Tarife 2017 BZ Berner Zeitung/Der Bund - Tamedia
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Ein Produkt von Tamedia Tarife 2017 Advertising BZ Berner Zeitung/Der Bund Gültig ab 1. Januar 2017 Langenthal Biel/Bienne Oberaargau Bucheggberg Lyss Seeland Burgdorf Emmental See/Lac Bern Worb Langnau Belp Bern/Mittelland Sense Thun Brienz Meiringen Spiez Interlaken Interlaken/Oberhasli Frutigen/ Niedersimmental Gstaad Lenk Obersimmental/ Saanen Aktuelle Tarifunterlagen? QR-Code scannen und Versionsnummer Tarife 2017/1 auf den Tarifunterlagen vergleichen. Stets aktuelle Informationen sowie Tarifunterlagen finden Sie jederzeit unter advertising.tamedia.ch.
Inhalt 3 Redaktionelles Konzept BZ Berner Zeitung, BZ Langenthaler Tagblatt, TT Thuner Tagblatt, BO Berner Oberländer 4 Redaktionelles Konzept Der Bund 5 Soziodemografie BZ Berner Zeitung/Der Bund 6 BZ Berner Zeitung/Der Bund 8 Split-Tarif Kombi BZ Stadt/Der Bund, BZ Emmental/BZ Langenthaler Tagblatt 10 Split-Tarif BZ Stadt/Der Bund 12 Split-Tarif Kombi BZ Emmental/BZ Langenthaler Tagblatt 14 Split-Tarif BZ Emmental 15 Split-Tarif BZ Langenthaler Tagblatt 17 Split-Tarif Kombi TT/BO 19 Split-Tarif TT Thuner Tagblatt 20 Split-Tarif BO Berner Oberländer 22 Publireportage 23 Stellenmarkt 25 Immobilienmarkt 26 Jubiläumsporträt/Firmengründung 27 Prospektstrassen/-beilagen 28 Rubriken 29 Todesanzeigen und Danksagungen/Trauerportal «sich-erinnern.ch» 30 Themenbeilagen 32 Sonderseiten 34 Regionenseiten 35 Marktplatz 36 Metropool 37 Rabatte und Zuschläge 39 Anzeigenschluss/Datenlieferung 40 Formate und Vorgaben für den Andruck 40 Insertionsbedingungen 41 Kontakt/Verkaufsteam Tarife 2017/1 Aus Gründen der erhöhten Lesbarkeit haben wir auf die jeweilige Auflistung 2 advertising.tamedia.ch beider Geschlechtsformen verzichtet.
Redaktionelles Konzept BZ Berner Zeitung, BZ Langenthaler Tagblatt, TT Thuner Tagblatt, BO Berner Oberländer 1. Faszikel: Bern, Schweiz und die Welt - lokale Seiten: Bern, Emmental, Oberaargau, Thun/Region, Oberland - Kanton - Nachrichten (täglich ein Kommentar/Beitrag zu einem aktuellen Thema aus Politik, Wirtschaft, Kultur) - Schweiz - Ausland - Wetter Dienstag, 15. Mai 2012 Roman Seite 35 Dienstag, 22. Mai 2012 Roman Seite 28 Sport Freizeit Sport Freizeit DIGITAL + + Wer regiert das Internet? Das Internet brauche keine Regierung, die Nutzer müssten es ge- meinsam regulieren, fordert die Internet Society. SEITE 34 BZ -F OR UM SEI TE 27 + 2 9 www.bernerzeitung.ch 21 F ORU M SE IT E 2 3 + 2 5 www.thunertagblatt.ch | www.berneroberlaender.ch 17 Ein Freigeist auf dem Weg zur Attraktion «Nulltoleranz ist keine Lösung» FUSSBALL Alexander Gonza- FUSSBALL Claudius Schäfer ten Partien als Kind im Wankdorf, Die Sicherheitsdiskussion wird lez könnte zu einer Symbol- ist seit Mitte Dezember CEO ich denke oft sentimental an diese ausgesprochen emotional ge- figur für das neue YB werden. der Swiss Football League. Im Zeit zurück. Aber Romantik hilft führt, insbesondere wenn es um Der erst 19-jährige Venezola- Interview spricht der 40-jähri- niemandem, das Stade de Suisse Pyros geht. Ist das Abbrennen ner ist ein spektakulärer, sehr ge Berner über Xamax und ist halt schon ein anderes Kaliber. von Feuerwerk überhaupt aus offensiver Rechtsverteidiger. Sion, den neuen TV-Vertrag Ich bin stolz, liegt die Schweiz in den Stadien zu verbannen? und Sicherheitsdiskussionen. Sachen Zuschauerschnitt mit Das wird man sehen. Auch in die- Diese Prognose sei gewagt: Ale- rund 12 300 auf Rang 9 Europas ser Hinsicht gilt es die Relationen xander Gonzalez wird bald Publi- Claudius Schäfer, wie lautet Ihre und in der Auslastung sogar auf zu wahren. Es stört mich sehr, kumsliebling und Kultfigur im Bilanz nach einem halben Jahr als Rang 7 vor grossen Nationen wie wird die Sicherheitsdiskussion Stade de Suisse sein. Allein die CEO der Swiss Football League? der Türkei. Und durch die Rück- oft auf Pyros reduziert und Erscheinung! Der YB-Rechtsver- Claudius Schäfer: Es waren sehr kehr von St. Gallen wird das Inte- kommt dann sofort der Schrei teidiger ist auf dem Spielfeld ge- schwierige, anstrengende Mona- resse noch weiter steigen. nach Nulltoleranz. Was bedeutet kleidet, als sei er direkt den Acht- te. Ich hatte ja vorher die Abtei- Zudem sorgt der neue Fünf- das denn? Soll man einen Fan- zigerjahren entsprungen. Da- lung Recht und Lizenzen geleitet, jahresvertrag bezüglich TV- und block stürmen, wenn einer Pyros mals trugen alle Fussballer enge, und eigentlich beschäftigte ich Marketingeinnahmen für einen zündet, und dabei Verletzte in kurze, unbequeme Hosen wie mich auch als CEO vor allem mit echten Quantensprung. Kauf nehmen? Wir müssen im Gonzalez heute. Vermutlich hät- diesen Aspekten. Die Liga musste Wir generieren ab der nächsten te sich der junge Venezolaner zu erstmals einem Verein die Lizenz Saison jährlich 28 statt 16 Millio- jener Zeit, als taktische Disziplin während der Saison entziehen, nen Franken. Aber im Vergleich «Es stört mich sehr, noch nicht in den hintersten Winkeln der Fussballwelt gepre- das Ende von Xamax ist eine traurige Geschichte. Und der Fall zu England, Spanien oder Deutschland, wo die Klubs mit wird die Sicherheits- digt wurde, sowieso pudelwohl FC Sion hat uns in jeder Bezie- TV-Geldern die Hälfte des Etats diskussion oft auf gefühlt. Und Schienbeinschoner zieht er vermutlich nur an, weil hung sehr stark absorbiert. Liga und Fussballverband haben bestreiten, steigt dieser Wert in der Schweiz vielleicht von 3 auf 6 Pyros reduziert.» sie mittlerweile vorgeschrieben bezüglich des FC Sion immer Prozent. Fast die Hälfte der Klub- sind. Zum Einlaufen jedenfalls recht bekommen. Glauben Sie, budgets wird in der Schweiz durch Interesse des Fussballs eine Lö- trägt Gonzalez gerne besonders dass es noch zu unliebsamen Zuschauereinnahmen gedeckt. sung finden. Und das geht nicht kurze Socken, er ist ein Freigeist Überraschungen kommen kann? Also ist es logisch, dass es ohne mit Stammtischparolen. in vielerlei Beziehungen. «Ich bin Nein, ich gehe davon aus, dass die Mäzene im Schweizer Klub- Die Stadt Zürich erwägt, das ein sehr offensiv orientierter Rangliste ihre Gültigkeit behal- fussball immer noch nicht geht? kontrollierte Abbrennen von Spieler», hat er in diesem Früh- ten wird. Es wäre schön, wenn Es gibt verschiedene Modelle. Pyros im Letzigrund zuzulassen. ling gesagt. Man hat zuletzt eine alle Beteiligten die Sache nun ab- Die ausgezeichnete Talentförde- Ich habe davon auch nur gelesen ziemlich exakte Vorstellung er- rung in der Schweiz ist zentral, da- und bilde mir aus der Ferne kein halten, wie er das gemeint hat. «Es ist ja schon mit Vereine regelmässig Trans- fererträge lösen können. Ich glau- Urteil. Das haben in den letzten Tagen genug Politiker und Funk- Defensive? Uninteressant . . . bemerkenswert, be, die meisten Klubs haben das tionäre getan. Wir von der Liga Am Sonntag, beim Derby in Thun (2:2), verfolgten die Besucher Rasanter Rechtsverteidiger, der sich mit Vorliebe im gegnerischen Strafraum aufhält: Alexander Gonzalez (rechts, in engen Hosen) am Sonntag in Thun beim Schussversuch. Patric Spahni dass wir als KMU kapiert. Und natürlich ist der FC Basel auch in dieser Beziehung ein kennen den Vorschlag nur aus der Zeitung. Der Ansatz ist prü- wieder bewundernd, zuweilen teilweise eine Aus- Leuchtturm. Seine Erfolge im fenswert, nicht mehr und nicht belustigt und jederzeit glänzend unterhalten die mutigen und aus- Scheint den Südamerikaner nicht serst beliebt, weil sie «immer lang es den Young Boys, den Um- senwirkung wie die Europacup können nicht hoch ge- nug eingeschätzt werden. weniger. Es geht einzig im Dialog und mit Verständnis für alle YOUNG BOYS dauernden, dynamischen und zu interessieren. Sicherheitsden- prächtig