für einen Kunstdruck, das antike Nachttischen
steht im Entree und flirtet mit einer interessanten Tischleuchte, einem Prototyp aus dem Studio
Fries & Zumbühl.
Und im Schlafzimmer liegt nun, aus bekanntem Grund, die Matratze auf dem Boden. Dafür ist sie
in guter Gesellschaft mit der Waldhausleuchte, einem Eternitregal, einem Betonkubus als
Nachttisch und einem freundlichen Hund aus Pappe. Die Leichtigkeit des Raumes unterstützt
Kevin mit schlichten weissen Vorhängen.

Die wunderschöne Form-, Material- und Stilkomposition im Schlafzimmer.
In einer Schlafzimmerecke trifft sich das Retroregal mit einer neuen Fries-&-Zumbühl-Kreation,
einem schlichten, stummen Diener, der Platz bietet für eine stilvolle und ordentliche
Kleiderablage. Die raffinierte Lampe Aladin, die das leidige Kabelproblem als Designkonzept in
sich aufgenommen hat, ist leider nur ein Prototyp.
Weiss für Leinenbettwäsche und edle Baumwollvorhänge und Karton für den besten Freund.
Im Entree steht ein geschwungener Stuhl, ein Fundstück in typischem Midcentury-Design, ganz
wohnlich auf einem antiken Teppich.
Der kleine Hausfreund im Wohnzimmer ist ein «Guetslimännli» – Kunst, die aus
 Verpackungsinnenleben und Gips entstanden ist.
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