gelaunt» sind, wie Medi- worbenen zu verpflichten. Jetzt UBS erreichen.» Und welches ist derzeit Ihre Gruppen. Die allermeisten Fans spektakulären Sololäufe von Gon- ken wird er lernen müssen. «Wir enchef Albert Staudenmann sagt. muss der Rohdiamant geschlif- Viele junge Spieler Der neue ger, freundlicher, dynamischer, grösste Baustelle? sind keine Kriminellen. Die zalez. Er fühlt sich an der gegneri- werden viel Freude an Gonzalez fen und den europäischen Ge- Trainer, den YB sucht, wird bei der bescheidener daherkommen. Sicherlich der Sicherheitsaspekt. Gewalttäter aber müssen identi- schen Eckfahne wohler als an der haben», sagte Piserchia letzte Wo- «Dani Alves von YB» pflogenheiten angepasst werden. Kaderbereinigung mitreden wol- Und es stehen ja viele sehr jun- haken würden. Der Imagescha- Und es stört mich, wie viele Perso- fiziert und hart bestraft werden. eigenen, was seine Trainer nicht che. «Er reisst mit seiner Spiel- Alexander Gonzalez ist auf dem Gelingt das, wird Gonzalez (Ver- len. Das Team ist sehr breit und ge Kräfte im Kader der Berner: den für den Schweizer Fussball nen in den Medien mitreden, ob- Die vielen Hardliner werden immer freut. «Gonzalez muss ler- freude die Teamkollegen mit.» schnellsten Weg, eine Attraktion trag bis 2016) von YB irgendwann teuer besetzt – und mit Scott Sut- Neben den Venezolanern Ale- war beträchtlich, der Fall schlug wohl sie sich eigentlich kein Urteil dennoch keine Freude an Ihrer nen, die Balance zwischen Offen- Seit der Winterpause ist Ale- der Liga zu werden. Er ist: der bestimmt mit erheblichem ter (Zürich), Ammar Jemal (Köln) xander Gonzalez (19 Jahre) und auch im Ausland hohe Wellen. bilden können, weil sie sich mit differenzierten Haltung haben. sive und Defensive zu finden», xander Gonzalez bei YB. Den Käl- «Dani Alves von YB»! Auch Bar- Gewinn verkauft werden können. sowie Christian Schneuwly Josef Martinez (18) beispielswei- Hat es die Liga nicht verpasst, mit der Sache zu wenig befassen. Klar. Doch es geht nicht anders. sagte Christian Gross, bis vor teschock im Februar hat er über- celonas weltberühmter Rechts- Vorerst bittet der «Offensivzir- (Thun) kehren im Sommer noch se der Tscheche Jan Lecjaks (21), dem streitbaren Sion-Präsiden- Sie sprechen Politikerinnen und Der Fackelwerfer, der im Letzi- kurzem YB-Trainer. Er setzte nur standen und sich gut eingelebt, verteidiger ist klein, flink, rasant kus Gonzalez» das nächste Mal drei ausgeliehene Akteure nach der Sambier Emmanuel Mayuka ten Christian Constantin früh- Politiker an . . . grund zweifellos Gewalt ange- sporadisch auf den fliegenden derzeit ist sein Vater zu Besuch in und hält sich mehr am Flügel als am Sonntag im Heimspiel gegen Bern zurück. Zumindest die Aus- (21), der Finne Juhani Ojala (22), zeitig das Gespräch zu suchen? . . . mir ist auch aufgefallen, wie wendet hatte, wurde vor wenigen Luftibus. Interimscoach Erminio Bern. Die meiste Zeit verbringt hinten in der Abwehr auf. Sion zum Schauspiel. Beim letz- senverteidiger Sutter und Jemal der Ivorer Pascal Doubai (19) oder Nein. Wir wollten im letzten die Voten im letzten Herbst, als Tagen vom Bezirksgericht Zürich Piserchia schätzt Furchtlosigkeit der achtfache Nationalspieler zu- Der Transfer von Gonzalez in ten Auftritt im Stade de Suisse aber dürften verkauft werden, die Schweizer Freddy Mveng (19), Sommer ja einen runden Tisch, nationale Wahlen anstanden, zu zwei Jahren bedingt verur- und Klasse, Schussgewalt und sammen mit Landsmann Josef die Super League sorgte interna- schoss der Venezolaner mit ei- Schneuwly dagegen könnte Michael Frey (17) und Nassim aber für den Weltverband Fifa war ausfielen. Es ist halt einfacher, teilt. Für ein solch mildes Urteil Flankentechnik des 19-Jährigen. Martinez, der noch ein Jahr jün- tional für Erstaunen, schliesslich nem knackigen Flachschuss das David Degen (zu Basel) ersetzen. Ben Khalifa (20), der Wolfsburg die Sachlage so klar, dass er keinen populistische Dinge zu fordern, fehlt mir das Verständnis. Aber Aber auch Piserchia dürfte vor- ger ist und auch im Januar zu den waren kontinentale Grössen wie frühe 1:0 gegen Luzern (2:2). Weil Der 24-jährige, frühere YB-Junior gehört. Der neue Trainer wird die Gesprächsbedarf sah. Und es wäre als sich differenziert mit der An- dann sind doch Forderungen an gestern nicht entgangen sein, Young Boys stiess. «Möglichst Udinese, Hamburg oder Sevilla er sich dort aufhielt, wo ein Schneuwly passt perfekt ins neue richtige Mischung zwischen die- schön, wenn Christian Constan- gelegenheit auseinanderzuset- Vereine und Liga nach Nulltole- dass beide Thuner Tore über die schnell Deutsch sprechen» wolle am Talent interessiert. Dank den Rechtsverteidiger selten anzu- Bild, welches die Young Boys sen Talenten und den zahlrei- tin einsehen würde, dass er zu zen. Wir bekämpfen die Gewalt in ranz nicht nachvollziehbar. von Gonzalez nur unzuverlässig er, sagt Spangenträger Gonzalez Kontakten des früheren YB- treffen ist. Ausser er heisst Dani nach missratener Spielzeit ver- chen gestandenen Akteuren im weit gegangen ist. Ich bin ja auch Differenziert und sachlich: Liga-CEO Claudius Schäfer ist kein Populist. Urs Baumann den Stadien intensiv und erarbei- Der Blick in andere Länder zeigt abgedeckte rechte YB-Seite ein- – und lernt fleissig neue Wörter. Spielers Gabriel Urdaneta, heute Alves. Oder Alexander Gonzalez. mitteln wollen. Sie möchten jün- Kader finden müssen. fdr Jurist, und als sein Anwalt würde ten eine umfassende Strategie. aktuell zudem deutlich, dass geleitet wurden. Die Defensive? Bei YB sind die Venezolaner äus- bei Köniz, in seine Heimat, ge- Fabian Ruch ich ihm raten, die Angelegenheit CLAUDIUS SCHÄFER UND DIE LIGA Mit welcher Kernbotschaft? auch dort nicht alles besser ist. ruhen zu lassen. Zumal Constan- Es ist zu früh, um Details zu verra- Genau. Es hiess jahrelang, andere tin die juristischen Scharmützel Viel Arbeit, neue Anspielzeiten Claudius Schäfer waltspatent. Nach zwei Jahren beim Bund arbeitet ten. Wir haben intern und im Ko- Nationen wie Deutschland hätten D viel Geld gekostet haben. empfängt im Haus des Schweizer Fussballs in Muri er seit Ende 2005 bei der SFL. Der sachliche, ruhige mitee, dem auch YB-CEO Ilja das im Griff, da gebe es keine Ge- er blaue Sand in Madrid ent- welche gern abwechslungsreiches Tennis und Federer sind «nur» die aussichts- Djokovic von der Spielanlage her die YB und Servette haben die Lizenz zum Gespräch. Die Swiss Football League (SFL) resi- Schäfer soll der Ligaführung ein Gesicht geben. Kaenzig und Basels Präsident walt und keine Pyros. Solche Aus- sprach qualitativ nicht der «Terre battue», wie sie am French Open BZStandpunkt sehen, zu den Leidtragenden der Ent- wicklung in den letzten Jahren, die Be- reichsten Herausforderer. grössere Chance hat, Nadal auf Sand zu bezwingen. in 1. Instanz nicht erhalten. Bei YB dürfte das eine Formsache diert hier im 2. Stock. Schäfer ist kurz vor Weihnach- ten in die neu geschaffene Stelle des CEO befördert Die SFL plant, die Schweizer Ligen noch besser zu vermarkten. Und in der nächsten Saison kommt es Bernhard Heusler angehören, vie- le Ideen entwickelt. Nun ist es ent- sagen entbehren jeglicher Grund- lage. Beim Spiel Düsseldorf - Ber- verwendet wird. Die rutschige Unterlage läge an den Turnieren punkto Tempo Djokovic hat gute Chancen, vorläufig sein, und aus Genf war zuletzt zu worden. In diesem Amt hat er ein turbulentes Halb- nicht nur in der neuen, verkleinerten Challenge scheidend, dass alle Beteiligten an lin waren letzte Woche über 1000 erschwerte es den Tennisprofis, sich einander anzugleichen. die Nummer 1 zu bleiben. Zwar ist der Obwohl Federer den Spanier in der hören, dass der Konkurs von Ser- jahr hinter sich: juristischer Streit mit Sion, Lizenz- League zu Änderungen. In der Super League wird es einem Strick ziehen. Wir spre- Polizisten dabei, und dennoch rasant zu verschieben und während der Vorsprung des Serben gegenüber Fe- Weltrangliste überholt hat, ist unsi- vette abgewendet worden ist. entzug von Xamax, Beinahekonkurs von Servette. neue Anspielzeiten geben. Am Samstag wird um chen in den nächsten Wochen kam es zu Ausschreitungen und Schlagausführung im Körper stabil zu Nadal bleibt Topfavorit für das French derer deutlich geschrumpft, doch die cher, ob er in Paris die Nummer 2 sein Dazu kann ich keine Stellung In Zukunft möchte sich Schäfer noch intensiver mit 19.45 Uhr angepfiffen, am Sonntag um 14 sowie 16 mit Stadienbetreibern, Polizei- Pyroaktionen. Diese Probleme bleiben. Dass Roger Federer in der spa- Sportchef Open, daran ändert Federers sonntäg- Zähler seines Turniersiegs in Rom sind wird. Denn der «Sandkönig» hat die nehmen. Wir werden am Don- dem Verband, den Klubs und weiteren Partnern Uhr. Das Schweizer Fernsehen wird in jeder Runde direktoren, Fanarbeitern, Polizei- sind eben auch ein Spiegelbild ge- nischen Hauptstadt den Titel holte, zeig- Adrian Ruch licher Triumph nichts. Letzte Woche bereits gestrichen, und in Paris muss Möglichkeit, in Rom das Blatt zu wen- nerstag informieren, ob die Li- austauschen. Der 40-jährige Berner ist ausgebilde- eine Partie live übertragen (Sonntag, 16 Uhr) – und kommandanten und Staatsanwäl- sellschaftlicher Entwicklungen te zweierlei: Erstens war der Baselbieter schreibt über waren aufgrund des rutschigen Sands er vom Spitzentrio am wenigsten Punk- den. Mit dem Turniersieg, der keine zenzen in 2. Instanz vergeben ter Lehrer, absolvierte ein Jusstudium in Bern und verspricht TV-Übertragungen auf Champions- ten, um die wichtigsten Ansprech- und lassen sich bestimmt nicht anders als Rafael Nadal und Novak Djo- Roger Federer und der «Höhenlage» – Madrid liegt te verteidigen. Federer hat mit seinen Überraschung darstellte, wäre er wieder worden sind. Es ist wichtig, dass Montpellier und erwarb in Zürich das Rechtsan- League-Niveau und mit 12 Kameras. fdr partner zu nennen, und wollen sie mit radikalen Positionen lösen. kovic bereit, die Partien trotz dem ebenso auf 667 Meter über Meer – jene Akteure brillanten Leistungen seit dem US Open vor dem Schweizer platziert. Sollte Fe- wir noch stärker kontrollieren, für unsere Strategie gewinnen. Und welche Visionen verfolgen ungewohnten wie unangenehmen Belag im Vorteil, welche die Ballwechsel mit (7 Titel in 10 Turnieren) freilich die derer auf die Teilnahme verzichten, ob die Vereine gut geführt sind Gerade aus der Politik hört man Sie bei Ihrer Arbeit als Liga-CEO? mit einer positiven Einstellung zu be- druckvollen Schlägen diktieren. In Rom Basis für die Thronbesteigung im Som- reichte Nadal bereits die Halbfinalqua- und ihren finanziellen Verpflich- die Lohn- und Sozialversiche- Der Austausch mit den Vereinen Und wie sind Sie mit der Ent- oft die Forderung nach Nulltole- Ich bin froh, können wir nach streiten. Und zweitens war wieder ein- Für die Nummer 1 und später in Paris findet Nadal wieder mer gelegt. Einfach ist die Aufgabe al- lifikation zum Vorstoss auf Platz 2. Fe- tungen immer nachkommen. rungszahlungen getätigt haben, ist am wichtigsten, ich spreche wicklung der Liga zufrieden? ranz. Ist das nicht unverhältnis- heiklen Monaten nun verstärkt mal ersichtlich, welch aussergewöhn- sein bevorzugtes Terrain vor, auf dem lerdings nicht. Nach menschlichem Er- derer wird alle Pros und Kontras ab- sondern uns ebenfalls monatlich regelmässig mit den Verantwort- Die Fälle Xamax, Sion und Ser- proaktiv arbeiten und Strategien liche Fähigkeiten Federer besitzt. Weil braucht es einen er aufgrund seines gewaltigen Vorhand- messen muss der 30-Jährige in Paris wägen. Entscheidend wird sein, ob er Welche Lehren hat man aus den schlimmen Vorfällen bei Xamax die Bestätigungen der Behörden lichen. Wir sind in erster Linie vette waren enttäuschend, aber mässig und gar nicht umsetzbar? Doch. Die Verhältnismässigkeit entwerfen und umsetzen. Wir der Gewinner von 16 Grand-Slam-Titeln nicht nur über das grösste Repertoire Grand-Slam-Titel topspins (kein anderer generiert auch nur annähernd so viel Drall) sowie sei- oder Wimbledon triumphieren, um Djo- kovic abzulösen. Ist Federer an den glaubt, ein Auftritt in Rom verbessere oder schmälere seine Aussichten, in und Servette gezogen? Verschiedene Anpassungen der übermitteln. Das ist zwar auch ei- ne Sache des Vertrauens, aber wir ein Dienstleistungsbetrieb für sie. Und es ist ja schon bemer- die Super League ist gut aufge- stellt. Die meisten Vereine arbei- und die Rechtsstaatlichkeit dür- fen in den ganzen Diskussionen streben friedliche Spiele an, selbst wenn es ein langer Weg wird, die- an Schlägen, sondern auch über eine ner beeindruckenden Abwehrarbeit die Grand-Slam-Events als Nummer 2 ge- Paris, in Wimbledon und an den Olym- Reglemente wurden schon vor- sind halt zuletzt von Xamax ange- kenswert, dass wir als KMU mit ten seriös, das Sponsoreninteres- nicht vergessen gehen. Nulltole- ses Ziel zu erreichen. Und wir ausgefeilte Beinarbeit verfügt, vermag Gegner zu Fehler zwingen und daher setzt, kann er darauf hoffen, nur Nadal pischen Spielen zu reüssieren. Die Welt- genommen. Wir werden den Ver- logen und enttäuscht worden. elf festen Stellen teilweise eine se ist riesig, der Fussball besitzt ei- ranz ist keine Lösung. Ich appel- möchten eine wirtschaftliche er sich besser an spezielle Verhältnisse dominieren kann. Der Weg zum Ro- oder Djokovic, aber nicht beide bezwin- rangliste dürfte bei seinen Überlegun- einen an der nächsten Versamm- Gefällt Ihnen die Arbeit trotz der Aussenwirkung wie die UBS oder ne gewaltige Popularität. Zudem liere an alle, nicht vorschnell zu Nachhaltigkeit bei den Vereinen anzupassen als seine Konkurrenten. In- land-Garros-Pokal wird einmal mehr gen zu müssen. Gerade am French Open gen eine untergeordnete Rolle spielen. lung zudem vorschlagen, dass sie vielen Negativschlagzeilen? Novartis erreichen. Man steht im ist es wichtig, dass die Moderni- urteilen und in der Öffentlichkeit erreichen. Sie sind es, welche die sofern gehört er mit jenen Zuschauern, über den Mallorquiner führen; Djokovic könnte dies entscheidend sein, weil adrian.ruch@bernerzeitung.ch uns in Zukunft nicht nur monat- Selbstverständlich. Es ist sehr ab- Fokus, das macht die Arbeit inter- sierung der Stadien weitergeht. keine Massnahmen zu fordern, Faszination Fussball verbreiten. lich bestätigen müssen, dass sie wechslungsreich und fordernd. essant, aber auch anspruchsvoll. Als Berner erlebte ich meine ers- die nicht realisierbar sind. Interview: Fabian Ruch 2. Faszikel: Sport + Freizeit Servicethemen: - Sport Montag bis Freitag Magazin (Mode, Reisen, TV, Theater, Film, - Roman/Rätsel Bücher und CDs) - Leserforum Samstag Zeitpunkt - Agenda - TV-/Radioprogramm - Kino - Letzte Seite Tarife 2017/1 3 advertising.tamedia.ch
Redaktionelles Konzept Der Bund — Mittwoch, 29. September 2010 11 Nach Alpeninitiative Berner Derby Wiens goldene Zeit Samstagsinterview Statt 650 000 fahren Marc Schneider kehrt immer noch über eine ins Stade de Suisse Million Laster über die zurück, wo er sich nie Die Fondation Beyeler zeigt Werke von Klimt und seinen Wegge- Lothar de Maizière, Ex-DDR-Ministerprä- sident, über 20 Jahre Wirtschaft Transitachsen. 13 glücklich fühlte. 21 fährten. 35 deutsche Einheit. 2 AZ 3000 Bern 1 LTS-Affäre: Der ehemalige Finanzchef der Swiss Life steht heute vor Gericht Mit 3,8 Mio. Franken Einsatz machten sechs Konzernleitungs-Mitglieder 11,5 Millionen Gewinn. Zu Unrecht, sagt der Staatsanwalt. Samstag, 25. September 2010 — 161. Jahrgang, Nr. 224 — Fr. 3.50 (inkl. 2,4% MwSt), Ausland € 2.20 Unabhängige liberale Tageszeitung — gegründet 1850 Bruno Schletti zu einer ausserordentlich anberaumten Dominique Paul Henri Morax, Waadtlän- Dominique Morax Andres F. Gerold Bührer Krisensitzung zusammen. Am Tag dar- der, am 2. Oktober 1948 in Paris gebo- Sein Anlagevehikel Leuenberger Der Schaffhauser trat auf gab Verwaltungsratspräsident And- Heute im «Bund» Der «Bund» feiert Geburtstag Kommentar ren, von 1997 bis 2002 Finanz- und An- lagechef des Lebensversicherers Swiss brachte ihm und der Swiss-Life-Führung Am 7. November 2002 musste auch der VR- im Zuge der LTS- Affäre als Präsident res F. Leuenberger die sofortige Ablö- sung von Konzernchef Roland Chlapow- China Felix Straumann Life, steht heute in Zürich vor dem Rich- Millionen. Seit 2002 Präsident von Swiss der FDP zurück. Sitzt ski bekannt, nachdem dieser erst im Fe- ter. Der Ankläger, Staatsanwalt Peter ist er ohne Anstellung. Life den Hut nehmen. nach wie vor im VR bruar gleichen Jahres die Nachfolge von Aggressive Aussenpolitik Giger, wirft ihm Veruntreuung sowie der Versicherung. Manfred Zobl an der Spitze von Swiss verheisst Unheil Japan hat eingelenkt und den verhafte- Ist jedes Leben ungetreue Geschäftsbesorgung vor – «wofür er zu bestrafen ist». Giger errech- Life angetreten hatte. Auf die Frage an diesem 6. November nach seinem eige- ten chinesischen Kapitän freigelassen. Chinas unverhältnismässige Reaktion gleich viel wert? net in seiner Anklageschrift eine Delikt- summe von über 4 Millionen Franken. nen Rücktritt antwortete Präsident Leu- enberger, er wolle sich nicht aus der Ver- aber weckt Bedenken. — Seite 7 Morax versteht die Welt nicht mehr. taleinsatz von zusammen 3,8 Millionen Gigers Hauptvorwurf an die Adresse Sollte Morax verurteilt werden, dürfte antwortung stehlen. Am 7. November So brutal kann Rationierung sein: Weil Dass er als Angeklagter für Aktivitäten Franken einen Gewinn von total 11,5 Mil- von Morax ist aber, dass «er in der Absicht Giger von den anderen fünf Herren noch warf auch er das Handtuch. Eishockey den Transplantationsmedizinern zu geradestehen soll, «die von den zustän- lionen. Morax verbuchte 3,6 Millionen handelte, sich und andere unrechtmässig Anteile ihrer erzielten Gewinne eintrei- Nicht nur die Konzernleitung wurde Verbesserter SCB wenig Organe zur Verfügung stehen, digen Organen von Swiss Life genehmigt Gewinn, Konzernchef Manfred Zobl 2,2 zu bereichern». Der Staatsanwalt rechnet ben wollen. Die sechs haben bereits hinweggefegt. Auch im Verwaltungsrat müssen sie jedes Mal entscheiden, und geprüft worden waren», ist ihm «zu- Millionen, Roland Chlapowski, der für vor, dass der Angeklagte die LTS-Titel den 2005 im Rahmen eines anderen Verfah- überlebten nur gerade zwei Mitglieder mit starkem Finish tiefst unverständlich». So reagierte er in wenige Monate Zobls Nachfolger werden Konzernleitungsmitgliedern in Ermange- rens zusammen 350 000 Franken an den Sturm – darunter der heutige Econo- welcher Patient Anspruch darauf hat. Die Neuauflage des letztjährigen Playoff- Im Extremfall bedeutet eine solche einer Stellungnahme auf die Anklage- sollte, 3,2 Millionen. lung eines Börsenkurses zum Nominal- Swiss Life zurückerstattet. Die Gesell- miesuisse-Präsident Gerold Bührer. Auch Finals endete mit einem Sieg des Meis- Zuteilung das Todesurteil für andere erhebung. Er kündigte an, sich im anste- Bemerkenswert ist, dass sich mit Karl wert von 10 Franken verkauft habe, statt schaft hatte damals widerwillig und auf Bührer kam aber nicht ohne Blessuren da- ters. Der SCB setzte sich bei Genève-Ser- Patienten, die ebenso dringend ein henden Prozess mit ganzer Kraft zur Mühlebach und Ernst Schneebeli zwei wie vom Verwaltungsratsausschuss vor- Anweisung des Bundesamts für Privat- von. Er sass damals nicht nur im VR der vette dank späten Treffern von McLean Ersatzorgan benötigt hätten. Wer Wehr setzen zu wollen. Für diesen Mitglieder der Konzernleitung nicht am gegeben zum Net Asset Value – dem Net- versicherungen gegen die ehemaligen Swiss Life. Er war auch Präsident der Frei- und Roche 4:2 durch. — Seite 24 Zweck hat er sich mit Lorenz Erni den LTS-Anlagevehikel beteiligen wollten. tovermögenswert pro Titel. Damit habe Konzernleitungsmitglieder geklagt. Die sinnig-Demokratischen Partei der solche Entscheidungen mittragen Verteidiger auserkoren, der eben erst Sie befürchteten einen Interessenkon- Morax sich und den andern Konzernlei- im Rahmen eines Vergleichs zurückbe- Schweiz. Damit stand er in dieser Situa- muss, ist wahrlich nicht zu beneiden. Schleudertrauma vor dem Bundesstrafgericht für den rus- flikt zwischen geschäftlichen und priva- tungs-Mitgliedern einen unrechtmässigen zahlte Summe machte dabei lediglich tion für den politischen Gegner als ideale Die Frage ist, welche Kriterien bei «Nach dem Unfall konnte ich sischen Grossinvestor Viktor Vekselberg ten Interessen. Brisant ist zudem die Vermögensvorteil zulasten der Swiss Life 10 Prozent der von der Swiss Life gefor- Projektionsfläche für das hässliche Bild der Zuteilung von Organen gelten einen Freispruch erkämpft hat. spätere Aussage Mühlebachs, dass ihm verschafft. Insgesamt listet Giger auf 140 derten 3,5 Millionen Franken aus. des freisinnigen Wirtschaftsfilzes da – und nicht einmal mehr kochen» sollen. Bei der heutigen Regelung gilt und Schneebeli nach ihrem Abseitsste- Seiten Anklageschrift Deliktsbeträge von Die LTS-Affäre erregte 2002 nicht das ein Jahr vor den eidgenössischen Bei der Bernerin M. G. zeigte alles nach der Wert eines Individuums als unver- Sechs von acht spielten mit hen Informationen über die LTS vorent- über 4 Millionen Franken auf. Die Strafan- zuletzt deshalb die Öffentlichkeit, weil Wahlen. Der Druck auf Bührer wurde un- oben – bis zu einem Auffahrunfall vor rückbare Grösse. Das heisst, jeder Morax stolperte über die LTS-Affäre. Die halten worden seien. träge wird er erst im Rahmen der Ver- sie mitten in die von der Linken insze- erträglich. Parteiintern wurde er faktisch bald neun Jahren. Seither wandelt sie Mensch ist gleich kostbar, egal ob alt, Beteiligungsgesellschaft Long Term Stra- Ausser Zweifel steht, dass Morax geis- handlung formulieren. nierten «Rentenklau»-Debatte platzte vor die Wahl gestellt: Parteipräsidium auf einem Leidensweg. — Seite 25 jung, gebrechlich oder vital. Ein Grund- tegy wurde im Dezember 1999 von der tiger Vater dieses Anlagevehikels war. und Swiss Life im gleichen Jahr einen oder Swiss Life. Er entschied sich für das satz, der unmittelbar einleuchtet. Die Swiss Life gegründet. Mitgliedern der Und sicher ist, dass er in seiner Doppel- Zobl & Co. noch im Visier Rekordverlust von 1,7 Milliarden Fran- Mandat beim Versicherer. Reitschule-Initiative logische Konsequenz daraus ist, dass Konzernleitung sollte damit ermöglicht funktion als Finanz- und Anlagechef Die Verfahren gegen andere Konzernlei- ken erwirtschaftete. Dass sich die Swiss- Das Verfahren gegen Morax dauert Die Kosten des medizinisch dringliche Fälle zuerst werden, parallel zur Anlagepolitik der über weitreichende Kompetenzen ver- tungsmitglieder hat der Staatsanwalt Life-Manager vor diesem Hintergrund schon bald acht Jahre. Der inzwischen berücksichtigt werden müssen – unab- Swiss Life privat zu investieren – auf fügte. Staatsanwalt Giger schreibt in der mangels Beweisen eingestellt. Aus dem mit dem LTS-Vehikel bereicherten, war 62-jährige Angeklagte beklagt sich darü- Abstimmungskampfes hängig vom Allgemeinzustand der eigene Rechnung und eigenes Risiko. Anklageschrift von «gewaltigen Einzel- Schneider sind sie damit aber noch Pfeffer in die Abzocker-Debatte. ber, dass es ihm deshalb seit seinem Ab- Die Initianten haben nach eigenen Anga- Person und den Erfolgaussichten der Sechs der acht Konzernleitungsmit- entscheidungsbefugnissen». Und: Er sei nicht. Indirekt stehen auch sie heute vor In der Folge überstürzten sich die Er- gang bei der Swiss Life im Jahr 2002 ver- ben zwischen 15 000 und 20 000 Fran- Foto: Adrian Moser Transplantation. Allerdings führt dies glieder stiegen ein. In den Jahren 2001 «zu keinem Zeitpunkt einer wirkungs- dem Bezirksrichter – als Einziehungsbe- eignisse. Am 5. November 2002, einem unmöglicht ist, sich wieder beruflich zu ken für ihre Kampagne ausgegeben – die Am 1. Oktober 1850 ist erstmals ein «Bund» erschienen – zum Jubiläum ein Blick hinter die in der Praxis zu falschen Anreizen und und 2002 machten sie mit einem Kapi- vollen Kontrolle unterworfen» worden. troffene, wie die Juristen formulieren. Dienstagabend, trat der Verwaltungsrat betätigen. Reitschule hält sich bedeckt. — Seite 29 unbefriedigenden Situationen. Etwa Kulissen: Wie von der Recherche bis zum Druck täglich die Zeitung entsteht. Nächste Woche dass Patienten, die ein Organ benöti- Fotografie Die Saison ist eröffnet: folgt in einer kleinen Serie ein Rückblick auf die 160 «Bund»-Jahre. — Seiten 42 und 43 gen, zuerst schwer krank werden müssen, bevor sie berücksichtigt wer- Autos direkt importieren leicht gemacht Kurz Unheimlich ist das Jägerleben den. Dies verschlechtert die Erfolgs- Expansion Die Lausanner Fotografin Anne Golaz hat das Treiben der Grünröcke im Kan- ton Freiburg verfolgt. — Seite 45 Organspenden für Junge chancen einer Transplantation. Der Vorschlag von Swisstransplant, bei der Organzuteilung den medizini- Euro und Dollar auf Talfahrt erhöhen die Attraktivität von Thömus Veloshop eröffnet eine Filiale in Zürich Thömus Veloshop expandiert nach Zü- statt für Schwerkranke direkt importierten Autos. schen Nutzen als Kriterium stärker zu rich. Heute Abend eröffnet Geschäfts- gewichten, erscheint vor diesem Hin- führer Thomas Binggeli an der Badener- tergrund vernünftig. Schliesslich ist es Wer selber tätig werden will, Heute im «Magazin» findet beim Touring Club strasse 134 – nach Oberried und Genf – auch im Sinn der Spender, dass ihr den dritten Laden schweizweit. Vor al- Was ist jetzt? – Swisstransplant möchte bei Transplantationen den Nutzen stärker gewichten. gespendetes Organ möglichst lange der Schweiz eine Anleitung. lem Elektrovelos von Stromer will das Stilausgabe 2010 seinen Dienst tut. Doch der Vorschlag Unternehmen im Zürcher Ableger anbie- Eine «Magazin»- rüttelt am Grundsatz, dass jedes Men- Romeo Regenass ten. Drei Mitarbeiter teilen sich die Sonderausgabe, die schenleben gleich viel wert ist. Dies ist Auto Schweiz zählt 20 Argumente auf, Arbeit, womit Thömus Veloshop insge- sich aktuellen Stil- Daniel Friedli Transplantation aus medizinischen erst breiter diskutieren müsste. Gutzwil- ethisch heikel. In der Praxis kann es um zu begründen, weshalb Neuwagen in samt deutlich über 80 Mitarbeiter zählt. fragen widmet. Es ist eine Idee, die bei vielen Politikern Gründen am dringendsten ist, schaffe ler glaubt, dass die Gesellschaft für sol- aber tatsächlich zu sinnvolleren Ent- der Schweiz trotz starkem Franken nicht An der Eröffnungsfeier wird der Schwei- die Alarmglocken läuten lässt. «Wo wird viele Probleme. So führe dies etwa dazu, che Lösungen noch nicht bereit ist, vor scheiden führen. Dass dies möglich ist, günstiger werden – etwa längere Garan- zer Jungunternehmer des Jahres 2006 das enden?», fragt sich etwa die Walliser dass Schwerkranke und ältere Menschen allem nicht, solange in anderen Gebieten zeigt der Bereich der Nierentransplan- tien, eine im Vergleich zum Ausland bes- von Prominenten wie Stadtpräsident CVP-Nationalrätin Viola Amherd. Erhält bevorteilt würden, obwohl gerade bei ih- des Gesundheitswesens auch alte Patien- tationen, wo Transplantationsmedizi- sere Ausstattung oder die langfristige Alexander Tschäppät, Miss Schweiz Kers- letztlich ein guter Steuerzahler eher eine nen die Lebenserwartung geringer sei. ten mit grossem finanziellem Aufwand ner den Nutzen bereits heute stärker Kalkulation der Verkaufspreise. Wer der tin Cook und Olympiasiegerin Tanja Frie- neue Niere als ein Sozialhilfeempfänger? Umgekehrt seien jüngere Menschen be- und teilweise geringem Ertrag therapiert Argumentation der Importeure nicht den durchs Programm begleitet. (nt) gewichten als früher. Oder ein Chirurg eher als ein einfacher nachteiligt, obwohl sie nach einer erfolg- werden. Grundsätzlicher sind die Beden- folgen mag, hat zwei Möglichkeiten: Er Inwieweit der Vorschlag von Swiss- Arbeiter? Anlass für diese Sorgen ist ein reichen Transplantation in eine längere ken weiter links, wo angefragte Politiker beschafft sich ein Auto direkt im Aus- Versicherung transplant umgesetzt wird, ist noch Meinung & Analyse neuer Vorschlag zur Verteilung der Spen- Zukunft blicken. Immers Schluss: Man auf die geltende Nichtdiskriminierung offen. Wertvoll ist die Diskussion darü- land oder kauft einen Wagen von einem Urs Berger tritt aus dem derorgane, den die nationale Transplan- sollte die Verteilung der Organe stärker bei der Organspende pochen. Mit einfa- freien Autohändler, der Direktimporte tationsstiftung Swisstransplant diese Wo- als bisher nach dem Nutzen ausrichten – chen Formeln wie der Anzahl Lebens- ber aber allemal. Es zeigt, dass die anbietet. In beiden Fällen spart er je KPT-Verwaltungsrat zurück «La Suisse che lanciert hat. Ihr Direktor Franz Im- mer schreibt in einem Denkanstoss für und in erster Linie auf die Anzahl der ge- retteten Lebensjahre abstellen. jahre werde man dem Leben nicht ge- recht, sagt SP-Nationalrätin Bea Heim. Mediziner sich bemühen, die gespende- ten Organe möglichst sinnvoll zu vertei- nach Auto mehrere Tausend bis sogar zehntausend Franken. Urs Berger tritt aus dem Verwaltungsrat der KPT-Holding zurück. Der 59-Jährige gagne avec deux Fachleute und Politik, dass er das heu- tige System für suboptimal hält. Denn Der Vorschlag kommt bei den meisten angefragten Gesundheitspolitikern Die medizinische Dringlichkeit bleibe das einzige objektive Kriterium, fügt Amherd len. Das stärkt das Vertrauen und dürfte die Spendebereitschaft weiter steigen Garantieleistung für alle war seit 2005 Mitglied des Aufsichtsgre- miums. Wer Bergers Nachfolge antritt, Bernois.» der Grundsatz, wonach die spärlichen Spenderorgane prioritär an jene Patien- schlecht an. Nur gerade FDP-Ständerat Felix Gutzwiller sieht in der Idee einen an. Alles andere führe zur verhängnisvol- len Debatte, wessen Leben wie viel wert lassen. Die schwierige Aufgabe, Organe zuzuteilen, ist damit noch nicht gelöst. Der Gang zum Händler empfiehlt sich al- lerdings nur für jene, die bezüglich Farbe ist noch nicht klar. Bergers Rücktritt stehe nicht im Zusammenhang mit dem Thierry Meyer, Chefredaktor von ten vergeben werden, bei denen eine «interessanten Ansatz», den man aber zu- sei. — Kommentar rechts, Seite 11 Aber in vielen Fällen entschärft. und Ausstattung flexibel sind. «Wir füh- Tod von Rolf Jetzer, teilte der KPT-Ver- «24 heures», schreibt über den ren in der Regel keine Wunschbestellun- waltungsrat mit. Swiss-Präsident und Anzeige gen aus», sagt Marco Belfanti, Garagist in KPT-VR Jetzer war vor 10 Tagen mit Nutzen zweier Berner Bundesräte Berner Fanarbeiter sollen «Mit unserem Heinrich Villiger Höngg und Präsident der freien Auto- 59 Jahren unerwartet auf einer Wande- Private Banking – auf Französisch. – Seite 14 händler der Schweiz. Immer mehr Ver- Corvette-Modelle bei einem US-Autohändler. Wer den Wagen selbst importiert, kann viel Geld sparen. Foto: Keystone rung an Herzversagen verstorben. (bwi) erreichen misstraut den Banken bandsmitglieder importierten dennoch Artur K. Vogel über die Verfolgung Pyro-Zünder zur Räson bringen wir Ihre Ziele» direkt, weiss Belfanti, «auch solche, die Wer trotz Direktimport nicht auf die ¬ Das Auto muss die aktuellen Schwei- höht sich der Nettoverkaufspreis (ohne Asien von Christen. – Seite 14 in diesem Bereich bisher nicht aktiv wa- Wahl der Farbe der Sitzbezüge und der zer Abgasvorschriften erfüllen. Die Ab- Mehrwertsteuer) um die Schweizer Wachstum von über 8 Prozent Mit 80 Jahren denkt Heinrich Villiger ren». Auch Auto Schweiz spricht von Ausstattung verzichten will, muss sich gaswartung muss bei einem Schweizer Automobilsteuer von 4 Prozent des Wa- Über 100 000 Franken Busse musste YB Die Fanarbeiter sind in der Zwickmühle. nicht an den Ruhestand – mindestens einer zweistelligen Zunahme bei den Di- selber darum kümmern. «Bei richtigem Garagisten erfolgen, der ein Abgaswar- renwerts. Danach wird auf den neuen Die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) Service in der letzten Saison insgesamt bezah- «Wir arbeiten in erster Linie für die Fans, zehn Jahre will der Besitzer des Tabak- rektimporten im ersten Halbjahr. Vorgehen kann der Kauf eines Neuwa- tungsdokument ausfüllt und abgibt. Gesamtwert die hiesige Mehrwertsteuer geht in ihrer jüngsten Prognose für Asien len, weil Anhänger Fackeln zündeten und für die gehören Pyros dazu», sagt unternehmens Villiger Söhne noch wei- Wer die Preise offizieller Importeure gens in Europa ein gutes Geschäft sein», ¬ Der Verkäufer muss ein vom Marken- von 7,6 Prozent erhoben. von einem Wachstum von 8,2 Prozent Meinungen/Leserbriefe – 14 und Gegenstände auf das Feld warfen. Adrian Werren, der Co-Präsident der termachen. Mit seinem Bruder und UBS- mit jenen direkt importierter Autos ver- schreibt der Touring-Club der Schweiz. vertreter abgestempeltes Serviceheft In der EU liegt die Mehrwertsteuer je für 2010 aus. Dies ist deutlich optimisti- Todesanzeigen/Danksagungen – 18 Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) hat Fanarbeit Bern. Wie gefährlich die Fa- Präsidenten Kaspar Villiger pflegt Hein- Jonas Steinmann gleichen will, muss alle Aspekte berück- Ein Ratgeber, der auf der TCS-Website und eine beim lokalen Zollamt abge- nach Land zwischen 15 und 25 Prozent. scher als noch im April (7,5 Prozent). Für Börse – 19 nun mit der Fanarbeit Bern einen Leis- ckeln sind, ist umstritten. Nause sagt, rich kaum Kontakt. Zu bereden gäbe es 031 666 63 12 sichtigen: Ausstattung, Servicepakete, gratis erhältlich ist, fasst auf sieben Sei- stempelte Ausfuhrerklärung abgeben. Diesen Betrag, der auf der Rechnung se- China, mittlerweile die zweitgrösste Bern Wetter – 34 tungsvertrag vereinbart, in dem diese Pyros seien «einfach gefährlich». Im YB- einiges, denn der Unternehmer ist über- Dauer der Garantie. Denn offizielle Mar- ten zusammen, worauf man dabei ach- ¬ Benötigt wird auch ein EUR-1-Doku- parat ausgewiesen werden muss, kann Volkswirtschaft der Welt, sagt die ADB Berner Kultur – 44 sich verpflichtet, «aktiv darauf hinzu- Stadion ist es bisher allerdings nie zu zeugt: «Hätte ich mein Geld einer Bank kenvertreter sind gemäss Wettbewerbs- ten muss. Das sind die wichtigsten ment als Ursprungsnachweis. Da dieses man beim Verkäufer zurückfordern, ein Wachstum von 9,6 Prozent voraus. Fernsehen & Radio – 46/47 arbeiten, dass an den Spielen kein pyro- nennenswerten Zwischenfällen mit Fa- anvertraut, wäre ich heute ein armer kommission zwar auch bei Direktimpor- Tipps: nur beim Export aus der EU in Drittstaa- nachdem der Zoll die Ausfuhr bestätigt In Hongkong liegt die Berechnung mit Kinoprogramm – 47 technisches Material abgebrannt wird.» ckeln gekommen. (tik) — Seite 27 Mann.» (mmw) — Beilage Stellenmarkt ten verpflichtet, sämtliche Garantieleis- ¬ Das Auto muss über eine EU-Überein- ten nötig ist, ist das Dokument dem Ver- hat. Meistens erfolgt diese Verrechnung 5,8 Prozent höher als zuvor, auch Südko- tungen auszuführen. Bietet der Schwei- stimmungsbescheinigung verfügen. So käufer unter Umständen nicht bekannt. heute elektronisch. Um keine Probleme rea und Taiwan sollen mit 6 respektive zer Importeur jedoch zum Beispiel eine entfallen die speziellen Abgas- und Es ist aber für eine zollfreie Einfuhr in zu haben, sollte man sich dies dennoch 7,7 Prozent stärker wachsen als bisher Heute mit «Stellenmarkt» Redaktion Der Bund, Dammweg 9, Postfach, 3001 Bern, Tel. 031 385 11 11, Fax 031 385 11 12, Internet www.derbund.ch, Mail: redaktion@derbund.ch Verlag Der Bund, c/o Espace Media AG, Dammweg 9, Postfach, 3001 Bern, Tel. 031 330 31 11, Fax 031 330 36 86 Inserate Berner Zeitung, Dammweg 9, Postfach, längere Garantiedauer an, kann man sich bei einem Direktimport nicht dar- Lärmkontrollen, die sonst 1600 Franken (Benzin) bis 2300 Franken (Diesel) kos- die Schweiz unerlässlich. Auch ohne Zoll entstehen dem Käufer vom Verkäufer bestätigen lassen, denn eine Pflicht zur Rückzahlung gibt es zu- angenommen. Auch Indien gehört mit 8,5 Prozent zu den rapide wachsenden Beilage 3001 Bern, Tel. 031 330 33 10, Fax 031 330 35 71, Mail: inserate@espacemedia.ch Abonnemente Tel. 0844 385 144 (Lokaltarif), Mail: abo@derbund.ch auf berufen. ten können. am Zoll zusätzliche Kosten. Zuerst er- mindest in Deutschland nicht. Wirtschaftsmächten. (sda) 1. Faszikel: Ausland und Schweiz 2. Faszikel: Wirtschaft und Sport - Thema (Mo–Fr) - Wirtschaft (Di–Sa) - Samstagsinterview (Sa) - Geld (Fr) - Ausland - Börse (Di–Sa) - Schweiz - Sport - Meinungen - Wirtschaft (Mo) — Samstag, 25. September 2010 25 Der kleine — Samstag, 25. September 2010 39 Bern Garagentore Fertiggaragen Autounterstände Italienisches Kino fünf neueren Filmen, Die Zeitungsmacher Fernseh-Blüten Die Reitschule zeigt mit Was geschieht, bevor Am besten kommt das der «Bund» im Brief Blödeste an: Streifzug Unter Jägern Bilder aus einer Parallelwelt: Im Kanton Freiburg ist Tel. 031 972 972 0 wie vital das italieni kasten liegt? Eine durch die Produktio eine Fotografin unter die sche Kino ist. 41 Reportage. 42 nen der Rose d’Or. 48 Grünröcke gegangen. 45 Als wäre die Wirbelsäule zersprungen Schlagloch Stefan Wyler Ein Autounfall vor bald neun Jahren hat das Leben von M. G. komplett verändert. Der Leidensweg der Bernerin, die zuvor gleich in drei Berufen ihre Träume verwirklicht hatte, will kein Ende nehmen. Dölf Barben Als sie auf der Strasse stand, spürte sie Der heilige Wille des Volkes Der kleine Wiens goldene Zeit leichte Kopfschmerzen. «Es war wie ein Licht über dem linken Auge.» Als Kran- Die Grossräte kenschwester habe sie gedacht, «das ist Thomas Fuchs, der Schock». Der Auffahrunfall, den je- Erich Hess und ein mand anderes verschuldet hatte, ereig- paar Mitstreiter nete sich am 19. Februar 2002 im Berner aus der SVP haben Breitenrainquartier. Für M. G., die da- kürzlich eine mals 38-jährig war, gibt es ein Leben vor Motion einge- Die Fondation Beyeler zeigt in Riehen Schätze von Gustav Klimt, Egon Schiele und ihren Weggefährten. und eines nach diesem Unfall. reicht, die die Im Leben davor zeigte bei M. G. alles Aufteilung des Verwaltungskreises In der packenden Ausstellung sind für einmal nicht die Gassenhauer der Kunstdruckbranche zu sehen. nach oben. Nachdem sie an der Univer- Bern-Mittelland in drei Kreise fordert. sität Bern ihr Studium in Betriebswirt- Die Praxis zeige, so argumentieren sie, schaft und Soziologie abgeschlossen dass der Verwaltungskreis zu gross sei, hatte, gelang es ihr, «drei Traumberufe die Pendenzen im Statthalteramt Simone Meier optimal zu kombinieren», wie sie er- stapelten sich – die SVP-Grossräte Als Gustav Klimt am 6. Februar 1818 zählt: Sie arbeitete als Psychiatrie- verlangen deshalb in ihrem Vorstoss, starb, erschienen 14 Frauen und be schwester und als Flugbegleiterin bei «diesen Missstand umgehend zu behe- haupteten, er sei der Vater ihrer Kinder. der Swissair – und sie war daran, eine ben». Nun gibt es den neuen Verwal- Neben den drei unehelichen, die bereits eigene Kanzlei aufzubauen: Sie wollte im tungskreis erst seit Anfang Jahr, er bekannt waren. Es verwunderte nie Bereich Gesundheitsökonomie Mandate wurde mit der Bezirksreform geschaf- manden: Klimt, in Wien berüchtigt als übernehmen. «Drei Tage nach der Grün- fen, die vom Berner Volk – gegen die Maler schöner Frauen, liebte gar viele, dung meiner Firma hatte ich bereits den Empfehlung der SVP – mit einem am meisten aber eine. Er soll auf seinem ersten Auftrag.» Ja-Stimmen-Anteil von 58 Prozent Sterbebett nach ihr verlangt haben («Die Wo stünde sie heute, wenn der Unfall beschlossen worden war. Die Forde- Emilie soll kommen!»), er soll auch – das nicht passiert wäre? M. G. überlegt kurz rung nach der Aufteilung des Kreises ist kunsthistorisch nicht wirklich belegt, und schildert den «besten Fall»: «Ich Bern kommt somit keine neun Monate aber eine schöne, auf einer Skizze beru wäre im Verwaltungsrat eines Spitals. nach dessen Einführung. Ob sie be- hende Vermutung – sie und sich selbst in Ich hätte einen grossen Kundenkreis auf- rechtigt ist, lassen wir hier mal offen seinem monumentalen «Kuss» verewigt bauen und Personal anstellen können.» – und erinnern uns an die Kontroverse haben. M. G. wollte nach dem Unfall wieder um das Minarettverbot. Es war die Modeschöpferin Emilie arbeiten. Im Spital konnte sie aber nur Flöge, eine für die damaligen Wiener noch als Sitzwache Dienst leisten. Sie Wenn jemand (und sei es auch nur leise Verhältnisse ungemein unabhängige wollte wieder fliegen, doch nach ihren und zaghaft) den Vorschlag macht, das Frau, die oft nach Paris reiste, um bei Einsätzen, die sie vor allem dank den diskriminierende Minarettverbot aus Chanel Stoffe einzukaufen, und die nie Kolleginnen und Kollegen überstand, der Bundesverfassung wieder zu an einer Heirat mit Wiens «Malerfürst» musste sie tagelang liegen. Und sie streichen, dann drohen ihm die harten interessiert war. Ein Stück aus Emilies wollte wieder selbstständig Projekte in SVPler umgehend mit dem demokrati- Atelier ist nun in der Fondation Beye Angriff nehmen. Vor zwei Jahren ging schen Fegefeuer wegen Missachtens ler ausgestellt, ein edles Abendcape es ihr so gut, dass sie es wagen wollte. des Volkswillens. Was das Volk hier aus weisser Seide: Es steht in einem Aber sie erlitt zwei Rückfälle – und beschlossen hat, erklären sie für na- Saal mit angewandter Wiener Kunst um brauchte mehrere Monate, um sich zu hezu heilig und unantastbar. Wenn nun 1900 neben kostbaren Möbeln, erholen. aber Fuchs, Hess & Co. eine vom Volk Schmuck und silbernem Kaffee Zunächst hatte M. G. lediglich unter beschlossene Verwaltungsreform nach geschirr. leichten Kopfschmerzen gelitten, bis sie, nicht einmal neun Monaten schon Denn Wien um 1900, das war ja vier Tage nach dem Unfall, in einem wieder ändern wollen, dann zeigen sie, nicht nur Gustav Klimt und Egon Laden von einer Person angerempelt dass auch aus ihrer Sicht ein Entscheid Schiele, nicht nur Arthur Schnitzler wurde. In diesem Moment war ihr, als des Volkes nicht einfach in Stein ge- und Karl Kraus, nicht nur Sigmund würde die Wirbelsäule zerspringen. Sie meisselt ist. Und dass es gute Gründe Freud oder Arnold Schönberg oder vergleicht den Vorfall mit dem Einsturz geben kann und nichts Undemokrati- Architekten wie Otto Wagner und Jo eines Hauses, dessen Mauern zuvor sches ist, einen Volksentscheid nach seph Maria Olbrich: Wien um 1900, das schon Risse aufwiesen. «Du erscheinst kurzer Zeit nach den demokratischen war immer alles zusammen, das wollte mir sehr merkwürdig», habe ihre Mutter Spielregeln wieder zu korrigieren. zum Gesamtkunstwerk zusammen an jenem Tag zu ihr gesagt. wachsen, High und Low, bildende und angewandte Kunst verschmelzen. Das Einkaufen als Abenteuer Drei Wochen lang konnte sie kaum auf- Spatenstich für Jugendstilornament wurde zum organi schen Symbol einer ganzen Bewegung, stehen, schlief vorwiegend. Als sie sich wieder aufraffen wollte, «kamen ganz den Postfinance- und das Kaffeehaus ihr Sprech zimmer. viele Sachen zum Vorschein», sagt M. G. Sie zitterte, ihr Herz raste, sie litt unter Hauptsitz Nicht alle waren sich dabei einig, aber es gab immerhin eine gemeinsame Sensibilitätsausfällen. Die Beschwerden Abkehr von der dahinmodernden stellten sich vor allem nach körperlichen Die Postfinance baut neben dem Berner k. u. k. Monarchie und von einem Kai und geistigen Belastungen ein. Zudem Eishockeystadion ihren neuen Haupt- ser, der zuletzt nichts mehr war als ein hatte sie vieles vergessen. «Ich konnte Trotz aller Schwierigkeiten, die sie seit 2002 überwinden musste, ist M. G. zuversichtlich geblieben. Foto: Adrian Moser sitz. Gestern erfolgte der Spatenstich für viel zu teurer Bürogummi. Gustav Klimt nicht mehr kochen, wusste nicht mehr, den Bau des 13-stöckigen Gebäudes. 850 war der grosse Patriarch jener Jahre, wie das geht.» Lesen konnte sie nur «mit fung zurückgewiesen hat – weil er in Fall von einem Schleudertrauma mit steht. Die Differenz zwischen dem, was Arbeitsplätze sollen im Frühsommer ein Liebling des liberalen Bürgertums, grosser Anstrengung. Aber es machte medizinischer Hinsicht «nicht hinrei- Verdacht auf Hirnverletzung aus. ihre Mandantin verdienen könnte, 2013 bezugsbereit sein, wie Postchef dessen Damen er so lange vergoldete, mich unglaublich müde.» chend geklärt» sei. Ob die IV-Stelle nun wenn es keinen Unfall gegeben hätte, Jürg Bucher vor den Medien erklärte. bis nur noch Kopf und Hände aus den Nur schon das Einkaufen von Lebens- zu einem anderen Schluss kommt und Diskrepanz von 100 000 Franken und dem, was sie nun tatsächlich ver- Die Kosten belaufen sich auf knapp 100 Bildern herausschauten, während sich mitteln empfand sie «als Abenteuer». M. G. eine Rente zuerkennt, ist nach M. G. hat keine Rente zu verlieren, weil dienen kann, schätzt die Fürsprecherin Millionen Franken. Als Investor steigt die Körper in üppigen Ornamenten ver Das Aufräumen der Wohnung bereitete dem jüngsten Bundesgerichtsurteil frag- sie noch gar keine hat. Für ihre Anwäl- auf rund 100 000 Franken. M. G. wäre die Post ein; die Postfinance wird Miete- loren. Sein Porträt der Adele Bloch ihr grösste Mühe. Auch heute noch. lich (siehe Kasten). M. G. geht in ihrem tin ist aber klar, dass ein Anspruch be- froh um eine Rente. Das Erbe, von dem rin. Diese Lösung sei «konzernintern die Bauer ist das mächtigste Stück einer Wenn sie den Kopf nach vorne neigt, sie zehren kann, sei bald aufgebraucht, günstigste Variante», sagte Bucher. Seit Reihe repräsentativer Überwältigungs kommen die Schmerzen – und es wird sagt sie. Finanzielle Sicherheit sei für Beginn des Jahrzehnts habe die Postfi- kunst. Gustav Klimt: «Attersee» aus dem Jahr 1901. Öl auf Leinwand, 80,2 x 80,2 cm, Leopold Museum, Wien. Foto: Manfred Thumberger/zvg ihr schwindlig. Heute etwas weniger als Schleudertrauma sie wichtig, damit sie nun, wo es ihr et- nance die Anzahl Vollzeitstellen verdop- Wer jetzt auf die goldene Adele und früher. «Die Zehennägel kann ich nur schneiden, wenn ich zuvor Schmerztab- Das Leiden «willentlich» überwinden was besser gehe, ihre Kanzlei reaktivie- ren könne. Eben habe sie «eine neue pelt. Dementsprechend gross sei der Platzbedarf. Dank dem Neubau bleibe den «Kuss» hofft in Riehen, der wird ent täuscht. Klimts grosse Gassenhauer der shop anbietet. Und im Untergeschoss gibt es jetzt ein riesiges Kaffeehaus, da aufs Papier geworfen, die ganze Deko ration fehlt, die Körper wirken so vita im Selbstporträt. Im Gegensatz zu Klimt war Schiele ein Gesellschaftskritiker. Er schwangere Edith an der spanischen Grippe. Drei Tage später wurde auch letten schlucke – oder wenn es die Spi- Dienstleistung» lanciert. Sei sie nicht die Seele der Postfinance in Bern, sagte Kunstdruckbranche fehlen in der Aus mit die Publikumsmassen, die erwartet ler und moderner. malte vom Krieg Gezeichnete, und sein Egon Schiele zum Opfer der Epidemie. tex übernimmt.» Eines Tages entdeckte Für Patienten mit Schleuder- tienten, die unter Schmerzen leiden, de- gezwungen, mehr als 30 bis 40 Prozent Bucher. Mit dem neuen Hauptsitz wür- stellung. Genauso wie Egon Schieles be werden, auch stilgerecht verpflegt wer Skandalgemälde «Kardinal und Nonne», Härter traf das Schicksal nur noch sie Maden in der Wohnung. «Für meine ren Ursache nicht nachgewiesen werden zu arbeiten, «könnte es funktionieren». den Mitarbeiter zusammengeführt, die rühmtes Porträt seiner Frau Edith im den können. Der Gesellschaftskritiker in dem sich ein Kardinal über eine ver den armen Richard Gerstl. Er bleibt eine Massstäbe war ich verwahrlost.» trauma wird es nach dem kann. Der Anwalt der Patientin, deren Und vielleicht liesse sich ja bald das heute an fünf verschiedenen Standorten grünen Leibchen, die erschöpft auf dem Zu sehen gibt es dagegen in der pa Es ist verblüffend, wie sehr sich Gustav schreckte Nonne hermacht, war ein ganz Fussnote im Wien seiner Zeit, aber sein Unzählige Spezialärzte haben M. G. jüngsten Bundesgerichts- Fall die Bundesrichter beurteilt hatten, Pensum erhöhen. arbeiteten. 2013 sollen nach der Planung Boden sitzt, als käme sie gerade vom ckenden Ausstellung mit rund 320 Klimt und sein Protegé Egon Schiele in direkter Angriff auf die katholische Kir Ende war das grösste von allen. Gerstl seither untersucht. In einem sind sie urteil noch schwieriger, eine zieht das Urteil an den europäischen M. G. wirkt trotz aller Schwierigkei- der Postfinance 2300 von 3200 Ange- Joggen. Man kann sie aber alle im Wien Leihgaben ziemlich viel von allem an den Skizzen finden – und sich in den Ge che. Schiele machte auch keinen Hehl da unterrichtete den Komponisten Arnold sich einig: Sie ist keine Simulantin. Eine Gerichtshof weiter. Der Schleudertrau- ten, mit denen sie zu kämpfen hat, stellten in der Bundesstadt arbeiten – Shop kaufen, den die Fondation Beyeler dern. Mehrere Säle sind Klimt gewid mälden sofort wieder auseinanderdividie raus, dass er sich von Übervater Klimt zu Schönberg in Malerei, verliebte sich in klare Diagnose aber gibt es nicht. Das Rente zu erhalten. ma-Verband seinerseits läuft gegen das zuversichtlich. Sie schreibt dies unter 850 am neuen Hauptsitz, 450 wie schon zusätzlich zu ihrem eigenen Museums met, neben grossformatigen Femme ren: Schiele ist der modernere, auch der emanzipieren gedachte: 1912 porträtierte dessen – höchst matronenhafte – Gattin hat auch das Verwaltungsgericht fest- Urteil, das eine hohe Signalwirkung hat, anderem der «unvorstellbar wertvollen heute in der Postfinance-Arena nebenan fatales wie der rabiaten «Judith», die intellektuellere, wo Klimt am liebsten der er sich und Klimt im düsteren Bild «Die Mathilde, die sich nach leidenschaftli gestellt, das den Fall Ende 2009 an die Menschen, die von einem Schleuder- Sturm. Zusammen mit anderen Organi- Unterstützung aus meinem Umfeld» zu. und etwa 1000 an der Engehalden- sich in die Haare des geköpften Holo Dekorationsmalerei nachhing, der er in Eremiten», Klimt umarmt Schiele dabei chem Hin und Her entschied, doch bei kantonale IV-Stelle zur neuerlichen Prü- trauma betroffen sind, kann in der Regel sationen will er Unterschriften sammeln Es gibt aber dennoch Dinge, über die sie strasse. fernes verkrallt, sind da auch die necki seiner Ausbildung begegnet war, vertiefte von hinten und hält ihn zurück, beide tra Mann und Kindern zu bleiben. Gerstl er eine «willentliche Überwindung ihres für das Referendum gegen die 6. IV-Re- sich ärgert. Bei Straftätern kenne man Das Land für das neue Postfinance- schen «Goldfische», die den Untertitel sich Schiele in Freuds und Schnitzlers gen schwarze Mönchsgewänder, die mit hängte sich daraufhin erst 25jährig und Leidens» und damit ein Wiedereinstieg vision. Die bereits vom Ständerat verab- die Unschuldsvermutung, sagt sie, bei Gebäude trat die Stadt Bern im Baurecht Das Kaffeehaus «An meine Kritiker» tragen, denen der Schriften und malte Menschen im totalen einander verschmelzen. So gross war of stiess sich im Erhängen noch ein Messer «Die Zehennägel in den Arbeitsprozess zugemutet wer- schiedete Revision zielt in dieselbe Rich- Unfallopfern jedoch sei nichts Vergleich- ab. Die Stimmberechtigten hatten sich in Maler in Gestalt der Nixen seinen Hin Leid. Seine Figuren wirken verstört und fenbar der Wunsch nach einer eigenen in den Hals. Sein Selbstporträt von 1901 den. Das heisst: Wer unter den Folgen tung wie das Bundesgerichtsurteil: Pa- bares auszumachen. Im Gegenteil: «Es zwei Urnengängen deutlich hinter das wurde zum tern entgegenstreckt. Es gibt die quad gebrochen, ihre Körper ausgezehrt, gefol Identität, dass Schiele das Bild gleich drei im weissen Lendentuch zeigt eine höchst kann ich nur eines Schleudertraumas leidet, hat nor- tienten mit Schmerzen, die sich nicht ist unglaublich, mit welchem Argwohn Projekt gestellt. Der aus den USA zurück- ratischen Landschaften, deren seltsam tert und krank, die Haut geschunden, die fach signierte. moderne Jesusgestalt, einsam, verwund malerweise keinen Anspruch mehr auf auf klar erkennbare Ursachen zurück- man uns begegnet», sagt sie und meint gekehrte Stadtpräsident Alexander Sprechzimmer naiv anmutende Flächigkeit Klimt er Gelenke entzündet und geschwollen. «Wie Die viel zu jungen Toten bar, tieftraurig. «Der Tod, das muss ein schneiden, wenn eine IV-Rente. Dies ist der Kernpunkt führen lassen, sollen keine Rente mehr damit vor allem die Versicherungen. Un- Tschäppät (SP) freute sich beim Spaten- reichte, indem er sich nicht in ihnen KZGestalten», sagt ein Besucher. Man Wiener sein», sang Georg Kreisler ein des Bundesgerichtsurteils, das letzte erhalten – oder ihre Rente verlieren. Mit verständlich sei, dass es gewissermassen stich über das «klare Bekenntnis» der der bewegten aufhielt, sondern sie durch einen Feld kann das sensibler ausdrücken, aber es Als Gustav Klimt starb, da war Egon mal. Ganz bestimmt. ich Schmerztablet- Woche veröffentlicht wurde («Bund» dieser Massnahme sollen im Rahmen den Opfern überlassen bleibe, zu bewei- Postfinance zum Wirtschaftsstandort stecher betrachtete und so aufs Zwei trifft durchaus zu. Andere sehen aus, als Schiele erst 27 Jahre alt, und Wien war vom 14., 16. und 21. September). Patien- der Sanierung der Invalidenversiche- sen, «dass sie tatsächlich Opfer sind». So Bern und wies darauf hin, dass die HRS Wiener Künstler dimensionale reduzierte. Und es gibt wären sie zerfressen vor sexueller Be bereit, ihn als Klimts Nachfolger in die «Wien 1900: Klimt, Schiele und ihre Zeit» ten schlucke.» ten, die ein Schleudertrauma erlitten ha- rung pro Jahr rund 500 Millionen Fran- gesehen «bin ich als Patientin auch noch Real Estate AG hier eines der grössten viele seiner Skizzen zu sehen, sie sind gierde, strecken den Betrachtern ihre Ge Arme zu schliessen. Am 28. Oktober 1918 bis 16. Januar 2011. Rahmenprogramm ben, werden damit gleichgesetzt mit Pa- ken eingespart werden. (db) selber schuld an meinem Elend». Bauwerke in Bern realisiere. (sda) um 1900. grossartig, ganz schnell und schlicht schlechtsteile entgegen, so auch Schiele verstarb seine im sechsten Monat unter: www.fondationbeyeler.ch 3. Faszikel: Bern und Region 4. Faszikel: Der kleine Bund - Bern - Kultur - Wetter/Leserbriefe - Berner Kultur - TV- und Radioprogramm - Kinoseite - Panorama - Finale - Gesellschaft, Reisen (Mo) - Reportage/Hintergrund (Di/Sa) - Gesellschaft, Wissen (Mi/Fr) - Berner Woche (Do) Tarife 2017/1 4 advertising.tamedia.ch
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